Sprechstunde Doktor Stutz Frühling 2011

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Heft 2/2011 www.doktorstutz.ch

Liebe Etwas Neues wagen

Hans-Rudolf Merz Mit Herz und Seele

Suva Keine Angst vor dem Montagmorgen

Lungenkrebs Durchbruch bei der Fr체herkennung

Sonnenschutz Radikalf채nger Gr체ntee

Abnehmen 10-FrankenMenu

Alzheimer Neuer Leitfaden



editorial Liebe Leserinnen Liebe Leser «Sind Sie optimal krankenversichert? Schenken Sie ÖKK Ihr Vertrauen und sichern Sie sich lückenlos ab», heisst es auf der Website einer der grössten Krankenversicherungen der Schweiz. Oder wie klingt folgende Werbebotschaft auf derselben Homepage? «ÖKK ist unkompliziert, clever, nachhaltig und fair.» Ist es clever und fair, einem schwerstbehinderten Multiple-Sklerose-Patienten die Reha in der dafür am besten geeigneten Klinik zu verweigern, mit dem Argument, der Nachweis der Zweckmässigkeit und Wirtschaftlichkeit sei nicht erbracht? Im konkreten Fall geht es um meinen Schulfreund Niggi Schubert, der auf eine Art und Weise mit seiner Krankheit umgeht, die jeden Gesunden beschämen muss. Tausenden von Menschen in der Schweiz geht es ähnlich. Es genügt nicht, dass sie gegen schweres Leid, sondern auch noch gegen überhebliche Bürokraten und sogenannte Vertrauensärzte ankämpfen müssen. Auch Andri Cantieni, MS-Patient, Bündner Biobauer und Vater von Zwillingen, macht die Versicherung das Leben schwer oder zieht es ihm sogar unter den Füssen weg. Ein paar tausend Franken pro Jahr würden genügen, und er könnte nicht nur seinen Hof, sondern auch Arbeitsplätze in einer Randregion der Schweiz retten. Die IV ist anderer Meinung und will ihn entgegen dem Rat der behandelnden Ärzte umschulen, mit einer völlig unsicheren Zukunftsperspektive. Wenn wir in unserer reichen Schweiz schwerkranke Menschen auf diese Art und Weise behandeln müssen, aus welchen Gründen auch immer, dann schäme ich mich, für die ÖKK und die IV. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass uns der Pressechef der ÖKK an seine Uni-Vorlesung einlud, damit wir die Haltung der ÖKK besser verstehen würden. Cleverness und Fairness lernt man nicht an der Uni, sondern im realen Umgang mit den Menschen und ganz besonders mit den Kranken. Lesen Sie die berührenden Geschichten von Niggi Schubert und Andri Cantieni, und lernen Sie fürs Leben! Herzlich

Ihr Dr. med. Samuel Stutz

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Der Rat des Apothekers

Dr. Andres Wallwurz Salbe ist bio Die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe wirkt gut, zieht rasch ein und stinkt nicht. Das sind überzeugende Argumente. Wir geben Ihnen noch eines: Die Wallwurz stammt ausschliesslich aus zertifiziertem biologischem Anbau aus der Schweiz. Dr. Rudolf Andres, Apotheke Stadelhofen

In der Schweiz biologisch angebaute Wallwurzpflanze.

Bei Sportverletzungen, rheumatischen Schmerzen und Venenentzündungen zählt in erster Linie die zuverlässige Wirkung. Schmerz und Schwellung müssen weg, und zwar rasch. Darauf können Sie sich bei Original Dr. Andres Wallwurz Salbe verlassen. Es gibt noch einen weiteren Grund, warum die Salbe so begehrt ist: Sie ist anwenderfreundlich wie sonst keine. Kaum hat man Original Dr. Andres Wallwurz Salbe aufgetragen, ist sie auch schon ins schmerzende Gewebe eingezogen und beginnt zu wirken. Wirklich super. Man kann sofort wieder Kleider tragen, es gibt keine Flecken, keine Ribeli, und nach Erkältungsbad stinken tut man auch nicht.

So schweizerisch wie Appenzeller Biberli Immer mehr Konsumentinnen und Konsumenten wollen aber noch mehr wissen. Woher kommen die Inhaltsstoffe? Handelt es sich um ein Schweizer Produkt? Wer ist der Hersteller? Bei Original Dr. Andres Wallwurz Salbe können Sie sicher sein, das Produkt ist so schweizerisch wie Appenzeller Biberli, Emmentaler Käse und Zweifel-Kartoffelchips zusammen. Die Wallwurz für die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe stammt vom Hof der Familie Marti in Oberburg im Kanton Bern. Seit 1988 sind die Martis spezialisiert auf den biologischen Anbau von Heilpflanzen. Ihr Hof ist Bio-suissezertifiziert. Familie Marti garantiert für optimale Pflege der Kulturen mit grosser Erfahrung im Heilpflanzenanbau, viel Handarbeit und der nötigen Intuition. Familie Marti achtet darauf, dass die Wallwurz zum richtigen Zeitpunkt geerntet wird. Die wertvollen biologischen Inhaltsstoffe sollen ja

erhalten bleiben und mit ihrer vollen natürlichen Wirksamkeit in die Salbe gelangen.

Produktionsstandort Schweiz Produktionsstandort ist ebenfalls die Schweiz. Dr. Rudolf Andres höchstpersönlich – übrigens auch er original Schweizer Herkunft – überwacht die Verarbeitung der Wallwurz vom Moment an, wenn die frischen Wurzeln in seinem Labor angeliefert werden. Ab jetzt erfolgt jeder Schritt nach exaktem Fahrplan. Die Herstellung des Wallwurz-Extrakts erfordert viel Know-how und Fingerspitzengefühl. Es ist wie beim Wein. Ob Trauben oder Wallwurz, Naturprodukte widerspiegeln die Bedingungen, unter denen sie gewachsen sind. Deshalb ist die Art des Anbaus so wichtig. Nach der Ernte besteht die Kunst von Winzer und Apotheker darin, aus der jährlichen Ernte das Optimum herauszuholen. Diese Kunst beherrscht Apotheker Dr. Rudolf Andres. In den vergangenen Jahrzehnten perfektionierte er die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe zum heutigen Schweizer Qualitätsprodukt aus biologischem Anbau.

Verlangen Sie ein Muster Bei allen guten Argumenten ist Reden und Schreiben Silber. Gold wert ist die Erfahrung am eigenen Leib. Verlangen Sie in Ihrer Apotheke ein Muster, und probieren Sie die Original Dr. Andres Wallwurz Salbe aus. Sie werden spüren, wie rasch die geruchlose Salbe Schmerz und Schwellung lindert. Spätestens nach der ersten Probe sind auch Sie überzeugt: Eine Tube Original Dr. Andres Wallwurz Salbe gehört griffbereit in die Hausapotheke! Dr. Andres Wallwurz Salbe, das pflanzliche Gel gegen Schmerzen und Entzündungen.


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inhalt Vorsorge

Krankheiten

Reisemedizin ....................................... 6 Meine Gesundheit, Hans-Rudolf Merz ..... 8 Wagen Sie etwas Neues .................... 18 Sonnenschutz.................................... 30 Gesundheitstipps .............................. 32

Fit&Schlank Das 10-Franken-Menu ......................34 Blutzucker-Detektiv .............................42 Gesundheitstipps ................................50 Gedächtnis ..........................................52

Familie

Das Herz

Leben

Ich hatte einen Hirnschlag .............. 100

Das Herz ausschütten ....................... 57 Optimisten leben länger ....................60 Gefässverkalkung ............................. 62 Cholesterin, gut und böse .................54 Hoher Blutdruck ................................68 Nägelis Herzklopfen .......................... 70 Drei für ein langes Leben .................. 73 Herzklappen-Ersatz .......................... 74

80 und fast schmerzfrei.................. 108 Medikamente – weniger ist mehr .... 114 Die arabische Revolution ................ 116 Bestseller ........................................ 122

Defibrillatoren – stille Lebensretter .....76 Aneurysma ........................................ 79

Die Lunge

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Thorax-Tumore .................................. 82 Früherkennung bei Lungenkrebs .......84 COPD.................................................86

Multiple Sklerose Lasst mir meinen Hof ........................90 Kranker, bleib im Ghetto ................... 95 Ohne mich ......................................... 97 Depression ...............................................98

Abonnements

Impressum

Jahresabo (6 Ausgaben nach Hause geliefert): MediService AG Abo-Sprechstunde Ausserfeldweg 1 4528 Zuchwil Tel. 0848 80 70 71 E-Mail: abo@mediservice.ch

Verantwortlicher Herausgeber Dr. med. Samuel Stutz

3-D-Grafiken, Illustrationen Joel Stutz, joelstutz@hotmail.com

Inseraten-Annahme Tamas Media GmbH Martin Tamas Müllerstrasse 70 8004 Zürich info@tamasmedia.ch Telefon +41 (0)43 317 91 38

Redaktionelle Mitarbeit Knick & Wolf Knick Oliver Knick, lic.oec.publ. Kehlenstrasse 25 5712 Beinwil am See oliver.knick@doktorstutz.ch

Layout, Produktion PRINTED MATTER

Adrian Ochsner Müllerstrasse 70 8004 Zürich a.ochsner@printedmatter.ch

Zusammenarbeit Schweizerische DiabetesGesellschaft (SDG), Bayer, MSD, Olympus, PanGas, Vascutek Druckkoordination Printmedia GmbH 8307 Effretikon

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Auflage 242520 Ex. WEMF-beglaubigt

Mein nächstes Heft erscheint am 14. Juni 2011 Holen Sie es sich gratis an Ihrem Postschalter

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Mein Rezept gegen Dünnpfiff Was hilft am schnellsten und zuverlässigsten gegen Durchfall und ist erst noch vollkommen natürlich? Hier ist die Anleitung. Durchfall ist eines der häufigsten gesundheitlichen Probleme auf Reisen. Je wärmer die Gefilde, desto rascher vermehren sich die Durchfallerreger. Mangelnde Hygiene, Strassenmärkte unter der prallen Sonne und fehlende Kühlmöglichkeiten tragen dazu bei, dass man sich fernab der Heimat mit nahezu jedem Lebensmittel anstecken kann. Neben dem Reisedurchfall, der durch Toxine, Bakterien, Viren oder Pilze ausgelöst werden kann, gibt es viele andere Ursachen: Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Laktoseintoleranz, Medikamentennebenwirkungen, chronische Darmerkrankungen, Reizdarm. Häufige Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Fieber. Obwohl man sich mit einem heftigen Brechdurchfall hundeelend fühlt, ist er in den allermeisten Fällen harmlos und dauert nur ein paar Tage. Am wichtigsten ist der Ausgleich der Flüssigkeit und verlorenen Mineralsalze. Spezielle Produkte sind in den seltensten Fällen nötig. Verdünnter Fruchtsaft oder leicht gesüsster Tee mit etwas Salzgebäck oder eine Bouillon genügen vollauf. Cola und andere stark gesüsste Getränke, die man früher empfahl, sind wegen ihres hohen Zuckergehalts nicht sinnvoll. Medikamente, welche die Darmtätigkeiten bremsen, sind nur in Ausnahmefällen sinnvoll, weil sich der Körper mit dem Durchfall gegen die zu grosse Menge an Erregern schützt. Antibiotika sind ebenfalls nur in bestimmten Fällen angezeigt und dürfen nur vom Arzt eingesetzt werden. Viel effizienter ist dagegen der Einsatz eines Kombinationspräparates bestehend aus Aktivkohle und Hefe. Die mikrofeine Aktivkohle in der Grösse eines Fussballfeldes adsorbiert Gase, Flüssigkeit und Giftstoffe, und die lebende Hefe baut wieder eine gesunde Darmflora auf. Bei akutem Durchfall nimmt man drei bis sechs Kapseln am Tag. Das Präparat wirkt auch gegen Blähungen und beseitigt Verdauungsstörungen während und nach einer An-

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Shit, Europa ist in den Ferien!

tibiotikatherapie. Geeignet ist das Präparat für die ganze Familie. Wenn dem Stuhl Blut beigemengt ist oder die Beschwerden länger als drei Tage dauern, bei Zeichen der Austrocknung wie dunklem Urin sowie Benommenheit und Schwindel oder wenn Kinder unter drei Jahren betroffen sind, sollte man zum Arzt.

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Hilft gegen Durchfall und Blähungen für Säuglinge, Kinder und Erwachsene Enthält die zwei natürlichen Substanzen Aktivkohle und Hefe.

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Das Mittel gegen Verstopfung Warum sind so viele Menschen in den Ferien verstopft? Dafür gibt es zahlreiche Gründe – aber auch wirksame Abhilfe. In Reiseapotheken findet man oft ein Mittel gegen Durchfall, aber kaum je eines gegen Verstopfung. Dabei treten diese lästigen Beschwerden gemäss einer repräsentativen Umfrage mit 2000 Personen bei Ferienreisen zweimal häufiger auf als Durchfall. Weshalb greift dann nur jeder sechste zu einer wirkungsvollen medizinischen Hilfe? Ein wichtiger Grund sind Ängste vor Nebenwirkungen bei einem chronischen Gebrauch von Abführmitteln, wie Verlust von Mineralsalzen, und Abhängigkeit, die jedoch meist durch eine unsachgemässe Überdosierung verursacht werden. Gegen den nur vorübergehenden Einsatz von Laxantien gibt es medizinisch

überhaupt nichts einzuwenden. Im Gegenteil: Eine unbehandelte Verstopfung kann die Lebensqualität derart stark einschränken, dass sie Krankheitswert erhält. Vorbeugend ist genügend Flüssigkeit wichtig, am besten Wasser oder verdünnte Fruchtsäfte – jedoch nur aus geschlossenen Gefässen, besonders in wärmeren Ländern. Sinnvoll ist es auch, auf ballaststoffreiche Ernährung zu achten. Falls trotzdem eine Verstopfung mit ihren lästigen Beschwerden auftritt, sollte diese behandelt werden. Von akuter Verstopfung spricht man, wenn der Stuhlgang nicht im normalen Bereich zwischen drei Mal täglich und drei Mal wöchentlich liegt.

Zur Behandlung kommen verschiedene Mittel zum Einsatz. Als besonders geeignet gelten die Dickdarmmuskulatur anregende Abführmittel. Sie sind unmittelbar im Dickdarm wirksam, fördern hauptsächlich die Beweglichkeit seiner Muskulatur und unterstützen so die natürliche Darmbewegung. Mit Hilfe der Hemmung der Wasseraufnahme aus dem Dickdarm und der Erhöhung der Wasser- und Mineralienabsonderung ergibt sich eine Volumensteigerung des Stuhls und somit eine zusätzliche Anregung der Darmmuskulatur. Wichtig ist, dass das Medikament schnell wirkt, am besten über Nacht, damit die Ferien nicht beeinträchtigt werden.

Verstopfung? Schlafen Sie mal drüber.

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Dosieren Sie individuell mit Dulcolax® Picosulfat Pearls – auch auf Reisen. Bitte lesen Sie die Packungsbeilage.

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nicht auf

pump Vier Stunden Vergangenheitsbew채ltigung, Wirtschaftsunterricht und Gesundheitslehre mit alt Bundesrat Hans-Rudolf Merz.

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Wir treffen Hans-Rudolf Merz im Appenzeller Volkskunde-Museum in Stein AR. Vom ersten Betriebsjahr an war er dessen Präsident. Viel Zeit und Herzblut hat er in diese besondere Stätte der Volkskultur mit einer modernen, selbstbewussten Architektur und unzähligen, meist unbezahlbaren Exponaten investiert. Der Rundgang zeigt, dass sich das Engagement gelohnt hat. Jahrhundertealte Bauernmalerei beeindruckt ebenso wie der Webstuhl aus längst vergangenen Zeiten oder die Alpkäserei, die eins zu eins nachgebaut wurde. Etwas mehr als ein halbes Jahr ist seit seinem Rücktritt aus dem Bundesrat vergangen. An einem Freitagabend um 20 Uhr habe er Badge und Schlüssel ab- und seiner Nachfolgerin die Verantwortung übergeben. Seither sei er nie mehr im «Bernerhof» aufgetaucht. «Ich habe den Abschied bestens verdaut. Es fehlt mir gar nichts. Im Gegenteil», sagt der 69-jährige Appenzeller, der vor seiner siebenjährigen

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Amtszeit im Bundesrat ebenso lange als Ständerat waltete. «Für viele, schöne und wichtige Dinge im Leben hatte ich als Bundesrat keine Zeit und schob sie bloss vor mir her. Das galt ganz besonders für die Kultur.» Merz ist ein bekennender Opern- und Konzertliebhaber. Zu seinem Abschied als Bundesrat bekam er ein Ticket für die Semperoper in Dresden und alle 22 DVDs von Mozarts Opern, aufgenommen in Salzburg. Auf seinem Tisch liegt anspruchsvolle Literatur, die er jetzt endlich lesen kann. Aber auch für das Gemeinwohl will er sich jetzt verstärkt engagieren. So hat er ein Mandat für Patenschaften für Berggemeinden übernommen, eine Organisation, die wenig begüterten Gemeinden in höheren Lagen hilft, ihre Infrastrukturprobleme zu lösen. Der Vorstand trifft sich jeden Monat, besichtigt einzelne Projekte, sucht interessierte Geldgeber für Patenschaften, alles ehrenamtlich.


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Hans-Rudolf Merz macht einen gesunden und aufgestellten Eindruck. Nichts, aber auch gar nichts ist ihm vom Herzstillstand und der langen Bewusstlosigkeit im September 2008 anzumerken. Die Aufmerksamkeit ist ungeteilt, von Ermüdbarkeit keine Spur, auch die Wortfindung ist so gut wie eh und je. Das Denken ist gewohnt schnell, die Emotionen adäquat, von der Herzlichkeit schon gar nicht zu reden. Hans-Rudolf Merz ist so geblieben, wie er vor jenem dramatischen Erlebnis war. Es sei nicht nur ein Wunder, dass er den Herzstillstand überlebte, sondern auch das Wie. «Es ist, als ob nie etwas geschehen wäre. Ganz am Anfang war das nicht so. Als mich der Psychologe im Berner Inselspital besuchte, war mein Schriftbild so schlecht, dass ich dachte, das kommt nicht gut. Doch innert weniger Tage hat sich das komplett gebessert. Das ist unverdientes

Glück, das ich Tag für Tag einfach nur geniesse.» Wie war es vor dem einschneidenden Erlebnis? Gab es keine Anzeichen für den Super-GAU am Herz? «Doch, rückblickend muss ich sagen, dass die Warnzeichen da waren. Nur waren sie so untypisch, dass ich sie offensichtlich unterschätzte.» Beim Wandern habe er ganz zu Beginn einer Tour ein leichtes Stechen hinter dem Brustbein verspürt, erinnert sich der Ex-Finanzminister. «Ich dachte, das sind bloss Anlaufschwierigkeiten, und gab Gas, worauf die Beschwerden dann auch tatsächlich verschwanden. So habe ich die grössten Wanderungen ohne jegliche Probleme unternommen. Erst später hat mir der Kardiologe erklärt, dass dies genau die Anzeichen meiner Angina pectoris gewesen seien, die man hätte ernst nehmen müssen.» Vorwürfe macht Merz weder sich selbst noch anderen. Im Gegenteil. Die ganze

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Rettungskette, von seiner Bekannten über die Ärzte im Spital Herisau, im Kantonsspital St. Gallen und im Berner Inselspital bis zu Prof. Carrel, der ihm fünf Bypässe einsetzte, sei ein einziges glückliches Gefüge gewesen. Und was ist mit Risikofaktoren? «Seit 42 Jahren habe ich nie mehr geraucht und war nie übergewichtig. Seit dem Militärdienst wiege ich immer um die 63 Kilo und passe noch in dieselben Kleider. Ich esse reichhaltig Frühstück und am Abend nur sehr wenig. Mit Einladungen zu Banketten gehe ich stets sehr zurückhaltend um. Ich habe sehr viel Bewegung, jetzt und schon als Bundesrat. Während meiner Amtszeit lief ich jeden Morgen fast eine Stunde der Aare entlang. Am Wochenende gab es ausgedehnte Wanderungen im Appenzellerland oder in Vorarlberg, wo man mich zum Glück viel weniger kennt als hier in der Schweiz. Noch früher bestritt ich Waffenläufe und Marathons. Nein, an den Risikofaktoren kann es nicht gelegen haben. Ich mache heute für meine Gesundheit dasselbe wie eh und je.» Einzig ein cholesterinsenkendes Medikament und Aspirin muss Merz nehmen. Nur: Wer muss das in diesem Alter nicht? «Gesundheitlich fühle ich mich so topfit, dass ich letzten Sommer allein auf den Piz Languard auf über 3000 m Höhe oberhalb von Pontresina stieg. Für mich ist das Herz kein Thema mehr. Ich habe Vertrauen in meine fünf Bypässe. Und ich lebe gesund.» Die Herzattacke hat Merz schadlos überstanden. Doch welche Spuren hat die heftige Kritik wegen seiner Rolle in der Bankenkrise und der Libyen-Affäre hinterlassen? Er habe die Kritik gelassen genommen, weil er bei allem, was er tat, mit den anderen und mit sich selber ehrlich gewesen sei. «Ich war immer mit mir und meinem Gewissen im Reinen», sagt Merz, der stets Goethes Faust und die Bibel bei sich hat, weil vor allem das Alte Testament eine Fundgrube des menschlichen Daseins darstelle wie kein anderes Buch. «Ich würde in der Bankenkrise alles wieder gleich machen wie damals. Man muss nur das Resultat anschauen. Unserer Volkswirtschaft geht es gut, die Wachstums­ prognosen werden ständig nach oben korrigiert. Meinen Sie, das wäre mit einer UBS passiert, die man hätte pleitegehen lassen? Eine UBS mit 1,3 Millionen Lohnkonti? Mit 140 000 kleinen und mittleren Unternehmen? Wir wären in eine ganz grosse Krise, in eine Katastrophe geraten, hätten wir nicht so gehandelt und der UBS unter die Arme gegriffen. Auch im Nachhinein muss ich

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sagen, wir haben alles richtig gemacht. Ich sage das nicht, weil ich Recht haben will, sondern weil wir es dem Land und seinen Bürgern recht machen mussten. Und nicht zu vergessen: Schliesslich haben wir die UBSAktien mit einem Gewinn von 1,2 Milliarden verkauft.» Also von Wirtschaftskrise keine Spur? «Nein, wir hatten im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern keine Krise, auch wenn sie immer wieder herbeigeredet oder herbeigeschrieben worden ist, sondern höchstens eine Delle.» Welchen Umständen haben wir das zu verdanken? «Der hohen Qualität unserer Produkte, dem Können der Menschen in diesem Land und unseren Eigenschaften wie Zuverlässigkeit, Genauigkeit, Präzision und Liefertreue. Das alles wird in der Welt nach wie vor sehr geschätzt, und man ist auch bereit, dafür einen währungsbedingt höheren Preis zu bezahlen.» Gesund seien auch unsere Finanzen, ganz im Gegensatz zu den meisten Ländern der EU. «Es ist nie gut, über seine Verhältnisse zu leben. Und genau das haben wir in den letzten Jahren nicht mehr getan.» Aus der ganzen Welt bekomme er für unseren ausgeglichenen Finanzhaushalt Komplimente, – zuletzt von seinem ehemaligen Kollegen Tim, dem amerikanischen Finanzminister, mit dem er seit eh und je per du sei. «HansRudolf, ich bewundere dich und dein Land!», habe er ihm gesagt. «Wir Schweizer haben ein gesundes Mass an Misstrauen gegenüber Schulden und Krediten. Wir leben nicht gerne auf Pump. Und das ist richtig so. Diese Mentalität kommt uns jetzt zugute.» Merz warnt davor, die Zügel locker zu lassen und zu meinen, man könne jetzt wieder da und dort einfach Geld verteilen. «Wir haben auch noch viele ungelöste Probleme, namentlich in der Sozialversicherung. Da müssen wir noch gewaltige Anstrengungen unternehmen. Deshalb denke ich auch nicht, dass die Mehrwertsteuer wieder einmal von 8 auf 7,6 Prozent zurückgenommen wird.» Und was hat er seinem Freund Tim geraten, der seine Schulden nicht annähernd so gut im Griff hat? «Timothy Geithner muss ich keine Ratschläge geben. Er weiss, dass die Finanzen der USA in einer – sagen wir es medizinisch – Borderlinesituation sind. Die Schulden der USA wachsen auf ein Mass an, das man auf ordentlichem Weg nicht mehr abbauen kann. Das geht nur noch mit aus­ serordentlichen Massnahmen und mit der Inflation. Dadurch lassen die USA alle jene ihre Schulden mitzahlen, die mit ihnen im Geschäft sind. Kommt dazu, dass die USA


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als Grossmacht andere Staaten wie China zu Vereinbarungen zwingen können, um an ihre Währungsreserven heranzukommen. Für uns kommt das natürlich nicht in Frage. Wir müssen unseren Haushalt und unsere Steuern in Ordnung halten.» Was meint Merz zur momentanen Frankenstärke? Ist sie noch gesund? «Wir hängen stark vom Ausland ab, vor allem von der EU. Wie sie ihr Finanzproblem löst, wird unseren Franken stark beeinflussen. Vielleicht gibt es schon bald zwei Klassen von Währungen. Vielleicht entlässt man einige Länder für einige Zeit aus dem Euro. Die EU muss in jedem Fall handeln. Die Situation ist dramatisch.» Welches Rezept hätte Merz für die EU parat? «Konsequent eine Schuldenbremse anwenden, wie wir sie haben. Das wirkt. Dazu braucht es klare Kriterien, denen kein Land ausweichen kann. Jedes Land muss genau definieren, wozu es prioritär Geld ausgeben will.» Andere gehen nach Rücktritt aus dem Bundesrat zur UNO. Wohin zieht es HansRudolf Merz? Etwa nach Griechenland, um dort die Staatsfinanzen zu sanieren? «Griechischer Finanzminister wäre eine Herkules-Aufgabe, die mich schon enorm reizen würde. Aber nicht mehr in meinem Alter.» Wo würde er ansetzen? «Griechenland kann nicht ewig auf die Finanzspritzen anderer hoffen. Es muss endlich seine ureigenen Probleme lösen: Schattenwirtschaft, geringe Produktivität, hohe Konsumausgaben des Staates. Hier muss man ansetzen.» Muss die Schweiz dereinst doch dem Euro beitreten, wenn der Franken stärker und stärker wird? «Nein, dazu gibt es in keiner Weise einen Grund. Wir sind ein exportorientiertes Land, das mit der eigenen Währung viel mehr Spielraum hat als mit einer Einheitswährung. Zudem befreit uns der Franken von Verpflichtungen, die jetzt einzelne Länder eingehen müssen, um die finanzielle Schieflage anderer zu korrigieren. Wir fahren in jedem Fall gut mit unserem Schweizer Franken.» Dass unser ehemaliger Finanzminister das Herz immer noch am rechten Fleck hat, zeigt sich sofort, als wir über die Geschichte des Euro sprechen. «Es war falsch, den Euro auf den gesamten europäischen Raum auszuweiten, bevor man sich in der EU auf wirtschaftspolitische Grundsätze geeinigt und die verschiedenen Volkswirtschaften aneinander angeglichen hat. Man glaubte, unter der Einheitswährung würde sich dann alles von selber regeln. Das war ein

grosser Irrtum. In den 90er-Jahren gab es diese Kritik. Aber sie wurde totgeschwiegen. Das rächt sich jetzt. Heute befindet sich die EU in der ungemütlichen Situation, dass sie die Hausaufgaben, die sie nicht gemacht hat, mit einem für viele Länder schmerzlichen Kraftakt nachholen muss.» Hier im Appenzellerland weiss man das mit den Hausaufgaben. Hier ist die Welt überschaubar. Hier hält jeder sein Haus in Ordnung. «Der wichtigste Grund für meine Bundesratskandidatur war die damals enorm wachsende Staatsverschuldung. Ich wollte helfen, unser Haus zu sanieren. Wir leben in einem rohstoffarmen Land. Wir leben vom Export. Uns bleibt gar nichts anderes übrig, als unsere Finanzen in Ordnung zu halten. Das war meine tiefe Überzeugung. 23 Milliarden Schulden konnten wir abbauen.» Da ist noch etwas, das vor ihm noch keiner geschafft hat: Eine Stunde lang Ghadhafi gegenübersitzen. «Es war ein schwieriger Moment. Mehr kann und möchte ich dazu im Moment nicht sagen. Das wäre für mich ein echtes Problem. Wenn irgendwann das Protokoll dieses Gesprächs ans Licht der Sonne kommt, wird man über mich urteilen können. Ich kann nur das sagen: Ich stehe voll und ganz zu dem, was ich damals in Bezug auf die zwei Schweizer Geiseln gemacht habe. Nach aussen hin hatte ich damals keinen Erfolg. Aber ich weiss, dass ich dazu beitragen konnte, dass die Angelegenheit endlich ins Rollen kam und die beiden Schweizer heute frei sind.» Merz spielt auf die jüngste Kritik der Geschäftsprüfungskommission an, die ihm Eigenmächtigkeit vorwarf. «Neben dem institutionellen gibt es auch den weichen Bereich, den menschlichen Aspekt. Als Mensch und Bundespräsident bin ich diesem Bereich genauso verpflichtet wie dem institutionellen. Die institutionelle Kritik kann ich stehenlassen und so akzeptieren. Dass man aber alles andere ausblendet, ist unfair. Ich warte heute immer noch darauf, dass jemand endlich sagt, was man damals hätte anders machen können.» Bleiben wir noch einen Moment beim Thema Kritik und dem medialen Umgang mit öffentlichen Personen. «Es gibt drei sehr ungute Tendenzen, welche die Arbeit von Menschen, die verantwortungsvolle Politik machen wollen, enorm erschweren. Erstens der Versuch, jedes kleinste Problem sofort zu skandalisieren und auf ein Schlagwort zu reduzieren. Probleme gibt es jeden Tag. Unser Leben besteht aus Pro-

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blemen. Zweitens die Personalisierung. Es geht kaum noch um die Sache oder um eine Ansicht, sondern nur noch um die Person, die gnadenlos ins Visier genommen wir. Und drittens: das Moralisieren. Wer nicht dieselbe Meinung hat, wird moralisch in Zweifel gezogen. All das führt zu einer Geisteshaltung, welche gute Politik erstickt. Wehe, wenn Politiker nur noch danach handeln, ob ein Entscheid hilft, sich gut zu verkaufen, anstatt so lange zu überlegen, bis man einen Entscheid vor sich selber verantworten kann. Ich wünsche mir Medien und Medienschaffende, die aus dem Wettbewerb um vermeintlichen Skandale und Primeurs aussteigen und dafür ihren Lesern echte Information liefern und sie mündig behandeln.» Wagen wir vom Appenzeller VolkskundeMuseum noch einmal einen Blick in die weite Welt hinaus, in den Süden, wo kein Stein auf dem anderen bleibt. Hat Merz, der vor seiner Zeit als Ständerat und Bundesrat in Saudi-Arabien, Jordanien und den Emiraten als Unternehmensberater tätig war, je mit solchen Entwicklungen gerechnet? «Nein, all die Regimes schienen unantastbar. Niemand hat eine Revolution für möglich gehalten, die fast über Nacht kam. Auf der anderen Seite ist mir das Geschehen völlig einsichtig, angesichts der Globalisierung der Wirtschaft. Die jungen Menschen in diesen Ländern möchten zu Recht Zugang zu Wohlstand, zur Kommunikation. Sie möchten selbstbestimmt leben und arbeiten können. Dieser Vorgang ist nicht mehr reversibel. Die Frage ist nur noch, wo er endet. Im Gottesstaat sicher nicht. Die jungen Menschen wollen eine Perspektive, keinen Islam, der sie nochmals in Ketten legt. Deshalb habe ich persönlich auch keine Angst vor dem Islam, auch wenn es genug Ayatollahs gibt. Schon mittelfristig haben diese keine Chance.» Starke Worte aus dem Munde des ehemaligen Bundespräsidenten eines kleinen Landes, der verrückte Tage erlebt hat, der am gleichen Tag zuerst bei Ghadhafi eine Stunde lang gute Miene zum bösen Spiel machen musste und am selben Abend zum Bankett bei Obama geladen war, der mit Tim, dem mächtigsten Finanzminister der Welt per du war und der sich gleichzeitig um Webstühle und handbemalte Schränke für sein Appenzeller Volkskunde-Museum kümmert. «Ich bin kein Grosser. Und trotzdem habe ich alles erlebt, was ich erleben konnte. Ich habe die Möglichkeiten, die mir

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gegeben waren, genutzt. Familiär, beruflich und geografisch. Jeder kann seine Möglichkeiten ausschöpfen, dazu muss man nicht Bundesrat werden. Seine Chancen nutzen bedeutet aber auch, Einschränkungen zu akzeptieren. Selbsterfüllung ist auch möglich, wenn man krank oder behindert ist. Lesen Sie im Buch Hiob. ‹Er nahm alles Unglück an, ohne daran zugrunde zu gehen.› Glück ist kein passives Wohlfühlerlebnis. Glück muss man sich erarbeiten, indem man auch Unglück verarbeitet. Ich hatte auch Rückschläge im Leben. Ich wurde massiv kritisiert und liess mich dadurch nicht fertigmachen, weil ich wusste, dass ich nicht nur an mein eigenes Glück denken durfte, sondern das Wohlergehen der anderen und eines ganzen Landes im Auge behalten musste.» Auf der Menukarte des Restaurants neben dem Appenzeller Museums hat es fast nur Käsegerichte und währschafte Wurstteller, eigentlich nichts Gutes fürs Herz. Hans-Rudolf Merz macht das nichts aus und bestellt ein Raclette. Seine Bypässe funktionieren, sein Gewicht ist das eines Jünglings, sein Bewegungspensum vorbildlich, das Gemüt heiter und beschwingt. Und wenn doch etwas zurückbleiben sollte, richtet es das Cholesterintablettli. Wir lernen, so muss Gesundheit sein, genau in dieser Reihenfolge. «Wir haben in unserem Land alles, was es zum Glück braucht. Die kleinräumige Überblickbarkeit, eine wunderschöne Landschaft, Brauchtum, die Familie. Wir haben in der Schweiz keinen Grund, um ständig an uns zu zweifeln. Lassen wir die Selbstzweifel endlich beiseite. Die jungen Menschen im arabischen Raum würden frohlocken, sie hätten unsere Möglichkeiten.» Das Raclette ist gegessen, das eine Glas Rotwein genossen. Bleibt nur noch die Rechnung. Die will unser ehemalige Finanzminister à tout prix selber bezahlen, auch diejenige für seinen Gast. Kein noch so vehementer Protest kann das ändern. Merz bleibt Merz. Nach bald vier Stunden Gespräch über Gott und die Welt bringt er uns mit seinem Mercedes von Herisau nach Gossau zurück, wo der Intercity nach Zürich hält. Der Mercedes ein Geschenk des Bundes? «Nein, ich habe ihn dem Bund abgekauft. Das wär’s noch, wenn alt Bundesräte in Limousinen auf Kosten des Steuerzahlers herumfahren würden.» Wie sagte er noch? Auf Kosten von anderen und auf Pump leben? Nein, das sei nicht des Schweizers Mentalität. |

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«Futter» für die Partnerschaft: sich mal wieder füreinander schönmachen und ausgehen – statt vor dem TV sitzen und Erdnüsse verdrücken.

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Bilder: Michael Orlik, tausendfotos.ch, Bildbearbeitung: PRINTED MATTER Zürich, a.ochsner@printedmatter.ch

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der mai

DR. PHIL. BÉATRICE WERLEN

wagen sie

etwas

neues Spüren Sie den Frühling? Wenn nein, dann lassen Sie sich von diesen Zeilen verführen. Und vieles wird sich verändern. So viel, wie Sie selber wollen.

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PUBLIREPORTAGE

PADMA DIGESTIN®

Kalter Magen verdaut nicht gern Ungünstige Ernährungsgewohnheiten, Stress, Allergien oder Entzündungen können die Verdauung belasten. Die vielfältige Wirkweise der in PADMA DIGESTIN® enthaltenen Pflanzen wärmt und stärkt die Verdauung und bringt sie wieder ins Gleichgewicht.

Obst, Gemüse und Rohkost gehören zu einer gesunden und ausgewogenen Ernährung, doch ein Übermass an kalter, faserreicher Nahrung belastet die Verdauung. Nicht selten entstehen Bauchschmerzen, Blähungen und Durchfall.

Stress, Nervosität und Hektik sind in unserer Gesellschaft mehr oder weniger ständig präsent. Fehlende Entspannung und Ruhe wirken sich negativ auf die Verdauung aus, Magendrücken, Völlegefühl, Übelkeit und Appetitmangel sind die Folgen.

Auch unter ungesundem Essen, Genussgiften oder bestimmten Medikamenten leidet unsere Verdauung. Nahrung wird nicht mehr richtig verdaut, es folgen Magen-Darm-Beschwerden, und die fehlende Energie macht uns antriebslos und abgespannt.

Die Tibetische Medizin spricht bei diesem Zustand von einem geschwächten Verdauungsfeuer. Die Kälte durchdringt den gesamten Unterleib und hemmt die Funktion der Organe. Das Pflanzenreich hält hier ein wirksames Mittel bereit: Padma Digestin, ein Arzneimittel basierend auf einer Rezeptur der Tibetischen Medizin. Es enthält scharf-saure Inhaltsstoffe, wärmt den Bauchbereich und facht so das Verdauungsfeuer wieder an. Padma Digestin eignet sich nicht nur zur Behandlung von akuten Verdauungsproblemen, sondern auch als Langzeittherapie bei chronischen Beschwerden. Auch Abgespanntheit und Müdigkeit, bedingt durch Verdauungsschwäche, kann damit begegnet werden.

Die Besonderheit von Padma Digestin liegt in seiner umfassenden Wirkungsweise, da sich die einzelnen Stoffe gegenseitig unterstützen und verstärken. Ausserdem entwickelt die Rezeptur durch ihre Scharfstoffe eine wärmende Wirkung im Unterleib. Als Tonikum über längere Zeit eingenommen, kann es die Verdauung harmonisieren, die Konstitution stärken und somit die Lebensqualität verbessern.

Inhaltsstoffe und Wirkungsweise Padma Digestin besteht aus gemahlenen Pflanzenteilen von • Granatapfel • Zimtkassia • Kardamom • Langem Pfeffer • Galgant

Die darin enthaltenen sekundären Pflanzenstoffe (ätherische Öle, Gerbstoffe, Scharfstoffe, Flavonoide, Fruchtsäuren, Schleimstoffe) ✔ ✔ ✔ ✔ ✔ ✔

wirken beruhigend und krampflösend mildern Völlegefühl und Blähungen schützen die Schleimhäute wirken entzündungshemmend desensibilisieren Schmerzrezeptoren haben antioxidative Eigenschaften

Die Magenbewegungen werden gefördert und die Produktion von Verdauungssäften angeregt.


der mai

Der Monat Mai ist voller Symbole und Rituale. Am 15. Tag dieses Monats brachten die Römer der Göttin Maia, Gattin des Vulcanus, ihre Opfergaben, wohl um des Getreidewachstums willen. Der Name Mai geht auf die Wortwurzel «mag» zurück und bedeutet Wachstum und Vermehrung. Darin wurzeln auch das lateinische Adjektiv «magnus», der Komparativ «major» und der Superlativ «maximus» und sogar das heutige deutsche Adverb «mehr». Karl der Grosse führte im 8. Jahrhundert den Namen Wonnemond ein, althochdeutsch Wunnimanoth, also Weidemonat, was darauf hinweist, dass man in diesem Monat wieder das Vieh auf die Weide treiben konnte. Mit «Wonne» im heutigen Sinn hat der alte Monatsname also nichts zu tun. Die Bezeichnung Blumenmond hat der Mai wegen der Hauptblütezeit der meisten Pflanzen erhalten. Seit dem 13. Jahrhundert wird der Mai in Europa mit Maifeiern und Mairiten gefeiert. Heute ist der Erste Mai der internationale Feiertag der Arbeiterbewegung. Und am zweiten Sonntag im Mai ist in deutschsprachigen Ländern Muttertag. Aufgehende Knospen, Blütenpracht so weit das Auge reicht, strahlende Sonne und warme Niederschläge, Tiere auf der Weide, und die Verliebten eng umschlungen. Im Mai spüren auch die Menschen den Drang der Natur nach Wachstum und Vermehrung. Die langen Winternächte und die öden und kurzen, von Nebel erfüllten Tage sind vergessen, die Frühjahrsmüdigkeit abgestreift, sofern es sie überhaupt gibt – was die Wissenschaft heute anzweifelt. Aber auch falls Verliebtheit und Romantik längst nachgelassen haben und Reproduktion kein Thema mehr ist (oder nie war) ist der Mai die Gelegenheit, eine vielleicht festgefahrene Beziehung zu überdenken, eventuell etwas Neues in sie zu investieren. Eine Partnerschaft kann man mit leisen Tönen und Gesten beleben. Es sind nicht die grossen Dinge wie ein Autokauf oder das Weekend im Luxusresort, welche den Partner am meisten überraschen. Es sind kleine Aufmerksamkeiten, überraschende Gesten, neues oder verändertes Verhalten, was zum Bruch mit dem Alltagstrott führt. Zuwendung und Zeit sind die kostbarsten Güter unserer Zeit. Dem Partner vielleicht wieder einmal bewusst zuzuhören oder eine Nackenmassage zu verabreichen wären Möglichkeiten; oder einer erledigt für den anderen eine ungeliebte Haushaltsarbeit, um für beide einen gemeinsamen freien Nachmittag zu gewinnen? Bekannterweise gibt es sowohl psychologische, wie auch rein materielle, physische

Das graue Gesicht des Alltags…

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Beziehungsfallen, vor allem in langjährigen Partnerschaften: Auf der psychologischen Ebene finden sich oft die Monotonie, das gelangweilte Schweigen im Restaurant, die Gesprächsverweigerung vor dem Fernseher. Rein körperlich betrifft es häufig die Vernachlässigung der eigenen Hygiene und Gesundheit, beispielsweise durch Rauchen, übermässigen Alkoholkonsum, Bewegungsarmut oder Fresssucht. So unendlich profan es klingt, so gern wird dies jedoch tabuisiert. Sehr oft werden solche Missstände erstmalig in Paartherapien thematisiert, verschämt und verzweifelt («das darf man doch nicht sagen»): Notorisch vorhandener Schweissgeruch, freigelegte, braune Zahnhälse, ein schwabbeliger Bierbauch, die ungewaschene Vorhaut, krümelige Zehennägel usw. sind der Beziehungs- und Intimitätskiller schlechthin. Sie können durchaus beide Geschlechter betreffen, häufig jedoch kommt das Notsignal von der Seite der Frauen. Die Folge ist, dass «es den Frauen stinkt», wie es ein bekannter Sexualtherapeut treffend und durchaus doppeldeutig formulierte. Selbstredend geht es dabei weder um Fitnesswahn noch Jugendkult und schon gar nicht um den ultimativen Waschbrettbauch; es geht schlicht um einen minimalen Respekt gegenüber der eigenen Gesundheit und den Empfindungen des Partners. Man sollte sich zudem der Tatsache mal wieder bewusst werden, dass die einzige Person, mit der man von der Geburt bis zum Tod zusammenleben muss, die eigene ist… Es gibt keine nachhaltigere Investition als jene in die Gesundheit. Dazu gehören das körperliche und das seelische Wohlergehen, und vor allem auch dasjenige der Beziehung. Die Pflege der Psychohygiene ist anspruchsvoller als Haare waschen: Oft krankt eine Partnerschaft an den übersteigerten Erwartungen und Idealisierungen, die man unausgesprochen ins Gegenüber setzt. Beziehung bedeutet nicht ewige Verliebtheit. Eine Partnerschaft – und erst recht die Ehe – unterwirft sich nicht unbedingt den Kriterien der Fun- und Erlebnisgesellschaft. Was denn also? «Echte Liebe setzt nichts voraus und erwartet nichts; sie verschenkt nur.» Natürlich ist ein solch hoher Anspruch an die Liebe auch wieder eine übersteigerte Erwartung, und wir müssen uns bewusst sein, dass es in Ordnung – und unvermeidbar – ist, Fehler zu machen. Die Beziehung darf weder an einer desinteressierten Monotonie, noch an einem unerfüllbaren Voll-

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kommenheits- und Leistungsanspruch an uns selber scheitern. Diese Balance zwischen den beiden Polen bedarf eines zugewandten, liebevollen Interesses von beiden Seiten. Diesen Gesinnungswandel schafft man nicht auf Anhieb. Was wirklich hilft: schon heute – und nicht erst morgen – aufhören, vom anderen zu erwarten, dass er sich ändert. Die frohe Botschaft lautet nämlich: Ich kann ausschliesslich mich selber ändern. Wenn man das genau überlegt, bedeutet dies Freiheit: Erstens habe ich absolut in der Hand, was ich an mir selber ändern möchte. Ich kann jetzt damit beginnen. Zweitens gebe ich dadurch auch dem Partner seine Freiheit zurück: Auch er hat dasselbe Recht und Potenzial, bei sich Veränderungen vorzunehmen. Drittens: Ich bin aber nicht für seine Gedanken und Handlungen verantwortlich, sondern nur für mich und meine eigenen. Hinzu kommt: Erst wenn ein Partner sich vom anderen akzeptiert fühlt, so wie er ist, sind die Voraussetzungen gegeben, dass er selbst den Wunsch verspürt, sich zu ändern. Wenn Sie den Partner nicht so lieben können, wie er ist, vergessen Sie es. Wenn Sie ihm aber zeigen, dass Sie ihn in seiner ganz eigenen Persönlichkeit respektieren, dann kann Unerwartetes passieren. Einer der meistgenannten Trennungsgründe sind unterschiedliche Interessen und Vorstellungen über den Lebensentwurf. «Wir haben uns auseinandergelebt» oder «die Liebe war plötzlich nicht mehr da» heisst es jeweils in den Vollzugsmeldungen der Boulevardpresse über Trennungen und Scheidungen von mehr oder weniger prominenten Paaren. Was ist los mit den Frauen und Männern? Was erwarten Sie von Liebe und Partnerschaft? Jede Partnerschaft durchläuft unterschiedliche Phasen, vor allem, wenn sie viele Jahre dauert. Die Bereitschaft vieler Paare, sich auch längerfristigen Schwierigkeiten zu stellen, hat aber deutlich abgenommen. Der Zeitgeist bringt es mit sich, dass man heute Lebensabschnittspartner hat, keine Lebenspartner mehr – so, wie man oft mehrmals im Leben die Arbeitsstelle wechselt, so tauscht man auch die Partner aus. (Eine Psychotherapeutin mokierte sich über den Ausdruck «LAP» als Abkürzung für Lebensabschnittsparter: «…und wenn’s dann ein ganz Toller ist, das ist es ein LAP-TOP, oder was?»). Die Halbwertszeit von Beziehungen verringert sich, man geht schneller zurück ins Single-Dasein oder ins nächste, vom Vorgän-


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Viel besser als der Prinz auf dem hohen Ross: sich mal einfach so auf Händen tragen lassen.

ger oder der Vorgängerin schon angewärmte Bett. In der Partnerschaft gibt es zuerst die Symbiose, die totale Verschmelzung und Verliebtheit. Dann kommt die Phase der Abgrenzung und Autonomie, und schliesslich, im Idealfall, die spannende Polarität von Nähe und Distanz, der Neudefinition der Partnerschaft auf einem höheren Level. Manche bleiben im Stadium des ewigen Kinderstatus stecken; sie wollen – anstatt von Mami und Papi – nun vom Partner verwöhnt und verhätschelt werden. Manche – dies betrifft vor allem Frauen – können nicht akzeptieren, wenn die Phase der Werbung vorbei ist, und fühlen sich beleidigt und zurückgestossen, wenn die «Prinzessinnenphase» zu Ende geht und sie sich nun selber als tatkräftige, engagierte Partnerinnen in die Beziehung eingeben sollen. Umgekehrt ist der Ausdruck des «Werbens um jemanden» an sich in der heutigen Zeit fast schon antiquiert; Beziehungen werden auf vielfältige Weise begonnen, ein heute gängiger Weg ist auch das Internet. Dort wird rasch angebandelt, aber auch sehr kurzfristig wieder abgebrochen. Unverbindlichkeit und die Angst, «das Bessere» zu verpassen, ist der Antrieb. Ein Mausklick weiter lockt schon die nächste Erfahrung. Die schnelllebige Wohlstandsgesellschaft hat unsere Beziehungs(un?)fähigkeiten jedenfalls nachhaltig verändert. Eine auch im therapeutischen Kontext erprobte Methode ist, gegenseitig eine Redezeit auszumachen, z.B. 5 oder 10 Minuten (nicht länger), in der jeweils nur der eine redet, und der Partner soll aufmerksam zuhören. Unterbrechen ist nicht erlaubt! Dann wechseln Sie die Rollen. Anschliessend wird nicht über die Aussagen debattiert, sondern das jeweils Gesagte lässt man einfach einwirken. Die Wiederaufnahme des Themas erfolgt erst nach 24 Stunden. So schenken Sie Ihrem Partner freiwillig Ihre Aufmerksamkeit; auch wenn Sie sicher sind, dass er Unrecht hat, hören Sie einfach zu und versetzen Sie sich in seine Lage. Alleine diese Bereitschaft zum Perspektivwechsel, verbunden mit dem «Setzenlassen», kann Erstaunliches bewirken. Bemühen Sie in einem Streit nicht zu sehr die Vergangenheit. Je länger die Geschichte eines Paares dauert, umso mehr Vorwürfe, Enttäuschungen, Schuldzuwei-

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sungen und Verletzungen haben sich angesammelt. Lassen Sie die Vergangenheit los. Wir sind alle mangelhafte Wesen und auf die Grosszügigkeit des anderen angewiesen: einmal verziehen ist verziehen! Wenn Sie alte Unterlassungen und Verfehlungen bei jeder Stresssituation erneut hervorholen, bringen sie sich selber in eine Pattsituation. Gewisse Worte sind deshalb tabu: Sobald jemand im Streit die Worte «immer», «schon wieder» oder «jedes Mal» benutzt, sind wir schon wieder bei den Altlasten. Dasselbe geschieht beim Entwerten des Partners: Das sind unnötige Verletzungen, und das Gegenüber schlägt auf derselben Linie zurück: Ein abgewerteter Partner muss den anderen Partner sofort ebenfalls abwerten und verletzen; der klassische Teufelskreis. Wenn wir schon bei der Kommunikation sind: «Wenn er mich liebt, dann spürt er, was ich brauche.» Diese Haltung ist besonders unter Frauen weit verbreitet. Nein, was Sie brauchen, müssen Sie ihm sagen! Männer haben viele Fähigkeiten – die des Gedankenlesens gehört nicht dazu.

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Viele, gerade sexuelle Probleme in Partnerschaften sind auf mangelnde Kommunikation oder Missverständnisse zurückzuführen. Nun sind Gespräche über Sex auch langjährigen Partnern manchmal immer noch peinlich. Besser als das Beklagen über die unsensible Vorgehensweise ihres Mannes in Leserbriefen bei der Sextante ihrer Zeitung (oder bei Ihrer Freundin oder der Mutter) ist trotzdem das Gespräch unter den Direktbeteiligten; manchmal hilft hierbei auch wirklich die Gesprächsführung einer Fachperson. Teilen Sie ihm mit, was sie mögen (und, wichtig – auch, was nicht), versuchen Sie, ihn sanft zu führen, oder nehmen Sie – wenn’s nicht anders geht – zur Illus­tration einen Anatomieatlas zuhilfe. (das

Ganze gilt im Übrigen auch für den umgekehrten Fall). Vielleicht fragen Sie sich als Frau, weshalb die wichtigsten Impulse in der Beziehung immer von Ihnen ausgehen. Oder vielleicht denken Sie, dass er von sich selbst aus nie etwas ändern würde. Es ist eine Tatsache, dass überwiegend die Frauen an Beziehungen ständig «arbeiten», geflissentlich jeden Psychoratgeber lesen, sich ständig hinterfragen, in Selbsthilfekurse gehen, sich mit Freundinnen zu Krisensitzungen treffen oder – klassischerweise – sich samt Mann zur Paartherapie anmelden: Bei der sie dann oft entweder von Anfang an allein erscheinen oder spätestens nach der zweiten Sitzung. Männer haben meist keine Lust zum Reden. Sie wollen nicht «an der Bezie-

Gemeinsam Pläne schmieden verbindet.

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hung arbeiten». Männer wollen in Ruhe das Sportpanorama gucken. Und – Frauen sollten sich endlich von der Alleinlast dieses selbstauferlegten Leistungsauftrages befreien. Ganz allein kann «frau» keine Beziehung retten. Wenn «mann» sich verweigert, dann soll sie irgendwann auch die einseitigen Bemühungen einstellen. Es gibt das schöne Bild vom Ruderboot als Symbol einer Ehe: Die Frau rudert und rudert und bekommt immer schwerere Arme: Sie kann den Kurs des Bootes nicht mehr halten. Als sie sich endlich einmal umdreht, erkennt Sie, dass der Mann mit verschränkten Armen die ganze Zeit immer nur als Passagier im Boot gesessen hat… Wenn eine Frau dann irgendwann geht, kommt oft die verwunderte

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Aussage des Mannes: «Aber es war doch alles in Ordnung…?» Auch wenn diese Situationen überspitzt beschrieben erscheinen, so sind sie doch oft in der Paartherapie anzutreffen. Wir werden heute Tag für Tag so intensiv auf berufliche Bestform getrimmt, dass für Unvorhergesehenes, für Unvollkommenes und für Widersprüchliches kaum mehr Zeit und Raum bleiben. Es ist notwendig, diese unmenschliche Erwartungshaltung herunterzuschrauben, die unsere Beziehungen und unsere Familien beschädigt und zerstört. Es betrifft ja alle Formen von zwischenmenschlichen Beziehungen, beileibe nicht nur die Partnerschaft. «Was nützt es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewänne und Schaden nehme an seiner Seele», heisst es schon in der Bibel. Wir stressen uns den ganzen Tag, nur um ständig Bestleistung zu erbringen und noch mehr Rendite zu erwirtschaften. Mai bedeutet «mehr». Aber bitte, «mehr» wovon? Was, wenn die Partnerschaft, die Beziehung zu den eigenen Kindern usw. dabei auf der Strecke bleiben? Es ist das eine, seinen Job zu verlieren; das andere, seine Beziehung(en). Eine gute Zeit, darüber nachzudenken – jetzt, im Mai. | Die Autorin Dr. phil. Béatrice Werlen ist Psychologin FSP, systemische Psychotherapeutin (Ausbildung Institut Prof. Dr. med. Jürg Willi, Zürich) mit Spezialgebiet ADHS im Erwachsenenalter.

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vorsorge

Hat sich etwas verändert? Nur diese eine Frage muss sich stellen, wer Leberflecken auf seiner Haut anschaut. Prof. Reinhard Dummer über Melanom-Früherkennung, spezifische Krebsmittel und die neuste Generation Sonnencrème.

Prof. Dr. med. Reinhard Dummer, stellvertretender Klinikdirektor und Leitender Arzt, Dermatologische Klinik Universitätsspital Zürich.

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Prof. Reinhard Dummer behandelt nicht nur Patienten, er ist auch ein vielbeschäftigter Wissenschaftler. An sein schlichtes Büro im Stock F der Dermatologischen Universitätsklinik Zürich reiht sich Labor an Labor mit Forschern aus der ganzen Welt. Unzählige Publikationen in renommierten wissenschaftlichen Zeitschriften hat Dummer verfasst, eine davon hat mit Grüntee zu tun. Mehr dazu werden wir gleich noch erfahren. Trotz seiner akademischen Laufbahn hat sich der Dermatologieprofessor eine einfache, einprägsame Sprache bewahrt. «Man muss den Patienten nur auf den Po schauen und mit dem Gesicht vergleichen, wenn man wissen will, ob jemand im Umgang mit der Sonne vernünftig war oder nicht», antwortet Dummer auf die Frage, wie sich der hautalternde Effekt der UV-Strahlung wohl am besten erkennen lasse. «Dass viel Sonnenlicht die Haut alt aussehen lässt, ist unbestritten, übrigens genauso wie das Rauchen.» Völlig offen war bisher – und das ist doch sehr erstaunlich –, ob das Einschmieren mit den Abertausenden Tonnen von Sonnencrème die Menschheit nun wirklich vor dem schwarzen Hautkrebs schützt, wo er doch nicht nur im Hochrisikoland Schweiz, sondern in der ganzen zivilisierten Welt seit Jahrzehnten ständig zunimmt, trotz all den vielen Präventionskampagnen. «Bewiesen war bisher einzig, dass regelmäs­ siges Auftragen von Sonnenschutzmitteln vor weissem Hautkrebs schützt», sagt Prof. Dummer. «Erst dieses Jahr ist nun dieser Nachweis endlich auch für das Melanom, den schwarzen Hautkrebs gelungen, und zwar mit einer Studie, die schon in den 90er-Jahren angelaufen ist. Allem Anschein nach dauert es 20 bis 30 Jahre, bis sich ein besseres Sonnenschutzverhalten auch auf die Melanomhäufigkeit niederschlägt.» Dummer stellt fest, dass viele Menschen vernünftiger geworden sind, was den Umgang mit der Sonne anbelangt. «Vollbraune

Sportler, Schauspieler und Models sieht man heute kaum mehr. Es gibt keine gesunde Bräune. Denn schon die Bräunung ist ein untrügliches Zeichen, dass die DNA, also das genetische Material der Haut, geschädigt worden ist. Unsere Vorfahren wussten das. Ich hoffe, die Werbung kapiert das auch noch.» Bis es soweit ist, wird der schwarze Krebs noch weiter zunehmen. «Das Melanom ist überhaupt nicht unter Kontrolle. Wir können nur hoffen, dass irgendwann die Trendwende kommt.» Auch die Behandlung des malignen Melanoms war bisher ein düsteres Kapitel in der Onkologie. «Trotz intensiver Forschung gab es in den letzten Jahrzehnten kaum Fortschritte», erklärt Prof. Dummer. «Weder Krebsmedikamente noch immunstimulierende Substanzen hatten einen Einfluss auf die Überlebensrate der Patienten. Einige Melanom-Impfstoffe, von denen man sich viel versprach, verringerten sogar die Überlebenschancen. Jetzt ist mit den neuen Medikamenten ein Durchbruch in Sicht. Dank dem molekularbiologischen Verständnis wird es uns in Zukunft möglich sein, den schwarzen Krebs nicht nur wirksamer, sondern auch individueller und zielgerichteter und somit auch verträglicher zu bekämpfen. Das zeigen auch unsere Studien am Universitätsspital Zürich. Bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen kommt es zu einer Verkleinerung der Metastasen. Das ist ein bis heute nicht gekannter Erfolg.» Bringt es etwas, wenn die ganze Bevölkerung, wie in Deutschland gefordert, zum Dermatologen geht und sich die Haut auf bösartige Veränderungen untersuchen lässt? «Um Gottes willen, nein! Klasse statt Masse muss die Strategie sein», verneint Dummer entschieden. «Erstens haben wir nicht ansatzweise genug Dermatologen, zweitens wäre so etwas nicht kosteneffizient, und drittens bringen solche Massenuntersuchungen nichts. Wir müssen einen ganz anderen Weg einschlagen als in


sonnenschutz

Deutschland. Bei uns müssen auch die Patienten Verantwortung übernehmen.» Und wie geht das? Dummer: «Jeder muss selber auf seine Haut achten und schauen, ob sich irgendetwas verändert bezüglich Grösse, Dicke oder Farbe oder ob eine Hautveränderung zu jucken oder zu bluten anfängt.» Und was ist mit der ominösen ABCD-Regel, die man uns bisher versucht hat beizubringen? «Es hat sich gezeigt, dass diese Regel zu kompliziert ist. Vor allem die dicken Melanome werden damit verpasst. Man braucht nur den gesunden Menschenverstand und ein ganz klein wenig Beobachtungsgabe.» Und wenn sich etwas verändert hat? «Dann geht man zum Arzt. Das sollten regelmässig auch all diejenigen tun, die mehr als 100 Leberflecken auf ihrer Haut oder Familienangehörige mit schwarzem Hautkrebs haben.» Wie hält es der Dermatologieprofessor selber mit dem Sonnenschutz? «Ich bin sehr viel im Freien, beim Skifahren oder Tennis oder im Schwimmbad und schütze mich dementsprechend. Aber an die Sonne lege ich mich nie. Dieses Risiko lohnt sich nun wirklich nicht.» Beim Thema Sonnenschutz kommen wir wieder auf den Grüntee, das heisst auf seine pflanzlichen Extrakte. Zusammen mit Kollegen hat Prof. Dummer eine Studie dazu verfasst und Erstaunliches herausgefunden: Der Grüntee enthält Substanzen, welche als Radikalfänger fungieren

Grüntee und Sonnenschutz Die pflanzlichen Wirkstoffe des Grüntees haben eine erstaunliche Wirkung. Sie fangen freie Radikale ab, welche für Hautalterung und Hautschäden verantwortlich gemacht werden. Der wissenschaftlich am besten untersuchte Grünteeextrakt heisst OM24. Ein Team um Prof. Dummer konnte zeigen, dass OM24 eine zellschützende und zellregeneriende Wirkung auf die Haut hat.

und die Regenerations- und Reparaturfähigkeit der Haut verbessern. Wie muss man sich das vorstellen? Prof. Dummer: «Jede UV-Belastung setzt die Haut unter Stress. Und je mehr Stress die Haut unterworfen ist, desto mehr Fehler macht sie bei der Stressbewältigung. Die pflanzlichen Wirkstoffe des Grüntees vermögen nun offensichtlich diese Stressantwort zu mildern. Es macht sehr viel Sinn, solche Wirkstoffe in ein Sonnenschutzmittel zu integrieren. Ich bin überzeugt, dass dies die nächste Generation Sonnencrème ist.» |

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vorsorge

Sonnenschutz mit Grüntee Antidry Sun enthält neben einem modernen Breitbandfilter den standardisierten Grüntee-Extrakt OM241), entwickelt von ETHForschern der Omnimedica AG, einem Spin-off-Unternehmen der ETH Zürich. OM24, ein patentierter 24-Stunden-Zellschutz, schützt die Haut in der Tiefe vor sonnenbedingten Schäden und kann bereits geschädigte Zellen regenerieren. Er wirkt als Radikalfänger und hat eine ausgeprägt antioxidative und entzündungshemmende Wirkung, die rund 100 Mal stärker ist als die von Vitamin C. Weitere Pluspunkte von Antidry Sun sind der allergenfreie Duftstoff und die parabenfreie Formulierung. Der neue Sonnenschutz ist sowohl für Kinderhaut als auch für sensible, irritierte oder Sonnenallergie-gefährdete Haut besonders geeignet. Genauso wichtig wie der Schutz vor Sonne ist die Pflege der strapazierten Haut nach dem Sonnenbad. Die perfekte Lösung ist Antidry Repair Lotion. Das auch in der Aftersun-Lotion enthaltene OM24 aktiviert den zelleigenen Regenerationsmechanismus und beugt Hautschäden, vorzeitiger Hautalterung und Altersflecken vor. 1) Der standardisierte Grüntee-Extrakt OM24 wurde von Forschern der ETH Zürich entwickelt und getestet. Prof. Dummer und sein Team konnten in einer wissenschaftlichen Studie zeigen, dass OM24 eine zellschützende und zellregenerierende Wirkung auf die Haut hat, die durch UV-Strahlen irritiert wurde.

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gesundheitstipps

Schnell wirksames Schmerzmittel Dass die Zeit an unserem Körper Spuren hinterlässt, kann niemand verhindern. Besonders Rücken und Gelenke sind den Abnutzungserscheinungen unterworfen. Finden wir uns mit den Beschwerden ab und schränken wir unseren Bewegungsradius mehr und mehr ein? Oder nehmen wir das Heft in die eigene Hand, indem wir die Schmerzen wirksam behandeln und so die Lebensqualität erhalten? Wenn Schmerzen und Entzündungen von Gelenken, Sehnen und Muskeln die Freude an der Bewegung verderben, ist ein kluges Schmerzmittel gefragt. Klug, weil ein Schmerzmittel bewährt und gleichzeitig innovativ sein soll. Genau das trifft

auf die neuen Voltaren Dolo Liquid Caps zu, der neusten Generation von Schmerzmitteln. Die Kapseln enthalten den gelösten Wirkstoff Diclofenac in flüssiger Form und wirken daher besonders schnell. Gegen Rücken- und Gelenkschmerzen Erhältlich in Apotheken

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FIT& SCHLANK

DAS

SCH 10–

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Foto: a.ochsner@ printedmatter.ch

PD Dr. med. David Fäh, Präventivmediziner und Abnehmspezialist, hat mit zehn Franken ein Menu gezaubert, das schmeckt, sättigt, aber nicht an Hüfte oder Bauch ansetzt.


LANKE –FRANKEN-

MENU

W

er etwas Zeit und Musse mitbringt, kann sich mit einem Zehnernötli ein Gericht zaubern, das nicht nur schmeckt, sondern auch gesund ist und sattmacht. Schon unsere Vorspeise enthält wertvolle Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe. Olivenöl liefert einfach ungesättigte Fettsäuren, Baumnüsse hochwertige Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E: eine optimale Kombination. Beim Rüebli in der Rohform bleiben die wasserlöslichen Vitamine erhalten. Beim Erhitzen geht ein Teil davon kaputt. Dafür werden gesunde Karotine und ähnliche Stoffe besser verfügbar. Deshalb finden sich Rüebli auch in der Suppe wieder. Grundsätzlich ist Suppe eine ideale Möglichkeit, um mit wenig Kalorien, aber vielen wertvollen Nährstoffen satt zu werden. Die Linsen liefern nicht nur wertvolle Eiweisse, sondern auch komplexe Kohlenhydrate, die besonders nachhaltig sattmachen. Neben der Stärke sättigen auch die Nahrungsfasern. Zudem haben Linsen eine Besonderheit zu bieten. Sie enthalten Stoffe, welche die Verdauung der Stärke in unserem Körper verlangsamt. Linsen sind also Dreifach-Sattmacher.

Unser Dessert ist eine Nährstoff- statt eine Kalorienbombe. Es enthält Vitamin C, Kalzium und zudem hochwertiges Milcheiweiss, welches das Linsen-Eiweiss gut ergänzt. Insgesamt enthält das gesunde Menu wenig Fett, mehrheitlich gesunde Kohlenhydrate und eine ausgewogene Eiweiss-Zusammensetzung. Oft wird ein Essen erst dann ungesund, wenn die Rohstoffe verarbeitet werden. Die Kalorien werden verdichtet, und wertvolle Nährstoffe wie Nahrungsfasern und Vitamine gehen verloren. Häufig kommen Fett, Zucker und Salz hinzu. Das gibt Geschmack und kostet den Hersteller nicht viel. Weil Fertigprodukte eine Weile halten sollen, braucht es auch Konservierungsstoffe, die nicht jeder essen will. Bei Tiefkühlprodukten übernimmt das die tiefe Temperatur, weshalb solche Lebensmittel oft weniger problematisch sind als andere aus dem Kühlregal. Die Tiefkühlung sorgt auch dafür, dass mehr wertvolle Stoffe erhalten bleiben. Ab und zu ein Fertigprodukt schadet aber niemandem. Häufiger Verzehr kann aber auf die Hüften schlagen und weitere Krankheitsrisiken mit sich bringen. Und denken Sie immer daran: Je mehr sich jemand bewegt, desto mehr kann er sich beim Essen leisten.

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FIT& SCHLANK

Schlankes Menu Chinakohlsalat mit Rüebli und Nüssen, Linsensuppe, Mineralwasser, Apfel-OrangenQuark

Ansetzendes Menu

kcal ca 965 nker % schla oder 30

Pommes-frites mit Ketchup, Chicken Nuggets mit Mayo, 5 dl Cola, 1 Becher Rahmglace

Chinakohl, ca 4.40/kg -.90 200g ca Walnusskerne 100g 2.60 -.65 Portion 25g Aceto Balsamico bianco 500ml 5.95 –.35 2 EL, 30 ml Olivenöl 15.90/Liter -.45 2 EL, 30 ml Rüebli 1kg 2.50 –.75 300g 1.60 Lauch, 200g ca Kartoffel 1 kg 2.– -.20 1 Stük ca 100g Gemüse-Bouillon -.30 Knorr, 400ml -.80 Apfel 1 Stk, 160g -.60 Orange 1 Stk, 140g t Magerquark 0.2% Fet 1.15 200g Becher -.05 Milch Lit 1.1 5, 3 EL -.15 Honig, 1 EL 15ml 0 Aproz Mineral 5dl Pet -.6

ca 1400

kcal

Pommes Frites 1.5 kg 6.20 / 200g ca Ketchup Heinz 300ml 1.85 / Port. ca 10 Chicken Nuggets

-.85 -.25

4.00 Mayonnaise, Port. ca -.25 Rahmglace 100ml Be ch. 3.00 Coca-Cola, 5dl PET 1.10 TOTAL Fr. 9.45 ======================== =========

Fr. 8.55 TOTAL == ==============================

Chinakohlsalat mit Rüebli und Nüssen

Linsensuppe

für 1 Person

für 1 Person

1 etwas 1 Msp. 2 EL 1 EL

Knoblauchzehe Pfeffer Cayennepfeffer Weissweinessig Olivenöl

1 1

kleiner Chinakohl in dünne Streifen schneiden Rüebli raffeln und beides gut mit der Sauce vermischen Baumnüsse hacken und über den Salat streuen

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sprechstunde doktor stutz

gepresst

zu Sauce verrühren

1 Stange 1 grosses 1 mittlere 1 EL 200 g 3–5 dl

Lauch Rüebli Kartoffel Olivenöl orange Linsen

in Streifen schneiden in kleine Würfel schneiden, in kleine Würfel schneiden alles zusammen andünsten kurz mitdünsten und ablöschen mit fettfreie Gemüsebouillon

Alles ca. 15 Minuten auf kleiner Flamme köcheln lassen und mit etwas Pfeffer abschmecken. Zum Anrichten 2 bis 3 Zweige Peterli hacken und darüberstreuen.


Apfel-Orangen-Quark für 1 Person

1

Apfel

raffeln

1

unbehandelte Orange

Schale abreiben, Orange filettieren und in Würfel schneiden

1

Becher Magerquark

3 EL

Milch

1 EL

Honig

1 Msp. Zimt

B

estellen Sie noch heute Ihr Gratisexemplar mit 555 Tipps für eine dauerhafte Gewichtsreduktion. Alle relevanten Lebensbereiche wie Nahrungsmittel und Nährstoffe, Einkaufen und Zubereiten, Essen und Geniessen, Energieverbrauch im Alltag, Fitness und Freizeit, Umdenken und Essverhalten werden abgedeckt. Nochmals: In den meisten Fällen sind nur kleine Verhaltensfehler schuld, dass jemand zunimmt. Deshalb sind Diäten und andere drastische Massnahmen kein wirksames Gegenmittel. Vielmehr geht es darum, das Verhalten in kleinen Schritten zu ändern. Die grosse Auswahl von 555 Tipps bietet Ihnen die Möglichkeit, diejenigen auszuwählen, die für Sie richtig sind und zu Ihnen passen. |

zu einer crèmigen Masse verrühren. Dann die Früchte unterheben und abgeriebene Schale über die Quarkcrème streuen

Senden Sie ein mit Fr. 1.30 frankiertes und an Sie adressiertes C5-Couvert an: Sprechstunde Doktor Stutz, «555 Tipps», Postfach, 6614 Brissago.

Reduziert das Fett auf natürlichem Weg.

Auch Kohlenhydrate machen dick.

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FIT& SCHLANK

EINE INFORMATION VON

PRECON EXPERIMENT WAR EIN HIT! Das Gratisprogramm mit PreCon hat im letzten Sommer eingeschlagen wie ein Bombe und ein regelrechtes Abnehmfieber ausgelöst.

Ü

ber tausend Kandidatinnen und Kandidaten aus der ganzen Schweiz haben sich letztes Jahr für das PreCon Experiment beworben. Aus allen Einsendungen wurden zwanzig Gewinner ausgelost, die während dreier Monate von einem PreCon

Arzt in ihrer Region persönlich beraten und begleitet wurden. Die Teilnehmer nahmen pro Tag zwei BCM Ersatzmahlzeiten in Form von Shakes, Riegeln oder Suppen zu sich. Die dritte Mahlzeit wurde nach der Nahrungsmittelpyramide selber zubereitet. In nur drei Monaten haben die zwanzig Probanden zusam-

men sensationelle 165 Kilos abgenommen. Alle waren sich einig: Die Diät würden sie in ihrem Bekanntenkreis weiterempfehlen und das Programm selber jederzeit wieder anpacken. Damit machen sie allen Interessierten Mut, sich selber für die neue Staffel anzumelden.

IN NUR 3 MONATEN

MINUS 165 KG


EINE INFORMATION VON

Sabrina Gisler: Die Ernährungsumstellung mit PreCon war einfach. Schon nach wenigen Wochen konnte ich die Kleidergrösse reduzieren und nahm insgesamt 7 Kilos ab. Heute fühle ich mich viel vitaler und fröhlicher als früher. Susanne Brühlmann: Bei dem Stress im Beruf als Architektin und Mutter kamen mir die praktischen Ersatzmahlzeiten sehr entgegen. Ich habe insgesamt 7 Kilo abgenommen, obschon ich mich nicht immer konsequent dran halten konnte. Es gab viele Einladungen, und für Sport reichte es zeitlich nicht. Ich bin froh, dass ich am PreCon Experiment teilnehmen konnte.

Anita Hostettler: Mit PreCon hatte ich nie eine Krise. Ich war immer satt und hatte nicht das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. In den 3 Monaten habe ich 11 Kilos verloren, und die Hosen sind mittlerweile viel zu weit. Ich fühle mich gesünder als vorher, und die Blutdruckwerte sind deutlich besser.

Gabriella Rizzello: Ich habe mich konsequent an das PreCon Programm gehalten, und alles hat super geklappt. Bis heute habe ich 15 Kilo verloren. Mehrmals pro Woche betreibe ich intensives Kraft- und Ausdauertraining. Ich fühle mich sehr wohl und bin total motiviert.

Sabine Tanner: Neben den praktischen Ersatzmahlzeiten habe ich gelernt, bewusster zu kochen. Mit meinen Zwillingen habe ich genügend Bewegung. Für Sport reicht die Zeit leider nicht. Trotzdem habe ich 7 Kilo abgenommen und fühle ich mich viel vitaler.

Philipp Schubiger: Bereits vor 10 Jahren machte ich erfolgreich eine PreCon Diät und wusste deshalb, dass es wiederum klappen würde. Ich habe locker 10 Kilo abgenommen, fühle mich topfit und treibe viel Sport. Die grosse Auswahl der Produkte und die gute Beratung beim Arzt kamen mir sehr entgegen.

…UND JETZT KOMMT DIE STAFFEL 2011 Wir verlosen 20 × ein komplettes BCM Programm von PreCon inklusive aller Ersatzmahlzeiten für 3 Monate und Gratis-Beratungen bei einem PreCon Arzt

Nutzen Sie Ihre Chance: Lesen Sie auf den folgenden Seiten, wie das Ganze funktioniert und wie Sie sich für das 3-monatige gratis PreCon Programm bewerben können. Mit etwas Glück sind Sie mit dabei.


FIT& SCHLANK

EINE INFORMATION VON

3 MONATE GRATIS ABNEHMEN! Möchten Sie in diesem Jahr erfolgreich abnehmen? Nutzen Sie Ihre Chance, und senden Sie uns Ihre Kandidatur. 20 Personen gewinnen ein komplettes BCM Programm von PreCon für 3 Monate. Alle anderen Einsender erhalten einen Gutschein für eine Beratung im Wert von 80 Franken und können so ebenfalls profitieren und mitmachen. Bei diesem Experiment können Sie nur verlieren – nämlich Kilos! Nach dem grossen Erfolg des PreCon Experiments im letzten Jahr mit über tausend Einsendungen und dem fulminanten Abnehmerfolg der 20 Teilnehmer kommt jetzt die Ausschreibung für die zweite Staffel – packen Sie diese Gelegenheit! 20 Leserinnen oder Leser gewinnen wiederum ein komplettes BCM Programm von PreCon mit allen Ersatzmahlzeiten für 3 Monate und Gratis-Beratungen durch einen erfahrenen PreCon Arzt. Damit können die Teilnehmer ihr Gewicht je nach ihrem Ausgangsgewicht und ihrer Motivation um 5 bis 10 Kilos reduzieren.

Jeder kann mitmachen: Auch alle Nichtgewinner können profitieren und mitmachen. Sie erhalten einen Gutschein für eine Beratung im Wert von 80 Franken sowie das BCM Handbuch mit vielen Tipps und Rezepten. Zusätzlich werden sie über die PreCon Homepage im Internet durch Diätexperten gecoacht,

damit möglichst alle einfach und erfolgreich ihr Gewichtsziel erreichen. Die Einschreibung erfolgt mit dem Talon in diesem Magazin oder über Internet auf www.precon.ch – das PreCon Experiment 2011. Hier erhalten Sie wöchentlich professionelle Tipps von Diätexperten und Ernährungsberaterinnen, damit Sie mit Ihrem persönlichen Abnehmerfolg den ausgelosten Kandidaten in keiner Art und Weise nachstehen. Im Online Chat, über E-Mail oder per Telefon können Sie kostenlos Fragen an unsere Experten stellen. Im geschützten Teilnehmerbereich «myBCM» finden Sie nicht nur Ihre persönliche Gewichtskurve, sondern auch unsere eMagazine mit vielen Tipps rund ums Abnehmen, BCM Rezepte zum gesunden Kochen und ein Forum zum Austausch mit anderen BCM Teilnehmern. Nutzen Sie Ihre Chance, und melden Sie sich jetzt an. Anmeldeschluss ist der 30.6.2011. Die Verlosung findet im Juli statt, und alle Einsender werden umgehend benachrichtigt. Das PreCon Experiment startet Anfang August und dauert bis Ende Oktober. Wir werden die 20 Gewinner auf ihrem Weg begleiten und sie vor und nach der Diät nach ihren Erfahrungen fragen, damit auch andere

Leser davon profitieren können. Nach drei Monaten ziehen wir Bilanz und berichten über das Experiment. PreCon (Prevention Concepts) PreCon ist seit 1986 europaweit Wegbereiter in der Gewichtsreduktion und der Prävention. Ernährungswissenschaftler und Ärzte entwickelten das PreCon Diät- und Ernährungsprogramm, das von 400 Ärzten in der Schweiz bei jährlich über 20 000 TeilnehmerInnen mit Erfolg angewendet wird. Wissenschaftlich bewiesene Wirkung Die MIRA-Studie (Prof. Schulz) und Lean Habits Studie (Prof. J. Westernhöfer) mit über 8000 TeilnehmerInnen belegen eindrücklich den Langzeiterfolg von PreCon. BCM BCM Basic sind Ersatzmahlzeiten von PreCon zur Gewichtsregulation mit standardisiertem Eiweiss- und Vitamingehalt zum Erhalt der Muskelmasse. BCM steht für Body Cell Mass, d.h. Körperzellmasse. Weitere Informationen Mehr über PreCon unter www.precon.ch

Warum das BCM Programm von PreCon so erfolgreich ist Das BCM Programm funktioniert so gut, weil es einfach und alltagstauglich ist. Die 3 Erfolgssäulen des BCM Programms sind professionelle Betreuung und Beratung, Einsatz von Ersatzmahlzeiten zur Gewichtskontrolle sowie langfristige Ernährungsumstellung und Verhaltensänderung.

werden im BCM Programm bewusst vermieden. So ernähren Sie sich kontrollierter und nehmen weniger Kalorien zu sich. Weil zudem in den vier- bis sechsstündigen Esspausen der Insulinspiegel niedrig bleibt, wird mehr Fett verbrannt, und Sie nehmen leichter ab.

Abnehmen mit dem Drei-Mahlzeiten-Prinzip

BCM Produkte

Sie nehmen täglich drei Mahlzeiten zu sich, davon zwei in Form von schmackhaften BCM Basic Produkten, und eine Mahlzeit bereiten Sie sich nach der Nahrungsmittelpyramide selber zu. Zwischenmahlzeiten

Die abwechslungsreichen BCM Basic Produkte gibt es als süsse Shakes, würzige Suppen und praktische Riegel in 15 verschiedenen Geschmacksrichtungen. Sie sind schnell zubereitet, schmecken gut und enthalten nur 220 Kalorien pro Mahlzeit.

• Kein Kalorienzählen • Essen Sie dreimal am Tag: eine normale Mahlzeit und zwei schmackhafte BCM Ersatzmahlzeiten • Essen Sie nicht zwischendurch, und trinken Sie 1 bis 2 Liter kalorienfreie Flüssigkeit • Ihr Erfolg ist messbar


Eine Information von

...SO FUNKTIONIERT ES Der Start An einem Informationsabend mit Apéro lernen die 20 Gewinner das PreCon Programm ausführlich kennen. Der Ernährungsexperte Dr. med Paolo Negri wird ihnen die wichtigsten Informationen mit auf den Weg geben, damit die Diät gut gelingt. Anschliessend erhält jeder ein Startpaket mit den PreCon Produkten.

Die Beratung beim Arzt Jeder Gewinner wird drei Monate von einem erfahrenen PreCon Arzt in seiner Nähe persönlich beraten und begleitet. Alle 14 Tage wird mit einer BIA-Analyse die Körperzusammensetzung (Fett, Muskeln, Wasser) gemessen und der Fortschritt analysiert.

Die BCM Ersatzmahlzeiten Die Gewinner erhalten gratis alle BCM Produkte für die Dauer von drei Monaten: für jeden Tag zwei Ersatzmahlzeiten in Form von schmackhaften Shakes, Riegeln oder Suppen. Die dritte Mahlzeit wird frei nach der Nahrungsmittelpyramide zusammengestellt.

Anmeldung zum PreCon Experiment 2011

20 Personen gewinnen ein BCM Programm von PreCon für 3 Monate inkl. alle Produkte und Beratungen bei einem unserer PreCon Ärzte  Ja – ich möchte abnehmen und ein gratis PreCon Programm gewinnen Name/Vorname ______________________________________________ Adresse ____________________________________________________ Wohnort/PLZ _______________________________________________ Telefon______________________________________________________ Gewicht _____________ Grösse ____________ Alter _____________ Mein Abnehmziel ____________________________________________ Unterschrift _________________________________________________ Senden an PreCon AG, Firststrasse 15, 8835 Feusisberg oder per Fax auf 044 257 20 81 Einsendeschluss: 30.6.2011 Die 20 Hauptgewinner werden persönlich kontaktiert. Teilnahmebedingung: BMI grösser als 22 und Alter über 18 Jahre Alle Einsender erhalten einen Gutschein für eine Beratung im Wert von Fr. 80.00 sowie das BCM Handbuch mit vielen Tipps und Rezepten

Natel


vorsorge

Nicht wegschauen, bitte Der Apotheker ist Ihrem Blutzucker auf der Spur. In 10 Minuten wissen Sie Bescheid. Sie kennen den Fettanteil Ihrer Lieblingswurst und den Salzgehalt des täglichen Brotes. Sie wissen auch, wie gross der Kohlenhydratgehalt von 100 Gramm Teigwaren ist. Dass ein Gläschen Rotwein und ein halbes Riegeli dunkle Schokolade dem Herzen guttun, haben Sie auch schon gehört. Aber um Himmels willen wissen Sie auch, welchen Zuckergehalt Ihr eigenes Blut hat? Angenommen, Sie leiden unter zu hohem Blutzucker und starten in den Tag, als ob alles in bester Ordnung wäre. Okay, Sie leiden nicht wirklich, weil ein zu hoher Blutzucker nicht schmerzt. Zu dumm. Täte er nämlich weh, wären Sie gewarnt und unternähmen alles, um den Schmerz zu stillen und den Diabetes zu bekämpfen. Nichtwissen ist fatal, Nichtstun auch, denn zu hohen Blutzucker – im Fachjargon Diabetes genannt – darf man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auf leisen Sohlen kommt er daher. Immer mehr schädigt er die Gefässe von innen und bedroht ganz besonders das Herz. Ein gesunder Mensch mit unbehandeltem Diabetes ist so risikobeladen wie ein Patient, der bereits einen Herzinfarkt erlitten hat. Lassen Sie das nicht zu, und lernen Sie Ihren Blutzuckerwert kennen! Ein geeignetes Mittel ist der 10-MinutenCheck in der Apotheke. Er zeigt auf, ob Sie zur Risikogruppe gehören, und wenn ja, wie es aktuell um Ihren Blutzucker bestellt ist. Klicken Sie auf www.diabetesgesellschaft.ch, dann auf «Aktivitäten» und «Der 10-MinutenCheck». Hier finden Sie alle teilnehmenden Apotheken und Beratungsstellen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft. Auch die Toppharm Damian Apotheke in Nussbaumen bei Baden macht bei dieser sinnvollen Aktion mit. Wie lässt sich ein zu hoher Blutzuckerwert erkennen? Felix Küng, eidg. dipl. Apotheker und Präsident der Apothekenvereinigung Toppharm: «Wir gehen zuerst den Fragebogen durch. Gehört jemand zur Risikogruppe, messen wir den Blut­zucker bei uns in der Apotheke.» Und wenn die Werte erhöht sind? «Dann besprechen wir das Resultat und bestimmen je nach-

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sprechstunde doktor stutz

Felix Küng, Inhaber Toppharm Damian Apotheke in Nussbaumen, legt seinen Kunden den 10-Minuten-Check ans Herz.


blutzucker-detektiv

dem auch noch den HbA1c-Wert – das ist der Blutzuckerlangzeitwert. Bei ihm kann man nicht schummeln, denn er zeigt den Durchschnittszuckergehalt der letzten Wochen an, unabhängig ob er vor oder nach dem Essen gemessen wurde.» Zudem kann man dem Kunden ein Blutzuckermessgerät mit nach Hause geben, damit er noch engmaschiger messen und ein richtiges Blutzuckerprofil erstellen kann. Felix Küng: «Je nach Befund schicke ich den Kunden später für weitere Abklärungen zum Hausarzt. Hat jemand hingegen unauffällige Werte, werden wir ihn von uns aus in einem oder zwei Jahren wieder zum Kontrollcheck aufbieten.» Eigentlich müsste doch jeder nun sofort in die Apotheke eilen und sich für wenig Geld checken lassen. Warum blenden viele Menschen aus, dass sie von Diabetes betroffen sein könnten? Felix Küng: «Weil sie Angst haben vor dem Resultat. Eine irrationale Angst, denn nur wer Diabetes hat und es nicht weiss, ist in Gefahr. Wer aber Bescheid weiss, kann entsprechend handeln. Deswegen rufe ich alle auf, den 10-Minuten-Check in der Apotheke machen zu lassen. Das lohnt sich nun wirklich.» |

Fragen zum Blutzucker-Detektiv? Das Team von Bayer Diabetes Care steht Ihnen von Montag bis Freitag, jeweils von 8.30 bis 16.45 Uhr, über die Diabetes-Hotline 044 465 83 55 für Auskünfte zur Verfügung. Oder schreiben Sie an: info@bayerdiabetes.ch.

Sensor einführen ... ... und Sie erleben eine grosse Vielfalt an innovativen und nützlichen Funktionen.

In Zusammenarbeit mit

Schweizerische Diabetes-Gesellschaft Association Suisse du Diabète Associazione Svizzera per il Diabete

• Übersichtliche Darstellung der Messwerte in Tabellen und Grafiken Zuerst: der Risiko-Test Bevor Sie den 10-MinutenCheck in Ihrer Apotheke oder bei den teilnehmenden Beratungsstellen der Schweizerischen Diabetes-Gesellschaft in Angriff nehmen, sollten Sie für sich die sieben Fragen des Risiko-Tests beantworten. Der in der Schweiz anerkannte Test zeigt sofort, ob Sie ein erhöhtes Risiko haben und damit ein Kandidat oder eine Kandidatin für den 10-Minuten-Check sind. Wichtig: Beantworten Sie die Fragen offen und ehrlich. Auf www.diabetesgesellschaft.ch oder doktorstutz.ch finden Sie den Fragebogen «Typ-2Diabetes – Wie hoch ist Ihr Risiko?» zum Anschauen und Herunterladen.

• Speicher für 2000-Messwerte mit Datum und Zeit • funktioniert mit PC und MAC • Aufladbarer Akku - keine Batterien notwendig • Verwendet Contour® Sensoren • Ohne Codieren • Nur 5 Sek. Messzeit • Nur 0,6µl Blut

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unfallstatistik

achtung vor dem montagmorgen Rezepte gegen den Ablöscher zum Wochenstart.

Edouard Currat, Mitglied der Geschäftsleitung der Suva und Leiter des Departements Gesundheitsschutz

Liebe Leserinnen und Leser Kennen Sie den Montagmorgen-Effekt? Die Anlaufschwierigkeiten oder womöglich sogar die schlechte Laune nach einem freien Wochenende? Montagsware werden fehlerhafte Produkte genannt, die an einem Montag produziert wurden. Weit folgenschwerer können die vielen Unfälle verlaufen, die sich montags zwischen 6 und 10 Uhr ereignen. Deshalb will die Suva das Risikobewusstsein für den Montagmorgen schärfen und gibt Ihnen dazu Tipps, damit der Montag ein ebenso wertvoller und erlebnisreicher Tag wird wie jeder andere auch. Ein weiteres Thema lege ich Ihnen in dieser Ausgabe ans Herz: die Allergien. Einige Berufe können bei entsprechend disponierten Personen Allergien auslösen oder eine bestehende Allergie verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, dass man rechtzeitig vorsorgt, am besten vor der Berufswahl. Das gilt besonders für Menschen, bei denen eine Allergie bekannt ist oder in deren Familie es schon Allergien gibt. Herzlich Ihr Edouard Currat

Am meisten Unfälle passieren am Montagmorgen. Das zeigt eine Untersuchung der Suva. Man halte sich einmal folgende Zahlen vor Augen: 700 Berufsunfälle verzeichnet die Suva an einem Werktag. Die Spitze liegt am Vormittag zwischen 9 und 10 Uhr und am Nachmittag zwischen 14 und 15 Uhr. Die Unfallhäufigkeit hängt aber nicht nur von der Tageszeit, sondern auch vom Wochentag ab. Besonders hoch ist das Unfallrisiko am Montagmorgen. Zwischen 6 und 10 Uhr geschehen im Vergleich zu den übrigen Werktagen deutlich mehr Berufsunfälle, zwischen 7 und 8 Uhr sogar um 40 Prozent mehr. Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch zu Hause und auf dem Arbeitsweg ereignen sich am Montagmorgen besonders viele Unfälle. Sind die ersten Arbeitsstunden am Montag noch überdurchschnittlich gefährlich, kommt es nach der Znünipause zu einer Erholung. Eine Erklärung für diesen Effekt hat der deutsche Schlafforscher Prof. Jürgen Zulley vom Schlafmedizinischen Zentrum Regensburg. Er sieht den Grund in der Verschiebung der inneren Uhr, weil viele Menschen am Wochenende den Tag-Nacht-Rhythmus verändern. Somit stehen sie für ihre Verhältnisse am Montag zu früh auf. Aufmerksamkeit und Leistungsfähigkeit sind noch nicht auf dem gewohnten Stand. Am besten könnte man diesen Montagseffekt vermeiden, indem man am Wochenende ungefähr zur gleichen Zeit schlafen geht und aufsteht wie unter der Woche. Weil sich dies wahrscheinlich nur

schwer realisieren lässt, heisst das Rezept erhöhtes Risikobewusstsein zum Wochenstart. Was ist zu tun? Die Montagmorgenstimmung beginnt im Kopf. Allein Sie entscheiden, wie Sie eine Situation in Ihrem Leben bewerten. Was wir erwarten, aber auch was wir befürchten, ziehen wir mit der Macht unserer Gedanken an. Das bringt der Volksmund treffend zum Ausdruck, wenn es heisst: «Mal den Teufel nicht an die Wand, sonst kommt er». Heute kann die Gehirnforschung die Kraft von Visionen nachweisen. Denken Sie nur an das, was Sie erleben wollen. Jeder Tag ist ein wertvoller Teil Ihres Lebens. Verschwenden Sie deshalb keinen einzigen davon an schlechte Laune. Oft geht es schon am Sonntagabend los: eine unterschwellige Unruhe, vielleicht sogar eine leise Sorge, was die neue Woche bringen mag. Viele Menschen schlafen in der Nacht auf Montag schlechter. Und dann ist er da, der Montagmorgen, verbunden mit Müdigkeit, schlechter Laune und Hektik. Nicht umsonst werden Produkte, die Fehler haben, in der Umgangssprache als «Montagsware» bezeichnet. Es gibt verschiedene, sehr wirksame Strategien gegen den Ablöscher zum Wochenstart. Leben Sie ganz bewusst den Augenblick, nicht mehr und nicht weniger. Leben Sie den Sonntagabend, ohne an den Montag zu denken. Und leben Sie genauso den Montagmorgen. Planen Sie bewusst etwas mehr Zeit für den Montagmorgen ein, damit Sie ihn in Ruhe beginnen können. So,


wie Sie einen Tag beginnen, so läuft er meistens ab. Kommt Hektik auf, kommen Sie später nur schwer in einen ruhigen, gleichmässigen Rhythmus. Denken Sie sich ein Montagsritual aus. Ein kurzes Gedicht, ein Musikstück, ein schönes Bild, das zum Träumen einlädt, ein Gewürztee, ein exotisches Birchermüesli zum Zmorge. Denke Sie an etwas Positives: Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Sind Sie gerne mit Menschen zusammen, können Sie gut organisieren, sind kreativ? Lässt man Sie selbständig arbeiten? Kommen Sie viel rum oder arbeiten sogar an der frischen Luft? Jeder Job hat seine guten Seiten und gibt Bestätigung, Anerkennung und Selbstwertgefühl. Wenn Sie diese Gedanken nicht positiv stimmen, sollten

Sie prüfen, ob es Ihnen mit einer anderen Arbeit bessergehen würde. Suchen Sie einen Weg, der Sie dorthin führt. Wenn Sie zur Einsicht gelangen, dass es für einen Wechsel noch nicht der richtige Zeitpunkt ist oder der Weg dorthin zu mühsam ist, dann sagen Sie mit ganzem Herzen «Ja» zu dem, was Sie momentan tun. Wir können alles verändern, wenn wir nur wollen. Wir können einen neuen Beruf lernen, in eine andere Stadt ziehen oder in ein anderes Land gehen. Es gibt sicher viele Gründe, dies nicht anzupacken. Einer der wichtigsten Gründe ist die Angst vor Veränderungen, vor dem Verlassen der Komfortzone. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann können Sie erst recht für Ihren Montagmorgen dankbar sein und dürfen alles so lassen, wie es ist. Es gibt viele schöne und gute Dinge, die der Montagmorgen für Sie bereithält. Sie müssen nur die Augen offenhalten. Ein interessanter Auftrag, ein Mittagessen mit einem lieben Arbeitskollegen und so weiter. Planen Sie den Montagmorgen bewusst, und zwar schon am Freitag vor dem Wochenende? Klingt bünzlig, ist es aber nicht, sondern im Gegenteil. Ein paar Minuten am Freitag vor Arbeitsschluss genügen, um die kommende Woche zu planen. Den Effekt dieser vorausschauenden Haltung werden Sie sofort spüren. Keine bangen Gefühle am Wochenende, und vor allem kein Loch am Montagmorgen.

Info-Film Schauen Sie sich den Film «Montagmorgen» auf der Suva-Website an oder bestellen Sie die DVD mit dem selben Link kostenlos. www.suva.ch/dvd358


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allergien und beruf

der kluge sorgt vor Immer mehr Menschen leiden an einer Allergie. Daran sollte man schon bei der Berufswahl denken.

Rund 30 Prozent der Bevölkerung, Jugendliche eingeschlossen, haben eine atopische Veranlagung, das heisst, eine angeborene Eigenschaft, auf tierische und pflanzliche Stoffe aus der Umwelt früher und häufiger mit Überempfindlichkeiten, das heisst Sensibilisierungen und allergischen Erkrankungen zu reagieren als andere. Zu diesen Stoffen, den sogenannten Allergenen, zählen vor allem Pollen wie Blütenstaub und Hausstaubmilbenkot sowie Tierbestandteile und verschiedene Nahrungsmittel. Wiederholter Kontakt zu diesen Stoffen kann bei Atopikern nach verhältnismässig kurzer Zeit zu Sensibilisierungen und später zu Erkrankungen wie allergischem Schnupfen, allergischer Bindehautentzündung sowie Asthma bronchiale führen. Zudem haben Atopiker oft eine empfindlichere Haut als Nichtatopiker, so dass sie auch ohne Einwirkung von Allergenen gehäuft an Ekzemen leiden. Der Fachausdruck dafür heisst atopisches Ekzem oder Neurodermitis. Rund zwei Drittel der atopisch veranlagten Jugendlichen leiden beim Einstieg ins Berufsleben unter einer oder sogar mehreren allergischen Erkrankungen. Wählen AtopikerInnen einen Beruf, der zusätzliche Kontakte zu vorwiegend natürlichen Allergenen mit sich bringt, besteht ein erhöhtes Risiko für allergische Erkrankungen und Ekzeme. Bestehen derartige Krankheiten schon bei Lehrbeginn, ist die Chance gross, dass sie sich während der Berufsausbildung erheblich verschlimmern, so dass die Lehre aus gesundheitlichen Gründen abgebrochen werden muss. Am häufigsten ist Heuschnupfen. Betroffene Jugendliche sollten Berufe wählen, die möglichst trocken und frei von Belastungen mit allergisierenden Stäuben und Dämpfen sind. Solche Berufe sind vorwiegend im Elektronik-, Verwaltungs-, Handels- und Lehrbereich zu finden. Mit einem erheblichen Risiko verbunden sind dagegen Tätigkeiten wie BäckerIn, FloristIn, GärtnerIn, TierpflegerIn, LandwirtIn oder BiologielaborantIn. Die entsprechenden Allergenkontakte können allergischen Schnupfen mit Bindehautentzündung sowie Asthma bronchiale auslösen oder sie erheblich verschlimmern. Heuschnupfen- und Asthma-gefährdete Personen können dagegen ohne grösseres Risiko Autolackierer oder Schreiner werden, weil die verwendeten Stoffe nicht auf dieselbe Weise allergieauslösend wirken wie die pflanzlichen und tierischen Allergene, denen ein Bäcker oder Tierpfleger ausgesetzt ist. Das gilt nicht, wenn schon bei Lehrbeginn ein manifestes Asthma vorhanden ist. Dann sollte auch von einer Lehre als Autolackierer oder Schreiner abgeraten werden. Ein Schulabgänger, eine Schulabgängerin mit

Pollenasthma sollte darauf verzichten, den Bäckerberuf zu ergreifen. Die Wahrscheinlichkeit ist gross, dass sich sonst die Erkrankung wesentlich verschlechtert und ein Berufswechsel nötig wird. Asthmatiker sollten generell auf Berufe verzichten, bei denen Stäube, Gase und Dämpfe eingeatmet werden. Auch sogenannte Feuchtberufe wie Coiffeuse, Koch, Käser, Metzger, gewisse Pflegeberufe, Tätigkeiten im Hausdienst sind für Atopiker mit ihrer empfindli- Dr. med. Martin Rüegger, Abteilung Arbeitsmedizin, Suva chen Haut weniger geeignet. Eine Schulabgängerin mit Neurodermitis sollte daher von einer Lehre als Coiffeuse oder Pflegefachfrau absehen. Auch Berufe mit regelmässigen Kontakten zu Mineralölen, Schmierstoffen sowie Schmutz, die häufiges Händereinigen erfordern, sind nicht zu empfehlen, besonders, wenn schon bei Lehrbeginn atopische Ekzeme bestehen. Ist ein junger Mensch mit atopischer Veranlagung trotz allem entschlossen, an seinem Berufsziel festzuhalten, oder hat er bereits eine entsprechende Lehre begonnen, gibt es Möglichkeiten, Belastungen durch sensibilisierende Stoffe und Feuchtkontakte zu reduzieren. Präventives Verhalten trägt entscheidend dazu bei, das Risiko für eine solche Erkrankung zu vermindern oder den Ausbruch zu verzögern. Wichtig ist, dass sich Jugendliche mit Heuschnupfen, allergischen Augenbindehautentzündungen, Asthma bronchiale und atopischen Ekzemen über ihren Wunschberuf Gedanken machen und nach Alternativen Ausschau halten. Informationen bieten Ärzte, andere Fachpersonen oder ein Flyer, den die Suva auf ihrer Homepage publiziert hat.

www.suva.ch/flyer-allergie-berufslehre.pdf


vorbeugen Generelle Eignungsuntersuchungen für Lehrlinge sind in der Schweiz nur in wenigen Kantonen üblich. Der Schweizerische Bäcker- und Konditormeisterverband empfiehlt daher, bei LehranwärterInnen mit Fragebogen und allenfalls ergänzenden ärztlichen Untersuchungen das Allergierisiko abzuklären. Entscheiden sich Schulabgänger trotz erhöhtem Allergierisiko für diese Berufsausbildung, müssen sie über die Vorsorge- und Schutzmassnahmen eingehend beraten werden. Am besten wäre natürlich, wenn das gefährdende Allergen durch einen nicht oder weniger allergisierenden Stoff ersetzt werden könnte. Das lässt sich in der Praxis allerdings nur selten umsetzen. Teig wird auch in Zukunft aus Mehl gemacht und TierpflegerInnen können dem Umgang mit Tieren und deren Ausscheidungen nicht entgehen. In vielen Berufen, etwa demjenigen des Bäckers, ist es jedoch möglich, staubarm zu arbeiten und bei Spitzenexpositionen eine Feinstaubmaske zu tragen. Dies verringert den Direktkontakt mit dem Allergen. Für die entsprechenden Massnahmen sind in erster Linie die Lehrmeister gefordert. Sie können sich aber auch von Spezialisten wie Arbeitshygienikern und Arbeitsärzten beraten lassen. Spielen Feucht- und Chemikalienkontakte eine Rolle, sind flüssigkeitsdichte Handschuhe zu verwenden, allenfalls mit Unterziehhandschuhen aus Baumwolle, um die Schweisswirkung zu vermindern. Unabdingbar ist in allen Fällen, die Haut optimal mit Hautschutzmittel zu schützen und zu pflegen sowie der Verschmutzung angepasste und nicht zu aggressive Hautreinigungsmittel oder Seifen einzusetzen. Hilfreich ist in solchen Fällen, die Situation zu Hause zu überprüfen. Haustiere und Pflanzen, die mit einem Allergierisiko behaftet sind, sollten nach Möglichkeit weggegeben werden. Kommt es dennoch zu Krankheitserscheinungen, sollte man nicht zuwarten, sondern rasch einen Arzt konsultieren. Auf diese Weise sollte es möglich sein, die jährlich rund 15 000 Allergiker unter den Schulabgängern in unserem Land sinnvoll zu beraten und sie vor beruflich bedingten gesundheitlichen Problemen zu bewahren, ohne ihre Berufsziele zu sehr einzuschränken.


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was tun gegen allergien im beruf? Drei Beispiele aus dem Flyer «Allergie und Berufslehre» von Dr. med. D. Olgiati-Des Gouttes (Allergologin) und Prof. Dr. med. M.A. Boillat (Arbeitsmediziner) in Zusammenarbeit mit der kantonalen Berufsberatung Lausanne.

Anna, 18 Jahre, angehende Coiffeuse Ich hatte bisher nie Allergien, auch in meiner Familie sind keine allergischen Erkrankungen bekannt. Bei der Arbeit wasche ich Haare und mache Dauerwellenspülungen. Meine Hände sind häufig nass. Oft putze ich den ganzen Coiffeursalon mit Reinigungsmitteln. Drei Monate nach Beginn meiner Lehre bemerkte ich an meinen Händen einen Ausschlag. In den Ferien verschwindet er. Kaum bin ich wieder an der Arbeit, flammt er wieder auf und wird schlimmer. Der Allergologe machte bei mir Hauttests mit den Substanzen, mit denen ich bei der Arbeit in Berührung komme. Sie bestätigten, dass ich eine Allergie gegen mehrere Substanzen habe, die bei Tönung und Dauerwellen verwendet werden. Zur Behandlung des Ekzems bekam ich eine entzündungshemmende Crème und eine Hautpflegecrème, die ich regelmässig auftrage. Bei Arbeiten, bei denen ich mit Wasser in Berührung komme, trage ich seither Baumwollhandschuhe und darüber Vinylhandschuhe. Zwischendurch trage ich nach dem Händewaschen eine schützende Crème auf. Und Abends reibe ich die Hände regelmässig mit einer Fettcrème ein. Mein Chef hat das Problem der Unfallversicherung gemeldet, denn die Substanzen, die bei Coiffeuren verwendet werden, sind dafür bekannt, dass sie berufsbedingte Hautausschläge hervorrufen können. Die Ratschläge meines Arztes habe ich von Anfang an strikt befolgt. Seither ist der Hautausschlag nie mehr aufgetreten. Jetzt mache ich mich an die Lehrabschlussprüfung und bin froh, dass ich den Beruf nicht wechseln muss. Übrigens, es gibt gute Websites mit vielen Informationen. Klick dich mal rein:

Nathalie, 19 Jahre, angehende Bäckerin Drei Jahre lang lief bei mir die Nase. Sobald ich mit Mehl in Berührung kam, musste ich husten. Und sobald ich den Teigschaber aus Gummi in die Hand nahm, juckten meine Hände. Beim Arzt war ich deswegen nie, bis ich eines Tages einen so starken Asthmaanfall bekam, dass ich notfallmässig ins Spital musste. Man diagnostizierte eine Mehl- und -Latex-Allergie. Ich hatte Angst, dass ich meinen Beruf aufgeben und etwas anderes lernen muss. Für die Behandlung des Asthmas und der allergischen Entzündung der Nasenschleimhaut bekam ich Medikamente. Bei der Arbeit in der Backstube trage ich eine Maske und verwende nur noch latexfreie Handschuhe aus Vinyl. Ich gehe auch regelmässig in ärztliche Kontrolle. Zum Glück geht es jetzt viel besser. Die Lehrabschlussprüfung als gelernte Bäckerin/Konditorin steht jetzt an. Drücken Sie mir die Daumen!

Allgemeine Infos: www.2haende.ch Für Coiffeusen/Coiffeure: www.suva.ch/waswo/88804.D EKAS-Checkliste für Coiffeurgeschäfte: www.suva.ch/waswo/6808.D

Weitere Infos zu «Bäckerasthma muss das sein?»: www.suva.ch/waswo/2702.D


berufe, die eine allergie verursachen oder verschlimmern können

Michael, 16 Jahre, angehender Landschaftsgärtner

Beruf

Beispiele von Allergenen

Haut

Atemwege

Coiffure

Farbstoffe, Persulfate, Nickel

+++

+

Nahrungsmittel, Gastgewerbe

Mehl, Meeresprodukte, Eier, Latex

+++

+++

Gesundheitswesen, Pflege

Desinfektionsmittel, Latex, Medikamente, Acrylate

+++

++

Bauwesen

Zement, Epoxidharze, Gummiinhaltsstoffe

+++

+

Mechanik, Metallurgie

Metalle, Kühlschmiermittel, Farbe

+++

++

Holzverarbeitung

Staub, Harze, Lacke

+

++

Chemie, Tier-/Zoo

Verschiedenste Verbindungen, Ätzmittel

+

+++

Landwirtschaft, Pflanzenund Tierkontakt

Pflanzenschutzmittel, pflanzliche und tierische Proteine, Blumen

++

+++

www.suva.ch/allergie-und-berufslehre

Seit vier Jahren leide ich unter Heuschnupfen, aber zum Glück nicht an Asthma. Zurzeit schliesse ich das neunte Schuljahr ab. Letzten Sommer habe ich ein einwöchiges Praktikum bei einem Landschaftsarchitekten absolviert. Es hat mir gefallen, und ich möchte diese Lehre antreten. Doch ich habe eine seltsame Beobachtung gemacht: Jedes Mal, wenn ich Kiwis oder eine Melone esse, verspüre ich im Hals ein Kratzen. Deshalb konsultierte ich einen Allergologen und fragte ihn, ob ich mit meinem Heuschnupfen Landschaftsgärtner werden kann. Ich muss noch nachtragen, dass wir zu Hause zwei Katzen und zwei Hunde haben. Allergien hat bei uns sonst niemand. Die Abklärung ergab eine allergische Rhinokonjunktivitis bei Kontakt mit Baumpollen, Gräsern, Milben und Hundehaaren. Doch weil mich der Heuschnupfen bisher nicht sehr stark behindert, ich kein Asthma habe und weil meine Motivation für den Beruf sehr hoch ist, riet man mir nicht ab, Landschaftsgärtner zu werden. Dennoch gab es ein paar Vorbehalte beziehungsweise Vorsichtsmassnahmen. Weil sich der Heuschnupfen in einem Beruf im Freien verschlimmern kann, bleibe ich unter ärztlicher Aufsicht und brauche immer in der Pollenzeit eine Behandlung. Wenn ich mit Bäumen arbeite, gegen die ich positiv getestet wurde, trage ich eine Maske. So kann ich eine Verschlimmerung des Heuschnupfens vermeiden. Auch zu Hause muss ich versuchen, die Belastung mit Allergenen wie Milben oder Tierhaaren zu reduzieren. Ich muss sagen, das gelingt ganz gut. Mit all den Massnahmen ist mein Heuschnupfen sogar besser geworden. Ich bin sehr froh, dass ich meine Berufspläne nicht über den Haufen werfen musste.


gesundheitstipp

Der Trick gegen Heuschnupfen Neue Behandlungsmöglichkeit bei Heuschnupfen. Eine hypertonische Lösung entzieht den Schleimhäuten Wasser, befreit die Nase und reduziert die Einnahme von Medikamenten. Gehören Sie zu jenem Fünftel der Bevölkerung, das sich ständig mit Heuschnupfen herumschlagen muss? Und sind Ihnen die vielen Medikamente lästig, die sie andauernd einnehmen müssen? Dann sind Sie ein Fall für den osmotischen Effekt. So heisst der physikalische Trick mit der neuen hypertonischen Spüllösung, der sich speziell für Allergiker eignet. Osmose ist der Fachausdruck für die Bewegung von Teilchen von einem Ort hoher Konzentration zu einem Ort niedriger Konzentration durch eine halbdurchlässige Membran hindurch. Und als hypertonisch bezeichnet man eine Lösung, die einen höheren Salzgehalt als das menschliche Blut hat. Dieses Wirkprinzip ist so einfach wie genial. Die hypertonische Lösung entzieht den entzündeten und geschwollenen Schleimhäuten auf natürliche Weise Wasser und befreit dadurch die verstopfte Nase. Die Spülung entfernt zudem infektiöse Erreger und Allergene wie zum Beispiel Pollen. In mehreren wissenschaftlichen Studien konnte der Nachweis erbracht werden, dass Spülen mit hypertonischen Salzlösungen Symptome wie eine verstopfte Nase vermindert und den Gebrauch von antiallergischen Medikamenten reduziert. Das natürliche Abschwellmittel ist nicht nur prädestiniert für die Langzeitbehandlung von Heuschnupfen, sondern auch für den chronischen Schnupfen, dessen Therapie bislang ein grosses Problem war, weil herkömmliche abschwellende Nasentropfen keine Heilung, sondern viel eher noch eine Verschlimmerung bewirken. Auch Patienten mit häufigen Nasennebenhöhlenentzündungen profitieren von der regelmässigen Spülung. Sie haben mehr Lebensqualität, weniger Symptome und brauchen weniger Medikamente. Zwei Studien zeigen, dass die Behandlung mit einer 2,3%-Meerwasserlösung – gleichgültig ob Heuschnupfen oder chronische Nasen- und Nasennebenhöhlenerkrankungen – sehr gut vertragen wird und effektiv ist. Die Ärzte – so die Autoren der

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wissenschaftlichen Studien – können diese Behandlung mit gutem Gewissen empfehlen. In der Schweiz gibt es die 2,3%-Meerwasserlösung als Triomer hypertonisch. Es ist eine Nasenspüllösung aus gereinigtem Meerwasser mit einer natürlichen Konzentration an Mineralien und Spurenelementen. Sie ist durch aha!, dem Schweizerischen Kompetenzzentrum für Haut, Allergie und Asthma, zertifiziert. Das neue Triomer hypertonisch ist auch für Säuglinge, Kleinkinder und Schwangere geeignet. |

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«Triomer hypertonisch by Sinomarin» ist eine gereinigte Meerwasserlösung für die Nase mit natürlichen Mineralien und Spurenelementen. Sie weist eine Salzkonzentration von 2,3% auf und ist geeignet bei allergischem und chronischem Schnupfen. Sie wirkt auf natürliche Weise abschwellend und befreit die Atemwege von irritierenden Partikeln wie Pollen. Während der Heuschnupfensaison mehrmals täglich* anwenden. Geeignet zur Langzeitbehandlung. Erhältlich als Spray, Monodosen und Taschenspray in Apotheken und Drogerien.

Nach einer Spülung kann ergänzend Triomer Nasensalbe eingesetzt werden. Sie dient zur Prävention und Behandlung trockener Nasenschleimhaut und bildet zudem eine mechanische Barriere gegen Pollen. *Lesen Sie die Produktinformation Vifor SA

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Draufkleben, fertig Wund im Mund? Dann hilft Ihnen der neue Aphthenpatch. Er nimmt den Schmerz und löst sich nach und nach von selbst auf. Es gibt kaum etwas Ekligeres im Mund als Aphthen. Sie kommen und gehen ohne ersichtlichen Grund. Und sie tun vor allem weh, oft sogar sehr weh. Betroffen von wiederkehrenden Aphthen sind 10 bis 30 Prozent der Bevölkerung. Medizinisch gesehen handelt es sich um eine meist sehr schmerzhafte, von einem entzündlichen Randsaum umgebene Schädigung der Mundschleimhaut. Aphthen treten hauptsächlich an Wange, Zunge, Gaumen und Zahnfleisch auf. Sie können einzeln vorkommen, aber auch mehrere gleichzeitig. Ihre Grösse variiert von wenigen bis mehreren Millimetern. Woher die Aphthen kommen, ist noch nicht restlos geklärt. Vermutet als Ursache werden Bakterien und Viren, aber auch eine geschwächte Immunabwehr, säurehaltige oder stark gewürzte Speisen, Vitamin-B12 Mangel, gewisse Zusätze in Nahrungsmitteln oder Zahnpasta. Sehr umstritten ist der Einfluss von Stress. Auch über die Ansteckung ist man sich uneinig. Aphthen brauchen ein bis zwei Wochen, bis sie abheilen. Eine ursächliche Behandlung ist nur in den seltensten Fällen möglich, wenn sich eine Grunderkrankung finden lässt. Bleibt also die symptomatische Therapie. Mit Salbei, Melisse, Kamille oder Salzwasser gurgeln lindert die Schmerzen. Das gilt auch für schmerzstillende Wirkstoffe in Sprays. Ein bewährtes Arzneimittel bei Aphthen ist beispielsweise ein Gel namens Tenderol, das auch eingesetzt werden kann bei Reizungen, Entzündungen sowie Verletzungen der Mundschleimhaut und bei schmerzhaften Prothesen-Druckstellen. Tenderol enthält unter anderem schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkstoffe sowie Bestandteile der Kamille. Jetzt gibt es zusätzlich eine sehr praktische und effektive Ergänzung im Kampf gegen die Aphthen einen fix haftenden Schutz ähnlich einem Pflaster auf der Haut. Den Patch bringt man einfach auf die Aphthe auf und drückt ihn 15 Sekunden lang leicht an und fertig. Nach wenigen Minuten legt

sich der Patch wie ein Schutzfilm über die wunde Stelle. Er nimmt den Schmerz und beschleunigt die Heilung, indem er nach und nach seine Inhaltsstoffe abgibt und sich nach und nach von selbst auflöst. Bei Bedarf kann die Behandlung mit dem Aphtenpatch wiederholt werden. Eine Stunde nach der Anwendung sollte auf Essen und Trinken verzichtet werden. Der selbstauflösende, alkoholfreie Patch enthält Hyaluronsäure, welche die Regeneration des verletzten Gewebes unterstützt, sowie langhaftende Zellulose, die sofort schmerzstillend wirkt. Der Extrakt der roten Mangrove hat antiseptische und adstringierende, das heisst zusammenziehende Eigenschaften. |

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vorsorge

Nur die Hälfte ist Alzheimer Dr. Irene Bopp-Kistler, leitende Ärztin an der Memory-Klinik des Zürcher Stadtspital Waid, sagt, weshalb eine frühe Abklärung bei Gedächtnisproblemen so wichtig ist und was wir von Demenzpatienten lernen sollten. Eine Demenz löst beim Patienten und seiner Familie tiefe Betroffenheit aus. Sie beginnt unmerklich und schleichend und führt im Anfangsstadium zu ganz diskreten Fehlleistungen. Deshalb ist besonders das Frühstadium der Demenz mit vielen Fragen verbunden. Der Betroffene kann seine Defizite nicht richtig einordnen, reagiert mit einer depressiven Stimmung oder grosser Verunsicherung. Oft versucht er, die Symptome zu kaschieren, und gerät in einen Erklärungsnotstand. Diese Situation führt zu Konflikten mit Angehörigen, Freunden oder im Berufsleben. Der Patient wähnt sich oft in einer Mobbingsituation. Er erfährt tiefe Kränkungen, etwa durch den Arbeitgeber, weil er seine gewohnte Leistung nicht mehr erbringt, was zu Kündigung oder Rückversetzung führen kann. In der Partnerschaft wird der Patient ständig auf seine Defizite hingewiesen, und Fehlleistungen werden oft falsch interpretiert. Aus Unwissen werden dem Patienten bewusstes Verschulden oder Vergessen in die Schuhe geschoben. Argumente lösen Gegenargumente aus, Konflikte entstehen und eskalieren. Umso wichtiger ist es, dass Menschen mit einer auch nur ganz diskreten Einbusse der Hirnleistung rechtzeitig und eingehend abgeklärt und beraten werden. Eine klare Diagnose erleichtert, auch wenn sie schwerwiegend ist. Unausgesprochenes wird ausgesprochen, was zu Entlastung führt. Konflikte, die zuvor nicht angesprochen wurden, werden thematisiert. Eine Abklärung hilft aber auch, die Hirnleistungsstörung richtig einzuordnen. Nur 50 Prozent der Demenzerkrankungen sind auf Alzheimer zurückzuführen. Daneben gibt es viele andere Demenzformen. Zudem kann die Hirnleistung auch durch körperliche Erkrankung beeinträchtigt werden, insbesondere durch Stoffwechselstörungen, Mangelzustände oder Infektionen. So kann zum Beispiel nach einem Zeckenstich eine Borreliose des Nervensystems zu einer

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raschen Abnahme der Hirnleistung führen. Zudem können auch Stresssituationen oder Depressionen leichte Hirnleistungsstörungen verursachen. Nur wenn die Diagnose klar ist, können Patient und Familie adäquat behandelt und beraten werden. Die Alzheimer-Demenz ist die häufigste Demenz. Typisch im Frühstadium sind Gedächtnisstörungen. Aber auch andere

Dr. Irene Bopp-Kis tler

Das gros se Vergesse n Gedächt nisstörung en und Alzhe imer

Neue Gratisbroschüre «Das grosse Vergessen» Die neue Gratisbroschüre über Gedächtnisstörungen und Alzheimer. Von Dr. Irene Bopp-Kistler, leitender Ärztin der Memory-Klinik des Zürcher Stadtspital Waid. Sichern Sie sich schon heute den in einigen Wochen erscheinenden, neuen kostenlosen Ratgeber. Dr. med. Irene Bopp-Kistler ist eine ausgewiesene und sehr engagierte Expertin rund um die Themen Gedächtnis, Demenz und Alzheimer. Sie versteht es wie kaum jemand anders, Betroffenen und Angehörigen Mut zu machen und ihnen konkrete Schritte zu einem würdigen und oft sogar glücklichen Leben mit Demenz aufzuzeigen. Neben medizinischen lässt sie sich dabei auch stark von menschlichen und philosophischen Gesichtspunkten leiten. Senden Sie ein frankiertes, an Sie adressiertes Couvert an: MediService, Sprechstunde Leserservice, Gedächtnisbroschüre, Ausserfeldweg 1, 4528 Zuchwil

Hirnfunktionen werden beeinträchtigt wie zum Beispiel Sprache, Geschicklichkeit und Orientierung. Neben diesen klassischen Defiziten sind andere Symptome oft noch belastender wie Veränderung der Persönlichkeit, Antriebslosigkeit und ein verändertes Wahrnehmen der Patienten. Diese nehmen ihre Defizite oft nicht in dem Mass wahr wie ihre Angehörige. Gerade diese Situation führt zu Missverständnissen und Konflikten. Der Alzheimer-Patient hat am Anfang bis zu einem späten Stadium seiner Erkrankung


gedächtnis

keine neurologischen Auffälligkeiten, das heisst, er ist in seiner Beweglichkeit nicht eingeschränkt. Andere Demenzformen gehen bereits zu Beginn der Erkrankung mit auffälligen Bewegungsstörungen einher. Die Lewy-Body-Demenz zeigt beispielsweise ein parkinsonähnliches Bild. Zudem haben diese Patienten bereits zu Beginn der Erkrankung eine starke Störung der Wahrnehmung im Raum, weswegen es schon früh zu Orientierungsproblemen kommen kann, während Gedächtnisstörungen anfänglich nicht im Vordergrund stehen. Auch andere Demenzformen zeigen sehr rasch starke Störungen der Raumwahrnehmung, so die posteriore kortikale Atrophie, eine seltene Unterform der Alzheimer-Erkrankung. Es gibt aber auch Demenzerkrankungen, bei denen von vorneherein eine starke Veränderung der Persönlichkeit vorhanden ist, so bei der Stirnhirndemenz. Bei anderen Demenzerkrankungen stehen bereits im Anfangsstadium Sprachstörungen im Vordergrund: semantische Demenz oder progrediente Aphasie. Eine wichtige Demenzform ist auch jene, welche durch Durchblutungsstörungen verursacht wird. Die Durchblutungsstörung kann die kleinen oder die grossen Hirngefässe betreffen. Auch die Ursache der Durchblutungsstörung kann mannigfaltig sein. Es kann sich um eine Arteriosklerose handeln, aber auch um eine Entzündung oder eine seltene andere Gefässerkrankung. Je nach Ursache der Erkrankung gestaltet sich die Therapie völlig anders. Gibt es ein normales Leben mit Demenz? Was ist ein normales Leben? Das ist schon fast eine philosophische Frage. Jedes Leben

hat Höhen und Tiefen, glückliche, aber auch traurige Momente. Das gilt auch für den Patienten mit Demenz. Der demente Patient hat nicht nur Defizite, sondern auch Ressourcen. Diese Tatsache geht immer wieder vergessen. Der Demenzpatient hat ein Recht auf Würde und Wertschätzung. Oft zeigt er eine tiefe Emotionalität, vielleicht auch in einem Masse, wie er sie zuvor nie zeigen konnte. Die Krankheit kann auch Chance sein, im Leben Neues zu entdecken, zum Beispiel Musik, Tanz oder Malen. Der Demenzpatient hat ein Recht auf Leben, es gibt auch in seinem Leben tiefe Glücksmomente. Neben diesen glücklichen Augenblicken gibt es auch Momente tiefer Verunsicherung. Der Patient muss von liebgewordenen Gewohnheiten zunehmend Abschied nehmen, zum Beispiel vom Autofahren, vom Berufsleben, von der gewohnten Umgebung. Es ist sehr wichtig, dass er sich in dieser Situation nicht alleinegelassen fühlt, was natürlich auch für seine Angehörigen gilt. Die Erfahrung und Studien zeigen, dass gute Lebensqualität auch bei Demenzpatienten in einem hohen Masse möglich ist. Im Laufe der Erkrankung wird die emotionale Kommunikation immer wichtiger. Der Erkrankte lebt zunehmend im Jetzt, er ist in einem Zustand des Seins. In einer Gesellschaft der ständigen Aktivität und eines hohen Konsumverhaltens kann uns der Demenzpatient auch Vorbild sein, weil er uns vorführt, dass das Leben im Jetzt stattfindet. Glück im Vergessen ist möglich, auch wenn der Prozess des ständigen geistigen Abbaus ein sehr schmerzlicher ist. |

Ginkgo Eine von vielen wirksamen Massnahmen, beginnenden Gedächtniseinbussen entgegenzuwirken, sind Ginkgo-Präparate. Der aus Südostasien stammende Baum stammt erschien vor über 270 Millionen Jahren und hat alle Klimaveränderungen überlebt. Dadurch ist er zum Symbol der Widerstandfähigkeit und Langlebigkeit geworden. Er erreicht eine Höhe von 30 bis 40 Meter und kann mehr als 1000 Jahre alt werden. Ginkgo-Präparate sind wissenschaftlich gut geprüft. Studien belegen eine Wirkung bei leichten Hirnleistungs- und Gedächtnisstörungen. Sie verbessern den Blutfluss und erhöhen die Sauerstoffzufuhr ins Gehirn und schützen die Nervenzellen vor freien Radikalen, die zur Zellalterung beitragen.

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Zahnmagazin

Angstfrei zum Zahnarzt Panische Angst vor dem Zahnarzt? Dann geben wir Ihnen die richtige Adresse. Dr. Wolfgang Prinz verrät seine besten Tricks für eine angstfreie Behandlung. Es gibt sie, und es werden immer mehr: Menschen, die vor lauter Angst jahre- oder sogar jahrzehntelang nicht mehr zum Zahnarzt gehen. Zahnarzt Dr. Wolfgang Prinz vom Bodensee Implantat Zentrum in Goldach kennt die Sorgen und Nöte dieser Patienten, die lieber ein miserables Gebiss und eine zunehmende Einschränkung der Le-

bensqualität und des Lebensradius in Kauf nehmen, als einen Fuss über die Schwelle einer Zahnarztpraxis zu wagen. In den letzten Jahren ist Prinz zu einer Art Geheimtipp für Menschen mit einer Zahnarztphobie geworden. Bereits das Erstgespräch nimmt einen ganz besonderen Platz ein. «In erster Linie geht es darum, Vertrauen zu schaffen

und über die nächsten, vom Patienten selbst gewählten Schritte genau zu informieren», sagt Dr. Prinz. «Das Ziel bei Angstpatienten ist stets, später wieder eine ganz normale Behandlungsmethode anwenden zu können.» Der Klient kann aus verschiedenen, angstfreien Behandlungsmethoden auswäh-


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len. Für alle üblichen zahnmedizinischen Behandlungen bis hin zu kleineren chirurgischen Eingriffen ist der betäubende Nasenspray ein bewährtes Mittel. Der Patient ist zwar ansprechbar, doch fehlt ihm nach der Behandlung jegliche Erinnerung an die Behandlung – so auch an die «verhassten» Spritzen in der Mundregion. Der Patient kann kurz nach der Sitzung wieder nach Hause. Für längerdauernde Eingriffe wird das Beruhigungsmittel in unterschiedlicher Dosis intravenös verabreicht – bis hin zur Vollnarkose mit künstlicher Beatmung. In solchen Fällen wird natürlich immer ein Narkosearzt hinzugezogen. «Dank den heutigen Narkosemitteln und den sorgfältigen Vorabklärungen ist das Risiko bei gesunden Menschen äusserst gering», erklärt Dr. Prinz. Bereits wenige Minuten nach dem Eingriff ist der Patient wieder wach und kann nach zwei bis drei Stunden Überwachung die Praxis verlassen. Dr. Prinz: «Solche Eingriffe sollten jedoch nur in einer Klinik durchgeführt werden, welche über die nötigen Apparaturen verfügt und einen Narkosearzt beiziehen kann.»

Der Fall aus der Praxis: Sechs Martini und ein Cognac reichten nicht aus, um Uschi Menzi die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen. Schon der alleinige Gedanke an den bevorstehenden Termin versetzte sie in Panik. Erklären kann sie sich das nicht. «Ein gebrochener Arm? Kein Problem! Aber Spritzen und ähnliche Dinge im Kopfbereich? Nein, das geht nicht.»

Die Angst vor dem Zahnarzt war so unüberwindbar, dass Uschi Menzi alle Kontrollen und Behandlungen jahrelang hinausschob, bis sie vor sechs Jahren auf Dr. Prinz stiess. Nach einer eingehenden Beratung einigte man sich auf eine Vollnarkose. «Für mich war dieser Eingriff das Einfachste auf der Welt. Eine Infusion, einschlafen, erwachen, und alles ist gemacht, ohne dass ich etwas mitbekommen hätte. Und übel wurde es mir von der Narkose auch nicht.» Jetzt freut sich Uschi Menzi über ihre neuen Implantate und das neue Beissgefühl. «Ein paar Dinge konnte ich wegen der fehlenden Zähne gar nicht mehr essen. Jetzt geht alles wieder pro­ blemlos.» Und wie geht es weiter? Muss sie jeweils zuerst in Narkose versetzt werden, bevor sie der Zahnarzt sieht? «Ich hoffe wirklich nicht. Vielleicht genügt mir ja schon bald der Nasenspray.»

Dr. Wolfgang Prinz vom Bodensee Implantat Zentrum in Goldach ist aktives Mitglied der European Association for Osseointegration, der International Association of Dental Research und der Deutschen Gesellschaft für Paradontologie. Den Titel des Master of Science in dentaler Implantologie erlangte er 2010 an der Universität Wien.


PUBLIREPORTAGE

DELC informiert

Revolutionäre Therapie gegen Zellulitis Die Laserlipolyse ermöglicht eine Hautstraffung in bisher nicht gekanntem Ausmass. Dr. Adrian Krähenbühl über das Viersäulenkonzept zur Behandlung der Matratzenhaut.

Dr. med. Adrian Krähenbühl

DELC – DermaEsteticLaserCenter Dr. med. Adrian Krähenbühl, Dr. med. Christian Heinemann, Dr. med. Thomas Gohla Kompetenzzentrum für Dermatologie A wie Akne bis Z wie Zellulitis Ästhetische Medizin Laserlipolyse, Softlifting mit Fillers und Botulinumtoxin, Laserepilation, Laserpeeling Plastische Chirurgie Gesichts-, Brust- und Intimchirurgie, Augenlidkorrektur, Bauchstraffung Marktgasse 17 2502 Biel 032 325 44 33 www.delc.ch

Zellulitis, Cellulite, Matratzenhaut, «peau d’orange« – fast jede Frau leidet früher oder später und in unterschiedlichem Ausmass an diesen störenden Dellen und Einziehungen der Haut. Häufig zeigen sich diese Unebenheiten an Hüften und Oberschenkeln. Sie beginnen mit der hormonellen Umstellung in der Pubertät, nehmen mit dem Alter zu und sind praktisch nur bei Frauen vorhanden. Zellulitis erscheint in denjenigen Regionen des Körpers, wo geschlechtsspezifisch überdurchschnittlich viel Unterhautfett vorhanden ist. Wie kommt es zur Zellulitis? Entscheidend sind die weiblichen Sexualhormone, denn wir sehen Cellulite bei Männern praktisch nie, ausser bei Hormonstörungen oder nach Kastration. Die Verankerung der Haut mit dem Körper ist bei Zellulitis ähnlich aufgebaut wie bei alten Matratzen, nämlich senkrecht zur Oberfläche, was zu den typischen Einziehungen führt. Zudem ist bei Frauen die Fettschicht unter der Haut dicker und die darüberliegende Haut dünner. Ist Zellulitis eine Krankheit? Obwohl diese Hautveränderung weder die Lebenserwartung verkürzt noch zu gefährlichen Krankheiten führt, kann sie im engeren Sinne der WHO-Definition als Krankheit oder zumindest als eingeschränkte Gesundheit bezeichnet werden, da sie für die Betroffenen zu einer Störung vor allem des seelischen und sozialen Wohlbefindens führt. Wie können wir helfen? Gibt es eine wirkungsvolle Behandlung? Eines kann ich vorwegnehmen: Crèmen und Salben hilft hier nicht allenthalben! Bewährt hat sich bei uns das Viersäulenprinzip: 1. Bei zu viel Körperfett, vor allem im Bereich von Hüfte und Oberschenkel, gemessen mit der Bioimpedanzanalyse, hilft Ernährungsberatung. Ausserdem haben wir mit dem System Insumed gute

Erfahrungen gemacht im Hinblick auf Gewichtsreduktion. Beide Massnahmen ergänzen sich optimal. 2. Regelmässige Bewegung und Durchblutungsförderung helfen, das Erscheinungsbild zu verbessern. In unserer Praxis führen wir Power-Plate-Vibrationstrainings durch, oft kombiniert mit Power-Wrap. Eine leichte Verbesserung der Körperkonturen sowie der Hautstraffheit kann mit Endermologie LPG erreicht werden. Diese Sitzungen müssen allerdings über einen längeren Zeitraum und in regelmässigen Abständen durchgeführt werden, damit ein Resultat sichtbar wird. In unserer Klinik setzen wir LPG ein zur Vorbereitung und Nachbehandlung von Liposuction. 3. Bei hartnäckigen Unterhautfettpolstern von über 2 cm, insbesondere bei normalem Gewicht, kommt die Fettabsaugung oder Liposuction genannt zum Einsatz. Dieser Eingriff erfolgt heute schonend und ambulant in lokaler Anästhesie. 4. Die wichtigste Behandlung aber und eine nahezu revolutionäre Neuerung ist die Laserlipolyse. Hier werden erstmals die eigentlichen Ursachen, nämlich die pro­ blematische Verankerung der Haut, angegangen. Der Laserstrahl, mit einer dünnen Sonde unter die Haut geschoben, kann Fettgewebe reduzieren, aber vor allem diese senkrechten Bindegewebssepten durchtrennen und Haut straffen. Die Hautstraffung ohne Skalpell ist für ein gutes Resultat von entscheidender Bedeutung. Wir setzen für die Laserlipolyse das System «Smart Lipo Triplex» mit drei unterschiedlichen Wellenlängen ein. Das Resultat einer Therapie mit diesem Gerät ist eine deutliche Verbesserung des Hautbildes und eine Hautstraffung in einem bisher nicht gekannten Ausmass.


das herz

Das Herz ausschütten Pubertätskrise, Mobbing, Krebs, Missbrauch, Liebeskummer. Die Nummer 143 ist für jedes gebrochene Herz da. Ein Augenschein. Sie reichen einem die Hand und sind trotzdem keine Missionare. Sie hören aufmerksam zu, erteilen aber keine Ratschläge. Sie haben Zeit und nehmen sich Zeit. Sie gehen mit Liebe ans Werk, weil sie die Menschen lieben. Und sie urteilen nicht. Hier hat es Platz für gebrochene Herzen, für geplagte Seelen, gescheiterte Existenzen und tägliche Probleme von Menschen wie du und ich. Vor allem dann, wenn niemand sonst zuhört, niemand da ist, dem man seine Sorgen und Nöte anvertrauen kann, der sich dafür interessiert, der einfach zuhört. Oft sind es die banalen Dinge des Lebens, die einfach rausmüssen, die erzählt sein wollen. Doch wenn niemand zuhören mag, keine Zeit hat? Telefon 143 ist immer parat, rund um die Uhr. Dahinter stehen die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Dargebotenen Hand. Sie unterstehen der Schweigepflicht, jeder Anrufer bleibt anonym. «Wir haben Zeit für die Menschen und ihre Schicksale», sagt Tony Styger, Stellenleiter aus Zürich. Mehr als 600 Anrufe schweizweit jeden Tag, allein 100 davon in Zürich. Wenn das Herz zu zerreissen droht, wenn es überläuft vor Sorgen. Wie bei jener 30-jährigen Frau, die den Rank im Leben einfach nicht finden konnte. Schon in jungen Jahren verkracht mit dem Elternhaus, ohne richtige Ausbildung, aber mit schwierigem Charakter. Unzuverlässig und trotzdem fordernd. Die Matur wollte sie als Erwachsene nachholen, doch sie brach das Vorhaben ab. Den Briefkasten liess sie überquellen, weil sie keine Post lesen wollte. Grundlos? Warum? Verzweifelt und ohne Ausweg. Immer wieder, kein Durchhaltevermögen und kein warmes Nest, in das sie sich hätte zurückziehen können, wenn die Welt bedrohlich wurde, wenn sich alles gegen sie verschworen hatte, wenn sie einfach ein bisschen Liebe suchte, aber sie nicht fand. Alle gehetzt und gejagt von Zeit und Struktur. Im Strom der Masse. Ampel auf Grün, Ampel

auf Rot, Zwangsstopp. Und doch keine Zeit, wirklich innezuhalten. Oder wenn das Vertrauen fehlt. Wie bei jener 60-jährigen Frau aus einer intakten Familie. Gerade eben mit der Diagnose «Krebs» konfrontiert, wollte aber zu Hause nicht darüber reden. Auch sie schüttete ihr Herz am Telefon aus und fühlte sich danach stark genug, den Dialog mit ihrer Familie

aufzunehmen, die Reaktionen der Familienmitglieder zu ertragen, ohne nur schon daran zu zerbrechen. Die Anruferin spricht langsam, undeutlich und schleppend. Sie sei verwirrt und habe zu viel getrunken, weil sie so traurig sei. Ihr Schicksal, das sie nicht ändern könne, nage an ihrem Herzen. Wegen ihrer Alkoholsucht könne sie nicht mehr arbeiten. Sie leide an

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werden. Hilfesuchende melden sich häufig über E-Mail oder den Online-Chat und schreiben sich ihre Sorgen von der Seele. Manchmal melden sich die Opfer erst Jahre später. Tony Styger: «Wir hatten da eine schätzungsweise 60-jährige Anruferin, die bei mir am Telefon zum ersten Mal in ihrem Leben über die Übergriffe durch ihre Brüder sprechen konnte. Sie hätten sie in der Jugendzeit allesamt sexuell missbraucht, doch sie habe bis heute nicht den Mut gehabt, mit jemandem darüber zu reden.» Nicht selten fliessen bei solchen Gesprächen Tränen. Wenn sich die Seele öffnet und sich das Herz von einer schweren Last befreit, sie wie ein gordischer Knoten durchschlagen wird. Dann dringen grosse Emotionen an die Oberfläche. Momente der Trauer und der Erleichterung zugleich. Viele Menschen rufen auch an, um einfach zu reden. Menschen, deren einziges Gespräch der Wortwechsel am Kiosk oder an der Kasse des Dorfladens ist. Stichwort: Einsamkeit. «Isolation ist der Endpunkt einer solchen Entwicklung», sagt Styger. «Die Menschen sind resigniert, weil sie verlernt haben, auf Leute zuzugehen. Mit der Zeit können sie nicht mehr über ihren eigenen Schatten springen.» Ein Teufelskreis. Andere kommen mit ganz normalen Alltagssorgen. Menschen, die in einem intakten Umfeld leben. Leute, die eigentlich genügend Ansprechpersonen hätten. Auch

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einer schweren Depression, sei in psychiatrischer Behandlung. Schwer, aus diesem Loch wieder herauszufinden. Jenes Loch, in das sie «vom Leben» geworfen wurde. Dann wird sie müde, die Medikamente beginnen zu wirken. Zu reden habe ihr gutgetan, aber jetzt gehe sie schlafen. Speziell in Erinnerung blieb auch jener Stammgast. «Er rief öfters am frühen Morgen bei uns an, wollte sich einfach mitteilen und seinen emotionalen Speicher auf null setzen, um das, was der Tag bringen würde, überhaupt aufnehmen zu können», sagt Tony Styger. Oder jene Geigerin, zwei gescheiterte Beziehungen hinter sich, zart besaitet, die sich von zwei ihrer Orchesterkollegen geschnitten fühlte und damit einfach nicht fertig wurde. Der innere Energiefluss gestaut, die Übungsstunden durch Misstöne verdorben, jegliche Harmonie gestört. Bis sie die Töne gar nicht mehr traf und an der eigenen Vorstellung zu scheitern drohte. «Auch sie fand bei uns offene Ohren. Wie die Geschichte ausgegangen ist, weiss ich nicht. Die Dame hat nicht mehr angerufen.» Ein schwierigeres Kapitel sind häusliche Gewalt und sexuelle Übergriffe in der Familie. Ehefrauen, die sich nicht gegen den eigenen Mann wehren können. Töchter, die den eigenen Vater nicht verraten und schier daran zugrundegehen. Onkel, die unsittliche Berührungen initiieren oder handgreiflich


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sie nutzen den anonymen Kontakt über die Nummer 143. Zum Beispiel die Psycholoredenre darü r gin, die sich unsterblich in den Chefarzt e n ber da rüb er re übber redadreünebnedradrreaaürrereüdürdbebreneendrdernerddddaaarrüübber rede verliebt hatte. Oder der unsichere Pfarrer, den dar db er a en darü da r dreü der manchmal vor seiner Sonntagspredigt rü denndarüber reed b darürbüeber re e r r a r e d den ber n noch anrief, um zu besprechen, ob er mit e d d ü ber redarüber reden dar arüber reden d dem gewählten Thema auch wirklich richtig liegt. «Manchmal übernehmen wir die Rolle des früheren Beichthörers. Wo man einfach nur zuhört. Oder wo einem schlichtweg die Telefon • chaT • Mail Worte fehlen, wie bei der alleinerziehenden Mutter mit ihrem behinderten Kind, die ihre Arbeitsstelle verlor, gleichzeitig an DDH017_INS114x45_DRUCK.indd 2 8.4.2010 18:02:53 Uhr einen Mann heranläuft, der sie ausnimmt, Die Dargebotene Hand ist rund um die Uhr eine erste Anlaufstelle und im nächsten Moment ihre Mutter wenicht nur für Menschen in schwierigen Lebenslagen, sondern auch gen Krebs beerdigen muss. Da kann ich nur für solche mit alltäglichen Sorgen – unabhängig von Alter, kultureller schweigen», sagt Tony Styger. «Man darf bei uns schweigen, man darf bei uns weinen, oder konfessioneller Zugehörigkeit. Die Dargebotene Hand nimmt man darf auch schimpfen, klagen und mit über Telefon und Internet die Rolle eines verständnisvollen, einfühldem Schicksal hadern. Selbst hysterisch darf samen und unvoreingenommenen Gesprächspartners ein, der wirkman sein und hoffnungslos. Hauptsache, lich zuhört und mit dem die Ratsuchenden über alles reden können. Herz und Seele fühlen sich nachher wieder besser.» Die Menschen seien am Telefon viel Selbstverständlich unter Wahrung völliger Anonymität und hundertoffener. «Und sie sind direkt, legen gleich los, prozentiger Diskretion. ohne Vorwärmzeit.» Dann und wann erinnert sich Styger an Als niederschwelliges, leicht zugängliches Angebot leistet Telefon den einen oder anderen Anrufer, fragt sich, was wohl aus ihnen geworden ist. Ob sich der 143 oder www.143.ch einen wichtigen Beitrag, um Krisensituationen Streit in Minne aufgelöst hat, die Krebspaaufzufangen und Kurzschlusshandlungen zu verhindern. tientin noch lebt oder die Geigerin wieder im Emsemble spielt? Namenlose Schicksale, www.143.ch beispiellose Geschichten. Aber immer solche, die das Leben schrieb. | Telefon 143 r

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Die mit dem Regenbogen


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Optimisten leben länger Das Herz als Organ und Symbol. Eine Spurensuche mit Prof. Thomas F. Lüscher, Direktor der Klinik für Kardiologie am Universitätsspital Zürich. Also, die Frau Winzenried aus dem dritten Stock habe ein ganz grosses Herz, hatte die Dame am Nachbartisch behauptet. Oh, die Arme, ist sie krank? Krank, warum? Weil grosse Herzen aus medizinischer Sicht ungesund sind. Prof. Thomas F. Lüscher: «Tatsächlich bedeutet ein grosses Herz in den meisten Fällen Herzinsuffizienz, also Herzschwäche. Das Herz ist verdickt, unelastisch, schlapp. Muss immer grösser werden, um seine Leistung zu erbringen, und wird dabei immer schwächer.» Aber das hatte die Dame nicht ausdrücken wollen. Vielmehr meinte sie es symbolisch, nämlich dass die Frau Winzenried grossherzig, dass sie in ihrem Herzen reichlich Platz für die Sorgen und Nöte der Mitmenschen habe. Offenbar meint Herz nicht gleich Herz. Es ist mehr als ein normales Organ, nicht zu vergleichen mit einer Leber oder der Milz. Und es thront mitten im Körper, dort wo wir uns selbst fühlen. Das Herz ist Symbol und Pumpe zugleich. Symbol für Ideen und Erzählungen, für Träume, die den rein wissenschaftlichen Ansatz sprengen. Sitzt nicht die Seele tief im Herzen? Prof. Lüscher: «Das meinte man einst. Heute wissen wir: Alles, was das Hohlorgan Herz ausfüllt, alles, was wir im Herzen spüren, hat seinen Ursprung im Hirn. Die Erregung entsteht in den dortigen Nervenzentren. Das Hirn ‹spricht› mit dem Herz und benutzt dazu den direktesten und schnellsten Weg: über das vegetative Nervensystem. Und das Herz antwortet wie ein Lautsprecher, zum Beispiel mit erhöhtem Puls bei Gefahr. Oder es springt fast aus der Brust vor Freude. Es begleitet jede Erregung, jeden aussergewöhnlichen Moment unseres Lebens. Gefühle brauchen den Körper, um sich zu entfalten. Und wir spüren den Körper erst durchs Herz. Das Herz ist sensitiv, motorisch und affektiv.» Sensitiv ist auch die Haut. Sie ändert die Farbe, ihre Feuchtigkeit, das Herz den Rhythmus, je nachdem, ob wir ruhig oder erregt sind. Der Volksmund kennt diese Symbolik. Das geht unter die Haut, es trifft einen mitten ins Herz. Schon die alten Ägypter massen dem Herz eine besondere Bedeutung bei, indem sie

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es nach dem Tod als einziges Organ in den Körper zurückgaben, damit die Seele ihren Sitz wiederfände, während sie Leber, Milz und die Därme in kunstvollen Kanopen bestatteten. Später entnahmen die Habsburger ihren Toten die Herzen und begruben sie allesamt im aargauischen Kloster Muri, während die Körper in der Kapuzinergruft ihre letzte Ruhestätte fanden. Erst nach Erfindung der Röntgenstrahlen um das Jahr 1900 herum konnte man dem Herz im lebenden Körper auch endlich beim Schlagen zusehen. Nicht nur Leben und Tod haften am Herz, auch jene Momente der Störung der Körperfunktion, in denen es sich unangenehm bemerkbar macht. Prof. Lüscher: «Krankhaft arbeitet das Herz dann, wenn die Harmonie von Seele und Organ zerbricht und das Herz ohne Befehl aus dem Hirn etwas tut, was es eigentlich nicht tun sollte. Bewusst wird uns das zum Beispiel beim Vorhofflimmern oder beim Herzrasen. Oder wenn sich bei Fieber Haut und Kreislauf unangemessen erregen.» Ähnlich beim Infarkt, bei dem das Herz durch äussere Einflüsse in seiner Arbeit gestört wird. Im Infarkt steckt mehr als Fehlfunktion oder Disharmonie. Jahrelanges Fehlverhalten im Umgang mit dem eigenen Körper ist die Ursache. Und trotzdem gilt der Herzinfarkt auch heute noch irgendwie als heldenhaft, weil der Betroffene derart viel und hart gearbeitet haben muss, dass sogar sein Herz Schaden genommen hat. Seit Herzinfarkte nicht mehr unweigerlich zum Tod führen, dürfen die Überlebenden auf Verständnis und Anteilnahme zählen. Ein schwacher Trost, wenn man erkennt, dass das Herz von da an meist angeschlagen ist. Herzinfarkt wegen Überarbeitung, gibt es das? Prof. Thomas Lüscher: «Nicht die Arbeit ist das Problem. Aus medizinischer Sicht machen Rauchen und das metabolische Syndrom dem Herzen viel mehr zu schaffen. Schuld ist der passive Lebensstil ohne Bewegung, der zu Fettleibigkeit am Bauch, Bluthochdruck, zu Diabetes und zu hohen Cholesterinwerten führt.» Herzinfarkt wird gerne als typische Managerkrankheit bezeichnet. Sind Manager mehr gefährdet? Prof. Lüscher: «Nein. Das meinte man früher. Die

Prof. Thomas F. Lüscher, Direktor Klinik für Kardiologie, Universitätsspital Zürich.


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Manager erlitten damals so viele Herzinfarkte wegen ihres Zigarettenkonsums, heute sind weniger Gebildete mehr gefährdet.» Gibt es einen Unterschied zwischen Männern und Frauen? «Gesamthaft gesehen nicht. Bei den Männern fängt es aber früher an. Die Frauen sind vor der Menopause durch ihre Hormone gut geschützt.» Trotzdem: die Hektik des Alltags, dauernde Erreichbarkeit, unendliche Kommunikationslust, konstante Hochspannung. Irgendwie muss sich das doch auch auf die Herzgesundheit auswirken? Professor Lüscher: «Das ist nicht so gut nachweisbar. Aber eines ist klar: Frust – also negativer Stress, egal welcher Ursache – ist ganz schlecht fürs Herz. Angst ist auch solch ein aufwühlendes Gefühl, das auf die Dauer zu mehr Herzinfarkten führt. Wer dem Leben mit Freude und positiver Einstellung begegnet, tut seinem Herz einen grossen Gefallen. Optimisten leben länger als Pessimisten.» Gerade die Kriegsjahre waren in Europa von Angst und Verzweiflung geprägt. Warum wurden ausgerechnet in dieser schweren Zeit kaum Herzinfarkte registriert? Prof. Lüscher: «Das hat vor allem mit der Ernährung zu tun. Hungernde Menschen nehmen ab. Der Krieg und die harte Nachkriegszeit haben die Risikofaktoren für Herzinfarkte stark reduziert. Die Menschen lebten gesünder, mussten sich viel mehr bewegen und körperlich arbeiten. Bis der Aufschwung kam und mit ihm die Ernüchterung für Herz und Kreislauf. Alle hatten wieder reichlich zu essen, holten den jahrelangen Verzicht nach, die Technik verdrängte Bewegung und körperliche Arbeit. Gleichzeitig traten die Zigaretten ihren Siegeszug durch Europa an, und die Herzinfarkte reagierten mit Hochkonjunktur.» Nichts wird von den Leuten als ungerechter empfunden als ein Herzinfarkt gleich nach der Pensionie-

rung. Ausgerechnet dann, wenn das tägliche Krampfen dem Genies­sen Platz machen soll, die Ziele für den bevorstehenden Lebensabschnitt noch jung und die Erwartungen gross sind. Jüngstes Beispiel: Sportreporter Hans Jucker, der kurz nach seinem letzten Fernsehauftritt an einem Herzinfarkt verstarb. Zufall? Lüscher: «Zwischen 60 und 80 ist der Tod näher beim Menschen als in früheren Jahren. Und die Pensionierung ist an sich nichts Gutes. Gehirn und Körper bauen sich häufig ab. Zusammen mit den körperlichen Risikofaktoren steigt die Wahrscheinlichkeit eines Herzinfarkts.» Warum bilden sich in den Gefässen denn überhaupt diese Ablagerungen, die zum Infarkt führen? Ohne sie würde man ja viel besser leben? «Das hat mit der Evolution zu tun. Der Körper entwickelte die Blutgerinnung, um sich bei Verletzungen vor dem Verbluten zu schützen. Bessere Überlebenschancen hatten Menschen mit hohem Gerinnungsfaktor, bei denen sich die Wunden schnell verschlossen. Heute ist es umgekehrt: Ein hoher Gerinnungsfaktor bedeutet einen Nachteil, weil er bei Ablagerungen in den Gefässen zu Gerinnseln und zum Gefässverschluss führt. Die Gerinnsel entstehen dort, wo in den Gefässen cholesterinreiche Plaques aufbrechen.» Dann passt unser Herz-Kreislauf-System eigentlich gar nicht mehr in die heutige Zeit? «Als Jäger und Sammler haben sich die Menschen satt gegessen, wenn es etwas zu essen gab. Wie die Löwen, die eine Beute jagen, sich dann vollfressen, lange Zeit verdauen und noch länger auf der faulen Haut liegen, bis sie vom Hunger getrieben wieder jagen und sich bewegen. Unser heutiger Hungertrieb ist völlig überprogrammiert. Wir essen jeden Tag so, als ob wir danach drei Tage fasten würden. Und wir müssen uns zwischen zwei Mahlzeiten auch nicht bewegen, weil die Jagd wegfällt.» Bleibt die ketzerische Frage, warum wir von der Natur keine besseren Herzen bekommen haben, die sich an die Gegebenheiten anpassen können. Lüscher: «Ja, das frage ich mich auch. Wenn der Salamander zum Beispiel ein Bein verliert, bildet der Körper wieder eines nach. Der Organismus von uns Menschen ist wohl zu weit spezialisiert, als dass er defekte Organe einfach reparieren oder völlig neu wachsen lassen kann – vielleicht bringt die Stammzellforschung hier in Zukunft eine Lösung.» Ob und wann sich diese Hoffnung erfüllt, ist offen. Wem sein Herz wirklich am Herzen liegt, nimmt seine Gesundheit deshalb noch heute selber in die Hand. |

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Damit Blutplättchen nicht verkleben Lebensgefahr durch Gefässverkalkung. Professor Georg Noll, Leiter des Ambulatoriums in der Klinik für Kardiologie am Universitätsspital Zürich, sagt, wie man sie abwenden kann. Oft zu fett und zu viel gegessen, sich seit dem Schulabschluss kaum bewegt, in der Rekrutenschule mit dem Rauchen angefangen und trotzdem bis ins hohe Alter von 94 Jahren frisch und fröhlich gelebt. Jeder hat schon von derartigen Schicksalen gehört. Doch es sind Einzelfälle, nicht geeignet, die Warnungen der Ärzte in den Wind zu schlagen. Fakt ist: Zu hohe Cholesterinwerte, Diabetes, hoher Blutdruck, Übergewicht und Zigarettenrauchen sind die Risikofaktoren, die eine Gefässverkalkung begleiten und irgendwann zum Unglück führen. Langsam und unbemerkt werden die Gefässwände von Ablagerungen – Plaques genannt – verengt. Dadurch kommt es einerseits zu einer Minderdurchblutung von Organen, andererseits können Plaques auch aufbrechen. Sofort bildet sich dort ein Gerinnsel, welches das Gefäss komplett verschliesst. Oder aber Teile davon werden vom Blutstrom mitgerissen und bleiben an engen Stellen stecken. Verantwortlich dafür sind nicht zuletzt die Blutplättchen. Brechen Plaques nämlich auf, helfen Blutplättchen beim Verkleben der Risse. Ein an sich sinnvoller Reparaturmechanismus bei Gefässschäden. Wird die Arterie aber durch ein Gerinnsel verstopft, herrscht Lebensgefahr. Schlagartig wird das Gewebe oder das Organ hinter dem Verschluss nicht mehr durchblutet. Ist das Hirn betroffen, spricht man vom Hirnschlag und beim Herz vom Herzinfarkt. Ist das Bein betroffen, nennt man es periphere arterielle Verschlusskrankheit. Zwei Ansatzpunkte gibt es, um das Unheil abzuwenden. Zuerst: Es gar nicht zu Ablagerungen kommen lassen. Neben dem Rauchstopp ist Bewegung das Gebot der Stunde. Wie bewegt sich’s am besten: wandern, Nordic Walken, das Fitnesscenter oder einfach jeder zusätzliche Schritt? «Was man tut, ist egal. Man muss die Bewegung einfach als natürlichen Faktor in den Alltag einbauen», sagt Prof. Noll. Oder dem Sport

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einen fixen Platz in der Agenda bescheren. Ob im Fitnesscenter oder in der freien Natur: Die Regelmässigkeit ist wichtig. Braucht es dazu Pulskontrolle? Professor Georg Noll: «Nein, ein bisschen schwitzen und ein bisschen ausser Atem kommen genügen als Zielvorgabe.» Daneben die richtige Ernährung. Am besten mediterran. Prof. Noll: «Regelmässige Bewegung und gesunde Ernährung senken das Diabetesrisiko, erhö-


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hen das gute Cholesterin, reduzieren das Gewicht und gleich auch den Blutdruck.» Zweiter Ansatz: Das Verkleben der Blutplättchen kann verhindert werden. Aspirin Cardio mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure ist das Medikament der ersten Wahl. Wie wirkt es? Prof. Noll: «Wenn ein Blutplättchen bei seiner Geburt mit der Acetylsalicylsäure in Kontakt kommt, wird seine Eigenschaft, zu verkleben, stark reduziert. Und zwar für die ganze Dauer seines 10-tägigen Lebens.» Positive Folge: Das Risiko einer Gerinnselbildung und damit einer Gefässverstopfung wird reduziert. Bisher wurde das Medikament sehr erfolgreich zur Sekundärprophylaxe eingesetzt, also zum Schutz vor weiteren kardiovaskulären Ereignissen, wenn schon ein Infarkt aufgetreten ist. «Bei der Sekundärprophylaxe sind wir Schweizer exzellent!», bestätigt Prof. Noll. Heute weiss man, dass Acetylsalicylsäure auch zur Primärprophylaxe sinnvoll ist. Rechtzeitig verord-

Ein Klassiker wird 112 Jahre alt 112 Jahre alt, und immer wieder tauchen neue Einsatzgebiete für die gute alte Acetylsalicylsäure (ASS) auf. Kaum ein Medikament hat einen Bekanntheitsgrad wie Aspirin. Zwar kannten schon die alten Griechen den Saft der Weidenrinde als Fieber- und Schmerzmittel. Erst im Jahr 1897 gelang es aber dem Bayer-Chemiker Dr. Felix Hoffmann, die ASS in einer chemisch reinen und stabilen Form zu synthetisieren. 1899 wurde das Produkt «Aspirin» zum Patent angemeldet. Der Name leitet sich vom Echten Mädesüss – früher Spiraea ulmaria L. genannt – ab. «A» steht für die Acetyl-, «spir» für die Spirsäure und «-in» war eine übliche Endung für damalige Medikamentennamen. Seit 1977 steht der Wirkstoff auf der Liste der unentbehrlichen Arzneimittel der Weltgesundheitsorganisation WHO. Neben der Anwendung als Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Fiebersenker und zur Primär- wie auch Sekundärprävention atherothrombotischer Ereignisse werden derzeit weitere Indikationsgebiete wie die Schutzwirkung vor Krebs (Drüsen, Prostata, Brust, Darm) erforscht. Gemäss einer britischen Studie reduziert die mehrjährige tägliche Einnahme von Aspirin das Risiko, an Krebs zu sterben. Die Resultate sind vielversprechend, der Wirkstoff wurde jedoch nicht in die offiziellen Therapieempfehlungen aufgenommen – noch nicht.

net, kann man viele Erstinfarkte verhindern. Wer soll sich angesprochen fühlen? Prof. Noll: «Menschen mit Risikofaktoren wie Diabetiker oder Leute, die ein erhöhtes Herzinfarkt- oder Hirnschlagrisiko haben.» Kann man auch einfach ein normales Aspirin nehmen, um den Schutz zu erreichen? Prof. Noll: «Grundsätzlich schon. Das normale Aspirin 500 ist aber aufgrund der hohen Dosierung und schnellen Wirkung zur kurzzeitigen Behandlung von Schmerzen und Fieber geeignet. Aspirin Cardio ist demgegenüber weniger hoch dosiert und besitzt eine spezielle Schutzhülle, damit die Acetylsalicylsäure erst im Dünndarm aufgenommen wird und den Magen nicht belastet. Gerade, weil es sich um eine verschreibungspflichtige Dauertherapie handelt, muss der Magen langfristig geschützt sein.» Wichtig: Nur der Arzt kann entscheiden, wann eine Primärprophylaxe angezeigt ist. Es hängt von der Anzahl und vom Ausmass der Risikofaktoren ab. |

Langsam und unbemerkt werden die Gefässwände von Ablagerungen, den Plaques, verengt.

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Gut und böse Es verstopft und entstopft die Gefässe. Prof. Paul Erne, Chefarzt Kardiologie am Kantonsspital Luzern, über das gefährliche Doppelleben des Cholesterins. Kann Cholesterin wirklich gut oder böse sein?

Prof. Paul Erne, Chefarzt Kardiologie Kantonsspital Luzern

Prof. Erne: Als böse gilt es, weil es zur Verstopfung der Gefässe beiträgt. Unter gutem Cholesterin verstehen wir demgegenüber jenes Cholesterin, das den Abtransport und Abbau des schlechten Cholesterins begünstigt. Die beiden Sorten von Cholesterin werden nach ihren chemischen Eigenschaften unterteilt in High Density Lipoproteins HDL – dem guten Cholesterin – oder in Low Density Lipoproteins LDL, was dem bösen Cholesterin entspricht. Der Mensch benötigt eine minimale Menge an Cholesterin für den Wiederaufbau von Zellwänden und die Produktion von Hormonen. Warum stellt der Körper nicht einfach den gesunden Ausgleich zwischen gutem und bösem Cholesterin her? Es ist ein komplexes Gleichgewicht, das durch Enzyme und das vegetative Nervensystem gesteuert wird. Auch die Vererbung spielt eine Rolle. Was heutzutage für Herz und Gefässe schädlich ist, war vor einigen tausend Jahren überlebenswichtig. Das als böse bezeichnete Cholesterin war Grundlage für tägliche Märsche von 20 Kilometern. Gleichzeitig diente es in diesen schwierigen Urzeiten als Energiequelle bei Hungersnöten. Die heutigen Menschen konnten sich davon glücklicherweise entfernen, aber es dauert unterschiedlich lange, bis die genetische Umstellung stattgefunden hat. Was nützt eine cholesterinbewusste Ernährung, wenn doch bekannt ist, dass der Körper den grössten Teil des Cholesterins selber herstellt? Es ist tatsächlich so, dass der Grossteil des Cholesterins vom Körper selbst produziert und wieder aufgenommen wird. Trotzdem erreichen wir mit gesunder, mehrheitlich pflanzlicher Ernährung sehr viel, weil das Verhältnis von bösem

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Freispruch für das Hühnerei. Auf der Anklagebank sitzen heute die Transfettsäuren, die am meisten zur raschen Verkalkung und Einengung der Gefässe beitragen. Transfettsäuren entstehen beim Erhitzen von gesättigten tierischen Fetten, wie beispielsweise beim Zubereiten von Bratspeck oder ganz speziell auch bei der industriellen Produktion von Fast Food-Esswaren.

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Was wollte ich im Keller nur wieder?

und gutem Cholesterin damit deutlich beeinflusst werden kann. Worauf sollte man beim Essen in Sachen Cholesterin denn genau achten? Wichtig ist der Anteil ungesättigter Fettsäuren, die besonders reich in pflanzlichen Fetten wie Oliven- oder Rapsöl enthalten sind. Gleichzeitig müssen genügend Ballaststoffe eingenommen werden. Diskutiert wird auch die Bedeutung von antioxidativer Nahrung, also vor allem von Vitaminen, die das Cholesterin vor einer Reaktion mit Sauerstoff schützen. Reagiert das Cholesterin nämlich mit Sauerstoff, verschlimmert es den Einfluss des bösen Cholesterins. Bewegung soll den Anteil des guten Cholesterins erhöhen. Wie geht das? Es ist so, dass nur wenige Substanzklassen das gute Cholesterin erhöhen können und kleine Dosen von Alkohol und genügend Sport dazu beitragen. Die Wirkung des Sports ist multifaktoriell. Zum einen bedeutet Sport eine Umstellung der Ernährung, Fettreduktion und Verarbeitung der Cholesterin, aber zum anderen auch eine Beeinflussung des Nervensystems, das dann auf das Gleichgewicht Einfluss nimmt.

Bei Gedächtnisstörungen

Chinesische Forscher haben entdeckt, dass das sogenannte Oxycholesterin noch viel gefährlicher ist als das böse LDL. Was ist Oxycholesterin, und wie entsteht es? Wenn Cholesterin erhitzt wird, entstehen mehr gesättigte Fettsäuren, die einfacher mit Sauerstoff reagieren. Das so entstandene Cholesterin nennt man Oxycholesterin. Es dringt viel einfacher in die Gefässwand ein, aktiviert noch mehr Entzündungsreaktionen und zieht mehr Cholesterin an. Die Folge: Es entstehen noch grössere Plaques. Was kann man dagegen tun?

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Der Konsum von erhitzten Fetten – besonders ins Gewicht fallen industriell produzierte Speisen und Fleischfette – sollte auf ein Minimum begrenzt werden. Die Nahrungsmittelindustrie beginnt jetzt zu reagieren, nachdem diese Zusammenhänge erkannt wurden. In New York sind Transfettsäuren bereits verpönt. Auf der sicheren Seite ist jeder, der den Anteil der pflanzlichen Nahrungsanteile erhöht und tierische durch pflanzliche Fette ersetzt.


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Trotzdem leiden immer mehr Menschen unter zu hohen Cholesterinwerten. Ab welchem Moment braucht jemand Medikamente zur Senkung des schlechten Cholesterins? Es kommt auf den Menschen und seine Genetik an. Hat es in seiner Familie bereits Fälle von zu hohem Cholesterin? Stammt er aus einem Kulturbereich mit starker Cholesterinabhängigkeit wie Skandinavien, Schottland, Australien und Amerika oder geringer Cholesterinabhängigkeit wie Italien oder Spanien? Dann stellt sich die Frage nach dem aktuellen Gesundheitszustand: Hat er bereits einen Infarkt erlitten, steht gerade eine Bypass-Operation bevor, oder hat er Risikofaktoren wie Diabetes? Warum braucht es diese Gesamtbeurteilung? Alles, was die Gefässwand deutlich schädigt, sie also direkt darauf vorbereitet, Entzündungszellen und Schadstoffe aufzunehmen oder deren Abtransport zu erschweren, sind Argumente für den Einsatz von Statinen. Selbst bei tieferen Cholesterinkonzentrationen im Blut. Diabetes ist der stärkste und gefährlichste kardiovaskuläre Risikofaktor. Er wiegt so schwer, als hätte sich ohne Diabetes bereits ein Infarkt ereignet. Die Senkung des Cholesterins auch mit Medikamenten macht deshalb sehr viel Sinn.

anders. Schon die richtige Einnahmezeit kann hier helfen, indem man das Medikament eher am Abend nimmt, wenn der Körper nicht belastet wird. Der Patient muss aber unbedingt einsehen, dass er etwas tun muss, denn zu hohe Cholesterinwerte spürt er nicht. Eine Therapie wird er aus diesem Grund nur dann beibehalten, wenn die Nebenwirkungen gering sind. Hier können duale Cholesterinsenker helfen, indem sie nicht nur zwei Substanzen kombinieren und damit bessere Werte erreichen, sondern von jeder Substanz auch weniger brauchen und so weniger Nebenwirkungen machen. Warum kann man dem Körper nicht einfach eine Portion guten Cholesterins von aussen zuführen, dann wäre das Problem doch gelöst? Mit einer Erhöhung des guten Cholesterins um ein Prozent erzielt man die gleiche Wirkung wie mit der Reduktion des schlechten Cholesterins um ein Prozent. Dies basiert aber auf Untersuchungen von Populationen und nicht von Interventionen. Leider hatten bisherige Interventionen mit Medikamenten, die das gute Cholesterin erhöhen, auch einen Anstieg des Blutdrucks zur Folge. Es wird aber weiter geforscht, und Studien über neue Behandlungen sind im Gang. |

Und das Übergewicht? Dem Übergewicht liegt häufig ein metabolisches Syndrom zugrunde, also ein Komplex mit hohem Risiko. Das Übergewicht kann der Betroffene durch eigenes Dazutun behandeln, indem er abnimmt. Statine können ihn dabei unterstützen. Ein Reizfaktor für die Gefässwand ist auch der hohe Blutdruck. Tritt er in Kombination mit erhöhten Cholesterinwerten auf, sollte man das Cholesterin mit einem Statin senken. Macht auch Primärprophylaxe mit Statinen Sinn? Ja, dann nämlich, wenn das Risiko eines Infarkts sehr stark erhöht ist, also bei Dia­ betes oder seinen Vorstufen, oder wenn in den Gefässwänden eine chronische Entzündungsreaktion im Gang ist. Wann sind duale Cholesterinsenker die bessere Wahl? Zuerst versucht man für den Patienten jenes Statin zu finden, das am besten vertragen wird. Jeder Mensch reagiert

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Unter 120 bringt nichts Immer mehr Menschen leiden unter zu hohem Blutdruck. Dr. Michael Pieper, Chefarzt Kardiologie am Herz-NeuroZentrum Bodensee, sagt, was zu tun ist. Warum brauchen so viele Menschen Blutdrucksenker? Dr. Michael Pieper: Die Ursache von Bluthochdruck – im Fachjargon Hypertonie genannt – ist ungeklärt. Wir wissen aber, dass Bewegungsmangel, Übergewicht und Diabetes daran beteiligt sind. Kurzum: Unsere falsche Ernährung und der allzu passive Lebensstil treiben den Blutdruck in die Höhe. Wo liegen die Gefahren eines zu hohen Blutdrucks? Dr. Michael Pieper, Chefarzt Kardiologie am Herz-Neuro-Zentrum Bodensee

Unbehandelt drohen Schlaganfall, Herzinfarkt, Herzschwäche, Niereninsuffizienz, Sehschwäche. Diese Hauptprobleme sind auch der Grund für eine Behandlung. Natürlich ist das Risiko abhängig von der Höhe des Blutdrucks. Naturvölker haben einen Blutdruck von 100/60, der noch deutlich unter dem westlichen Normalwert von 120/80 liegt. Müssten wir unseren Zielwert nicht nach demjenigen der Urvölker ausrichten? Nein, die Behandlung erfolgt nicht, um einen bestimmten Minimalwert zu erreichen, sondern um Folgeschäden zu mindern. Bei einem Patienten mit einem Blutdruck von 200/120 ist schon die Senkung auf 160/100 mit einer deutlichen Prognoseverbesserung verbunden. Die Prognose verbessert sich abermals, wenn der Zielwert 135/85 erreicht wird. Eine weitere Blutdrucksenkung bringt nach bisheriger Datenlage hingegen nichts. Darf man im Alter in Sachen Bluthochdruck nicht ein Auge zudrücken? Doch, bei Patienten über 80 Jahren soll man den Blutdruck nicht zu stark senken, weil es dann eher mehr Schlaganfälle gibt. In diesem Alter kann bis zu 160/90– 95 toleriert werden.

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Heute werden immer noch viele Diuretika und Betablocker eingesetzt. Gibt’s nichts Besseres in Sachen Verträglichkeit? Mit welchen Medikamenten man die Blutdrucksenkung erreicht, sollte von den Nebenwirkungen abhängen. Es gibt erwünschte und unerwünschte. Wenn zum Beispiel Herzrhythmusstörungen vorliegen, kann der Betablocker sowohl den Blutdruck senken als auch die Rhythmusstörungen günstig beeinflussen. Nur unerwünschte Nebenwirkungen sollten vermieden werden. Treten sie auf, muss die Behandlung angepasst werden. Sind Kalziumblocker den anderen Substanzen überlegen? Nein. Aber ein Vorteil dieser Substanzen ist, dass sie stoffwechselneutral sind, das heisst, dass Blutzuckerwerte oder Cholesterin nicht negativ beeinflusst werden. Die Hauptnebenwirkung ist aber die Ödembildung, also die Wassereinlagerung in den Beinen. Und dann? Man kann auf einen anderen Kalziumblocker wechseln oder die Therapie von Anfang an damit beginnen. Speziell Zanidip mit dem Wirkstoff Lercanidipin kommt in Frage, denn dieser macht am wenigsten und seltensten Ödeme. Die Niere ist massgeblich an der Erhöhung des Blutdrucks beteiligt und leidet gleich selber unter dem hohen Druck. Wie lässt sich der Teufelskreis, der zur Niereninsuffizienz führen kann, durchbrechen? Mit der sogenannten sympathischen Denervation der Niere, einem Verfahren, das mit speziellen Kathetern durchgeführt und bei dem der Sympatikusnerv der Nieren elektrisch verödet wird. Dieses Verfahren ist sehr geeignet, den Blut-


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druck stark zu senken. Bisher werden nur Patienten behandelt, die trotz drei oder mehr Medikamenten einen systolischen Druck über 160 mmHg haben. Die Erfolge dieses Eingriffs sind sehr gut, doch es gibt noch keine Langzeitergebnisse. Vielleicht kann man damit den Teufelskreis durchbrechen und eine echte Heilung erzielen. Die Methode hat gute Chancen, in Zukunft an Bedeutung zu gewinnen. |

In jedem Alter behandeln

Bluthochdruck ist nicht schmerzhaft und wird deshalb oft lange nicht erkannt. Deshalb regelmässig messen lassen.

Jede zehnte Person zwischen 20 und 30 Jahren sowie jeder dritte bis 50 Jahre hat einen zu hohen Blutdruck; in den Industrienationen bis zu 60 Prozent der Bevölkerung. Wobei die Männer mit 55 Prozent gesamthaft etwas stärker betroffen sind. Bei Kindern und Jugendlichen kommt hoher Blutdruck selten vor. Meistens in Begleitung anderer Organkrankheiten. Ansonsten am ehesten in Verbindung mit deutlichem Übergewicht. Gerade Übergewicht, Bewegungsmangel, Nikotin und Alkohol sind die vermeidbaren Risiken. Die familiäre Belastung ist ein weiterer Faktor. Ab wann sollte Bluthochdruck behandelt werden? Dr. Michael Pieper: «In jedem Alter, wenn der systolische Blutdruck über 150 mmHg oder der diastolische Blutdruck über 90 mmHg liegt. Die erste Massnahme ist Gewichtsreduktion und salzarme Kost.» Soll ich meinem Arzt sagen, wenn Nebenwirkungen wie zum Beispiel Kopfweh oder geschwollene Beine auftreten? Dr. Pieper: «In jedem Fall. Es gibt praktisch immer Medikamente, bei denen es nicht zu störenden Nebenwirkungen kommt. Der Arzt kann dann die Medikation wechseln.»

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herzklopfen Otto Nägeli unterwegs nach Klingnau: zwei Runden um den Stausee mit den Inline-Skates sind das heutige Schönwetterprogramm.

Fotos: jolandaflubacher.ch

Für die einen übertreibt er gewaltig. Für die anderen beugt er einfach konsequent vor. Otto Nägeli aus Mellingen über den Stundenplan, der sein Herz höher schlagen lässt.

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Am 31. März wurde er 69 Jahre alt, doch Rentner ist Otto Nägeli nur auf dem Papier. Aktiv wie eh und je. Nicht beruflich, aber sportlich. Die 100 Stufen vom Hauseingang bis in die Wohnung im sechsten Stock meistert er problemlos in einem Zug, Reden inbegriffen. Übung macht eben den Meister, 40 Jahre schon wohnt er mit seiner Frau Heidi hier. Den Lift benutzt er auch, aber nur von oben nach unten. Er geniesst das Leben und ist stolz auf seine Gesundheit. Vorbild will er nicht sein, doch bei ihm kann sich jeder von uns eine Scheibe abschneiden. Otto Nägeli besitzt einen Stundenplan. Wie in der Schule, aber ohne Pflichtfächer. Nach dem Lustprinzip und dennoch mit klaren Vorgaben. Die Besonderheit: Der Plan kennt nur ein einziges Fach: Turnen. Manchmal ist es richtig Sport, dann vielleicht nur etwas Bewegung. Immer in verschiedensten Variationen und Ausprägungen. Jederzeit sehr abwechslungsreich. «Das tut mir enorm gut, und ich geniesse mein Leben von früh bis spät», sagt er, und man glaubt es ihm. Montag und Donnerstag sind Herz-Kreislauf-Tage. 40 Minuten Ausdauertraining auf dem Hometrainer, wenn es draussen regnet oder schneit. Inlineskaten um den Klingnauer Stausee, wenn das Wetter schön ist. «Zwei Runden, um die Gefässe durchzuputzen und die Fettverbrennung anzukurbeln», sagt Nägeli. Dienstag und Freitag sind Krafttage. Seine Garage hat er zum Trainingsraum umfunktioniert. Hanteln und Gewichte wohin das Auge reicht. Seilzüge in jeder Lage und Position. Aber keine gekauften Kraftmaschinen, alles Marke Eigenbau. Den Körper in Form halten mit starken Muskeln, die das Leben erleichtern. Das ist das Ziel. Schöner Nebeneffekt: Viele Muskeln verbrauchen viele Kalorien; will heissen, dass ein trainierter Körper selbst im Schlaf mehr Energie verbrennt, was sich wiederum auf Gewicht und Fettanteil auswirkt. Herz und Lunge profitieren ebenfalls, wenn sich die Grundlast reduziert. Ein positiver Kreislauf, den jeder für sich selber in Gang setzen kann. Und das Beste: Er wirkt, sobald man damit beginnt. Auch Pausen gehören zum Fitsein. Mittwoch und Samstag steht Ruhetag auf dem Stundenplan. Regeneration ist angesagt. Wobei das nur die halbe Wahrheit ist. Manchmal geht Otto Nägeli doch noch kurz auf die Drückbank und stemmt 60 Kilo drei Mal in die Höhe. «Nur, um die Muskeln ein wenig zu reizen», sagt er. Dann freut er sich schon auf den Sonntag, die Krönung der Woche: Es geht zum Wandern oder Langlaufen. Zusammen

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mit seiner Frau, wenn sie sich nicht schon mit ihren Kolleginnen zum Nordicwalken verabredet hat. Wie aber kommt jemand überhaupt dazu, seinen Körper so bewusst zu bewirtschaften? Das Geheimnis liegt Jahre zurück. Otto Nägeli: «Mit 17 sah ich im Kino einen Film des amerikanischen Schauspielers und Modellathleten Steve Reeves. Er spielte in den Herkules-Filmen der 60-er-Jahre. Dieser Mann hat mich zum Trainieren animiert, so wollte ich auch aussehen. Mit einem normalen Stein begann ich, erst fünf Kilo, dann zwanzig. Daneben ein alter Veloschlauch als Expander. Später bastelte ich mir selber eine Langhantel und suchte auf dem Schrottplatz Gusseisen-Scheiben. Fertig war mein Kraftraum. Ich gebe zu: Die ersten paar Male war es mühsam. Willen contra Bequemlichkeit. Schon nach wenigen Einheiten machte es aber Spass, und ich wollte unbedingt mehr haben von diesem wahnsinnig guten Gefühl. Seither trainiere ich regelmässig.» Training ist gut, Kontrolle besser, sagt sich Otto Nägeli. Ein Regal voller Ordner steht neben seinem Schreibtisch. Dort sind die Dokumente abgelegt, die sich wie ein roter Faden durch sein Leben ziehen. «Auch wenn ich meinen Körper selber sehr gut wahrnehme, möchte ich die absoluten Werte kennen, wegen der Veränderungen», sagt er. Pulsuhr und Schrittzähler sind bei jedem Training dabei. Die Uhr zur Kontrolle, der Zähler zur Motivation. Den Blutdruck misst er zu Hause im Ruhezustand, drei Mal pro Woche. «Das ist für mich so normal wie Zähneputzen.» Alle vier Wochen die Kontrolle in Sachen Körperfett auf einer speziellen Waage. Auch damit lassen sich die Erfolge belegen. Den ganz grossen Check macht Nägeli nur drei Mal im Jahr: Blutzucker, Stoffwechsel, Gesamtfett, subkutanes Fett, viszerales Fett. Dann Wasser-, Muskel- und Knochenanteil, Gewicht, Bodymassindex. Und es geht noch weiter: Schulter-, Rücken- und Kreuzbreite in Zentimetern. Auch Hals-, Brust- und Bauchumfang, Taille, Hüften, Arme und Beine. Alles dokumentiert, seit eh und je. «Ich übernehme Verantwortung und bezahle meine Gesundheitschecks selber. Selbstkontrolle ist sowieso besser, weil ich sie jederzeit machen kann», sagt Nägeli und fügt schmunzelnd an: «Es muss ja nicht so gesponnen sein wie bei mir. Schon ein bisschen regelmässige Bewegung ist das einfachste Rezept zur Normalisierung von Blutdruck, Blutzucker, Cholesterin und Gewicht – ohne Nebenwirkungen.» |


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krankheiten

Wenn der Schirm aufgeht Prof. Michele Genoni, Chefarzt Herzchirurgie am Zürcher Stadtspital Triemli, über eine neue Art des Herzklappen-Ersatzes, der besonders ältere und sehr kranke Menschen erstmalig wieder hoffen lässt. Atemnot beim Treppensteigen, Schmerzen hinter dem Brustbein, plötzliches Absinken des Blutdrucks bis hin zur Ohnmacht. Diese Symptome sind typisch für eine fortgeschrittene Aortenklappen-Stenose. Stenose steht für Verengung. Und verengt ist in diesem Fall die Herzklappe am Ausgang des Herzens. Der Grund: Kalkablagerungen. Sie behindern die Klappe beim Öffnen und machen sie kaputt. Zu wenig sauerstoffreiches Blut gelangt in den Kreislauf. Das äussert sich besonders bei körperlicher Anstrengung. Doch das ist noch nicht alles. Das Herz will den Engpass überwinden und pumpt deshalb stärker. Durch den Trainingseffekt wird es muskulöser und braucht mehr Sauerstoff. Doch der Engpass bleibt bestehen, und auch das Herz selber bekommt irgendwann «keine Luft» mehr. Ein Teufelskreis, der Jahrzehnte vorher mit Verkalkung und Vernarbung an der Herzklappe

begonnen hat und irgendwann später mit Herzversagen endet – meistens jedenfalls. Betroffen sind vorwiegend Menschen ab dem 60. Lebensjahr. Ab Alter 75 steigt das Risiko einer Aortenklappenstenose nochmals stärker an. Eine wirksame medikamentöse Therapie gegen die Stenose gibt es bis heute nicht. Hilfe bietet allein die Operation, mit der die Verengung beseitigt und die defekte Herzklappe ersetzt wird. Dieser Eingriff wird erst dann vorgenommen, wenn es nicht mehr anders geht. Die Operation ist belastend: Brustkorb öffnen, das Herz vorübergehend stilllegen, die undichte Klappe entfernen und eine neue einbringen. Das geht nur unter starker Narkose und mit Hilfe der Herz-Lungen-Maschine. Ist der Patient wegen Begleiterkrankungen geschwächt und wegen fortgeschrittenen Alters gebrechlich, kommt dieser offene Eingriff nicht mehr in Frage. Er wäre sehr gefährlich oder gar tödlich. Was nun? Tatsächlich war die Lage für solche Patienten bis vor kurzem noch hoffnungslos. Heute nicht mehr. Dank der TranskatheterAortenklappen-Implantation (TAVI), einem Verfahren, bei dem die künstliche Aortenklappe auf schonendere Art und Weise mit der Schlüsselloch-Technik implantiert wird,

Stadtspital Triemli Stadtspital Triemli Birmensdorferstrasse 497 8063 Zürich Klinik für Herzchirurgie Telefon 044 466 11 79 Kardiologie Telefon 044 466 14 82

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das herz

Prof. Michele Genoni, Chefarzt Herzchirurgie, Stadtspital Triemli, Zürich: «Die gemeinsame Sorge um den Patienten und die interdisziplinäre Entscheidungsfindung geben dem Patienten und dem Zuweiser die Sicherheit der bestmöglichen Behandlung. Partikularinteressen werden im Keime erstickt und Fehlentscheidungen nach dem Vier-Augen-Prinzip ausgeschlossen.»

überleben auch immer mehr Hochrisiko­ patienten. Noch wichtiger: Sie werden nicht einfach am Leben gehalten, sondern fühlen sich nach dem Eingriff wieder richtig gut. Für Prof. Michele Genoni das entscheidende Argument, gerade beim älteren Patienten, der seinen Lebensabend noch so intensiv wie möglich geniessen möchte: «Wir behandeln bei diesen alten Patienten in erster Linie die Symptome. Es geht um das Wohl des Patienten, und die Behandlung muss immer unter Berücksichtigung der medizinischen, persönlichen und sozialen Gegebenheiten erfolgen.» Wie funktioniert die neue Methode? Wie im Kanalsystem einer Rohrpost wird die biologische Herzklappe auf der Spitze des Katheters durch die Arterien geschoben. Start ist bei der Beinarterie auf Höhe der Leiste – transfemoral genannt – oder –, direkt bei der Herzspitze – hier spricht man von transapikal. Zielort ist in beiden Fällen die defekte Herzklappe. Am schlagenden Herzen entfaltet sich die Klappe wie ein Regenschirm und drückt die defekte Aortenklappe zur Seite. Alles unter Ultraschallund Röntgenkontrolle. Der grosse Vorteil: Es braucht keine Herz-Lungen-Maschine. Auch die Narkose ist kürzer und wegen der minimalen Schnitte entstehen kaum Gewe-

beschäden. Alles viel schonender als bei der herkömmlichen Operation. Und schneller, die eigentliche Implantation dauert eine knappe Stunde. Grösstes Problem: Beim Vorbeischieben des Katheters können sich Verkalkungen ablösen und irgendwo im Körper zu einem Infarkt führen. Ein nicht ganz geringes Risiko. «Wir werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer mehr künstliche Herzklappen einsetzen müssen, weil die Lebenserwartung der Menschen steigt», sagt Prof. Genoni. Das bedeute aber nicht, dass ausnahmslos und überall die neue Kathetermethode zum Einsatz kommt. Die Verantwortung liegt gemeinsam bei den Kardiologen und den Chirurgen. Sie müssen in jedem Einzelfall zusammen entscheiden, welche Methode die besseren Resultate bringt. Bei sonst gesunden und jüngeren Patienten mit geringem Operationsrisiko gilt die herkömmliche Operation heute immer noch als Methode erster Wahl, denn sie zeigt sehr gute Langzeitresultate und ermöglicht einen aktiveren Lebensstil. Ergebnisse, die bei der neuen Methode noch nicht vorliegen. Entscheidend ist auf jeden Fall die Patienten­ selektion. Ganz nach dem Motto von Hippokrates: «Salus aegroti suprema lex» – das Wohl des Patienten ist höchstes Gesetz. |

Prof. Franz Eberli, Chefarzt Kardiologie, Stadtspital Triemli, Zürich: «Mit den neuen Methoden finden wir für jeden Patienten die optimale Art des Aortenklappenersatzes. Dank enger Zusammenarbeit profitiert der Patient von der gemeinsamen Erfahrung, dem Wissen und den Fertigkeiten von Herzchirurgen und Kardiologen.»

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krankheiten

Die stillen Lebensretter Sie überbrücken die Zeit bis zum Eintreffen der Ambulanz und retten damit Leben. An immer mehr Orten in der Schweiz sind Defibrillatoren einsatzbereit. Ein Defibrillator – kurz «Defi» genannt – kommt bei Kammerflimmern zum Einsatz und verhindert so den plötzlichen Herztod. Jedermann ist in der Lage, einen solchen AED zu bedienen. AED steht für «Automatischer externer Defibrillator». Falsch machen kann man nichts. Das Gerät sagt, was zu tun ist. An immer mehr Orten der Schweiz sind solche Defis Tag und Nacht verfügbar. Im Kanton Tessin existiert sogar eine sehr gut ausgebaute Rettungskette, in die alle Besitzer von Defibrillatoren auf Wunsch eingebunden sind. Der plötzliche Herztod ist die häufigste Todesursache ausserhalb des Spitals.

Peter Steinmann, Leiter Qualität und Sicherheitsbeauftragter, Galliker Transport, Altishofen: «Wir sehen es als unsere Pflicht und Verantwortung, unseren Mitarbeitern Schutz und Sicherheit zu bieten. Aber auch für auswärtige Personen wie Lastwagenfahrer, Handwerker, Gäste und Besucher wollen wir diesen Notfallschutz sicherstellen. Wir haben den Defi beim Portier sehr zentral und leicht erkennbar positioniert, damit jedermann im Ernstfall schnell reagieren und handeln kann. Sämtliche Betriebssamariter haben wir ausbilden lassen. Bei unseren Mitarbeitern ist das sehr positiv aufgenommen worden. Viele empfanden es als persönliche Wertschätzung, dass sich die Firma für ihre Sicherheit bemüht. Nur schon aus dieser Sicht hat sich die Investition gelohnt.»

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In der Schweiz sterben mehrere tausend Menschen jedes Jahr diesen Tod. Mit jeder Minute, die ohne Defibrillation vergeht, sinken die Überlebenschancen um zehn bis zwölf Prozent. Doch Hand aufs Herz: Welche Ambulanz schafft es, innerhalb von zehn Minuten nach dem Ereignis beim Notfallpatienten zu sein? Deshalb rüsten sich immer mehr Firmen, öffentliche Einrichtungen und auch Private mit einem solchen lebensrettenden Gerät aus. Sie schützen sich selber und bieten auch anderen Menschen Sicherheit. Ein gutes Gefühl, wenn man Leben retten kann. |

Willy Graf, Leiter Hotellerie und Mitglied der Geschäftsleitung, Campus Sursee: «Der Campus Sursee ist das grösste Bildungs- und Tagungszentrum der Schweiz. Bei uns herrscht den ganzen Tag Hochbetrieb, ob im Tagungszentrum, in den Konferenzsälen oder bei Konzerten bis am späten Abend. Unser Hotel hat 640 Betten, und auch ein Hallenbad gehört zum ganzen Komplex. Ich kann es mir nicht leisten, keinen Defi zu haben. Wir haben fast 30 Personen zu Betriebssamaritern ausgebildet. Aber der Defi erlaubt es auch Unausgebildeten, im Notfall Leben zu retten. So lange, bis die Ambulanz vor Ort ist und den Patienten übernimmt.»

Neu: AED und Sauerstoff Unter dem Label «LivLine» bietet PanGas jetzt ein Lebensrettungsset inklusive Servicepaket an. Kombiniert werden der automatische externe Defibrillator AED und eine Druckflasche mit medizinischem Sauerstoff. Alles verpackt im Notfallrucksack. Vorteil: Die Verbrauchsmaterialien des Defis und der komplette Inhalt des Notfallrucksacks werden automatisch vor Ablauf der Haltbarkeit ausgetauscht. So sind Sie immer auf der sicheren Seite. Laufzeit: 4 Jahre. Informationen unter: www.pangas-healthcare.ch

Adolf Ambauen, technischer Betriebsleiter der Luzerner Raststätten in Neuenkirch an der A2: «Ein Car-Tourist aus Holland ist vor zwei Jahren bei uns auf der Toilette der Autobahnraststätte zusammengebrochen. Das war der Anlass, uns über die Beschaffung eines Defibrillators Gedanken zu machen. Unser Gerät befindet sich am Eingang zur Reception des Hotels. Es ist 24 Stunden verfügbar und bietet den Hotelgästen, den Raststättenbesuchern und auch unserem Personal Sicherheit rund um die Uhr. Wir haben das gesamte Personal geschult zugunsten der Sicherheit im täglichen Reiseverkehr.»


das herz

Eine Investition fürs Leben Mit diesem Leserangebot von Sprechstunde Doktor Stutz können Sie Leben retten. Jederzeit und überall. Sogar als Laie zu Hause. Kammerflimmern, Herzstillstand. Unerwartet und ohne Vorankündigung. Ein Herz, das aus dem Rhythmus gekommen ist und nur noch flimmert, muss innerhalb von Minuten behandelt werden. Herzmassage alleine genügt nicht. Erst der Stromstoss des Defibrillators bringt das Herz in seinen normalen Rhythmus zurück. Es ist ganz einfach: Der Defi gibt automatische Anweisungen per Computerstimme. Falsch machen kann man nichts. Ein Stromstoss wird nur abgegeben, wenn er wirklich nötig ist. So wird jeder zum Lebensretter und überbrückt die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder der Ambulanz. Jede Minute zählt! |

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krankheiten

Die «Anaconda» hält mich am Leben Früher hatte er eine im Keller und musste sich vor ihr in acht nehmen. Heute hat er eine im Bauch und kann ohne sie nicht mehr leben. Anaconda, Würgeschlange und Aortenprothese zugleich. Klingt paradox, ist es irgendwie auch. «Ironie des Schicksals» beschreibt am besten, was Bruno Sauter widerfahren ist. Mit seiner Frau Irma lebt er im kleinen Bündner Bergdorf Brambrüesch. 1600 Meter über Meer, gleich oberhalb von Chur. Aus Winterthur siedelte er über, zuerst nur ferienhalber, dann für immer. In die «Chesa Tosca». Romantisch gelegen, mit Tannen und viel Platz rundherum. «Chesa» heisst «Haus» auf Romanisch, und «Tosca» ist der Name von Sauters Hund. «Alle unsere Hunde hiessen Tosca», sagt Bruno Sauter und taufte auch das Haus so. Aus Spass an der Freud, denn Häuser tragen üblicherweise den Namen der Frau. Bruno Sauter liebt das Aussergewöhnliche. Wo andere Leute Kartoffeln lagern und Einmachgläser mit selbstgekochter Konfi überwintern, richtete er vor vielen Jahren ein veritables Heim für Reptilien ein. Vorschriftsgemäss, liebevoll gepflegt und gehegt. Bisweilen intensiv bevölkert wie im richtigen Zoo, wenn Schulklassen seinem Terrarium einen Besuch abstatteten und die faszinierenden Geschöpfe im Keller sehen wollten. Immer den Schlangenhäuten nach, Eintritt frei und eine spannende Geschichte gratis obendrauf. Damals, als er eine Anaconda, eine Netzpython und drei nordafrikanische Hornvipern seine Haustiere nannte. Würgeschlangen und Giftschlangen. Friedliche Tiere. Eigentlich. Doch Schlangen kennen kein Pardon, und Bruno Sauter hätte sein Hobby fast mit dem Leben bezahlt. Es war der 19. Mai 2001. Bei Reparatur­ arbeiten am Terrarium übersieht er eine der drei Hornvipern. Sie liegt im Sand. Regungslos. Eine fatale Unachtsamkeit, sein Arm kommt der Schlange ungewollt nah…, und – zisch – schnappt sie zu. Ihr Gift wirkt gnadenlos. Alles geht sehr schnell. Bruno Sauters Nieren drohen zu versagen. Dialyse im Kantonsspital Chur. Erst im Universitätsspital Zürich findet sich das passende Serum. Transport mit dem Helikopter, jede Minute zählt. Und viele Minuten länger hätte er nicht überstanden. Das war knapp.

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Bruno Sauter blättert in der Vergangenheit.


aneurysma

Die Aorta im Auge behalten Wie erkennt man ein Aorten-Aneurysma?

Sechs Jahre später. Vor einer Hüftgelenksoperation wird Bruno Sauter im Kantonsspital Chur besonders gründlich untersucht. Die Nieren sind wieder fast in Ordnung, doch die Ärzte entdecken etwas anderes: ein Bauchaorten-Aneurysma. Zufällig, wie meist bei Aneurysmen, die niemals Beschwerden machen, bis sie platzen. Und dann ist es zu spät. Vier Zentimeter misst Sauters Aorta im Durchmesser. Noch nicht dramatisch, aber von nun an regelmässig zu kontrollieren. Und tatsächlich: Schon nach drei Jahren ist es so weit. Die defekte Baucharterie hat eine gefährliche Grösse erreicht. Operation unumgänglich. Es ist Herbst 2010. Minimalinvasiv und schonend, ohne Aufschneiden der Bauchdecke. Durch Zugänge über beide Leisten führen Chefchirurg Prof. Makus Furrer und Dr. Georg Heller die zusammengefaltete Aortenprothese ein. Eine «Anaconda», so genannt, weil ihre obere Öffnung dem Maul der Würgeschlange gleicht. Ein technisches Meisterwerk. Die Prothese krallt sich im gesunden Gewebe fest, überbrückt das defekte Blutgefäss und wächst später ein. Die überdehnte Aortenwand wird um die «Anaconda» herum gelegt. Sitzt perfekt. Funktioniert einwandfrei. Professor Furrer und sein Patient kennen sich schon seit dem Schlangenbiss. «Wissen Sie eigentlich, dass Sie jetzt eine ‹Anaconda› im Bauch haben?», fragt er auf der ersten Visite nach der Operation am Krankenbett, schmunzelt und erzählt, wie das Implantat zu seinem Namen kam. Bruno Sauter mit grossen Augen, erst ungläubig, dann amüsiert: «Muss ich mich nun von Ratten und Meerschweinchen ernähren?» Heute stehen die Terrarien in Brambrüesch leer. In der «Chesa Tosca» hüpft als Zeuge vergangener Tage nur noch ein grasgrüner australischer Frosch herum. Und Gattin Irma ist froh, dass das Leben ihres Mannes im 74. Altersjahr etwas ungefährlicher geworden ist. |

Prof. Markus Furrer, Chefarzt Chirurgie, Kantonsspital Graubünden in Chur: Ein Aorten-Aneurysma wird oft zufällig bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt. Ganz grosse Aneurysmen können manchmal auch via Pulswelle an der Bauchdecke gesehen oder ertastet werden. Schmerzen treten erst bei akuter Ausdehnung oder beim Platzen auf. Muss man ab einem gewissen Alter kontrollieren? Ab einem Alter von 60 sind bei ärztlichen Check-ups Ultraschalluntersuchungen der Bauch-Aorta sinnvoll. Wie entsteht ein Aneurysma? Eine Gefässwandschwäche führt zu Aufweitungen von Schlagadern. Rauchen und Bluthochdruck begünstigen den Prozess. Der genaue Mechanismus ist aber unbekannt. Männer sind rund sieben Mal häufiger betroffen als Frauen. Wann muss operiert werden? Wenn die Bauch-Aorta einen Durchmesser über 4,5 bis 5,5 cm aufweist, soll man den Eingriff planen. Platzt die Hauptschlagader, weil man mit der Operation zu lange gewartet hat, sind die Aussichten nicht gut: Nur zwei von drei Patienten überleben einen Notfalleingriff. Was ist das Besondere an der «Anaconda»Prothese? «Anaconda» ist eine Stent-Prothese, mit der das Aneurysma von innen behandelt wird. Sie wird über die Leistenschlagadern in die Bauchschlagader eingeführt, punktgenau unterhalb der abgehenden Nierenarterien entfaltet und verankert. Der Bauchraum muss nicht aufgeschnitten werden. Durch die geringe Belastung erholt sich der Patient in der Regel schnell und kann das Spital bereits nach wenigen Tagen verlassen. |

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Venenklinik Bellevue informiert

Operieren, bevor die Venen kollabieren Wer seine Krampfadern mit blossem Auge erkennt, muss etwas dagegen tun. Venenspezialist Dr. Jürg Traber sagt, warum ausgerechnet eine Operation sinnvoll ist. Menschen mit Krampfadern gibt es viele. Wer sie hat, sollte handeln – besser früher als später. Krampfadern sind Venen, die ihre Funktion nur ungenügend wahrnehmen, also das Blut nicht mehr richtig zum Herz zurückbefördern. Sie belasten das noch gesunde Venensystem, was mit den Jahren zu schweren Komplikationen führen kann. Dr. Jürg Traber, Chefarzt Venenklinik Bellevue in Kreuzlingen: «Ich rate jedem, kranke Venen behandeln zu lassen, auch wenn noch keine grossen Beschwerden aufgetreten sind. Wartet man auf den Moment, wo Krampfadern Schmerzen verursachen, sind sie meistens schon entzündet.» Welche Behandlung ist die beste? Dr. Traber: «Es gibt viele Möglichkeiten, Krampfadern erfolgreich zu behandeln. Mit medizinischen Kompressionsstrümpfen der Klasse II können Beschwerden gelindert werden. Zur Abheilung von Ekzemen helfen zusätzlich Medikamente und spezielle Salben.» Warum scheint ausgerechnet die Operation von beschwerdearmen Krampfadern eine hervorragende Massnahme zu sein, die gefürchteten wie lästigen Komplikationen eines offenen Beins oder einer schmerzhaften Thrombose rechtzeitig zu vermeiden? Dr. Traber: «Das ist ähnlich wie beim Bluthochdruck. Auch er wird rechtzeitig behandelt, um schwerwiegende Erkrankungen abzuwenden und die Organe zu schonen.» Mussten viele Patienten früher bei einer Operation noch zwei Wochen im Spital liegen, erlauben heutige Operationstechniken sogar ambulante Behandlungen. Dr. Traber: «Die moderne klassische Operationstechnik und in ausgewählten Fällen auch die Laseroder Radiowellentherapie sind ausgesprochen wirksame vorbeugende Massnahmen und können Patienten mit Krampfadern in vielen Fällen für immer heilen.» Moderne Operationstechniken erfordern nur ganz kleine

Schnitte. Und wer für den Heilungsprozess an der Haut und im Unterhautfettgewebe einige Wochen einrechnet, wird nicht enttäuscht sein. «Danach werden die Spuren des Eingriffs kaum mehr sichtbar sein, und die Krampfadern sind verschwunden. Die Beine fühlen sich wieder leichter, die Schwellungsneigung nimmt allmählich ab, und der Rückfluss des Blutes läuft wieder geordnet», ermuntert der Venenspezialist. So sind die Beine nach der Behandlung nicht nur wieder gesund, sondern obendrein auch noch ästhetisch schöner. Dass die genetische Veranlagung für Krampfadern nicht wegoperiert werden kann, ist logisch und wird von Dr. Traber nicht verschwiegen. Selbst nach einer Operation können sich mit der Zeit neue Krampfadern bilden. Dr. Traber: «Die Entfernung solcher Krampfadern ist im Anfangsstadium aber meist einfach und mit wenig Aufwand durchführbar.» Betroffene sollen ihre Beine und Venen deshalb immer im Auge behalten.

Venenklinik Bellevue Brückenstrasse 9 8280 Kreuzlingen Telefon 071 678 22 66 www.venenklinik.ch info@venenklinik.ch

Dr. Jürg Traber, Ärztlicher Direktor Venenklinik Bellevue, Kreuzlingen


Der Sommer

kann kommen. Lassen Sie sich die Freuden der schönsten Jahreszeit nicht nehmen. Müde und schmerzende Beine, blaue Flecken, Besenreiser oder gar Schwellungen und Krampfadern können Menschen jeden Alters treffen. Besonders achtsam sollten Sie bei familiärer Neigung zu Venenschwäche, bei langem Stehen oder hormonellen Veränderungen sein. Wichtig ist dann, dass Sie das Problem nicht vernachlässigen, sondern es beim ersten Anzeichen in Angriff nehmen. Hier hilft Hirudoid® forte. Sein Wirkstoff MPS (Mucopolysaccharidpolysulfat) durchdringt die Hautschichten und wirkt regenerierend auf das Bindegewebe. Dabei fördert er die Rückbildung von Blutergüssen und Schwellungen und lässt blaue Flecken schneller verschwinden. Ideale Voraussetzungen dafür, dass Sie den Sommer unbeschwert geniessen können. www.hirudoidforte.ch

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krankheiten

Thorax-Tumore nur im Team bitte Vier Augen sehen mehr als zwei. Diese Binsenweisheit gilt ganz besonders für die komplexe Diagnose und Therapie von Tumoren in Lunge und Thorax. Interdisziplinär heisst das neue Zauberwort in der Medizin. Die traditionelle Aufteilung von Internisten und Chirurgen hat ausgedient, denn beiden Berufsgruppen ist klar: Interdisziplinäre Diagnosen und Behandlungen bringen bessere Resultate. Das freut Ärzte und Patienten gleichermassen. Im Kantonsspital Aarau arbeiten deshalb PD Dr. Sarosh Irani, Chefarzt Pneumologie, und Dr. Franco

Gambazzi, Chefarzt Thoraxchirurgie, eng zusammen. Das neue Ganze ist mehr als die Summe der Einzelteile, sind sich beide einig. Als Alleinkämpfer komme man manchmal nicht weiter. Der Input anderer Disziplinen bringe auch grössere Sicherheit. «Gerade im Kantonsspital Aarau haben wir eine ideale Grösse für solch enge Kooperationen. Das Spital ist gross genug, um die neusten tech-

Dr. Franco Gambazzi, Chefarzt Thoraxchirurgie

PD Dr. Sarosh Irani, Chefarzt Pneumologie

Thorax-Chirurg Dr. Franco Gambazzi kann mit der bewährten Methode der Mediastinoskopie nicht nur verdächtiges Gewebe entnehmen, sondern auch die Abgrenzung zum gesunden Gewebe im Hinblick auf eine komplette chirurgische Tumorentfernung beurteilen. Dieser Eingriff erfolgt minimal-invasiv über einen kleinen Schnitt oberhalb des Brustbeins .

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die lunge

nischen Mittel zur Verfügung zu haben, und klein genug, um kurze Wege beschreiten zu können», sagt Dr. Franco Gambazzi. Kernstück ist das wöchentlich stattfindende Lungen-Thorax-Board, in dem sich neben Pneumologen und Thoraxchirurgen auch Onkologen, Radio-Onkologen, Pathologen und Nuklearmediziner an einem Tisch treffen und die Patientendossiers eins nach dem anderen durchgehen. Schwierige Fragestellungen insbesondere zur Krebsbehandlung kommen hier zur Sprache. Auch die Meinung des zuweisenden Haus- oder Facharztes fliesst ein. Zum Schluss ergibt sich ein Gesamtbild, in dem alle Aspekte berücksichtigt sind. Man trage aber nicht nur ganz nüchtern nackte Fakten zusammen, sondern lerne den Patienten als Menschen mit sozialem Umfeld besser kennen und könne sogar dessen persönliche Meinung differenziert einfliessen lassen, was nicht selten die Entscheidfindung beeinflusst. Aus medizinischer Sicht interessiert bei Krebspatienten aber ganz besonders die Frage: In welchem Stadium befindet sich der bösartige Tumor? Mit dem Positronen-Emissions-Tomografie PET oder dem endobronchialen Ultraschall EBUS kann dies bestimmt werden.

Entscheidender Punkt: Die richtige Therapie hängt von der korrekten Diagnose ab, an deren Anfang eine Gewebeentnahme steht. So schonend wie möglich, meist ambulant und oft via Lungenspiegelung. Sind sich die Parteien zum Schluss immer einig? Dr. Franco Gambazzi: «Wir haben fast nie ‹Streit›. Es treten aber unterschiedliche Gesichtspunkte auf. Der Pneumologe schlägt vielleicht eine Chemotherapie vor, und der Chirurg sagt, dass man den Tumor problemlos mit einer Operation entfernen kann. Hier wird dann genau besprochen, welches Vorgehen die grössten Erfolgschancen hat. Allein die Gesundheit des Patienten ist entscheidend.» Es scheint immer mehr Tumore in Lunge und Thorax zu geben. Ist das ein Trugschluss, weil man mit den neuen Untersuchungsmöglichkeiten heute einfach mehr entdeckt als früher? PD Dr. Irani: «Wenn Tumore noch keine Beschwerden machen, entdeckt man sie mit neuen Geräten vielleicht schneller, aber auch nur zufällig. Bei jedem dritten Patient stand anfangs ein solcher Zufallsbefund. Fakt ist: Je früher man einen Tumor behandeln kann, desto besser sind die Heilungschancen.» |

Kantonsspital Aarau www.ksa.ch Informationen Pneumologie Telefon 062 838 44 72 pneumologie@ksa.ch Informationen Thoraxchirurgie Telefon 062 838 45 10 thoraxchirurgie@ksa.ch

Pneumologe PD Dr. Sarosh Irani wendet zur Entnahme von verdächtigem Gewebe mittels Punktion die neue Methode des endobronchialen Ultraschalls EBUS an. Dabei können gezielt Proben entnommen werden. Die ambulante Untersuchung erfolgt unter lokaler Betäubung über die Luftröhre.

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krankheiten

Durchbruch bei Früherkennung Nur gerade 15 Prozent beträgt die Überlebensrate bei Lungenkrebs – unverändert seit über 60 Jahren. PD Dr. Rolf Inderbitzi vom Thoraxzentrum Zürich über eine bahnbrechende Studie. Die Früherkennung von Lungenkrebs ist im Umbruch. Eine neue US-Studie hat gezeigt, dass sich mit einer gezielten Computertomogramm-Untersuchung 20 Prozent der Lungenkrebs-Todesfälle bei Rauchern vermeiden lassen. Was heisst das für die Schweiz? Jährlich sterben in der Schweiz 2700 Menschen an Lungenkrebs, die meisten davon sind langjährige starke Raucher. Werden diese durch eine kluge Risikoauswahl einem CT-Screening zugeführt, können 20 Prozent vor dem Tod bewahrt werden – das sind allein bei uns 540 Menschen­ leben jedes Jahr!

krebses möglich. Dazu muss der Krebs noch im Frühstadium sein. Wir wussten, dass diese Frühstadien mit Hilfe der hochmodernen Computertomographie-Geräte entdeckt werden können. Aber erst die «Schlüsselloch-Chirurgie» ermöglicht minimalinvasive Operationen, wodurch sich kleinste Krebsgeschwülste mit vertretbarem Aufwand und Risiko entfernen lassen. Da ich diese Art der Chirurgie von Anfang an international mitgestaltet und mitgeprägt habe, fesselte mich

Haben die Forscher im letzten halben Jahrhundert denn nichts erreicht? Doch, natürlich – sogar sehr viel. Chirurgie, Anästhesie und Intensivmedizin haben die Krebsentfernung viel sicherer gemacht. Die Strahlentherapie ist inzwischen zum präzisen «virtuellen Skalpell» geworden, und auch die Chemotherapie erlaubt ein individuelles Vorgehen. Die wichtigste Voraussetzung für eine Heilung ist aber die möglichst frühe Diagnosestellung. Und die ist nun möglich. Was ist das Heimtückische an Lungenkrebs? Lungenkrebs bleibt sehr lange Zeit stumm, asymptomatisch. Die Lunge besitzt keine Schmerzempfindung; unsere Lungenkapazität reicht zum normalen Atmen aus, selbst wenn fast die Hälfte nicht mehr funktioniert. Blutspucken, Lungenentzündung, Atemnot usw. treten nur auf, wenn der Tumor nah bei der Luftröhre wächst. Deshalb ist das Computertomogramm so hilfreich. Es vermag stumme Veränderungen im Lungengewebe von nur zwei Millimetern Durchmesser zu zeigen. Warum setzen gerade Sie als Chirurg sich seit mehr als zehn Jahren für diese Vorsorgeuntersuchung ein? Heilung ist auch heute noch nur durch die chirurgische Entfernung des Lungen-

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PD Dr. med. Rolf GC Inderbitzi, Thoraxzentrum Zürich, setzt sich seit zehn Jahren für die frühzeitige Erkennung von Lungenkrebs ein.


die lunge

der Gedanke, die trostlose Prognose von Lungenkrebs zu verbessern.

Was kostet das Screening, und wer soll es bezahlen? Eine CT-Untersuchung kostet etwa 300 Franken; drei Untersuchungen in zwei Jahren und die ärztlichen Folgekosten bei Patienten ohne Kontrollbefund werden vielleicht 1500 Franken ausmachen. Dieser Aufwand lässt sich vom Patienten problemlos selbst erbringen. Wenn Sie sich vorstellen, dass der tägliche Konsum von 20 Zigaretten bei einem Paketpreis von 7 Franken jährlich 2500 Franken kostet, ist dies eine segensreiche Investition! Im Krebsfall sind Diagnostik und Therapie dann kassenpflichtig, wobei die Behandlung im Frühstadium ungleich günstiger ist als später.

Wer soll sich der neuen Vorsorgeuntersuchung unterziehen? Eine bindende Richtlinie fehlt noch. Der beigefügte Selbstcheck gibt aber gültige Hinweise: Je höher die Punktezahl, desto sinnvoller ist trendmässig eine Vorsorgeuntersuchung. Was kommt auf den Patienten zu, wenn er einen verdächtigen Befund hat? Bei eindeutigem Verdacht wird ambulant etwas Gewebe entnommen oder eine kurzstationäre minimalinvasive Lungenbiopsie gemacht, je nach Lage des Tumors. Im Falle von Lungenkrebs im Frühstadium wird der erkrankte Lungenabschnitt entfernt.

Thoraxzentrum Zürich Klinik Hirslanden Witellikerstrasse 40 8008 Zürich Telefon 044 387 30 21 info@thoraxzentrum.ch

Soll ich als Raucher zur Besprechung eines Lungenkrebs-Screenings zum Facharzt oder zum Hausarzt gehen?

Bedeutet jede Diagnose Operation? Grundsätzlich soll jeder Lungenkrebs chirurgisch entfernt werden, wenn die Chance auf Heilung besteht.

Zum Hausarzt. Auch die Verantwortlichen der US-Studie haben ihre gesunden Studienteilnehmer nach Beendigung der Studie sofort und unmissverständlich an ihre Hausärzte verwiesen, damit diese mit ihren Patienten zusammen das weitere Vorgehen festlegen. |

Der Lungen-Check Kreisen Sie bitte ein und addieren Sie die Punktzahlen.

Ich bin Nichtraucher seit 10 Jahren...................... 2 mehr als 15 Jahren..........1

Ich bin Raucher seit 20 Jahren...................... 2 30 Jahren...................... 4 40 Jahren...................... 8

Mein Zigarettenkonsum beträgt 10 pro Tag.....................................................2 20 pro Tag.....................................................4 30 pro Tag.....................................................8

Ich bin/habe: chronischer Passivraucher...............................2 chronischer Russ-/Dieselbelastung ausgesetzt.....2 COPD............................................................2 Krebs im Mund-/Rachen-/Lungenbereich...........4 Eltern oder Geschwister mit Krebs im Mund-/Rachen-/Lungenbereich....................2

Total Anzahl Punkte ____________________ Besprechen Sie das Resultat mit Ihrem Hausarzt. Natürlich können Sie es auch uns senden, wir werden Ihnen umgehend antworten. Bitte geben Sie in diesem Fall Ihre Daten an. Name____________________________________________________________________________ Strasse/Nr.________________________________________________________________________ PLZ/Ort___________________________________________________________________________ Tel.-Nr.___________________________________________________________________________ E-Mail____________________________________________________________________________ Coupon und frankiertes Rückantwortcouvert einschicken an: Thoraxzentrum Zürich, Stichwort «Lungencheck», PD Dr. med. Rolf Inderbitzi, Witellikerstrasse 40, 8008 sprechstunde Zürich doktor stutz 85


krankheiten

COPD auf die Schliche kommen Sind oder waren Sie Raucher? Mussten Sie regelmässig schlechte oder staubige Luft einatmen? Testen Sie in diesem Fall Ihre Lunge auf COPD. COPD heisst «Chronic Obstructive Pulmonary Disease» oder zu Deutsch chronisch obstruktive Lungenkrankheit. Die Lunge wird zunehmend zerstört, und Betroffene können immer weniger gut atmen. 400 000 Menschen leiden allein in der Schweiz an dieser unheilbaren Krankheit, und trotzdem kennt nur ein kleiner Teil der Bevölkerung das Krankheitsbild. Aufklärung tut not, denn bei Lungenkrankheiten kommt es auf den Zeitpunkt der Diagnose an. In neun von zehn Fällen sind Raucherinnen und Raucher von COPD betroffen. Dann aber auch Menschen, die intensiv passiv

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rauchen mussten, oder solche, die von Berufs wegen verschmutzter Luft ausgesetzt waren oder immer noch sind. Wer mit einem angeborenen Mangel an Alpha-1-Antitripsin zur Welt kam oder in der Kindheit schwere Atemwegsinfektionen hatte, gehört ebenfalls zur Risikogruppe. Worauf muss man achten? Je früher die Krankheit entdeckt wird, desto besser kann sie behandelt werden und desto länger kann der Patient seine Lebensqualität erhalten. Das Trügerische an COPD: Am Anfang merkt der Betroffene überhaupt nichts. COPD ent-


die lunge

wickelt sich schleichend und bleibt lange Zeit unentdeckt. Weil die Lunge erste Ausfälle gut kompensieren kann, wiegen sich Betroffene in falscher Sicherheit. Das bedeutet: Nur ein Risikotest kann früh zeigen, ob eine COPD vorhanden ist oder nicht. Er besteht aus einem Fragebogen, einer Lungenfunktionsmessung und weiteren Untersuchungen wie der Messung des aktuellen Sauerstoffgehalts im Blut. Der ganze Check dauert nur wenige Minuten, ist völlig schmerzlos und kann an der Roadshow «Stop COPD on tour» von «Lunge Zürich» kostenlos gemacht werden. Erste Hinweise auf eine Erkrankung mit COPD geben die sogenannten «AHA»-Symptome: Auswurf, Husten, Atemnot. Leider werden sie häufig als banaler Raucherhusten abgetan. Chronische Bronchitis und Lungenemphysem können ebenfalls Vorboten sein. Damit die Betroffenen auch im fortgeschrittenen Krankheitsstadium ein Leben in gewohnter Umgebung führen können, kommen Sauerstofftherapien mit mobilen Geräten zum Einsatz. Ein engmaschiges Versorgungsnetz und modernste Technik helfen, die Patienten jederzeit mit genügend Sauerstoff zu versorgen und sie so gut als möglich vor Erstickungssymptomen zu bewahren. |

Gratis messen An folgenden Orten können Sie kostenlos den COPD-Test machen bei «Stop COPD on tour» 19.–21. Mai Wädenswil 26.–28. Mai Luzern 9.–11. Juni Thalwil 7.– 9. Juli Erlenbach 14.–16. Juli Dietikon 25.–27. August Dietlikon 27.–29. Okt. Neftenbach 2.– 6. Nov. Dübendorf 23.–27. Nov. Winterthur Gemeinden, Städte, Gesundheitsorganisationen oder Sportveranstalter können den LuftiBus inkl. Personal und der ganzen Roadshow zu attraktiven Konditionen mieten. Informationen unter 044 268 20 46. «Stop COPD on tour» ist ein Projekt von «Lunge Zürich» mit Unterstützung von Pfizer, Boehringer Ingelheim, PanGas und dem Lotteriefonds des Kantons Zürich.

Leserangebot Pulsoxymeter Mit einem Pulsoxymeter können Sie innert weniger Sekunden den aktuellen Puls sowie den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes bestimmen. Ohne dass dabei Blut fliesst und ohne einen Pulsmesser. Das Gerät wird einfach an den Finger geclipt. Auf einem Digital-Display erkennen Sie, ob die Sauerstoffsättigung Ihres Blutes noch im normalen Bereich liegt. Zur Kontrolle bei Lungenkrankheiten, Schwangerschaft, Ausflügen in die Höhe, Sportfliegerei und beim Bergsteigen.

Leserpreis: CHF 162.– statt 180.– (zuzüglich Porto und Verpackung)

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Nycomed informiert

Magenbrennen? Das muss nicht sein!

Hier sind zwei, die helfen können Magenbrennen – viele kennen es. Sie fühlen sich oft stark in ihrer Lebensqualität beeinträchtigt und haben schon Verschiedenes versucht, zum Bei-spiel ihren Lebensstil angepasst oder Medikamente und Hausmittel angewendet. Doch die unangenehmen Beschwerden kommen oft wieder zurück. Dabei muss niemand mit Magenbrennen leben. Es gibt Medikamente, die helfen können, das Brennen zu lindern und zu therapieren.

Was passiert eigentlich im Magen? Unzählige Zellen produzieren zur Verdauung der Nahrung Säure. Diese Säure ist aggressiv, so dass sie auch den Magen selbst zersetzen würde, wenn er nicht durch eine Schleimschicht geschützt wäre. Wird Magensäure jedoch im Übermass gebildet, kann die Magenschleimhaut angegriffen werden. Läuft saurer Mageninhalt gar in die Speiseröhre zurück, kann auch die empfindliche Schleimhaut der Speiseröhre angegriffen werden, und es kommt zu Magenbrennen.

Stress

Enge Kleidung

Zwei, die helfen können! Zwei Dinge sind wichtig bei der Behandlung von Magenbrennen. Zum einen den zu hohen Säuregehalt des Magens möglichst rasch wieder auf ein normales Niveau zu reduzieren. Zum anderen gilt es das Entstehen überschüssiger Magensäure zu stoppen. Eine Therapie an der Basis

Rauchen

Fettiges Essen

Alkohol

Süsspeisen

Magenbrennen, woher kommt es? Magenbrennen und saures Aufstossen sind sogenannte Refluxsymptome. Die typischen Beschwerden entstehen durch überschüssige Magensäure, welche in die Speiseröhre aufsteigt. Faktoren wie Stress sowie reichhaltige oder fettige Mahlzeiten können Magenbrennen auslösen oder verstärken.

Magenbrennen Beschwerden

Magenbrennen Verschiedene Einflussfaktoren können Magenbrennen auslösen. Betroffene sind heute in der Lage, das Brennen in Selbstmedikation zu lindern und zu therapieren.

Kein Magenbrennen Keine Beschwerden


PUBLIREPORTAGE

Zwei Substanzen gegen Magenbrennen Antazidum (z.B. Riopan Gel®): Als Antazidum werden basische Substanzen bezeichnet, die nach Einnahme die Säure des Magensaftes neutralisieren und so zur Linderung von Magenbrennen beitragen. Protonenpumpenblocker, kurz PPI (z.B. Pantozol Control®): Protonenpumpenblocker hemmen die Säureproduktion selbst, indem sie die säureproduzierenden Enzyme blockieren. Der Magen hat die Möglichkeit, sich zu erholen.

kann dem Magen die Möglichkeit verschaffen, sich vom «Säureangriff» zu erholen. Ein Antazidum in Gelform zum Beispiel kann die überschüssige Säure neutralisieren. Das Antazidum puffert die Säure und bringt den Säuregehalt des Magens in einen normalen Bereich. Zudem wird eine schleimhautschützende Schicht gebildet. Zur Therapie von Magenbrennen können Protonenpumpenblocker angewandt werden. Sie

wirken an der Basis, hemmen die säureproduzierenden Enzyme direkt im Magen und hemmen so das weitere Entstehen überschüssiger Magensäure. Eine kleine Tablette am Tag – ein paar Tage lang – gibt dem Magen die Möglichkeit, sich zu erholen. Wenn innerhalb von zwei Wochen ununterbrochener Behandlung keine Besserung der Symptome auftritt, sollten Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin konsultieren.

Pantozol Control®-Therapie bei Magenbrennen • Hemmt die Säureproduktion an der Basis. • Gibt dem Magen die Möglichkeit, sich zu erholen. • Eine kleine Tablette am Tag – ein paar Tage lang. Tipp: Kann zusammen mit Riopan Gel Forte® eingenommen werden, wenn Magenbrennen auftritt.

Bitte lesen Sie die Packungsbeilage Nycomed Pharma AG, Dübendorf


vorsorge

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multiple sklerose

lasst mir

Fotos: Andy Mettler

meinen

hof

Wenn es nach dem Willen der IV geht, muss Andri Cantieni, Vater von Zwillingen, weg von seinem Bauernhof. Ein verzweifelter Hilferuf.

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krankheiten

Ich heisse Andri Cantieni, bin 44 Jahre alt, verheiratet, Vater von Zwillingen, Bündner Biobauer, wohne in Seraplana, einer kleinen Fraktion der Gemeinde Ramosch im Unterengadin, und bin nun seit bald vier Jahren MSPatient. Die Diagnose wurde zur gleichen Zeit gestellt, als meine Frau hochschwanger mit unseren Zwillingen im Bauch im Spital war. Die ersten Symptome bemerkte ich im Frühjahr 2007. Ungleiches Gespür links und rechts, manchmal war die linke Hand sogar taub. Den Hund konnte ich mit der linken Hand nicht mehr führen, weil plötzlich die Kraft weg war oder mir die Leine aus der Hand fiel, ohne dass ich es merkte. Ich ging zu meiner Hausärztin. Sie schickte mich zum Neurologen bei uns im Tal. Er machte verschiedene Messungen links und rechts und stellte sofort fest, dass etwas mit meinen Nerven nicht stimmte. Links war alles viel langsamer. Er veranlasste ein MRI von Kopf und Rücken. Man musste nicht Arzt sein, um zu sehen, dass etwas in meinem rechten Gehirn verändert ist. Die grosse Frage war: Ist es ein Tumor oder etwas Entzündliches? Der Neurologe schickte mich als Notfall ins Kantonsspital St. Gallen. Dort machte man weitere MRI-Bilder und Untersuchungen. Nach einer Woche waren die Ärzte der Meinung, es sei vermutlich eine Entzündung, und ich wechselte die Abteilung von der Chirurgie zur Neurologie. Dort bekam ich fünf Tage lang Cortison, und sofort war eine Besserung spürbar. Super, dachte ich. Zwei Tage später noch einmal ein MRI vom Kopf, und die Bestätigung war da. Das Cortison wirkte. Am nächsten Tag konnte ich nach Hause und bekam einen Termin für eine Nachkontrolle in drei Monaten. Die Störungen links wurden immer schwächer. Der nächste Untersuch zeigte, dass im Gehirn nichts Neues dazugekommen war und die vorhandene Veränderung nicht aktiv ist. Die Ärzte machten mir Hoffnung, dass es sich um eine einmalige Sache handle. Von Monat zu Monat konnte ich wieder mehr arbeiten, ohne dass wieder Symptome auftraten. Meine Physiotherapeutin in Scuol, zu der ich alle zwei bis drei Wochen einmal gehe, schaffte es vorbildlich, meine linke Körperhälfte zu lockern und neue Impulse zu geben. Bis dann plötzlich im folgenden Sommer im Juni, an einem Montag, der Nacken auf der linken Seite fest spannte und gleichzeitig starke Kopfschmerzen auftraten. Ich ging wieder zu meiner Hausärztin und bekam

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starke Schmerzmittel, die aber nichts nützten. Am Samstag bemerkte ich, dass das linke Bein nicht mehr richtig funktionierte und links auch die Koordination nicht mehr stimmte. Am Montag machte sie ein Telefon, und ich musste wieder nach St. Gallen. Gefahren hat mich mein Vater, denn alleine konnte ich nicht mehr laufen. Jetzt zeigten die Bilder eine massive Vergrösserung der Befunde im Gehirn. Das erklärte auch die viel gravierenderen Symptome. Ich war damals 42 Jahre alt, zukünftiger Vater von Zwillingen und Inhaber eines grossen Bauernbetriebs, der mich braucht. Jetzt musste eine klare Diagnose her. Es blieb nichts anderes, als mit einem chirurgischen Eingriff aus dem Kopf eine Probe vom veränderten Gewebe herauszuoperieren. Erst jetzt bekam ich wieder für fünf Tage Cortison. Was auch dringenst nötig war. Denn in der langen Zeit im Spital hatte sich mein Befinden stark verschlechtert. Fortbewegen ging nur noch mit Gehhilfen oder im Rollstuhl, Zudem sah ich alles doppelt. Im Fernsehen lief gerade die Fussball-Weltmeisterschaft – zwei Bälle und viel zu viele Spieler. Im Ernst – die Doppelbilder waren sehr belastend. Auch kämpfte ich von da an immer gegen vermehrte Müdigkeit und gegen die Kopfschmerzen. Auch diesmal wirkte das Cortison sehr rasch. Nach wenigen Tagen waren die Doppelbilder weg. Nun hatten wir die Proben, und das lange Warten auf die Diagnose begann. Auf eine Diagnose, die sicher schwer zu verdauen sein würde. Ich frage mich: Ist es ein Tumor, der rausmuss, oder eine Entzündung, die man mit Medikamenten behandeln kann? Nach einer Woche bangem Warten kam am 8. Juli 2008 die Diagnose «etwas Entzündliches», eine atypische Form von MS. Es war irgendwie komisch: Ich war erleichtert darüber, dass man nicht operieren musste. Was MS ist, wusste ich damals nicht genau. Ich wusste nur, dass man nicht sofort stirbt, und dachte «super!». Meine erste Frage lautete: Ist das vererblich? Müssen wir uns Sorgen machen wegen unserer Zwillinge? «Nein», sagte der leitende Arzt der MS-Ambulanz in St. Gallen. Zum Glück. Für drei Tage durfte ich nach Hause, bevor ich zur Reha nach Valens musste. Es tat gut, wieder die liebgewordene Umgebung zu sehen. Auch die Hilfskraft auf unserem Bauernbetrieb war froh, mit mir all die offenen Fragen zu besprechen. Genau damals, am 15. Juli 2008, als ich mit meinen Eltern unterwegs nach Chur war, um meine Frau


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einheimischen, selber abgepackten Fleischprodukte sehr schätzt. Damit mein Hof und meine Familie trotz MS überleben können, brauche ich eine bescheidene Unterstützung durch die IV, da ich die schweren Arbeiten, die auf meinem Hof anfallen, nicht selber machen kann. Ich ermüde viel schneller als früher und muss deswegen öfter die Arbeit unterbrechen. Auch brauche ich an dem Tag in der Woche, wo ich das Medikament spritze, viel Ruhe. Genau hier liegt das Problem: Die IV-Stelle des Kantons Graubünden beharrt trotz allen Einwänden meines Rechtsschutzes und trotz Unterstützung der MS-Gesellschaft und trotz klarer Argumentation der behandelnden Ärzte auf einer Umschulung. In Ihrer Verfügung geht die IV in keiner Weise auf meine Einwände ein. Sie verlangt, dass ich die Landwirtschaft aufgebe und in einem anderen Bereich arbeite. Ich möchte den Teil, den ich arbeiten kann, auf unserem Hof arbeiten, da habe ich das Wissen, und da kann ich immer je nach

Fotos: Andy Mettler

Renata zu besuchen, platzte die Fruchtblase, und unsere Zwillinge Bignia und Florio kamen zur Welt. Beide waren gesund. Ein unbeschreibliches Erlebnis. Schon am nächsten Tag begann die Rehabilitation in der Klinik Valens. Ich machte grosse Fortschritte, so dass ich am 6. August zusammen mit meiner Frau und den Zwillingen endlich wieder ganz nach Hause konnte. Unvergesslich, der erste Abend alle vier zu Hause. Die verbliebenen Symptome zwangen mich, mein Arbeitspensum zu reduzieren und eine Hilfskraft zu engagieren. Ich startete mit viel neuer Hoffnung. Mit der Krankheit MS komme ich seither relativ gut zurecht. Die Angst vor dem nächsten Schub hat sich ein bisschen gelegt. Dank der Hilfskraft und der Unterstützung von Angehörigen und Bekannten konnte ich auch meinen Biohof mit 50 Angus-Rindern und 44 Hektaren weiterführen. Ich habe ein weitverzweigtes Kundennetz, das meine

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krankheiten

Andri Cantieni, Seraplana Telefon 079 430 72 74 info@bio-cantieni.ch www.bio-cantieni.ch

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meinem gesundheitlichen Zustand selbständig einteilen, was ich wann mache. Da werde ich gebraucht, und da habe ich auch immer genug Arbeit, die ideal für mich ist. Denn als Landwirt muss man nicht nur steile Hänge heuen oder Mist laden. Die Lösung mit einer Hilfskraft und einer Teilrente ist die richtige. Wo soll ich heutzutage Arbeit finden? Den Betrieb jetzt aufgeben, und nachher keine Arbeit finden, was dann? Ich habe den Betrieb seit über 20 Jahren aufgebaut, und mit dieser Lösung hoffe ich, den Betrieb noch lange weiterzuführen. Man liest in diesen Tagen viel von IVMissbrauch. Aber für Menschen wie mich, die MS haben, aber gerne weiterarbeiten wollen, ist sie doch geschaffen worden. Eine Umschulung mit völlig unsicherer Zukunft ist doch unrealistisch. Mit einer kleinen Teilrente kann ich den Hof weiterführen, schaffe somit in einer Randregion der Schweiz Arbeitsplätze und leiste einen ökologischen Beitrag in einer Bergregion. Ich kann den Entscheid der IV nicht akzeptieren. Ich habe gegen ihre Verfügung Beschwerde eingereicht und werde auch politisch aktiv werden. Ich habe Verständnis, dass die IV selber auch unter Druck steht, bin jedoch überzeugt, dass die Zeit gekommen ist, um Anpassungen für selbständigerwerbende Menschen zu machen.

Nun hoffe ich, dass die Medikamente noch viele Jahre ihre Arbeit verrichten und ich noch lange von einem weiteren Schub verschont werde. |

Mehr Mobilität Was Menschen mit Multipler Sklerose am stärksten beeinträchtigt, ist die Einschränkung der Gehfähigkeit. Vier von fünf Patienten haben Gehbehinderungen. Die meisten empfinden diese für ihren Alltag und fürs Berufsleben äusserst belastend. Jetzt gibt es zum ersten Mal ein spezifisches Medikament gegen motorische Störungen, das die Gehfähigkeit und die Gehgeschwindigkeit von MS-Patienten erheblich verbessert. Auch die für MS typische Müdigkeit geht zurück. Die Wirkung beruht auf einer Verstärkung der Erregungsleitung in den beschädigten Nervenzellen. Der therapeutische Effekt setzt rasch ein. Die neue oral verabreichbare Substanz wirkt bei allen Formen von MS. Damit steht auch Patienten mit chronischer MS erstmals eine wirksame Behandlung zur Verfügung. Aufgrund des völlig unterschiedlichen Therapieprinzips kann der neue Wirkstoff problemlos mit allen anderen Medikamenten kombiniert eingesetzt werden. Die Sicherheit wurde bisher bei über 2000 Patienten geprüft, bei einem Behandlungszeitraum von mehr als fünf Jahren.


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Kranker, bleib im Ghetto Unglaublich, aber wahr: Die ÖKK verweigert dem schwerstbehinderten MS-Patienten und ehemaligen Pfarrer Niggi Schubert die Reha in der Klinik Valens. Die Dokumentation. Mit zehn Jahren bekam ich eine Brille. Danach verbrachte ich viel Zeit damit, mit dem im Etui mitgelieferten Reinigungstuch darüberzufahren und immer wieder auftauchende Schmutzpartikel zu entfernen. Dann traf ich einen viiiel älteren Freund – er war sicher 14 – ebenfalls Brillenträger. Er sagte: «Das hab ich an Anfang auch gemacht. Aber es legt sich schnell wieder.» In der Tat. Heute putze ich die Brille nicht mehr im Minutentakt und beachte sie nicht andauernd, sie gehört heute zu mir, wie meine Augen braun sind. Ähnlich, wenn auch nicht gleich, ist es mit meiner MS. Im Gegensatz zu meiner Kurzsichtigkeit beeinträchtigt sie zwar mein Leben und bestimmt weite Teile meines Lebens. Aber trotzdem: Die MS gehört zu mir, wie meine braunen Augen zu mir gehören. Ich will mich nicht hintersinnen, warum ich an MS erkrankt bin und nicht wie die meisten Menschen gesund durch die Welt gehen kann. Es gibt sicher Menschen, die die Frage nach dem Grund meiner Krankheit beantworten könnten, Anthroposophen oder ähnliche Esoteriker. Mich interessiert das nicht, mich interessiert, was ich mit dem Leben und der Zeit, die mir gegeben ist, anfangen soll. Die MS ist wie eine Schlinge, die meinen Aktionsradius immer enger zieht. Heute gibt es Medikamente, die den Zug der Schlinge verlangsamen. Anders als zur Zeit meiner Diagnose. Ich war damals – 1983 – zum Studium der reformierten Theologie in Rom und musste mich, auch ohne dass ich getrunken hätte, oft an den Wänden halten, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. Nach meiner Rückkehr nach Basel diagnostizierte der Neurologe MS und spritzte mir ACTH. Das half auch für den Moment, aber schon bald zog die Schlinge den Kreis wieder enger. Ich wollte nicht wie die Maus auf die Schlange auf die Schlinge starren, sondern überlegte mir, was ich auch im kleinsten Kreis noch konnte, falls

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krankheiten

sich die Schlinge – wie zu erwarten – noch mehr zusammenziehen sollte. Mein Gaumensegel lahmte, die Luft zum Sprechen entwich durch die Nase, meine Sprache wurde unverständlich. Grund für die Kirchgemeinde, mir den Rücktritt vom Pfarramt nahezulegen, und Grund für mich, andere für mich sprechen zu lassen, zum Beispiel in einem Theaterstück. Doch so weit war ich noch nicht. Ich stand ohne Arbeit und Einkommen da. Letzteres war kein Problem, ich bekam eine IV-Rente, die Kirche als Arbeitgeberin zeigte sich sehr kulant, und ich hatte das Pfarramt mit meiner Frau geteilt, sie übernahm die Arbeit, und seither sitze ich ihr auf der Tasche. Was blieb, war die Zeit, mit der ich etwas anfangen musste. Da ich zu nichts anderem mehr fähig war, versuchte ich mich als Schriftsteller. Ich las damals das Stück «Der Kontrabass» von Patrick Süskind. Das brachte mich auf die Idee, ein Theaterstück zu schreiben, in dem ich mich mit dem Säulenheiligen Symeon auseinandersetzte, und verpackte meinen Zorn über die Krankheit, den Ärger über die nach meiner Meinung unverständige Kirchenpflege und die Hilflosigkeit gegenüber dem generell ungerechten Leben hinein. Ich nannte das Stück «Curdin Stylites». Eine Freundin machte damals gerade eine Ausbildung als Schauspielerin und machte mich mit dem Leiter der Schauspielschule bekannt. Er betonte die Wichtigkeit, sich von der Hauptperson zu distanzieren. Das Stück wurde noch nicht aufgeführt, aber mir half es, mich von mir selbst und den Blick von der Schlinge ab- und der Welt zuzuwenden. Die MS beeinträchtigte nicht nur mein Sprechen, sondern eine Zeitlang auch mein Schreiben. Also übte ich mich im Gedichtschreiben, weil man in einem Gedicht seine Gedanken in wenig Worte fassen kann. Eines wurde im Bändchen «Wie Salomo nach Leipzig kam» veröffentlicht: Kranker, bleib im Ghetto wir Menschen sind eine grosse Familie das weiss man auch Kranke gehören dazu das weiss man einer trage des andern Last das weiss man nur übertreiben darf man nicht das wisse man Dann ging es mit dem Schreiben wieder besser, allerdings nicht so, dass ich mir

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von Hand hätte Notizen machen können. Also nahm ich mein Tonbandgerät (damals noch Kassetten) und bat die Menschen, mir von früher zu erzählen (wir lebten damals im Engadin). Daraus entstand das Stück «Vital etc.», das 2008 in S-chanf aufgeführt wurde. Vielleicht ist es meine zunehmende Unbeweglichkeit – ich sitze meist an meinem Schreibtisch vor dem Computer –, die mich davon abhielt, nochmals ein Theater zu schreiben. Aber ich will nicht nur an die MS und den engen Kreis denken, den mir die Schlinge lässt. 2004 unternahm ich mit Rollstuhl und Bruder eine Reise nach Kuba. Daraus entstand ein Roman über einen Peter, der in Basel Architektur studieren will, wegen einer MS-Diagnose auf ein Klavierstudium in New Orleans umsattelt, kränker wird und darum nach Kuba zieht, um sich als Sänger durchzuschlagen, bis er in die Schweiz zurückkehrt, um einer drohenden Verhaftung zu entgehen. Der Roman heisst «Licht über verkrüppelten Palmen». Er erscheint im Herbst im Verlag Johannes Petri in Basel. Ich bin gerne Schriftsteller, warum auch immer. Auf eine Frage habe ich indes noch keine Antwort gefunden: Bin ich trotz oder dank der MS Schriftsteller? |

Das sagt die ÖKK Selbstverständlich haben wir der ÖKK Gelegenheit gegeben, sich dazu zu äussern. Hier ihre Stellungnahme: «Ohne klare Rehabilitationsziele und fachärztliche Beurteilung, ohne Festlegung des Rehabilitationspotentials und der Rehabilitationsfähigkeit des Patienten müssen Anträge auf eine stationäre Rehabilitation abgelehnt werden. Als Krankenversicherung dürfen wir nicht anders entscheiden, das schreibt uns das Krankenversicherungsgesetz vor.» Dr. Peter Werder, Leiter Unternehmenskommunikation, ÖKK


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Ohne mich Prof. Dr. med. Jürg Kesselring, Chefarzt Neurologie Klinik Valens, findet den Umgang der ÖKK mit dem MS-Patienten Niggi Schubert skandalös. Der Ausdruck «Vertrauensarzt» würde eigentlich erwarten lassen, dass man in diese Person Vertrauen hat. Dies ist aber ausserordentlich erschwert in einem Fall wie demjenigen unseres 50-jährigen Patienten Niggi Schubert, den ich seit 1997 kenne, als er noch aktiver Pfarrer war. Ein sehr differenzierter, witziger Mann, der mit einer schwer verlaufenden Form der Multiplen Sklerose immer wieder Verschlechterungen seines körperlichen Zustands hinnehmen musste. Dennoch hat er nie geklagt, nie aufgegeben. Regelmässig kam er zu einer Rehabilitationsbehandlung in unsere Klinik und konnte jedes Mal erstaunliche Fortschritte erzielen. Bei unseren jährlich etwa 490 MS-Patienten können wir von einem dreiwöchigen Rehabilitationsaufenthalt mit konzentriertem und intensivem Training erwarten, dass die Gehstrecke etwa verdoppelt wird. Das war auch bei Niggi Schubert regelmässig der Fall. Noch entscheidender als die verlängerte Gehstrecke ist die Verbesserung von Kraft und Ausdauer bei den alltäglichen Verrichtungen, die wir in unserer Klinik besonders trainieren. Für einen Patienten, der mit seiner Frau und seinen Kindern trotz seiner schweren Einschränkungen zu Hause lebt, ist das ganz wichtig. Hier geht es um die Lebensqualität einer ganzen Familie! Es ist für mich völlig unverständlich, dass ein Vertrauensarzt von sich aus, ohne den Patienten je gesehen zu haben oder auch nur auf die Meinung eines Facharztes zu hören, die Behandlung in einer Rehabilitationsklinik verweigert. Für uns an der Front tätigen Ärzte ist es enorm schwierig, die richtigen Worte zu finden im Umgang mit Kollegen, die als Vertrauensärzte tätig sind, die aber noch nie mit solchen Patienten zu tun hatten. Unser neues Buch «Multiple Sclerosis Recovery of Function and Neurorehabilitation», das eben bei Cambridge University Press erschienen ist, wird sicher zum Standardwerk werden, da sämtliche Spezialisten aus aller Welt dazu beigetra-

gen haben, aber es ist halt auf Englisch geschrieben und wird kaum von Vertrauensärzten unserer Versicherungen gelesen. Lieber bezeichnen sie die Behandlung in unserer Klinik als nicht zweckmässig und nicht wirtschaftlich. Auch wenn ich mich um eine zurückhaltende Wortwahl bemühe, finde ich es skandalös, dass Niggi Schubert die dringend notwendige Rehabilitation vorenthalten wird. Er setzt sich trotz seiner schweren Behinderung derart bewundernswert und ohne zu klagen dafür ein, dass er mit Unterstützung der Familie und Spitex zu Hause leben kann. Gewiss wird immer wieder das zynische Kriterium der Wirtschaftlichkeit bemüht, aber es ist ja jedem klar, dass für die Versicherungen und Krankenkassen die Toten oder die Gesunden die billigsten Klienten sind. Wir wollen uns diesem Zynismus nicht anschliessen und ihm auch nicht stattgeben, sondern uns bemühen, dass auch schwerbehinderte Patientinnen und Patienten mit Multipler Sklerose die nötige Therapie bekommen. Was wäre die Alternative für den 50-jährigen Familienvater Niggi Schubert, sehr geehrter Herr Kollege Vertrauensarzt? Das Pflegeheim? Nein, da mache ich nicht mit! Prof. Dr. med. Jürg Kesselring Chefarzt Neurologie Klinik Valens |

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Ein Freund zum Anlehnen «Lean on Me» – lehn dich an mich! Das ist der Slogan einer grossen Kampagne gegen Depressionen. Kernstück ist eine neue Internetseite mit Friend-Clips und einer Wall of Friends. Depressionen sind viel häufiger als bisher angenommen. Eine Umfrage unter 8127 Personen in acht europäischen Ländern, darunter auch in der Schweiz, zeigt, dass mehr als ein Drittel der Befragten bereits einmal an einer Depression gelitten haben. Mehr als jeder Siebte sagte, dass ein Arzt schon einmal eine klinische Depression diagnostiziert hat. Und fast vier Fünftel aller Teilnehmer der Studie erzählten, dass sie jemanden kennen, der an einer Depression leidet. Wie kaum eine andere Krankheit werden Depressionen verschwiegen. Viel mehr noch, es haftet der Depression ein Stigma an, eine Art Brandmal, das Unbehagen, Beklemmung oder gar Ablehnung hervorruft und die Betroffenen abwertet. Das macht den Umgang mit dieser Erkrankung und vor allem eine frühzeitige und effiziente Behandlung enorm schwer. So haben gemäss der erwähnten Umfrage über ein Drittel der Erkrankten selbst ihrer Familie und ihren Freunden nichts davon gesagt. Drei Viertel aller Betroffenen gaben sogar an, dass sie sich von ihren Freunden und ihrer Familie zurückgezogen haben.

2. Lauf für psychische Gesundheit Vom 14. bis 16. September 2011 findet in Interlaken der SGPP-Jahreskongress statt. Nach dem letztjährigen Erfolg der Benefizidee «Lauf für psychische Gesundheit» wird dieser Anlass für einen guten Zweck auch am Kongress in Interlaken durchgeführt. Die Firma Lundbeck unterstützt für jede gelaufene Runde die Selbsthilfegruppe Equilibrium, die sich für psychisch kranke Menschen und ihre Angehörigen einsetzt. Bringen Sie sich und die Hilfe für psychisch Kranke zum Laufen! Der Lauf ist öffentlich und jeder herzlich willkommen. 15. September 2011 von 17.30 bis 18.30 Uhr. Mehr Infos: www.leanonme.ch

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Die Gründe für das Schweigen sind vielfältig. Sie reichen von Angst und Scham bis hin zur Annahme, sie würden die anderen mit ihren Problemen nur belasten. Und tatsächlich erzählten mehr als ein Drittel der Betroffenen, dass Freunde und Familienangehörige nicht wussten, wie sie reagieren sollten, als sie von ihrer Depression erzählten.


depression

Eine neue Website mit dem Namen «Lean on Me» soll jetzt das Eis brechen. Die Idee ist einfach, aber bestechend: Jeder, ob Familienangehöriger, Bekannter oder Arbeitskollege, kann für einen an einer Depression erkrankten Menschen zum Freund werden und ihn dadurch unterstützen, mit Friend-Clips und einer Wall of Friends. Jeder kann mitmachen und sich auf der Wall of Friends zeigen und so seinen Beitrag zur Entstigmatisierung der Krankheit leisten. Der Friend-Clip ist ein interaktives Kommunikationsmittel, um ein unter Umständen schwieriges Gespräch mit einem Menschen zu beginnen, der möglicherweise an einer Depression leidet. Den Friend-Clip schickt man als Zeichen der Freundschaft an seine Freunde oder die Familie, um ihnen zu zeigen, dass man bereit ist, Menschen mit Depressionen zur Seite zu stehen und ein Freund zum Anlehnen zu sein. So kann jeder Mensch seine Freunde wissen lassen, dass sie ihm wichtig sind und er für sie da ist, egal was kommt. Diese neue offene Art der Kommunikation trägt entscheidend dazu bei, dass sich die Betroffenen schneller in Behandlung begeben und dadurch die Erfolgschancen der Therapie steigen, zumal die Website das Wissen über Depression ganz anders und innovativ vermittelt. Nicht nur die Symptome der Erkrankung werden ausführlich erklärt, sondern auch der richtige Umgang. Wie überwinde ich als Angehöriger oder Bekannter Hemmungen und Vorurteile? Wie finde ich die richtigen Worte? Was soll ich lieber lassen? Wie kann ich einen Betroffenen unterstützen und ermutigen, eine Therapie zu beginnen? Ich brauche hin und wieder einen Freund zum Anlehnen – und ich verspreche, für meine Freunde da zu sein, wenn sie jemanden brauchen. Ich werde meinen Freunden versichern, dass sie sich auf mich verlassen können, wenn sie an einer Depression erkranken. Ich werde ihnen zuhören und sie ermutigen, über ihre Gefühle zu sprechen, und mir kein Urteil über sie erlauben. Ich weiss, dass es viel ausmachen kann, wenn man echte Freunde hat – und ich verspreche, ein solcher Freund zu sein. «Lean on Me» kann man auch über Twitter und YouTube verfolgen oder auf Facebook zum Fan werden. Helfen sie dabei, die «Leanon-me»-Kampagne bekanntzumachen und damit das Stigma der Depression zu bekämpfen und allen Menschen Mut zu machen, die von dieser Krankheit betroffen sind. |

Wie zeigt sich eine Depression? Einen einfachen Test zur Feststellung einer Depression gibt es nicht. Die Symptome sind sehr unterschiedlich und können sich mit anderen Erkrankungen überschneiden oder durch diese «überdeckt» werden. Hauptsymptome sind •• Niedergeschlagene/traurige Stimmung, reizbar oder gleichgültig •• Kein Interesse an und keine Freude am täglichen Leben •• Energielosigkeit •• Körperliche Symptome •• Müdigkeit und verminderte Leistungsfähigkeit •• Schlafstörungen oder übermässiges Schlafbedürfnis •• Appetit- und Gewichtsveränderungen •• Verminderter Sexualtrieb •• Unerklärliche Schmerzen und Leiden, z.B. Kopfweh, Rückenschmerzen •• Bei Frauen Änderungen des Menstruationszyklus •• Sonstige Symptome •• Schlechte Konzentration oder verminderte Aufmerksamkeit •• Schwierigkeiten bei der Entscheidungsfindung •• Weinerlichkeit •• Ruhelosigkeit, Unruhe oder Angst •• Geringes Selbstbewusstsein und geringe Selbstachtung •• Schuldgefühle •• Unfähigkeit zum Umgang mit dem Alltag (im Gegensatz zu vorher) •• Vermeidung anderer Menschen •• Düsterer Blick auf die Zukunft •• Morbide Gedanken, selbstzerstörerische Gedanken Machen Sie Ihrem Freund klar, wie wichtig es ist, professionelle Hilfe zu suchen und sich an einen Arzt zu wenden, wenn die Symptome mehr als zwei Wochen andauern. Das gilt vor allem dann, wenn Ihr Freund Gedanken an Selbstmord oder Selbstverstümmelung mit sich trägt. Depression ist eine Erkrankung, die behandelbar ist und geheilt werden kann, besonders wenn man sich möglichst früh an einen Arzt wendet.

www.leanonme.ch

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familie

Ich hatte einen Hirnschlag Er war noch nicht einmal zehn Jahr alt, als er einen Schlaganfall erlitt. Die unglaubliche Geschichte über den erfolgreichen Kampf einer Familie gegen unwissende Ärzte und überforderte Lehrer. Lina und Peter Kramer sind Gemüsebauern mit Leib und Seele. Sie ist 41, er ein Jahr jünger. Rund 30 Hektaren Land bebauen sie in Galmiz im Freiburger Seeland. Rüebli, Zwiebeln, Kartoffeln und Bohnen liefern sie über diverse Handelsbetriebe den Hauptabnehmern Coop, Migros und Landi. «In der Schweiz Gemüse anzubauen, war noch nie lustig. Es herrscht ein enormer Preiskampf. Aber wir versuchen das Beste daraus zu machen», sagt Lina Kramer, die neben ihrer Rolle als Mutter

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von zwei lebhaften Buben selber Hand anlegt, im Büro und auf dem Feld. Selbst den 140 PS starken Traktor fährt sie über die Felder. Auch vor grossen Investitionen scheuen sie nicht zurück. Erst vor zwei Jahren haben sie eine topmoderne riesige Lagerhalle mit zwei Kühlräumen in Betrieb genommen, die so gross ist, dass sie auch im Winter ihr Gemüse sicher lagern können. Überhaupt nicht lustig fanden Kramers das, was ihrem elfjährigen Dorian vor ein-


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einhalb Jahren passiert ist, und vor allem, wie die Ärzte und die Lehrer reagierten. «Wir waren auswärts essen, als mein Körper auf der rechten Seite von oben bis unten plötzlich völlig gelähmt war», erzählt Dorian. «Und im Gesicht habe ich auf der rechten Seite auch nichts mehr gespürt.» Kramers glaubten zuerst, ihr jüngster Sohn veräpple sie, wie er es immer wieder macht. «Als er aber dann sagte, er habe auch noch Kopfweh, wurde es unheimlich», erzählt seine Mutter. «Wir fuhren nach Hause und brachten ihn ins Bett. Er lag nur da und weinte, ohne dass sich etwas zum Guten verändert hätte. Am nächsten Morgen riefen wir den Kinderarzt an, bekamen aber erst für den Abend einen Termin.» Von diesem Augenblick an ging alles schnell. Notfallmässige Einweisung in die Kinderklinik des Inselspitals Bern, ein Untersuchungsmarathon bis weit in die Nacht hinein. Um 1 Uhr morgens nach dem MRI stand die Diagnose fest: Schlaganfall. Kramers fielen aus allen Wolken. Noch nie hatten sie so etwas gehört. Mit elf Jahren einen Hirnschlag! Klar erinnerten sie sich an den Grossvater, der auch ein Schlägli gehabt hat, aber erst mit

56. Ursache für den Hirnschlag bei Dorian war eine Sinusvenenthrombose, das heisst ein Blutgerinnsel in den grossen Sammelvenen des Gehirns, beruhend auf einer vererbten Gerinnungsstörung, von der die Familie bis anhin nichts wusste. Es folgten bange Wochen und Monate der Rehabilitation im Berner Inselspital. Die Belastung für die ganze Familie war gross. «Wir hatten Fragen über Fragen», sagt Lina Kramer. «Was ist in seinem Hirn alles kaputt? Hat er bleibende Schäden? Wird er gelähmt oder anderweitig behindert bleiben?» Dorian hatte im Spital Heimweh. Immer über Mittag telefonierte er mit seinen Eltern und seinem um ein Jahr älteren Bruder. Sich dem strengen Regime Kinderspital unterzuordnen, bereitete ihm Mühe. «Man wollte ihn über Mittag zwingen, sich hinzulegen und zu schlafen. Man sagte ihm, was er essen darf und was nicht. Das geht mit unserem Wildfang nicht. Und dann erst die Sozialpsychologin. Sie konnte er überhaupt nicht ausstehen, so dass er sie schlicht boykottierte. Wir versuchten den Ärzten mehrmals zu erklären, dass er diese Sitzungen nicht braucht. Sie gehöre ins Pro-

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familie

gramm, da könne man nichts ändern, liess man uns wissen.» Das Drama ging erst richtig los, als Dorian aus dem Spital entlassen wurde, und es darum ging, wieder an seinen angestammten Platz in der Schule zurückzukehren. Plötzlich sträubten sich alle dagegen, mit fadenscheinigen Argumenten. «Seine Lehrerin meinte, sie habe gerade gezügelt und erst noch ein Kind bekommen. Sie wolle und könne ihn nicht zurücknehmen, das sei ihr schlicht zu viel. Sie habe 22 Schüler in der Klasse und könne sich nicht um einen mehr kümmern als um den anderen», empört sich Lina Kramer noch heute. «Dabei hatte diese Lehrerin nur ein Teilpensum. Ihre Reaktion tat mir als Mutter unheimlich weh.» Drei Monate nach seiner Venenthrombose im Gehirn hatte Dorian logischerweise noch gewisse Restsymptome wie Lähmungen und Zittern im Bereich der rechten Hand und natürlich Konzentrationsschwierigkeiten. Das veranlasste auch die Ärzte im Berner Inselspital, den Eltern dringend zu raten, ihren Sohn in eine Sonderschule zu versetzen. «Wir verstanden die Welt nicht mehr. Dorian war schon immer ein quirliger Bub, der sich nur konzentrieren konnte, wenn ihn etwas faszinierte. Schon früher wollten ihm die Ärzte Ritalin verschreiben, nur, damit er ruhiger würde. Schon vorher wurde ihm die Diagnose ADHS angedichtet. Das wollen sie eben, die Kinder ruhigstellen, wenn sie nur ein ganz klein bisschen aus dem Rahmen fallen. Die Kinder sollen ins Schema passen und parieren, fertig. Wehe, jemand gerät ein bisschen neben ihre Vorstellungen. Schon bei meinem Mann hätte man ADHS diagnostizieren müssen, aber auch er konnte völlig problemlos mit seinen Eigenheiten leben, ich übrigens auch», sagt die Mutter. In ihrer Verzweiflung wandte sich die Familie an uns. «Wir wussten nicht mehr weiter, fühlten uns unverstanden und völlig hilflos. Als Vater und als Mutter will man nur das Beste für das Kind. Da ist man mit einem Hirnschlag schon genug gestraft. Und dann will plötzlich niemand mehr das Kind. Plötzlich ist alles anders. Plötzlich wird man wie Aussätzige behandelt.» Wir rieten Kramers, sich dem Rat der Ärzte im Berner Inselspital zu widersetzen und alles zu unternehmen, damit Dorian möglichst rasch in seine angestammte Klasse und damit zur Normalität zurückkehren konnte. Die Eltern schalteten den Schulinspektor ein, bestellten ihn nach Hause, damit er sich ein eigenes Bild vom Buben machen konnte. Ihm war sofort klar, dass Dorian in die normale Klasse gehört. Gegen die Lehrerin und die Ärzte konnte

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cool&klug

er sich allerdings nicht durchsetzen. So wählten wir einen anderen Weg: Die Familie zeigte guten Willen und versuchte es mit der Sonderschule, sagte aber ihrem Sohn: «Sei einfach so, wie du bist, und ja nicht anders.» Diese Strategie ging auf: Schon nach drei Tagen war der Leitung klar, dass Dorian in der Sonderschule zusammen mit teils schwer Behinderten aber auch gar nichts verloren hatte. Jetzt musste ihn die Schule in Murten zähneknirschend zurücknehmen. Und dann geschah Erstaunliches. Dorian lernte, mit links anstatt mit rechts zu schreiben, und fand schulisch wieder den Anschluss. Seine Noten bewegen sich inzwischen im Durchschnitt der Klasse. Sogar die Lehrerin tat endlich den Knopf auf. Und mit ihrem Nachfolger, einem Mann, der selber Kinder hat, kann es Dorian noch viel besser. Trotz seiner noch leichten Behinderung macht Dorian bei den Jungschwingern mit. Prunkvolle Kuhglocken wie sein älterer Bruder hat er zwar noch keine gewonnen, dafür Käsebrettli und andere Gebrauchsgegenstände für den Alltag. Damit nicht wieder ein Malheur passiert, nimmt er zur Prophylaxe gerinnungs-

hemmende Medikamente. Trotzdem ist es der Mutter nicht wohl beim Gedanken, dass Dorian dereinst auch wieder Wettkämpfe bestreitet, auch wenn er wie alle anderen Kinder in seinem Alter auf dem Pausenplatz herumrauft. «Wir sind alle an diesem Ereignis gewachsen», sagt die Mutter. «Heute lasse ich viel eher fünf gerade sein. Seit langem konnten wir als Familie wieder zusammen Ferien machen. Ich bin so froh, dass wir alle wieder gesund sind.» |

ch n mitteilen, dass si ne Ih h ic nn ka te Heu Schule sehr gut zu n le a rm no er d in Dorian e und dass auch kein rechtgefunden hat passiert itlichen Ereignisse he nd su ge n re te ei w t immer e seines Körpers ha it Se te ch re ie D . sind weiss er gut damit h oc d n, er itt Z s a noch d macht er fast alle n te ei rb a in Fe n! umzugehe n fast wie früher, ho sc ht ge n be ei hr links und Sc b. als er rechts schrie aren t weiterwussten, w ch ni ir w ls a , ls a m Da men ch die Zeit genom si e Si ss a d , oh fr wir sehr Rat zu geben! Mit d un n re hö zu zu haben, um mals öchte ich mich noch m n be ei hr Sc m se die ne d wünsche Ihnen ei un en nk a d be n ne bei Ih t. gute , gesunde Zei Familie Lina Kramer und

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Die Nr. 1 der Schweiz für Traditionelle Chinesische Medizin

Kinderkriegen leichtgemacht Akupunktur zur Geburtsvorbereitung wird immer beliebter. Studien zeigen, dass sich die Geburtsdauer Erstgebärender mit Traditioneller Chinesischer Medizin erheblich verkürzen lässt. Schon eine von fünf schwangeren Frauen setzt auf die Wirkung der kleinen Nadeln. In Deutschland bereits jede dritte. Auf Medikamente sollte man in der Schwangerschaft wenn immer möglich verzichten. Die Traditionelle Chinesische Medizin bietet sich als Alternative zur Behandlung von Schwangerschaftsbeschwerden und zur Geburtsvorbereitung geradezu an. Angewendet werden Akupunktur, Wärmebehandlung mit Moxa und Heilkräuter. Behandlungen in der Schwangerschaft sollten

«Akupunktur ist das wirksamste Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin.» nur von erfahrenen, qualifi zierten TCMTherapeuten durchgeführt werden. Caroline Sanchez, 36, aus Zürich interessierte sich schon seit langem für Traditionelle Chinesische Medizin. Als sie sich als Dolmetscherin für eine Stelle in einem TCM-Zentrum bewarb, nutzte sie die Gelegenheit für eine Behandlung. Einmal pro Woche macht sie nun Akupunktur, gegen saures Aufstossen und Schlafstörungen sowie zum Abbau von Angst und Stress. «Ich muss sagen, ich bin viel ruhiger geworden, fühle mich rundum wohl und lasse die Geburt, meine erste übrigens, einfach auf mich zukommen und habe überhaupt keine Angst mehr. Jetzt geht es um die Vorbereitung der Geburt. Ich spüre die Kindsbewegungen viel intensiver. Und die Hebamme hat mir gesagt, dass man mit Akupunktur sogar die Eröffnungsphase einer Geburt um bis zu drei Stunden abkürzen kann.» In der Schwangerschaft wird der Chong Mai, die Energieleitbahn, zunehmend mit

Blut gefüllt und gewährleistet eine ausreichende und gleichmässige Ernährung des werdenden Kindes. Im ersten Schwangerschaftsdrittel neigt das Qi in diesem Meridian dazu, nach oben zu steigen. Dadurch entsteht ein Völlegefühl im Brustkorb oder im Oberbauch, was bei Schwangeren Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen hervorrufen kann. Diese Störung kann gut mit Akupunktur behoben werden. Ab dem 5. Monat führt das Wachstum des Kindes zu einer mechanischen Störung des Energieflusses im Unterbauch. Die schwangere Frau zeigt Symptome wie Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis. Aber auch Ödeme, Rückenschmerzen und Schwierigkeiten beim Harnlassen können die Folge sein. Sobald die Lebensqualität durch diese Symptome beeinträchtigt wird, ist eine Behandlung mit Akupunktur eine sehr gute Option. TCM kennt zudem viele Kräuter mit einer antibakteriellen und immunfördernden Wirkung, die frei sind von Nebenwirkungen. TCM ist deshalb für die Behandlung von Blasenproblemen bei Schwangeren prädestiniert. Die Akupunktur ist das wirksamste Verfahren der Traditionellen Chinesischen Medizin. Sie ist eine ganzheitliche Therapieform, die nicht nur lokal wirkt, sondern im ganzen Körper. Durch das Setzen der Nadeln an genau definierten Punkten wird ein ungestörter Energiefluss gewährleistet. Akupunktur eignet sich vor allem für Schwangere, die sich auf eine natürliche Art und Weise auf die Geburt vorbereiten wollen. Sie hilft Frauen, entspannt die Energie einer Geburt zu erleben. Eine Studie der Frauenklinik Mannheim hat gezeigt,


PUBLIREPORTAGE

Die Nr. 1 der Schweiz für Traditionelle Chinesische Medizin

Hier hilft Akupunktur in der Schwangerschaft • • • • • • • •

Übelkeit und Erbrechen Verstopfung Schwangerschaftsädeme Korrektur der Lageanomalie bei Beckenendlage Geburtsvorbereitung Harnwegsinfekte Rückenschmerzen Niedriger oder hoher Blutdruck in der Schwangerschaft

dass Akupunktur bei Erstgebärenden die Geburtsdauer im Schnitt von zehn auf acht Stunden verkürzt. Dieser Effekt beruht auf einer schnelleren Reifung des Gebärmutterhalses und einer verstärkten Wehentätigkeit in der Eröffnungsphase. Die geburtsvorbereitende Akupunktur sorgt ausserdem dafür, dass eine Frau die Geburtswehen weniger schmerzhaft empfindet und die Wehen auch in der Austreibungsphase effektiver sind. Die geburtsverkürzende Wirkung der Akupunktur wird erst ausgelöst, wenn der Körper der Frau zur Geburt reif ist. Die TCM-Behandlung hat keinen Einfluss auf den Geburtstermin und führt auch nicht zu frühzeitigen Wehen.

Hier hilft Akupunktur • • • • • • • • • • • •

Kopfschmerzen und Migräne Heuschnupfen Schmerzen (Rheuma, Arthrose) Allergien, Hautausschläge Burn-Out, Depressionen allgemeine Angstzsutände, Prüfungsangst ADS (Aufmerksamkeitsstörungen) Körperlähmungen (einseitig) nach Hirnschlag Gürtelrose chronische MagenDarmerkrankungen Suchtentwöhnung MS (Stabilisierung der Lebensqualität)

Die Zentren für Traditionelle Chinesische Medizin Sinomed Schaffhausen Bachstrasse 27 8200 Schaffhausen Telefon 052 630 05 05 schaffhausen@sinomed.ch Sinomed Winterthur Stadthausstrasse 143 8400 Winterthur Telefon 052 264 00 64 winterthur@sinomed.ch Sinomed Kloten Bahnhofstrasse 2 8302 Kloten Telefon 043 233 30 45 kloten@sinomed.ch

Sinomed Zürich Riedtlistrasse 15 (Schaffhauserplatz) 8006 Zürich Telefon 043 255 00 88 zurich@sinomed.ch Sinomed Bern Bottigenstrasse 6 3018 Bern Telefon 031 998 21 88 bern@sinomed.ch Sinomed Weinfelden Kreuzlingerstrasse 21 8570 Weinfelden Telefon 071 620 22 22 weinfelden@sinomed.ch

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Fisch im Scheinwerferlicht Gesundheitsnutzen versus Umweltschutz – wir beleuchten beide Seiten. SELINA HERZOG DIPL. ERNÄHRUNGSBERATERIN HF, NESTLÉ SCHWEIZ

Eskimos kennen kaum Herz-Kreislaufprobleme – ganz im Gegensatz zu uns! Und das hat auch einen Grund – er heisst: Fisch. Fisch ist ein wahres Multitalent in Sachen Gesundheit, und wir würden gut daran tun, mehr davon zu essen. Natürlich nicht ohne den Aspekt Umwelt ausser acht zu lassen.

Was steckt im Fisch? Fisch liefert hochwertiges Eiweiss, Jod, Selen und ist eine wichtige Vitamin-D-Quelle. Vitamin D ist unerlässlich für gesunde Knochen. Heute weiss man, dass insbesondere in nördlich gelegenen Ländern wie der Schweiz viele Leute unterversorgt sind. Die wohl «wichtigste Zutat» im Fisch sind die Omega3-Fettsäuren. Sie sind es, die Herz und Kreislauf in Schwung halten. Aber damit nicht genug – Studien weisen auch auf eine ganze Reihe anderer positiver Eigenschaften hin, u.a. in Bezug auf die Entwicklung des Gehirns und der Sehkraft bei Neugeborenen.

Zubereitung – kompliziert? Herr und Frau Schweizer essen ungefähr 71 000 Tonnen Fisch und Meeresfrüchte pro Jahr. Das klingt nach viel, verglichen mit anderen Ländern weisen uns diese Zahlen aber eher als Fischmuffel aus. Vielleicht liegt’s daran, dass viele vor der Zubereitung zurückschrecken – dabei gibt’s dafür absolut keinen Grund. Damit der Fisch sein Gesundheitspotential voll entfalten kann, sollte er fettarm und schonend zubereitet werden. Besonders einfach geht das im Ofen, z.B. im Bratbeutel. Diese Methode vereint gleich mehrere Vorteile: • Praktisch: Im Bratbeutel finden auch gleich noch Gemüse und Kartoffeln Platz. Das ergibt eine komplette Mahlzeit aus dem Ofen. • Zeitsparend: Sowohl Ofen, als auch Herd und Pfanne bleiben sauber. • Schonend: Fisch verträgt keine zu grosse Hitze. Wird er z.B. zu scharf angebraten, gerinnt das Eiweiss, und der Fisch wird trocken. Im Bratbeutel wird er schonend gegart. • Gesundheitsplus: Die Zubereitung im Ofen ist fettarm und nährstoffschonend.

Zubereitungstipps für Fisch • Fettarme Zubereitung bevorzugen: pochieren, dämpfen (z.B. im Ofen) • Fischfilet vor der Zubereitung mit Zitronensaft oder Essig beträufeln und ruhen lassen – so bleibt das Fleisch fest und weiss • Erst kurz vor der Zubereitung salzen – Salz entzieht sonst Wasser, und der Fisch wird trocken • Zu grosse Hitze vermeiden – sonst gerinnt das Eiweiss, und der Fisch wird zäh und trocken • Auswahl typischer Fischgewürze und -kräuter: Basilikum, Cayennepfeffer, Curry, Dill, Estragon, Paprika, Petersilie, Pfeffer, Thymian, Koriander, Lorbeer


Umweltaspekte Eine wertvolle Hilfe beim Fischkauf: der Ratgeber im Kreditkartenformat von WWF in Zusammenarbeit mit K-Tipp und Saldo. Zum Bestellen oder Downloaden auf www.wwf.ch

Einkaufsratgeber

Fische & Meeresfrüchte

Fisch ist gesund, schmeckt und ist einfach zuzubereiten. Doch es gibt auch eine Kehrseite: Viele Bestände beliebter Meeresfische sind überfischt oder stehen kurz davor. Jährlich landen Millionen von Fischen und Meerestieren als unerwünschter Beifang in den Netzen und werden tot und ungenutzt über Bord geworfen. Lässt sich Fischgenuss also mit der heutigen Umweltsituation noch vereinbaren? Die Antwort lautet ja – aber ganz klar unter Berücksichtigung einiger Grundregeln: • 1 bis 2 Portionen Fisch pro Woche als nicht alltägliche Delikatesse geniessen: Diese Empfehlung berücksichtigt Gesundheitsnutzen und Umweltaspekt gleichermassen. • Bewusst wählen: Bevorzugen Sie einheimische Fische (Forelle, Egli, Felchen) und Fische mit einem Label, das Nachhaltigkeit garantiert (z.B. MSC-Label bei Wildfang, Bio-Label bei Zuchtfischen).

• Abwechseln: Der Umwelt und der Gesundheit zuliebe ist es sinnvoll, beim Fischgenuss abzuwechseln, z.B. zwischen Süsswasser- und Meeresfischen. • Verzicht: Stark bedrohte Fischarten wie Schwertfisch, Heilbutt oder Seeteufel sollten gemieden werden. Welche Fische empfehlenswert sind und wie die verschiedenen Labels zu bewerten sind, das zeigt Ihnen der Einkaufsratgeber für Fische und Meeresfrüchte von WWF. Der Marine Stewardship Council (MSC) ist ein Zertifizierungsprogramm für nachhaltig gefangenen Fisch und Meeresfrüchte. Nur Fische und Meeresfrüchte aus zertifizierten Fanggründen erhalten das blaue MSCLabel.

Die clevere Alternative Damit Fisch gelingt, muss er vor allem eines sein: frisch! Wenn Sie Fisch aus dem Kühlregal kaufen, sollten Sie ihn deshalb möglichst noch am gleichen Tag zubereiten. Die clevere Alternative heisst: Tiefkühlfisch. Damit sind Sie flexibler und auf der sicheren Seite: Tiefkühlfisch wird bereits auf dem Fangschiff zu Filets verarbeitet und eingefroren, so bleiben Qualität und Nährstoffe optimal erhalten.


leben

80, vollfit und fast schmerzfrei Eine zweite Ehe, viel Liebe, essen nach Lust und Laune, Bewegung von morgens bis abends, unendlich viele Hobbys und ein kleines Schmerzgerät. So schaut Gesundheit mit achtzig aus. Alles begann mit einer Karte kurz vor Weihnachten. Wiltraud Entress Häusler aus Tägerwilen im Kanton Thurgau schrieb uns, das Schmerzgerät habe ihr enorm geholfen, es sei ein wahres Wundermittel. Gleichzeitig erfuhren wir, dass sie eben 80 geworden sei, voll fit mit eigenen Zähnen, dicken Haaren und starken Knochen. Sie mache immer noch jeden Tag Gymnastik, besuche Theater, Konzerte und Kinos und lese im Jahr über 60 Bücher. Ihr Mann sei 66 und auch sehr gesund. Sie würden zusammen ausgedehnte Reisen und lange Wanderungen unternehmen. Wie bleibt man mit 80 noch so vollfit, dass man auch einem 14 Jahre jüngeren Mann in nichts nachsteht und ein derart intensives und interessiertes Leben führt, wie das in diesem Alter nicht oft der Fall ist? Eine Visite in der Ostschweiz sollte Klarheit bringen. Das Geheimnis lüftet sich schon am Bahnhof in Tägerwilen. Eine gepflegte Dame mit kräftigem, ungefärbtem Haar, einem sicheren Auftreten und ebenso strammem Schritt holt uns mit ihrem Auto ab. «Treuhandbüro» heisst es auf einem grossen Schild in einem schmucken Einfamilienhausquartier. Geführt wird es von ihrem Mann. Sein kleines Büro hat er im Parterre der geräumigen Liegenschaft. Um ins Wohnzimmer und den Arbeitsbereich der Hausherrin zu gelangen, müssen wir einen Stock höher steigen. Holzgeschnitzte Figuren aus allen Ländern, Unikate von Märklin-Eisenbahnwagen und Lokomotiven, jede Menge Bücher und Bilder zeugen von den vielen Reisen und Interessen des Ehepaars. Es ist ihre zweite Ehe. Ihren ersten Mann ereilte schon früh der plötzliche Herztod. Wiltraud Entress führte in der Ostschweiz mit ihrem Mann eine exklusive Strickwa-

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renfabrik, deren Modelle den Weg in viele Länder der Welt fanden. «Ich hatte ein sehr interessantes und glückliches Leben», resumiert sie, während sie die Märzausgabe unseres Magazins durchblättert. Zu jedem Thema hat sie etwas Gewichtiges erlebt oder zu sagen. Die Botschaft der Titelgeschichte, man müsse sich mehr um die Füsse kümmern, kann sie nur unterstreichen. Sie mache regelmässig Fussreflexzonenmassage und auch Fussgymnastik. Leute in ihrem Alter hätten kaum mehr die nötige Kraft, um auf den Zehen zu stehen. Unverständlich sei das. Zum Motorradrennfahrer Tom Lüthi meint sie: «Mit seinen vielen Stürzen und Verletzungen tut er mir echt leid. Ich möchte keinen Sohn, der so etwas Gefährliches macht.» Und zum Thema Magnesium berichtet sie, dass ihr Mann dieses Spurenelement jeden Tag nehme. Während andere in ihrem Alter die Stunden zählen und gelangweilt im Alters- oder Pflegeheim vor sich hin dösen, pflegt Wiltraud Entress Hobbys wie Fotografie, Botanik, Ornithologie und wie sie alle heissen. «Im achten und neunten Lebensjahrzehnt muss man ganz bewusst die Neugierde bewahren. Mich interessiert nicht das Banale, sondern die Kunst, die Malerei, die Architektur, das Kochen und so weiter. Ich koche und backe unheimlich gerne und finde es toll, meine Gäste zu verwöhnen.» Reden wir mal vom Gewicht, bei vielen älteren Frauen ein ungelöstes, sehr gewichtiges gesundheitliches Problem. Kennt sie nicht. 176 Zentimeter ist sie gross, 72 Kilo schwer. Ein Traum von einem achtzigjährigen Body. «Dieses Gewicht habe ich schon ewig. Sogar Kleider, die ich vor 20 Jahren kaufte, passen mir. So muss ich mir nicht immer Neues kaufen.» Von ihren Altersge-


meine gesundheit

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leben

nossinnen wird sie um diese Traummasse beneidet. Wird sie nach dem Grund gefragt, ist ihre Antwort einfach: «Ich stopfe nichts in mich hinein, schon gar nicht aus Frust und Langeweile. Ich mache nie Diäten – das ist in meinen Augen ohnehin grosser Unsinn – sondern esse nach Lust und Laune und mit Vernunft. Wenn ich am Nachmittag Lust auf ein Butterbrot verspüre, dann esse ich eben ein Butterbrot mit einer Prise Salz und bin danach aufgestellt wie ein Vogel im Frühling.» Auf das Thema Diät möchte unsere Leserin unbedingt nochmals zurückkommen: «Die meisten Menschen sind besessen, irgendeine Diät zu machen, und haben das Gefühl, sich damit etwas Gutes zu tun. Das Gegenteil ist der Fall. Ich kenne Leute, die ständig jammern, sie seien zu dick. Sie müssten abnehmen, schafften das aber nicht, obwohl sie doch gar nicht so viel essen würden. Wenn ich Pralinés hinstelle, wer isst sie?» Und was ist der Grund für die vielen älteren, übergewichtigen Frauen? «Frust und Einsamkeit», kommt es wie aus der Kanone geschossen. «Was macht eine Frau, die alleine ist? Sie bedient sich mit ihrem Selbstmitleid über ihren dicken Bauch. Zum Glück suchen immer mehr ältere alleinstehende Menschen über das Internet Kontakt. Bei meinen Bekannten habe ich gleich fünf Mal miterlebt, wie eine neue Partnerschaft Menschen im Alter glücklich und zufrieden macht. Sie glauben nicht, wie diese Menschen plötzlich wieder aufblühten. Da flammt plötzlich die Liebe auf, als wären sie zwanzig. Erstaunlich ist das nicht. Schliesslich ist wohl die Liebe die grosse treibende Kraft, die allem und allen Gutes einhaucht. Deshalb sind auch mein grosses Lebensthema eine glückliche Ehe und die Liebe.» Nächstes Thema, die körperliche Fitness. Auch hier haut es den Besucher fast aus dem Sessel. Denn schon frühmorgens im Bett beginnt Frau Entress zu turnen. «Vorher stehe ich gar nicht auf. Danach gehe ich schnurstracks auf meinen Stepper.» Und was ist mit dem Frühstück? «Esse ich nicht. Ein Kräutertee genügt mir.» Und was lehrten uns all die Heerscharen von Ernährungsberaterinnen? «Geh nie ohne ein kräftiges Frühstück aus dem Haus!» So relativ ist die Ernährungslehre. Und wie geht es nach dem Kräutertee weiter? Dann kommt das Fernsehen dran. 15 Minuten Gymnastik mit dem Bayerischen Fernsehen. «Danach ist meine Muskulatur so richtig weich, und zwar für

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den ganzen Tag. Am Nachmittag heisst es mindestens eine Stunde laufen. Zusätzlich gibt es einmal in der Woche Rückenturnen, auch Joga gehört seit Jahren dazu. In den Ferien stehen ausgedehnte Wanderungen auf dem Programm, manchmal bis zu sechs Stunden am Stück.» Knochen habe sie wie eine Zwanzigjährige, hat man ihr nach der letzten Knochendichtemessung beschieden. Woran das liegt? An der ständigen Bewegung und am Löffel Lebertran, den ihr die Mutter selbst durch alle Kriegswirren hindurch jeden Tag verabreicht hatte. Lernen wir also: Nicht nur Kalzium, sondern auch Vitamin D ist für starke Knochen unerlässlich, besonders in der Jugend. Alle neueren Studien bestätigen das eindrücklich. Wenn wir schon beim Thema Prophylaxe sind: Omega-3-Fettsäuren-Präparate möchte Wiltraud Entress nicht missen, für das Herz und das Gehirn. «Jeder von uns bekommt jeden Tag davon seine zwei Stück ab.» Haben wir es mit einer Gesundheitsfanatikerin zu tun, die mit religiösem Eifer ihr tägliches Programm gebetsmühlenartig abspult, weil sie womöglich nicht zusehen kann, wie die Jugend entschwindet und die Zeichen des Alters sich unauslöschlich in ihr Gesicht einprägen? Auch diese Vermutung erweist sich als falsch. «Fanatikerin? Nein, das bin ich niemals. Für mich ist das kein Muss, sondern ein echtes Bedürfnis. Ich kenne auch die andere Seite. Vom 18. bis zum 53. Lebensjahr habe ich geraucht, viele Jahre 40 bis 60 Zigaretten am Tag. Ich dachte, ohne Zigaretten könnte ich nicht kreativ sein. Ein befreundeter Arzt sagte mir schliesslich ins Gesicht, dass es der allerletzte Moment sei aufzuhören, sonst würde die chronische Bronchitis meine Lunge und mein ganzes Leben ruinieren.» Nach jenem Arztbesuch rauchte sie noch eine Zigarette, drückte sie aus und sagte: «So, das war die Letzte.» Und sie ist es bis heute geblieben. Und was ist mit dem Schmerzgerät, dem eigentliche Grund für die nette Karte? «Das brauche ich für meinen schmerzhaften Dau-

Mein Lieblingsgedicht: «Ich lebe mein Leben in wachsenden Ringen, die sich über die Dinge ziehn. Ich werde den letzten vielleicht nicht vollbringen, aber versuchen will ich ihn.»

Rainer Maria Rilke

Fotografieren ist eines der zahlreichen Hobbys von Wiltraud Entress Häusler.


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men. Eine typische Frauenkrankheit, wohl eine Arthrose. Wenn ich Schmerzen habe, nehme ich das Schmerzgerät, und ich habe für den ganzen Tag Ruhe. Wiltraud Entress ist vom kleinen Stromgerät begeistert. «Eine Bekannte von mir behandelt sehr erfolgreich ihr schmerzhaftes Knie. Sogar in RehaKliniken wird es verwendet. Ich empfehle es jedem, der irgendwo Schmerzen hat.» So, jetzt ist genug geredet. Jetzt dürfen wir die Zwetschgenwähe probieren, welche Frau Entress gebacken hat. Oder sagen wir besser geniessen, so herrlich schmeckt sie. Einem ersten folgt ein zweites Stück. Nur der Anstand verhindert, dass wir nicht noch ein drittes und viertes essen. Dafür gibt es gleich anschliessend eine Schale köstlichen Fruchtsalat. Und eine Handvoll Baumnüsse, die auch nützlich für die Gesundheit sind. Ein Nachmittag voll von so viel Gesundheit, dass es einem noch fast Sturm werden könnte. Wenn im Alter alle so gesund leben würden? Geht nicht? Dann wäre niemand zu dick, und keiner müsste mehr neue Kleider kaufen. Niemand würde mehr Frühstück essen und nur noch Tee trinken. Alle würden morgens im Bett turnen und mittags eine ganze Stunde laufen. Niemand würde mehr zum Arzt gehen, sondern nur noch ein zweites und drittes Mal heiraten. So viel Gesundheit wäre schon fast ungesund. |

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leben

Weniger ist mehr Je besser der Arzt, je besser die Ärztin, desto weniger Medikamente werden verordnet. PD Dr. Albert Wettstein, Chefarzt Stadtärztlicher Dienst Zürich, sagt, wann Pillen gefährlich werden. Als Paracelsus seine berühmte Aussage formulierte, dass die Dosis die Giftigkeit bestimme, dachte er an einzelne Substanzen wie Digitalis- oder Belladonna-Toxine. Beide sind in geringen Dosen wirksame Medikamente, in höheren Dosen aber tödliches Gift. Völlig ausserhalb der Vorstellungskraft selbst des Pioniers Paracelus war, dass man auf die Idee kommen könnte, einer betagten, gebrechlichen Person mehr als neun verschiedene Medikamente zu verordnen, wie das bei zehn Prozent der in Zürcher Pflegeheimen eintretenden Kranken der Fall ist. In Bern hatten 22 Prozent der über 75-jährigen, die ohne Behinderung zu Hause lebten, sechs oder mehr verschiedene Medikamente. Was leider viel zu wenig bedacht wird: Die Sterblichkeit nimmt markant zu, wenn die Anzahl Medikamente über sechs fest verordnete Medikamente steigt. Und umgekehrt gilt: Medikamente kann man getrost «wegverordnen», ohne dass dies einen Einfluss auf das Sterberisiko von Betagten hat. Die Patienten selber gehen viel radikaler gegen zu viele Arzneimittel vor, als wir Ärzte denken. Wenn ältere Menschen, die noch zu Hause leben, sechs Medikamente verschrieben bekommen, nehmen nur noch 18 Prozent die Pillen wie verordnet ein. Bei drei bis fünf Medikamenten sind es schon gegen 50 Prozent und bei einem einzigen Medikament sogar 80 Prozent. Das heisst, urteilsfähige Personen misstrauen der sogenannten Polypharmazie und reduzieren ohne Rücksprache mit dem Arzt die Anzahl eingenommener Pillen. Die Medizin nennt das «Malcompliance». Eigentlich müssten wir das als Zeichen von gesundem Menschenverstand werten. Polypharmazie mit mehr als sechs Medikamenten ist kaum je sinnvoll. Denn neben Medikamenten-Medikamenten-Wechselwirkungen müssten noch Medikamenten-Krankheiten-Interaktionen berücksichtigt werden. Es wundert nicht, dass sich in grossen Altersstudien rund ein Viertel aller körperlichen Erkrankungen von

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Betagten allein durch Medikamente erklären lässt. Nicht erstaunlich ist auch, dass zwei Drittel aller medikamentös behandelten Bluthochdruckpatienten über Symptome wie Schwindel nach dem Aufstehen klagen, die auf Nebenwirkungen zurückgeführt werden können. Bei Schlafmitteln ist die Situation nicht viel besser. Ein grosser Teil der Anwender berichtet über Schwäche oder Gangunsicherheit beim nächtlichen Toilettengang, Stürze oder Müdigkeit am Morgen. Medikamente darf man nicht einfach verordnen. Die Patienten müssen befähigt werden, die Medikamenteneinnahme zu verstehen und selber zu bewerkstelligen. Das gilt ganz besonders für ältere Menschen. Ein wichtiges Mittel ist ein einfacher, übersichtlicher Medikamentenplan, den der Patient zu jeder Arztvisite mitnimmt und der vom Arzt regelmässig aktualisiert wird. Eine wichtige Rolle dabei spielt auch der Apotheker. Er stellt sicher, dass der Patient die wichtigen Informationen verstanden hat und genau weiss, welche Medikamente wann und wie eingenommen werden müssen. Eine ganze Reihe von Arzneimitteln hat bei Betagten nichts verloren. Dazu gehören viele Psychopharmaka, Schlaf- und Beruhigungsmittel sowie bestimmte Wirkstoffe gegen Diabetes. Bei hochbetagten Menschen ist es auch nicht sinnvoll, rein präventiv wirksame Medikamente wie Cholesterinsenker oder Osteoporosemittel einzusetzen. Die grosse Ausnahme ist Vitamin D, das auch die Muskelschwäche bessert. Sehr bedenklich ist, dass in der Altersmedizin häufig auch eine Unterversorgung anzutreffen ist, sei es in der Schmerztherapie, bei der Behandlung von Depressionen oder der Thromboseprophylaxe. Es gibt ein paar einfache, aber wirksame Verschreibungsregeln im Alter. Am wichtigsten ist, beim Auftreten neuer Symptome wie Durchfall, Übelkeit, Appetitlosigkeit oder Beinschwellungen zu klären, ob es

Hinweise für den behandelnden Arzt Haben Sie keine Bedenken, die Medikamentenverordnungsliste zu kürzen, wenn Spitalentlassene zur ersten Nachkontrolle in die Praxis kommen. Die Patienten sind dankbar, wenn sie weniger schlucken müssen. Haben Sie aber grosse Bedenken, über längere Zeit jemandem mehr als fünf Medikamente zu verordnen. Überprüfen Sie bei jedem neu aufgetretenen Symptom, ob es eine Medikamentennebenwirkung oder eine Folge von Medikamenten-Medikamenten- oder MedikamentenKrankheiten-Interaktion sein könnte, und setzen Sie das verdächtige Medikament ab, oder reduzieren Sie wenigstens die Dosis. Bedenken Sie bei der Anwendung einer Studienevidenz, dass die Studienpatienten kaum je polymorbid gewesen sind.


medikamente im alter

sich um eine Medikamentennebenwirkung handeln könnte. Neue Medikamente dürfen nur mit grosser Zurückhaltung eingesetzt werden. Besser ist zu erwägen, ob nicht das Medikament, das neue Symptome verursacht, abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden kann. Die zweite Regel: Beim Verordnen eines neuen Arzneimittels ist zu prüfen, ob nicht mindestens eines der bisherigen Mittel weggelassen werden kann. Drittens muss auf mögliche unerwünschte oder gefährliche Wechselwirkungen mit anderen Mitteln geachtet werden. Wenn ältere Menschen unter Schlafproblemen oder Unruhe leiden, ist die Massnahme erster Wahl etwas, das wir Milieutherapie nennen. Dazu gehören genügend Bewegung an der frischen Luft, eine sinngebende Tagesstruktur und so weiter. Auch Betagte wollen am Leben teilnehmen und nicht einfach vor sich hindösen, bis jemand das Essen bringt. Aus grossen Studien ist bekannt, dass rund 70 Prozent des Behandlungserfolges auf das Konto solcher Massnahmen gehen. Sie sind damit doppelt so wirksam wie eine medikamentöse Behandlung und kosten vor allem nichts. |

Ein wichtiges Hilfsmittel für eine wirksame Therapie ist ein einfacher, übersichtlicher Medikamentenplan, den der Patient zu jeder Arztvisite mitnimmt und der regelmässig aktualisiert wird. Die Liste muss vollständig sein und alle Medikamente erfassen – verordnete und selbstgewählte. Neu sind die Kolonnen über Zweck und Notwendigkeit der Dauereinnahme. Diese beiden Kolonnen sind in üblichen Medikamentenkarten nicht enthalten. Sie sind jedoch notwendig, um dem Patienten zu zeigen, welche Mittel er unbedingt nehmen muss und welche er je nach Bedarf einnahmen kann. Um ihm zu ermöglichen, informierte Entscheide zu treffen, muss er die Nebenwirkungen und die Risiken beim Langzeitgebrauch vom behandelnden Arzt genau erklärt bekommen. Der Hinweis auf die Packungsbeilage ist ungenügend, weil diese mehr verwirrt als informiert. Den neuen Medikamentenplan von PD Dr. Albert Wettstein können Sie kostenlos beziehen bei MediService, der grössten Spezialapotheke der Schweiz mit über 100 000 Kunden, die von der bequemen und kostengünstigen Medikamentenlieferung nach Hause profitieren. Senden Sie ein frankiertes und an Sie rückadressiertes C5-Couvert an MediService. Erwähnen Sie das gewünschte Umschlagsujet. (Gratis, solange Vorrat)

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Das Immunsystem einer Gesellschaft Wie die Ägypter von Mubarak müssen wir uns vom Konsumismus befreien, schreibt Jonathan Stutz, 24, aus Kairo, das er auch nicht verliess, als eine Million Ausländer flohen. Persönlich war ich noch nie gut auf Billigferien an einem unpersönlichen Touristenort zu sprechen. Es war also nicht der Wunsch nach Strand und Meer, der mich für ein Jahr nach Ägypten brachte, sondern das Bedürfnis, aus der Glamourwelt der Universität auszubrechen und neue Herausforderungen zu wagen und mich in Frage stellen zu lassen. Niedergelassen habe ich mich in einem Kloster in einer Gemeinschaft von Dominikanerbrüdern, die mit ihrer Arbeit in der hiesigen Gesellschaft Anwesenheit zeigen und mit muslimischer Gelehrsamkeit freundschaftliche Beziehungen zu Aussenstehenden eingehen. Zwischen dicht aneinandergereihten Wohnblöcken und der islamischen Altstadt gelegen, dreht sich die Klostergemeinschaft mit dem ägyptischen Volk mit und ich mit ihr. Nie im Traum hätte ich ahnen können, welche Ereignisse im Laufe des Studienjahres die arabische Welt heimsuchen würden und wie vor allem Ägypten davon betroffen sein könnte. Wenige Tage vor dem Ausbruch der Proteste sassen wir noch amüsiert um ein Fondue, das ich aus der Schweiz mitgebracht hatte. Man hat an jenem Abend zwar schon von den geplanten Protesten gesprochen, eher aber, um darüber zu witzeln, weil man dafür ausgerechnet das «Polizeifest» des 25. Januar ausgesucht hatte, in der festen Überzeugung, die Regierung würde mit ihrem mächtigen Polizeiapparat die Bewegung im Keim ersticken. Dann überschlugen sich die Ereignisse: Plötzlich hiess es, man dürfe aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf die Stras­ sen, die Internet- und Telefonverbindungen wurden gekappt. Als in der Innenstadt die Strassenschlachten wüteten, rollten bei uns plötzlich Panzer vor die Haustüre. In unseren vier Mauern eingeschlossen, rangen wir mit den Sorgen um Freunde und Bekannte, die gerade auf den Strassen der Innenstadt für die Revolution kämpften. Als wir uns eines

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Tages dennoch ins Stadtzentrum wagten und von einer freudigen und jubelnden Menschenmenge erwartet wurden, wurde mir bewusst, dass sich ein Volk gerade von einem erdrückenden Machtapparat befreit hat, das auf Gewalt und Angst setzte, um sich auf Kosten der Bevölkerung am Leben zu erhalten. Dieser Machtapparat ist selber zum Virus geworden; und nun hat sich gezeigt, dass eine Gesellschaft ihr eigenes Immunsystem freigesetzt hat. Die massive Armut begegnete mir auf den Strassen Kairos ja bereits seit Monaten. Der altorientalische Zauber, den man von dieser historischen Stadt erwarten würde, war genauso weit entfernt von der Lebenswirklichkeit der Menschen wie das Geld, das die abseitsliegenden Touristenorte in die Hände der korrupten Regierung scheffelten. Mit der Zeit wurde ein Sicherheitsstaat geschaffen, welcher hunderttausende von Beamten und Spionen produzierte, die in die Strassen und Gassen Kairos oder Alexandriens drangen und die Menschen einschüchterten. Die Schere zwischen Arm und Reich wurde immer grösser. Hoffnung auf Zukunft gab es nicht, die ältere Generation war verbittert über die jahrzehntenlange Misswirtschaft und Ausbeutung. Die jüngeren Generationen versuchten irgendwie, ihr Leben so gut wie möglich über die Runden zu kriegen. Der Bevölkerung wurde der Anschluss an Wohlstand und Bildung verweigert, durch Propaganda und Geheimpolizei wurde die Konstruktion einer patriarchal gefärbten Vater-Sohn-Beziehung zwischen Präsidenten und Volk in die Köpfe der Menschen eingehämmert. In einem solchen System ist gerade die Religion dazu verurteilt, zum gefährlichen politischen Gegenspieler zu werden. Dieses künstlich aufgebaute System wurde nun innerhalb von wenigen Wochen aufgebrochen. Umso grösser ist das Staunen,


die arabische revolution

Panzer vor dem Dominikanerkloster in Kairo: Nach dem Abr체cken der Polizei am ersten Samstag der Protestbewegung nahm das Milit채r verschiedene strategisch wichtige Orte der Stadt ein. Wie hier vor dem Kloster in der N채he einer Milit채rbasis und einer wichtigen Verkehrsachse.

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dass diese Wende fast ohne gewaltsame Ausbrüche und Blutvergiessen über die Bühne gegangen ist. Kein Militärputsch und schon gar nicht ein Eingriff von aussen hat die Stunde des Wandels eingeläutet, sondern der Zusammenhalt einer ganzen Bevölkerung für Hoffnungen und Ideale, welche von der ägyptischen Jugend vermittelt wurden. Den Kräften, die in den letzen Jahrzehnten die Gesellschaft auseinanderzureissen versuchten, hat eine Dynamik entgegengewirkt, die aus ihrer Mitte hervorgegangen ist. Besonders die Jugendlichen litten unter Korruption, Vetternwirtschaft und Diktatur und empfanden den Widerspruch, in dem sie lebten, als besonders dramatisch. Sie sind vernetzt, teilen grosse Ideale und sind bereit, für Gerechtigkeit und Freiheit einzustehen. In all den Jahren wuchs eine neue Generation heran, deren Erwartungen das MubarakSystem als den eigentliche Fremdkörper der Gesellschaft entlarvte. Die neue Generation sah nicht ein, weshalb sie weniger Rechte als ihre Altersgenossen in anderen Teilen der Welt einfordern durfte und sich nicht aus all den Zwängen befreien sollte. Aus Angst und Resignation haben viele Menschen das leidvolle Schicksaal über sich ergehen lassen. Viele unserer Bekannten getrauten sich erst nach und nach, sich in unserer Gegenwart gegen Mubarak auszusprechen. Es war, als hätten sie ihren Unmut über die gesamte Zeitspanne ihres Lebens in ihrem Unterbewusstsein vergraben. Ich bin im engsten Umkreis Zeuge geworden, wie diese Bewegung den Menschen den Mut gab, die Krankheit beim Namen zu nennen und neue Energien zu entfalten. Die Tragweite der Freiheitsbewegung zeigte sich somit auch im Kleinen, im Freisetzen derjenigen vitalen Lebenskräfte, aus denen heraus überhaupt der Alltag gestaltet werden kann. Während auf den Strassen wieder Ruhe eingekehrt war, organisierten Jugendliche – Muslime und Christen gleichermassen – Putzmannschaften, die durch die Gassen gingen, aufräumten und Abfalleimer aufstellten, eine bisher undenkbare Szene auf den Strassen Kairos. Auf dem Tahrir-Platz wurden massenweise Plakate aufgehängt, mit konkreten Forderungen an diejenigen, welche nun die Verantwortung für das Land tragen. An einem anderen Ort auf demselben Platz sind Bilder der Opfer aneinandergereiht, die ihr Leben für das Wohl der anderen gelassen haben, um ihr Andenken wachzuhalten. Es sind klare Zeichen von entschlossenem Willen, die gewonnene Freiheit

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zu gestalten, den Menschen ein Bewusstsein für soziale und politische Verantwortung zu vermitteln. Die geschenkte und errungene Gabe der Freiheit wird zur Aufgabe. Man weiss, dass eine Gesellschaft nur dann eine Zukunft hat, wenn ihre verschiedenen Glieder aufeinander abgestimmt sind und die Herausforderungen des Zusammenlebens solidarisch mittragen. Gerade auf dem Tahrir-Platz ist es zu den bewegendsten und ausdrucksstärksten Gesten der Solidarität gekommen: Christen und Muslime haben sich bei den jeweiligen Gebetszeiten gegenseitig beschützt, indem sie eine Menschenkette zwischen sich und den angreifenden Polizisten bildeten. Während vorher jeder auf sich allein gestellt war, konnte jetzt jeder auf den anderen zählen. Das hat die Stärke und den Erfolg der Freiheitsbewegung ausgemacht. Verantwortung und Solidarität: Stichwörter, die deshalb aufhorchen lassen, weil sie auch für unsere Längengrade von Aktualität sind. Wir schauen mit Genugtuung nach Ägypten, weil wir meinen, den ganzen Veränderungsprozess schon längst hinter uns zu haben. Dabei scheinen wir zu vergessen, dass wir es auch mit Fremdkörpern zu tun haben, die sich in unsere Gesellschaftsordnung eingenistet haben. Es ist gar nicht so lange her, als wir erlebten, wie ein Finanzsystem in sich zusammenbrach, weil es weit über seine Verhältnisse gelebt und sich in ethisch höchst fragwürdiger Weise verspekuliert hat. Die Finanzwelt erscheint doch schon längst im krassen Gegensatz zur Alltagswirklichkeit einer Bevölkerung zu stehen, die auch in Mitteleuropa eine schleichende Verarmung auf sich zukommen sieht. Die traurige Lebensrealität vieler Familien zeigt auf erbärmliche Weise auf, wie oft die Wirtschaft zum Selbstzweck geworden ist und sich auf Kosten der Bevölkerung ernährt, der Eigengesetzlichkeit unterlegen und nicht mehr im Stande, für den Menschen da zu sein. Es sind die Menschen, die für die Wirtschaft herhalten müssen. Es nimmt mehr und mehr die Züge eines künstlichen Konstrukts auf, wie desjenigen des Mubarak-Systems. Den Menschen wird der Mindestansatz eines würdigen Lebens gestohlen. Nur die Werbung scheint im Moment uns noch einlullen zu wollen, dass wir auf dieses System angewiesen sind, um glücklich zu sein, und zwar auf die billigste Weise, indem sie die Idee vermittelt, man könne – beziehungsweise man müsse – alles konsumieren, was auf dem Markt erscheint, um die eigenen Lebensimpulse zu stillen.

Nach dem Abtreten Mubaraks haben Freiwillige überall angefangen, die Strassen Kairos vom ungeräumten Abfall der vorherigen Wochen zu säubern. Im Bild zu sehen ist eine Pfadfindergruppe aus einer griechischkatholischen Gemeinde, die wie viele andere Gruppen einem FacebookAufruf gefolgt ist, um die Strassen eines ihnen zugewiesenen Quartiers zu putzen.


die arabische revolution

Auch Wände wurden getüncht und Strassenmarkierungen neu bemalt. Farbe und Pinsel haben die Jugendlichen sogar selber bezahlt.

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Auf dem TahrirPlatz geben die Menschen ihrer Solidarität Ausdruck und sie machen klar, wie sich die Zukunft Ägyptens vorstellen. Auf dem Plakat zu lesen ist: «Es lebe der Halbmond und das Kreuz»

Sogar Ferien sind zur Konsumware geworden. Ein soziales oder gar umweltverantwortliches Denken fehlt dabei völlig. Dass man durch die eigene Freude Ursache des Leidens des anderen werden kann, wird nicht bedacht. Dabei ist gerade diese erfolgreich vermittelte Ich-Zentriertheit des Konsumismus ein Symptom einer Gesellschaft, die sich in sich selbst zerfrisst und lahmgelegt wird. Es bleibt zu hoffen, dass auch aus unserer Mitte heraus ein Sammelpunkt entstehen kann, in dem das Bewusstsein entsteht, dass menschliches Handeln auf seinen Ermöglichungsgrund und auf seine Konsequenzen offengelegt werden muss, um freies und befreiendes Handeln sein zu können. |

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Konsumismus Der in der deutschen Alltagssprache nur begrenzt verwendete Begriff «Konsumismus» hat sich in den letzten Jahrzehnten vor allem in Soziologie und Psychologie durchgesetzt. In der Regel bezeichnet er die in der westlichen Gesellschaft vorherrschende Kauf- und Verbrauchssucht zum einen und den Überfluss an Warenproduktion zum anderen. Schon der französische Philosoph Blaise Pascal hat darauf hingewiesen, dass ein solches Verhalten eine getarnte Strategie des Individuums ist, den Grundfragen der menschlichen Existenz zu entfliehen. Nach Erich Fromm erfüllt der Konsumismus eine Kompensationsfunktion gegenüber Depression, Angstzuständen und Vereinsamung, welche den Menschen der modernen Gesellschaft symptomatisch auszeichnen. Der Begriff «Konsumismus» wird auch in der Literatur und in der Filmszene (Fight Club, 1999) verwendet.

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MuhammadAli-Moschee in Kairo. Die Minarette 82 Meter, die grosse Kuppel 52 Meter hoch.

Spannender Mix: Im Benediktinerkloster in Kairo geniesst man am Vorabend der Revolution nichts ahnend 채gyptisches Fladenbrot zu Schweizer Fondue.

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