Cars & Curves Vol 2

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EDITORIAL

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Jahre CURVES. 10 Jahre Fahr ten über die Berge, durch Län der und manchmal halbe Kontinente. 10 Jahre am Lenkrad eines Porsche und am Steuer der Imagination, zu den Kurven am Ende der Welt oder gleich hinter der nächsten Ortschaft. Erst beim Blick in den Rückspiegel können wir fassen, wie weit dieser Weg war. Wie viele Kilometer und Meilen wir gefahren sind, wie viele Kurven das waren und natürlich auch die Geraden dazwischen. Denn eines machen wir uns in diesem staunenden Moment nicht vor: 10 Jahre CURVES, das waren nicht nur die hochemotionalen Serpentinen, Kehren, Radien und Bögen des Lebens, sondern eben auch die langen Etappen dazwischen. Man fährt nicht von erhaschtem Moment zu Moment, von schnellem Rausch zu Rausch und leichter Glückseligkeit zu Glückseligkeit, sondern man beißt. Man ist wach. Man wartet und bleibt am Steuer. Den ganzen, langen Weg. Genau das ist Soulful Driving. Seine ganze Seele ins Unterwegssein stecken und nicht wissen, ob man diesen Kredit an Leidenschaft jemals wieder zurückgezahlt bekommen wird. Und um ehrlich zu sein: Das war uns auch immer egal. Wir sind vor 10 Jahren nicht aus Kalkül losgefahren, mit einem festen Wissen um die Route und ums Ankommen, sondern weil wir gezogen wurden. Weil es diese Straße ins Abenteuer gab, über die viele reden und die nur wenige befahren. Und wenn sich das nun schwer anhört, zweifelnd und nach einer großen Prüfung, dann können wir nur sagen: nö. – Wir haben keinen Moment bereut. Mit CURVES haben wir die bisher besten 10 Jahre unseres Lebens verbracht. Und das hat einen einfachen Grund, oder besser gesagt: viele Gründe. All die Menschen, die wir auf diesem Weg getroffen haben. All die durchweg positiven Erfahrungen. Die Magie des Miteinanders, der Zauber

4 — EDITORIAL

Man fährt nicht von erhaschtem Moment zu Moment, von schnellem Rausch zu Rausch und leichter Glückseligkeit zu Glückseligkeit, sondern man beißt. Man ist wach. Man wartet und bleibt am Steuer. Den ganzen, langen Weg. Genau das ist Soulful Driving. Seine ganze Seele ins Unterwegssein stecken und nicht wissen, ob man diesen Kredit an Leidenschaft jemals wieder zurückgezahlt bekommen wird. Und um ehrlich zu sein: Das war uns auch immer egal.

10

years of CURVES. 10 years of driving across mountains, countries and even sub-continents. 10 years behind the wheel of a Porsche and at the helm of a voyage through your own imagination, whether cornering in some remote spot at the end of the world or on the road on the far side of the next village. It is only when we look in the rearview mirror that we realize just how far we have travelled. How many kilometers and miles we have driven, how many corners there were and, of course, how many straights in between. Because there is one thing we are sure about at this astonishing moment: 10 years of CURVES have marked not only the highly emotional serpentines, hairpin bends, radii and arcs of life, but also the long stages in between. You don’t simply drive blithely from snatched moment to moment, from short-lived high to high and from one state of bliss to the next. Instead, you stay awake, taking a bite of the cherry when the chance comes. You wait patiently at the wheel the whole way. That’s exactly what soulful driving is all about: investing every fiber of your soul into your time on the road, not knowing whether there will ever be a payback for all this passion. And, to be honest, we don’t care. Ten years ago we didn’t set out on a calculated path, with a firm knowledge of the route or how to get there. We were drawn to drive. We recognized this road to adventure that many talk about but few actually take. If this sounds difficult, challenging and like a major test, then all we can say is: nope – we haven’t regretted a moment. CURVES has given us the best 10 years of our lives so far. There is a simple reason for this, or rather many reasons: all the people we met along the way, all the

CARS & CURVES

You don’t simply drive blithely from snatched moment to moment, from short-lived high to high and from one state of bliss to the next. Instead, you stay awake, taking a bite of the cherry when the chance comes. You wait patiently at the wheel the whole way. That’s exactly what soulful driving is all about: investing every fiber of your soul into your time on the road, not knowing whether there will ever be a payback for all this passion. And, to be honest, we don’t care. der Unterstützung. Nur um das mit einem ganz persönlichen Backstage-Moment zu erklären, den wir sicher niemals breiter treten werden als genau jetzt: CURVES ist aus Bildern und Worten gestrickt, zwei dem Wesen nach eng verwandten Dingen, die aber doch nur sehr selten denselben Rhythmus finden. Bei CURVES hat allerdings genau das geklappt. Immer wieder. Jedes Mal. Vielleicht kommen wir einer Erklärung der Arbeitsteilung zwischen dem CURVES-Vordenker und -Macher, dem Fotografen Stefan Bogner, und der Stimme-aus-dem-Off, Ben Winter, so am nächsten: Stefan ist begeisternd, Ben begeistert. Der Rest ist Freude. – Dass wir, Stefan Bogner und Ben Winter, 10 Jahre später immer noch zusammen CURVES suchen, ist ziemlich special. Für beide. Um sehr ehrlich zu sein: Keiner hätte erwartet, dass diese Reise so lange gehen würde, auch wenn da nie eine Sollbruchstelle eingebaut war. 10 Jahre später fällt uns eigentlich nur eine wirklich passende Erklärung für diesen Dauerlauf ein: Großzügigkeit. Wir mögen, was wir tun, und finden, dass es noch besser, schöner und lebenswerter wird, indem man es teilt. Und dieser kleine Blick unter die CURVES-Motorhaube spiegelt lediglich, was dieses ganze Abenteuer in jeder Hinsicht antreibt. Das Element geteilter Freude scheint ungemein ansteckend zu sein, und wir haben auf der Reise mit CURVES feststellen dürfen, dass da draußen noch sehr viele andere Menschen sind, die genau derselben Philosophie folgen. Es ist daher einfach nur logisch, 10 Jahre CURVES mit einem Buch zu feiern, das nicht etwa nur die CURVES-Idee des Soulful Driving feiert, sondern die Menschen und Autos, denen wir unterwegs begegnet sind. All die Leute aus der globalen PorscheCommunity, die uns sofort Türen und Garagen geöffnet haben, um ihre Gefühle, ihre Maschinen, ihr Erleben zu

CARS & CURVES

consistently positive experiences, the magic of togetherness, the magic of support. Our sole aim was to describe very personal backstage moments that captured the here and now: CURVES is a collage of words and pictures, two things that are closely related in essence, but that rarely come together with the same rhythm. In CURVES, however, that is exactly what happened. Again and again. Every time. Perhaps this is the closest we can get to explaining the division of labor between the mastermind behind CURVES, photographer Stefan Bogner, and the narrative voiceover, Ben Winter: Stefan is inspiring, Ben inspired. The rest is pure joy. – The fact that we, Stefan Bogner and Ben Winter, still find ourselves going in search of CURVES together after 10 years is something pretty special. For both of us. To be really honest: nobody would have expected this journey to take so long, even if there was never a predetermined finishing point. 10 years later, we can only think of one really credible explanation for this endurance race: generosity. We like what we do and find that sharing it makes it even better, more beautiful and more worthwhile. This little peek under the hood of the CURVES phenomenon simply reflects the thing that drives every aspect of this whole adventure. The element of shared joy seems extremely contagious, and on our journey with CURVES we discovered that there are many other people out there with exactly the same philosophy. It is therefore only logical that we should pay tribute to 10 years of CURVES with a book that not only celebrates the CURVES concept of soulful driving, but also the people and cars we encountered along the way: all the members of the global Porsche community who

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EDITORIAL

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Jahre CURVES. 10 Jahre Fahr ten über die Berge, durch Län der und manchmal halbe Kontinente. 10 Jahre am Lenkrad eines Porsche und am Steuer der Imagination, zu den Kurven am Ende der Welt oder gleich hinter der nächsten Ortschaft. Erst beim Blick in den Rückspiegel können wir fassen, wie weit dieser Weg war. Wie viele Kilometer und Meilen wir gefahren sind, wie viele Kurven das waren und natürlich auch die Geraden dazwischen. Denn eines machen wir uns in diesem staunenden Moment nicht vor: 10 Jahre CURVES, das waren nicht nur die hochemotionalen Serpentinen, Kehren, Radien und Bögen des Lebens, sondern eben auch die langen Etappen dazwischen. Man fährt nicht von erhaschtem Moment zu Moment, von schnellem Rausch zu Rausch und leichter Glückseligkeit zu Glückseligkeit, sondern man beißt. Man ist wach. Man wartet und bleibt am Steuer. Den ganzen, langen Weg. Genau das ist Soulful Driving. Seine ganze Seele ins Unterwegssein stecken und nicht wissen, ob man diesen Kredit an Leidenschaft jemals wieder zurückgezahlt bekommen wird. Und um ehrlich zu sein: Das war uns auch immer egal. Wir sind vor 10 Jahren nicht aus Kalkül losgefahren, mit einem festen Wissen um die Route und ums Ankommen, sondern weil wir gezogen wurden. Weil es diese Straße ins Abenteuer gab, über die viele reden und die nur wenige befahren. Und wenn sich das nun schwer anhört, zweifelnd und nach einer großen Prüfung, dann können wir nur sagen: nö. – Wir haben keinen Moment bereut. Mit CURVES haben wir die bisher besten 10 Jahre unseres Lebens verbracht. Und das hat einen einfachen Grund, oder besser gesagt: viele Gründe. All die Menschen, die wir auf diesem Weg getroffen haben. All die durchweg positiven Erfahrungen. Die Magie des Miteinanders, der Zauber

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Man fährt nicht von erhaschtem Moment zu Moment, von schnellem Rausch zu Rausch und leichter Glückseligkeit zu Glückseligkeit, sondern man beißt. Man ist wach. Man wartet und bleibt am Steuer. Den ganzen, langen Weg. Genau das ist Soulful Driving. Seine ganze Seele ins Unterwegssein stecken und nicht wissen, ob man diesen Kredit an Leidenschaft jemals wieder zurückgezahlt bekommen wird. Und um ehrlich zu sein: Das war uns auch immer egal.

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years of CURVES. 10 years of driving across mountains, countries and even sub-continents. 10 years behind the wheel of a Porsche and at the helm of a voyage through your own imagination, whether cornering in some remote spot at the end of the world or on the road on the far side of the next village. It is only when we look in the rearview mirror that we realize just how far we have travelled. How many kilometers and miles we have driven, how many corners there were and, of course, how many straights in between. Because there is one thing we are sure about at this astonishing moment: 10 years of CURVES have marked not only the highly emotional serpentines, hairpin bends, radii and arcs of life, but also the long stages in between. You don’t simply drive blithely from snatched moment to moment, from short-lived high to high and from one state of bliss to the next. Instead, you stay awake, taking a bite of the cherry when the chance comes. You wait patiently at the wheel the whole way. That’s exactly what soulful driving is all about: investing every fiber of your soul into your time on the road, not knowing whether there will ever be a payback for all this passion. And, to be honest, we don’t care. Ten years ago we didn’t set out on a calculated path, with a firm knowledge of the route or how to get there. We were drawn to drive. We recognized this road to adventure that many talk about but few actually take. If this sounds difficult, challenging and like a major test, then all we can say is: nope – we haven’t regretted a moment. CURVES has given us the best 10 years of our lives so far. There is a simple reason for this, or rather many reasons: all the people we met along the way, all the

CARS & CURVES

You don’t simply drive blithely from snatched moment to moment, from short-lived high to high and from one state of bliss to the next. Instead, you stay awake, taking a bite of the cherry when the chance comes. You wait patiently at the wheel the whole way. That’s exactly what soulful driving is all about: investing every fiber of your soul into your time on the road, not knowing whether there will ever be a payback for all this passion. And, to be honest, we don’t care. der Unterstützung. Nur um das mit einem ganz persönlichen Backstage-Moment zu erklären, den wir sicher niemals breiter treten werden als genau jetzt: CURVES ist aus Bildern und Worten gestrickt, zwei dem Wesen nach eng verwandten Dingen, die aber doch nur sehr selten denselben Rhythmus finden. Bei CURVES hat allerdings genau das geklappt. Immer wieder. Jedes Mal. Vielleicht kommen wir einer Erklärung der Arbeitsteilung zwischen dem CURVES-Vordenker und -Macher, dem Fotografen Stefan Bogner, und der Stimme-aus-dem-Off, Ben Winter, so am nächsten: Stefan ist begeisternd, Ben begeistert. Der Rest ist Freude. – Dass wir, Stefan Bogner und Ben Winter, 10 Jahre später immer noch zusammen CURVES suchen, ist ziemlich special. Für beide. Um sehr ehrlich zu sein: Keiner hätte erwartet, dass diese Reise so lange gehen würde, auch wenn da nie eine Sollbruchstelle eingebaut war. 10 Jahre später fällt uns eigentlich nur eine wirklich passende Erklärung für diesen Dauerlauf ein: Großzügigkeit. Wir mögen, was wir tun, und finden, dass es noch besser, schöner und lebenswerter wird, indem man es teilt. Und dieser kleine Blick unter die CURVES-Motorhaube spiegelt lediglich, was dieses ganze Abenteuer in jeder Hinsicht antreibt. Das Element geteilter Freude scheint ungemein ansteckend zu sein, und wir haben auf der Reise mit CURVES feststellen dürfen, dass da draußen noch sehr viele andere Menschen sind, die genau derselben Philosophie folgen. Es ist daher einfach nur logisch, 10 Jahre CURVES mit einem Buch zu feiern, das nicht etwa nur die CURVES-Idee des Soulful Driving feiert, sondern die Menschen und Autos, denen wir unterwegs begegnet sind. All die Leute aus der globalen PorscheCommunity, die uns sofort Türen und Garagen geöffnet haben, um ihre Gefühle, ihre Maschinen, ihr Erleben zu

CARS & CURVES

consistently positive experiences, the magic of togetherness, the magic of support. Our sole aim was to describe very personal backstage moments that captured the here and now: CURVES is a collage of words and pictures, two things that are closely related in essence, but that rarely come together with the same rhythm. In CURVES, however, that is exactly what happened. Again and again. Every time. Perhaps this is the closest we can get to explaining the division of labor between the mastermind behind CURVES, photographer Stefan Bogner, and the narrative voiceover, Ben Winter: Stefan is inspiring, Ben inspired. The rest is pure joy. – The fact that we, Stefan Bogner and Ben Winter, still find ourselves going in search of CURVES together after 10 years is something pretty special. For both of us. To be really honest: nobody would have expected this journey to take so long, even if there was never a predetermined finishing point. 10 years later, we can only think of one really credible explanation for this endurance race: generosity. We like what we do and find that sharing it makes it even better, more beautiful and more worthwhile. This little peek under the hood of the CURVES phenomenon simply reflects the thing that drives every aspect of this whole adventure. The element of shared joy seems extremely contagious, and on our journey with CURVES we discovered that there are many other people out there with exactly the same philosophy. It is therefore only logical that we should pay tribute to 10 years of CURVES with a book that not only celebrates the CURVES concept of soulful driving, but also the people and cars we encountered along the way: all the members of the global Porsche community who

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teilen. Porsche ist eine Familie – nicht nur die Marke, sondern vor allem auch die Fans und Fahrer. Von Island bis Thailand, San Francisco bis München, Kopenhagen bis Venedig haben wir nur Freundschaft, Begeisterung und Großzügigkeit erlebt, wir waren willkommen. Dass eine traditionsreiche Marke wie Porsche dabei die Menschen in ihrem Bannstrahl ungemein jung zu halten scheint, ist eine weitere Beobachtung. Egal ob 85 oder 16 Jahre alt, sind die Porsche-Leute voller Geschichten und persönlicher Erlebnisse, die eine ungemein starke Kraft ausüben, die unauslöschlich scheinen und von erstaunlich ähnlicher Energie sind. Wenn also irgendwo die Rede von einer Marken-DNA ist: Bei Porsche gibt es sie wirklich, und sie ist zwischen den Autos und ihren Fans und Fahrern unmittelbar übertragbar. Wir haben immer wieder und lang über dieses Geheimnis nachgedacht und wollen mit diesem Buch einen Vorschlag machen, was unserer Meinung nach das verbindende Element ist: Vom Porsche 356 bis zum Taycan ist sich Porsche selbst treu geblieben. Dieses Gewebe mag oft fein gesponnen sein, schließlich bestehen einfach immense Unterschiede zwischen den leichten, beinahe ätherischen und puristischen 356 oder 550 Speedster-Rockern der 1960er-Jahre, den mächtigen Rennwagen quer durch die Jahrzehnte und den ungemein dichten, komplexen Maschinen des Porsche-Universums im Jahr 2021. Beim genaueren Hinsehen ist das dünne Geflecht aber unzerreißbar. Porsche ist sich selbst treu geblieben, und das färbt auf die Menschen ab – oder zieht die Menschen an. Unterwegs mit CURVES haben sich echte Freundschaften entwickelt, mit Menschen, die am Boden geblieben und füreinander da sind, Menschen mit klaren Werten. Das beginnt unserer Beobachtung nach im Unternehmen Porsche an den höchsten Positionen und setzt sich fort bis zu den Fans am anderen Ende der Welt. Oft konnten wir es kaum glauben, wenn unfassbare Raritäten und Legenden der Porsche-Geschichte plötzlich für CURVES auf einer Straße unterwegs waren, auf der sie nie hätten sein dürfen. Porsche 962 am Großglockner? – Kein Problem, einfach nur schnell die höhenluftkompatible Mexiko-Steuersoftware aufspielen und los. (Danke, Max und Mike …) Die Porsche-Legende 908 am Rossfeld? – Auf geht’s, warum auch nicht … Blättern Sie also mit uns durch die folgenden Seiten und lassen Sie sich von unserem Staunen anstecken, was Freundschaft und Großzügigkeit möglich machen. Jetzt, wo diese Geschichten und Bilder und Anekdoten aus den letzten 10 Jahren vor uns liegen, fällt uns auf, wie vielfältig sie sind, obwohl sich ein Roter Faden durchzieht. Es ist ein bemerkenswerter Moment, diese Erinnerungen so gebündelt zu erleben. Zwischen den Fotoproduktionen liegen Monate oder Jahre, mal sind sie bei einer CURVES-Reise entstanden, am Rand des Besuchs bei einem Porsche-Treffen oder speziell geplant. In unserem Kopf passen diese Erlebnisse aber zusammen, sie ergänzen sich. Diese Autos sind wie Songs, sie haben alle ihren ganz besonderen Rhythmus, ihre Melodie, ihre Geschichte – und mit den Fahrern und Besitzern auch einen Interpreten. Es würde uns in diesem Sinne also keinesfalls stören, wenn Sie dieses Buch aufschlagen und

6 — EDITORIAL

immediately opened their doors and garages to us to share their feelings, their machines, their experiences. Porsche is a family – not just the brand, but above all the fans and drivers. From Iceland to Thailand, San Francisco to Munich, Copenhagen to Venice we have only experienced friendship, enthusiasm and generosity. We were made welcome. Something else we have observed is the fact that a traditional brand like Porsche seems to keep the people who fall under its spell extremely youthful. Regardless of whether they are 85 or 16 years old, Porsche people are full of stories and personal experiences that exert a tremendously powerful force, indelible testimonies that are surprisingly similar in energy. So, if you ever hear talk of brand DNA, you should know that it really does exist at Porsche and can be directly transferred between the cars and their fans and drivers. We have thought long and hard about this secret and this book aims to pinpoint what is, in our opinion, the connecting element: from the Porsche 356 to the Taycan, Porsche has remained true to itself. The threads may sometimes be extremely fine, after all, there are immense differences between the light, almost ethereal and purist 356 or 550 Speedster rockers of the 1960s, the mighty racing cars of the intervening decades and the incredibly dense, complex machines of the Porsche universe in 2021. On closer inspection, however, the thin line is unbreakable. Porsche has always remained true to itself, and that rubs off on people – or attracts them. We have forged firm friendships during our journey with CURVES, striking up close relationships with people who have kept their feet on the ground and are there for one another, sharing the same clear values. Our observations tell us this begins with the people at the top in the Porsche company and continues to fans at the other end of the world. We were often astonished when unbelievable rarities and legends of Porsche history were suddenly brought out to be put through their paces on roads they were never designed for, just for CURVES. You want to drive a Porsche 962 on the Grossglockner? – No problem, we’ll just quickly download the Mexico control software to enable the car to cope with the thinner air, then away we go. (Thanks, Max and Mike …) What about trying the legendary Porsche 908 on the Rossfeld panoramic road? – Let’s go, why not ... So, leaf through the following pages with us and be amazed by what friendship and generosity can achieve. As we look back on these stories, pictures and anecdotes from the last 10 years, we are struck by how diverse they are, even though they all share a common thread. It is remarkable to find these memories bundled together in this way. There are months or even years between the photoshoots, some were taken on a CURVES trip and some on the fringes of a visit to a Porsche event, while others were specially planned set-ups. In our minds, however, these experiences fit together and complement one another. These cars are like songs, each with its own very special rhythm, melody and story – while the drivers and owners are like the singers. In this sense, it wouldn’t bother us if, on opening

CARS & CURVES

Stefan Bogner ist Autor, Fotograf und Inhaber einer Designagentur – und ein leidenschaftlicher Porsche Fahrer. Mit seinen eindrücklichen Fotografien von Kurven, Kehren und Serpentinen hat er die Schönheit der Alpenpässe sichtbar gemacht. Sein Magazin CURVES und seine Bücher gelten unter sportlichen Automobilisten als perfekte Anleitungen zum Glücklichsein. Stefan Bogner is a writer, photographer, founder of a Munich Design Agency – and a passionate Porsche driver. With his stunning photos of curves, hairpins and serpentines, he has captured the magnificence of the Alpine passes. Sporty drivers consider his magazine CURVES and his coffee-table books as the ultimate guides to happiness.

Ben Winter hat im Laufe der letzten 20 Jahre für die renommiertesten Tageszeitungen und Zeitschriften Deutschlands geschrieben, kann als früherer Motorrad-Rennfahrer die meisten europäischen und US-amerikanischen Rennstrecken am Geschmack der Kiesbetten erkennen, findet zu jeder großen Straße immer die viel schönere Umleitung und leidet an chronischem Fernweh. Als Sohn einer Ingenieurs- und WanderpredigerDynastie sieht der gelernte Fotograf und studierte Soziologe stets die Transzendenz aller Dinge. Over the last 20 years, Ben Winter has written for Germany’s most renowned newspapers and magazines. As a former motorcycle racer, he can recognise most European and American race tracks from the taste of their gravel traps. For every major road, he can always find the far more beautiful detour. And he suffers terribly from chronic wanderlust. As the offspring of a dynasty of engineers and itinerant preachers, the professional photographer and qualified sociologist always sees the transcendency of all things.

Dass eine traditionsreiche Marke wie Porsche dabei die Menschen in ihrem Bannstrahl ungemein jung zu halten scheint, ist eine weitere Beobachtung. Egal ob 85 oder 16 Jahre alt, sind die Porsche-Leute voller Geschichten und persönlicher Erlebnisse, die eine ungemein starke Kraft ausüben, die unauslöschlich scheinen und von erstaunlich ähnlicher Energie sind. Wenn also irgendwo die Rede von einer Marken-DNA ist: Bei Porsche gibt es sie wirklich, und sie ist zwischen den Autos und ihren Fans und Fahrern unmittelbar übertragbar.

Something else we have observed is the fact that a traditional brand like Porsche seems to keep the people who fall under its spell extremely youthful. Regardless of whether they are 85 or 16 years old, Porsche people are full of stories and personal experiences that exert a tremendously powerful force, indelible testimonies that are surprisingly similar in energy. So, if you ever hear talk of brand DNA, you should know that it really does exist at Porsche and can be directly transferred between the cars and their fans and drivers.

dabei an eine gute, alte Schallplatte denken, die genau JETZT mit einem ersten Knistern der Nadel in der Rille losgeht … Erster Song: Jeff Zwart im Porsche 356 Pre-A hinter Aspen/Colorado. Das hat den lässigen Schub eines Country-Tracks, vielleicht hören Sie wie wir den stampfenden Beat eines Stiefels auf Holzdielen, das Wimmern der Bluesharp und den Twang der Dobro-Gitarre. Und dann, nächster Track, Thailand. Mit Tenn im 911 SWB unterwegs. Gänsehaut auf den Unterarmen, wenn das wie eine schimmernde Synthesizer-Wand hereinschwebt, voller Exotik und Kraft, voll raunender Magie … Es kann genau so weitergehen, dieses Buch ist natürlich dazu gedacht, in einem Schwung durchlebt zu werden, Moment für Moment, bis die Nadel mit einem letzten Knistern und Ploppen aus der Rille springt und das Zimmer still wird. Dieses Bild soll nicht überstrapaziert werden, aber eine musikalische Analogie hätten wir noch: „10 Jahre CARS & CURVES“, dieses Buch ist keine Sammlung von Greatest Hits, sondern eher ein Konzeptalbum. Eine Momentaufnahme. Wir sind immer noch unterwegs, hoffen auf neue Abenteuer und eine Welt in Cinemascope-Schönheit, wir freuen uns auf alte Wegbegleiter und neue Bekanntschaften. 10 Jahre CURVES – das ist vielleicht erst der Anfang.

CARS & CURVES

this book, you were reminded of an old classic record that starts right away with the crackling of the needle in the grooves ... First track: Jeff Zwart in the Porsche 356 Pre-A beyond Aspen / Colorado. This has the casual thrust of a country track, so, like us, you might hear the pounding beat of cowboy boots on wooden floorboards, the shimmer of the blues harmonica and the twang of a steel guitar. And then comes the next track, Thailand. Out and about with Tenn in the 911 SWB. You get goosebumps as the photo-story pervades the space like a shimmering wall of synthesizer sound, full of exoticism and power, laden with whispering magic ... and so it goes on. Of course this book is meant to be absorbed in one sitting, moment-by-moment until the needle finally jumps out of the groove with one last crackle and thump and the room falls silent. This image should not be over-stretched, but we still have one more musical analogy: “10 Years of CARS & CURVES”, is not a greatest hits collection, but rather a concept album, a snapshot. We are still on the road, on the lookout for new adventures and a world in cinemascope beauty. We look forward to meeting up with old companions and new acquaintances. 10 years of CURVES may be just the beginning.

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teilen. Porsche ist eine Familie – nicht nur die Marke, sondern vor allem auch die Fans und Fahrer. Von Island bis Thailand, San Francisco bis München, Kopenhagen bis Venedig haben wir nur Freundschaft, Begeisterung und Großzügigkeit erlebt, wir waren willkommen. Dass eine traditionsreiche Marke wie Porsche dabei die Menschen in ihrem Bannstrahl ungemein jung zu halten scheint, ist eine weitere Beobachtung. Egal ob 85 oder 16 Jahre alt, sind die Porsche-Leute voller Geschichten und persönlicher Erlebnisse, die eine ungemein starke Kraft ausüben, die unauslöschlich scheinen und von erstaunlich ähnlicher Energie sind. Wenn also irgendwo die Rede von einer Marken-DNA ist: Bei Porsche gibt es sie wirklich, und sie ist zwischen den Autos und ihren Fans und Fahrern unmittelbar übertragbar. Wir haben immer wieder und lang über dieses Geheimnis nachgedacht und wollen mit diesem Buch einen Vorschlag machen, was unserer Meinung nach das verbindende Element ist: Vom Porsche 356 bis zum Taycan ist sich Porsche selbst treu geblieben. Dieses Gewebe mag oft fein gesponnen sein, schließlich bestehen einfach immense Unterschiede zwischen den leichten, beinahe ätherischen und puristischen 356 oder 550 Speedster-Rockern der 1960er-Jahre, den mächtigen Rennwagen quer durch die Jahrzehnte und den ungemein dichten, komplexen Maschinen des Porsche-Universums im Jahr 2021. Beim genaueren Hinsehen ist das dünne Geflecht aber unzerreißbar. Porsche ist sich selbst treu geblieben, und das färbt auf die Menschen ab – oder zieht die Menschen an. Unterwegs mit CURVES haben sich echte Freundschaften entwickelt, mit Menschen, die am Boden geblieben und füreinander da sind, Menschen mit klaren Werten. Das beginnt unserer Beobachtung nach im Unternehmen Porsche an den höchsten Positionen und setzt sich fort bis zu den Fans am anderen Ende der Welt. Oft konnten wir es kaum glauben, wenn unfassbare Raritäten und Legenden der Porsche-Geschichte plötzlich für CURVES auf einer Straße unterwegs waren, auf der sie nie hätten sein dürfen. Porsche 962 am Großglockner? – Kein Problem, einfach nur schnell die höhenluftkompatible Mexiko-Steuersoftware aufspielen und los. (Danke, Max und Mike …) Die Porsche-Legende 908 am Rossfeld? – Auf geht’s, warum auch nicht … Blättern Sie also mit uns durch die folgenden Seiten und lassen Sie sich von unserem Staunen anstecken, was Freundschaft und Großzügigkeit möglich machen. Jetzt, wo diese Geschichten und Bilder und Anekdoten aus den letzten 10 Jahren vor uns liegen, fällt uns auf, wie vielfältig sie sind, obwohl sich ein Roter Faden durchzieht. Es ist ein bemerkenswerter Moment, diese Erinnerungen so gebündelt zu erleben. Zwischen den Fotoproduktionen liegen Monate oder Jahre, mal sind sie bei einer CURVES-Reise entstanden, am Rand des Besuchs bei einem Porsche-Treffen oder speziell geplant. In unserem Kopf passen diese Erlebnisse aber zusammen, sie ergänzen sich. Diese Autos sind wie Songs, sie haben alle ihren ganz besonderen Rhythmus, ihre Melodie, ihre Geschichte – und mit den Fahrern und Besitzern auch einen Interpreten. Es würde uns in diesem Sinne also keinesfalls stören, wenn Sie dieses Buch aufschlagen und

6 — EDITORIAL

immediately opened their doors and garages to us to share their feelings, their machines, their experiences. Porsche is a family – not just the brand, but above all the fans and drivers. From Iceland to Thailand, San Francisco to Munich, Copenhagen to Venice we have only experienced friendship, enthusiasm and generosity. We were made welcome. Something else we have observed is the fact that a traditional brand like Porsche seems to keep the people who fall under its spell extremely youthful. Regardless of whether they are 85 or 16 years old, Porsche people are full of stories and personal experiences that exert a tremendously powerful force, indelible testimonies that are surprisingly similar in energy. So, if you ever hear talk of brand DNA, you should know that it really does exist at Porsche and can be directly transferred between the cars and their fans and drivers. We have thought long and hard about this secret and this book aims to pinpoint what is, in our opinion, the connecting element: from the Porsche 356 to the Taycan, Porsche has remained true to itself. The threads may sometimes be extremely fine, after all, there are immense differences between the light, almost ethereal and purist 356 or 550 Speedster rockers of the 1960s, the mighty racing cars of the intervening decades and the incredibly dense, complex machines of the Porsche universe in 2021. On closer inspection, however, the thin line is unbreakable. Porsche has always remained true to itself, and that rubs off on people – or attracts them. We have forged firm friendships during our journey with CURVES, striking up close relationships with people who have kept their feet on the ground and are there for one another, sharing the same clear values. Our observations tell us this begins with the people at the top in the Porsche company and continues to fans at the other end of the world. We were often astonished when unbelievable rarities and legends of Porsche history were suddenly brought out to be put through their paces on roads they were never designed for, just for CURVES. You want to drive a Porsche 962 on the Grossglockner? – No problem, we’ll just quickly download the Mexico control software to enable the car to cope with the thinner air, then away we go. (Thanks, Max and Mike …) What about trying the legendary Porsche 908 on the Rossfeld panoramic road? – Let’s go, why not ... So, leaf through the following pages with us and be amazed by what friendship and generosity can achieve. As we look back on these stories, pictures and anecdotes from the last 10 years, we are struck by how diverse they are, even though they all share a common thread. It is remarkable to find these memories bundled together in this way. There are months or even years between the photoshoots, some were taken on a CURVES trip and some on the fringes of a visit to a Porsche event, while others were specially planned set-ups. In our minds, however, these experiences fit together and complement one another. These cars are like songs, each with its own very special rhythm, melody and story – while the drivers and owners are like the singers. In this sense, it wouldn’t bother us if, on opening

CARS & CURVES

Stefan Bogner ist Autor, Fotograf und Inhaber einer Designagentur – und ein leidenschaftlicher Porsche Fahrer. Mit seinen eindrücklichen Fotografien von Kurven, Kehren und Serpentinen hat er die Schönheit der Alpenpässe sichtbar gemacht. Sein Magazin CURVES und seine Bücher gelten unter sportlichen Automobilisten als perfekte Anleitungen zum Glücklichsein. Stefan Bogner is a writer, photographer, founder of a Munich Design Agency – and a passionate Porsche driver. With his stunning photos of curves, hairpins and serpentines, he has captured the magnificence of the Alpine passes. Sporty drivers consider his magazine CURVES and his coffee-table books as the ultimate guides to happiness.

Ben Winter hat im Laufe der letzten 20 Jahre für die renommiertesten Tageszeitungen und Zeitschriften Deutschlands geschrieben, kann als früherer Motorrad-Rennfahrer die meisten europäischen und US-amerikanischen Rennstrecken am Geschmack der Kiesbetten erkennen, findet zu jeder großen Straße immer die viel schönere Umleitung und leidet an chronischem Fernweh. Als Sohn einer Ingenieurs- und WanderpredigerDynastie sieht der gelernte Fotograf und studierte Soziologe stets die Transzendenz aller Dinge. Over the last 20 years, Ben Winter has written for Germany’s most renowned newspapers and magazines. As a former motorcycle racer, he can recognise most European and American race tracks from the taste of their gravel traps. For every major road, he can always find the far more beautiful detour. And he suffers terribly from chronic wanderlust. As the offspring of a dynasty of engineers and itinerant preachers, the professional photographer and qualified sociologist always sees the transcendency of all things.

Dass eine traditionsreiche Marke wie Porsche dabei die Menschen in ihrem Bannstrahl ungemein jung zu halten scheint, ist eine weitere Beobachtung. Egal ob 85 oder 16 Jahre alt, sind die Porsche-Leute voller Geschichten und persönlicher Erlebnisse, die eine ungemein starke Kraft ausüben, die unauslöschlich scheinen und von erstaunlich ähnlicher Energie sind. Wenn also irgendwo die Rede von einer Marken-DNA ist: Bei Porsche gibt es sie wirklich, und sie ist zwischen den Autos und ihren Fans und Fahrern unmittelbar übertragbar.

Something else we have observed is the fact that a traditional brand like Porsche seems to keep the people who fall under its spell extremely youthful. Regardless of whether they are 85 or 16 years old, Porsche people are full of stories and personal experiences that exert a tremendously powerful force, indelible testimonies that are surprisingly similar in energy. So, if you ever hear talk of brand DNA, you should know that it really does exist at Porsche and can be directly transferred between the cars and their fans and drivers.

dabei an eine gute, alte Schallplatte denken, die genau JETZT mit einem ersten Knistern der Nadel in der Rille losgeht … Erster Song: Jeff Zwart im Porsche 356 Pre-A hinter Aspen/Colorado. Das hat den lässigen Schub eines Country-Tracks, vielleicht hören Sie wie wir den stampfenden Beat eines Stiefels auf Holzdielen, das Wimmern der Bluesharp und den Twang der Dobro-Gitarre. Und dann, nächster Track, Thailand. Mit Tenn im 911 SWB unterwegs. Gänsehaut auf den Unterarmen, wenn das wie eine schimmernde Synthesizer-Wand hereinschwebt, voller Exotik und Kraft, voll raunender Magie … Es kann genau so weitergehen, dieses Buch ist natürlich dazu gedacht, in einem Schwung durchlebt zu werden, Moment für Moment, bis die Nadel mit einem letzten Knistern und Ploppen aus der Rille springt und das Zimmer still wird. Dieses Bild soll nicht überstrapaziert werden, aber eine musikalische Analogie hätten wir noch: „10 Jahre CARS & CURVES“, dieses Buch ist keine Sammlung von Greatest Hits, sondern eher ein Konzeptalbum. Eine Momentaufnahme. Wir sind immer noch unterwegs, hoffen auf neue Abenteuer und eine Welt in Cinemascope-Schönheit, wir freuen uns auf alte Wegbegleiter und neue Bekanntschaften. 10 Jahre CURVES – das ist vielleicht erst der Anfang.

CARS & CURVES

this book, you were reminded of an old classic record that starts right away with the crackling of the needle in the grooves ... First track: Jeff Zwart in the Porsche 356 Pre-A beyond Aspen / Colorado. This has the casual thrust of a country track, so, like us, you might hear the pounding beat of cowboy boots on wooden floorboards, the shimmer of the blues harmonica and the twang of a steel guitar. And then comes the next track, Thailand. Out and about with Tenn in the 911 SWB. You get goosebumps as the photo-story pervades the space like a shimmering wall of synthesizer sound, full of exoticism and power, laden with whispering magic ... and so it goes on. Of course this book is meant to be absorbed in one sitting, moment-by-moment until the needle finally jumps out of the groove with one last crackle and thump and the room falls silent. This image should not be over-stretched, but we still have one more musical analogy: “10 Years of CARS & CURVES”, is not a greatest hits collection, but rather a concept album, a snapshot. We are still on the road, on the lookout for new adventures and a world in cinemascope beauty. We look forward to meeting up with old companions and new acquaintances. 10 years of CURVES may be just the beginning.

EDITORIAL — 7


PORSCHE 356 PRE A

Schönheit und Härte, Klarheit und Demut: Oben in den Rocky Mountains ist das Leben rein und dicht und wahr. Im Porsche 356 des Fotografen, Filmemachers und mehrfachen Pikes-Peak-Siegers Jeff Zwart wird das sonnenklar. Beauty and grit, simplicity and humility: life in the Rocky Mountains is all about purity, intensity and truth. This is made crystal clear in the Porsche 356 owned by multiple Pikes Peak winner, photographer and filmmaker Jeff Zwart.

J

B

Jeff Zwart sieht das genauso. Der Fotograf und Filmemacher hat seinen zweiten Wohnsitz von Kalifornien bis hierher nach Colorado verlegt und treibt sich bei jeder Gelegenheit durch das Gebirge. Ein zupackender Offroader wäre für diesen Lifestyle passend, aber Jeff hat oktanhaltiges Blut und mag es leicht, treibend, puristisch. Das Porschefahren ist bei ihm in der Familien-DNA hinterlegt, hat ihn am Pikes Peak in die ewige Siegerliste getragen und immer wieder den Ton angegeben. Da wundert es wenig, dass er einen alten 356 nutzt, um durch die Rockies zu stauben. Der Porsche-Senior passt einfach. Ist hart im Nehmen, eine ehrliche Haut. Hier geht es nicht um ein abgehobenes Klassiker-Ding, sondern um soliden Lebens-Ruhepuls, ungenierten Pragmatismus. Auf den buckligen Rücken des 356 hat Jeff deshalb auch einen soliden Dachgarten aus Stahlrohr geschraubt – der passt wiederum perfekt fürs Kanu, mit dem Jezebel und er die Bergseen Colorados unsicher machen. Kein zeitgenössisch-passendes Accessoire aus Glasfaser oder gar Holz, sondern eine federleichte Neuzeit-Maschine aus Kohlefaser. Reine Funktion. Seelenverwandt zum 356, diesem festen Händedruck des Lebens.

Jeff Zwart sees things the same way. A photographer and filmmaker, Jeff has moved his second home from California to Colorado and takes every opportunity to get up into the mountains. A rough-tough off-roader would be the obvious choice for this lifestyle, but Jeff has gasoline in his blood and likes things light, dynamic and pure. Porsche is part of his family’s DNA. He was driving a Porsche when he earned his place on the Pikes Peak perpetual winner’s list, so it is hardly surprising that he drives an old 356 to power his way through the Rockies. The vintage Porsche senior is the perfect fit. It can take the rough and tumble with refreshing honesty. This is not about a detached taste for classic cars, but about a having a firm finger on the resting pulse of life – straight-forward practicality. That’s also why Jeff has attached a solid tubular steel roof rack onto the hunched back of the 356 – perfect for the canoe in which he and Jezebel explore the mountain lakes of Colorado. We’re not talking about something contemporary with the car and made of fiberglass or even wood, but a feather-light modern craft made of carbon fiber. Pure functionality. A soul mate for the 356, meeting life head-on with a firm handshake.

e zebel hechelt ihr unergründliches Berner-Sennhund-Lächeln und schaut von der Rückbank gelassen zu, wie Jeff Zwart das Bakelit-Lenkrad des 53er Porsche 356 tanzen lässt. Der Vierzylinder-Boxermotor knarzt und knödelt seinen nasalen Sound hinaus, treibt dabei das elfenbeinweiße Coupé engagiert in die Berge hinauf. Wild und weit streben ringsum die Rocky Mountains in alle Himmelrichtungen, hinten, unten rempelt sich Aspen mit uraltem Wildwest-Trotz in die Gebirgshänge. Robuste Ziegelsteinbauten kauern entlang rechteckig angelegter Straßen, in der alten Silberstadt grooven der Geist früheren Bergarbeiter-Lebens und moderner Winter-Ski-Jetset einen launigen Line Dance. Schneebedeckte Gipfel degradieren stahlblauen Himmel zum Statisten, weiße Schäfchenwolken surfen durch die Troposphäre. In dieser Ecke der Welt bist du draußen, sind die Berge alles.

10 — P O R S C H E 3 5 6 P R E A / U S A - A S P E N

ernese mountain dog Jezebel pants away happily on the back seat, calmly watching as Jeff Zwart lets the Bakelite steering wheel of the 53 Porsche 356 dance under his hands. The four-cylinder flat engine creaks and snarls as the ivory-white coupé doggedly climbs toward the mountains. The wild majesty of the Rocky Mountains is spread out all around us, behind us, far below, Aspen clings to the slopes with the age-old defiance of the Wild West. Sturdy-looking brick buildings crouch along the grid of streets, where the spirit of the town’s silver-mining past performs a whimsical line dance with today’s winter skiing jet set. The snow-capped peaks are the stars here, turning the steel-blue skies and white fleecy clouds that surf through the troposphere into bit part actors. When you’re outdoors in this corner of the world, the mountains are everything.

CARS & CURVES

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PORSCHE 356 PRE A

Schönheit und Härte, Klarheit und Demut: Oben in den Rocky Mountains ist das Leben rein und dicht und wahr. Im Porsche 356 des Fotografen, Filmemachers und mehrfachen Pikes-Peak-Siegers Jeff Zwart wird das sonnenklar. Beauty and grit, simplicity and humility: life in the Rocky Mountains is all about purity, intensity and truth. This is made crystal clear in the Porsche 356 owned by multiple Pikes Peak winner, photographer and filmmaker Jeff Zwart.

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Jeff Zwart sieht das genauso. Der Fotograf und Filmemacher hat seinen zweiten Wohnsitz von Kalifornien bis hierher nach Colorado verlegt und treibt sich bei jeder Gelegenheit durch das Gebirge. Ein zupackender Offroader wäre für diesen Lifestyle passend, aber Jeff hat oktanhaltiges Blut und mag es leicht, treibend, puristisch. Das Porschefahren ist bei ihm in der Familien-DNA hinterlegt, hat ihn am Pikes Peak in die ewige Siegerliste getragen und immer wieder den Ton angegeben. Da wundert es wenig, dass er einen alten 356 nutzt, um durch die Rockies zu stauben. Der Porsche-Senior passt einfach. Ist hart im Nehmen, eine ehrliche Haut. Hier geht es nicht um ein abgehobenes Klassiker-Ding, sondern um soliden Lebens-Ruhepuls, ungenierten Pragmatismus. Auf den buckligen Rücken des 356 hat Jeff deshalb auch einen soliden Dachgarten aus Stahlrohr geschraubt – der passt wiederum perfekt fürs Kanu, mit dem Jezebel und er die Bergseen Colorados unsicher machen. Kein zeitgenössisch-passendes Accessoire aus Glasfaser oder gar Holz, sondern eine federleichte Neuzeit-Maschine aus Kohlefaser. Reine Funktion. Seelenverwandt zum 356, diesem festen Händedruck des Lebens.

Jeff Zwart sees things the same way. A photographer and filmmaker, Jeff has moved his second home from California to Colorado and takes every opportunity to get up into the mountains. A rough-tough off-roader would be the obvious choice for this lifestyle, but Jeff has gasoline in his blood and likes things light, dynamic and pure. Porsche is part of his family’s DNA. He was driving a Porsche when he earned his place on the Pikes Peak perpetual winner’s list, so it is hardly surprising that he drives an old 356 to power his way through the Rockies. The vintage Porsche senior is the perfect fit. It can take the rough and tumble with refreshing honesty. This is not about a detached taste for classic cars, but about a having a firm finger on the resting pulse of life – straight-forward practicality. That’s also why Jeff has attached a solid tubular steel roof rack onto the hunched back of the 356 – perfect for the canoe in which he and Jezebel explore the mountain lakes of Colorado. We’re not talking about something contemporary with the car and made of fiberglass or even wood, but a feather-light modern craft made of carbon fiber. Pure functionality. A soul mate for the 356, meeting life head-on with a firm handshake.

e zebel hechelt ihr unergründliches Berner-Sennhund-Lächeln und schaut von der Rückbank gelassen zu, wie Jeff Zwart das Bakelit-Lenkrad des 53er Porsche 356 tanzen lässt. Der Vierzylinder-Boxermotor knarzt und knödelt seinen nasalen Sound hinaus, treibt dabei das elfenbeinweiße Coupé engagiert in die Berge hinauf. Wild und weit streben ringsum die Rocky Mountains in alle Himmelrichtungen, hinten, unten rempelt sich Aspen mit uraltem Wildwest-Trotz in die Gebirgshänge. Robuste Ziegelsteinbauten kauern entlang rechteckig angelegter Straßen, in der alten Silberstadt grooven der Geist früheren Bergarbeiter-Lebens und moderner Winter-Ski-Jetset einen launigen Line Dance. Schneebedeckte Gipfel degradieren stahlblauen Himmel zum Statisten, weiße Schäfchenwolken surfen durch die Troposphäre. In dieser Ecke der Welt bist du draußen, sind die Berge alles.

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ernese mountain dog Jezebel pants away happily on the back seat, calmly watching as Jeff Zwart lets the Bakelite steering wheel of the 53 Porsche 356 dance under his hands. The four-cylinder flat engine creaks and snarls as the ivory-white coupé doggedly climbs toward the mountains. The wild majesty of the Rocky Mountains is spread out all around us, behind us, far below, Aspen clings to the slopes with the age-old defiance of the Wild West. Sturdy-looking brick buildings crouch along the grid of streets, where the spirit of the town’s silver-mining past performs a whimsical line dance with today’s winter skiing jet set. The snow-capped peaks are the stars here, turning the steel-blue skies and white fleecy clouds that surf through the troposphere into bit part actors. When you’re outdoors in this corner of the world, the mountains are everything.

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PORSCHE    911 SWB

Ein Porsche ist durch und durch europäisch: rational, drahtig und abgeklärt. Wenn »Tenn« aber mit seinem 911 SWB durch Thailand feuert, bekommt das PorscheUniversum plötzlich magische und unerklärliche Risse. A Porsche could hardly be more European: rational, wiry and serene. But when »Tenn« zips around Thailand in his 911 SWB, the Porsche universe suddenly begins to crack open in magical and inexplicable ways.

T

hailand. Der Dschungel dampft, eine grüne Wand aus Unterholz, Dickicht und Palmwedeln verschlingt das schmale Asphaltband, auf dem ein weißer Porsche 911 SWB dahinturnt. Am Steuer: Sihabutr „Tenn“ Xoomsai. Filmemacher, Journalist, Unruhegeist, Erfinder von „Das Treffen“, dem größten Porsche-Fest Südostasiens. Tenn lebt den Flow: tapferes Hineinschieben in Kurven, frivole Heckschwenks beim Herausbeschleunigen. Reelin’ with the feelin’, movin’ and a-groovin’ – das kann der 911 der 1960er-Jahre perfekt. Knochentrockenes Bellen des luftgekühlten Boxermotors, mit dem sein direktes Zuschlagen untermalt wird. Dieses Auto fährt, wie eine alte Cream-Platte auf dem Vinyldreher klingt: knackend, knisternd, druckvoll und unmittelbar. Lässig liegen die langgezogenen Kehren im Wald. Palmen biegen sich und fächeln mit filigranen Blatt-Fingern, die Luft duftet würzig und mürbe. Süß und wild ist das Land, die Szenerie fremd, geheimnisvoll und abenteuerlich. Was für eine unglaubliche Fahrt. Mit dem Porsche durch ein Land, das nicht weiter entfernt sein könnte von Stuttgart-Zuffenhausen. Vom Hockenheimring. Von der Nürburgring-Nordschleife. Von allem, was Porsche bis in die letzte DNA-Nuance ausmacht. Und trotzdem passt es so, so gut. Anbremsen, runterschalten, den Boxer „Vroarr“ sagen lassen. Gänsehaut kriegen. Eintauchen in den Radius, die Straße im Lenkrad spüren. Ihre sanften Verwerfungen und das Ziehen der Fliehkraft, alles ganz präsent in Echtzeit in deinen Händen. Kurvenzeit. Dann duscht Regen für ein paar Minuten das Land, danach wird die Luft ein feuchter Schwamm sein, werden sämtlichen Schweißflecken die T-Shirts ausgehen. Tenn blinzelt einen Schweißtropfen weg und lacht: „Klimaanlage. Das ist in Thailand ein Hardcore-Fahrer-Must-HaveAccessoire.“ – Einen Moment später ist die Hauptsache aber wieder völlig klar: Fahren. Im Rhythmus des Boxermotors bis hinunter an den Golf von Thailand. Tiefblau am Grün des Waldes. Weit hinten türmen sich Regenwolken, heute Nacht wird es wieder regnen. Splish, splash.

2 6 — P O R S C H E 911 S W B / T H A I L A N D

T

hailand. In the steaming jungle, a green wall of undergrowth, thicket and palm fronds encloses the narrow strip of asphalt where a white Porsche 911 SWB is being put through its paces. At the wheel is Sihabutr “Tenn” Xoomsai. A filmmaker, journalist and all-round restless spirit, Tenn is the man behind “Das Treffen”, the largest Porsche festival in Southeast Asia. Tenn lives life in the flow: bravely driving hard into bends with an insouciant flick of the tail when accelerating out again. The 1960’s 911 is the perfect car for reelin’ with the feelin’, movin’ and a-groovin’. The hoarse bark of the air-cooled flat engine emphasizes the direct dynamism of Tenn’s driving style. This car handles like an old Cream LP on a vinyl turntable: cracking, crackling, powerful and immediate. The long hairpin bends are dotted casually throughout the forest. Palms sway, fanning you with their delicate leafy fingers and the air is delicately fragranced with the mellow smell of spices. The countryside is sweet yet wild, the scenery strange and mysterious with a promise of adventure. This is a truly amazing trip in a Porsche through a landscape that couldn’t be more different from Stuttgart-Zuffenhausen, the Hockenheimring or the Nürburgring-Nordschleife – everything that defines Porsche down to the last element in its DNA. And yet the car fits in so incredibly well. Brake, downshift and let the engine roar. Enjoy the prickle of goosebumps. Immerse yourself in the mild curves as you feel the road through the steering wheel: the occasional gentle bump and the pull of centrifugal force, all present and correct in real time at your fingertips. Simply savor the endless bends. Then rain showers the country for a few short minutes, subsequently turning the air into a damp sponge, rinsing all the sweat stains from your T-shirt. Tenn wipes away a bead of sweat and laughs: “Air conditioning is a must-have accessory for seriously hardcore drivers in Thailand.” – A moment later, however, I am reminded again of the main reason we are here: driving. The rhythm of the flat engine accompanies us down to the Gulf of Thailand. The water is deep blue against the verdant green of the forest. Rain clouds are building up in the far distance, so tonight it will rain again. Splish, splash.

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PORSCHE    911 SWB

Ein Porsche ist durch und durch europäisch: rational, drahtig und abgeklärt. Wenn »Tenn« aber mit seinem 911 SWB durch Thailand feuert, bekommt das PorscheUniversum plötzlich magische und unerklärliche Risse. A Porsche could hardly be more European: rational, wiry and serene. But when »Tenn« zips around Thailand in his 911 SWB, the Porsche universe suddenly begins to crack open in magical and inexplicable ways.

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hailand. Der Dschungel dampft, eine grüne Wand aus Unterholz, Dickicht und Palmwedeln verschlingt das schmale Asphaltband, auf dem ein weißer Porsche 911 SWB dahinturnt. Am Steuer: Sihabutr „Tenn“ Xoomsai. Filmemacher, Journalist, Unruhegeist, Erfinder von „Das Treffen“, dem größten Porsche-Fest Südostasiens. Tenn lebt den Flow: tapferes Hineinschieben in Kurven, frivole Heckschwenks beim Herausbeschleunigen. Reelin’ with the feelin’, movin’ and a-groovin’ – das kann der 911 der 1960er-Jahre perfekt. Knochentrockenes Bellen des luftgekühlten Boxermotors, mit dem sein direktes Zuschlagen untermalt wird. Dieses Auto fährt, wie eine alte Cream-Platte auf dem Vinyldreher klingt: knackend, knisternd, druckvoll und unmittelbar. Lässig liegen die langgezogenen Kehren im Wald. Palmen biegen sich und fächeln mit filigranen Blatt-Fingern, die Luft duftet würzig und mürbe. Süß und wild ist das Land, die Szenerie fremd, geheimnisvoll und abenteuerlich. Was für eine unglaubliche Fahrt. Mit dem Porsche durch ein Land, das nicht weiter entfernt sein könnte von Stuttgart-Zuffenhausen. Vom Hockenheimring. Von der Nürburgring-Nordschleife. Von allem, was Porsche bis in die letzte DNA-Nuance ausmacht. Und trotzdem passt es so, so gut. Anbremsen, runterschalten, den Boxer „Vroarr“ sagen lassen. Gänsehaut kriegen. Eintauchen in den Radius, die Straße im Lenkrad spüren. Ihre sanften Verwerfungen und das Ziehen der Fliehkraft, alles ganz präsent in Echtzeit in deinen Händen. Kurvenzeit. Dann duscht Regen für ein paar Minuten das Land, danach wird die Luft ein feuchter Schwamm sein, werden sämtlichen Schweißflecken die T-Shirts ausgehen. Tenn blinzelt einen Schweißtropfen weg und lacht: „Klimaanlage. Das ist in Thailand ein Hardcore-Fahrer-Must-HaveAccessoire.“ – Einen Moment später ist die Hauptsache aber wieder völlig klar: Fahren. Im Rhythmus des Boxermotors bis hinunter an den Golf von Thailand. Tiefblau am Grün des Waldes. Weit hinten türmen sich Regenwolken, heute Nacht wird es wieder regnen. Splish, splash.

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PORSCHE 964 M1M

Mountain Tool: Wenn der Porsche-Designchef Michael Mauer mit seinem grauen 964 Carrera 2 ausrückt, um die Berge unsicher zu machen, steht genau das am Heck. Und mehr gibt es dann auch nicht zu sagen.

When Porsche’s head of design Michael Mauer takes his gray 964 Carrera 2 for a spin up the mountains these are exactly the words you’ll find written on the rear. There is really nothing more to say.

F

F

ashion-Grau, heißt die Farbe. Kreide- oder KalkGrau mit einem Stich ins Grüne. Dazu kommen große Räder, sportliche Schürzen, moderne LEDLeuchten, eine cleane Silhouette ohne Spoiler, aber mit breitem Heck. Die pure Form der Modellreihe 964 also, nur weiter subtil reduziert und charakterstark unterstrichen, konzentriert und modernisiert. Genau so sieht für den Porsche-Designchef Michael Mauer der ideale, klassische 911 aus. Eine komprimierte Fahrmaschine, die sich perfekt fürs engagierte Fahren eignet. Für Alpenpässe und die versteckten Winkel der Landkarte. Für jeden Moment einer Kurve. Fürs Verlorengehen zwischen Bergtälern, das Dahinräubern oben unter dem Himmel, für Gipfelsturm und Serpentinen-Tanz. – „Mountain Tool“ steht am Heck, in einer verschlungenen Typo, die geradewegs aus dem Werk zu kommen scheint. Als ob es das Modell „911 M1M Mountain Tool“ wirklich ganz offiziell gäbe. Und das tut es irgendwie ja auch. Irgendwo im Süden Deutschlands, zwischen Schwarzwald und den Alpen, mit Michael Mauer am Steuer.

ashion gray is the name of the color. Chalk or lime gray, with a hint of green. Added to this are large wheels, sporty aprons, modern LED lights, a clean silhouette without spoilers, but with a wide rear end. The same pure form as the 964 model range, but subtly reduced with an emphatically concentrated, modernized appearance – this is exactly what the ideal, Classic 911 looks like to Porsche head of design Michael Mauer. A compact driving machine that is ideal for focused motoring. The perfect choice for alpine passes and out-ofthe-way corners of the map. The companion of choice for every moment in a curve, for getting lost among the mountains valleys, cruising under open skies, storming summits and negotiating serpentine bends. – The words “Mountain Tool” are emblazoned on the rear in intricate lettering that seems to come straight from the factory. It is as if the “911 M1M Mountain Tool” model genuinely officially existed. And somehow it does. Somewhere in southern Germany, between the Black Forest and the Alps, with Michael Mauer behind the wheel.

Die Mannschaft von AP Car Design in Göttingen hat den 1991er 964 Carrera 2 von 3,6 auf 3,8 Liter Hubraum gepusht, solide 60 PS mehr verabreicht und gleichzeitig gewaltig Gewicht herausgenommen. Keine 1200 Kilogramm wiegt das Auto jetzt, das Resultat ist augenöffnend schnell und haarsträubend emotional. Der hagere Porsche-Designchef lässt den M1M fliegen, gerade so, als ob nicht nur sein perfekt geschnittener 964 ein ästhetischer Idealtyp wäre, sondern auch das Fahren an sich eine Kunstform. Genauso rein und pur wie das Auto an sich. Michael Mauer ist in jeder Disziplin ein Zeremonienmeister, sein „M1M Mountain Tool“ eine Offenbarung oben am Furka-Pass. Selbst die Berge scheinen zu wissen, dass sie einen Meister gefunden haben, türmen dramatische Wolken, baden in Sonnenlicht und lassen gleich darauf wieder beklemmende Düsternis aus verborgenen Höhlen quellen, während der Boxermotor mit krachender Stimme eine Herausforderung ins Rund schickt. Ein ganz normaler Tag mit dem Mountain Tool.

The AP Car Design team in Göttingen upped the displacement of the 1991 964 Carrera 2 from 3.6 to 3.8 liters, giving it a whopping extra 60 HP, while also significantly reducing its weight. The car now weighs less than 1,200 kilos, making it astonishingly fast and hair-raisingly exciting.

4 0 — P O R S C H E 9 6 4 M1M / S C H W E I Z - S W I T Z E R L A N D

I TA L I E N - I TA LY

The lean-limbed Porsche head of design lets the M1M open up, as if to show us that his perfectly cut 964 is an aesthetic ideal and driving itself an art form as pure and clean as the car itself. Michael Mauer is a master of ceremonies in every discipline and his “M1M Mountain Tool” is a revelation high up on the Furka Pass. Even the mountains seem to know they are in the presence of a master as clouds build into dramatic columns, bathing in sunlight one moment and plunging into stygian gloom the next, while the thundering sound of the flat engine acts like a challenge to the surroundings. Just another normal day with the Mountain Tool.

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SCHWEIZ - SWITZERLAND

I TA L I E N - I TA LY / P O R S C H E 9 6 4  M1M — 41


PORSCHE 964 M1M

Mountain Tool: Wenn der Porsche-Designchef Michael Mauer mit seinem grauen 964 Carrera 2 ausrückt, um die Berge unsicher zu machen, steht genau das am Heck. Und mehr gibt es dann auch nicht zu sagen.

When Porsche’s head of design Michael Mauer takes his gray 964 Carrera 2 for a spin up the mountains these are exactly the words you’ll find written on the rear. There is really nothing more to say.

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ashion-Grau, heißt die Farbe. Kreide- oder KalkGrau mit einem Stich ins Grüne. Dazu kommen große Räder, sportliche Schürzen, moderne LEDLeuchten, eine cleane Silhouette ohne Spoiler, aber mit breitem Heck. Die pure Form der Modellreihe 964 also, nur weiter subtil reduziert und charakterstark unterstrichen, konzentriert und modernisiert. Genau so sieht für den Porsche-Designchef Michael Mauer der ideale, klassische 911 aus. Eine komprimierte Fahrmaschine, die sich perfekt fürs engagierte Fahren eignet. Für Alpenpässe und die versteckten Winkel der Landkarte. Für jeden Moment einer Kurve. Fürs Verlorengehen zwischen Bergtälern, das Dahinräubern oben unter dem Himmel, für Gipfelsturm und Serpentinen-Tanz. – „Mountain Tool“ steht am Heck, in einer verschlungenen Typo, die geradewegs aus dem Werk zu kommen scheint. Als ob es das Modell „911 M1M Mountain Tool“ wirklich ganz offiziell gäbe. Und das tut es irgendwie ja auch. Irgendwo im Süden Deutschlands, zwischen Schwarzwald und den Alpen, mit Michael Mauer am Steuer.

ashion gray is the name of the color. Chalk or lime gray, with a hint of green. Added to this are large wheels, sporty aprons, modern LED lights, a clean silhouette without spoilers, but with a wide rear end. The same pure form as the 964 model range, but subtly reduced with an emphatically concentrated, modernized appearance – this is exactly what the ideal, Classic 911 looks like to Porsche head of design Michael Mauer. A compact driving machine that is ideal for focused motoring. The perfect choice for alpine passes and out-ofthe-way corners of the map. The companion of choice for every moment in a curve, for getting lost among the mountains valleys, cruising under open skies, storming summits and negotiating serpentine bends. – The words “Mountain Tool” are emblazoned on the rear in intricate lettering that seems to come straight from the factory. It is as if the “911 M1M Mountain Tool” model genuinely officially existed. And somehow it does. Somewhere in southern Germany, between the Black Forest and the Alps, with Michael Mauer behind the wheel.

Die Mannschaft von AP Car Design in Göttingen hat den 1991er 964 Carrera 2 von 3,6 auf 3,8 Liter Hubraum gepusht, solide 60 PS mehr verabreicht und gleichzeitig gewaltig Gewicht herausgenommen. Keine 1200 Kilogramm wiegt das Auto jetzt, das Resultat ist augenöffnend schnell und haarsträubend emotional. Der hagere Porsche-Designchef lässt den M1M fliegen, gerade so, als ob nicht nur sein perfekt geschnittener 964 ein ästhetischer Idealtyp wäre, sondern auch das Fahren an sich eine Kunstform. Genauso rein und pur wie das Auto an sich. Michael Mauer ist in jeder Disziplin ein Zeremonienmeister, sein „M1M Mountain Tool“ eine Offenbarung oben am Furka-Pass. Selbst die Berge scheinen zu wissen, dass sie einen Meister gefunden haben, türmen dramatische Wolken, baden in Sonnenlicht und lassen gleich darauf wieder beklemmende Düsternis aus verborgenen Höhlen quellen, während der Boxermotor mit krachender Stimme eine Herausforderung ins Rund schickt. Ein ganz normaler Tag mit dem Mountain Tool.

The AP Car Design team in Göttingen upped the displacement of the 1991 964 Carrera 2 from 3.6 to 3.8 liters, giving it a whopping extra 60 HP, while also significantly reducing its weight. The car now weighs less than 1,200 kilos, making it astonishingly fast and hair-raisingly exciting.

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The lean-limbed Porsche head of design lets the M1M open up, as if to show us that his perfectly cut 964 is an aesthetic ideal and driving itself an art form as pure and clean as the car itself. Michael Mauer is a master of ceremonies in every discipline and his “M1M Mountain Tool” is a revelation high up on the Furka Pass. Even the mountains seem to know they are in the presence of a master as clouds build into dramatic columns, bathing in sunlight one moment and plunging into stygian gloom the next, while the thundering sound of the flat engine acts like a challenge to the surroundings. Just another normal day with the Mountain Tool.

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SCHWEIZ - SWITZERLAND

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PORSCHE 917/30 PORSCHE GT1-98 PORSCHE 935 2.0 »BABY«

Wenn alte Rennwagen träumen, wird es laut und hitzig und unerhört. Die AeroMeister der Siebziger und Neunziger im Windschatten-Gefecht, wilde Porsche-Gesellen, totally out of control in Hockenheim. Things soon get loud, heated and even a little outrageous when old racing cars start to dream. The Porsche aeromasters that battled it out in the slipstream in the seventies and nineties fans go wild and lose control in Hockenheim.

W

ir stellen uns manchmal vor, dass sich die alten Renner im Porsche Museum treffen. Nachts, wenn alles ruhig ist, nur die fahlen Leuchten über den Notausgängen glimmen und sanftes Mondlicht in die Hallen, Gänge und Werkstätten sickert. Ausgebrannte Slickreifen quietschen vorsichtig über den glatten Boden, wenn der 917/30 von 1972 zu seinem etwas jüngeren Kumpel hinüberrollt, dem 1977er 935 2.0 und gemeinsam schleichen sie dann einen Winkel weiter, wo der GT1 der Generation 1998 schlummert. Sie schwelgen in Erinnerungen, es wird Racer-Latein gesponnen, man erzählt sich die wildesten Geschichten. Und dann träumen sie. Vom Tag, an dem sie im glorreichen Formationsflug über die Autobahn nach Hockenheim segeln werden, um dort ein paar zügige Runden auf der Grand-Prix-Strecke zu drehen. Der 917/30 mit singendem Gitterrohrrahmen, martialisch brüllendem 5,5-Liter-180-Grad-V12-Zylinder und böse fauchenden Turboladern. Höllenmaschine mit Flügeln. Ganz Hockenheim wird ihn hören und wissen, dass man auch als beinahe 50 Jahre alte Maschine noch Mark erschüttern und infernalisch schnell sein kann. Wenn 1100 PS sich mit nur 800 Kilogramm anlegen, ist das einfach ganz groß. Für immer und ewig. Der gerade einmal fünf Jahre jüngere 935 mit seinem winzigen 1,4-Liter-Sechszylinder-Turbo-Boxer wird sich von dieser Leistungsschau nicht einschüchtern lassen. Er wurde schließlich gebaut, um sich durchzusetzen: drastisch reduzierter Hubraum für das Zweiliter-Reglement der „Deutschen Rennsport Meisterschaft“, 380 PS stark und gerade einmal 735 Kilogramm schwer. Dieser unerbittliche Flegel mit seiner ausgefeilten Aerodynamik hat zu seiner Zeit den eingeführten Champions gezeigt, was eine Harke ist. Und würde es jederzeit wieder tun. Der GT1 von 1998 findet sich genau zwischen seinen streitbaren Kollegen, ist mit 550 PS und 3,2-Liter-Maschine ein echter Gentleman, zuverlässig und stetig, effizient und zukunftsweisend. Aber auch Le-Mans-Sieger. Und damit wird er beim nächsten nächtlichen Treffen einmal richtig angeben.

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ometimes we like to imagine all the old race cars in the Porsche Museum getting together at night when everything is quiet and only the dim lamps over the emergency exits and the silvery light of the moon light up the halls, corridors and workshops. Burned-out slick tires cautiously squeal across the smooth floor when the 1972 917/30 trundles across to its somewhat younger buddy, the 1977 935 2.0, and together they creep up to where the 1998 GT1 is lost in slumber. They relive the old days, using familiar racing jargon and telling the tallest tales. And then they dream. They look forward to the day when they will sail in glorious formation across the autobahn to Hockenheim for a few quick laps on the Grand Prix track. The 917/30 with its reverberating space frame, stentorian 5.5-liter 180-degree V12 cylinder engine and hissing turbochargers is a hellish machine with wings to match. All of Hockenheim is going to hear it and know that, even at almost 50 years old, it can still shake things up and demonstrate incredible speed. It’s a big deal when 1,100 HP can be generated by a car weighing just 800 kilos. For ever and ever. Amen. – Just five years younger, the 935, with its tiny 1.4-liter flat six engine, is not going to be intimidated by this show of strength. After all, it was built to win: drastically reduced displacement to meet the two-liter regulations of the “German Racing Championship”, with an output of 380 hp and weighing just 735 kilos. In its day, this implacable monster used its sophisticated aerodynamics to show the established champions just how things should be done. And would do the same again anytime. – The 1988 GT1 is stuck between its two warring companions, its 550 HP and 3.2 liter engine marking it out as a true gentleman: reliable, efficient and a pointer to things to come. And, let’s not forget, a Le Mans winner. Now that’s something to boast about at the next night-time get-together.

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PORSCHE 917/30 PORSCHE GT1-98 PORSCHE 935 2.0 »BABY«

Wenn alte Rennwagen träumen, wird es laut und hitzig und unerhört. Die AeroMeister der Siebziger und Neunziger im Windschatten-Gefecht, wilde Porsche-Gesellen, totally out of control in Hockenheim. Things soon get loud, heated and even a little outrageous when old racing cars start to dream. The Porsche aeromasters that battled it out in the slipstream in the seventies and nineties fans go wild and lose control in Hockenheim.

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ir stellen uns manchmal vor, dass sich die alten Renner im Porsche Museum treffen. Nachts, wenn alles ruhig ist, nur die fahlen Leuchten über den Notausgängen glimmen und sanftes Mondlicht in die Hallen, Gänge und Werkstätten sickert. Ausgebrannte Slickreifen quietschen vorsichtig über den glatten Boden, wenn der 917/30 von 1972 zu seinem etwas jüngeren Kumpel hinüberrollt, dem 1977er 935 2.0 und gemeinsam schleichen sie dann einen Winkel weiter, wo der GT1 der Generation 1998 schlummert. Sie schwelgen in Erinnerungen, es wird Racer-Latein gesponnen, man erzählt sich die wildesten Geschichten. Und dann träumen sie. Vom Tag, an dem sie im glorreichen Formationsflug über die Autobahn nach Hockenheim segeln werden, um dort ein paar zügige Runden auf der Grand-Prix-Strecke zu drehen. Der 917/30 mit singendem Gitterrohrrahmen, martialisch brüllendem 5,5-Liter-180-Grad-V12-Zylinder und böse fauchenden Turboladern. Höllenmaschine mit Flügeln. Ganz Hockenheim wird ihn hören und wissen, dass man auch als beinahe 50 Jahre alte Maschine noch Mark erschüttern und infernalisch schnell sein kann. Wenn 1100 PS sich mit nur 800 Kilogramm anlegen, ist das einfach ganz groß. Für immer und ewig. Der gerade einmal fünf Jahre jüngere 935 mit seinem winzigen 1,4-Liter-Sechszylinder-Turbo-Boxer wird sich von dieser Leistungsschau nicht einschüchtern lassen. Er wurde schließlich gebaut, um sich durchzusetzen: drastisch reduzierter Hubraum für das Zweiliter-Reglement der „Deutschen Rennsport Meisterschaft“, 380 PS stark und gerade einmal 735 Kilogramm schwer. Dieser unerbittliche Flegel mit seiner ausgefeilten Aerodynamik hat zu seiner Zeit den eingeführten Champions gezeigt, was eine Harke ist. Und würde es jederzeit wieder tun. Der GT1 von 1998 findet sich genau zwischen seinen streitbaren Kollegen, ist mit 550 PS und 3,2-Liter-Maschine ein echter Gentleman, zuverlässig und stetig, effizient und zukunftsweisend. Aber auch Le-Mans-Sieger. Und damit wird er beim nächsten nächtlichen Treffen einmal richtig angeben.

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ometimes we like to imagine all the old race cars in the Porsche Museum getting together at night when everything is quiet and only the dim lamps over the emergency exits and the silvery light of the moon light up the halls, corridors and workshops. Burned-out slick tires cautiously squeal across the smooth floor when the 1972 917/30 trundles across to its somewhat younger buddy, the 1977 935 2.0, and together they creep up to where the 1998 GT1 is lost in slumber. They relive the old days, using familiar racing jargon and telling the tallest tales. And then they dream. They look forward to the day when they will sail in glorious formation across the autobahn to Hockenheim for a few quick laps on the Grand Prix track. The 917/30 with its reverberating space frame, stentorian 5.5-liter 180-degree V12 cylinder engine and hissing turbochargers is a hellish machine with wings to match. All of Hockenheim is going to hear it and know that, even at almost 50 years old, it can still shake things up and demonstrate incredible speed. It’s a big deal when 1,100 HP can be generated by a car weighing just 800 kilos. For ever and ever. Amen. – Just five years younger, the 935, with its tiny 1.4-liter flat six engine, is not going to be intimidated by this show of strength. After all, it was built to win: drastically reduced displacement to meet the two-liter regulations of the “German Racing Championship”, with an output of 380 hp and weighing just 735 kilos. In its day, this implacable monster used its sophisticated aerodynamics to show the established champions just how things should be done. And would do the same again anytime. – The 1988 GT1 is stuck between its two warring companions, its 550 HP and 3.2 liter engine marking it out as a true gentleman: reliable, efficient and a pointer to things to come. And, let’s not forget, a Le Mans winner. Now that’s something to boast about at the next night-time get-together.

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KONZEPT/CONCEPT:

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Stefan Bogner,

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

Curves Magazin

in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

LAYOUT: Stefan Bogner

Bibliographic information published by the Deutsche Nationalbibliothek. The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication

TEXT:

in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic

Ben Winter

data are available in the Internet at http://dnb.dnb.de.

ÜBERSETZUNG:

1. Auflage / 1st edition

Jim O’Neill

ISBN: 978-3-667-12157-8 ©   Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld

FOTOS: Stefan Bogner

Projektleitung/project management: Hanno Vienken Lektorat/proof reader: Hanno Vienken

BILDBEARBEITUNG/ARTWORK

Herstellung/production: Axel Gerber

Michael Dorn

Lithografie/lithography: Michael Dorn Druck/printing: Firmengruppe APPL, aprinta-druck, Wemding Printed in Germany 2021 Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise reproduziert, übertragen oder kopiert werden, wie z. B. manuell oder mithilfe elektronischer und mechanischer Systeme inklusive Fotokopieren, Bandaufzeichnung und Datenspeicherung. All rights reserved. The work may neither be entirely nor partially reproduced, transmitted or copied – such as manually or by means of electronic and mechanical systems, including photo-copying, tape recording and data storage – without explicit permission of the publisher. Delius Klasing Verlag, Siekerwall 21, 33602 Bielefeld, Germany Telefon/Phone +49 (0)521 559-0, Telefax/Fax +49 (0)521 559-115 Email: info@delius-klasing.de www.delius-klasing.de

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