Ein Objekt - viele Materialien Bild: Schaumburger Brautkranz; aus dem Besitz des VĂślkerkundemuseums VPST Heidelberg
Studiengang Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten
Kompositobjekte Die Brautkrone stammt aus dem norddeutschen Schaumburger Land und wurde 1936 im Auftrag der van Portheim Stiftung Heidelberg in Soldorf von traditionellen HandwerkerInnen angefertigt. Sie befindet sich seither im Besitz des Völkerkundemuseums vPST Heidelberg. Wie viele der Objekte, die wir im Laufe unseres Studiums untersuchen und bearbeiten, ist die Brautkrone aus unterschiedlichen Materialien zusammengesetzt. Sie besteht aus Glas, welches mit einer Farbfassung beschichtet ist, Eisen- und versilberten Kupferdrähten, Textil, Spiegeln und Karton. Über die Zeit können die unterschiedlichen Materialien in Wechselwirkung zueinander treten, wodurch die entstehenden Schadensbilder beeinflusst werden. Diese Wechselwirkungen zu erkennen und zu verstehen ist Teil der restauratorischen Tätigkeit. Ziel ist es, ein Konservierungs-konzept entwickeln zu können, das die Alterungsprozesse aufhält bzw. verlangsamt. Um das zu erreichen müssen für unterschiedliche Schadensphänomene teilweise sehr verschiedene Maß-nahmen ergriffen werden. Beispielsweise können die Klimabedingungen unter denen das Objekt gelagert wird angepasst und kontrolliert werden, während es in anderen Fällen sinnvoll sein kann, Trennschichten zwischen die Materialien einzubringen. Bei der Brautkrone werden vor allem die Kupferdrähte während der Alterung chemisch durch das Glas beeinflusst, wodurch es an den Kontaktstellen zu verstärkter Korrosion kommt. Studiengang Konservierung und Restaurierung von archäologischen, ethnologischen und kunsthandwerklichen Objekten