ABSOLUT 2014

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ABSOLUT No 1

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2014 .

The Zurich Lifestyle

www.artmediagroup.ch

Manuela Frey DAS ERFOLGREICHSTE SCHWEIZER MODEL WURDE VOM NEW YORK MAGAZINE ZUM PARIS FASHION WEEK’S TOP MODEL GEKÜRT

HIGH CLASS and STYLE

Around the Zurich Bahnhofstrasse

DIE

KELLY BAG VON HERMÈS EIN MYTHOS

INTERVIEW

MILAN PRENOSIL

KAVIAR, SCHWARZES GOLD

FINE DINING

«AN DEN SCHLÜSSELGELDERN STÖRT MICH, DASS DIESE DEN WANDEL BESCHLEUNIGEN»

TRÜFFEL, DER DIAMANT IN DER KÜCHE UND TEURER ALS GOLD INTERVIEW

RENÉ BEYER

MANCHMAL MUSS ES ETWAS BESONDERES SEIN

CORINNE WALDMEIER MANUELA FREY ANNINA FREY

PULS SRF

LINDA GWERDER JENNIFER ANN GERBER

SCHWEIZER TOP-MODEL

GLANZ & GLORIA SRF

MODERATORIN UND MODEL MODEL UND PR-FACHFRAU

FÜNF PROMINENTE FRAUEN UND DIE STRASSE DES LUXUS

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«ICH GEBE MIR TÄGLICH DEN LUXUS DEN ICH BRAUCHE»


Der Stein des Lebens und der Liebe «Beim Rubin wechseln lichte und samtene Töne von Rosa bis zu dunklem Purpur: Je leuchtender, je lebhafter das Rot funkelt, desto erlesener und kostbarer ist der Stein des Lebens und der Liebe.» Dr. Eduard J. Gübelin (1913 – 2005)

6.95 ct Rubin aus Burma im Ovalschliff

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ABSOLUT LUXURY AROUND THE BAHNHOFSTRASSE ZURICH

Glamour, Elegance und Luxus A

Liebe Leserinnen Liebe Leser

lle grossen Geschäftsstrassen haben ihren besonderen Charakter. Sie haben Gemeinsames, sie haben aber auch ihre Besonderheiten. Eine Eigenart der Zürcher Bahnhofstrasse ist jedenfalls, dass sie vom Zürcher Hauptbahnhof direkt in das untere Ende eines unserer lieblichsten Schweizer Seen führt. Ja, man kann sagen, die Bahnhofstrasse führe direkt in den Zürichsee, denn gleichsam als Verlängerung der berühmten Geschäftsstrasse senkt sich an ihrem südlichen Ende eine gepflästerte Rampe in den Seespiegel, mitten ins muntere Treiben von Schwänen, Enten und anderen Wasservögeln. Die Zürcher Bahnhofstrasse existiert bereits seit 1866. Sie war von Anfang an als Einkaufsstrasse konzipiert und entwickelte sich ohne Umwege zu einer Prachtsstrasse, die sogleich als Schaufenster Zürichs bezeichnet wurde. Die grossen Fenster zur Strasse hin waren zur damaligen Zeit etwas besonderes. Sogar die Banken und Finanzunternehmen schlossen sich dem Stil des Pariser Haustyps an. Heute ist die Zürcher Bahnhofstrasse weltberühmt. Sie wird zu Recht in Verbindung gebracht mit Luxus, Exklusivität, Qualität, Finanz und Wirtschaft. Die grossen Designer und luxuriösen Uhren- und Juweliergeschäfte, bieten Luxus der aussergewöhnlichen High-Class. Und ihre besten Lifestyle und exklusiven Adressen liegen zweifellos links und rechts der Bahnhofstrasse. Hier ist (fast) alles zu finden, was das Leben verschönert: Uhren und Schmuck, Mode und Accessoires, Schokolade und Bücher, Hotelsujten mit Sicht auf den Paradeplatz, die Altstadtdächer, den See und trendige Restaurants. Zur Bahnhofstrasse gehören aber auch die Banken mit ihren Gründerjahren Palästen. Zusammen mit den Dienstleistungsbetrieben in den oberen Gebäudeetagen, hier vorwiegend Arzt- und Anwaltspraxen, Treuhand- und Investment Firmen, ergibt sich ein äusserst interessanter Mix an verschiedensten Angeboten. Das macht die Bahnhofstrasse nicht nur zu einem ein zum Shoppen, der Begegnung und der internationalen Klientel interessant, sondern auch als Arbeitsplatz. Die vergangenen Jahre der Krise und der Mutlosigkeit vieler Konsumenten sind auch an der Bahnhofstrasse nicht spurlos vorüber gegangen. Die horrenden Mieten, man erzählt sich hinter vorgehaltener Hand von bis zu 2 Millionen Franken - natürlich nur Schlüsselgeld, machen den Geschäften in der Innenstadt zu schaffen und schwierig durchsetzende Erkenntnisse in Bezug auf die Wirtschaftsförderung in der Stadt, und verlangen von den Mitgliedern der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse vermehrt Anstrengungen, um den hervorragenden Ruf der Bahnhofstrasse zu erhalten. Im Interview (Seite 12) mit Milan Prenosil, CEO Confiserie Sprüngli und Mitglied der Bahnhofstrasse-Vereinigung «Was mich an der Bahnhofstrasse stört, ist die Tatsache, dass die Schlüsselgeldern den Wandel der Bahnhofstrasse beschleunigen.» «Die Bahnhofstrasse wird zum Uhrenmekka» und so ticken entlang der 1,4 Kilometer langen Flaniermeile schon über 25 prestigeträchtige Uhrenmarken. Ein Grund dafür, dass die Bahnhofstrasse für Uhrengeschäfte so attraktiv ist, ist der wachsende Wohlstand im Asiatischen Raum. Heute kommt jeder dritte Kunde aus China. Schweizer Uhren, im besonderen mechanische Luxusuhren, sind in deren Heimat hohe Prestigeobjekte. Die Chinesen kaufen lieber im Ausland, weil

Heinz Leu Herausgeber

VORSCHAU

ABSOLUT editorial

ABSOLUT LUXURY POWER-BOATS SHOW OF SEA

März 2015

ABSOLUT FASHION SPRING SUMMER 2015

Ready-To-Wear

APRIL 2015

ABSOLUT

sie zu Hause 30 Prozent Luxussteuer entrichten müssen, sagt René Beyer, der in achter Generation das gleichnamige Geschäft an der Bahnhofstrasse führt. Beyers Grunddevise lautet: «Service kommt vor dem Verkauf». Und der Begriff Service wird sehr grossgeschrieben. Die Firma hat sich stets vom Vater auf den Sohn vererbt. Alle waren gelernte Uhrmacher. Im Interview mit «ABSOLUT» (Seite 22) spricht der quirlige Uhrenkönig mit uns über Swiss Made, Profit, Ethik und wie er den Luxus geniesst - René Beyer: «Ich gebe mir täglich den Luxus den brauche.» Mehr noch als in der Vergangenheit werden auch an der Bahnhofstrasse veränderte Kundenbedürfnisse ihre Spuren hinterlassen. Internationale Labels werden sich immer mehr niederlassen, bestehende sich wandeln. Doch die Geschäftsinhaber schauen mit Optimismus in die Zukunft. Der Ruhm der Luxusmeile ist über ein Jahrhundert gewachsen und wird mit vereinten Kräften erhalten. Ebenso International wie die Bahnhofstrasse ist unser Cover Model, Manuela Frey. «Ich liebe die Shows und lebe meinen Traum», schwärmt die Elite Model Look Switzerland Gewinnerin von 2012 und Drittplatzierte in Schanghai. Das Schweizer Model dominiert unter anderem die Pariser Couture-Schauen. Dior, Chanel, Valentino und Dolce & Gabbana sind nur einige der namhaften Designer, die Manuela Frey für die Pariser Haute-Couture-Show engagiert haben. Und langsam, aber sicher, läuft das Aargauer Model ihren Schweizer Konkurrentinnen den Rang ab. Doch auch, wenn Manuela Frey Show um Show läuft und bei den Designern extrem gut ankommt, die Bodenhaftung verliert die Aargauerin deswegen nicht. Manuela verkörpert im Modelbusiness, was einen Roger Federer im Sport auszeichnet: Schweizer Bescheidenheit, gepaart mit gesundem Selbstbewusstsein, dazu Tugenden wie Pünktlichkeit, Freundlichkeit und Fleiss. Wir vom «ABSOLUT» gönnen auch Ihnen «den Luxus, den Sie brauchen», gepaart mit Freundlichkeit gegenüber dem Verkaufspersonal.

OPERATION «SCHÖNSEIN» DER BEAUTY-ARZT WIRD’S SCHON RICHTEN

Doppelnummer Juli/August 2015

ABSOLUT

CHAMPAGNE WINE & CIGARREN September 2015

ABSOLUT A BIG

«CHRISTMAS SHOPPING»

November 2015

ABSOLUT/DEZEMBER 2014

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RÉGINE GIROUD JUWELEN IN GASSEN 6 CH-8001 ZÜRICH PHONE +41 (0)44 210 20 11 WWW.REGINE-GIROUD.CH


ABSOLUT inhalt

12

Interview mit Milan Prenosil

16

20

Absolut Luxury around the Bahnhofstrasse

Zürichs goldene Meile

16

L’art de faire sa valisLouis Vuitton

L u x u ry S H O P P I N G A R O U N D T H E BA H N H O F S T R A S S E

PEOPLE-BLOG

6 WAS IST... 9 DAMALS 1920 10 INTERVIEW 12

5 Prominente Frauen und die Strasse des Luxus

Absolut beantwortet ihre Fragen

38

Als noch die Frösche quakten

ABSOLUT 25.11.14 07:14 Seite 1

No 1

®

2014 .

The Zurich Lifestyle

Milan Prenosil, VR Präsident der Confiserie Sprüngli und Mitglied der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse

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Manuela FREY DAS ERFOLGREICHSTE SCHWEIZER MODEL WURDE VOM NEW YORK MAGAZINE ZUM PARIS FASHION WEEK’S TOP MODEL GEKÜRT

HIGH CLASS and STYLE

INTERVIEW

Around the Zurich Bahnhofstrasse

Renè Beyer: «Ich gebe mir täglich den Luxus den ich brauche»

EIN MYTHOS

DIE

24 DER PERFEKTE AUFTRITT 32 TRÜFFEL 36 SCHWARZES GOLD 37 MANUELAS WELT 40 WEIHNACHTEN 30 42

KELLY BAG VON HERMÈS EIN MYTHOS

INTERVIEW

MILAN PRENOSIL

KAVIAR, SCHWARZES GOLD

FINE DINING

Die Kelly Bag von Hermès

«AN DEN SCHLÜSSELGELDERN STÖRT MICH, DASS DIESE DEN WANDEL BESCHLEUNIGEN»

TRÜFFEL, DER DIAMANT IN DER KÜCHE UND TEURER ALS GOLD INTERVIEW

RENÉ BEYER

«ICH GEBE MIR TÄGLICH DEN LUXUS DEN ICH BRAUCHE» MANCHMAL MUSS ES ETWAS BESONDERES SEIN

CORINNE WALDMEIER MANUELA FREY ANNINA FREY

PULS SRF

LINDA GWERDER JENNIFER ANN GERBER

SCHWEIZER TOP-MODEL

Felix Blaser der Vollblut-Textiler

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Vom Circustraum zum Traumcircus

COVER: MODEL MANUELA FREY FOTO ADRIAN PORTMANN VISAGISTIN JACQUELINE PENZA BODY WOLFORD UHR BULGARI COLLIER RÉGINE GIROUD JUWELEN

Der Diamant in der Küche und teuerer als Gold

Kostspiliege Körner

Unser Cover Model erobert die Modemetropolen

Agent Provocateur «Eine Mischung aus Punk und Sex»

8 Ideen für eine entspannte, inspirierte Vorweihnachtszeit

FOTOS pirmin rösli_adrian portmann_fabian unternährer_sophie stieger HERAUSGEBER_VERLAGS- UND REDAKTIONSLEITUNG KORREKTORAT get more_dübendorf heinz leu_leu@artmediagroup.ch BILDBEARBEITUNG REDAKTION art media group_magazine & newspaper sturm ag_muttenz DRUCK ABSOLUT in der bänklen 16 ziegler druck_ökologisch_winterthur ch-8802 kilchberg EINSENDUNGEN tel. ++41 (0)43 443 58 24 Für unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial wird keine Hafinfo@artmediagroup.ch tung übernommen. Nachdruck, auch auszugsweise und elektroniANZEIGEN & ADMINISTRATION sche Wiedergabe, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags. art media group Sämtliche Einsendungen wie Einladungen, PR-Dossiers, Produkin der bänklen 16 temuster, Rezensionsexemplare und Leserbriefe etc. bitte an die ch-8802 kilchberg Redaktion. Tel ++41 (0)43 443 58 24 ABONNEMENTSPREISE info@artmediagroup.ch ABSOLUT Luxury around the World erscheint 5-mal im Jahr. REDAKTION heinz leu_virginia f.bodmer_pia mölbert_valeska Einzelverkaufspreis CHF 7.50 Jahresabonnement CHF 67.50 jansen_georg lion_info@artmediagroup.ch Senden Sie ein Mail mit Ihrer Adresse an: info@artmediagroup.ch KONZEPT_LAYOUT UND PRODUKTION art media group_heinz leu © Copyright 1992 info@artmediagroup.ch by art media group_ABSOLUT luxury around the world

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ABSOLUT/DEZEMBER 2014

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Manchmal muss es etwas besonderes sein... ut über 100 Luxuslabels und Prachtsbauten - dafür ist die Bahnhofstrasse bekannt. Aber Zürichs teuerste Strasse bietet mehr als shoppende Prominente. Die Bahnhofstrasse - so ist Zürich, wie man es sich vorstellt. Sie ist anregendes Shoppingparadies und aufregende Ausgehmeile in einem, Laufsteg der Modemutigen und rastplatz für Geniesser. Die unnachahmliche Kombination aus schwelgerischem Luxus und helvetischer Lebensfreude liess sie zu einem weltweit bekannten Markenzeichen werden und macht aus einer Strasse ein Lebensgefühl. Die Kundschaft in den Luxus Stores sind genau so gehoben wie die Preise. Die Bahnhofstrasse hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt, überall Luxusboutiquen, Juweliere und uhrengeschäfte, die Filialen auf der ganzen Welt unterhalten. Was aber lieben unsere fünf schweizweit bekannten Frauen aus TV und vom internationalen Catwalk ganz besonders an der Bahnhofstrasse und ihrer Nebengassen - welche sind ihre Lieblingsgeschäfte ?

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ABSOLUT/DEZEMBER 2014


ABSOLUT people-blog

DAS LIEBLINGSGESCHÄFT VON ANNINA FREY GLANZ & GLORIA, SRF

DAS LIEBLINGSGESCHÄFT VON CORINNE WALDMEIER PULS, SRF

DAS LIEBLINGSGESCHÄFT VON MANUELA FREY MODEL

SALVATORE SCHITO

ORELL FÜSSSLI

LOUIS VUITTON

In Gassen 14, 8001 Zürich, Telefon 044 210 19 06 www.schito.co

Füsslistrasse 4, 8001 Zürich Telefon 0848 849 848 www.books.ch

Bahnhofstrasse 30, 8001 Zürich Telefon 044 224 36 36 www.louisvuitton.com

an liebt sie nicht immer, unsere Zürcher Bahnhofstrasse. Aber fast. Spätestens wenn man über den Bürgersteig der wohl luxuriösesten Strasse Zürichs schlendert, links und rechts gesäumt von einladenden Geschäften, romantischen Nebengassen und prominent ausgestellten Champagner-Truffes, fühlt man sich angekommen in dieser watteweichen Zauberwelt des Luxus-Shoppings. Bis dann ist auch die tückische Parkplatz-Suche wieder vergessen, die manchmal wie das Schwert Damokles über dem bevorstehenden Einkaufsbummel schwebt. Aber ein Besuch an der Bahnhofstrasse bedeutet nicht nur Shopping, sondern auch Erlebnisse. Im Winter beschert uns die bezauberndste Weihnachtsbeleuchtung der Schweiz romantische Momente, im Sommer verdrehen uns die schönen Beine filigraner Stadtschönheiten den Kopf, und im Herbst erwärmen uns heisse Marroni und crèmige Sprüngli-Schoggi Herz und Hand.

ennweg/Augustinergasse» bei dieser Tramdurchsage hüpfte mein Herz schon während der Schulzeit höher. Ich bin halt eher der Seitengassentyp. So begleitet mich beispielsweise Orell Füssli schon seit jungen Jahren durch alle möglichen und unmöglichen Lebensabschnitte. Ja selbst den Sinn meines Daseins hab ich schon dort gesucht, auf weichen Sitzen, eingetürmt zwischen riesigen Bücherbergen. Herrlich! In meiner Heilpflanzenphase fand ich dann offene Türen in der St. Peter Apotheke und als ich Mami wurde, kam Franz Carl Weber in unser Leben. Auch das wurde eine grosse Liebe! Mittlerweile sind die Kleinen gross und es ergeben sich für mich wieder vermehrt Freiräume. In solchen Momenten steige ich nach wie vor liebend gerne an der Haltestelle «Rennweg/Augustinergasse» aus, weil ich da auch heute noch in einem Umkreis von wenigen Metern immer etwas finde, das mein Herz begehrt.

ie Bahnhofstrasse Zürich. Ein weltweiter Begriff- mein zweites Zuhause. Jedes Mal, wenn ich von der Bahnhofunterführung die Rolltreppe hochkomme, berieselt mich ein angenehmes, kribbelndes Gefühl. Wie emsige Ameisen hetzen die Menschen die Bahnhofstrasse rauf und runter, überqueren die Tramgeleise, hüpfen in letzter Sekunde ins Tram hinein, oder würgen noch schnell ein Sandwich hinunter. Es gibt so viel zu entdecken. Tolle Geschäfte, die mich anziehen, feine Restaurants, gemütliche Cafés und und... Langsam schlendere ich an der hetzenden Menschenmenge vorbei und spaziere bis ans Ende der Bahnhofstrasse und bestaune die Schaufenster der edlen und luxuriösen Geschäfte. Es ist so spannend hier an der Bahnhofstrasse in Zürich. Ich bin überglücklich, dass ich von meinem Zuhause innerhalb 23 Minuten Zugfahrt an dieser weltberühmten Strasse, wann immer es mir meine Zeit erlaubt, flanieren kann...

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DAS BUCH

WIE WIRD MAN EIN IT-GIRL?

DAS LIEBLINGSGESCHÄFT VON LINDA GWERDER TV MODERATORIN

DAS LIEBLINGSGESCHÄFT VON JENNIFER ANN GERBER PR FACHFRAU

PKZ WOMAN

ROHMIR

Bahnhofstrasse 88 Zürich Telefon 044 225 11 11 www.pkz.ch

Augustinergasse 34, 8001 Zürich Telefon 043 497 23 37 www.rohmir.com

mmer der Nase nach - hatte meine Mutter früher zu mir gesagt wenn ich nicht wusste, wo ich lang muss. Noch heute sind es oft Gerüche, die mich leiten, die mich irgendwo hin führen oder von irgendwo weg ziehen. Da ich auf dem Land aufgewachsen bin, war eine 45-minütige Zugfahrt früher die einzige Möglichkeit, in die Stadt Zürich zu gelangen. Am Hauptbahnhof öffneten sich die Zugtüren, und ich schnupperte die von verschiedensten Düften durchströmte Luft, die mich noch heute durch die Bahnhofstrasse zieht. Im Winter der Marroniduft, der zwischen den Geleisen durch die Hallen schlengelt. Die aufgetürmten Luxemburgerli in der Auslage vom Sprüngli kann ich einfach nicht ignorieren... und dann wird los geschlendert - zwischen PKZ Woman und Paradeplatz und durch die vielen entzückenden Gassen links und rechts der Bahnhofstrasse. Mich fasziniert das Leben in der Bahnhofstrasse, das wilde Durcheinander, das unter den grünen und schattenspendenden Linden aber irgendwie doch ruhig erscheint, und ich lasse mich gerne mitreissen von der Stimmung und ertappe mich im Shoppingfieber.

ie Bahnhofstrasse ist für mich eine der schönsten Flaniermeilen der Welt. Der perfekte Ort für ein Business-Lunch und genau so ideal für ein gemütliches Kaffee oder ein gediegenes Abendessen mit Freunden in einem der tollen Restaurants, die sich in den Seitengassen befinden. An der Bahnhofstrasse spürt man die kulturelle Vielfältigkeit und die Energie der geschäftsorientierten Stadt. Zugleich bietet sie aber auch zahlreiche Plätze zum Verweilen und die Lindenbäume, die sie zieren, geben ihr eine erholsame Frische. Reizvoll ist auch nur ein Spaziergang entlang der Modehäuser, Spezialitätengeschäfte und exklusiven Boutiquen in den zum Teil noch ganz traditionellen Gebäuden mit wunderschönen Stuckaturen, bis zum Bürkliplatz, wo man die herrliche Aussicht auf den Zürichsee und oft in die Berge geniessen kann. Als Moderatorin bin ich oft in Gala Robe. Da kleide ich mich gerne mit den exklusiven Kleidern der Designerin Olga Roh ein. Bei Rohmir finde ich für jeden Anlass das passende, vorallem glamouröse Abendkleider.

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Ist das Geheimnis unverkennbaren Stils doch erlernbar? Zumindest können wir uns jetzt von einer inspirieren lassen, die ihn hat: Alexa Chung (29) – Model, Moderatorin, DJane und StilIkone. Nun ist sie unter die Autoren gegangen und verrät uns in ihrem Debüt-Werk «It» wie man genau das wird.

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as macht man als Preisträgerin unzähliger Style Awards und NaALEXA CHUNG’S ERSTES BUCH mensgeberin einer Designer-Tasche, wenn man sich mit seinen anderen Jobs langweilt? Richtig, man schreibt ein Buch! Das Erstlingswerk von Londons FrontRow-Gesicht Alexa Chung wurde mit Spannung seit Oktober 2012 erwartet und steht nun endlich in den Bücherregalen zum Verkauf! Persönliche Fotografien, eigene Skizzen, humorvolle, ehrliche Worte: Alexa Chungs Buch «It» ist ein autobiografischer Stil-Ratgeber, in dem die 29-Jährige aus ihrem Fashion-Nähkästchen plaudert: Wie fotografiere ich ein cooles «Selfie»? Was trage ich zum Sport? Wer sind die inspirierenden FashionVorbilder der Trendsetterin? Aber nicht nur Stil, sondern auch Partyleben, Musik und Liebeskummer der Mode-Muse werden von ihr in bildgewaltigen Gedankenströmen thematisiert. Und was lernen wir daraus? Auch It-Girl Alexa ist nur ein ganz normales Mädchen.

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ABSOLUT objekt of desire «Vielleicht das achte Weltwunder»

La Prairie, Switzerland

«Princess Constellation Stilettos»

Die wahre Luxuscreme – formuliert mit Platin

Für 300.000 Franken, zu haben. Die Hersteller in Birmingham geben eine Garantie für 1000 Jahre. Die Stilettos werden bei 1000 Grad Celcius entweder in Platin oder Gold im Ofen geformt. Jedes Paar wird dann von erfahrenen Juwelieren in Handarbeit mit 1290 funkelnden Diamanten besetzt. Produziert in 3 Wochen.

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iamonds are a girls best friend – die wohl teuersten Schuhe der Welt stammen von Designer Christopher Michael Shellis, der seine Stilettos mit Diamanten verziert hat. Shellis ist ein britischer Schmuckdesigner und hat sein Handwerk diesmal auf High-Heels angewandt. Die Stilettos haben einen hohen Absatz, der aus filigranen Goldstreben zusammengesetzt ist, eine Platinsohle und 1310 Diamanten zieren die teuersten High Heels der Welt, 200.000 britische Pfund, umgerechnet knapp 300.000 Franken kosten die Schuhe. Der «Princess Constellation Stiletto» wurde von dem renommierten Juwelier «House of Borgezie» kreiert und ist inspiriert durch Paul Simons Hit «Diamonds on the Soles of Her Shoes». Ein ganzes Team von Goldschmieden war an der Produktion beteiligt. Bei Temperaturen von über 1000 Grad Celsius wird jedes Paar aus reinem Gold oder Platin und mit über 1290 Diamanten hergestellt. Sowohl die Sohle, als auch der Absatz und die Riemen, sind aus Edelmetall, alle Riemchen und der Aussenrand der Sohle sind mit den Edelsteinen verziert. So kommt ein Paar auf ein massives Diamantgewicht von über 69 Karat. Das Ziel der Kreation war ein Schmuckstück, das man an den Füssen tragen kann. Shellis schwärmt von einer Art Schatz, den man wieder gefunden hat und nun an den Füssen tragen kann. Die Frage ist, wer tatsächlich die Schuhe tragen würde und zu welchen Events. Einen Kratzer auf der 300.000 Franken teuren Platinsohle will wohl niemand haben.. Auf den Stiletto, der aus massivem Platin und 18-karätigem Gold handgearbeitet ist, wird 1000 Jahre Garantie gegeben – über dieses Erbstück freuen sich also auch noch die Kinder der Kindeskinder, und wem schmuckbesetzte Schuhe von Christian Louboutins noch nicht edel genug sind, der sollte sich an Christopher Michael Shellis wenden.

Die Cellular Cream Platinum rare ist wahrhaft eine Klasse für sich: ein Hautpflegeprodukt, das nicht nur deshalb so wertvoll ist, weil es der Haut ein wunderbar weiches erscheinungsbild verleiht, sondern auch wegen seiner unerreicht luxuriösen, seidigen Textur, der reinheit seiner rezeptur sowie der Schönheit und eleganz seiner Verpackung. latin, eines der wertvollsten Metalle der Welt, ist die Inspiration für Cellular Cream Platinum Rare von La Prairie. Wissenschaftler bei La Prairie fanden heraus, dass Platin der Haut hilft, eine perfekte Spannungsbalance aufrechtzuerhalten und so den Feuchtigkeitsgehalt, den Schutz und die Empfänglichkeit der Haut für Pflegestoffe zu verbessern. Dies bedeutet zugleich, dass die Haut besser vor freien Radikalen, Umweltfaktoren und anderen negativen Einflüssen geschützt ist, die die Zeichen der Hautalterung verstärken. Möglich wird dies durch nanogrosse Platin-Partikel, die in kolloidalem Platin verteilt sind, welches dafür sorgt, das richtige elektrische Gleichgewicht in der Haut zu bewahren. Neben kolloidalem Platin hat La Prairie die Cellular Cream Platinum Rare mit einem einzigartigen Komplex aus aktiven Wirkstoffen angereichert: Peptide, Vitamine und Antioxidantien. Diese Bestandteile wirken harmonisch zusammen, um die Tiefe von Linien und Falten zu reduzieren und die Hautelastitizität merklich zu verbessern. Sie tragen dazu bei, der Haut ihre jugendliche Spannkraft und Struktur zurückzugeben. Bereits ab dem Moment des Auftragens an verleiht Cellular Cream Platinum Rare dem Teint jenen unnachahmlichen, strahlenden Schimmer, der nur Platin selbst zueigen ist. Jeder handgefertigte Tiegel ist ein Kunstwerk, der zeitlose geometrische Formen mit dem Minimalismus des 21. Jahrhunderts vereint. Der löffelförmige Applikator wird von einem silbernen Halbmond und einer goldenen Scheibe gekrönt: dem chemischen Symbol für Platin, das die Quelle der transformativen Kräfte dieser Luxuscreme ist.

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● Cellular Cream Platinum Rare, 1380.00 Franken

«Gekrönter Duft»

Clive Christian gehört zu den besten Innenausstattern, die england zu bieten hat. Nebenbei hat der Ästhet ein Parfum entwickelt, das er als das teuerste der Welt bewirbt. Seine Devise: «Kein Budget, keine Grenzen.» Sein Preis: 240.000 Franken der halbe Liter. Dafür sollen alte ehen dank des Dufts neuen Schwung bekommen.

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uf der Suche nach dem edelsten Parfum und vielleicht auch teuersten, ist der große Duftdesigner Clive Christian auf eine exclusive Essenz aus dem Jahr 1872 gestossen. Diese Essenz wurde auf Wunsch der Königin Victoria von England eigens für sie kreiert. Die Reederei der mythischen Titanic, überreichten allen Damen, die die 1. Klasse buchten, ein Fläschchen als Gastgeschenk. Diese waren sich des Wertes des Parfums natürlich bewusst und benutzten es auf kokette Weise. Sie steckten sich den Flacon an ihr Korsett, um ihr Dekolleté zu schmücken, sodass auch jeder dieses Kleinod und natürlich auch ihr Dekolleté bewundern konnte. Auf dem heutigen Markt müsste man(n) die unglaubliche Summe von 240.000 Franken bezahlen. Aber wenn man überlegt, dass die Herstellung des Parfums mehr als ein Jahr dauert und man dazu mehr als 200 verschiedene Inkredenzien benötigt, ist der Preis möglicherweise gerechtfertigt. Viele Zutaten sind ein Geheimnis, aber mit dabei ist Sandelholz aus Indien - Jasmin aus Arabien - Vanille aus Tahiti und verschiedenste Rosenblätter aus Frankreich - Bulgarien und Ägypten. Der Schöpfer Clive Christian hatte lediglich verraten, dass 1 Tropfen «Nr. I Imperial Majesty» die Essenz von 170 Rosen benötigt. Darum ist leicht zu verstehen, dass der Flacon nicht weniger distinguiert ist als der Inhalt selbst. Denn er ist ein wahres Kunstwerk, der gemeinsam mit dem Parfum, den Geruchssinn verzaubert. Der Flacon wird aus reinem Baccarat Kristall angefertigt, mit Brillianten und Fragmenten aus 18-karätigem Gold verziert. Die Herstellung eines einzigen Flacons ist so delikat, dass von mindestens 13 hergestellten Flacons nur immer der allerbeste und perfekteste herausgepickt wird und die restlichen wieder eingeschmolzen werden. 1999 übernahm Clive Christian die Leitung der The Crown Perfumery, einem renommierten englischen Haus, dem vor 135 Jahren die Ehre einer besonderen Auszeichnung durch Queen Victoria zuteil wurde. Der Parfumhersteller erhielt die Erlaubnis, die englische Krone auf seinen Produkten abbilden zu dürfen. Clive Christian Parfums nahm diese Tradition auf und verwendet die Krone als Verschluss der edlen Flacons. Es entstand die Definitive Collection of Perfumes mit den Düften 1872, X und No.1-, die im Guinness Buch der Rekorde unter den teuersten, exklusivsten Düften gelistet sind. Clive Christian Fragrances begannen ihren Siegeszug und werden von Kennern und Liebhabern exklusiver Parfums weltweit geschätzt und geliebt. Mit einem Hauch von Clive Christian Partus, der die Sinne betört, werden Träume von der weiten Welt der Reichen und Schönen greifbar. Soviel Luxus verschönt und beschwingt den grauen Alltag.

● Clive Christian Parfume, exklusiv nur bei Parfumerie Osswald, Zürich

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ABSOLUT/DEZEMBER 2014


ABSOLUT was ist...

Was ist eine Cruise Collection?

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DIOR CRUISE COLLECTION 2015

Was ist ein Karat «CT»? s ist eine Standardszene aus unzähligen Hollywood-Produktionen: Jemand hat sich verlobt, und nun sitzt die stolze Bald-Gattin mit ihren besten Freundinnen beim Champagner und gibt mit ihrem Verlobungsring an. Je nachdem wie sympathisch oder unerträglich die Damen wirken sollen, wird gekreischt, gelobt, vielleicht auch ein bisschen geweint, ganz sicher aber wird irgendwann erwähnt, wie viel Karat der Ring hat. Auch wer niemals in seinem Leben Diamanten gekauft hat, weiss natürlich: je mehr Karat, desto besser und desto teurer. Aber mal ganz ehrlich: Was genau ein Karat ist, ist vielen dann doch eher unklar. Und wenn es darum geht, was Edelstein-Karat-Angaben mit Gold-Karat-Angaben zu tun haben, da wird die Ratlosigkeit noch grösser. Darum hier die Grundlagen: Das metrische Karat ist in der Schweiz eine gesetzliche Einheit zur Angabe der Masse von Edelsteinen. Ein Karat entspricht dabei 200 Milligramm. Das Wort selbst ist aus dem Griechischen abgeleitet und bedeutet «Horn», benannt nach der hörnchenförmigen Frucht des Johannisbrotbaumes. Denn früher

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entsprach ein Karat dem Gewicht eines getrockneten Samenkerns dieses Baumes. Diese Körner wiegen ungefähr 0,2 Gramm, sie dienten als Vergleichsgewicht. Ganz anders verhält es sich beim Thema Gold und Karat. Hier geht es nicht um das Gewicht des Schmuckstücks, sondern um den Feingoldanteil der unterschiedlichen Legierungen. Reines Gold mit 24 Karat wird auch als Gold 999 bezeichnet, es hat den grösstmöglichen Feingoldanteil von 99,9 Prozent. 18 Karat Gold hat demgegenüber nur 75 Prozent Feingold-Gewichtsanteil an der Gesamtmischung und 8 Karat Gold (auch bekannt als Gold 333) sogar nur noch ein Drittel. Ob die Rede von Edelsteinen oder Gold ist, erkennt man übrigens allerspätestens bei der Abkürzung: «kt» bezeichnet Gold-Karat, während «ct» für die Steine verwendet wird.

enn Sie glauben, Tom Cruise betätige sich jetzt auch als Designer, weil seine Ex (Katie) sich so für Mode interessiert, liegen Sie falsch. Auch wenn Sie beim Thema «Mode» natürlich recht haben. Cruise Collections, auch Collections Croisères genannt, wurden ursprünglich für die anspruchsvollen Gattinnen reicher Männer entworfen, die auch im Winter ihren Cocktail in der Sonne geniessen wollten und deswegen vor Eis und Schnee in tropische Gefilde flüchteten. Dafür brauchten sie eine angemessene Garderobe. «Kein schlechtes Klientel», dachte man sich bei Chanel, Celine, Dior, Gucci & Co. und schüttelte eine Extra-Sommer-Kollektion für den Winter aus dem massgeschneiderten Hemdärmel. Und damit auch der Rest der Welt gleich versteht, wie exklusiv so eine Kollektion ist, gaben sie ihr den Zusatz Cruise. Denn «Cruise» bedeutet Kreuzfahrt. Solche Cruise Collections werden immer wichtiger - nicht zuletzt deswegen, weil immer mehr Menschen in der kalten Jahreszeit gen Süden flüchten. Karl Lagerfeld beispielsweise machte im Mai aus der Präsentation seiner Cruise Collection 2008 für Chanel ein großes Tamtam: zur Show auf dem Flughafen Santa Monica in Kalifornien flog er mit zwei Flugzeugen mit Chanel-Logo ein, denen dann die Models entstiegen. Wichtiger Bestandteil jeder Cruise Collection sind natürlich Bademoden man braucht ja schliesslich ein adäquates Outfit für das Sonnendeck der Jacht. Sie machen in nächster Zeit keine Kreuzfahrt? Dann sollten Sie sich vielleicht trotzdem einen Kurztrip in die Designerläden gönnen, sich von sommerlichen Farben und Formen inspirieren lassen und zumindest in Gedanken einen Segeltörn in der Karibik machen.

Was ist Smirting?

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aucher sind ja generell Menschen, die man meiden sollte. Nicht nur meiden, sondern sogar diskriminieren, denn sie verpesten ihr Umfeld mit übel riechendem Qualm und gefährden ihre eigene Gesundheit und die ihrer Mitmenschen. In Amerika, dem Ursprungsland des Tabakkonsums, gibt es deswegen schon seit 1994 Gesetze, die das Rauchen am Arbeitsplatz, in öffentlichen Gebäuden und in Restaurants untersagen. In der Schweiz ist seit dem 1.Mai 2010 ein «Gesetz zum Schutz vor den Gefahren des Passivrauchens» in Kraft getreten, das Tabakliebhaber vor die Tür oder in speziell abgetrennte Raucherghettos verbannt. Und was tun die Raucher? Trübsal blasen? Ihr Laster aufgeben? Nein! Sie schaffen lieber einen neuen Trend: Smirting. Das Wort setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen «smoke» und «flirting», was auf gut Deutsch so viel heisst wie «rauchen» und «mit jemandem anbändeln». Und genau das tun die in die SOPHIE MARCEAU Kälte beziehungsweise in schäbige Raucherecken Abgeschobenen jetzt. Sie geben sich gegenseitig Feuer, lächeln sich dabei verschwörerisch an und kommen so problemlos miteinander ins Gespräch. Man solidarisiert sich ja automatisch, wenn man zu einer ausgestoßenen Minderheit gehört - warum also diesen Vorteil nicht ausnutzen und sich gleich den Partner fürs Leben oder wenigstens für die nächste Nacht suchen? Zumindest in einem wichtigen Punkt liegt man ja schon einmal auf der gleichen Welle - beziehungsweise Zigarettenlänge. Und ein dramatischer Blick ist durch mystische Rauchschwaden viel wirkungsvoller als im grellen Neonlicht. Ausserdem bleibt den Rauchern kaum etwas anderes übrig, als sich gegen den Rest der (Nichraucher-) Welt zu verbünden. Es sei denn, sie lassen sich in eine psychiatrische Klinik oder ins Gefängnis einliefern - hier soll Tabakqualm zu therapeutischen Zwecken nämlich erlaubt bleiben.


Baugeschichtliches Archiv Zürich

ABSOLUT damals

Als noch die Frösche quakten

Wo ursprünglich die Frösche quakten, verkehrten ab 1864 Droschken und später das rösslitram. es folgten die elektrifizierte Strassenbahn (Tram) und schliesslich auch die Autos. Heute ist die Bahnhofstrasse wieder weitgehend autofrei, und es konkurrenzieren sich in den Liegenschaften Finanz und Wirtschaft, eleganz und exklusivität, Qualität und Vielfalt. Wer Zürich besucht, ob auf Geschäftsreise oder als Tourist, darf die Bahnhofstrasse nicht verpassen. Zürich liegt an der Bahnhofstrasse. n der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts führte der Weg vom Paradeplatz zum kleinen Bahnhof der Nordostbahn über einen schmalen Fussweg dem Fröschengraben entlang zum Rennwegtor, und von dort durch den Werdmühletunnel unter einer Sägemühle hindurch über das Gedeckte Brüggli und das Sihlwiesli zum Bahnhof, von dem aus seit 1847 die Spanisch Brötlibahn nach Baden fuhr. Bereits 1849 sollte der Bahnhof durch einen der westlichen Stadtmauer und dem vorgelagerten Wassergraben entlang führenden Weg mit der sogenannten «Kleinen Stadt» beim Paradeplatz verbunden werden, wo auch das Postgebäude stand. An einer Verbesserung der Zufahrt zum Bahnhof war der Hotelier Johannes Baur interessiert, der im Oktober 1838 am heutigen Paradeplatz das vornehme Hotel Baur eröffnet hatte. Finanzielle Gründe und Grundsatzdiskussionen darüber, ob der Bahnhof am bisherigen Standort verbleiben sollte, verhinderten die Verwirklichung eines ersten Projekts einer Fröschengraben-Strasse. Erst als 1854 entschieden wurde, den Bahnhof zu belassen, machte sich das städtische Baukollegium an die Planung der Strasse. Schwierigkeiten zeigten sich schon bei der Festlegung der zukünftigen Breite der Strasse. Die Zurückhaltenden vertraten die Ansicht, ein bedeutender Verkehr werde sich hier nie entwickeln, die Gegner verlangten eine Luxusstrasse. Schliesslich wurde die weltstädtische Lösung gewählt. Aber damit begannen die Schwierigkeiten erst. Der Bau des neuen Boulevards erforderte entweder den teuren Ankauf der Patrizierhäuser am Fröschengraben oder die Eindeckung des alten Stadtgrabens. Um eine Verminderung des Wasserabflusses auszugleichen, sollte der Schanzengraben in die Sihl anstatt in die Limmat abgeleitet, und das verlassene Kanalbett aufgefüllt werden. Die Erlaubnis der Regierung, den Fröschengraben einzuebnen, erfolgte erst, nachdem Untersuchungen ergeben hatten, dass dies keine ernsthaften Nachteile bringen würde. Die Breite der Strasse wurde auf 22 bis 24 Meter festgesetzt. 9 Meter entfielen auf die Fahrbahn, der Rest auf die Trottoirs. Einer geraden Linienführung vom See zum Bahnhof lagen jedoch zwei Hindernisse im Weg: Zwischen See und Paradeplatz lag das Kratzquartier und an deren Ende, direkt vor dem Bahnhof, standen die kantonalen Zeughäuser. Ein erstes Projekt, die Bahnhofstrasse um die Zeughäuser herumzuführen, wurde verworfen, und es wurde entschieden, die

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Militäranlagen auf das Syzische Gut im Oberen Kräuel zu verlegen, dem heutigen Kasernengebiet in Aussersihl. Im Januar 1864 wurde der Vertrag zwischen Stadt und Kanton unterzeichnet, der Kanton bewilligte einen Beitrag von CHF 250.000 Mit den Bauarbeiten für die Bahnhofstrasse wurde anfangs Mai 1864 begonnen. Nach dem Einziehen eines Abzugkanals in den Fröschengraben für die Abwässer der linksufrigen Stadt, wurde im Frühling 1865 mit dem Auffüllen begonnen. Die Rinne wurde mit Kies aus dem vorübergehend trockengelegten Schanzengraben aufgefüllt und das Strassenbett angelegt. Dabei verschwanden die Brücke vor dem Rennwegbollwerk und die 1813 gebaute Augustinerbrücke. Der Sihlkanal vor dem Bahnhof wurde auf einer 24 Meter breiten Steinbrücke überquert. 1864 wurde der Fröschengraben zugeschüttet Im Herbst 1865 wurde die Bahnhofstrasse zwischen Paradeplatz und Bahnhof dem Verkehr übergeben. Vor allem im mittleren Abschnitt glich sie einer breiten, mit Vorgärten gesäumten Landstrasse, die Wandlung der Bahnhofstrasse vom Wohnquartier zur Geschäftsstrasse erfolgte erst kurz vor dem Ersten Weltkrieg. Auf die vorgesehene Pflästerung wurde vorläufig verzichtet. Um die beidseits der Strasse gepflanzten Linden gegen den Strassenstaub zu schützen, wurden sie mit Körben umgeben. Die mächtigen Mauern des Rennwegbollwerks, ein Relikt der mittelalterlichen Stadtbefestigung, wurden mühevoll erst 1867 vollständig entfernt. An seiner Stelle entstand 1878 das Geschäftshaus «Haus zum Rennwegtor». Den eigentlichen Beginn der Bauentwicklung an der Bahnhofstrasse bildete der Ausbau des letztmals 1856 erweiterten kleinen Bahnhofs zu «einem der schönsten Bahnhöfe Europas». Im Oktober 1871 wurde er eröffnet. Die Villa Windegg 1910 und heute Der erste Geschäftsmann, der an der noch wenig begangenen Strasse ein modernes Wohn- und Geschäftshaus baute, war der Photograph Johannes Ganz. Beim Aushub wurden die starken Fundamente des 1811 abgebrochenen Augustinerturms entdeckt, welche nur durch Sprengungen beseitigt werden konnten. Aus Sicherheitsgründen verweigerte der Stadtrat die Bewilligung. Ganz, der den Bau beschleunigen wollte, liess den Turm auf eigenes Risiko sprengen, bevor er das Verbot erhalten hatte. Das 1868 erbaute Haus an der Bahnhofstrasse 40

steht heute noch, alle anderen aus dieser Zeit sind längst wieder verschwunden. Markante Privathäuser an der Bahnhofstrasse waren etwa die 1870 erbaute «Villa Windegg» an der Stelle des heutigen Hauses Grieder beim Paradeplatz. Sie wurde 1910 abgebaut und Stein für Stein an der Bellerivestrasse 10 wieder aufgebaut. Ein ähnliches Schicksal erlebte das Patrizierhaus «Zum Brunnen», das 1911 abgetragen und an der Steinhaldenstrasse 73 wieder aufgebaut wurde. Auch das Haus «Grabenegg» von der Bahnhofstrasse 57 wurde an der Freiestrasse wieder aufgebaut. Die 1862 erbaute klassizistische Villa «Zum neuen Grabenhof» musste 1925 dem Orell-Füssli-Hof weichen. Das Haus «Zum Grabengarten» wurde an die Schweizerische Bankgesellschaft verkauft und 1914 abgerissen. Im «Haus zur Trülle», wo früher Missetäter in einem Drehkäfig ausgestellt wurden, wohnte der Stadtpräsident Melchior Römer. Es lag gegenüber dem Rennwegtor und wurde 1897 abgerissen, zwei Jahre nach Römers Tod. Der «Kleine Farbhof» an der Pelikanstrasse 1 wich 1904 dem bemerkenswerten Jugendstilhaus «Mercatorium», welches wiederum 1954 dem Erweiterungsbau der Bankgesellschaft zum Opfer fiel. Das Haus «Zum Mühlestein» an der Bahnhofstrasse 39, in dem zu Beginn des 19. Jahrhunderts der Weltumsegler und Astronom der russischen Flotte Johann Kaspar Horner gewohnt hatte, musste 1911 einem Geschäftshaus mit dem Café Huguenin, dem späteren «Kranzler», weichen. 1899 wurde das Warenhaus Jelmoli eröffnet. Von den zahlreichen Banken, die bis heute an der Bahnhofstrasse angesiedelt sind, war die Meisenbank die erste. Sie etablierte sich 1872 auf dem Platz vor der alten Hochschule; 1875 bezogen Leu & Cie ihren ersten Bau. Die Schweizerische Kreditanstalt, die bis 1868 im alten Postgebäude «Zum Zentralhof» untergebracht war, baute von 1873 bis 1876 ihren Palast am Paradeplatz, der heute noch steht. Nach dem Bau der mittleren und unteren Bahnhofstrasse wurde in den frühen 1880er Jahren der obere Teil zwischen Paradeplatz und Zürichsee gebaut. Als Hindernis für die Verlängerung der Strasse zum See erwies sich der Baugarten auf der Kreuzung mit der heutigen Börsenstrasse. Der Baugarten war ein beliebter Treffpunkt und Sitz der Baugartengesellschaft, einer Vereinigung angesehener Bürger. Sein Wahrzeichen war der Kratzturm, ein Teil der alten linksufrigen Stadtbefestigung. Vor allem die Baugartengesellschaft wehrte sich gegen den Bau der oberen Bahnhofstrasse und wollte die Stadt an unvorsichtigem, raschem Vorgehen in der Bauentwicklung hindern. Die Stimm-


CONFISERIE SPRÜNGLI

MODEHAUS GASSMANN

Paradeplatz 1885

Poststrasse um 1920

HOTEL SAVOY Paradeplatz 1925

CONFISERIE SPRÜNGLI

ZÜRICH PARADEPLATZ

Paradeplatz 2014

Paradeplatz 1925

Bahnhofstrasse 1920

bürger hingegen entschieden sich für den Bau der Fortsetzung der Bahnhofstrasse. Eine Petition der Baugartengesellschaft, die den Räumungstermin hinausschieben wollte, wurde abgewiesen. Den Ausschlag zum Bau des Strassenstücks gab das Projekt des Baus der Alten Börse: Ein Privatmann war bereit, dafür CHF 500'000 zu spenden, sofern mit dem Bau innert kürzester Zeit begonnen wurde. Mit dem Bau des heute noch bestehenden Sprünglihauses an der Ecke zum Paradeplatz wurde 1856 begonnen. 1877 bis 1880 entstand die alte Börse. Daneben baute der preussische Seidenfabrikant und Kunstmäzen Karl Gustav Henneberg 1882 sein palastähnliches Geschäftshaus. Das 1878/79 erstellte Häuserviereck «Kappelerhof» reichte weit ins ehemalige Kratzquartier hinein. Das dazugehörige neue prunkvolle Haus «Gryffenberg» mit einem turmartigen Eckerker an der Ecke Bahnhofstrasse/Börsenstrasse gehörte dem Verwaltungspräsidenten der Nordostbahn Adolf Guyer-Zeller. Die Bezeichnung «Gryffenberg» erinnerte den Bauherrn an seine Jugendzeit, wo er in Bauma oft die gleichnamige Burgruine besucht hatte. Im Erdgeschoss des Hotel Baur am Paradeplatz, das sich zur Unterscheidung vom «Baur au Lac» jetzt «Baur en Ville» nannte, richtete anfangs 1914 der Taschenuhrenfabrikant Cäsar Türler seine Horologerie soignée ein. Das Rösslitram fuhr erstmals Ende des 19. Jahrhundert über den Paradeplatz 1642 wurde eine neue Stadtbefestigung für Zürich errichtet. Der Platz rückte damit in die Stadt hinein und wurde belebter. 1819 erhielt der damals namenlose Platz den Namen «Neumarkt». Erst 1865 wurde er in Paradeplatz umbenannt. Zwei Rösslitram-Linien führten 1882 erst-

Das 36 Millionen Lifting

Die Zürcher Bahnhofstrasse erstrahlt in neuem Glanz

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Die Baumaschinen sind weggefahren, viele neue Linden sind gepflanzt, die Haltestellen sind behindertengerecht umgebaut. Zwei Wochen früher als geplant ist die Zürcher Bahnhofstrasse fertig saniert und neu gestaltet.

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Die Bahnhofstrasse ist sozusagen die Hauptschlagader der Zürcher Innenstadt. Die Sanierung war eine Herausforderung. Die Tramgleise mussten ersetzt werden, betroffen davon waren acht Tramlinien. Auch der Strassenbelag wurde erneuert, das Glasfasernetz verlegt, Lindenbäume wurden ersetzt und die Haltestellen behindertengerecht umgebaut.

Das schöne Wetter im Herbst half uns, dass die Bauarbeiten zügig voran kamen.

MANOR

Stefan Hackh Kommuikationsleiter Tiefbauamt der Stadt Zürich

Die Bauarbeiten an der Zürcher Bahnhofstrasse wurden etappiert und dauerten zwei Mal ein halbes Jahr, immer vom Frühjahr bis in den Herbst. Begonnen hat die Sanierung im Frühjahr 2013. Die Sanierung der letzten Etappe konnte nun zwei Wochen früher abgeschlossen werden. Auch soll die Sanierung rund drei Millionen Franken günstiger ausfallen. Budgetiert waren rund 36 Millionen Franken. Die Sanierung der Bahnhofstrasse war auch eine logistische Herausforderung. Einerseits musste der Trambetrieb tagsüber gewährleistet bleiben. Erfreulich sei auch, dass die Zusammenarbeit mit den Geschäften und Hotels an der Bahnhofstrasse «ausgezeichnet» funktioniert habe, schreibt das Tiefbauamt. Andererseits mussten die Bauarbeiten immer wieder wegen Veranstaltungen, wie dem Sechseläuten oder der Leichtathletik-Europameisterschaft, unterbrochen werden. Aus Sicherheitsgründen wurde der Hauptteil der Arbeiten in der Nacht ausgeführt.

mals über den Paradeplatz, die Linien Tiefenbrunnen-NordostbahnhofParadeplatz-Enge und Helmhaus-Paradeplatz-Aussersihl. Das erste elektrische Tram fuhr erst 1897 über den Paradeplatz. 1900 wurde der gesamte Platz umgebaut, als zwischen Mitte Juni und Anfang Oktober die Rösslitramstrecken elektrifiziert und auf Meterspur verschmälert wurden. Im Jahr 2000 wurde der Platz totalsaniert - zum Leidwesen vieler Zürcher - vom Pflasterstein zur Betonplatte. Die UBS, Credit Suisse, Zürcher Kantonalbank und die Schweizerische Nationalbank haben ihren Sitz an der Bahnhofstrasse, bzw. am Paradeplatz; dort befindet sich das Verwaltungsgebäude der UBS (das war der Zürcher Sitz des früheren Schweizerischen Bankvereins) und das Portal des Hauptgebäudes der CS (Credit Suisse). Zudem befinden sich grosse Warenhäuser, wie Globus, Manor (in Kündigung), Jelmoli und Coop (im ehemaligen St. Annahof) an der Bahnhofstrasse. Heute wollen sich alle Internationalen Luxuslabels um jeden Preis an der Bahnhofstrasse positionieren Auf der Bahnhofstrasse und deren Querstrassen sind schon heute zahlreiche international bekannte Luxusmarken mit ihren Ladengeschäften vertreten. Dazu gehören bspw. die hochpreisigen Mode- und Accessoiresmarken Giorgio Armani, Burberry, Chanel, Dior, Salvatore Ferragamo, Gucci, Hackett London, Hermès, Loro Piana, Prada, Louis Vuitton, Ermenegildo Zegna etc. oder die Uhren- und Schmuckgeschäfte von Blancpain, Bulgari, Cartier, Hublot, Rolex, Van Cleef & Arpels, Tiffany & Co. u.v.m, nach heutigem Stand ticken nun die exklusivsten Zeitmesser in über 27 Uhrengeschäften entlang der Glamourstrasse.


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ABSOLUT interview

Von Audemars Piguet bis Rolex Italienische Modelabels und immer weniger Traditionsgeschäfte INTERVIEW HEINZ LEU FOTOS FABIAN UNTERNÄHRER

rund für die zahlreichen Abgänge von Traditionsgeschäften sind steigende Mieten und schwindende Kundenzahlen. Wie die Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse Anfang Juni 2012 mitteilte, sind die durchschnittlichen Mietzinse allein in den vergangenen sieben Jahren um 60 bis 70 Prozent gestiegen. rund um den Paradeplatz und in der Nähe des Hauptbahnhofes liegen die Quadratmeterpreise über 10’000 Franken pro Jahr und die Schlüsselgelder haben die Höhe von 5 Millionen Franken bei weitem überschritten. Die Bahnhofstrasse in Zürich ist das Zentrum von eleganz, Luxus, Finanzen und exklusivität. «ABSOLuT» fragte bei Milan Prenosil, Mitglied der Vereinigung Zürcher Bahnhofstrasse, Präsident der City-Vereinigung und Verwaltungsrats-Präsident der Confiserie Sprüngli, nach.

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ABSOLUT: Herr Prenosil, die Mietpreise an der Bahnhofstrasse steigen in das Horrende. Was sagen Sie zu dieser Entwicklung? Milan Prenosil: Als Präsident der City Vereinigung Zürich wie auch in meiner Funktion der Confiserie Sprüngli werde ich immer wieder mit dieser Frage konfrontiert. Ja, es werden an der Bahnhofstrasse hohe Mieten bezahlt. Diese liegen aber nicht wie oft von Medien und gewissen Immobilienmaklern kolpoltiert bei durchschnittlichen CHF 12000 pro Quadratmeter und Jahr, sondern bei CHF 5000. Natürlich werden bei Toplagen auch höhere Beträge verlangt und auch bezahlt. Hinter vorgehaltener Hand spricht man von Mietzinsen von über 10 000 Franken für den Quadratmeter und Jahr an der Bahnhofstrasse. Zudem ist von bis zu 5 Millionen Franken Schlüsselgeld die Rede. Können Sie das bestätigen? Schlüsselgelder werden bezahlt. Dies steht für mich ausser Frage. Es wurden mir ja auch schon solche angeboten. Nicht für unseren Hauptsitz am Paradeplat,z dafür aber für andere Standorte. Das solche Beträge im siebenstelligen Bereich liegen können, stimmt vermutlich auch. Wir leben nun einmal Gott sei Dank in einer Freien Marktwirtschaft und Angebot und Nachfrage steuern sich. Schlussendlich liegt es aber auch am Unternehmer/Mieter, ob er der Verlockung des Geldes widerstehen kann oder nicht. An den Schlüsselgeldern stört mich die Tatsache, dass diese den Wandel beschleunigen. Warum ist der untere Teil der Bahnhofstrasse weniger luxuriös? Die Bahnhofstrasse ist seit jeher in drei Teilen. Der erste Teil erstreckt sich vom See zum Paradeplatz und ist mit sehr guten und exklusiven Geschäften belegt. Der zweite Teil befindet sich zwischen Paradeplatz und Jelmoli / Rennweg und beherbergt ebenfalls sehr exklusive Geschäfte. Dieser Abschnitt unterliegt aber punkto Wandel und Mieten einer starken Dynamik. Der letzte Teilabschnitt befindet sich zwischen Jelmoil und dem Hauptbahnhof, ist auch sehr stark frequentiert, und weist punkto Angebot eine sehr gute, attraktive Mischung an Warenhäusern, Mode- und Fachgeschäften auf. Auch dieser Abschnitt steht bezüglich Angebotswandel und Mieten vermehrt unter Spannung. Die in diesem Abschnitt entstandenen grossen Waren- und Modehäuser stellten seit je her einen Gegenpol zu den anderen «nobleren» Geschäften und wurden von einem breiteren Publikum frequentiert. Dies ist bis heute und verleiht der Bahnhofstrasse eine gewisse Leichtigkeit und Frische. Anscheinend wollen prestigeträchtige Labels um jeden Preis an die Bahnhofstrasse. Wie erklären Sie sich das? Zürich gehört, ob dies nun gefällt oder nicht, in die Kategorie der global cities. Wir haben einen international bedeutenden Finanzplatz, verfügen mit Flughafen und Hauptbahnhof über eine hervorragende Verkehrsinfrastruktur und weisen punkto Lebensqualität einen Standard auf, welcher sich im nationalen wie auch internationalen Vergleich nicht zu verstecken braucht. Zürich ist der Wirtschaftsmotor unseres Landes und zieht internationale Unternehmen an. Diese wiederum beschäftigen hochqualifizierte und gut bezahlte Fachkräfte, was wiederum zu einer hohen Kaufkraft führt, welche wiederum internationale Brands anzieht. Und diese wollen an die Bahnhofstrasse.

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Zürich gehört, ob dies nun gefällt oder nicht, in die Kategorie der global Cietis.

Versuchen es Internationale Ketten bei Ihnen, um über Sie an Ladenlokale zu kommen? Sehr selten. Dieses Geschäft geht in den meisten Fällen über die internationalen Immobilienmakler. Fürchten Sie sich nicht davor, dass die Bahnhofstrasse schon bald wie jede andere Einkaufsstrasse aussieht? Es gibt hierbei verschiedenen Aspekte zu berücksichtigen. Zum einen hat man ein persönliches Bild von der Problematik. Man ist Zürcher, ist in dieser Stadt aufgewachsen, lebt hier, identifiziert sich mit den Werten, welche man subjektiv mit diesem Ort verbindet und sieht dann plötzlich diese im

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Globalisierungssog verschwinden, in dem Gewohntes, Liebgewonnenes plötzlich nicht mehr vorhanden ist oder in einer völlig anderen Form erscheint. Aber war das nicht schon immer so? Der Mensch ist nun einmal

An den Schlüsselgeldern stört mich die Tatsache, dass diese den Wandel beschleunigen. ein Gewohnheitstier und hat tendenziell Mühe, sich Veränderungen anzupassen und loszulassen. Dabei liegt in der Veränderung, auch wenn diese temporär zu einer Fehlentwicklung führen kann, eine Chance. Aus meiner Sicht ist es völlig falsch, den Untergang Zürcherischer Werte zu beklagen, bloss weil an der Bahnhofstrasse die Welt mit allen Vor- und Nachteilen einzieht. Zudem wird es an der Bahnhofstrasse stets Zürcherische Unternehmen geben. Unsere Kinder und die Touristen aus allen Herren Ländern werden hier vermutlich ein differenzierteres Bild skizzieren. Zum anderen betrachtet man die Entwicklung aus der Perspektive des Unternehmers und des Marketeers, welcher gerne die individuellen Stärken des Standortes herausschälen und betonen würde. Und diese gibt es in Hülle und Fülle. Wir müssen lernen, die City als Ganzes zu betrachten und zu vermarkten , als ein riesiges, attraktives open air Shopping Center mit der nach wie vor weltberühmten Bahnhofstrasse als Zentrum und Magnet. Gehen Sie doch einmal in das Niederdorf, besuchen Sie den Rennweg, die Kuttelgasse, die Nüschelerstrasse oder die neuen Quartiere in den Kreisen 4 und 5. Dort überall finden Sie hervorragende lokale und regionale Angebote, vielfach in Gehwegdistanz oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln leicht erreichbar.

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es gibt Branchen, welche an der Bahnhofstrasse unter Druck kommen, weil ihre Angebote von den Kunden nicht verlangt werden.

Was unternimmt die Vereinigung Bahnhofstrasse, dass die eigenständigen einheimischen Läden nicht das Nachsehen haben? Wir sind nicht hier um Heimatschutz zu betreiben. Dass sich die Welt verändert, ist nichts Neues und Handel war schon immer Wandel. Unsere Mitglieder sind uns gegenüber zu keiner Information verpflichtet. Jeder kann über sein Eigentum frei verfügen und das ist auch gut so.. Wir versuchen aber, die Immobilien- und Geschäftsinhaber für die Thematik des attraktiven Angebotsmixes, der Mietentwicklung und der Schlüsselgelder zu sensibilisieren. Wir suchen mit diesen Kreisen das persönliche Gespräch und hatten auch schon Erfolg. Aber es ist ein stetig Werk. Wieviele Mitglieder haben Sie schon verloren? Nicht alle Geschäftsaufgaben haben mit Globalisierung und hohe Mieten zu tun. Es gibt Branchen, welche an der Bahnhofstrasse unter Druck kommen, weil ihre Angebote von den Kunden nicht oder zu wenig verlangt werden. Aus diesem Grund kann ich mich zu der Frage nicht äussern.

Befürchten Sie nicht, jetzt wo das Ballyhaus mit Zara besetzt ist, dass der weniger exklusive Teil der Bahnhofstrasse, durch Billigketten weiter Richtung See, wuchert? Doch das tue ich. Die Miete an diesem Standort ist, sehr hoch. Es gibt sehr wenige Branchen, welche in der Lage sind solche Summen jedes Jahr aufzuwerfen, und auch diese werden es sich genau überlegen. Ich hoffe sehr auf ein qualitativ hochstehendes Nutzungs- und Angebotskonzept, welches zur Attraktivität der Bahnhofstrasse beitragen wird.

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«Wir verkaufen Luxemburgerli und die anderen Macarons. »

An über 20 Standorten entlang der Einkaufsmeile ticken exklusive Uhrengeschäfte, lebt die Bahnhofstrasse von der Zeit? Diese Zahl habe ich auch schon vernommen, mir aber noch nicht die Mühe genommen, diese zu verifizieren. Aber die Konzentration des Angebotes innerhalb der Uhrenbranche ist augenfällig und führt zu einer Monokultur, welcher dem Wunsch nach Vielfalt und Abwechslung auf den ersten Blick widerspricht. Aber solange sich das Geschäft mit der Zeit lohnt und solange dieses Kunden nach Zürich bringt, von welchen auch andere Geschäfte und Branchen profitieren, ist das in Ordnung, und wenn sich dieses Geschäft nicht mehr lohnt, wird der eine oder andere Anbieter wieder gehen. So ist das im Handel. Was gefällt Ihnen an der Bahnhofstrasse und was gefällt Ihnen nicht? Für mich ist die Bahnhofstrasse eine der schönsten Einkaufsmeilen der Welt. Weniger gefallen hat mir die zweijährige Baustelle, die die Traversierung der Bahnhofstrasse stark erschwerte.

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Gefallen Ihnen die neuen Ruhebänke und die Laternen - gefällt Ihnen die Farbe dieser Bänke, die ja weit entfernt sind vom Züriblau? Über Geschmack kann man nicht streiten. Ich finde die neue Infrastruktur in Ordnung. Die Attraktivität der Bahnhofstrasse hängt nicht von der Farbe der Bänke ab. Hauptsache ist, dass man bequem verweilen kann und das Licht Atmosphäre ausstrahlt.

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Ich wollte die Matura machen, Offizier werden und Sprünglichef. Sprüngli gehört zu Zürich wie der Paradeplatz. Seit über 175 Jahren bemüht sich die Confiserie um eine Balance zwischen Tradition und Innovation. Sie führen das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Bruder Tomas Prenosil. Wie muss man sich die Aufteilung in familiärer Hinsicht vorstellen? Mein Bruder und ich haben zwar klar getrennte Tätigkeiten, dennoch gibt es aber immer wieder Berührungspunkte. Mein Bruder ist CEO und Marketingchef. Ich bin aber auch als Verwaltungsratspräsident ins operative Geschäft eigebunden und leite u.a. immer wieder verschiedene das Tagesgeschäft betreffende Projekte. Was ist für Sie gute Schokolade? Eine gute Schokolade zeichnet sich aus durch einen schönen Glanz, durch ein deutliches Knackgeräusch beim Brechen und durch homogene,glatte Bruchflächen. Selbstverständlich muss die Schokolade auch zart schmelzend sein und gut schmecken. Der letzte Aspekt ist natürlich sehr individuell. Essen Sie viel Schokolade und was ist ihr Favorit aus dem Hause? Ich esse sehr gerne Schokolade. Unsere Grand Cru Truffes sind mein Favorit. Ich schätze zudem unsere 150 grämmige Schokoladetafel mit Nüssen und einem Cacaoanteil von 72%. Diese Spezialität wird aus Grand Cru Arriba Cacaobohnen hergestellt. Diese wachsen im Dschungel der equadorianischen Provinz Esmeraldas. Das Produkt ist für mich persönlich Schokoladegenuss in Reinkultur. Eine Sünde wert sind aber auch unsere

Truffes du Jour.

Wie sind Sie zur Schokolade gekommen, denn Sie sind ja eigentlich Jurist? Ich bin nicht Jurist, ich bin Unternehmer und mit unserer Unternehmung seit Kindesbeinen aufgewachsen. Mit 10 Jahren hatte ich drei Ziele: Ich wollte die Matura machen, Offizier werden und Sprünglichef. Natürlich hatte ich auch noch andere Interessen und Berufswünsche. Dass sich aber schlussendlich alle meine Vorhaben konkretisiert haben, erfüllt mich mit grosser Dankbarkeit. Wie sieht denn so ein typischer Tag als Sprüngli-Chef aus? Mein Tag beginnt früh morgens mit der Durchsicht von Post und Mails. dann geht es los mit Aktenstudium, Tagungs- und Sitzunsvorbereitungen, Telefonaten, Sitzungen,persönlichen Gesprächen, Geschäfts- und Produktionsbesuchen und so weiter... Es gibt immer viel zu tun. Wie führen Sie? Ich hoffe, dass ich menschenorientiert führe, dass ich als Vorbild führe und ich hoffe, dass meine MitarbeiterInnen spüren, dass ich zu ihnen loyal und integer bin. Alle ihre Unternehmen sind an Toplagen zu finden, ist es schwierig, noch weitere gute Standorte zu finden, zum Beispiel an der Bahnhofstrasse, wo Sie mit zwei Confiserien (Bahnhofstrasse 21 und 67) domiliziert sind? Wir sind gut positioniert, wir planen keine weiteren Standorte an der Bahnhofstrasse. Ein Bummel durch die Stadt zeigt, dass in den Schaufenstern der verschiedensten Confiserien «Luxemburgeli» in allen Farben und Grössen ausgestellt sind. Sind Luxemburgerli eigentlich geschützt? Wir alleine verkaufen Luxemburgerli, die anderen verkaufen Macarons. Macarons stammen seit Ende des 19.Jahrhunderts aus Frankreich. Luxemburgerli wurden von unserem Onkel Richard Sprüngli 1957 in Zürich kreiert. Werden die Luxemburgerli oft kopiert? Ja, das passiert immer wieder. Kommt es zu Prozessen? Zu einem Prozess ist es bis heute noch nie gekommen. Tagtäglich führt mein Heimweg an ihren verführerischen Schaufenstern vorbei und sehr oft auch direkt, vom Eingang Paradeplatz hindurch zum Ausgang, Bahnhofstrasse, dann aber mit einer bekannten blau-weissen Sprünglitragtasche in der Hand. Krise - nein - das spüre ich in diesem einmaligen Schoggiduft-Palast überhaupt nicht - Irre ich mich da und was ist ihr Geheimnis ? Dass die Confiserie Sprüngli Krisen resistent ist, gehört ins Reich der Märchen. Wir leben in der Schweiz von der breiten Mittelschicht, durchmischt mit ausländischen Besuchern. Der starke Franken, die abnehmenden Tourismuszahlen, die massiven strukturellen Veränderungen am Finanzplatz Zürich, gehen auch nicht an unserem Unternehmen spurlos vorbei. Für mich ist enorm wichtig, dass wir auch in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten die Qualität im Produkte- und Servicebereich halten, ausbauen und innovativ bleiben können. Was haben Sie neues in der Pipeline? Zu eventuellen zukünftigen Standorte kann ich mich nicht äussern, aber Produkte haben wir diverse in der Pipeline. Aber damit möchte ich Sie und unsere Kunden gerne überraschen.

Milan Prenosil Seit sechs Generationen mit Leib und Seele dabei. Der unabhängige Familienbetrieb wird seit 1994 in sechster Generation von Milan und Tomas Prenosil geführt: Milan Prenosil als Präs. des Verwaltungsrates, Tomas Prenosil, CEO und Delegierter des Verwaltungsrates, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Verantwortlicher für Marketing und Entwicklung. Die beiden Brüder sind Neffen von Richard Sprüngli, der das Unternehmen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts während 40 Jahren erfolgreich geführt und geprägt hat. ABSOLUT/DEZEMBER 2014

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ABSOLUT luxury shopping around the Bahnhofstrasse

Zürichs goldene Meile TEXT VALESKA JANSEN FOTOS HEINZ LEU

eine Strasse voll Glamour und Prunk, geziert von den edelsten Boutiquen: das ist die Bahnhofstrasse und ihre Nebengassen im Herzen von Zürich. Vom Bürkliplatz aus, führt die Strasse fast gerade bis zum Zürcher Hauptbahnhof. Luxuslabels für Mode, Schuhe, Confiserien, Optik und Accessoires, aber auch edeljuweliere und uhrengeschäfte von Audemars Pictet über Bulgari, Hublot bis rolex und viele mehr, locken in die, wohl edelste Prachtstrasse der Finanzstadt. Wer sich auf die Bahnhofstrasse traut, muss ein grosses Portemonnaie mitbringen, denn hier sind sie alle präsent, die in der internationalen Modewelt rang und Namen haben: von Chanel über Dior, von Prada über Tood’s, Louis Vuitton, Hermès, Grieder und Giorgio Armani bis hin zu Brunello Cucinelli. Natürlich dient die Strasse daher auch als Magnet für Prominenz aus dem In- und Ausland. Hier kann es schon einmal passieren, dass man Stars und Sternchen beim Shoppen trifft. Immerhin sind die zwei Luxus Hotels «Baur au Lac» und «Savoy» an der Luxusmeile angesiedelt. es gibt Studien, in denen die Bahnhofstrasse mitten in Zürich als drittteuerste einkaufsmeile nach der New yorker Fifth Avenue und der Causeway Bay in Hongkong gilt. Dieses Jahr feiert sie ihren 150sten Geburtstag und bekam passend dazu ein Geschenk, eine Komplettsanierung.

BEYER CHRONOMETRIE Bahnhofstrasse 31

ar sie bis vor kurzem noch teilweise Highheels unfreundlich, präsentiert sich ihr einst teilweise holpriger Trottoirbelag nun einheitlich ebenmässig. Beginnend am Bürkliplatz, direkt am Zürisee, kann bis zum nördlich gelegenen Hauptbahnhof auf 1,2 Kilometern alles eingekauft werden, was Portemonnaie und Kreditkarte zulassen. Ob Schmuck, Uhren, Mode, Blumen, Kosmetik oder Accessoires, hier gibt es beinahe alles. Vor allem Luxuslabels tummeln sich auf der, vom in der Mitte liegenden Paradeplatz in Obere und Untere Bahnhofstrasse unterteilten, Shoppingmeile. Vor allem Frauenherzen schlagen bei Namen wie Chopard, Gübelin, Bulgarie, Dior, Salvatore Ferragamo usw. höher. Hier kann Frau locker einen ganzen Tag verbringen, nur das Auto sollte sie besser in der eigenen Garage stehen lassen. Parkplätze sind hier nämlich

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Mangelware, und falls es einem gelingen sollte, trotzdem eine der heiss begehrten Parkflächen zu ergattern, ist die Parkzeit auf höchstens zwei Stunden limitiert. Dafür ist die öffentliche Infrastruktur perfekt organisiert und Tram, S-Bahn oder Zug erreichen fast immer pünktlich ihr Ziel. Für ein Tages-Motto «Shop until you drop» könnte der Startpunkt ein Spaziergang durch einen Kristallwald sein. Der vom berühmten japanischen Designer und Künstler Tokujin Yoshioka entworfene «Crystal Forest» des vor einem guten Jahr neu gestalteten SWAROVSKI Stores am Bahnhofplatz 7, glitzert und funkelt auf 140 Quadratmetern. Ein «Crystal Art Piece», in Form einer Welle, erstreckt sich mit über 270 Strängen, besetzt mit unzähligen Kristallen durch das ganze Geschäft. Überhaupt funkelt und strahlt es überall, in den Verkaufsvitrinen, von der Decke ergiesst sich wie ein Wasserfall ein opulenter Kristallleuchter «Crystal Cascade», entworfen vom bekannten belgischen Architekt Vincent Van Duysen, und sogar die Treppe in die obere Verkaufsetage ist über und über mit Swarovski Kristallen besetzt. Auf der gegenüberliegenden Strassenseite findet der Ladenbumm-


AUDEMARS PIGUET Bahnhofstrasse 32

JAEGER-LE COULTRE

TOD’S

Bahnhofstrasse 32

Bahnhofstrasse 32

ler eine erfrischende japanische Stärkung. Bei YOOJI’S gibt es das kalorienarme, aber trotzdem köstliche «Mochi-Eis» in sechs verschiedenen Geschmacksrichtungen. Gleich nebenan befindet sich der 1922 gegründete Familienbetrieb GÖTTE. Mit Sitz an der legendären Zürcher Bahnhofstrasse 100 steht das Fachgeschäft für Innovation und qualitativ hochstehende Augenoptik. GÜBELIN Dem Design und der HerBahnhofstrasse 36 stellung von Schmuck- und Edelmetallbrillen verdankt Götte auch seinen international hohen Bekanntheitsgrad. Für Naschkatzen bietet sich ein Abstecher zur Bahnhofstrasse 106 an. Beim Chocolatier LÄDERACH gibt es seine bekannte «Frischsschoggi», gefüllt mit ganzen gerösteten Haselnüssen. Eine der 12 Filialen des Schmuckunternehmens KURZ findet sich an der Bahnhofstrasse 80. Neben eigenen Kreationen aus dem Kurz Atelier präsentiert das, zur Bucherer Gruppe gehörende Unternehmen, auch international renommierte Schmuckdesigner, wie z.B. Stücke des brasilianischen Juweliers H. Stern. Ein paar Schritte weiter befindet sich an der Bahnhofstrasse 88 das grösste Premium Fashion Geschäft für Frauen in der Schweiz. Nach einem Umbau mit Investitionen von 12 Millionen SchweizerFranken präsentiert sich PKZ trendig und zeitgemäss. Bereits die Fassade ist ein Hingucker. Ein 50 Quadratmeter grosses LEDKunstwerk des Londoner Künstlers Julian Opie soll hier die Verbindung von Mode mit der Kunst vermitteln. Auch innen überzeugt das Modehaus mit einem hellen und modernen Design. Besonders gelungen ist eine «StylePad Lounge» in der ersten Etage. Bei Kaffee oder Wasser kann sich hier jeder Kunde auf einem schicken Sofa mit Hilfe einer eigens von PKZ entwickelten iPad-App über Trends

Zürcher Bahnhofstrasse mit neuer Rekordmiete von 15'050 Franken pro Quadratmeter. In der neuesten Retail-Marktstudie der Location Group wurden neben der Schweiz, Deutschland und Österreich 65 der beachtenswertesten internationalen Metropolen der Modewelt untersucht. Dabei wurden 850 Retailer, 600 Einkaufsstrassen und 450 Shopping Center unter die Lupe genommen. In der 10-Jahres-Chronik sind an der Zürcher Bahnhofstrasse 53 Neuzugänge beschrieben. Rekordmieten in Zürich und höchste Nachfrage für internationale Retailer. Die Zürcher Bahnhofstrasse verzeichnet mit 12'500 Franken pro Quadratmeter Verkaufsfläche im Jahr eine neue Rekordmiete. Das resultiert unter anderem daraus, dass die Zürcher weltweit am meisten Geld für den Konsum in der Tasche haben. Dieser Tatsache hat Zürich auch zu verdanken, dass es auf dem dritten Platz der lukrativsten Einzelhandelsstandorte weltweit liegt, direkt hinter Causeway Bay in Hong Kong (14'312 Franken) und der 5th Avenue in New York (19'882 Franken). Das Umsatzpotenzial an der Bahnhofstrasse liegt gerade bei Juwelieren oft bei mehr als 100'000 Franken pro Quadratmeter und geht beispielsweise bei Apple bis zu 225'000 Franken pro Quadratmeter im Jahr. Auf der 1,4 Kilometer langen Einkaufsmeile befinden sich 140 Geschäftsflächen mit einem Filialisierungsgrad von 87%. Das bedeutet, dass nur noch 13% aller Flächen individuell genutzt werden. LOCATION GROUP Research, Zürich

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und Highlights in der Fashionwelt informieren. Hier kann auch gleich online bestellt werden, sollte das gewünschte Modell oder die passende Grösse nicht zur Verfügung stehen. An der Bahnhofstrasse 37 und 61 können alle Uhrenmodelle der Schweizer Firma IWC Schaffhausen gefunden werden. Die IWC

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Schaffhausen hat sich durch ihre Passion für innovative Lösungen und technischen Erfindergeist international einen Namen gemacht. Seit 1868 stellt die Schweizer Uhrenmanufaktur Meisterwerke der Haute Horlogerie her, die Engineering und Präzision mit exklusivem Design vereinen. Weiter zum Zürcher «Big APPLE» an der Bahnhofstrasse 77. Hier ist immer Action. Wer kennt es nicht, das IPhone und IPad und braucht Hilfe oder eine Dienstleistung dazu. Ein Haus mit allen grossen Namen der Uhren- und Schmuckindustrie unter einem Dach, befindet sich an der Bahnhofstrasse 64. Seit 50 Jahren ist LES AMBASSADEURS für viele Uhren- und Schmuckliebhaber die erste Adresse für gute Beratung. Begonnen hat alles 1964 in Genf, gefolgt von Zürich, St. Moritz und schliesslich Lugano. Dass Les Ambassadeurs diese Position erreicht hat, verdanken sie einer Vielzahl an erstklassigen Uhren- und Schmuckmarken, die alle an den guten Service des Hauses fest halten. Ein vom Architekturbüro Tilla Theus & Partner liebevoll gestaltetes, brasserie- bzw. boucherieartiges Restaurant öffnet Mitte November seine Türen am Rennweg 1. Das AUGUST, zum benachbarten HOTEL WIDDER gehörend, soll die alte Tradition der Metzgerzunft Zum Widder wieder aufnehmen. An der Tramhaltestelle Rennweg, Bahnhofstrasse 56, befindet sich das älteste Schweizer Sportgeschäft OCH. Das Familiengeführte Unternehmen bietet auf drei Etagen alles rund um den Sport an. Von Bekleidung, über Sportgeräte bis zu Accessoires, findet der Sportbegeisterte hier alles. Zeitgleich zur Sanierung der Bahnhofstrasse modernisierte auch Och einen Teil seines Ladenkonzeptes: die beiden Abteilungen für Damen- und Kindersportmode wurden vergrössert und dabei neu gestaltet, u.a. mit einem LED Lichtkonzept. Auch sportlich und modisch präsentiert sich die folgende DIESELBoutique. Als innovatives, internationales Lifestyle-Unternehmen, das ein breit gefächertes Angebot von Jeans, Kleidung und Accessoires anbietet. Seit seiner Gründung im Jahre 1978 hat Diesel ein aussergewöhnliches Wachstum erfahren und hat sich als führender Pionier der Jeans in der Welt der Premium Casualwear im Luxusmarkt etabliert. Die Lieblingsjeans findet man sicher an der Bahnhofstrasse 84 Für mehr Glamour geht es zur Schmuck Boutique BUCHERER. Es war 1888, als der Kaufmann und Unternehmer Carl-Friedrich Bucherer in Luzern das erste Uhren- und Schmuckfachgeschäft eröffnete und damit den Grundsteinfürein erfolgreiches Familienunternehmen legte. Heute, über hundert Jahre später, gehört Bucherer in Europa zu den traditionsreichsten Häusern der Uhren- und Schmuckbranche und in Zürich an der Bahnhofstrasse 50. An der Bahnhofstrasse 44 gibt es die exklusiven HUBLOT Uhren, welche heute zu den teuersten und exklusivsten Uhren der Welt gehören. Mit der 5-Million-Uhr, zum Beispiel, hält Hublot den Rekord der teuersten Uhr der Welt. Die Firma gehört der französischen Gruppe Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH). An der Bahnhofstrasse 38 finden alle Frauen den Wow-Effekt. Frauen sind laut FOGAL «zauberhafte Wesen und dürfen dies auch bleiben, ob auf dem Laufsteg, im Beruf oder zur Cocktailstunde». Fogal kennt ihre Geheimnisse und ist seit über 90 Jahren mit ihnen vertraut. Denn der Schlüssel zum «Wow!» ist die gekonnte Inszenierung. Überall, wo es um die Magie der femininen Sinuslinie geht, verrät Fogal, wie Frau die Luft zum Knistern bringt. Vom Beinschmuck zum Körperschmuck. Das zur Richemont Gruppe gehörende Schmuck- und Uhren-Unternehmen PIAGET eröffnete vor zwei Jahren seine europaweit grösste Boutique an der Bahnhofstrasse 38. Die opulenten Verkaufsräume mit eleganten schwarzgoldenen Vitrinen und funkelnden Showcases wurden von der Architektin Christine Querlioz, vom Pariser Atelier Sasha, entworfen. Hier gibt es nicht nur die dünnste Uhr der Welt, «Altiplano», sondern auch allerhöchste Juwelierkunst, die «Haute Joaillerie».

In der Seidengasse 1, in Sichtweite von der Bahnhofstrasse, befindet sich das über 180 Jahre alte «The House of Brands», JELMOLI. Es gehört zu den ältesten Department Stores in Europa und bietet auf 33‘000 Quadratmetern Verkaufsfläche an die 1‘000 Marken aus den verschiedensten Kategorien an. Einen Katzensprung entfernt, an der Schweizergasse 11, befindet sich das Prestige-Warenhaus GLOBUS. 1907 wurden die Magazine zum Globus mit Sitz in Zürich gegründet. Seit 1997 gehört die Globus-Gruppe zum Migros-Genossenschafts-Bund, dem grössten Detailhändler der Schweiz Globus wendet sich an all jene, die Qualität, Ästhetik und Neuheiten schätzen. GLOBUS will Lebensqualität, Leidenschaft, Genuss und Emotionalität vermitteln- kurzum: «Savoir Vivre». Das hochwertige Sortiment setzt Schwerpunkte in Mode, Schönheit, Wohnen und Genuss. Selbst entwickelte, hauseigene Marken - die besonderen Globus-Leistungen - werden ergänzt durch einen sorgfältig ausgewählten, durch viele Exklusivitäten und Spezialitäten nach oben abgerundeten Markenmix- häufig inspiriert von Kulturen anderer Länder. Die Bücher-Fans finden an der Bahnhofstrasse 70 bestimmt die gesuchte Fachliteratur, einen spannenden Krimi oder einen romantischen Roman. Der 1519 gegründete Buchverlag ORELL FÜSSLI bildet den traditionsreichen Ursprung des Unternehmens. Orell Füssli erzielt mit rund 1000 Mitarbeitenden an Standorten in 10 Ländern einen Umsatz von rund CHF 300 Mio. und ist an der Schweizer Börse kotiert. Orell Füssli Thalia AG ist die führende Buchhandelsgruppe mit Filialen in der ganzen Deutschschweiz und einem attraktiven OnlineAngebot. Sie bietet auch umfassende Dienstleistungen für Grosskunden wie Firmen, Schulen und Bibliotheken an. Mit dem richtigen Buch geht es weiter zur Boutique von HUGO BOSS. 1924 wurde das Unternehmen von Hugo Ferdinand Boss (1885– 1948) als Hersteller von Berufskleidung in Metzingen gegründet. In Zürich findet man neben einem lokalen Verwaltungsstandort auch eine Boutique des deutschen Unternehmens an der Bahnhofstrasse 39 vor. Diese glänzt mit einer riesigen, jedoch stets exklusiven Auswahl an Hugo Boss Produkten aller Art. Vor allem Fashion kann man bei Hugo Boss Zürich ohne Probleme erwerben. Very british geht es an der Bahnhofstrasse 44 zu. 1856 gründet der 21 jährige Kleidermacher Thomas Burberry die Marke BURBERRY und eröffnet 1891 den ersten Store am Haymarket in London. Burberry ist bis heute typisch britisch, mit Oberbekleidung im Kernsegment. Luxuriöse Positionierung und die Optimierung über Jahrzehnte, ist der Trenchcoat mit dem typischen Rittermuster das Markenzeichen und weltweit mehr bekannt, über Geschlechter und Generationen hinaus. An der Bahnhofstrasse 46 finden wir das luxuriös zart süsse TEUSCHER Chocolatier Geschäft. Vor mehr als 70 Jahren, in einer kleinen Stadt in den Schweizer Alpen, begann der Weg eines Meister-Chocolatiers, der ihn zu einem der größten Chocolatiers der Welt machen würde. Er erkundete auf der ganzen Welt, um den feinsten Kakao, Marzipan, Früchte, Nüsse und andere Zutaten zu finden, um nach Jahren des Experimentierens, die heute noch berühmten Rezepte zu kreieren. Die Teuscher Küchen in Zürich machen heute mehr als hundert Sorten von Pralinen mit diesen Original-Rezepten, die vom Vater auf den Sohn weitergegeben wurden. Immer frisch, sind die Konfekte jede Woche hergestellt und werden in die ganze Welt geflogen. An der Bahnhofstrasse 36 lädt ein weiteres Schweizer Traditionsschmuckhaus in sein Wohnzimmer ein. Das sogenannte «Living Room» Konzept soll dem interessierten Kunden bei GÜBELIN das Gefühl vermitteln, als Gast bei «Gübelins» zu Hause zu sitzen. DesFortsetzung Seite 27

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160 Jahre nach der ersten Boutique in Paris, in der alles mit reisegepäck begann, eröffnete Louis-Vuitton 2012 das erste Juweliergeschäft.

Louis Vuitton, Rue Scribe Paris 1870

L’art de faire sa valis: Louis Vuitton TEXT HEINZ LEU

Vor über 155 Jahren grü̈ndete der Taschenhersteller Louis Vuitton in Paris eine Firma, die heute zu einem der grössten Modeimperien der Welt zählt. Der Sohn eines rohrlegers wurde 1821 im französischen Franche-Comté in der Nähe der Schweizer Grenze geboren.

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m Alter von 14 Jahren entschloss sich der junge Vuitton nach Paris überzusiedeln, um dort eine Lehre als Koffermacher anzutreten. Schnell stieg der junge Mann zum Assistenten seines Chefs auf. Er erkannte die Zeichen seiner Zeit - das Industriezeitalter mit der Erfindung der Dampfmaschine und der Eisenbahn schritt unaufhaltsam voran – und

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etwas namens «Tourismus» entwickelte sich langsam. Plötzlich brauchte die gehobene Gesellschaft für ihre Reisen praktisches und zugleich edles, prestigesträchtiges Reisegepäck. Vuitton erkannte die Marktlücke und gründete seine eigene Firma. Unter anderem produzierte er Gepäckstücke für die französische Kaiserin, Eugénie de Montijo. Sein Sohn und sein Enkel führten das Geschäft weiter und bauten die Produktlinie stetig aus. 1885 eröffnet der zweite Louis Vuitton-Laden an der Londoner Oxford Street. Fünf Jahre später präsentierte das Haus Vuitton seiner begeissterten Kundschaft den ersten Reisekoffer mit Zahlenschloss, ein Sicherheitssystem, das heute noch in fast unveränderter Form Gepäckstücke von Louis Vuitton auszeichnet. Gaston-Louis Vuitton, die dritte Generation, die diesen Namen trug, interessierte sich besonders für neue Techniken. Unter seiner Leitung wurde erstmalig das berühmte LV-Logo auf Vuitton-Taschen und -Reisegepäck gedruckt. 1959, unter der Leitung der mittlerweile vierten Generation, Claude-Gaston Vuitton, entstand eine

ganz neue Kollektion von Handtaschen und sogenannten «EasyLiving-Bags». Für die Kunden bedeutet eine Louis-Vuitton-Monogramm- Tasche bis heute nicht nur absoluter Luxus, sondern auch beste Qualität. Im Jahre 1998 entschloss sich das Label in Richtung Pret-à-porter- Mode zu expandieren. Als verantwortlichen Creative Director verpflichtete man den Amerikaner Marc Jacobs. Obwohl der Designer, der auch weitere Pret-à-porterLinien unter seinem eigenen Namen entwirft, von einigen als «Enfant terrible» der amerikanischen Fashion-Szene gesehen wird, schaffte er bei Louis Vuitton den Spagat zwischen 155 Jahren Tradition und modischer Avantgarde. Seine Entwürfe gelten als aussergewöhnlich, jedoch jederzeit tragbar. Heute führen über 300 Läden weltweit nicht nur Louis Vuitton-Taschen und Gepäckstücke, sondern auch -Kleidung, -Schuhe, -Schmuck und -Accessoires. Marc Jacobs verlässt nach sechzehn Jahren das Traditionshaus.


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ie Beyer Chronometrie ist das älteste Fachgeschäft für Uhren und Juwelen in der Schweiz. Gegründet im Jahre 1760, leitet René Beyer heute das Familienunternehmen in der 8.Generation. Die Faszination für Uhren hat Beyer im Blut. Angefangen hat alles weniger spektakulär vor 250 Jahren. Die Ur-Beyer haben mit dem Gewürzhandel und der Uhrmacherei angefangen und hielten ihre Waren an den Märkten in Zürich und Winterthur feil. Um achtzehnhundert etablierte sich dann das erste Uhrengeschäft, zuerst am Limmatquai und dann an der Bahnhofstrasse.

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ABSOLUT: Herr Beyer, überall in der Schweiz, speziell in Zürich, Genf und Luzern, schiessen Monomarken-Boutiquen wie Pilze aus dem Boden. Was heisst das für Multimarken-Geschäfte? Warum soll ich zur Beyer Chronometrie AG gehen? René Beyer: Ja, das ist tatsächlich so. Die stückmässige Produktion teurer Uhren kann höchstens 1-3 Prozent pro Jahr erhöht werden, egal ob es gute oder schlechte Jahre sind. Teure Uhren sind an einer maximalen Wertabschöpfung interessiert und wollen am Gewinn von der Herstellung bis zum Endkunde partizipieren. Deshalb forcieren immer mehr Marken den Aufbau eigener Geschäfte, verzichten aber trotzdem nicht auf den Vertrieb über ein Multibrandgeschäft, denn so haben sie die beste Präsenz am Markt. Der Unterschied zwischen einem Monobrand- und einem Multibrandstore ist, dass wir den Kunden offen sagen können, wenn wir ein gewisses Modell einer Marke bevorzugen und weshalb. Ausserdem schätzen es viele Kundinnen und Kunden, wenn sie trotz einer gewissen Markenpräferenz unverbindlich andere Uhrenmarken anprobieren können. Wir betreiben mit Patek Philippe innerhalb von Beyer ein Monobrandgeschäft. Beide Geschäftsmodelle haben ihre Berechtigung. Herr Beyer - wenn wir schon bei den Uhrengeschäften sind - an der Bahnhofstrasse ticken nach heutigem Stand über 25 Fachgeschäft. Wie sehen Sie die Zukunft ihrer Branche und wie wirkt sich das auf Ihr Multimarken-Haus aus? Die Zukunft der Uhrenbranche ist durchaus positiv. Es wird wie in der Vergangenheit Krisen geben. Mich überrascht zurzeit aber, dass sich die vielen aktuellen politischen Konflikte nicht stärker auf unser Geschäft auswirken. Wir behaupten unsere Position als Multibrandgeschäft erfolgreich seit vielen Jahren mit einem auserlesenen Sortiment, exzellenten Dienstleistungen und einem einmaligen Service après vente – diese Vorteile werden wir auch in Zukunft weiter ausbauen. Wie unterscheiden Sie sich im Angebot von anderen Multimarken-Boutiquen? Das sind unsere Mitarbeitenden. Wir investieren konsequent in sie, dass sie perfekte Bedingungen haben. Wir übernehmen dafür die Verantwortung. Wir schaffen eine angenehme Ambiente, investieren in die Ausbildung. Jeder Mitarbeiter hat Anspruch auf 1-2 Wochen Ausbildung pro Jahr. Die gute Markenvielfalt ist schweizweit das Interessanteste, was man überhaupt haben kann. Wir haben, so gut es geht, ein grösstmögliches Lager, um viele Kundenwünsche zu erfüllen. Dazu beschäftigen wir - einmalig für die Bahnhofstrasse – acht Uhrmacher und ein Team von sechs Goldschmieden. So kann eine Kürzung des Uhrenbands oder auch eine Reparatur sofort professionell ausgeführt werden. Dazu sind wir ein Familienunternehmen, das heisst, wir haben kurze Entscheidungswege und können sehr schnell auf Bedürfnisse des Marktes reagieren. Wie gut geht es der Uhrenbranche? Gut. Aber in diesem Jahr verzeichnen wir erstmals einen Rückgang. Wie viel Wert hat die «Marke Schweiz» in Bezug auf die Uhrenindustrie? Die Marke Schweiz hat einen unschätzbaren Wert. Es ist tragisch mitzuerleben, wie unsere Uhrenindustrie diesen Wert immer wieder unterschätzt. Swiss Made plus geht in die richtige Richtung und ich befürworte die Swiss Made von 51% sehr. Für mich dürfte es sogar ein Swiss Made plus plus geben. Auch wenn es sehr schwer kontrollierbar ist. Es gibt inter-

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nationale Umfragen, die belegen dass die Marke Schweiz gewaltig ist. Wir haben in der Schweiz zwei bis drei Uhrenfirmen, welche Swiss Made über 95% erfüllen.

schung. Ausserdem ist es für mich wichtig, dass eine Uhr auch eine Verbindung zu einem meiner Hobbys hat, z.B. die Breitling Uhren mit der Fliegerei.

Wäre Beyer Chronometrie AG ein Auto, welche Marke wäre es? Es müsste ein Rolls Royce sein. Ich arbeite an der Perfektion, auch wenn ich mir bewusst bin, dass überall, wo Menschen arbeiten, auch mal die Chemie zwischen zwei Menschen nicht stimmt.. Z.B. zwischen Kunde und Verkaufsberater. Wir sind zur Zeit 60 Mitarbeitende. Davon sind sechs Auszubildende, zehn Uhrmacher und sechs Goldschmiede. Wir bilden in allen Berufsbereichen Leute aus. Wir machen das Optimum, dass wir auch in Zukunft unabhängig bleiben können.

Wo sehen Sie den Sinn darin, eine halbe Million in eine Uhr zu investieren? Es ist die unterschiedliche Art und Weise wie sich heute die Menschen ihrem eigenen Wohlgefühl entsprechen wollen. Ich möchte niemanden vorschreiben, was er kaufen soll. Ich sage häufig zu Uhrensammlern, dass die gleiche Uhr mit Stahlgehäuse zu haben ist. Sie haben das gleiche Uhrwerk drin. Aber die Entscheidung liegt beim Kunden.

Wissen in der Regel die Leute, wenn sie die Boutique betreten, welche Marke sie kaufen wollen? Das ist ein Phänomen der letzten Jahre. Der Kunde ist heute gut informiert. Er ist sich ziemlich sicher über die Marke, über das Modell und lässt sich gerne beraten, sei es bei der Farbe des Ziffernblatts oder der Auswahl des Armbandes. Interessant ist, dass man sich heute schneller über das Modell einig ist als bei den Accessoires Wie hoch ist der Anteil von Touristen unter Ihren Kunden? Im Museum liegt der Ausländeranteilbei zwei Drittel und ein Drittel sind Schweizer Kunden. Im Ladenbereich ist das Verhältnis etwa fifty fifty. Der Ausländeranteil ist zum ersten Mal so hoch. Den grössten Anteil haben die Asiaten und Russen. Bei den Asiaten sind es die Chinesen, Vietnamesen und die Maleien. Es gibt Geschäfte, ca. 70 km von Zürich entfernt, die machen 95% ihres Umsatzes mit Ausländern. Und das darf und will ich nicht. Asiatische Touroperater meiden unser Geschäft, weil wir keine Kommissionen zahlen. Wir wollen keine Schweizer Kunden verlieren. Das sind die, die unser Geschäft mit unserer ganzen Infrastruktur nutzen, z.B. für UhrenRevisionen. Schweizer Kunden sind nachhaltig, auch wenn sie nicht so viel Geld ausgeben, als das die Ausländer tun. Es ist für uns die beste Werbung, wenn Schweizer Kunden erzählen, dass sie bei uns gut bedient wurden. Wir haben viel Potential, was wir heute noch gar nicht nutzen Welches Modell ist am erfolgreichsten? Darüber führen wir keine Statistik, weil es für uns nicht so interessant ist. Wir wollen in der Lage sein, unseren Kunden ein Maximalsortiment zu zeigen. Sagen kann man, dass Rolex der Benchmark ist. Rolex ist ein Mythos in der Branche. Aber am meisten Geld verdienen wir immer noch mit Patek Philippe. Für mich ist Patek Philippe das Top Ross im Stall. Es gibt Kunden, die kaufen sich eine Rolex und später dann doch eine Patek Phillippe. Rolex kann mit dieser Situation gut leben, weil es doch viel Kunden gibt, die sich am Bekanntheitsgrad von Rolex orientieren. Was ist heute anders gegenüber früheren Jahren? Es ist alles kurzlebiger, viel dynamischer und die Welt ist ein Dorf geworden. Ich glaube an eine positive Zukunft, aber es wird sich viel verändern. Wir müssen weiterhin innovativ bleiben. Eine Uhr ist heutzutage weit mehr als nur ein Accessoire. Was stellt sie alles dar? Eine Uhr sagt sehr viel über ihren Träger respektive Trägerin aus. Das ist für uns schon fast eine «Déformation Professionelle», dass man dem Kunden immer zuerst auf das Handgelenk schaut bevor das Verkaufsgespräch beginnt. Was macht eine Uhr zur guten Uhr? Ganz einfach, dass sie aus einem guten Haus stammt. Das ist wie beim Wein. Man kann nur einen guten Wein machen, wenn das ganze Prozedere, die Entwicklung, die Produktion und der Verkauf auf konstant hohem Niveau sind. Was tragen Sie für eine Uhr? Heute gerade eine Rolex, ansonsten Hublot und Breitling. Ich trage vor allem Uhren von Familienunternehmen. Ich trage, was mir gefällt und nicht das, was ich verkaufe. Welche Uhr würden Sie nie tragen ? Eine gefälschte Uhr. Es gibt Zeiten, wo ich keine Uhr trage. Z.B. in Alaska, wo ich ein Haus habe oder in Südafrika. Da lebe ich ohne Zeit nach dem Motto, wenn ich heute nicht komme, dann komme ich morgen. Wann finden Sie persönlich eine Uhr gut? Dann, wenn sie mich überraschen kann. Auch wenn der Überraschungseffekt bei mir als ausgebildeter Uhrmacher und Kaufmann ziemlich schwierig wird. Ich bin aber immer wieder überrascht, wenn eine Uhr eine technische Entwicklung hat oder mit Materialien gefertigt wird, die ich mir nicht vorstellen konnte. Z.B. Materialen aus der Rüstung, Nasa, Astronautenfor-

Beschleicht Sie manchmal nicht ein mulmiges Gefühl, wenn Sie solchen Luxus verkaufen? Nein, wenn ich sicher bin, dass die Kunden das Geld auch ehrenhaft verdient haben dann stört es mich nicht. Ich persönlich mag jedem den Luxus gönnen. Ich liebe das Einfache, aber auch das Luxuriöse. Es ist ein Privileg, wenn man sagen kann, einmal nehme ich den Stahllöffel, dann den Silberlöffel und dann auch mal den goldigen. Ich bin auch so erzogen worden und bin auch nicht umsonst der Präsident vom Förderverein Trammuseum. Ich kann mich mit den unterschiedlichsten sozialen Schichten über das was sie interessiert unterhalten. Für mich ist Respekt und Ethik viel wichtiger als Profit oder Luxus. So lange ich dreimal im Tag essen kann, bin ich ein glücklicher Mensch und ich habe mein Hobby als Beruf und mein Beruf als Hobby.

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Ich geniesse und helfe lieber im Stillen, als in der Öffentlichkeit Schlagzeilen zu machen.

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Was bedeutet Luxus für Sie? Luxus bedeutet für mich viel und wenig. Ich geniesse Luxus, aber ich kann auch einmal nur einen Tag fischen und helfe gerne anderen Menschen. Ich engagiere mich gerne u.a. für behinderte Kinder. Ich geniesse lieber im Stillen, als in der Öffentlichkeit Schlagzeilen zu machen. Luxus kann ich alleine geniessen oder teile ihn auch gerne mit andern. Was war Ihre wichtigste Begegnung in all den Jahren? Nach meinen Ausbildungsjahren in Amerika und Deutschland folgten fünf Jahre im Geschäft, wo ich alles von der Pike auf kennen gelernt habe, vom Einkauf bis zur Serviceabteilung. Ab 1991 bis 1997 war die Übergangszeit und im 97 habe ich das Geschäft übernommen. Das grösste Erlebnis war, als ich als kleiner Bub mit meinen Eltern bei André Heiniger, Rolex Chef von 1963 bis 1992, in Genf eingeladen war. Wir nannten es übrigens immer «Staatsbesuch». Herr Heiniger sagte zu mir: Schwierig im Leben ist, von hundert gutgemeinten Vorschlägen, neunundneunzig herauszufiltern, die nicht umgesetzt werden, aber den einen zu finden, der absolut top ist und diesen auch umzusetzen. Das hat mich damals sehr beeindruckt und war und bleibt meine intensivste Begegnung. Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Tätigkeit? Ich habe den schönsten Job, den ich haben kann und ich liebe, was ich habe. Ich habe täglich Freude - es tönt vielleicht ein wenig kitschig - aber vielleicht kommt der Tag wo ich nicht mehr glücklich bin, dann höre ich auf. Zum Schluss Herr Beyer - ist die neunte Generation bereit? Die neunte Generation - ja, hier gibt es ein grosses Fragezeichen. Ich bin jetzt über fünfzig, und selbst wenn ich noch zu Kindern komme, würde ich nie Druck ausüben, dass sie in meine Fussstapfen treten müssen. Es gibt aber keinen Plan B sondern einen Plan C und D. Es gibt die Variante, dass meine Mitarbeitenden die Firma weiterführen und das Landesmuseum die Uhrensammlung aus unserem einzigartigen Museum übernehmen würde. Im Grunde ist, bei jeder der definierten Varianten, nur wichtig, dass die Beyer Chronometrie mit Herzblut und Verstand im Sinne der Familie Beyer weitergeführt wird. Welche Variante schlussendlich zum Tragen kommt, ist dabei sekundär.

René Beyer In der 8.Generation Die Beyer Chronometrie ist das älteste Fachgeschäft für Uhren und Juwelen in der Schweiz. Gegründet im Jahre 1760 wurde das Geschäft stets vom Vater auf den Sohn vererbt. Heute führt René Beyer das Geschäft. Wer ihn kennt und wer mit ihm schon einmal zu tun hatte, der weiss, René Beyer kennt sich aus. Er blickt auf eine einzigartige Geschichte zurück und er schreibt regelmäßig Geschichte. Als einer der führenden Fachhändler der Schweiz erhält er die Neuigkeiten der renommierten Hersteller sehr oft als Erster. Kunden des Hauses wissen das zu schätzen. Wer auf der Suche nach einer Rarität der Manufaktur Patek Philippe ist, der wird oft in der zum Geschäft gehörenden Patek Philippe-Boutique fündig. Kein anderer Händler in der Schweiz verkauft übrigens mehr Uhren der Genfer Manufaktur als René Beyer. Aber nicht nur Patek Philippe, auch Uhren der Marken Rolex, A.Lange & Söhne, Breguet, Jaeger-LeCoultre, IWC, Rolex, Cartier, Breitling, Hublot, Chopard, Baume & Mercier, Tudor und Jaquet Droz findet man bei Beyer in der Bahnhofstrasse. ABSOLUT/DEZEMBER 2014

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ABSOLUT historie

Grace Kelly

Jane Bir kin

Kim Kardashian Victoria Beckham

Alessandra Ambrosio

MYTHOS KELLY BAG Grace Kelly: Die Fü rstin

des Glamours

Te x t H E I N Z L E U FOTOS HERMÈS PARIS

Sie ist zweifelsohne die berühmteste und teuerste Tasche der Welt und gehört zu den wenigen It-Bags, die sogar einen Vornamen besitzen. Sich mit einer Kelly am Arm zu präsentieren, ist mehr als ein Zeichen des Erfolgs oder des Status: Es bedeutet, einen Teil des Mythos der unvergesslichen Göttin, einen Bruchteil der Anmut und der Klasse der unnachahmbaren Grace Kelly zu besitzen….

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HERMÉS Bahnhofstrasse /Paradeplatz

ollywoods wertvollste Prinzessin Grace Kelly, war die inoffizielle Muse hinter der Hermès Kelly Bag. Und wussten Sie, warum die Hermès Handtasche so viel Aufmerksamkeit erhielt ? Grace Kelly trug sie während ihrer Verlobungszeit mit Prinz Rainier, sogar auf dem Standesamt hatte sie sie dabei. Elegant hielt sie später ihre Tasche vor sich, um ihren Schwangerschaftsbauch vor den Paparazzi zu schützen. Seitdem wollten alle Frauen, die eine Hermès-Boutique betraten, eine Tasche wie Grace Kelly. Aber begleiten Sie uns einen Schritt zurück auf die Geschichte des Hermès Kelly Bag ...

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Wenig bekannte Tatsache ist: Grace Kelly hatte einst auch einen Hermès Schal als Schlinge für ihren gebrochenen Arm ...

Hermès ist bekannt für seine exklusiven, handgefertigten Reisegepäcke und Handtaschen. Das Unternehmen verwendet keine Fliessbänder, Jede Kelly-Bag ist ganz und gar handgearbeitet und nur von einem einzigen Kunsthandwerker angefertigt, von Hand näht er jedes einzelne Stück. Aufgrund der arbeitsintensiven Natur des Hermès Herstellungsverfahrens und die Verwendung von seltenen Materialien, manchmal auch exotische Felle sowie Edelmetalle, ist eine Kelly Bag in 18 bis 24 Stunden zu schaffen. Hermès verwendet Leder von Alligatoren aus Florida, Büffel aus Pakistan, Krokodil aus Australien, Hai aus Thailand, Echse aus Malaysia, Ochsen, Hirsche, Kalb, Ziege und Strauss aus der ganzen Welt. Die Leder werden professionell behandelt und gefärbt. Wenn Hermès Kunden für die Lederwaren Reparatur benötigen, sind die Besitzer aufgefordert, das exklusive Stück wieder an jenem Hermès Shop, wo es dann in die Fabrik in der Nähe von Paris zur Reparatur oder Instandsetzung versendet wird, zu bringen. Die Tasche ist bei der hochkarätiger Kundschaft sehr beliebt. In den 1930er Jahren wurde die «Kelly Bag» eingeführt und von Grace Kelly populär gemacht. Die Constance Umhängetasche mit einer doppelten Schlaufe und großem H Verschluss sowie die Trim Umhängetasche bevorzugte Jacqueline Bouvier Onassis, ehemalige Kennedy. Sowohl Kelly und Konstanz Beutel bleiben enorm in der Nachfrage. In der Vergangenheit mussten sich die Society Damen bis zu einem Jahr auf der Warteliste verewigen lassen. Im Jahr 1956 erschien ein Foto auf dem Cover des Life-Magazins von Grace Kelly, die sich die neue Fürstin von Monaco nannte, die die Bag vor ihrem schwangeren Bauch vor den neugierigen Augen der Paparazzi zu schützen versuchte. Damit ist das Unternehmen - Kelly Bag geboren und wurde so zum Mythos.

Bei einem Interview über ihr hochkarätiges Leben, meinte Grace Kelly «die Freiheit der Presse arbeitet in einer Weise, dass es sehr wenig Freiheit für mich gibt .» Wenn eine Meute von neugierigen Fotografen, Stephanie Pendersen konfrontiert, in ihrem Buch, Handtaschen, was jede Frau wissen sollte, sagte, die schüchterne, frisch verheiratete Prinzessin, nicht alle wollen, ihre Schwangerschaft sofort der Welt verkünden und verbarg so ihr Geheimnis hinter ihrer Handtasche. Ein Gefühl, dass viele A-Promis und Royals noch bis heute beziehen. Was weniger bekannt ist: Die Schauspielerin hatte ein halbes Dutzend Modelle in Schwarz, Braun, Rot, Grün... bestellt! Dieses Foto, das seinerzeit um die Welt ging und die Titelblätter zahlreicher Magazine schmückte, sollte das Schicksal der legendären Hermès -Tasche besiegeln. Jede Frau, die etwas auf sich hielt, besass von da an ein Modell - das von den Fans alsbald liebevoll als «die Kelly» bezeichnet wurde. Verblüffend aber wahr: Erst 21 Jahre später wurde der Damentasche offiziell der Name «Kelly» verliehen! Obwohl auch andere Hollywood-Stars diese ikonischen Taschen trugen, (wie Ingrid Bergman und Marlene Dietrich) keine hatte die gleiche Wirkung wie Grace Kelly. Die Kelly Bag geniesst jetzt einen Kultstatus und ist ein moderner Moviestar in TV-und Hollywood-Filmen wie «Sex and the City» und «Le Divorce.» Zusammen mit seiner Schwester, die Birkin, haben sie sich in zwei der berühmtesten Designer-Taschen aller Zeiten verewigt. Victoria Beckham ist eine der heutigen Prominenten - berühmt für ihre Hermès Birkin und Kelly Sammlung.

DER SATTLERMEISTER

Thierry Hermès gründete im Jahre 1837 das Geschäft für Zaumzeug, Das Angebot wurde im Laufe der Jahre – und aufgrund des Vormarsches von Kutschen und schließlich Autos - durch Koffer,Taschen, Seidentücher und Lederwaren ergänzt. Handgeffertigt und, nur aus exklusivsten Materialien hergestellt, erfreuten sich die Luxusaccessoires großer Beliebtheit. Eine eigene Prêt-à-porter-Linie existiert seit den 1980 er Jahren. Weltweit gibt es über 300 Boutiquen von Hermès. Die berühmte Kelly Bag war ursprünglich eine große Reisetasche zum Transport von Zaumzeug.

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deutschen Traditionshauses BOGNER. Goldene Vitrinen und Verkaufstresen, bestückt mit edlen Taschen und Accessoires von der französischen Edelschmiede LOUS VUITTON, befinden sich im grossen Ladenlokal an der Bahnhofstrasse 30. Einst Händler feinster Seidenstoffe, präsentiert sich das in einem gotischen Gebäude sitzende Modehaus BONGENIE GRIEDER heute international. Auf mehr als 3‘000 Quadratmetern Verkaufsfläche findet der Kunde an der Bahnhofstrasse 30 alle grossen DesignerMarken. Eine gemütliche Loungebar mit Terrasse im Obergeschoss und ein integrierter Coiffeur runden das Angebot ab. Eleganter grauer Marmor, schlichtes Interieur auf zwei Etagen lädt an der Bahnhofstrasse 25 zum Einkauf italienischer Designermode ein. In der Boutique GIORGIO ARMANI gibt es neben Herren- und Damenbekleidung auch Accessoires, Schuhe und Taschen. In der vom Berner Architekturbüro Atelier 5 gestalteten ehemaligen CREDIT SUISSE Schalterhalle präsentieren sich heute Läden und Restaurants. Mitten in dieser öffentlichen Passage zwischen Paradeplatz und Bahnhofstrasse befindet sich am Lichthof der Service Center der Fluggesellschaft SWISS. Auch zeitlose Schreibgeräte, Lederwaren und Accessoires mit Liebe zum Detail findet der Liebhaber in dieser Passage, bei MONTBLANC. Als Logo ein weisser Stern, der den schneebedeckten Gipfel des gleichnamigen Mont Blancs symbolisieren soll, als unverwechselbares Gütesiegel. Ebenfalls in der ehemaligen Schalterhalle gibt es das italienische It-Label für Taschen. Hier gibt es die berühmte «Knot Bag», an der Bahnhofstrasse 25, bei BOTTEGA VENETA. Das italienische Edel Label erfüllt mit seinen Taschen und Accessoires nicht nur Frauenträume, auch Männer werden bei den erlesenen Schuhen fündig. Während Frau sich beim Handtaschen Kauf vergnügt, kann Mann gleich nebenan beim berühmten italienischen Herrenausstatter ZEGNA neu einkleiden. Präzise Schnitte, kombiniert mit hochqualitativem Stoff, ergeben hier zeitlos elegante Herrenmode. Ebenfalls im 2002 entkernten Luxus Shopping Haus der Credit Suisse findet sich ein italienisches Edel-Schmuckhaus: BULGARI. Vor 130 Jahren in Rom gegründet, gehört die Marke heute zu den Top Five Juwelieren weltweit. Vor fast 25 Jahren in St. Moritz gegründet, eröffnete 1992 der Juwelier LA SERLAS im Denkmal Geschützen Credit Suisse Gebäude an der Bahnhofstrasse 25 seine Pforten. Im Hauseigenen Goldschmiede Atelier werden Kundenwünsche erfüllt und eigenen Kreationen angefertigt. Auch Schmuckstücke der Marke Boucheron, de Grisogno, Ulysse Nardin und einigen anderen Luxus Schmucklabels sind bei La Serlas zu finden. Schräg gegenüber befindet sich ein kleines Juwel: ein florales Reich der Sinne sollte die 1919 von Giuseppe MARSANO im HOTEL SAVOY Baur en Ville am Paradeplatz gegründete Blumenhandlung werden. Für alle die nicht nur auf der Suche nach einem Blumenstrauss sind, gibt es am Paradeplatz 28 ganz besondere Blumen-Exklusivitäten. Am Paradeplatz 4, wo einst Mövenpick residierte, befindet sich heute ein traditioneller britischer Herrenausstatter, HACKETT. Als Werbegesicht Ex-James Bond, Pierce Brosnan und als Werbeslogan: «Die Stunde des Verführers». Kleiner als z.B. in Berlin oder München, dafür fein präsentiert sich das französische Luxus Traditionsunternehmen HERMÈS an der Bahnhofstrasse 28A. Das Birchermüsli direkt am Paradeplatz, ist nirgends cremiger als bei der traditionsreichen Schweizer Confiserie SPRÜNGLI. Ohne einen Stopp hier, ist ein Shoppingtag nicht vollständig. Die Sprüngli «Luxemburgerli» (kleine Makronen mit Cremefüllung) sind in der Zwischenzeit weltberühmt und immer ein beliebtes Mitbringsel. Alles wird nun seit bereits über 175 Jahren von Hand hergestellt und Angebot und Service gelten Europaweit als Vorbild. Exklusive Rauchwaren findet der Kenner an der Poststrasse. Bei DAVIDOFF & CIE. AG gibt es nicht nur kubanische Zigarren und Zigarren Raritäten. Es werden auch Humidore, und exklusive Feuerzeuge angeboten. Mode von Chefdesignerin Frida Giannini wird an der Poststrasse 3 bei GUCCI präsentiert. Das 1972 in Rom gegründete Label ist mit

VomRösslitram zum Ferrari Luxusautos reihen sich Stossstange an Stossstange und erobern alle nur erdenklichen Parkverbotsplätze, «Ich bin was ich fahre und ich habe es geschafft», entlang der Prachtsstrasse und ihren Nebengassen. In keiner anderen Weltstadt bestaunt man, vorallem an Samstagen in Zürich, so eine Massierung von pompösen Auto Emplems der obersten Luxusklasse, und alle wollen sie nur um den Paradeplatz und an der Bahnhofstrasse parkieren, vom Aston Martin, Bentley, Ferrari und Porsche bis hin zum Rolls Royce. Dessen Fahrer und Fahrerinnen, «Ich bin reich», investieren gerne in eine Busse - vorrangig das Motto sehen und gesehen werden. Das ist allemal eine Finanzeinlage wert. Selbst wenn diese Plätze schon besetzt sind, man(n) ist nicht unglücklich darüber. Um die «hängenden Kiefer» der vorbeigehenden Passanten zu toppen, pusht man(n) den Beachtungsgrad noch zusätzlich mit röhrendem Motorensound auf, für was hat denn dieses teure PS-Ding einen ersten Gang. Somit hat er nun sein Aufmerksamkeitsdefizit definitiv und «bewundernswert» gesteigert. Nach diesem beflügelten Erfolgserlebnis sind und das, ist doch selbstverständlich - sogar sehr gerne - einige Zusatzrunden gestattet. Nach Ladenschluss jedoch sind aber, trotz dem enormen Engagement, die Beifahrersitze mehrheitlich, immer noch verwaist. Haben es doch die Cafés und Luxustempel entlang der Prachtsstrasse und ihren Nebengassen verpasst, ihre Eingangstore anzupassen... HL


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seinen Boutiquen in allen berühmten Einkaufsstrassen der Welt vertreten. Am Paradeplatz, an der Poststrasse 5, sitzt seit 1882 das familiengeführte Modeunternehmen GASSMANN. Auf über 1‘000 Quadratmetern kann die Klientel sophisticated und upper casual Kleidungsstücke kaufen. Labels wie Akris, Courrèges oder Gucci werden dank eines eigenen Lieferservices sogar nach Hause oder in das Hotel gebracht. Für seine Massanzüge ist DOLPH SCHMID berühmt. An der Bahnhofstrasse 18 kann nach telefonischer Terminvereinbarung jedes Kleidungsstück aus edelsten Stoffen mass angefertigt werden, was Männer und Frauen wünschen. Alles von TOMMY HILFIGER findet der Liebhaber im gleichnamigen Store an der Bahnhofstrasse 24. Alle Kollektionen von Kinder, über Herren bis zu Damen werden hier auf drei Etagen angeboten. Von Kopf bis Fuss, von Unterwäsche bis zum Duft gibt es hier alle Produkte des amerikanischen Designers. Ebenfalls an der Bahnhofstrasse 17 gibt es Raritäten aus dem Bereich der Sinne zu entdecken. Als erste Zürcher Parfümerie, die Guerlain Düfte führte, machte sich die PARFÜMERIE OSSWALD schnell einen Namen. Attraktion und Kernstück des Ladenlokals ist ein vor 20 Jahren angefertigter glitzernder Glaskasten mit über 250 Parfümflakons. In unmittelbarer Nähe zum Paradeplatz, an der Bahnhofstrasse 17, hat die Luxus Uhren Marke ROLEX vor einem Jahr ihr erstes selbstständiges, von Bucherer geführtes, Geschäft mit grosszügigen 170 Quadratmetern eröffnet. Eine Wasserwand am Eingang soll eine Hommage an das berühmte Oyster Modell symbolisieren, darüber das Markenzeichen des Labels, eine glänzende Krone. Französische Haute Couture, Accessoires, Schmuck, Taschen, Schuhe und Düfte gibt es an der Bahnhofstrasse 13. Das Luxus Modehaus DIOR bietet dabei in seinem Zürcher Flagship Store noch einen ganz besonderen Service an: wer es nicht zu den Öffnungszeiten von 10:00 bis 18:00 Uhr schafft, oder wer gerne ungestört von anderen Kunden shoppen will, hat die Möglichkeit Randzeiten Termine telefonisch zu reservieren. Letztes Jahr ist ein Schweizer Wahrzeichen aus seinem gleichnamigen Geschäftshaus ausgezogen: BALLY. Das 1851 von Carl Franz Bally gegründete Luxus Schuh Label befindet sich nun neu an der Bahnhofstrasse 20. Auch Taschen, Mode und Accessoires aus der ersten Kollektion des neuen Chefdesigners Pablo Coppola werden hier nun stilvoll präsentiert. An der Bahnhofstrasse 42 wird noch dieses Jahr die erste PRADA Niederlassung in der Schweiz, die nicht von Trudie Götz mit ihrer Firma Trois Pommes geführt wird, auf 600 Quadratmetern eröffnen. Das ehemalige Burger Haus wird eigens dafür aufwändig renoviert. Im denkmalgeschützten Gebäude an der Bahnhofstrasse 16 präsentiert seit diesem Jahr, das von LAURENCE GRAFF 1960 in London gegründete, Schmuckhaus Graff seine kostbaren Modelle. Es ist für seine Diamantkreationen weltberühmt. Dieses Jahr wurde das Unternehmen zum fünften Mal in Folge mit dem exklusiven «Queens Award», der höchsten britischen Auszeichnung unter dem Vorsitz von Charles, Prinz of Wales, für seinen internationalen Handel mit Edelsteinen geadelt. Schmuck in der berühmten Türkis-farbenen Box gibt es seit nun 26 Jahren an der Bahnhofstrasse 14 bei TIFFANY & CO. Von wertvollem Diamantschmuck bis Accessoires aus Sterlingsilber zu moderaten Preisen, hin bis zu Uhren, wird hier alles in der, als eigene eingetragene Farbmarke des Unternehmens, Schachtel verpackt. An der Bahnhofsrasse 12 findet sich neu seit diesem Jahr internationale Luxus Mode von der heimlichen Zürcher Modekönigin Trudi Götz mit ihrem 33. Geschäft in der Schweiz (15 davon allein in Zürich): TROIS POMMES THE STORE. Labels wie Givenchy, Stella Mc Cartney und Saint Laurent hängen hier im edlen puristischen Ambiente. Parallel zur Bahnhofstrasse, an der Talstrasse 9 finden Kunstliebhaber in der REDBOX GALLERY ausgewählte Kollektionen von Bildern bis zu Designer Möbeln und Accessoires. Treu dem Haus-Credo:

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Garant für Geschmack und Stil. Ein kleiner Abstecher an die Talstrasse 27 lohnt sich für alle Liebhaber von Kristallkunst und exklusiven Düften. Der vor einem knappen Jahr neu eröffnete LALIQUE STORE ist der erste Flagship Store des französischen Traditionsunternehmens. Von kristallenen Kunstwerken, über wertvolle Parfumflakons, Wohnobjekte bis zu Schmuck aus der luxuriösen Haut Joaillerie, kann hier auf 220 Quadratmetern entdeckt werden. Angelangt am Zürisee, gibt es ungewöhnliche Geschenke im 1930 vom Schweizerischen Bauernverband gegründeten SCHWEIZER HEIMATWERK. Zeitgenössisches Kunsthandwerk und Souvenirs, fast alles «Made in Switzerland» (90%), werden an der Bahnhofstrasse 2 unter dem Leitmotto «Weil schenken Freude macht» angeboten.

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Agent Provocateur - das darunter, von dem Sie sich wünschen, Ihre Freundin/Frau würde es nur für Sie tragen. Seien Sie gewarnt: Dessous, schwierigere Geschenke gibt es kaum sie sind so zu sagen die Königsklasse der Weihnachtsgeschenke. Viele haben sich daran versucht, nur wenige haben sie gemeistert. Zu bieder, zu freizügig, wo sonst ist die Gradwanderung, entweder als Spiesser oder Perverser dazustehen, gefährlicher? Das englische Label gilt schon lange als der Geheimtipp. Provozierend sexy, nie billig - also das Zeug ist nicht nur heiss, es glüht.

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eil sie auf der Suche nach sexy Unterwäsche immer wieder enttäuscht wurden, gründete das Ehepaar Serena Rees und Joseph Corre 1994 das Lingerie-Label Agent Provocateur. Von Anfang an wollten die beiden gegen die Prüderie der Briten antreten, die alles, was am entferntesten mit Sex zu tun hat, immer gleich in die Schmudelecke stellen wollen. Und davon kann bei den verführerischen Dessous, sexy Accessoires und sinnlichen Beauty-Produkten des Trend Labels nun wirklich nicht die Rede sein. Mit ihren nostalgisch anmutenden und gleichzeitig supersexy Entwürfen gelang es dem Designer-Duo - er ist der Sohn der extravaganten Modedesignerin Vivienne Westwood - den Wäschemarkt geradezu revolutionieren. Der Boulevardpresse ist es jedes Mal eine Schlagzeile wert, wenn wieder ein Promi mit einer

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Sex-Häschen, Sex-Bomben, Verführerinnen, freche Mädchen, Sekretärinnen und Kate Moss. Serena Rees, Joseph Corre

der süssen rosa Taschen beim Verlassen eines der mittlerweile vielen Geschäfte gesichtet wird. Alleine in London betreiben die beiden Kreativen inzwischen mehrere Läden, auch in Dublin, Hong Kong, Dubai, Moskau, Paris, New York, Las Vegas und Los Angeles sind die sündigen Dessous zu bekommen. Doch die pinkfarbenen hemdblusenkleidern gekleideten Verkäuferinnen werden der Presse gegenüber niemals ausplaudern, welche Celebrities Agent-Provo-

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cateur-Modelle gekauft haben. Verschwiegenheit gehört nämlich zur Firmenphilosophie. Die reizvollen Diva-Styles sind jedoch nicht nur in den Boutiquen zu sehen: 1997 waren die Stücke in der Ausstellung «Cutting Edge» des Victoria & Albert-Museums in London zu bewundern und auch das dortige Design-Museum zeigte vor ein paar Jahren eine Auswahl der entzückenden Entwürfe

Dessous sind so zu sagen die Königsklasse der Geschenke.

Woran denken die Beiden, wenn sie neue Modelle entwerfen? «An Sex-Häschen, Sex-Bomben, Verführerinnen, freche Mädchen, Sekretärinnen und Kate Moss» lautet die freche Antwort der Modemacher. Auch die gewagten Schaufensterdekorationen der Stores haben es zur Internationalen Berühmtheit gebracht. Das im Jahre 2000 kreierte Parfum ist inzwischen preisgekrönt. Agent Provocateur, so betonen seine Erfinder, steht immer im Dienste der sexuellen Befreiung: «Eine Frau, die von Kopf bis Fuss Agent Provocateur trägt, strahlt Selbstvertrauen und Macht aus. Sie steht auf einem Podest und sie weiss es!» In der Bärengasse 10 in Zürich, gleich hinter dem Lichthof (CS), öffnete 2006 die erste Schweizer-Filiale des berühmt-berüchtigten Londoner Wäsche-Label Agent Provocateur. Heute ist Agent Provocateur auch im Jelmoli Zürich und in den Städten Lausanne und Genf heiss begehrt. Die schon von Anfang an dabei und seit zwei Jahren Geschäftsführerinnen Mirta Waser und Céline Hess, verbreiten Erotik in der Zwinglistadt und glauben, dass auch die Schweizer(innen) offen und kultiviert sind. Die Stadt hat grosses Potential - «doch überaus interessante Geschäfte findet man wenige» provozieren, selbst passionierte Fans der Wäsche, Mirta Waser und Céline Hess.

Boutique der Sinne Wenn Sie ihrer Frau/Freundin ein wirklich exklusives Geschenk machen wollen, sollten Sie dringend einmal hier an der Bärengasse oder im Jelmoli vorbeischauen. Denn obwohl die Preise im obersten Segment sind, geht man hier mit einem breiten Lächeln im Gesicht wieder hinaus. Schliesslich beschenkt sich jeder Mann, der seiner Frau/Freundin solche Reizwäsche schenkt, sich damit auch mindestens genauso selber. Die wirklich attraktiven Verkäuferinnen tragen die Sachen teils gleich selbst. Von diesen wird man hervorragend beraten, trinkt feinsten Champagner während der Auswahl und kann sich ganz sicher sein, bei seiner Frau oder Freundin unendlich viele Pluspunkte zu sammeln, denn welche Frau auf diesem Planeten wünscht sich nicht Agent Provocateur zu tragen und darin umwerfend auszusehen. Auch wenn Sie ein Nachmittag Shoppen hier so viel kostet wie zwei Wochen Pauschalurlaub, lohnt es sich allemal - garantiert.

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ABSOLUT interview DER PERFEKTE AUFTRITT VERSPRICHT ERFOLG:

Der Triumpf des stilsicheren Auftritt T E X T V I R G I N I A F. B O D M E R FOTOS PIRMIN RÖSLI

Wer Felix Blaser erstmals begegnet, dem wird absolut klar, dass er sich schon sein ganzes Leben diesem Thema widmet und nicht nur als Vollbluttextiler, sondern ebenfalls auch als künstlerischer Ästhet. der nach eigenen bekunden vornehmlich «sieht», seien es Kreationen, Menschen, Tendenzen und Ambience. Alle diese Ingredienzen machen Felix Blaser zum modischen Interpreten des Zeitgeistes, zum Motivator/Coach von Personal und Kundschaft.

n den Augen und in seiner Gestik ist die Leidenschaft seiner Anliegen, Gedanken und Visionen abzulesen. Ohne Selbstüberschätzung, aber mit gesundem Selbstbewusstsein, inszeniert Blaser für sich und seine Kunden den stilsicheren, farblich abgestimmten modischen Auftritt. Dilettantismus, Überheblichkeit und Unkultur sind ihm ein Greuel. Er fordert viel von sich und andern, im Gegenzug bringt er sich bestimmend, aber feinfühlig ein. Auch seinen engsten Mitarbeiterinnen weiss er die richtige Mischung zwischen der generellen Vorgabe und der Freiheit zu persönlichen, Interpretation und Ausführung einzuräumen. Bei Kunden will er beratend führen, aber keinesfalls diktieren. Genau diese Mischung scheint sein persönliches Rezept für anhaltenden Erfolg bei sich und anderen zu sein. Der rastlose Geist, das stete Umsetzen seines Flairs für das Richtige und Gute. Dabei kommen seine Sensibilität für den harmonischen Einklang zwischen Person und Ambience, die perfekte Inszenierung, so richtig zum tragen.

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Dilettantismus, Überheblichkeit und Unkultur sind mir ein Greuel.

Wer das Gespräch mit Blaser auf das Thema «Business-Bekleidung» lenkt, dem wird bewusst, dass hier viel Raum für Blasersche Bestätigung vorhanden ist: «Grundsätzlich gehört auch Business-Bekleidung zur Kultur, aber viele Männer und Geschäftsleute überlassen das «Anziehen» der Frau und erklären mit männlicher Bestimmtheit, dass sie sich darum nicht kümmern können.» Woher die Weiblichkeit ihre Inspiration hernimmt, weiss er bestimmt: «Aus den Medien, vorallem vom Fernsehen, das Fernsehen ist ausgerechnet das schlechteste Beispiel.» Blaser präzisiert: «Geschäftsleute müssen sich selber darum bekümmern, denn die Bekleidung gehört zum gesamten Auftritt der Firma.» Das Sprichwort, Kleider machen Leute, hat für den passionierten «Anzieher» nichts an Reiz verloren. Für Blaser gibt es keine Kompromisse: «Es macht einen grossen Unterschied, ob es sich beim Auftritt um einen geschäftlichen, freizeitlichen oder sportlichen Auftritt handelt, aber überall gelten bestimmte Regeln. «Er macht deutlich: «In den USA und Grossbritanien weiss man das, es entspricht der Schulung und Tradition. Letztere sorgen für den frühen Abbau der Hemmschwelle, sich selbst um Bekleidungsfragen zu kümmern. Leider fehlt in der Schweiz eine solche Schulung, obschon der Auftritt zum „Savoir vivre“ gehört.» Er weiss, wovon er spricht, denn zum Kundenkreis gehören Angestellte, welche an der Kundenfront tätig sind, aber auch mittleres und höheres Kader und selbst höchste Chefetagen lassen sich von Blasers Stilsicherheit - und jener seiner Mitarbeiterinnen - überzeugen. Weshalb? «Wir sprechen mit den Kunden nicht über Zahlen, wir sprechen über die persönliche Präsentation dieser Menschen, über die kreativen Seiten und wollen Bewegungen herausholen. Wir sind in unserem Geschäft extrem auf Image und Prestige ausgerichtet. Zu uns kommen Leute, die auf den richtigen Schnitt, schöne Ware und Farben sowie die richtige Art setzen.» Dabei macht Blaser klar: «Ich unterstütze bunte Paradiesvögel bei beruflichen Auftritten nicht, weil es billig wirkt. Zum Geschäftsbereich gehört eben der richtige Auftritt, das Casual gehört zu Freizeit und Sport!» Wie aber kommt man zum von Blaser gepriesenen perfekten geschäftlichen Auftritt, wenn man nicht in der Marche De Luxe (MDL) in Zürich einkauft? Blasers Antwort: «Dort wo Grau und Blau vorherrschen - was ich in der richtigen Art durchaus unterstütze - sollten vermehrt Kleidervorschriften bestehen und durchgesetzt werden. Hierzu soll im Rahmen der internen Schulungsprogramme gleich der richtige Auftritt vermittelt werden.» Es versteht sich von selbst, dass Blaser gerne diesen Teil der Schulung «als einen kreativen Workshop» einmal in einer Bank, Versicherung oder bei anderen Dienstleistern übernehmen würde. Da würde er aus dem vollen schöpfen. Natürlich müsste das Top-Management mitbeteiligt sein und Blaser würde endlich mit dem Dauerärger aufräumen und klar machen, «dass auch schlabbrige, ausgebeulte Anzüge und ausgelatschte Tretern unpassend sind.» Er räumt aber ein, dass Selbstschulung ebenso ein Weg zum gekonnten Auftritt sein kann und nennt ein Beispiel: «Ein Barman, welcher eine Anstellung bei einer der führenden asiatischen Hotelkette bekam, bereitete sich intensive und auf eigene Kosten auf seinen neuen Einsatz vor. Er wollte die führenden Hotelbars als beobachtender Gast aufsuchen und gleichzeitig richtig auftreten. Also kleidete er sich neu ein, nicht einfach dunkelblauer Anzug, sondern Blazer, Hose, Hemd, Krawatte, Schuhe, Socken, eben ein perfekter Auftritt.» Blaser setzt zwar - aber nicht nur - auf grosse Bekleidungs-Markennamen, weil er aus Erfahrung weiss: «Wer hinter einem solchen Label steht, der weiss um seine Verantwortung, der schmeisst nicht irgend eine Ware auf den Markt, sondern will etwas präsentieren. Einen guten und kontrollierten Schnitt für jede Grösse und eine bestimmte Figur, schöne Ware und Farbwahl, das gekonnte Einfangen

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ABSOLUT interview

des Zeitgeistes. Leider scheinen aber in vielen Köpfen heute falsche Vorstellungen über Markennamen zu bestehen, besonders im wirtschaftlichen Wellental» ,präzisiert Blaser, «die glauben, dass Marken nur teuer sind, deshalb kaufen sie billige Ware, nach dem Motto „Viel für wenig Geld.“ Deshalb sein Rat: „Konzentrieren auf das Wichtige, Wesentliche und eben darauf, was man wirklich braucht. Nicht sammeln, sondern wählen!» Damit der Kunde in seinem Geschäft mit begleitender Beratung wählen kann, stehen bei Blaser und seinem Team «Nicht nur Umsatz und Provisionen im Vordergrund.» Er fügt an: «Wenn ein Kunde nicht sicher ist, solle er sich nochmals überlegen oder sich anderweitig umsehen können.» Er bekundet: «Wir haben Kunden, die manchmal nur kommen, um zu schauen und den persönlichen Kontakt zu pflegen.» Felix Blaser weiss, dass heute ein Kunde überall auf der Welt einkaufen kann. Für ihn gibt es dennoch eine Möglichkeit der Profilierung eines Anbieters: «Man muss einen Kunden persönlich kennen, man muss seine Persönlichkeit miteinbeziehen, er muss Beratung erhalten. Es gilt, den Kunden als Person mit seinem Umfeld ernst zu nehmen, er ist nicht immer gleich gelaunt, vielleicht ist er frustriert, hat Probleme geschäftlich oder Privat. Allen diesen Umständen gilt es Rechnung zu tragen, beinhaltet im Verkauf zu dienen. Ich verstehe unter Dienen nicht etwas Despektierliches, sondern das Erbringen einer persönlichen Dienstleistung. Wenn das gelingt, der wird beim Kunden auf ein positives Echo stossen, ja man kann ihm helfen, indem man ihn anzieht und ihm ein neues Selbstgefühl verleiht. Das ist die Leistung, die wir in unserem Team gegenüber dem Kunden zu erbringen suchen.» Beiläufig bemerkt er: «Vielfach wird angenommen, dass ein Textiler oberflächlich ist, aber es gibt eben andere, die wissen, worauf es ankommt, die vertreten ein kulturelles Interesse und sehen den Menschen im Mittelpunkt.» Im Verkauf gilt für Blaser: «Im Gespräch mit dem Kunden ist sehr rasch auszumachen, wo der Mensch hin will und welche Hilfe er akzeptiert.» Blaser weiss, wie man so wird: «Man muss offen leben, muss allles in sich aufnehmen, die Welt, die Gesellschaft, die Natur, die Tiere, einfach alles und sich nicht hinter Papier, Zahlen und Schreibtisch verkriechen.» In der Beratung „muss der Rat einzigartig und auf die Person bezogen sein, dann kann man die adäquate Kleidung aussuchen, und der Kunde wird sie mit Vergnügen akzeptieren und tragen.» Der agile Inszenierer Felix Blaser sieht nicht in erster Linie die Originalität der Kleidung im Vordergrund, denn er kann auch Uniformen durchaus Positives abgewinnen: «Ich halte Uniformen nicht für einen alten Zopf. Uniformen haben sich bewährt, beispielsweise Schuluniformen, das hat in angelsächsischen und latainischen Ländern Tradition, schult das Kleidungsbewusstsein.» Das hält er für «sehr wichtig,» denn «der Mensch muss 20-25 Jahre lernen, danach kann er es fürs ganze Leben, und dies färbt auf andere Menschen ab. Wir leben in einer Leistungsgesellschaft und das, was wir als Leistungsdruck bezeichnen, wird in angelsächsischen Ländern viel natürlicher angegangen, als in unseren Breitengraden,» Er präzisiert seine Aussage: «Dort gilt Respekt, Aufmerksamkeit und Disziplin von Mensch zu Mensch. Wer ein Position erhält, wird diese Eigenschaften auch gegenüber jenem an den Tag legen, dem er die Einstellung verdankt. Natürlich ist einzuräumen, dass dort die Arbeitslosigkeit höher ist und der Arbeitgeber vom Prinzip so «hire and fire» Gebrauch machen kann. Demzufolge ist das Angebot an potentiellen und qualifizierten Anwärtern für jeden Job viel grösser als bei uns, was zu

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einer anderen Einstellung des Arbeitnehmers und Arbeitgebers führt. In englischsprachigen Ländern spielt der richtige Auftritt eine ganz bedeutsame Rolle, was sich in der adäquaten Kleidung äussert, aber auch in einer von Fairness geprägten Sprache, man weiss, dass man rasch auf der Abschussliste stehen könnte.» Blaser fügt an: «Dort weiss man, dass man sich entsprechend in der Kleidung und Erscheinung präsentiert, und es würde niemand wagen, sich daneben zu benehmen und in einem buntzusammengewürfelten Auftritt zu präsentieren, wie dies hierzulande durchaus geschehen kann.»

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Für jeden Business-Look gilt: Qualität ist Programm. Zwei hochwertige Outfits sind besser als fünf Low-Budget Versionen. Man sieht den Unterschied.

In den USA will man das Modebewusstsein, den erfolreichen Auftritt des Managers vertiefen und organisiert neu Modeschauen, vorerst für die Fachpresse, um über entsprechende Publizität die Neugier der Karrieremänner zu finden, damit sich ihr Interesse nicht darauf beschränkt, ob die Anzüge breite oder schmale Revers haben sollten, Hosenaufschläge und breite oder schmale Krawatten getragen werden. Blaser begrüsst die Initiative und weist daraufhin, dass dies «bei Karrierefrauen schon längst erfolgte», deshalb ortet er das offensichtliche Nachholpotential beim Karrieremann: «Es wurde einfach zu lange als gegeben betrachtet, dass der Mann im Berufsleben steht. Zwar gibt es Bekleidungsregeln, aber sie sind zuwenig bekannt oder werden nicht durchgesetzt.» Er ist alsgleich mit einem Vorschlag zur Hand: «Man müsste gezielt in die Medien informieren und die Grundregeln des «Savoir vivre» kommunizieren Diese Regeln gibt es schon über 50 Jahre, sie gerieten nur in Vergessenheit, sie haben sich jedoch bewährt, und sie demonstrieren, was ein Karrieremann für einen gekonnten Auftritt zu beachten hat.» Dabei unterstreicht Blaser: «Das Wie, Wann, Wo muss stimmen, genau wie alle andern Leistungsprofile im Berufsleben. Es ist eine Frage der Kultur und nicht der Position und der Attitüde, ich setze mich Kraft dieser Position ein.» Blaser beweist, dass er nicht nur als passionierter Inszenierer und «Anzieher» auftritt, sondern zu seinen Qualitäten gehören Menschlichkeit und Sensibilität, die er kreativ für und motivierend bei andern einsetzt. Er geht fühlend und sehend durch diese Welt und fängt den Zeitgeist mit einem unsichtbaren, feingesponnenen und kapilaren Netz ein, setzt ihn um und gibt sein Herzblut in die Inszenierung. Den Triumpf des stil-sicheren Auftritt überlässt er den Kunden! Die revanchieren sich durch Treue und Weiterempfehlung.

Felix Blaser Consulting/Research Ein Urgestein der Modeszene, auch wenn er das nicht gerne hört. Blaser stammt aus einer Textilfabrikantenfamilie in Zürich, hat alle Zeit seines Lebens mit dem Modebusiness verbracht. Immer hat er sein Team behalten, jedesmal eine bessere Idee neuer umgesetzt und noch mehr Erfolg generiert. Jetzt eben der Markt, also der MDL - marché de Luxe. Der Concept Store an der St.Peterstrasse/Ecke Bahnhofstrasse, in der modernen Basic gepaart mit Rock n Roll und Dandy doch sehr einzigartig ist. Auch wieder etwas, was Felix Blaser persönlich beschäftigt. Er ist Bezugsperson, viele Kunden sind seit jahrzehnten Stammkunden, sie kommen zu ihm egal welches Geschäft erführt. Sie lassen sich beraten, passt die Hose auch zum Veston, welche Tasche geht denn zum Mantel? Immer zu Diensten.

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ABSOLUT style Der 250-fach limitierte 575 PS Jaguar F-Type Project 7

Designer-Windeln von Armani für 30 Franken das Stück

SCHICKER STYLE ODER DEKADENTE PEINLICHKEIT?

Die schnellste

RAUBKATZE Der britische Hersteller Jaguar erinnert an sieben Siege in Le Mans und legt mit dem F-Type Roadster Project 7 den Grundstein für eine neue Abteilung. Ab Mitte 2015 wird der schnellste F-Type Roadster, den Jaguar je gebaut hat, ausgeliefert.

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75 PS, 300 Stundenkilometer in der Spitze und eine markante Finne auf dem Heck. Die Zutaten für den Project 7 genannten F-Type Roadster sind spektakulär. Die technische Basis für den Supersportler liefert der 5,0-Liter V8 mit Kompressoraufladung aus dem F-Type R Coupé. Für den Spezial-Roadster wurden noch einmal 25 PS zusätzlich aktiviert, damit rennt der offene Zweisitzer in 3,9 Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer. Jaguar F-Type Project 7: Keine Zukunft ohne Herkunft «Keine Zukunft ohne Herkunft» - die uralte Marketing-Weisheit ist seit ein paar Jahren auch in der Autoindustrie angekommen und wird seitdem fleißig in die Tat umgesetzt. Jaguar, seit jeher ein Hersteller für exklusive und aussergewöhnliche, Autos hat seine recht tiefen Spuren auch in Le Mans hinterlassen. Mit den Modellen D- und C-Type fuhr man siebenmal als Erster über die Ziellinie. Solche Erfolge sollte man nicht verstauben lassen, und genau deshalb stellen die Briten nun eine Unternehmung vor, die man auch ganz profan als Haustuner bezeichnen könnte. Nun ist Tuning nicht gerade der beste Begriff für das, was Jaguar mit seinen Kreationen machen will. Es geht im weitesten Sinne um Individualisierung, Veredelung und um den Begriff Exklusivität. Die Zukunft bringt neue Sonderserien mit dem Zusatz «Project 7» Unter der Ägide der neu gegründeten Firma «Jaguar Landrover Special Operations» werden in den nächsten Jahren immer wieder Sonderserien mit dem Zusatz «Project 7» aufgelegt, der F-Type Roadster wird als erstes Modell in einer Serie von 250 Exemplaren weltweit ausgeliefert, 10 davon sind für den Schweizer Markt reserviert. Über Preise spricht man bei Jaguar noch nicht, der F-Type V8 S Convertible steht in der Schweiz mit

132.500 Franken in der Liste, man kann also mindestens 30.000 Franken für den Project 7 hinzu rechnen.

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Schneller und leichter mit einem Hauch historischen Flair: Der Jaguar F-Type Project 7 Dafür bekommt man dann nicht nur mehr Leistung als beim R Coupé: Die an den D-Type erinnernde Finne sorgt für den historischen Flair, vorn und hinten wurden deutliche Luftleit-Elemente angefügt. Der neue Roadster soll bei Tempo 300 keine Probleme mit Auf- und Abtrieb bekommen. Dank diverser Sparmaßnahmen wurde das Gewicht des Zweisitzers im Vergleich zum V8 S um 80 Kilo reduziert, auch deshalb beschleunigt der neue Brite glatte 0,4 Sekunden schneller von 0 auf 100 Stundenkilometer als sein Serien-Kollege.

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Der Jaguar F-Type ist hinreissend schön und klingt dazu auch noch klasse.

Bei der Ausstattung hat man bei Jaguar in die Vollen gegriffen, der Roadster steht auf 20-Zoll-Alufelgen und entschleunigt wird mit Carbon-Keramik-Bremsen. Fünf unterschiedliche Metallic-Lacke werden angeboten: Ultra Blue, Racing Red, British Racing Green, Ultimate Black und Galcier White.

In Schwarz mit einem beigefarbenen Logo: Diese edlen Windeln launchte der italienische Designer Giorgio Armani exklusiv für den russischen Markt. an gönnt sich ja sonst nichts: Star-Designer Giorgio Armani designt jetzt schon Windeln für Babys. Die flauschigen Exemplare mit obligatorischem Armani-Logo wurden extra für den spendablen, russischen Markt gelauncht. Ob der italienische Modeschöpfer da den richtigen Riecher hatte? Superreiche Russen sind bekannt für ihren Hang zum Überschwang – sie lassen es mit literweise Champagner und Wodka in den Jet-Set-Orten von St. Moritz bis Saint-Barthélemy (kleine Antillen Insel) krachen, sie tapezieren die Wände ihrer russischen Paläste mit Blattgold und lieben italienische Designer wie Versace und Dolce & Gabbana, die manchmal mit dekadenten Kollektionen aufwarten, die eigens für den russischen Markt gemacht scheinen. Jetzt hat sich auch Mode-Zar Giorgio Armani etwas für die luxus-verwöhnten Russen – ähm, oder besser OligarchenSprösslinge – einfallen lassen. Eine Windel in edlem Schwarz mit kleinem Logo. Schlappe 30 Franken soll sie kosten. Ganz schön happig? Naja, immerhin handelt es sich nicht um eine Einweg-Windel, sondern um ein waschbares und damit wiederverwendbares Teil aus Frottee.

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FÜR SCHUHBESESSENE Dieter Kuckelkorn ist einer der erfolgreichsten Schuhmacher Europas. Der Mann verkauft Schuhe – und doch viel mehr: Perfektion, Leidenschaft und Charakter.

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r ist kein Mann der lauten Töne. Dieter Kuckelkorn liebt Zurückhaltung und Stil. Sein Auftreten verrät den Sinn für noble Eleganz. Zur grün gestreiften Krawatte trägt der 57-Jährige Schuhe aus eigener Kollektion, die so kunstvoll poliert sind, dass nur ein bestimmter Lichteinfall den Hauch von Grün des Leders weckt. Dieter Kuckelkorn ist Meister solch subtiler Bezüge. Auch in seinem Schuhhandwerk. Es setzt Kennerschaft voraus, Freude an Perfektion und Sinn für Exklusivität jenseits aller modischen Attitude. Wenn Peter Herkenrath von ihm als einem «Schuhbesessenen» spricht, dann lächelt Dieter Kuckelkorn fast unmerklich. Wenn Sohn Christopher Herkenrath die Finessen beim Finish, die perfekte Machart der Nähte preist, dann bleibt der Meister bescheiden im Hintergrund. Erst später erklärt er in kurzen Sätzen die Vorzüge von bestem Leder und vegetabiler Gerbung. Da aber sind wir bereits am Ende einer Gesprächsreise, die begonnen hat mit der Frage: was aus einem guten Schuh einen exzellenten macht, was das Tragen rahmengenähter Schuhe mit Lebensart zu tun hat und warum Luxusprodukte wie diese zu allen Zeiten nachgefragt werden? Beginnen wir jedoch einfach: »«Ein Schuh», sagt Dieter Kuckelkorn, «muss zuallererst perfekt passen.» Das klingt so selbstverständlich wie simpel, beschreibt aber einen Umstand, den eine Turnschuh-Generation nicht kennt, nicht kennen kann. Ein rahmengenähter Schuh sitzt eng, verweigert beim ersten Tragen divenhaft allzu leichte Inbesitznahme. Seine Bequemlichkeit muss man sich erarbeiten, dann aber, sagt Peter Herkenrath, werde er zum denkbar bequemsten Begleiter. Grund dafür ist eine Korkausballung zwischen Brand- und Lederlaufsohle, in der der Fuss seinen individuellen Abdruck hinterlässt. Mehr und mehr passt sich der Schuh der Anatomie seines Trägers an, wird zum wahren Ich-Schuh. Seit mehr als 20 Jahren produziert Dieter Kuckelkorn handgenähte Schuhe, die in Machart, Material- und Verarbeitungsqualitat zu den exklusivsten in Europa gehören. Zeit, Leidenschaft und höchstes handwerkliches Können sind dafür unerlässlich. In Hunderten von Arbeitsschritten produzieren 22 Spezialisten im spanischen Almansa 20 Paar Schuhe pro Tag. Acht Wochen dauert es, bis ein Paar die letzte Kontrolle des Meisters passiert hat. Davor liegen Monate, in denen die besten Leder aus Chicago, Frankreich oder Südamerika ausgesucht und vorbereitet werden. Zum klassischen Verarbeitungsprozess zählen aufwendige Verfahren wie die Eichellohe-Gerbung, in der die Häute für mindestens 12 Monate in drei Meter tiefen Erdhöhlen gegerbt und so im wahrsten Sinne balsamiert werden. Damit erreicht Kuckelkorn Ledersohlen, unnachahmlich kräftig, flexibel, feuchtigkeitsresi-

stent, die eine wunderbar warme Färbung annehmen und bedeutend länger halten. Das Geheimnis jedes ausgezeichneten Schuhs aber ist der Leisten. Je nach Länge und Weite des Fusses und der Höhe des Spanns bestimmt er die Passform. Über den perfekten Leisten wird der Schuh individuell aufgebaut. 57 unterschiedliche Leisten hat Überzeugungstäter Kuckelkorn bisher entwickelt. «Sie sind die Seele eines Schuhs», sagt Peter Herkenrath, «geistiges Eigentum, der eigentliche Reichtum eines Schuhmachers.» Aus diesem Reichtum schöpft Dieter Kuckelkorn für seine Kollektionen. Pro Saison sind es 170 Schuhmodelle für Männer und Frauen, die er entwirft – vom nostalgischen Ernest Hemingway-Bootsschuh aus Krokodilleder bis zum aussergewöhnlichen Mokassin, der so leicht ist, dass der Begriff «auf Wolken gehen» einen neuen Sinn erhält. Jeder Schuh ein Unikat, einzigartig wie sein Träger, dabei klassisch und zeitlos. Mode interessiert den SchuhGuru in seiner kreativen Arbeit wenig: «Ein guter Schuh ist kein kurzlebiges Konsumgut, das heute getragen und morgen weggeworfen wird. Ein guter Schuh begleitet Sie über Jahrzehnte.» «Das ist es auch, was Kunden an einem Kuckelkorn schätzen.» Es geht nicht um das Zurschaustellen von Luxus, es geht um dauerhafte Werte. «Luxus zeige sich nicht darin, dass etwas teuer sei: Wahrer Luxus bedeutet zu tragen, was höchste Qualitat, Perfektion, handwerkliche Finesse und Einzigartigkeit im Detail mitbringt. Eben diese Attribute machen den Unterschied zwischen einem guten und einem sehr guten Schuh. Sie zu erkennen, dafür braucht es Zeit, Beharrlichkeit und Hingabe: auf Seiten des Schuhproduzenten ebenso wie beim Einzelhändler, der ein PremiumProdukt verkauft. Wahre Wertschätzung beginnt im Kopf. Mit Wissen. Mit Kennerschaft. Der Wert von höchstem Anspruch in Entwurf und Ausführung, die Kunst und der Wille, es immer noch ein wenig besser zu machen – sie erklären sich nicht aus sich selbst. Sie wollen gesehen, verstanden und gewürdigt werden: in einer meisterlichen Naht, im unvergleichlichen Farbverlauf des Leders, in der Eleganz und Langlebigkeit eines Schuhs. Dann ändern sich die Wertigkeiten – und der Blick. «Sie werden», hatte Peter Herkenrath versprochen, «die Schuhe von Herrn Kuckelkorn am Ende mit anderen Augen sehen.» Er hat recht behalten.

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ABSOLUT fine dining

TRÜFFEL Der Diamant

in der Küche und teurer als Gold TEXT GEORG LION

Trüffel sind ein Objekt der Begierde und der Verfeinerung. Trüffel zu geniessen verweist auf Lebensgefühl und Lebenskunst – wenn man es sich denn leisten kann. Und das ist seit langen Zeiten so. Schon der französische Schriftsteller Jean-Louis Vaudoyer (1883 – 1963) unterschied zwei Charaktere von Menschen, die Trüffeln geniessen: olche die glauben, Trüffeln seien gut, weil sie so teuer sind, und solche, die wissen, dass sie so teuer sind, weil sie so gut sind.» All das trifft auf die weissen Trüffel aus dem Piemont, die auch die Königin der Trüffeln genannt wird, im ganz besonderen zu, denn gerade diese Trüffelart, die zwischen Oktober und Dezember reift, kann pro Kilogramm weit über 7’000 Franken kosten und ist zugleich das Aushängeschild für die Spezies der Trüffel: von weisslicher Farbe mit einer Tendenz ins Graue, verbreiteten die weissen Trüffel einen äusserst aufregenden und angenehmen Duft, der beim Kochen übrigens sofort verschwindet. Man muss diesen Erdpilz roh verspeisen. Verschiedene italienische Autoren haben versucht, diesen speziellen Duft zu beschreiben. So gibt der Botaniker und Mykologe Carlo Vittadini (1800 – 1865) in seiner «Monographia tuberacearum» den Geruch als ganz bemerkenswert und fast knoblauchartig an. Lorenzo Mannozzi Torini schreibt in seinem Werk «Il tartufo e la sua coltivazione“ von einem angenehm aromatischen Duft,

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der jeder anderen Trüffel übertrifft, wohlriechend und ein wenig knoblauchartig. Guido Stecchi, Fachautor zum Thema Tartufo und Funghi, beschreibt den Trüffelduft als charakteristisch exquisit, sehr stark, und nach kompletter Ausreifung leicht knoblauchartig. Zwei andere Italiener, Amer Montecci und Giacomo Lazzari, sprechen als ausgemachte Trüffelkenner von einem typisch intensiven Geruch nach Methan und fermentierten Käse – womit die beiden von den am Knoblauch orientierten Beschreibungen der anderen italienischen Trüffelkenner deutlich abweichen. Woran man merkt, dass Geruch – der im Fall des weissen Trüffels auch den Geschmack bestimmt – eine subjektive Geschichte ist. Wie die weisse Trüffel aussieht und wo sie wächst Die weissen Trüffel sehen nie gleich aus. Grundlegend sind sie eher kugelförmig, sie können in der Form aber auch platt und unregelmäßig sein. Die Königin unter den Trüffeln verdankt ihren botanischen Namen dem Turiner Arzt Vittorio Pico, der sie zum ersten Mal wissenschaftlich beschrieb. Man findet diese Trüffelsorte von Anfang September bis in den November hinein. Geerntet wird bis zu den ersten Schneefällen. Das Verbreitungsgebiet der weißen Alba-Trüffel erstreckt sich über einen Gürtel südlich der Alpen von Frankreich über Norditalien bis in Veneto und nach Istrien und Dalmatien, liegt aber primär in Italien, von Piemont bis zu den Abruzzen. Trüffel der besten Qualität kommen aus Piemont, aus einigen Gegenden in den Marken, der Toskana, der Emilia Romagna und aus Umbrien. Aber auch in Slowenien, Kroatien und Ungarn gab es Trüffelfunde, nur sollen diese von minderer Qualität sein. Der Boden, der Baum und das Klima Es scheint, als wären die Wachstumsbedingungen in den hügligen Böden des Piemont, wo auch hervorragender Wein gedeiht, beispielsweise der Barolo, optimal für das Wachstum der weissen Trüffel. Die kalkreiche Erde hat hier eine besondere Zusammensetzung mit einem einzigartigen Geruch, der sich auch in den Trüffeln wiederfindet. Die Böden sind zumeist grau und Steine sind selten. Oft handelt es sich um bewaldetes Schwemmland. Trüffel wachsen in schattigen Wäldern in einem milden Klima mit geringen Temperaturschwankungen, das jedoch durch eine kurze Trockenzeit gekennzeichnet ist. Regenfälle im Juli und August sind für eine gute Ernte erforderlich. Trüffel sind die Erdpilze, die in Symbiose mit Bäumen leben. Am ehesten findet man sie an Pappeln, Weiden, Haselnussbäumen, Eichen und Linden. Der weisse Alba-Trüffel lässt sich noch nicht anbauen. Da Trüffel so extrem vom Klima abhängig sind, spricht man wie beim Wein auch von guten, schlechten und mässigen Trüffeljahren. Das Innere der Trüffel Die weissen Trüffel mit ihrer unregelmäßigen, gelappten, kugelig-abgeflachten Form werden im Durchmesser normalerweise zwei bis sechs Zentimeter gross, was in etwa einem kleinen Apfel entspricht, kann aber auch bis zu 15 Zentimeter gross werden. Exemplare bis zu einem Kilogramm tauchen jedes Jahr vereinzelt auf, Gewichte darüber sind ausgesprochen selten. Die Trüffelhaut, das Ascomata, ist glatt, zeigt aber beim genauen Hinschauen Papillen. Die Farbe der Aussenhaut ist blassgelb, manchmal grünlich. Das Trüffelinnere, die Gleba, ist von einer festen, soliden, seifigen Konsistenz. Bei jungen Trüffeln ist die Gleba zunächst weisslich bis blass gelb und wird später ocker- bis rot-braun oder hat im Fleisch rote Flecken. Das Fruchtfleisch weisser Trüffeln ist marmoriert von einem Geflecht aus zahlreichen, gewundenen, dünnen weißlichen Venen. Grundsätzlich hängt die Fruchtfleischfarbe auch vom Baum ab, mit dem Trüffel wächst. In Symbiose mit Pappel und Weide ist das Fruchtfleisch sehr weisslich-hellgelb, im Zusammenleben mit der Eiche eher hellbraun und mit der Linde hellbraun bis rötlich.

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Verwechslungen und Täuschungen Weisse Trüffel sind die teuersten der Welt und sie sind sehr selten geworden. So wird eine Menge Scharlatanerie und Betrug mit dem kostbaren Erdpilz getrieben. Das leichte typische Aroma von unterirdischer Fauligkeit scheint derart auf den Geschmack zu bringen, dass selbst Kartoffelboviste, die scheusslich riechen, aber trüfflig schmecken, und nicht wirklich giftig sind, in Osteuropa als Ersatzpilz verwandt werden. Getäuscht wird bei dem weissen Alba-Trüffel besonders gern im Januar. Wenn es von Tuber Magnatum Pico kaum noch Exemplare gibt, wird gerne der nur wenig riechende weisse Märztrüffel (Tuber albidum pico) stattdessen verkauft. Zuvor hat man zwischen die Märztrüffel einen echten weissen gelegt, um den Märztrüffeln den speziellen Geruch zu verleihen. Zu Hause verfliegt dieser Geruch jedoch schnell. Ein weiterer Trick besteht darin, weisse Trüffel, die ausserhalb Piemonts gewachsen sind (und nicht ganz so aromatisch und teuer sind), in die Trüffelhochburgen zu schmuggeln und sie dort als echte Alba-Trüffeln auszugeben. Manchmal betrügen auch Restaurants. Dort entfernt man die schwarze Schale von Sommertrüffeln, hobelt das helle Fruchtfleisch über die Gerichte und verkauft sie als weisse Trüffel, wobei dann einige Tropfen von zumeist synthetisch hergestelltem Trüffelöl noch helfen, den Geruch zu verstärken.


ABSOLUT fine dining

GOLD Schwarzes

Kaviar? Der kommt in Filmen ins Bild, wenn Luxus und Dekadenz in Szene gesetzt werden. Der Schriftsteller Johannes Mario Simmel hat ihm sogar ein literarisches Denkmal gesetzt mit dem Agentenroman «Es muss nicht immer Kaviar sein». Muss es auch nicht, dazu sind die Körner zu kostspielig.

Was isst man zu Kaviar obald die meisten Menschen entschieden haben, Kaviar zu probieren, stellt sich ihnen oft die Frage, wie man ihn am besten genießt. Richtig feiner Kaviar sollte nur mit Beilagen serviert werden, die den eigentlichen Geschmack des Kaviar nicht allzu sehr beeinflussen. Aus diesem Grund wird Kaviar meist gemeinsam mit ungesalzenen, relativ geschmacksneutralen Crackern oder auch einfach einer Scheibe Toast serviert. Kaviar geringerer Qualität wird oftmals gemeinsam mit Saucen (saure Sahne, Creme fraiche) oder anderen Beilagen wie Limonen, klein gehackten Zwiebeln oder hart gekochten Eiern (Eiweiß und Eigelb wird hierbei getrennt gereicht) serviert. Bliny* mit Kaviar Ein traditionelles russisches Rezept ist der Genuss von Kaviar gemeinsam mit Blinys. Diese russischen Pfannkuchen können in vielen Variationen zubereitet werden, so auch mit Kaviar. Die fertigen Blinys werden mit saurer Sahne bestrichen und zusammen mit ein wenig Kaviar eingerollt und gegessen oder der Kaviar auf die fertig gerollten Blinys oben auf gegeben. Nicht nur echte Gourmets schwören auf diese Kombination! Falls man ein wenig hungriger sein sollte, können die frischen Eierkuchen auch mit einer Schicht Creme fraiche bestrichen werden, worauf z.B. eine dünne Scheibe geräucherter Lachs folgt, der wiederum mit Creme fraiche bestrichen wird und zum Schluss mit ein wenig Kaviar verfeinert wird. Ebenfalls ein sehr wohlschmeckender Weg, dieses «dekadente» Vergnügen zu geniessen. Was trinkt man zum Kaviar? Obwohl Kaviar und Champagner wohl der stereotype Inbegriff des Kaviargenusses sind, haben einige Kaviarexperten eine andere Meinung. Anstelle des Champagners bevorzugen diese den Genuss des Kaviar gemeinsam mit einem kleinen Schuss tiefgekühltem Wodka. Dabei kann der Kaviar sowohl extra zum Wodka gegessen werden, als auch in einem Gefäß gemeinsam mit dem kalten Wodka probiert werden. Ebenfalls möglich ist der Genuss von tiefgekühltem Weißwein zum Kaviar. Zu letzt noch ein Wort zum Kaviargenuss: Egal, wie der Kaviar nun gegessen wird, sollte man in einer gemeinsamen Runde Anstand und Zurückhaltung in Bezug auf die konsumierte Menge an Kaviar bewahren. Kaviar ist ein teures und exklusives Vergnügen, und im Allgemeinen wird erwartet, dass Gäste beim Kaviarkonsum nicht «über die Stränge schlagen.» Der Genuss von maximal 2 Teelöffeln Kaviar ist eine gute Grösse, wenn man nicht ungläubige Blicke des Gastgebers oder der eingeladenen Gäste riskieren möchte. Eine gewisse Einschränkung seiner selbst ist bei diesem außergewöhnlichen Genuss also zu beachten.

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*Bliny sind eine aus Osteuropa stammende Art des Eierkuchens.

RETO’S MATHIS «CORVIGLIASCHNEE»

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er St. Moritzer Starkoch Reto Mathis, ist auf Trüffel und Kaviar spezialisiert und kommt richtig ins Schwärmen, wenn er von weissen Alba-Trüffeln und dem Beluga-Kaviar erzählt. «Je einfacher, desto besser», lautet das Credo des Schweizer Starkochs, wenn es um die Zubereitung von Kaviar geht. «Das Produkt ist so exklusiv, da dürfen keine anderen Zutaten den Geschmack stören», erklärt er. Am liebsten serviert der Koch die Fischeier mit zerkleinerten Pellkartoffeln und saurer Sahne. «Das hat mein Vater schon so zubereitet», sagt Mathis. Das Ganze nennt er dann Corvigliaschnee. Der Bündner ist mit seinen Kochkünsten genau richtig zu den bevorstehenden Feiertagen. Wie gut, dass Mathis auf Trüffel und Kaviar spezialisiert ist. Eigentlich kocht der bekannte Küchenchef auf der Corviglia, dem «Hausberg» von St. Moritz, in seinem Restaurant auf 2468 Metern Höhe. Und bei der Gelegenheit gibt Experte Mathis uns gleich noch eine kleine Nachhilfestunde in Sachen Qualität dieser teuren Delikatessen. «Ein Kilo Beluga-Kaviar kostet zwischen 7000 und 14’000 Franken», erklärt er. Wichtigstes Herkunftsland ist Iran. Dort hätten die Fischeier eine wesentlich höhere Qualität als in Russland. «Aber der teuerste Kaviar ist der weisse. Er stammt vom Albino-Stör.» Da bekomme man ein Kilo ab 18’000 Franken. Ja, Kaviar sei nun mal teuer, meint Mathis. «Das können Sie nicht «Geiz ist geil» nennen, lacht er.» Und woran erkennt man nun, dass man wirklich guten Kaviar vor sich hat? An seiner festen Konsistenz, meint der Sterne-Koch, und: «Je grösser das Korn, desto älter der Stör, desto wertvoller der Kaviar.» Aber auch die Trüffel können preislich gesehen mit den Fischeiern mithalten. Ein Kilogramm der weissen Alba-Trüffel kostet 7’200 Franken. Die nicht ganz so exklusiven schwarzen Trüffel liegen bei 3’600 Franken pro Kilo. «Trüffel sind so teuer, weil man sie nicht züchten kann», weiss Mathis. Sie sind eine Pilzart und wachsen unterirdisch in ganz bestimmten Böden. Ausserdem sei das Aufspüren der Knolle sehr aufwendig, nur dressierte Hunde und Schweine finden sie mit ihren Spürnasen. Uns will er eine Polentasuppe mit Trüffel und sein Carpaccio «Robespierre» servieren. Letzteres ist warmes Rindfleisch mit Parmesan und Trüffel. Dazu empfiehlt der Küchenchef übrigens einen schönen Rotwein, etwa einen Brunello. Man gönnt sich ja sonst nichts.


ABSOLUT interview

VOM

CircusTraum TraumCircus ZUM

TEXT HEINZ LEU FOTOS SOPHIE STIEGER

«Die Adventszeit beginnt dann, wenn das romantische Zelt des Weihnachtscircus Conelli auf der Zürcher Märcheninsel Bauschänzli steht.» Das ist die Meinung der Zürcherinnen und Zürcher, die das Original der Schweizer Weihnachtscircusse jeweils mit grosser Vorfreude in der Stadt erwarten. Top Akrobatik, träumerische Poesie, herzhafte Komik und musikalische Leckerbissen werden vom 21. November 2014 bis 4. Januar 2015 serviert. Weltklasse-Artisten begeistern mit ihren einmaligen Darbietungen, begleitet von der traditionellen Live-Bigband unter der Leitung von Kapellmeister Alex Maliszewski. Im Programm «Brilliant Conelli» erlebt das Publikum alles, was es von einem Circusbesuch erwartet: Artistische Spitzenleistungen, tolle Musik, extravagante Kostüme. Im Conelli darf aber auch gelacht werden: Achtung Es wird lustig! Die tolle Show funkelt wie ein Feuerwerk aus Brillanten, deshalb lautet das diesjährige Programm: «Brilliant Conelli».

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ABSOLUT: Herr Gasser wie geht es Ihnen heute - nach der grossen Premiere zum diesjährigen Showprogramm «Brilliant Conelli»? Roby Gasser: Ich bin immer sehr nervös und aufgeregt vor jeder neuen Show. Das ist eigentlich jedes Jahr so. Das Programm wird in langer Arbeit zusammengestellt und dann weiss man nie, wie es beim Publikum ankommt. Wir wissen das erst nach zwei bis drei Vorstellungen, wie unser Programm beim Publikum Gefallen findet. Die Erwartung der ZuschauerInnen an eine neue Show ist ja bekanntlich enorm. Was können sie ganz speziell erwarten, und wie unterscheidet sich die, unter dem Motto stehende Show «Brilliant Conelli», von den vorangegangenen ? Die Show ist gespickt mit herzhafter Komik, Top-Akrobatik, träumerischer Poesie und musikalischen Leckerbissen. Weltklasse-Artisten begeistern mit ihren einmaligen Vorführungen, begleitet von der traditionellen Conelli LiveBigband unter der Leitung von Kapellmeister Alex Maliszewski. Mit den zu Conelli gehörenden Clowns «Gaston & Roli» - gibt es viel zu lachen! Der Mix aus alledem wird die Besucher wiederum verzaubern, deshalb lautet der diesjährige Slogan «Brilliant Conelli». Warum darf Mann/Frau, Familie diese Show «Brilliant Conelli» nicht verpassen? Sie dürfen gar kein Conelli-Programm verpassen (schmunzelt). Jedes Jahr stellen wir mit grossem Engagement das beste Programm zusammen, Die Resonanz vom Publikum bestätigt uns das immer und immer wieder von neuem. Mann/Frau und Familie sollte eigentlich keines unserer Programme verpassen. Zur gleichen Zeit gastieren in Zürich noch weitere Weihnachtszirkusse, u.a. auch Salto Natale - spüren Sie die «Konkurrenz» ? Ja, wir spürten dies zu den Anfangszeiten des Salto Natale und anderen Weihnachstzirkussen in den ersten zwei Jahren. Wir hatten einige Firmenkunden, die nach vielen Jahren Conelli einmal etwas anderes sehen wollten. Die meisten sind zum Glück wieder zurückgekommen. Wir haben unser eigenes Publikum und das ist uns in diesen vielen Jahren stets treu geblieben. Wir leben friedlich nebeneinander, sind auch gute Freunde und so hat jeder sein Zielpublikum. Was unterscheidet Conelli von den anderen Weihnachtszirkusse? Die Atmosphäre, der Standort Zürich, die Insel. Im Zelt fühlt sich unser Publikum wie in einer Puppenstube. Unser Zirkuszelt ist klein, was aber nicht heisst, dass unser Programm klein ist. Wir bieten ein unterhaltsames Programm, in grosser Qualität in einem kleinen Zelt. Die Geschäfte, links und rechts, der Bahnhofstrasse beklagen, in letzter Zeit einen enormen Konsumentenschwund, spüren Sie die Wirtschaftskrise auch schon - eventuell im Vorverkauf zur diesjährigen Vorstellung? Zum Glück spüren wir davon nichts (klopft auf Holz). Wir hatten letztes Jahr eines unserer besten Jahre. Auch der diesjährige Vorverkauf läuft sehr gut und wir glauben, dass wir wieder die Zahlen vom vorangegangenen Jahr erreichen werden. Herr Gasser, seit 2008 sind Sie der Direktor von Conelli, wie hat das ihr Leben verändert? Eigentlich nicht viel. Mein Vater hat sehr früh begonnen, die Arbeit an uns abzugeben und das wurde von Jahr zu Jahr immer mehr. Bereits die letzten 2 Jahre, als meine Mutter viel im Spital war und mein Vater sie oft im Spital besuchte, hat er praktisch uns alles übergeben. Meinem Vater war immer wichtig, dass wir die Zirkusleitung reibungslos übernehmen können. Ihre Schule war das Zirkuszelt, in ihrem Vater Conny Gasser hatten Sie wohl den besten Lehrmeister, den man sich vorstellen kann ? Ja, das kann man so sagen. Er war wirklich der beste Lehrmeister. Er hat mir grosse Freiheiten gegeben. Ich hatte Gelegenheiten, Neues anzuschauen, konnte neue Ideen einbringen und er hat mich stets und immer in allem unterstützt. Ihr Vater war der Pionier, er hat ja den Winterzirkus erfunden und zum nicht mehr wegzudenkenden Weihnachtswahrzeichen von Zürich etabliert, war es für Sie schwer, seine Ideen weiterzuführen? Das einzige was mir schwer gefallen ist und auch heute noch schwer fällt ist, vorne an der Front zu stehen. Ich bin nicht der, der gerne im Rampenlicht steht oder auch Interview’s gibt. Der Rest ist «learning by doing.» Das was gemacht werden muss, wird gemacht. Das ist einfach im Zirkus so. Was war ihre Verantwortung im Zirkus vor dem Tod ihres Vaters? In den Anfangsjahren von Conelli war ich zuständig für den Aufbau und hauptsächlich für die Beleuchtung. Licht programmieren war immer mein Hobby. Ins Licht haben wir viel investiert. Wenn es mein Vater nicht zahlen wollte, dann habe ich es auch aus meinem eigenen Sack bezahlt. Wir waren der erste Zirkus, der bewegliche Scheinwerfer unter der Kuppel spielen liess. Ich war viele Jahre der Lichtdirigent, später habe ich die Regie übernommen. Als mein Vater, starb musste ich die Beleuchtung abgeben, um die

Gesamtverantwortung zu übernehmen. Wie sieht denn so ein typischer Tag als Zirkusdirektor aus? Mein Tag beginnt um 10 Uhr. Nach einem Kaffee an der Bar, unter der Zirkuskuppel, mit meiner Frau und mit meinem Manager, Erich Brandenberger, gibt es die ersten Briefings und mein Manager legt mir zur Aufmunterung gleich auch noch ein paar zu zahlende Rechnungen auf die Theke. Anschliessend und nach ein paar auflockernden Witzen (schmunzelt) folgen die Briefings mit dem Licht- und Tonmeister, den Kostümschneiderinnen, dem Orchester und der gesamten Crew. Wir sind immer am Korrigieren, auch wenn die Premiere ein voller Erfolg war. Es gibt Änderungen beim Licht, Ton, Ochester, Choreographie etc. Das hört nie auf. Während den Vorstellungen begutachte ich die Show aus allen Winkeln des Zeltes und notiere mir - wo wir das nächste Mal noch was verbessern können. Seit 1992 steht der Circus Conelli auf dem Bauschänzli und versprüht zauberhafte Weihnachtsstimmung - Was inspiriert Sie jedes Jahr aufs neue, Weihnachtsfantasien auf die Beine zu stellen? Das ist vorab einmal unser Publikum, und wenn sie mir beim Abschied sagen: Herr Gasser, das war wieder ein fantastischer und unvergesslicher Abend in ihrem Zirkus - das inspiriert mich und ist für mich Doping weiterzumachen!

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Wir bieten ein unterhaltsames Programm in einer grossen Qulität, in einem kleinen Zelt.

Wie lange planen Sie jeweils voraus? Weit voraus. Das diesjährige Programm steht bereits seit zwei Jahren. Für das nächste Jahr fehlt uns nur noch eine Nummer und das übernächste Jahr ist die Show bereits zu fünfzig Prozent geplant. Auch für das Jahr 2016 sind bereits Verträge unter Dach und Fach.

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Wo holen Sie sich die Ideen für ihre Show's? Das passiert tatsächlich meistens unter der Dusche mit rieselnder Musik im Hintergrund. Manchmal habe ich auch Ideen in der Nacht, die ich aber am Morgen nicht mehr so toll finde, dann habe ich mir schon oft gesagt hättest doch besser weiter geschlafen. Haben Sie nie Angst davor, ob das Programm ankommt oder flopt? Sicher immer. Das hat mein Vater auch schon immer gehabt. Als ich in Las Vegas gearbeitet habe, sagte mir einmal Sammy Davis jr. «Wenn du kein Lampenfieber mehr hast, dann musst du aufhören. Dann hast du keinen Respekt mehr vor dem Publikum.» Sammy Davis, jr. war und ist für mich einer der Grössten. Er war ein guter Schauspieler, ein guter Sänger und ein hervorragender Tänzer. Wie viele Leute arbeiten bei Conelli und aus wie vielen Nationen kommen diese? Im Schnitt sind es immer so zirka 150 Angestellte, und in diesem Jahr sind sie aus 15 Nationen vertreten. Sie alle kommen von Ost bis West wie China, Australien, Amerika, Polen. Wie ist ihr Verhältnis zu den Künstlern und ihren Mitarbeitern ? Familiär. Wir haben viele Mitarbeiter, die jedes Jahr wieder kommen, weil es ihnen gefällt. Wir sind eine grosse Familie und meine Tür ist für alle immer offen. Wir unternehmen auch viel. Am ersten Sonntag nach der Vorstellung gehen wir alle, Mitarbeiter und Artisten, gemeinsam in ein tolles Restaurant essen, wir feiern gemeinsam Weihnachten und ein jeder erhält ein kleines Weihnachtsgeschenk. Das ist wichtig. Wir haben es auch immer sehr lustig, auch beim Aufbau haben wir es lustig, egal ob es schneit oder nass und eiskalt ist. Wie führen Sie? Wir haben ganz klare Regeln. Artisten sind sehr diszipliniert. Ich selbst war auch Artist und weiss, wie man mit ihnen umgehen muss. Selten werden Regeln nicht eingehalten, und dann muss halt auch mal ein hartes Wort gesprochen werden. Aber das kommt - eher selten vor. Sie sind ja Jahr für Jahr einem enormen Erwartungsdruck ausgesetzt, haben Sie schon Pläne für die dreunddreissigste Weihnachtsshow 2015? Die Show steht. Den Namen haben wir noch nicht. Meistens ist die Namensgebung Teamarbeit. Der eine gibt einen Namen, dann kommt eine neue Idee und nochmals eine und irgendwann ist der Name geboren. Der Mietvertrag für das Bauschänzli läuft Ende 2015 aus - was dann ? Wir sind an Verhandlungen mit der Stadt Zürich. Wir haben einen sehr guten Kontakt zur Stadt und sind zuversichtlich. Wir denken, dass wir wieder einen Vertrag erhalten. Herr Ledergerber sagte ja einmal, dass unser Zirkus Kult ist und Frau Mauch meinte an einer Prémiere, der Weihnachtscircus Conelli gehöre zu Zürich, wie das Sechseläuten und das Knabenschiessen.

Herr Gasser, wir wünschen Ihnen zur diesjährigen «Brilliant(en) Conelli» Show - viel Applaus!

Roby Gasser Seit 2008 steht Roby Gasser mit Leib und Seele an der Spitze des erfolgreichen Zirkusunternehmens «Weihnachtscircus Conelli.» Auch die zweite Generation bleibt dem Stil des klassischen, romantischen Zirkus treu. Direktor Roby Gasser und seine MitarbeiterInnen reichern die hochwertigen Shows aber auch mit modernen Elementen an. Jedes Programm begeistert Jahr für Jahr zehntausende von Besuchern. ABSOLUT/DEZEMBER 2014

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ABSOLUT manuelas welt Ich lebe meinen Traum

MANUELA FREY

DIE KÖNIGIN DER PARISER HAUTE-COUTURE TEXT HEINZ LEU

Blonde Mähne, Endlos-Beine und die Traummasse 81-63-86: Die 18-jährige Manuela Frey aus Brugg ist das Schweizer Topmodel. 2012 schaffte sie beim Weltfinale des Elite Model Look in Shanghai den dritten Platz. Seit ihrem Sieg läuft die sympatische Aargauerin für die ganz grossen dieser Welt. Es läuft ihr wie geschmiert! Topmodel Manuela Frey absolvierte an den Fashion Weeks der Modemetropolen Show um Show. Der Schweizer Shootingstar lief auf den Gatwalk in New York, London, Mailand und Paris für Labels wie Chanel, Donna Karan, Elie Saab, Oscar de la Renta, Monclèr oder Nina Ricci. «Zum Glück ist alles gut gelaufen.» Und auch die Energie sei ihr trotz des Riesenpensums nie ausgegangen. «Das hat vor ihr noch kein Schweizer Model geschafft. Bis September 2014 ist das Model an 50 Shows in New York, London, Mailand und Paris gelaufen. Im Frühjahr waren es sogar 64 gewesen Rekord! Sie kommt wegen ihrem Look, ihrer lieben Persönlichkeit und ihrer grossen Professionalität einfach bei allen gut an.»

Wie lief deine Zeit rund um die Shows ab?I Ich war immer in Bewegung. ich rannte von Casting zu Casting, von Fitting (Kleideranprobe) zu Sitting und schlussendlich von einer Show zur nächsten ! Zwischendurch hatte ich mal Zeit zum Essen (schmunzelt). Schlaf blieb mir auch nicht viel übrig. Doch das nahm ich gerne in Kauf, denn es war alles sehr interessant und eine wunderschöne, aber auch sehr, sehr stressige Zeit Wie hältst du dich bei so vielen Modenschauen fit? Ich esse sehr gesund. viele Früchte, Fleisch und Fisch usw. und trinke eine unmenge Wasser. Für Sport habe ich leider nicht auch noch Zeit doch ich denke, ich renne genug herum (lächelt) Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du International gebucht wirst? Mein Leben hat sich komplett verändert. Ich reise alleine, bin von meinen Eltern getrennt (manchmal vermisse ich sie sehr, sehr fest, doch sie kommen mich ab und zu auch besuchen und ich wurde einfach selbstständig und erwachsen. Ich lernte ein neues Umfeld kennen und andere liebe Models, die jetzt super Kolleginnen geworden sind. Wie bist du entdeckt worden? Ich habe am Elite Model Look Contest 2012 teilgenommen und diesen in der Schweiz gewonnen. Danach durfte ich am Weltfinale in China gegen 70 wunderschöne Mädchen teilnehmen. Ich wurde Dritte und war mega happy. Von da an ging es los mit den Jobs. Wonach riechst Du? Miss Dior Chérie - ich habe es damals degustiert und bin nie wieder davon weggekommen - meine Geheimwaffe (schmunzelt)!

ABSOLUT: Du bist bei zahlreichen Fashion Shows für die Herbst/Winter-Saison 2013/14 und 2015 in New York, Paris, Mailand, Madrid und London gelaufen. Welches war dein Lieblingsdefilee? Manuela Frey... das für Chanel - einfach phänomenal und aufregend eine Welt von der jedes Model träumt!

Welche Beautyprodukte sind für dich unverzichtbar? Aktuell das «Advanced Time Zone Day» von Estée Lauder. Ich habe es zu Weihnachten von meiner Grossmutter erhalten.

Welchen Look hättest du am liebsten sofort behalten? Den Chanel-Look! der hat mir einfach super gefallen. er war sehr bunt, doch trotzdem sehr, sehr edel.

Welche Musik hörst du derzeit am liebsten? Ich höre eigentlich alle Lieder vom Radio, doch mein Lieblingslied ist «People Help the People» von Birdy

Welcher Designer war dir besonders sympathisch? Karl Lagergeld (Designer von Chanel und Fendi) und Francisco Costa (Designer von Calvin Klein), weil beide sehr offen waren und ab und zu auch einen Witz machten.

Welches Buch hat dich zuletzt fasziniert? Federleicht: Da geht es um ein Mädchen, das unter Magersucht litt. Es war wirklich traurig und hat mich auch sehr, sehr berührt.

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ABSOLUT/DEZEMBER 2014

Was für eine Natel hast du? Ich besitze ein iPhone, weil ich damit alles machen kann. Auf’s Internet gehen, Musik hören, Spiele spielen, Skypen und weil es für mich momentan einfach das beste Handy ist. Es hat die richtige Grösse, für mich stimmt es einfach. Deine Lieblingstasche ist ja Louis Vuitton - welche gefällt dir ganz besonders? Ich weiss aber überhaupt noch nicht, welche der sooo... wunderschönen Taschen mir am besten gefällt. Ich denke, ich würde mir einfach mal einen ganzen Tag Zeit nehmen, mich beraten lassen und mir alle Taschen genau zeigen lassen. In welcher Stadt lebst du derzeit und wo würdest du gerne in zehn Jahren wohnen? In New York - mir gefällt es hier sehr und ich liebe diese lebendige Stadt. Hier läuft ständig etwas und es wird mir nie langweilig. Trotzdem möchte ich immer wieder in die Schweiz zurückkehren, denn dort finde ich es immer noch am schönsten. Abgesehen vom Model-Beruf – welche Pläne hast du für die Zukunft? Ich wollte eigentlich, seit ich sieben Jahre alt bin, Lehrerin werden. Als ich im Sommer 2012 den Elite Model Look Contest gewann entschied ich dieses Jahr als ein Auslandjahr anzuschauen, und ich habe es noch keine Sekunde bereut, dass ich mich so entschieden habe. So konnte ich einen Einblick ins Modelbusiness gewinnen und schauen, wie das dort zu und her geht, ob mir das überhaupt gefällt und ob es das Richtige für mich ist. Im letzten Sommer habe ich mich nun entschieden, nochmals ein Jahr anzuhängen. Mir gefällt das Modeln immer noch supergut und macht mir auch enormen Spass genau das Richtige für mich. Im Moment läuft es mir auch sehr gut und dafür bin auch dankbar.

Ich liebe diese lebendige, quirlige und nervenkitzelnde Stadt - New York muss man erleben - Hautnah !



ABSOLUT weihnachten

8 Ideen für eine entspannte, inspirierte Vorweihnachtszeit

HERZERWÄRMEND n der Bahnhofstrasse erstrahlt die Weihnachtsbeleuchtung «Lucy» in einem zauberhaften, vorweihnachtlichen Glanz und taucht die exklusive Shopping-Meile in warmes Licht: Es duftet nach Zimt und Glühwein und von überall ertönen Weihnachtsklänge. Weihnachtsmärkte, Sonntagsverkäufe und Night-Shopping bieten Gelegenheit zum ausgiebigen Geschenke-Kaufen und viele Veranstaltungen wie das Lichterschwimmen oder Adventskonzerte sorgen für eine märchenhafte Stimmung. Und nicht zuletzt lassen es die Zürcher Hoteliers mit einem spektakulären Feuerwerk an Silvester so richtig krachen.

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ADVENT-EVENT

HÜTTENZAUBER

Adventstee finden Sie ein bisschen fad? Dann laden Sie Familie und Freunde zur ausgelassenen Guetzli- und Panetoneparty ein. Man drängelt sich im Wohnzimmer, es gibt Punsch, Glühwein und selbst gemachte Weihnachtsguetzli (ein Wochenende zum Backen einplanen!). Abends lindert eine heisse Suppe den Zuckerschock (geht schnell), kann man am Vorabend zubereiten und schmeckt toll.

Manchmal wird es einfach zu viel: X-mas-Shopping, Weihnachtsvorbereitungen … Und dann möchte man nur noch allein oder bestenfalls zu zweit sein. In stiller Natur. Idyllisch!

DER ERSTE SCHNEE ist an Weihnachten meistens wieder weggetaut. Deshalb muss man raus, sobald er frisch gefallen ist. Am besten aufs Land. Am allerbesten mit Kindern. Schneeballschlacht, Schlittenfahren, Schneemannbauen gehören zum Pflichtprogramm. Ergebnis: pure Euphorie!

ANDACHT Ein Orgelkonzert nach einem langen Tag – und die Seele ist im Gleichgewicht. Fragen Sie in Ihrer Lieblingskirche nach. Das Weihnachts-Sinfoniekonzert am 21.Dezember in der Tonhalle Zürich ist für alle Klassikliebhaber ein Must.

ZEIT NEHMEN Für Dinge, die normalerweise zu kurz kommen. Zum Beispiel: skypen mit einer Freundin in Übersee, zu der der Kontakt in letzter Zeit eingeschlafen ist. Oder: den Keller ausräumen und alte Liebesbriefe entdecken.

LICHTEFFEKTE Nichts wirkt entspannender als Kerzenschimmer in der Dämmerung. Sparsamkeit ist fehl am Platz: Verteilen Sie zwanzig Stück, unterschiedlich gross, im Raum – und Sie können sogar die Heizung ausschalten. Jetzt die Playlist für stille Stunden aktivieren, und der Abend wird zum besten Freund.

BÄREN, ELEFANTEN & CO. Fühlen sich in der kalten Jahreszeit oft ein bisschen alleingelassen. Dabei ist ein Zoobesuch dann viel entspannter als im Sommer, wenn sich die Menschenmassen an den Gehegen vorbeidrücken. Sie haben keine Kinder? Spätestens bei den Pinguinen werden Sie selbst wieder eins!

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