07716
57. Jahrgang · Nr. 4 (676) · April 2013
herold Seines Kommens
»Jesus Christus hat den Tod besiegt und das ewige Leben ans Licht gebracht. Wir sind Herolde dieser guten Nachricht.«
Jesus –
der Todesüberwinder
U
nser Heiland Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen. Als Händel, der große Musiker, starb, sagte er nur ein einziges Wort: »Todesüberwinder!« Sonst nichts. Wir leben in einer Welt, die vor dem Tod kapituliert und die versucht, diese Niederlage zu verbergen. Wir leben in einem Volk, über dem der Todeshauch weht, das nicht nur grauenvoll stirbt, sondern wie berauscht dem Henker Tod noch willig dient. Die subtilste Wissenschaft ist heute die Wissenschaft des Tötens en masse. Die größten Köpfe dienen der Kunst des Tötens. Und in diese Völkerwelt hinein ertönt der Ruf: »Unser Heiland Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen.« Da verstehen wir, dass das Evangelium eine aufregende Botschaft ist. Wenn wir doch endlich die Vorstellung aufgeben würden, das Evangelium sei eine langweilige Geschichte! Bei einer Evangelisationsveranstaltung lud ich auch einen Hotelwirt ein. Er entgegnete: »Ich werde meine Frau schicken. Das Evangelium ist ja so eine sanfte Sache, das ist was für Frauen. Die haben ganz andere Bedürfnisse als wir Männer.« Der Mann trinkt Schnaps – die Frau geht in die Kirche. Welch ein Irrtum, meine Freunde! Wir haben doch eine so gewaltige Bot-
schaft: »Jesus Christus hat dem Tode die Macht genommen.« Die Bibel berichtet uns, dass aus der anderen Dimension, aus einer anderen Welt, der Sohn Gottes kam. Die zweite Person der Dreieinigkeit wurde Mensch. Er kam zu uns, nahm Fleisch und Blut an und wurde uns Menschen gleich. Er wurde Knecht wie wir. »Gott wird Mensch, dir Mensch zugute«, wie es in einem Choral heißt. Und wenn der Sohn Gottes Mensch wird, dann muss es ja zu einer Begegnung zwischen diesem menschgewordenen Gott und dem Tyrannen Tod kommen, zu einer geradezu atemberaubenden Begegnung. Jesus sagt: »Mir ist alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben «, und der Tod brüllt Ihm entgegen: »Mir ist alle Macht gegeben.« Was für eine Begegnung! Es gibt eine Geschichte in der Bibel, da sieht diese Begegnung zwischen Jesus und dem Tod wie eine Bagatelle aus. Es ist die Geschichte der verstorbenen Tochter des Jairus. Jesus betritt das Haus des Synagogenvorstehers Jairus, wo das zwölfjährige Mädchen gerade gestorben ist. Es ist ein schmerzlicher Verlust für die Eltern! Dennoch wirkt das Ganze beinahe wie ein Spiel. Man hört sogar einige Anwesende lachen und kichern, als Jesus sagt: »Sie schläft nur.« Sie lachen Ihn aus und spotten
über Ihn. Und einen Augenblick lang wird man selber unsicher. Schläft sie, oder ist sie tot? Schließlich treibt Jesus alle hinaus, nimmt das Kind bei der Hand und sagt: »Mädchen, ich sage dir, stehe auf!« Und sie steht auf. Und es wirkt, als wäre es für Jesus nur ein Kinderspiel, dem Tod die Beute wegzunehmen. Es steht aber noch eine andere Geschichte in der Bibel, die von der Begegnung zwischen Jesus und dem Tod berichtet. Dort wird deutlich, dass dahinter ein grauenvoller Kampf wütet. Jesus steht vor einem Felsengrab, in dem ein junger Mann namens Lazarus liegt. Und um Ihn herum steht eine große Volksmenge. Alle schauen gespannt und erstaunt auf Ihn, als Er
www.herold-schriftenmission.de
2
herold Seines Kommens
sagt: »Hebt die Felsplatte weg!« Die Schwestern von Lazarus sind entsetzt: »Nicht, Herr! Er verwest schon!« Und dann geschieht es – während sie die Platte wegreißen, sehen sie, wie Jesus weint. Er, der später am Kreuz nicht geweint hat, beginnt zu weinen. Merken wir, wie Ihn die Tyrannei des Todes überfällt? Doch es geschieht noch nichts. Die Umstehenden hören nur, wie Er mit seinem himmlischen Vater spricht. Und sie ahnen, dass hier ein geheimnisvoller Kampf stattfindet, bis Jesus in die Todeswelt hineinruft: »Lazarus, komm heraus!« Und Lazarus erwacht! Da wird etwas deutlich von diesem gewaltigen Kampf. Doch der Kampf zwischen Jesus und dem Tod wird noch härter. Und es sieht so aus, als würde der Tod triumphieren, als Jesus am Kreuz hängt. Wer eine Ahnung hat von der schrecklichen Macht des Todes, der erschrickt bis ins Innerste, dass es selbst von dem Sohn Gottes, der dem Tod die Beute abnahm, heißt: »... er neigte sein Haupt und starb.« Hat also doch der Tod das letzte Wort? Wenn ja, lohnt es sich dann überhaupt noch, mit dem Leben zu beginnen? Aber dieser Höhepunkt, dieser Triumph des Todes ist zugleich sein Ende. Denn dem Sterben Jesu folgt der Ostermorgen. Der Stein wird weggerollt von seinem Grab, die römischen Soldaten fallen in Ohnmacht und Jesus kommt hervor aus dem Grab. Der Auferstandene, der Fürst des Lebens, der Sieger über den Tod, der herrliche Heiland Jesus lebt! Der Tod ist besiegt. Jesus Christus hat dem Tod die Macht genommen. Da hat ein Kampf stattgefunden, der unvergleichlich ist. Doch worauf beruht diese schreckliche Macht des Todes? Darüber gibt uns die Bibel Auskunft: »Der Tod ist der Lohn für unsere Sünde« (Römer 6,23). Adam und Eva haben gesündigt – und sind gestorben. Und wir, ihre Nachkommen, haben alle gesündigt. Deshalb ist der Tod als Folge der Sünde zu allen Menschen gekommen (vgl. Römer 5,12). Wenn ich einem Mann begegne, der zu mir sagt: »Ich tue recht und scheue niemand«,
dann sage ich ihm: »Sie werden sterben, und das wird beweisen, dass Sie ein Sünder sind! Denn da wird Ihnen der Lohn für Ihre Sünden ausgezahlt!« Doch Jesus hat die Sünde der Welt auf sich genommen und ans Kreuz getragen. Darum hat der Tod verspielt und Jesus hat uns das Leben gebracht, das unvergänglich ist (vgl. 2. Timotheus 1,10). Jedes Volk der Erde steht der Macht des Todes hilflos gegenüber. Aber Jesus hat dem Tod die Macht genommen und somit stehen wir alle zwischen der Herrschaft des Lebens (Christus) und der Herrschaft des Todes. Das ist die entscheidendste Wahl, die wir treffen müssen. Lassen Sie mich dazu etwas Wichtiges sagen. Vor einiger Zeit habe ich mit zwei Freunden eine Fahrt nach Verdun gemacht, wo ich im Ersten Weltkrieg ein dreiviertel Jahr als Soldat stationiert war. Mit Entsetzen erinnere ich mich an diese französische Festung, dieses furchtbare Camp. Das Schrecklichste an der Schlucht, in der ich da lag, einer sumpfigen Schlucht, war der grässliche Leichengeruch und Todeshauch. Wir haben ihn letztendlich nicht mehr bemerkt, wir hatten uns daran gewöhnt. Aber als ich nun dort in Verdun zu Besuch war, tauchte ein Erlebnis vor mir auf: Ich hatte einmal Heimaturlaub bekommen. Meine Eltern waren damals in den Ferien in BadenWürttemberg auf der Schwäbischen Alb. Deshalb fuhr ich gleich dorthin. Und der überwältigendste Eindruck dort war für mich nicht, dass dort nicht geschossen wurde oder dass man ausschlafen konnte – nein, es war die herrliche, reine Luft, der raue Wind, der über die Alb strich und in dem sich kein Todesgeruch befand. Meine Freunde, so geht es uns, wenn wir uns wirklich zu Jesus bekehren. Alles in dieser Welt hat diesen Atem des Todes, diesen Leichengeruch an sich. Die Menschen merken es nicht, weil sie daran gewöhnt sind. Aber wenn jemand den Schritt zu Jesus macht und Ihm sein Leben übergibt, dann versteht er auf einmal, wovon ich rede. Hier weht die Morgenluft der Ewigkeit, der Hauch des ewigen Lebens. Hier umgibt
Herold Seines Kommens ist eine überkonfessionelle Erweckungszeitschrift, die allein von ihren Lesern finanziert wird. Verleger: HEROLD-Schriftenmission e.V., Postfach 11 62, D-35634 Leun, Telefon (0 64 73) 93 10 76 Redaktion: Benjamin Schmidt (verantwortlich), Wolfgang Gerstenberg, Telefon (0 64 73) 93 10 86, Fax (0 64 73) 93 10 96, E-Mail: info@herold-schriftenmission.de, www.herold-schriftenmission.de Erscheint monatlich. Bezugsgebühren jährlich in Deutschland und Österreich 5,– €; in der Schweiz sfr 8,–. (Für Leser ohne oder mit geringem Einkommen gratis.) Satz und Gestaltung: Schmidt grafikdesign, 35638 Leun Der Verteiler (nicht der Herausgeber) übernimmt die Verantwortung bei unzulässiger Verbreitung.
uns Himmelsluft. Und wie ich schon sagte: Wir müssen wählen. Es soll sich keiner einreden: »Das geht mich nichts an!« Ohne die Bekehrung zu Jesus leben wir unter der Tyrannei des Todes. Und da möchte ich Ihnen sagen: Der leibliche Tod ist noch das Geringste. Schlimmer sind die Werke des Todes, die wir tun. Und das Schrecklichste ist, dass die Bibel von einem »zweiten Tod« spricht, den man stirbt. Wissen Sie das? Ich zitiere wörtlich einen Vers aus der Offenbarung über das Gericht Gottes: »Und wessen Name nicht geschrieben war in dem Buch des Lebens, der wurde in den Feuersee geworfen« (Offenbarung 20,15). Der Glaube an den Mann von Golgatha führt in den Bereich und die Welt des Lebens. Und nun möchte ich Sie herzlich um etwas bitten. Es geht hier nicht um ein Dogma oder eine Lehre, sondern um Ihre ewige Existenz. Gehen Sie in die Stille. Jesus ist da. Bekennen Sie Ihm Ihre Sünden und sagen Sie Ihm auch, dass Ihr Herz tot ist und dass Sie die Sünde lieben. Aber dann schauen Sie auf zu seinem Kreuz und glauben Sie, dass sein Blut Ihre Sünde zudeckt. Dann schenkt Er Ihnen das ewige Leben. Denn das, was wir hier haben, ist nur der Anfang. Christen gehören in eine andere Welt – in die Welt des ewigen Lebens! Wer zu Jesus gehört, dem gehört der Sieg, den Jesus am Kreuz errungen hat. Wer zu Jesus gehört, dem gilt die Zusage, die Jesus selbst macht: »Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt. Und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird in Ewigkeit nicht sterben« (Johannes 11,25-26). Wilhelm Busch Dieser Herold-Ausgabe ist automatisch eine Zahlkarte beigefügt. Sie kann für diejenigen eine Hilfe sein, die die Missionsarbeit unterstützen wollen. Die Herold-Schriftenmission wird finanziell ausschließlich durch ihre Leser getragen. Wir danken allen, die uns bis hierher geholfen haben, christliche Literatur zu verbreiten.
Bankkonto: Sparkasse Wetzlar 20 003 000 (BLZ 515 500 35) EU-Standardüberweisung BIC HELADEF1WET, IBAN DE 10 5155 0035 0020 0030 00 Postbank: Frankfurt/Main 662 81603 (BLZ 500 100 60) Schweiz: Zürich 80-50404-6 · Frankreich: Strasbourg 99 901Y Österreich: Salzburger Sparkasse 00 040 197 360, BLZ 204 04 Auf Wunsch erhalten Sie eine Übersicht unseres gesamten Schriftenprogramms. Persönliche Schecks oder Money Order und alle Korrespondenz bitte an Anschrift links senden. Die beigelegte Zahlkarte ist zur Vereinfachung der Überweisung des Bezugsgeldes bestimmt. Bitte immer vollständige Adresse angeben. Printed in Germany. Postverlagsort Köln.
herold Seines Kommens
3
Zehn Auswirkungen der Auferstehung Jesu Die Tatsache, dass Jesus Christus von den Toten auferweckt wurde, ist besonders entscheidend für unseren Glauben, denn die Auferstehung Jesu ist die Grundlage unserer Errettung. 1. Da Christus von den Toten auferweckt wurde, haben wir einen Retter, der niemals sterben wird. »Wir wissen ja, dass Christus, nachdem er von den Toten auferstanden ist, nicht mehr sterben wird; der Tod hat keine Macht mehr über ihn« (Römer 6,9). 2. Durch Jesu Auferstehung haben wir die Chance zur Umkehr. »Gott hat ihn erhöht und ihm den Ehrenplatz an seiner rechten Seite gegeben; er hat ihn zum Herrscher und Retter gemacht, um Israel zur Umkehr zu führen und die Sünden des Volkes zu vergeben« (Apostelgeschichte 5,31). 3. Wir dürfen die Kraft der Auferstehung an uns selbst erfahren, weil Gott uns durch den Glauben ein neues Leben schenkt. »Gepriesen sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus! In seinem großen Erbarmen hat er uns durch die Auferstehung Jesu Christi von den Toten ein neues Leben geschenkt« (1. Petrus 1,3a). 4. Jesus Christus ist von den Toten auferweckt worden, um uns vor Gott zu rechtfertigen. »Denn der, auf den wir unser Vertrauen setzen, hat Jesus, unseren Herrn, von den Toten auferweckt – ihn, der wegen unserer Verfehlungen dem Tod preisgegeben wurde und dessen Auferstehung uns den Freispruch bringt« (Römer 4,25). 5. Durch die Auferstehung Jesu wohnt Gottes Heiliger Geist in den Herzen der Gläubigen. »Diesen Jesus hat Gott auferweckt; wir alle sind Zeugen dafür. Er ist in den Himmel emporgehoben worden, um den Ehrenplatz an Gottes rechter Seite einzunehmen, und hat von seinem Vater die versprochene Gabe erhalten, den Heiligen Geist. Diesen Geist hat er nun über uns ausgegossen, und das ist es, was ihr hier seht und hört« (Apostelgeschichte 2,32-33). 6. Weil Jesus Christus von den Toten auferstanden ist, gibt es keine Verdammnis mehr für die Auserwählten Gottes. »Wer wird es noch wagen, Anklage gegen die zu erheben, die Gott erwählt hat? Gott selbst erklärt sie ja für gerecht. Ist da noch jemand, der sie verurteilen könnte? Jesus Christus ist doch für sie gestorben, mehr noch: Er ist auferweckt worden, und er sitzt an Gottes rechter Seite und tritt für uns ein« (Römer 8,33-34). 7. Durch Jesu Auferstehung dürfen wir mit Ihm und unter Seinem Schutz leben. »Und seid gewiss: Ich bin jeden Tag bei euch, bis zum Ende der Welt« (Matthäus 28,20). 8. Jesus Christus, der auferstandene Herr, wird eines Tages wiederkommen, denn Gott »hat einen Tag festgesetzt, an dem er durch einen von ihm bestimmten Mann über die ganze Menschheit Gericht halten und über alle ein gerechtes Urteil sprechen wird. Diesen Mann hat er vor aller Welt als den künftigen Richter bestätigt, indem er ihn von den Toten auferweckt hat« (Apostelgeschichte 17,31). 9. Wir werden durch den auferstandenen Herrn vor dem kommenden Zorn Gottes gerettet. »Wir sind ja mit Gott durch den Tod seines Sohnes versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann kann es doch gar nicht anders sein, als dass wir durch Christus jetzt auch Rettung finden werden – jetzt, wo wir versöhnt sind und wo Christus auferstanden ist und lebt« (Römer 5,10; vgl. 1. Thessalonicher 1,10). 10. Die Auferstehung Jesu garantiert uns, dass Gott auch uns eines Tages von den Toten auferwecken wird. »Denn wir wissen: Der, der Jesus, den Herrn, von den Toten auferweckt hat, wird auch uns auferwecken – wir sind ja mit Jesus verbunden – und wird uns dann zusammen mit euch vor sich treten lassen« (2. Korinther 4,14; vgl. Römer 6,4; 8,11; 1. Korinther 6,14; 15,20). »Richtet euch ganz auf Jesus Christus aus; lebt so, dass ihr für sein Kommen bereit seid! Bleibt wachsam und besonnen und setzt eure Hoffnung völlig auf die Gnade, die euch erwiesen wird, wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint« (1. Petrus 1,13). John Piper
4
herold Seines Kommens
Die Auferstehung Jesu Christi von den Toten
»Die Auferstehung Christi«; Mathis Grünewald, Isenheimer Altar (1512-1514)
D
ie Auferstehung Jesu Christi von den Toten ist ein so wichtiges Ereignis in der Heilsgeschichte, dass das Neue Testament über hundertmal darauf Bezug nimmt. Um diese Wichtigkeit der Auferstehung weiß auch Satan. Deshalb versuchte er von Anfang an, die Verbreitung der Botschaft von der Auferstehung zu unterdrücken: »Und die Priester kamen mit den Ältesten zusammen, hielten Rat und gaben den Soldaten viel Geld und sprachen: Sagt, seine Jünger sind in der Nacht gekommen und haben ihn gestohlen, während wir schliefen« (Matthäus 28,12+13).
Die Erfüllung der Schrift Jesus Christus musste von den Toten auferstehen, denn Gott hält Seine Verheißungen. Jesus selbst hat immer
wieder nicht nur Seinen Tod, sondern auch Seine Auferstehung angekündigt: »Von da an begann Jesus seinen Jüngern zu zeigen, dass er nach Jerusalem gehen und viel leiden müsse von den Ältesten, den obersten Priestern und Schriftgelehrten, und getötet werden und am dritten Tag auferweckt werden müsse« (Matthäus 16,21). »Und Jesus antwortete ihnen: ›Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten.‹ … Er aber redete von dem Tempel seines Leibes« (Johannes 2,19.21). Erst nach der Auferstehung verstanden die Jünger, wovon Jesus sprach: »Als er nun auferstanden war von den Toten, dachten seine Jünger daran, dass er dies gesagt hatte, und glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesagt hatte« (Johannes 2,22). Schon viele Generationen zuvor hatte Gott durch die Propheten verheißen, dass der Messias von den Toten auferstehen wird: »Jesus sprach zu ihnen: ›Das sind meine Worte, die ich zu euch gesagt habe, als ich noch bei euch war: Es muss alles erfüllt werden, was von mir geschrieben steht im Gesetz des Mose, in den Propheten und in den Psalmen.‹ Da öffnete er ihnen das Verständnis, so dass sie die Schrift verstanden, und sprach zu ihnen: ›So steht’s geschrieben, dass Christus leiden wird und am dritten Tag von den Toten aufersteht …‹« (Lukas 24,44-46). Petrus bezieht sich auf eine solche Stelle aus dem Alten Testament: »Denn du wirst mich nicht dem Tode überlassen und nicht zugeben, dass dein Heiliger die Grube sehe« (Psalm 16,10; vgl. Apostelgeschichte 2,27). Und auch Paulus erwähnt diese Notwendigkeit der Auferstehung zu Beginn seines Auferstehungskapitels in 1. Korinther 15,4: »… und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift.«
Ein wichtiger Bestandteil der apostolischen Lehre Die Auferstehung Jesu Christi ist einer der wichtigsten Bestandteile der apostolischen Lehre. Was würde die Lehre vom Tod Jesu Christi bedeuten, wenn Er nicht auf-
herold Seines Kommens
erstanden wäre? »Ist Christus aber nicht auferstanden, so ist euer Glaube nichtig, so seid ihr noch in euren Sünden; so sind auch die, die in Christus entschlafen sind, verloren. Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendesten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind« (1. Korinther 15,17-20). »Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt« (Römer 8,34). So durchzieht der Triumph der Auferstehung die Kapitel der Apostelgeschichte: »Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte … Diesen Jesus hat Gott auferweckt, dessen sind wir alle Zeugen« (Apostelgeschichte 2,24.32; siehe auch Apostelgeschichte 3,15; 3,26; 4,10 usw.). Wir könnten auch sagen, dass die Auferstehungsbotschaft die andere Hälfte des Evangeliums ist. »Denn als Erstes habe ich euch weitergegeben, was ich auch empfangen habe: dass Christus gestorben ist für unsere Sünden nach der Schrift; und dass er begraben worden ist; und dass er auferstanden ist am dritten Tage nach der Schrift« (1. Korinther 15,3-4). »Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sind in seinem Tod,
Büchertisch Gott möchte, dass Du lebst Ein evangelistisches Verteiltraktat – für Straßeneinsätze geeignet. Es erklärt Gottes Heilsplan für die Menschheit. • Das Bedürfnis nach Errettung • Die Grundlage der Errettung. • Die Annahme der Errettung. • Mach endlich ernst. • Und wie geht es weiter? Bestell-Nr. 725; 20 Stück kostenlos
5
so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein« (Römer 6,5). Würden wir nur vom Tod Jesu reden, ohne dessen Auferstehung zu erwähnen, dann wäre dies nur das halbe Evangelium! Kreuz und Auferstehung gehören untrennbar zusammen!
Die Auferstehung gehört zu der Grundlage unseres Glaubens Weil nun die Auferstehung Jesu Christi der wichtigste Punkt der apostolischen Predigt ist, muss sie auch der wichtigste Punkt unseres Glaubens sein. »Denn wenn du mit deinem Munde bekennst, dass Jesus der Herr ist, und in deinem Herzen glaubst, dass ihn Gott von den Toten auf erweckt hat, so wirst du gerettet« (Römer 10,9). Wer die Auferstehung Jesu Christi leugnet, der leugnet auch das Fundament seines Glaubens. Wer die Auferstehung in ihrer Bedeutung schmälert, der schmälert den Kern des Glaubens. Wir wollen auf dem festen Fundament des Wortes Gottes stehen und bekennen: »Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind« (1. Korinther 15,20).
Das Leben von Jesus Christus – Nach dem Bericht des Johannes Ein Johannes-Evangelium in der leicht verständlichen und urtextnahen Neuen Genfer Übersetzung (NGÜ). Neben dem Bibeltext enthält es auch wichtige Hintergrundinformationen zum JohannesEvangelium, wichtige Schlüsselverse, die Auflistung und Bedeutung der Wunder Jesu im Johannes-Evangelium und die Bedeutung der Ich-Bin-Worte Jesu. Besonders geeignet für Menschen, die mehr über Jesus Christus erfahren möchten. Bestell-Nr. 119; 5 Stück kostenlos
6
herold Seines Kommens
Fürchte dich nicht! S
tellen wir uns einmal vor, ich würde dich fragen, was Gott in der Bibel häufiger als alles andere sagt. Was würdest du mir da antworten? Natürlich käme es jetzt darauf an, wie du mich verstehst, denn immerhin ist die ganze Bibel Gottes Wort. Aber nun habe ich ihre Seiten nicht durchkämmt, um festzustellen, welcher Satz im Alten und Neuen Testament am häufigsten vorkommt. Nein, so meine ich es nicht. Ich denke vielmehr an Stellen, wo Gott in direkter Rede spricht und Seine Worte so angeführt werden, wie die Schreiber der Bibel auch die Reden von Menschen wiedergeben. So wird Gott zum Beispiel in 1. Mose 1 zitiert, dass Er sagt: »Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!« (Vers 26) und wieder in 3,17; dort sagt Er: »Verflucht sei der Erdboden um deinetwillen: Mit Mühsal sollst du davon essen alle Tage deines Lebens …« Dann spricht Gott wieder in 15,1, wo Er Abram ermutigt: »Fürchte dich nicht, Abram; ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn.« Auf derartige Schriftstellen möchte ich unsere Aufmerksamkeit lenken. Ich will mich noch etwas genauer ausdrücken. Vermutlich sagt Gott in der Bibel Worte wie »Du sollst« und »Du sollst nicht« häufiger als alle anderen. Aber das sind grammatikalisch unvollständige Aussagen. Was dann auf »Du sollst« und »Du sollst nicht« folgt, ist von Buch zu Buch verschieden. Das,
woran ich denke, ist dagegen eine grammatikalisch vollständige Aussage, gewissermaßen ein kurzer Satz. Um nun die Antwort auf meine Frage zu finden, würde ich vorschlagen, dass wir eine Konkordanz hinzuziehen und sie bei dem Wort »fürchten« aufschlagen. Ist es nicht erstaunlich, in wie vielen Aussagen das Wort »fürchten« vorkommt? Und nun wollen wir uns insbesondere nach dem Satz »Fürchte dich nicht!« (oder »Fürchtet euch nicht!«) umsehen. Er findet sich etwa 75 Mal. Bei einem Drittel sagt es Gott selbst. Zählen wir die Gelegenheiten dazu, wo es ein Engel im Auftrag Gottes oder der Herr Jesus sagt, dann macht es die Hälfte aus. So ist es also wahrscheinlich, dass keine andere Einzelaussage Gottes in der Bibel so häufig wiederholt wird, wie »Fürchte dich nicht!« Was können wir von dieser Tatsache ableiten? Nun, gewiss gibt es dazu mehrere Überlegungen. Als Erstes denken wir an die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens nach dem Sündenfall. Das erste Beispiel eines Satzes mit dem Ausdruck »Fürchte dich nicht!« habe ich bereits oben angeführt, wo Gott sich Abram väterlich zuwendet und ihn ermutigt. Was hatte Abram zu fürchten? Ich kenne nicht alle seine Befürchtungen, aber da ist eine, über die uns die Bibel nicht im Unklaren lässt. Er fürchtete, sterben zu müssen, ohne einen Sohn zu hinterlassen, der sein Geschlecht fortführte. »Ich gehe
kinderlos dahin.« Hier zeigt es sich: die Furcht, dass die Vergänglichkeit der menschlichen Existenz das letzte Wort haben würde. Als der HERR zu Josua sagte: »Fürchte dich nicht!« (Josua 8,1), hatte Josua kurz zuvor erleben müssen, dass viele seiner Männer wegen Achans Diebstahl im Kampf gefallen waren. Voller Zuversicht waren die Kriegsleute hinaufgezogen, aber ein Teil von ihnen fand dort den Tod. »Da schmolz das Herz des Volkes und wurde wie Wasser« (Josua 7,5). Wie anfällig ist das menschliche Leben mitsamt seinen Hoffnungen! Das ist die traurige Lehre; und ob wir wollen oder nicht, wir müssen uns wieder und wieder damit abfinden. »Ihr seid ein Dampf, der eine kleine Zeit sichtbar ist und dann verschwindet« (Jakobus 4,14). Das aber führt uns zu einem zweiten wichtigen Gedanken, und zwar dem: Die Menschen um uns herum – ja selbst die stärksten unter unseren Glaubensgeschwistern – sind Männer und Frauen, die Trost benötigen. Warum sonst gab Gott sein ermutigendes »Fürchte dich nicht!« an Abram und Josua und an die vielen anderen Gläubigen im Laufe der Geschichte? War es nicht Seine unverkennbare Ermutigung an die Gläubigen? Dann sollten auch wir es oft gebrauchen! Wenn wir nicht nur auf uns selbst ausgerichtet sind, werden wir viele Gelegenheit finden, unseren verzagten Glaubens-
herold Seines Kommens
geschwistern Mut zuzusprechen. Lasst uns diese Gelegenheiten nicht versäumen! Aber damit haben wir natürlich noch nicht alles erfasst – ja, noch nicht einmal die Hauptsache. Ginge es nur um ein tröstliches Wort, dann wäre das »Fürchte dich nicht!« wirkungslos und würde unserer Hoffnung spotten. Denn wenn die Vergänglichkeit unserer gefallenen Natur mit all ihrer Trostbedürftigkeit unsere Grundlage, unsere Wirklichkeit ist, dann haben wir wahrlich allen Grund, uns unentwegt zu fürchten. Nein, es muss mehr als eine bloße Aussage da sein. Und es ist mehr! Das bringt mich zum dritten Gedanken im Blick auf Gottes immer wiederkehrendes »Fürchte dich nicht!«: Wenn Gott den Menschen zuspricht: »Fürchtet euch nicht!«, was hat Er ihnen anstelle der Furcht zu bieten? In den meisten Fällen lautet die Antwort: sich selbst! »Fürchte dich nicht!«, sagt Er zu Abram. Wenn Abram darauf zurückgefragt hätte: »Warum brauche ich mich nicht zu fürchten?«, antwortet Gott: »Ich bin dir ein Schild, dein sehr großer Lohn« (1. Mose 15,1). Gott will Abraham also ermutigen, aus Gottes Kraft und unter Seinem Schutz zu leben. Das ist stets Gottes Antwort auf die Furcht der Menschen. Die Ursachen unserer Furcht mögen ganz verschieden sein, Gott aber bleibt derselbe. Wenn wir auf den Seiten der Bibel die Aufforderung finden »Fürchte dich nicht!«, dann wird gewöhnlich jemand im Volk Gottes von einer konkreten Furcht gequält werden oder einer besonderen Anfechtung ausgesetzt sein; und er sehnt sich nach Befreiung. In solchen Augenblicken sagt Gott: »Fürchte dich nicht!« Doch es geht nicht nur um besondere, einzelne Anfechtungen. Die Labilität der menschlichen Existenz löst in jedem von uns Furcht aus, sobald wir darüber nachdenken. Mich wundert es nicht, dass
manche Menschen disharmonische Symphonien komponieren oder die Absurdität des Lebens besingen. Was sollten sie im Blick auf ein Leben ohne die Wirklichkeit Gottes anderes tun? Der Preis der Gottlosigkeit ist die totale Verzweiflung. Das deutlichste und beste Beispiel dafür, wie Gott selbst die Furcht der Menschen beseitigt, finden wir beim Kommen Jesu Christi in diese Welt. Gottes Antwort auf die Furcht Marias und Josephs und auch der Hirten ist das eine Wort »Immanuel«: Gott mit uns! Und in Maria und den übrigen Beteiligten dürfen wir uns selbst erkennen. Hier finden wir die Antwort, die auch uns gilt! Gott ist in der Person Jesu Christi zu uns gekommen. Deshalb brauchen und sollen wir uns nicht fürchten. Selbst Abraham und den Gläubigen des Alten Testaments wäre mancher Schmerz erspart geblieben, wenn sie sich die Gegenwart Gottes häufiger bewusstgemacht hätten. Doch Jesus Christus ist gekommen und in Ihm haben wir die Herrlichkeit Gottes gesehen. Uns, die wir an Jesus glauben, gilt vor allen anderen Menschen das göttliche »Fürchtet euch nicht!« Nun, ich kann mir nicht vorstellen, dass auch nur ein einziger Christ, der das liest, was ich soeben geschrieben habe, daran denken würde, mir zu widersprechen. Hier haben wir einen gemeinsamen Grund, hier denken wir gleich, hier sind wir – um einen biblischen Ausdruck zu gebrauchen – »eines Sinnes.« Dem Herrn sei Dank! Aber was bedeutet das ganz konkret? Was hat uns Gott in Jesus Christus geoffenbart, um unsere Furcht zu vertreiben? Ich will zwei Antworten geben, die im Grunde das Gleiche aussagen. Erstens: Gott hat in Jesus Christus Seine große Liebe geoffenbart. In Christus ist Gottes Liebe zu uns Menschen unmissverständlich deutlich geworden. Zweitens: Gott hat in Jesus Christus Seine Macht gezeigt. Seine machtvolle Entschlossenheit,
7
uns Seinem Sohne gleichzugestalten. Das sind – unter vielen anderen – zwei wesentliche Tatsachen, die uns Gott durch Jesus Christus geoffenbart hat. Und diese beiden Wahrheiten lassen keinen Zweifel daran, dass Gottes Volk früher oder später für immer von aller Furcht befreit sein wird. Dieses Thema erläutert uns Johannes in seinem ersten Brief: »Und wir haben erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat. Gott ist Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott, und Gott bleibt in ihm. Hierin ist die Liebe bei uns vollendet worden, dass wir Freimütigkeit haben am Tag des Gerichts, denn wie er ist, sind auch wir in dieser Welt. Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat« (1. Johannes 4,16-19). Das Erstaunliche an dieser Bibelstelle ist die Gegenseitigkeit der Liebe. »Die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus«, das kann nur stimmen, wenn die Liebe nicht einseitig ist. Würde Gott uns lieben, ohne dass wir etwas von seiner Liebe wüssten, würden wir Ihn dennoch weiter fürchten. Nehmen wir nun aber den umgekehrten Fall an: Es wäre uns möglich, Gott zu lieben, obwohl Er uns hasst. Was dann? Nun, wir hätten allen Grund, Ihn trotzdem zu fürchten. Wie vollkommen auch unsere Liebe zu Ihm wäre, sie könnte unsere Furcht vor Ihm nicht vertreiben. Doch die Aussage des Apostels hat zwei Gesichtspunkte. Erstens, Gott liebt Sein Volk wirklich. Und zweitens, Sein kräftiges Wirken in allen Gläubigen bringt uns dahin, dass wir Seine Liebe erkennen und erwidern. Warum haben wir »erkannt und geglaubt die Liebe, die Gott zu uns hat« (Vers 16)? Weil Gott sie uns offenbart hat! Die »allgemeine Liebe« Gottes zu den Menschen wird
8
herold
07716 · Postvertriebsstück · Deutsche Post AG (DPAG) · Entgelt bezahlt HEROLD Schriftenmission e.V. · Postfach 11 62 · D-35634 Leun
Seines Kommens
vor Millionen gepredigt. Doch die meisten von ihnen ziehen aus dem, was ihnen gesagt wird, keinerlei Nutzen. Warum aber lieben wir Gott und unsere Glaubensgeschwister, nachdem wir von Gottes Liebe zu uns gehört haben? Johannes antwortet: »Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat« (Vers 19). Der Grund für unsere Liebe ist Seine Liebe. Das ist es, was uns Johannes lehrt. Und vor dieser gegenseitigen Liebe wird selbst die Furcht, die Pein hat, vergehen! Nun ist es zweifellos richtig, dass sich eine derartige Entwicklung in gewissem Maß bereits bei den alttestamentlichen Gläubigen zeigte. Auch sie wussten etwas von der großen Liebe Gottes und erwiderten sie. Und ebenso wie bei uns kam diese Entwicklung zu ihren Lebzeiten noch nicht zur Vollendung. In alledem glichen sie uns. Aber das ist nicht alles. Es muss noch etwas hinzugefügt werden. Wir müssen sagen, was Johannes in seinem Evangelium schreibt: »Das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden« (Johannes 1,17). Was meint Johannes damit? Er will uns zeigen, dass durch das Kommen Jesu ein neues Zeitalter begonnen hat: das Zeitalter der Gnade. Natürlich gab es schon vor dem Kommen des Herrn Jesus Gnade. Und natürlich wurden die Menschen, die in der Vergangenheit gerettet wurden, immer schon durch das Verdienst von Jesus errettet und nicht durch ihre »verdienstlichen Werke«. Doch von nun an geht es um mehr. Durch das Kommen Jesu Christi hat Gott Seine Liebe zu den Sündern in einer Weise offenbart, wie Er es bis dahin noch nicht getan hatte. Und Gott hat außer Seinem Sohn auch Seinen Heiligen Geist gesandt, um diese Wahrheit dem Herzen Seines Volkes so klarzumachen wie nie zuvor. Das Zeitalter, in dem wir leben, ist das Zeitalter der Gnade in höchster Vollendung.
Gewiss ist die »vollkommene Liebe«, von der ich spreche, in uns, die wir Christen sind, noch nicht völlig verwirklicht. Aber Gott hat begonnen, uns über Seine Liebe zu uns zu belehren. In der Tat, ER hat sie uns auf wunderbare Weise klargemacht! Und dann, als ob das noch nicht genügte, hat Er zusätzlich noch etwas Entscheidendes getan. Er hat in uns die Gegenliebe zu Ihm erweckt. Das Werk ist noch nicht abgeschlossen, aber es ist real. Wenn wir als Christen auch keinen Grund haben, uns dessen zu brüsten, so zögern wir andererseits nicht, mit Johannes zu sagen: »Wir lieben [Gott und einander], weil Er uns zuerst geliebt hat!« Auch wir hören Gottes wiederholtes »Fürchte dich nicht!« Wir vernehmen es in unseren Herzen, wenn wir die Gnade Gottes sehen, die Er uns in Seinem Sohn gezeigt hat, in unserem Heiland Jesus Christus!
»Lass sich freuen alle, die auf Dich trauen; ewiglich lass sie jubeln, denn Du beschirmst sie. Fröhlich lass sein in Dir, die Deinen Namen lieben! Denn Du, HERR, segnest die Gerechten, Du deckst sie mit Gnade wie mit einem Schild.«
Schlusswort _ Liebe Herold-Leser! »Der Herr ist auferstanden – Er ist wahrhaftig auferstanden.« Mit diesen Worten hat die Gemeinde Jesu Christi schon vor Jahrhunderten den Morgen des Auferstehungsfestes begrüßt. Und das aus gutem Grund. Denn durch die Auferstehung Jesu wurde die Finsternis besiegt und das ewige Leben ans Licht gebracht. Wer auf Jesus Christus vertraut, der darf nicht nur im Tod auf Ihn hoffen, sondern jeden Tag Seine göttliche Fürsorge und Liebe erfahren. Denn Jesus hat uns versprochen: »Ich bin bei Euch alle Tage, bis ans Ende der Welt.« Ist das kein Grund zur Freude? Wir als Mitarbeiter der HeroldSchriftenmission wünschen Ihnen eine gesegnete Zeit im Gedenken an das Werk, das der Sohn Gottes durch Seinen Tod und Seine Auferstehung für uns vollbracht hat, damit wir leben dürfen!
Ihre Herold-Redaktion
Psalm 5,12-13 Tom Wells © The Banner Of Truth, 5/1984
Herold Schriftenmission Postfach 1162 · 35634 Leun