Backed securities nicht Um es deutlich zu sagen: Kredite werden vergeben, Worin besteht also der um sie danach wieder zu verkaufen. wischen einem Pfandbrief Und dadurch, dass die Investoren überall auf der urities? der Unterschied Welt saßen, konnte sich das risiko von KreditausfälBuholzer Haigner | Jenewein | Schneider der oben beschriebenen len| weltweit verbreiten. das heißt, ohne Verbriefung e Banken nämlich auch wären die Auswirkungen der subprimekrise bei WeiGesellschaften, wodurch tem nicht so stark weltweit spürbar gewesen, denn lich aus den Bilanzen der die Ausfälle hätten die kreditgewährenden Banken allfällige Kreditausfälle selbst tragen müssen. eine Frage stellt sich jedoch ehr treffen. dies ist inso- noch: Warum wurden dafür eigene Gesellschaften ng, als damit die Anreize gegründet? Weil sie teil des schattenbanksystems ehr und mehr Kredite zu sind und das echte Vorteile bringt. reditvergabe verdient die Provisionen. damit jedoch r hinaus finden Banken vergabe weniger sorgfalt
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Wie der Traum vom Haus die Welt bedrohte Die Finanz- und Schuldenkrise in 57 Stichworten und Schaubildern
Mit einem Ausblick von Lars Feld
Umwandlung in Wertpapiere
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INvestoreN Investmentbanken Hedgefonds Pensionsfonds
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Wie der Traum vom Haus die Welt bedrohte Die Finanz- und Schuldenkrise in 57 Stichworten und Schaubildern – Zusammenhänge und Begriffe einfach erklärt. Von
Dr. René P. Buholzer Dr. Stefan D. Haigner Mag. Stefan Jenewein Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Friedrich Schneider Mit einem Ausblick des deutschen Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Lars P. Feld
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Sämtliche Angaben in diesem Buch erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung ohne Gewähr; eine Haftung der Autoren sowie des Verlages ist ausgeschlossen.
ISBN 978-3-214-08161-4
© 2014 Manz’sche Verlags- und Universitätsbuchhandlung GmbH, Wien Telefon: (01) 531 61-0 E-Mail: verlag@MANZ.at www.MANZ.at Layoutkonzept: Anita Frühwirth/EFFundWE Grafiken: P & P Marketing GmbH – Manufaktur für innovative Kommunikation, Innsbruck Druck: FINIDR, s.r.o., Cˇesk´y Teˇšín
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Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel I: Hintergründe der Krise Hintergründe der Krise Wie alles zusammenhängt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Rolle der US-Notenbank Warum die US-Notenbank die Zinsen auf Talfahrt schickte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Attraktive Immobilienfinanzierungen Kreative Banker und naive Kunden. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel II: Die Subprimekrise Subprimekrise Wie die Krise zu ihrem Namen kam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verbriefung Vom Kredit zum handelbaren Wertpapier . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Collaterized Debt Obligation Verbriefung von Verbriefungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schattenbanken Wo verstecken sich diese Banken?. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Leverage und Leverage Ratio Fremdkapital als Turbo oder Investieren auf Pump . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Risikogewichtete Eigenkapitalquote Mehr Risiko, mehr Eigenkapital . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Funktionen von Banken Worin Banken sich von anderen Unternehmen unterscheiden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschuldung von Banken Sind Banken anders als andere Unternehmen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Insolvenz von Lehman Brothers Höhepunkt der Subprimekrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Rolle der Ratingagenturen Gütesiegel für Finanzprodukte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Credit Default Swap Mehr als nur eine Versicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vertrauensverlust Warum sich die Banken nicht mehr (ver)trauten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
18 20 22 24 26 28 30 32 34 36 38 40
Kapitel III: Die Bankenkrise Bankenkrise Von der Subprime- zur Bankenkrise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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4 Inhaltsverzeichnis
Moral Hazard Die Crux an einer Rettung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Solvabilität versus Liquidität Der Kern der Bankenkrise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Geldmarktfonds Wo die Liquidität zu Hause ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bankenrettung Warum Banken gerettet werden mussten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maßnahmen zur Bankenrettung Von Garantien, Kapitalspritzen, Verstaatlichung und Bad Banks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Liquiditätsunterstützung durch Zentralbanken Ziele und Aufgaben von Zentralbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Unorthodoxe Maßnahmen der Zentralbanken Wo bleibt die Inflation? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reaktion der Staatengemeinschaft G20 im internationalen Fokus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Protektionismus Ausweg oder Gefahr? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Financial Stability Board Das Bindeglied zwischen G20 und anderen Institutionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basler Ausschuss für Bankenaufsicht Ein Ausschuss mit Einfluss. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Basel III Kernpunkte der Bankenregulierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Regulierungsflut als Reaktion auf die Krise Kern der Regulierungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Extraterritorialität Nicht alle Regulierungen machen an Grenzen halt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Höchstverschuldungsquote und risikogewichtete Eigenkapitalquote Ist die US-Wirtschaft weniger betroffen als die europäische? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Europäisches Finanzaufsichtssystem Regulierung ist gut, Aufsicht ist besser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Europäische Bankenunion Ein Weg ohne Alternativen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Einlagensicherung Maßnahmen zur Verhinderung von bank runs. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Makroprudenzielle Aufsicht Der Blick aus der Vogelperspektive . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Trennbankensystem Wer von wem getrennt wurde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ring Fencing Ein Schutzwall um volkswirtschaftlich bedeutende Bankbereiche. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Recovery and Resolution Plans Sanierungs- und Abwicklungsstrategien für große Banken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Bail-in Wer im Fall der Fälle geradestehen soll . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wachstum der Schattenbanken Führen Regulierungen zu Schattenbanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel IV: Die Staatsschuldenkrise Rezession Von der Bankenkrise in die wirtschaftliche Rezession . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rettung der Konjunktur Wie die Staaten nach den Banken nun die Wirtschaft retteten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Staatsschuldenkrise Die Retter geraten ins Wanken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Implizite Schulden Staatsschulden als Spitze des Eisbergs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Strafen für eine hohe Staatsverschuldung Von CDS-Spreads und Downgrading . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Folgen einer hohen Staatsverschuldung Höhere Zinsen, weniger Handlungsspielraum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Verschuldung zu negativen Zinsen Ein Exkurs zu einem scheinbaren Paradoxon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Staaten auf der Suche nach Geldquellen Von Steueroasen und Steuerhinterziehung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Konformität in Steuerfragen Druck von allen Seiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steuervermeidung internationaler Konzerne Die Sandwichstrategie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Automatischer Informationsaustausch Wer wem was melden wird müssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Banken und Staaten Eine Beziehung mit Abhängigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Kapitel V: Die Eurokrise Eurokrise Ein Symbol gerät in Gefahr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Griechische Staatsschuldenkrise Eine Tragödie in mehreren Akten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Starker Schweizer Franken Ein Experiment, das funktionierte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Maßnahmen gegen die Eurokrise EFSM, EFSF, ESM und SMP: Ein Buchstabensalat rettet den Euro. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Institutionelle Änderungen auf EU-Ebene Sixpack und Europäischer Fiskalpakt: Auf dem Weg in eine Fiskalunion? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Die Finanzkrise und das Marktversagen – Ist die Antwort einfach nur „mehr Staat“? Ein Ausblick von Lars P. Feld Die Welt nach Lehman . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was lief denn nun schief und was ist zu tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Die Rolle der Ökonomen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Was ist zu tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Abkürzungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 140 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Literaturverzeichnis und Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 149
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Vorwort Die Finanz- und Schuldenkrise begleitet uns in all ihren Facetten seit nunmehr sieben Jahren. Ihre Folgen sind im gesellschaftlichen und politischen Diskurs noch immer allgegenwärtig. Zwar ist das Wissen um die Zusammenhänge und Abhängigkeiten mittlerweile in der Fachliteratur aufgearbeitet worden, doch wer nicht zur Zunft der Ökonomen, Juristen und Buchhalter gehört, die sich mit diesem komplexen Gebiet auseinandergesetzt hat und über das notwendige Fachvokabular verfügt, hat Schwierigkeiten, der Debatte zu folgen. Dabei weiß jeder Mensch sehr wohl, dass ihn „die Wirtschaft“ existenziell etwas angeht. Doch nur wenige wagen es, in Diskussionen, wo oftmals (englische) Fachbegriffe inflationär gebraucht werden, mitzureden und grundsätzliche – vermeintlich dumme – Fragen zu stellen, damit sie sich eine eigene fundierte Meinung bilden können. Da ist es einfacher, sich in Allgemeinplätze zu flüchten, zumal scheinbar ein Konsens über die vermeintlich „Schuldigen“ der Finanzkrise – die „gierigen Banker“ – besteht. Wer sich aber mit wirtschaftlichen und politischen Fragen befasst und sich für das Zusammenwirken von Wirtschaft und Politik in der Praxis interessiert, weiß, dass die Realität vielschichtiger ist. Solche Klischees mögen vielleicht einem medialen und politischen Bedürfnis entsprechen, sind aber einer konstruktiven Lösung nicht zuträglich. Die Idee zum vorliegenden Buch ist denn auch aus der wirtschaftspolitischen Praxis entstanden. Der Versuch in den letzten Jahren, wirtschaftspolitischen Akteuren die Ursachen und Zusammenhänge der Finanzkrise sowie mögliche (regulatorische) Korrekturmaßnahmen und deren Implikationen aufzuzeigen, hat deutlich gemacht, dass es einerseits der Vermittlung von Basiswissen und andererseits einer einfacheren und verständlicheren Dar-
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stellung der Sachverhalte bedarf. Insbesondere der (nicht immer einfache) Versuch, Zusammenhänge grafisch aufzuarbeiten, ist dabei auf große Resonanz gestoßen. Über die Jahre sind so verschiedene bildlich vereinfachende Aufarbeitungen entstanden. Es war deshalb naheliegend, diese in einer Gesamtschau zusammenzutragen. In diesem Sinne bezweckt das Buch die Aufklärung und Befähigung des Bürgers zu einer besseren Urteilsfindung. Als Informationsbuch will es auf allgemein verständliche Weise Grundwissen rund um die Subprime-, Banken- und Staatsschuldenkrise vermitteln. Dabei wurde bewusst der Ansatz gewählt, das komplexe Thema über Stichwörter und Schaubilder1 aufzuarbeiten. Dies soll dem Leser ermöglichen, das Buch auch als Nachschlagewerk zu benützen. Die entsprechenden Querverweise dienen dabei der leichteren Orientierung und ermöglichen es, überall in das Buch einzusteigen, also auch nur selektiv einzelne Stichwörter zu lesen. Aus Gründen der besseren Lesbarkeit sind Frauen in den männlichen Formen mitgemeint. Obwohl sie nicht ausdrücklich genannt werden, bezieht sich die männliche Form auf beide Geschlechter. Wenn das Buch mithilft, besser und verständlicher zu erklären, was in den letzten sieben Jahren diskutiert und reguliert wurde und noch immer wird, hat es ein wesentliches Ziel erreicht. Die Autoren sind überzeugt, dass ein besseres Verständnis in breiteren Kreisen der Bevölkerung zur besseren Orientierung in der wirtschaftspolitischen Diskussion und damit zu einer fundierten Meinungsbildung sowie letztlich auch besseren Entscheidungen beiträgt. Uerikon/Zürich, Innsbruck und Linz im Frühjahr 2014
Die Autoren danken der Credit Suisse für die Unterstützung bei der Erstellung der Schaubilder.
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74 Kapitel III: Die Bankenkrise
HöcHStVErScHuLDungSQuotE unD rISIKogEWIcHtEtE EIgEnKAPItALQuotE Ist die uS-Wirtschaft weniger betroffen als die europäische?
Im Zuge der Diskussion um die Verschuldung von Banken (32) hat sich gezeigt, dass es geradezu systemimmanent ist, dass sich Banken zu einem hohen Teil über Fremdkapital finanzieren. Da von diesem hohen Verschuldungsgrad jedoch in Krisenzeiten erhebliche Risiken ausgehen können, werden in den aktuell gültigen Regulierungsvorschriften von Basel III (68) Verschuldungsgrenzen eingezogen bzw. sind Vorschriften bezüglich einer Mindesthöhe an Eigenkapital sowohl in Form einer Leverage Ratio (26) als auch in Form einer risikogewichteten Eigenkapitalquote (28) zu finden. Vor diesem Hintergrund treffen Banken nun verstärkt Maßnahmen zur Stärkung ihrer Eigenkapitalausstattung. So weit so gut – doch ist Basel III ein Regelpaket, das international gilt, weshalb sich die Frage stellt, ob sich ein und dasselbe Regelwerk beispielsweise in Europa anders auswirken könnte als in den USA und wenn ja, was dies für die Realwirtschaft bedeutet. Um dieser Frage nachgehen zu können, muss man zunächst wissen, dass sich Unternehmen in den USA traditionellerweise in einem wesentlich stärkeren Ausmaß über den Kapitalmarkt finanzieren, als dies in Kontinentaleuropa der Fall ist. Sie tun das, indem sie Anleihen oder Aktien begeben, um für ihre Investitionen das notwendige Geld einzusammeln. Unternehmen in Kontinentaleuropa hingegen finanzieren sich stärker über Kredite, also über Banken, und weit weniger über den Kapitalmarkt. Europäische Unternehmen hängen damit aber auch wesentlich stärker von der Geschäftspolitik und der Kreditvergabe der Banken ab als US-amerikanische.48 Sollten Banken nun aufgrund der verschärften Eigenkapitalvorschriften beispielsweise durch Basel III ihre Kreditvergabe an Unternehmen einschränken, so würde dies die Finanzierungssituation europäischer Unternehmen stärker treffen als in den USA. Eine geringere Kreditvergabe an Unternehmen bedeutet in weiterer Folge jedoch auch weniger Investitionen und damit
eine geringere gesamtwirtschaftliche Nachfrage. Negative Effekte auf Einkommen, Beschäftigung und Wachstum wären die Folge. Zum anderen haben Banken in den USA bereits in der Vergangenheit stärker, als dies in Europa der Fall war, von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Kredite zu verbriefen (20) und damit quasi aus ihren Bilanzen verschwinden zu lassen. Zudem können Banken in den USA gewisse Kredite an die staatsnahen Hypothekenbanken Fannie Mae und Freddie Mac weiterreichen. Diese beiden Institute, die in den 1960er Jahren vom US-Kongress zur Förderung von Wohneigentum privatisiert und umgegründet wurden, kaufen Hypothekenkredite von Banken auf und finanzieren sich ihrerseits durch die Ausgabe von Anleihen. Fannie Mae und Freddie Mac besaßen bzw. bürgten im Herbst 2008 mit 5.200 Milliarden Dollar für die Hälfte aller in den USA aushaftenden Hypothekenkredite.49 Im Zuge der Subprimekrise (18) standen beide Institute am Rand des Abgrunds und konnten nur durch eine Unterstützung des Staats in Höhe von knapp 190 Milliarden Dollar50 vor einer drohenden Insolvenz gerettet werden. Diese Möglichkeit des Verkaufs von Hypotheken an halbstaatliche Institutionen steht europäischen Banken nicht offen. Beide Punkte, nämlich sowohl die stärkere Finanzierung US-amerikanischer Unternehmen über den Kapitalmarkt als auch die stärkere Nutzung der Möglichkeit der Verbriefung bzw. Auslagerung der Kredite aus den Bankbilanzen in den USA, könnten dazu führen, dass die Konsequenzen der schärferen Basel-Regulierungen für die Realwirtschaft in den beiden Wirtschaftsräumen unterschiedlich ausfallen. Insbesondere in Europa könnten die Banken zukünftig weniger Kredite vergeben, was zu einer Verlangsamung der wirtschaftlichen Aktivität führen kann.51 Aber auch wenn Basel III auf dem europäischen Kreditmarkt mittlerweile bereits angekommen ist,52 wird es sich erst in Zukunft zeigen, ob daraus tatsächlich Wettbewerbsnachteile für Europa erwachsen.
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USA
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Unternehmensfinanzierung
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Bilanzdarstellung der Banken
BANK
BANK
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BILANZ
KEIN VERKAUF MÖGLICH
Hypothekenbank
SCHLECHTERE EIGENKAPITALQUOTE
BESSERE EIGENKAPITALQUOTE
2008:
US-HYPOTHEKENBANKEN FANNIE MAE & FREDDIE MAC HALTEN 50% ALLER HYPOTHEKENKREDITE (5.200 MILLIARDEN $)
AUSWIRKUNG AUF KREDITVERGABE
FA X- BE S T E L L BL AT T
Die Krise in 57 Stichworten! Buholzer · Haigner · Jenewein · Schneider
Wie der Traum vom Haus die Welt bedrohte Die Finanz- und Schuldenkrise in 57 Stichworten und Schaubildern In Fachkreisen ist die Finanz- und Schuldenkrise weitgehend aufgearbeitet. Ein Informations- und Nachschlagewerk, in dem das Wichtigste für eine breitere Leserschaft einfach auf bereitet ist, fehlte jedoch bislang. Was haben nun Kreditausfälle von Hausbesitzern in den USA mit steigender Arbeitslosigkeit in Europa zu tun? Warum wurden Banken gerettet? Was steckt hinter CDO, CDS, FSB und Basel III? Das vorliegende Buch erzählt • in 57 Stichworten, • in leicht verständlicher Weise und • grafisch auf bereitet die Geschichte der Krise und erklärt die wichtigsten Begriffe und Zusammenhänge. Und es zeigt auf, was wir aus der Krise gelernt haben – oder eben auch nicht.
2014. 152 Seiten. Geb. EUR 26,– [A] / CHF 35,50 ISBN 978-3-214-08161-4
„Das vorliegende Buch ist von großer Bedeutung, weil die komplexen Zusammenhänge sehr eingängig erläutert werden und dem Leser durch unterschiedliche Mittel das Verständnis erleichtert wird.“ (Prof. Dr. Lars Feld, Wirtschaftsweiser der Bundesrepublik Deutschland)
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2014. 152 Seiten. Geb. EUR 26,– [A] / CHF 35,50 ISBN 978-3-214-08161-4
Telefon (01) 531 61-100, Fax (01) 531 61-455, E-Mail bestellen@manz.at Preise inkl. MWSt., zzgl Versandkosten. *Portofreie Lieferung im Inland bei Bestellungen im MANZ Webshop. Lieferung unter Eigentumsvorbehalt. Irrtum und Preisänderungen vorbehalten. Datenträger und Sammelwerke zur Fortsetzung bis auf Widerruf; der Widerruf entfaltet keine Wirksamkeit für bereits erhaltene, sondern nur für zukünftige Lieferungen und hat schriftlich zu erfolgen. Ich bin damit einverstanden, dass ich gelegentlich insbesondere per Fax, per E-Mail oder telefonisch über Neuerscheinungen des MANZ Verlages informiert werde und dass meine Daten zu diesem Zweck gespeichert und verwendet werden. Die Zustimmung kann jederzeit schriftlich widerrufen werden. Kundenbezogene Daten werden zur Vertragserfüllung und Abrechnung gespeichert und verwendet. Konsumenten iSd § 1 KSchG sind unbeschadet der in § 5f KSchG angeführten Ausnahmen innerhalb von 14 Werktagen ab dem Tag des Einlangens der Lieferung gem § 5e KSchG zum Vertragsrücktritt berechtigt. Prospektstand: Juli 2014. Als Gerichtsstand wird Wien vereinbart.
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