Michelle Sender ZAD

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Bachelor arbeit Michelle Leonie Semder Bachelorarbeit Flughafen Zadar Wintersemester 2019/2020

Lehrstuhl und Professur fßr Konstruktives Entwerfen und Tragwerkslehre Prof. Dr.-Ing. Stephan Engelsmann MA Arch. Des. AM Oliver Kärtmeyer MA


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airport Der Flughafen Zadar ist einer von neun internationalen Flughäfen in Kroatien. Er wurde 1968 erbaut und liegt 7 km von der Stadt Zadar entfernt. Der Flughafen Zadar hat seit dem 1. Januar 2018 das EASA 4D-Kategorisierungszertifikat erhalten und dient den Bedürfnissen des Passagierverkehrs, während er im Güterverkehr keine wesentliche Rolle spielt. Bei dem letzten großen Umbau im Jahr 2012 wurde das Gebäude des Passagierterminals erweitert, um mehr Passagiere aufnehmen zu können. In den letzten Jahren hat die Anzahl der Flugzeuge und der Passagierverkehr aufgrund des gestiegenen Interesses der Republik Kroatien an den touristischen Märkten und des zunehmenden Anteils der Ankünfte von Billigfluggesellschaften erheblich zugenommen. Im Rahmen einer Entwicklungsstudie des Flughafens Zadar wurden Verkehrsstudien zur langfristigen Entwicklung des Passagierterminals und der Entwicklung des Flughafens durchgeführt. Die Analyse des vorhandenen Passagierterminals zeigt, dass der Flughafen mit seinen Kapazitäten dem anwachsenden Passagierzahlen an seine Grenzen stößt und somit eine Erweiterung unumgänglich ist. Es wurde ein Wettbewerb ausgelobt für eine phasenweise Erweiterung.


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Man fliegt 1h 20 min von Stuttgart nach Zadar, Kroatien. Nach ca. 45 Minuten sieht man das Meer. Weitere 20 Minuten später befindet man sich bereits im Landeanflug. Schaut man aus dem linken Fenster, blickt man Richtung Norden auf das hochwachsende Velebit-Gebirge. Parallel zu diesem Gebirge nährt man sich der Stadt Zadar und dem Flughafen. Blickt man rechts aus dem Fenster ist die Stadt schon erkennbar. Sie erstreckt sich am Meer entlang. Unmittelbar vor der Stadt befinden sich mehrere Inseln. Auch das beliebte Ausflugsziel, die Inselgruppe Kornaten, eine dichte Ansammlung von Inseln ist in der Ferne sichtbar. Die Inseln vor der Stadt haben eine ausgeprägte Topografie, während das Land zwischen dem Velebit-Gebirge und den Inseln eher flach scheint. Das Flughafenterminal ist bei der Landung noch nicht zu sehen. Der Flughafen verfügt über eine separate Lande- und Startbahn, die jeweils im 45 Grad Winkel von dem Flughafenterminal und dem Bereich der Parkpositionen abgehen. Die Landebahn verläuft parallel zu dem hoch aufragenden Velebit-Gebirge. Inzwischen hat man die Parkposition erreicht, die Luft im Sommer ist je nach Wind entweder angenehm kühl vom Gebirge oder warm feucht vom Meer kommend. Man riecht direkt das Meer. Man steigt die Treppen vom Flugzeug hinab und wird von dem Bodenpersonal über das Rollfeld geleitet. Man sieht nun das Terminalgebäude, wobei man eigentlich hindurchschaut und die dahinter wachsenden Pinien sieht. Das Gebäude ist aufgrund der transparenten Hülle und der dünnen Dachscheibe nur als horizontale Linie wahrnehmbar. Die einzigen Elemente, die den Blick hindurch unterbrechen, sind die vier tragenden Stützelemente, 4.5m breite Kerne, die im Verhältnis zu dem freien Raum leicht erscheinen. Über zwei Glastüren tritt man in den Ankunftsbereich. Das Gepäckband beginnt sich bereits zu drehen, doch bis das erste Gepäckstück kommt, vergehen noch weitere 20 Minuten. Nun hat man Zeit sich umzuschauen. Man sieht die Gepäcktransporter, wie sie beladen vor dem Gebäude im Boden verschwinden. In der Ferne sieht man die Gipfel der Inseln, die man kurz zuvor noch aus dem Flugzeug aus sehen konnte. Dreht man sich um, sieht man das Gebirge. Man ist erst seit 10 Minuten am Boden und kann nun schon die Bilder aus dem Flugzeug mit dieser neuen Perspektive verknüpfen. Das Gepäck ist endlich da. Über die zwischen den Kernen befindlichen Rollsteige gelangt man einen schmalen Gang hinunter in den unterirdischen Teil des Terminals. Geleitet von einer gebogenen Wand läuft man nun einen Flur entlang. Am Ende sieht man die bereits wartenden Menschen, manche mit Schildern, Angehörige und Verwandte. Der Raum ist durch Tageslicht durchflutet, durch einen Blick hoch sieht man den strahlend blauen Himmel, sowie die Zweige der Pinien. Man verlässt das Gebäude, hat die Möglichkeit direkt in ein Taxi oder den Bus zu steigen. Man verlässt den unterirdischen Teil und biegt links ab, Richtung Stadt, die Straße steigt an, rechts und links weißer Fels mit roter Erde. Die Straße hat das ebenerdige Niveau erreicht, Pinien säumen den Weg, im Rückspiegel sieht man das Terminal. Man sieht wie das Flugzeug mit dem man gerade noch angekommen war, bereits am Ausparken ist. Man fährt 18 Minuten von der Altstadt Zadar zu dem Flughafen Zadar. Die Zufahrtsstraße ist mit Pinien gesäumt. Der Wald lichtet sich und durch die Bäume sieht man das Flughafenterminal, und die dahinterstehenden Flugzeuge. Menschen verlassen gerade den Gatebereich und laufen auf eines der Flugzeuge zu. Die Straße vertieft sich in das Gelände und weiße Felsen mit roter Erde treten hervor. Vorbei an einem Kreisverkehr fährt man in den unterirdisch Bereich, dank der Oberlichter kein dunkler Raum, der Himmel ist in Abständen sichtbar. Der Taxifahrer lässt einen vor dem Gebäude aussteigen. Man tritt in das Terminalgebäude ein und läuft zu den Checkin-Schaltern. Während man wartet, dass das Gepäck aufgegeben wird, sieht man durch eines der Oberlichter hoch in den Himmel. Man sieht die reflektieren Dachunterseite über einem, eine Scheibe, und Menschen, die hinaus schauen. Direkt neben den Checkin-Schaltern befindet sich der Security-Bereich, sobald man den passiert hat, ändert sich das Licht, der Duty-free-Bereich folgt, Produkte werden durch Deckenstrahler inszeniert. Am Ende des Raumes biegt man nach links ab. Der Gang wird schmaler. Tageslicht fällt leicht auf eine gekrümmte Wand, hier ist der Aufgang zu den Gates. Über Rollsteige fährt man an hohen schmalen Wänden hoch in das ebenerdige Geschoss. Man ist oben im Gate-Bereich angekommen und durch die Glasscheiben sieht man raus auf den Pinienwald. In der Ferne sieht man Fahrzeuge, die das Terminal anfahren und erinnert sich, dass man dort ebenfalls lang gefahren ist, um dann in den unterirdischen Teil abzutauchen. Dort auf der Straße hatte man den ersten Blick auf das Terminal, nun steht man hier und das ist der erste Blick hinaus auf die Anfahrenden. Man hat nun die Möglichkeit sich im linken oder rechten Teil des Wartebereichs vor den Gates aufzuhalten. Schaut man nach Norden, sieht man das Velebit-Gebirge, in dem man während der Reise selber klettern war, welches man zuvor von dem Strand, in der Stadt oder bei der Ankunft sehen konnte. Schaut man nach Süden, sieht man die Inseln, zu denen man einen Ausflug gemacht hatte und die ebenfalls vom Strand, in der Stadt oder bei der Ankunft aus sichtbar waren. Die Reise wird in Erinnerung gerufen. Und schaut man nun nach Osten, so sieht man die Flugzeuge. Jeden Prozess kann man Beobachten. Menschen kommen an und laufen über das Rollfeld, Gepäck wird ab oder aufgeladen. Man beneidet diejenigen, die ankommen. Man selber wird aufgerufen und schon beginnt die Heimreise nach Hause.

Die Orientierung zählte bei der Designkonzeption zu einer der wichtigsten Punkte. Nicht nur die klassische Definition von räumlicher Orientierung sollte erfüllt sein, sondern auch wie man „das“ auf das große Ganze, in dem Fall die Reise beziehen kann. Bei einem Flughafen ist man stark an den Programmablauf gebunden. Die Grundrisse unterstützen diese Prozesse bestmöglich, vor allem aber dienen sie diesem übergeordnetem Sinn der Orientierung. Des Weiteren war auch das Tragwerk sehr prägend für den Entwurf. Die Illusion, dass der physische Raum nur durch eine schwebende Scheibe bestimmt wird, war ausschlaggebend. Es wurden drei stützenfreie Räume geschaffen - 1/3 Ankunft, 2/3 Abflug - mit einer maximalen Spannweite von 45m. Diese Spannweite ist dank vier geschossdurchlaufenden Stahlbetonkerne, sowie der tragenden Fassade möglich. Auf diesen Kernen liegt das Stahlgittertragwerk umhüllt von einer Carbonhaut. Bei der tragenden Fassade handelt es ich um eine tragende VierfachVerglasung. Um die Lasten im Untergeschoss abzutragen, wurden hier tragende Wände an der Position der darüber liegenden Glasfassade eingezogen, wodurch der Grundriss stark beeinflusst wurde. Komplementiert wurde das Ganze im Untergeschoss durch ein Stützraster und Unterzüge, wodurch weite Räume geschaffen werden konnten. Die zwei Geschosse liegen übereinander, wobei das Untere sich Richtung Westen erweitert, was eine freie Anordnung von Oberlichtern ermöglichte, und somit Funktionen die kein Tageslicht benötigen, nach hinten unter das andere Geschoss positioniert werden konnte.


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