Sol LeWitt – Four Part Piece

Page 1

Four part piece - Ostfildern

Sol LeWitt

Foto: R. Lenz

Thomas Rauch

Foto: R. Lenz

Bachelorarbeit im Studiengang Konservierung & Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie


Norden S_3_NN

Objektbeschreibung:

S_3_NO

S_3_NW S_3_NS

Es ha delt si h ei de Ku st erk „four part pie e“ um insgesamt 10 Mauern aus Kalksandstein. Die Mauern haben die Maße: 5 x 5 x 0,5 Meter. Die Kalksandsteine haben jeweils die Maße 50 x 25 x 24 Zentimeter. Die Fugen zwischen den Steinen haben eine Breite von ca. 1 Zentimeter. Die Mauern stehen an insgesamt vier Standorten:

Sol LeWitt 3

S_1_N

Sol LeWitt 1

S_1_W

S_1_O

S_1_S S_3_SN S_3_SW S_3_OS

S_3_SS

„zwischen Scharnhausen und Kemnat (eine Wandscheibe) Four-Part Piece 1: 5 Metre Square Wall: Plieninger / Reutlinger Straße • zwischen Ruit und Scharnhausen (zwei über Eck gestellte Wandscheiben) Four-Part Piece 2: 2 Walls 5 Metre Square, perpendicular at the Corners: Scharnhauser Straße • zwischen Heumaden und Ruit (aus drei Wandscheiben zusammengesetzt) Four-Part Piece 3: 2 Walls perpendicular to one at two Corners: Stuttgarter Straße / Möhringer Weg • zwischen Ruit und Nellingen (Kubus aus vier Wandscheiben) Four-Part Piece 4: 4 Walls forming a Square: Rinnenbach- / Kreuzbrunnenstraße“1 Die Mauern sind weiß gestrichen und stehen jeweils frei auf einer Wiese.

S_3_OO

S_3_OW

S_2_WN

S_2_NN S_4_NN

S_4_WN

S_2_NO

S_4_NO

S_2_NS S_4_NS

Sol LeWitt 2 S_2_WO

S_2_WW

Sol LeWitt 4

S_4_WW

S_4_NN

S_4_OW

S_4_OO

S_4_SN

S_2_WS S_4_SW S_4_SS

S_4_OS

Abbildung 1: Bezeichnungsgrundlage der Wände

Objektgeschichte: Das Ku st erk „four part pie e“ urde 99 o a erika is he Kü stler Sol LeWitt zu A lass der Ausstellu g „Platz erführu g“ e t orfe u d 99 i Zusammenarbeit mehrerer externer Firmen errichtet. Im Zuge von Renovierungsarbeiten wurde es mehrfach neu beschichtet um darauf entstandene Graffiti zu überdecken. Die wasserundurchlässige Farbe, welche zum Überstreichen der Graffiti benutz wurde führte in Folge zum Entstehen von Staunässe im Mauerwerk. Diese Staunässe führte wiederum bei Temperaturen unter 0° C zu Frostsprengungen (siehe Abbildung 2).

Vorangegangene Arbeit: In einer vorangegangenen Arbeit aus dem Wintersemester 2019/2020 wurden der Bestand sowie Zustände und Schäden des Objekts Dokumentiert. Außerdem wurde die Schichtigkeit vom Träger bis zur letzten Malschicht an allen Wänden geklärt und dokumentiert. Dazu wurden Proben genommen und unter dem Mikroskop ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchungen wurden außer in einer Dokumentation auch in mehreren Katalogen/Datenbänken festgehalten. Des Weiteren wurde eine Kartierung der definierten Phänomene erstellt (siehe Abbildung 3).

Abbildung 2: S_3_OO


S_3_OO

S_3_OS

S_3_OW

Aufgabenstellung der Arbeit: Ziel der Arbeit ist es ein Konzept zu entwickeln, welches ausgehend von den einzelnen Schichten des Objektes zu einem funktionierenden Gesamtsystem führt. Die dabei verwendeten Maßnahmen können additiver oder subtraktiver Art sein. Kurz gesagt: welche Schichten müssen entfernt werden um weitere Schäden zu verhindern und welche Schichten müssen ergänzt werden um dem Objekt seine ursprüngliche Wirkung zurück zu geben.

Sol LeWitt 3, Süd, Nord

S_3_NN S_3_NO

S_3_NW

Sol LeWitt 3 - Ost

S_3_NS

Legende:

Projekt: Ort: Datum:

Sol LeWitt 3 S_3_OO

S_3_OW

Abplatzungen 1

Abplatzungen 2

"four part piece" - Sol LeWitt Ostfildern Oktober 2019 - Februar 2020

/Users/thomasrauch/Desktop/Bildschirmfoto 2020-02-07 um 11.55.04.png

Erstellt von: Thomas Rauch Studiengang: Konservierung und Restaurierung von Wandmalerei, Architekturoberfläche und Steinpolychromie

Abplatzungen klein

Betreuer: Prof. Roland Lenz, Anna-Lisa Krautheimer Kartierungsgrundlagen: Prof. Roland Lenz, Thomas Rauch

S_3_SN

Ausbrüche

Risse

Überstrichene Abplatzungen

S_3_SW S_3_SS

S_3_OS

Abbildung 3: Kartierung Sol LeWitt 3

Entfernen der wasserundurchlässigen Schicht:

Ergänzen der Kalksandsteine:

Wie die Untersuchung einer Probe der wasserundurchlässigen Schicht im Labor ergeben hat, handelt es sich dabei um ein StyrolAcrylat-Copolymer. Daraufhin wurde eine erste Testreihe mit verschiedenen Lösemittelkompressen vorgenommen. Dabei funktionierte eine Kombination von Sepiolith und Isopropanol bei einer Einwirkdauer von 10 Minuten am besten. Die Kompresse wurde während der Einwirkzeit mit Frischhaltefolie abgedeckt. Eine mit derselben Methode behandelte und unter dem Mikroskop beobachtete Probe hat bestätigt, dass dabei die ursprüngliche Malschicht nicht angegriffen wird.

Beim Ergänzen der Kalksandsteine sind die Eigenschaften (Druckfestigkeit, kapillare Wasseraufnahme, Wasserdampfdurchlässigkeit etc.) der Ergänzungsmasse von entscheidender Bedeutung. Hierfür werden mehrere genau definierte Kombinationen aus Weißzement und verschiedenen Sieblinien von Quarzsand getestet. Um ein besseres Eindringverhalten des Bindemittels zu erreichen wird die Bruchkante vor dem Aufbringen der Ergänzungsmasse mit einer Kombination aus Weißzement und Ethanol vorbehandelt. Der Zement bindet erst beim Auftragen der Ergänzungsmasse und der damit eingebrachten Feuchtigkeit ab.

Abbildung 4: Testfläche, Lösemittelkompresse: Sepiolith + Isopropanol

Danksagung: An dieser Stelle möchte ich mich bei der Städtischen Galerie Ostfildern bedanken. Insbesondere bei Frau Holle Nann (Leiterin der Galerie), welche mir diese Arbeit ermöglicht hat und von der ich große Unterstützung erhalten habe. Des Weiteren bedanke ich mich bei Herrn Prof. Roland Lenz, Anna Lisa Krautheimer und Viola Klein, welche diese Arbeit betreut haben und auf deren tatkräftige Unterstützung ich immer zählen konnte.


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.