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„DIE JAGD LEBT MEHR DENN JE!“

Oberösterreichs Jägerinnen und Jäger sind keine geduldete Randgruppe, sondern ein vitaler Teil der Gesellschaft: Das unterstrich LJM Herbert Sieghartsleitner bei den ersten Bezirksjägertagen des Jahres.

Dass diese Bezirksjägertage durchwegs vor großem Publikum in dicht gefüllten Sälen stattfanden, freute den Landesjägermeister besonders: Zeigt dies doch nicht nur die Motivation und das Interesse, sondern auch die breite und tiefe Verwurzelung der Jägerschaft – ein Aspekt, der heute besonders geschätzt wird. Er trägt zum regen Zulauf bei, den die Jagd aktuell verzeichnet, auch im urbanen Bereich. „Die Jagd lebt mehr denn je, sie ist ein vitaler Teil der Gesellschaft“, so Herbert Sieghartsleitner. Zugleich stellt der gesellschaftliche Wandel die Jagd aber vor große Herausforderungen.

Das Freizeitverhalten vieler Menschen hat sich verändert, der Druck auf die Lebensräume steigt teils dramatisch. Daher braucht es dringend Vereinbarungen und Regelwerke im Sinne der Wildtiere und ihrer Bedürfnisse: „Das Gewicht nur auf die menschlichen Ansprüche zu legen, ist sicher nicht mehr zeitgemäß“, betonte der Landesjägermeister. Umso wichtiger seien gemeinsame Projekte mit Beteiligten aus allen Bereichen, wie z. B. die Initiative „In unserer Natur“.

Auch der Klimawandel ist herausfordernd für Jägerinnen und Jäger: Sie spüren die Auswirkungen und sind gefordert, ihren Teil zur Lösung beizutragen – Stichwort klimafitte Wälder. „Dazu bekennen wir uns. Wir unterstützen die Waldeigentümer, doch wir brauchen ein gemeinsames Problembewusstsein und praktikable Lösungsmöglichkeiten. Wild und Jagd allein den Schwarzen Peter zuzuschieben, kann nie zielführend sein“, stellte Sieghartsleitner klar. Es gehe nicht nur um Reduktion, sondern auch um Regulation und Lenkung der Wildbestände. Er zeigte sich zuversichtlich, dass es gelingen werde, miteinander einen erfolgreichen Weg zu finden.

Das gelte im Übrigen auch für die anstehende Novelle des oö. Jagdgesetzes. „Wir reden von einem Regelwerk, um Jagd auch in Zukunft zu ermöglichen und zu gewährleisten, dass Jagd interessant, spannend und reizvoll bleibt. Wenn die Jagd ihre Empathie verliert, wird sie nicht erfolgreich sein. Nur ein motivierter Jäger ist ein erfolgreicher Jäger“, brachte es der Landesjägermeister auf den Punkt. Ein Ausdruck dieser Motivation ist die hohe Bereitschaft der oö. Jägerinnen und Jäger zur ständigen Weiterbildung: Angebot und Nachfrage bei den Seminaren im Jagdlichen Bildungszentrum in Hohenbrunn haben sich in den vergangenen Jahren verdoppelt.

Wie die Zukunft der Jagd aussieht, wird letztlich die Gesellschaft entscheiden. Herbert Sieghartsleitner appellierte deshalb einmal mehr an alle Jägerinnen und Jäger: „Jeder kann und muss Botschafter der Jagd sein und mit seinem Auftreten dafür sorgen, dass Jagd kompetent und sympathisch wahrgenommen wird. Beweisen wir, dass wir weiterhin ein unverzichtbarer Teil der Gesellschaft sind, und gehen wir gemeinsam mit unseren Partnern – Land- und Forstwirtschaft und Behörden – in eine gute Zukunft!“

Landesrätin Michaela LangerWeninger sagte bei den Bezirksjägertagen, dass die Jagd als Miteinander von Grundbesitzer und Jäger gelebt werden müsse. In Oberösterreich gebe es ca. 30.000 landwirtschaftliche Betriebe und ca. 20.000 Jäger mit einem gemeinsamen Auftrag: die rund 500.000 Hektar Wald (ca. 42 Prozent der Landesfläche) gesund zu erhalten und zu ermöglichen. Das Freizeitverhalten der Menschen bringe immer mehr „Naturnützer und Naturschützer“, dazu kämen klimabedingte Belastungen für die Wälder – „da ist eine gemeinsame Diskussion mehr denn je gefragt“.

Alle Beteiligten müssten aber zum Wohl von Wald und Wild ihre Grenze respektieren. Da sei der Jäger im Umgang mit der Natur und auch im gelebten Brauchtum ein Vorbild für alle.

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