Schmerz Extra Sprechstunde Doktor Stutz

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Sonderheft SCHMERZ

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Sonderheft Sonderheft 4 3 Herbst November 20102010

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schmerz SONDERHEFT

RĂœCKEN, RHEUMA, ARTHROSE, GELENKE

Adolf Ogi Der Musterpatient

Schmerz-Check iPad zu gewinnen

Arthrose Die Stufentherapie

Die Rolle

Das Knie

5 gewinnt

Alle wollen sie haben

So gelingt die Operation

Entspannter Arbeiten


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Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen

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aktuell

Osteoporose behandeln, bevor es kracht Niemand verzichtet auf Vorsorge, wenn es um sein Auto geht. Regelmässiger Service ist hier eine Selbstverständlichkeit. Er hilft, drohende Defekte rechtzeitig zu erkennen und sie zu beheben, bevor ein gravierender Schaden entsteht und der Wagen in die nächste Werkstatt abgeschleppt werden muss. Moderne Autos machen den Halter sogar auf den fälligen Service aufmerksam. Lieber früher als zu spät. Was fürs Auto gilt, sollte auch für den Menschen eine Selbstverständlichkeit sein. Speziell in Bezug auf sein Skelett, dem tragenden Knochengerüst. Hier droht Schaden durch Osteoporose. Doch viele Frauen und Männer sind sorglos oder wissen gar nicht, ob sie zur Risikogruppe gehören und eine Knochendichtemessung durchführen lassen sollten. Warum wird Osteoporose trotz grosser Aufklärung auch heute noch zu spät erkannt, meist erst, wenn ein Knochen schon gebrochen ist? Dr. Claude Merlin, Rheuma-Experte aus Baden: «Ein wesentlicher Grund dürfte sein, dass die Untersuchung zur Diagnose der Osteoporose von der Krankenkasse nicht übernommen wird, da sie als Vorsorge gilt. Hier wäre es sicher sinnvoll, wenn die Versicherungen die nötige Knochendichtemessung für Männer und Frauen ab einem gewissen Alter ein Mal übernehmen würden. Es würden sicher viele Patienten gefunden, die eine Osteoporose haben, und man könnte sie erfolgreich behandeln.» Selbst nach einem osteoporotischen Knochenbruch mit anschliessender Operation werden Patienten aus dem Spital entlassen, teilweise ohne Einleitung einer nachfolgenden Osteoporose-Behandlung. Was liegt hier im Argen? Dr. Merlin: «Dieses Problem wurde in den letzten Jahren erkannt, und heute werden mehr Patienten nach Frakturen zu Knochendichtemessungen geschickt. Natürlich ist es primär die Aufgabe des Spitals, die Fraktur zu diagnostizieren und zu behandeln. Trotz allem werden Spitäler und Hausärzte in Sachen Osteoporose-Behandlung jetzt immer wachsamer.» Die Experten sind sich nämlich einig: Einen krankhaften Knochenabbau muss man möglichst früh erkennen, um grösseren Schaden verhindern zu können. Es gibt eine Gruppe von Medikamenten, die neben bewährten Osteoporose-Mitteln wie Bisphosphonaten in den Vordergrund treten. Es sind sogenannte selektive EstrogenRezeptor-Modulatoren, abgekürzt SERM. Der bekannteste Vertreter dieser Wirkstoffklasse ist Raloxifen, welches bereits bei Osteopenie, also bei einer Vorstufe der Osteoporose, eingesetzt werden könnte. Es schützt den Knochen und senkt bei Frauen gleichzeitig das Brustkrebsrisiko. Dr. Merlin: «Raloxifen ist angezeigt zur Behandlung und Prävention der Osteoporose bei Frauen, die ihre Menopause bereits hinter sich haben und die an der Wirbelsäule von Osteoporose oder deren Vorstufen betroffen sind.» Was sollen Personen tun, die noch zu wenig über das Osteoporose-Risiko wissen? Dr. Claude Merlin: «Ein Gespräch mit dem Arzt bringt Klarheit über mögliche Risikofaktoren. Sind solche vorhanden, lohnt sich die Knochendichtemessung unbedingt. Liegt der erhobene T-Wert bei minus eins und tiefer, ist eine medikamentöse Behandlung angezeigt. Der Facharzt wird das von Fall zu Fall beurteilen und die beste Therapie einleiten.»

Impressum Verantwortlicher Herausgeber Dr. med. Samuel Stutz Redaktion und Projektleitung knick & wolf knick Oliver Knick, lic.oec.publ. Kehlenstrasse 25 5712 Beinwil am See oliver.knick@doktorstutz.ch Anzeigen Tamas Media GmbH Martin Tamas Müllerstrassse 70 8004 Zürich info@tamasmedia.ch Telefon +41 (0)43 317 91 38 Layout, Satz, Produktion Printed Matter, Zürich a.ochsner@printedmatter.ch

Zusammenarbeit: Bayer, Daiichi Sankyo, Gebropharm, Ibsa, Johnson&Johnson, Mediservice, Medtronic, Pfizer, Roche, Smith&Nephew, Suva Abonnements Jahresabo Hauptheft+4 EXTRAS: Fr. 48.– MediService AG, Abo-Sprechstunde Ausserfeldweg 1, 4528 Zuchwil Telefon 0848 80 70 71 E-Mail: abo@mediservice.ch

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heuma ist ein Begriff, der nur schon beim Hören weh tut. Rheuma bedeutet für Hunderttausende von Patienten andauernde Schmerzen, Tag und Nacht, an Wochen- wie an Sonntagen. Rheuma macht vor niemandem Halt. Ganz junge und ganz alte Menschen können betroffen sein. Rheumatische Erkrankungen waren bis vor wenigen Jahren zum Teil nur sehr schwer behandelbar. Oft musste eine wirksame Therapie mit schwerwiegenden Nebenwirkungen erkauft werden. Das ist heute anders. Wir haben neue Möglichkeiten zur Frühdiagnose und Frühtherapie. Selbst schwere entzündliche Rheumaformen können wir heute stoppen, bevor ein Gelenk unwiderruflich zerstört ist. Auch die Chirurgie hat grosse Fortschritte gemacht. Um optimale Behandlungsergebnisse zu erzielen, brauchen wir die aktive Mitarbeit der Patienten. Das beginnt bei der Diagnose, die so früh wie möglich erfolgen soll, und reicht bis zur Behandlung mit den neuen, biologisch aktiven Medikamenten. Auf den ersten Blick sind sie zwar teuer, beim genaueren Hinsehen sparen Sie aber enorm Kosten. Information ist die beste Medizin. Deshalb freue ich mich, Ihnen diese Spezialausgabe präsentieren zu können. Ich wünsche Ihnen viel Gewinn. Herzlich, Ihr

Dr. med. Samuel Stutz

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Gesundheit, Zeit und Familie Wie geht es Adolf Ogi, 68, nach der Rückenoperation und der Reha in Leukerbad? Wie beugte er der Gefahr von Thrombosen vor? Der ehemalige Bundesrat im Interview. Was macht der Rücken? Er ist auf dem Weg zur Besserung. Was die Verengung des Spinalkanals angeht, bin ich sehr zufrieden. Die furchtbaren Schmerzen vom vergangenen Sommer habe ich nicht mehr. Es ist kein Vergleich zu vorher. Damals konnte ich praktisch nicht mehr laufen. Mein Rücken ist aber nach wie vor zu schwach. Aber das war nicht anders zu erwarten, nachdem ich meine Schulter wegen einer Rotatorenmanschettenruptur monatelang nicht gebrauchen konnte. Ich musste in der Folge mein ganzes Bewegungsprogramm unterbrechen, das ich sonst immer machte, von Joggen, Gymnastik bis hin zu Joga. Jetzt hat meine Rückenmuskulatur einen grossen Nachholbedarf. Zum Glück kann ich jetzt wieder mit dem Aufbau beginnen. Wie viel Sport können Sie inzwischen wieder machen? Im Augenblick laufe ich sehr viel, und zwar Nordic Walking hier in Kandersteg. Mein grosses Ziel ist, im nächsten Winter wieder Ski fahren zu können. Daran glaube ich auch. Was hat die Reha in Leukerbad gebracht? Sehr viel. Ich bin froh, dass ich auf den Rat meines Chirurgen gehört und die Reha in Leukerbad gemacht habe. Ich erinnerte mich an das Wort meines Vaters, das er mir mit auf den Weg gegeben hat, als ich zum Bundesrat gewählt wurde: Bei allem, was du tust, musst du weise sein. Weise, nicht nur gescheit. Ich sagte mir nach der Rückenoperation: Auch in dieser 4

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Situation deines Lebens musst du weise sein und auf deinen Chirurgen hören, auch wenn eine mehrwöchige Reha vielleicht nicht das Angenehmste ist, was es im Leben gibt. So habe ich das ganze Programm in Leukerbad ohne Wenn und Aber aktiv und diszipliniert abgespult, alles kontrolliert und in der richtigen Intensität, von der Gymnastik bis hin zu Aquajogging, das mir Dr. Spring und sein Team beigebracht haben. Ich bin ihnen sehr, sehr dankbar. In Anbetracht der kurzen Zeit seit meiner Operation ist das Resultat sehr gut. Das hat mir auch mein Chirurge, Professor Heini in Bern, bestätigt. Haben Sie die Operation je bereut, oder würden Sie diese aus heutiger Sicht sogar früher machen lassen? Ich habe den Eingriff nie bereut. Ich habe ja vorher alles andere versucht, leider ohne Erfolg. Alles Probieren und Kämpfen war umsonst. Wenn ich das von vorne herein gewusst hätte, hätte ich die Operation früher machen lassen. Wie wurde dem Thrombose-Risiko nach der Operation vorgebeugt? Ein paar Wochen vor der geplanten Operation kam ja noch eine Beinvenen-Thrombose dazu, wahrscheinlich als Folge der massiv eingeschränkten Beweglichkeit. Deshalb musste der Eingriff um einen Monat aufgeschoben werden, um kein Risiko für eine Lungenembolie einzugehen. Nach der Operation erhielt ich während Wochen zur Thromboseprophylaxe Spritzen und Tabletten und musste


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dazu beim Arzt die notwendigen Blutkontrollen machen. Ich bin froh, dass diese Prophylaxe offenbar gewirkt hat. Thrombosen bekam ich nach dem Eingriff keine mehr. Sie hatten lange Zeit starke Schmerzen. Wie haben Sie diese Schmerzen erlebt? Ich hatte schon drei Mal in meinem Leben Nierensteine. Ich dachte immer, das sind die heftigsten Schmerzen, die es gibt. Die Schmerzen, die ich wegen der Spinalstenose bekam, waren noch schlimmer. Am Schluss waren sie so stark, dass ich nicht einmal mehr laufen konnte, sondern im Rollstuhl durchs Spital gefahren werden musste. Wenn man solche Schmerzen hat, wird man irgendwie apathisch – und muss viel nachdenken. Immer wieder kam mir mein Sohn Matthias in den Sinn. Was musste er mit seiner Krebskrankheit alles durchmachen! Der Gedanke an seinen frühen Tod macht mich sehr, sehr traurig. Es ist die fundamentalste Erschütterung, die Eltern erleben müssen, den einzigen Sohn zu verlieren. Das Leben ist für mich und meine Familie nicht mehr dasselbe wie vorher. Und die Fragen sind unendlich, wenn ein Kind vor seinen Eltern gehen muss.

deutung bekommen. Ganz wesentlich ist für mich heute, über meine Zeit verfügen zu können. Einen ganz grossen Stellenwert hat für mich nach wie vor die Gesundheit. Weshalb bin ich während meiner Zeit als Bundesrat dreizehn Jahre lang morgens vor 5 Uhr aufgestanden, um draussen in der Natur zu laufen, und zwar bei jedem Wetter? Auch heute mache ich das, was für meine Gesundheit gut ist. Das ist neben Laufen ein Heimprogramm für meinen Rücken, das man mir in Leukerbad beigebracht hat. Ein solches Rückenprogramm kann ich übrigens allen nur wärmstens empfehlen. |

Als UN-Sonderbotschafter für Sport sind Sie viel gereist, haben viel gesehen und viel erlebt. Was ist Ihnen heute wichtig? Dass wir Verständnis haben und Hilfsbereitschaft zeigen für andere, die nicht das Glück und den Wohlstand haben wie wir, die unter Katas­ trophen und Krankheiten leiden müssen. Werfen wir nie die Sensibilität über Bord, das Bewusstsein, dass wir alle auf demselben Planeten leben und einander helfen müssen. Welchen Stellenwert hat für Sie Gesundheit im dritten Lebensabschnitt? In der Zeit, als ich die starken Schmerzen hatte, habe ich oft daran gedacht, dass wir nur Gäste auf dieser Welt sind und alle einmal gehen müssen. Viele Dinge sind mir heute weniger wichtig. Anderes hat viel mehr Be6

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So wie alt Bundesrat Adolf Ogi werden im Rehazentrum Leukerbad alle Patientinnen und Patienten behandelt. Die modernsten Therapieansätze, die Verschmelzung von Rehabilitation mit dem Geist des Swiss Olympic Medical Center kommen jedem zugute. Eine wunderschöne Landschaft, der Kurort mit seiner grossen Tradition, das heilende Wasser begleiten einen auf dem Weg der Genesung. Sympathisches Fachpersonal aus allen Klinikbereichen bietet kompetente Unterstützung, Tag und Nacht. Das Zentrum ist apparatetechnisch auf dem neusten Stand. Wer im Rehazentrum Leukerbad wieder auf die Beine kommen will, bringt eine Portion Motivation mit. Gemeinsam werden Ziele gesteckt. Eine persönliche Standortbestimmung, das Erarbeiten von Strategien und die Steigerung der körperlichen Leistungsfähigkeit gehören dazu. Das Rehazentrum Leukerbad gehört zu «Swiss Summit Hospitals», die auch das Akutspital «Clinique de Valère» in Sion führen. RZL Rehabilitationszentrum Leukerbad AG Rheuma- und Rehabilitationsklinik 3954 Leukerbad Telefon 027 472 51 11 www.rzl.ch


rehabilitation

Ein richtiger Musterpatient Vom Operationstisch direkt ins Rehazentrum Leukerbad. Das Team um Olympia- und Chefarzt Dr. Hans Spring weiss, wie Rückenpatienten wieder auf die Beine kommen. Die Betreuung von Musterpatient und Hobbysportler Adolf Ogi.

«Herr Ogi hat die Ruhezeit genutzt und sich jedes WM-Fussballspiel angeschaut. Ich war für die Blutentnahme und sein Wohlbefinden im Zimmer zuständig. Wenn er frühstückte, kümmerte ich mich um sein Zimmer, machte das Bett, füllte Mineralwasser auf. Am Abend trank er vor dem Schlafen gerne einen Orangenblütentee. Ganz speziell gefreut hat er sich über den Blumenstrauss samt Grusskarte vom Gesamtbundesrat. Den musste ich ihm in Sichtweite hinstellen.» Ruth Kurmann, Stationsschwester

«Wir haben extra die Eintrittsuntersuchung um zwei Stunden verschoben, damit Sportfan Adolf Ogi das WM-Fussballspiel Schweiz gegen Chile nicht verpasst. 100 Anrufe in Abwesenheit seit der Operation hatte sein Handy angezeigt. Denn er wollte bei der Rehabilitation nicht gestört werden. Ich erklärte ihm, dass es schon ein paar Wochen braucht, bis er wieder vollständig funktionieren könne. Die Narbe war gut verheilt, und wir begannen gleich mit der Wassertherapie. Daneben kümmerte ich mich um Blutwerte und EKG. Den Laufbandtest konnte ich nach 20 Minuten abbrechen, weil Herr Ogi topfit war und ausser eines leichten Ziehens im linken Bein keine Beschwerden hatte.»

«Ich betreute Herrn Ogi bei der Rumpfstabilisierung. Er hatte volles Vertrauen in unsere interdisziplinäre Arbeit und machte bei den isome­ trischen Spannungsübungen sehr gut mit. Am liebsten hätte er gehabt, dass alles nach einer Woche Therapie wieder in Ordnung wäre. Er war knapp drei Wochen bei uns und erzielte dabei deutliche Fortschritte in Belastbarkeit und Beweglichkeit.» Joe Beatty, Therapeut

«Herr Ogi hatte keine Extrawünsche. Nur beim Fussball wollte er nicht gestört werden, und morgens hat er ausgeschlafen. Er bedankte sich immer, selbst nach der Medikamentengabe. Vor der Wassertherapie haben wir seine Narbe mit Folie abgedeckt.» Anna Kostic-Nikoloski, Hilfsschwester

Björn Janssen, Assistenzarzt

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«Unser Team entwickelte zusammen mit Adolf Ogi einen strukturierten Reha-Plan. Sein Ziel war, sich so schnell als möglich wieder belasten, Sport treiben und nächstes Jahr auch die Blüemlisalp besteigen zu können. Das braucht ein multiprofessionelles Rehabilitationsteam mit funktionsorientiertem Vorgehen. Wir nennen das den Sportmedizin-Approach. Am Anfang steht die reine Therapie. Das kostet Kraft und Einsatzwillen, ist hart und kann schmerzen. Sobald der Patient seine Fortschritte erkennt, geht es nicht nur physisch, sondern auch psychisch bergauf. Das ist wichtig, denn nach dem Klinikaufenthalt muss der Patient das erlernte Training möglichst motiviert alleine umsetzen, um seine Ziele zu erreichen.» Dr. med. Hans Spring, Ärztlicher Direktor Rehazentrum und Swiss Olympic Medical Center Leukerbad

«Am ersten Abend servierte ich Herrn Ogi ganz normale Teigwaren, gutbürgerlich. Generell bekam er aber leichte Kost. Immer kombiniert mit einem Gläschen Rotwein. Als wir das asiatische Buffet hatten, bat er mich allerdings, ihm ein Raclette aufzutischen. Dafür war er mir die ganze Zeit dankbar. Zum Dessert gab’s dann wieder etwas Leichteres: Walliser Erdbeeren.» Werner Sarbach, Küchenchef

«Mit medizinischen Massagen habe ich den Tonus seiner Muskulatur reguliert, die Durchblutung gefördert und so die Schmerzen im linken Bein reduziert. Herr Ogi kam immer pünktlich in die Therapie, war sehr motiviert und jederzeit freundlich. Ein richtiger Musterpatient.» Roland Mayor, Masseur

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«Bei der ersten Aquajogging-Instruktion im Aussenbecken wirkte Herr Ogi noch müde. Unser Ziel war, seine Ausdauer und Eigeninitiative zu fördern. Beim Aquajogging gab ich ihm den Tipp, die Daumen nach oben zu halten. Danach machte er es richtig. Schon bald fragte er, wann er wieder Fussball spielen und Ski fahren könne.» Susanne Hänel, Sporttherapeutin

«Von 1972 bis 1988 war ich Masseur der Schweizer MännerSkinati und Adolf Ogi als Direktor des Skiverbands mein Chef. ‹Hey, Jordi›, hatte er mich schon von weitem begrüsst. Die Begegnung unter diesen Umständen war für mich speziell, denn ich kannte ihn bisher nicht als Patient. Bei den meisten Patienten haben wir das Problem, dass sie konditionell schlecht drauf sind, weil der Körper nicht gewohnt ist, etwas zu machen. Anders bei Adolf Ogi: I ch musste ihn auf dem Laufband sogar etwas bremsen.» Kurt Jordan, medizinisch-technischer Assistent Swiss Olympic Medical Center

«Ich war am Wochenende für seine Suite zuständig. Ich reinigte die Zimmer, die Toilette, den Boden. Ich habe etliche Zeitungen entsorgt, weil er viel gelesen hat. Er hat uns immer begrüsst. Ein sehr sympathischer Patient.» Maria Gloria Antunes, Reinigung

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thromboseprophylaxe

Pille statt Spritze Wer sich operieren lässt, geht immer auch ein Risiko ein. Eine richtige Thrombose-Prophylaxe bewahrt vor zusätzlichen Komplikationen. Jetzt viel einfacher dank einer unscheinbaren Pille, die der bisherigen Spritze überlegen ist. Mehr als doppelt so viele Menschen sterben an Lungenembolien als an Aids, Brustkrebs, Prostatakrebs und Verkehrsunfällen zusammen. Dennoch erhalten 25 bis 50 Prozent der Patienten keine Thrombose-Prophylaxe, obwohl sie eine solche haben sollten. Eine ganze Reihe von Krankheiten und Umständen geht mit einem erhöhten Thrombose-Risiko einher. Zu den schwerwiegendsten Risikofaktoren gehören chirurgische Engriffe, die länger als zwei Stunden dauern.

Zum einen werden die ThromboseRisiken nicht sorgfältig genug abgeklärt. Zum anderen ist die Verhütung von Blutgerinnseln mit den herkömmlichen Mitteln nicht ganz so einfach. Die seit Jahrzehnten eingesetzten Wirkstoffe erfordern aber eine

Die roten Blutkörperchen versorgen das Gewebe mit Sauerstoff. Sie müssen – wie in diesem 3-D-Modell – jederzeit ungehindert durch die Blutgefässe fliessen können.

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thromboseprophylaxe

Thrombose Unter Thrombose versteht man die Verstopfung eines Blutgefässes durch ein Gerinnsel (Thrombus). Betrifft der Verschluss eine Vene, spricht man von einer venösen Thrombose.

Lungenembolie Löst sich aus einer Bein- oder Beckenvenenthrombose ein Blutpfropf, wandert er mit dem Blutstrom zuerst ins rechte Herz und von dort in die Lunge, wo er eine oder mehrere Lungenarterien verstopft. Je nach Grösse der verstopften Gefässe kann die Embolie tödlich verlaufen.

Postthrombotisches Syndrom Auch in den betroffenen Venen kann eine Thrombose zu Folgeschäden führen. Werden die Venenklappen geschädigt, wird der Rückfluss des Bluts erschwert. Folgen sind dauerhafte Schwellungen des Beins oder/und des Fusses mit Verfärbungen und Vernarbung der Haut vor allem am Innenknöchel. In schweren Fällen entstehen schlechtheilende Unterschenkelgeschwüre.

Wer braucht eine Thrombose-Prophylaxe? Eine ganze Reihe von Krankheiten und Umständen geht mit einem erhöhten ThromboseRisiko einher. Eingeteilt werden sie in drei verschiedene Schweregrade. Zu den schwerwiegenden Risikofaktoren gehören chirurgische Eingriffe, die länger als zwei Stunden dauern, Schlaganfälle, die mit einer Immobilisation einhergehen, Herzinfarkte, Herzinsuffizienz und bereits durchgemachte venöse Thromboembolien. Mittelschwere Risikofaktoren sind unter anderem kleinere chirurgische Eingriffe, Sepsis, bösartige Tumoren, systemische Entzündungen und Entwässerung. Liegen ein schwerwiegender oder zwei mittelschwere Risikofaktoren vor, muss eine Thrombose-Prophylaxe gemacht werden.

Wie kann man sich vor Thrombosen schützen? Jede Verlangsamung des Blutflusses begünstigt Thrombosen. Dazu zählen vor allem körperliche Inaktivität und Bettlägerigkeit, weil die Muskelpumpe – die einzige Kraft, welche das Blut zum Herzen zurücktransportiert – teilweise oder ganz ausbleibt. Sitzen und Stehen ist deshalb schlecht. Lieber liegen oder laufen. Treiben Sie möglichst oft und regelmässig Sport. Sehr wirksam sind Laufen, Walking, Velofahren und Schwimmen. Kontrollieren Sie Ihr Gewicht. Übergewicht belastet nicht nur Stoffwechsel und Herz, sondern auch die Venen. Trinken Sie mindestens 1,5 Liter pro Tag. Schon eine blosse Entwässerung geht mit einem erhöhten Thrombose-Risiko einher.

aufwändige, permanente Überwachung der Blutgerinnungswirkung, sind aber trotzdem schlecht steuerbar, so dass rund die Hälfte der Patienten gar nicht im therapeutisch wirksamen Bereich liegt. Das führt zu Thrombosen, wenn das Blut zu wenig stark verdünnt ist, oder zu Blutungen, wenn ein zu starker Blutverdünnungseffekt vorliegt. Heparine sind besser steuerbar, der Patient muss sich aber ins Bein oder in den Bauch spritzen. Seit kurzem gibt es nun ein Medikament, das die Thrombose-Prophylaxe stark vereinfacht. Eine Tablette pro Tag genügt – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht und Gewicht. Grosser Vorteil neben der einfachen Dosierung sind die vorhersehbare Wirkung sowie die therapeutische Sicherheit. Die ständige Überwachung von Laborwerten erübrigt sich. Die Studien zeigen, dass die neue Tablette das Thrombose-Risiko um mehr als 50 Prozent stärker senkt als die herkömmliche Therapie mit einem Heparin. Zugelassen ist die Tablette vorerst für Patienten mit orthopädischen Eingriffen an der unteren Extremität wie Hüft- und Knieprothese. Weitere Anwendungsgebiete wie die Verhinderung der tiefen Venenthrombose sind in Vorbereitung. |

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spinalkanalstenose

Wieder freie Fahrt im Rücken Einen verengten Wirbelkanal öffnen, den Nervenimpulsen wieder Raum für freie Fahrt bescheren: So lautet die Mission von Wirbelsäulenspezialist Dr. Markus Rühli. Das ist noch echte Handarbeit! «Wirksam wie ein Kaminfeger, präzis wie ein Uhrmacher», beschreibt Rückenchirurg Dr. Markus Rühli von der Wirbelsäulen- und-Schmerz-Clinic Hirslanden Zürich seine Arbeit. Es geht um die Operation einer Spinalkanal-Stenose, einer Verengung des Rückenmarkkanals, wie sie auch alt Bundesrat Adolf Ogi behandeln lassen musste. Was unter dem Titel «Arthrose» an den Fingern und Knien ebenfalls auftritt, hat in der Wirbelsäule sofort grosse Auswirkungen, denn die bedrängten Nerven im Spinalkanal führen auf direktem Weg zum Gehirn. Übeltäter können die kleinen Wirbelgelenke sein, welche sich wegen der Arthrose verbreitern und immer mehr auf den Spinalkanal drücken. Verrutschte Bandscheiben ebenso. Die Nervenbahnen registrieren den zunehmenden Druck und melden ihn als Schmerz weiter, der je nach Ort des Engpasses in alle möglichen Regionen des Körpers ausstrahlt, häufig in die Beine. Der Patient klagt über ziehende Schmerzen an der Vorder- oder Rückseite der Beine. Längere Gehstrecken können nicht mehr am Stück beschritten werden. Immer wieder muss er innehalten und pausieren. Erst nach 200 Metern, dann schon nach 100. Von Schaufenster zu Schaufenster, wie man es auch von Gefässproblemen in den Beinen kennt. Die Symptome sind identisch, die Bezeichnung «Schaufensterkrankheit» auch, nur die Ursache ist nicht immer gleich zuordenbar. Sind es die Gefässe oder ist es Arthrose der Wirbel. Dr. Rühli: «Erst die genauen Abklärungen ermöglichen eine Diagnose.» Beugt sich der Betroffene nach vorne oder setzt sich hin, lassen die Beschwerden nämlich in beiden Fällen schnell nach. Viele Menschen leiden unter einer Verengung des Spinalkanals. Meist ältere und meist im Bereich der Lendenwirbel12

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säule. Doch nicht bei allen Menschen treten Beschwerden auf. Wer von Natur aus eine grössere Wirbelsäule mit einem grösseren Durchmesser hat, wird weniger schnell unter zunehmender Einengung leiden, weil die Reserven grösser sind. «Leider wird die Krankheit häufig übersehen», sagt Dr. Markus Rühli, der wegen Überalterung der Bevölkerung eine Zunahme der Krankheitsfälle erwartet. Ursache für die Verengung des Rückenmarkkanals ist wahrscheinlich die Genetik. Es ist wie bei den grauen Haaren. Rühli: «Die einen bekommen sie früher, die anderen später, die dritten behalten ihre Farbe bis ins hohe Alter.» Wann soll operiert werden? Wer unter der Spinalkanalstenose leidet – sei es in Form der Schaufensterkrankheit oder in Form von Gefühlsstörungen und Muskelschwäche in den Beinen – , sollte keine Zeit verschwenden. Muskeltraining und Physiotherapie sind wertvoll, nutzen auf die Dauer aber wenig. Erst der mechanische Eingriff des Chirurgen bringt echte Besserung. «Die Angst vor der Operation ist meist übertrieben», sagt der Rückenexperte. Heutige minimal-invasive Techniken schonen den Patienten. Mit Magnetresonanztomographie lassen sich die Schmerzherde vorgängig präzis lokalisieren, das Operationsmikroskop hilft beim Eingriff selber. Über einen kleinen Schnitt gelangt der Chirurg direkt zu den Wirbelkörpern. Operiert wird, was auf den Nerv drückt: Vergrösserungen der Gelenke und leichte Wirbelverschiebungen genau sowie Verdickungen von Bändern und Gelenkkapseln sowie Kalkablagerungen. Dr. Markus Rühli weiss genau, wie er mit Stanzwerkzeuge, kleinen Meisseln und Kugelfräsen millimetergenau umzugehen hat. |


spinalkanalstenose

Hirslanden-Zentrum für Abklärung und Therapie von Wirbelsäulenleiden (Schmerztherapie, Orthopädie, Neurochirurgie), Witellikerstrasse 40, 8008 Zürich, Telefon 044 387 37 40 Dr. Markus Rühli, Facharzt orthopädische Chirurgie FMH, Wirbelsäulenchirurgie Dr. Armin Aeschbach, Facharzt Anästhesie Intensivmedizin FMH, Schmerztherapie Dr. Jilali Rhiati, Facharzt Neurochirurgie FMH, Wirbelsäulenchirurgie Dr. Monika Jaquenod-Linder, Fachärztin Anästhesie FMH, Schmerztherapie

clinic@wirbelsaeulen-schmerz.ch www.wirbelsaeulen-schmerz.ch

Fingerspitzengefühl und viel Erfahrung: Rückenchirurg Dr. Markus Rühli

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wirbelsäulenoperation

Vier Augen sehen mehr als zwei Dr. Jilali Rhiati und Dr. Markus Rühli von der Wirbelsäulen-undSchmerz-Clinic Zürich assistieren sich bei Rückenoperationen gegenseitig. Ein eingespieltes Team mit dem Blick von vier erfahrenen Augen.

Eingespieltes Operationsteam: Neurochirurg Dr. Jilali Rhiati (links) und Orthopädischer Chirurg Dr. Markus Rühli

Beide haben mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Wirbelsäulenchirurgie, und jeder hat Tausende von Operationen selber durchgeführt. Heute treten sie im Operationssaal immer gemeinsam auf: Operiert Dr. Rhiati, wird er von seinem Team-Kollegen Dr. Rühli assistiert und umgekehrt. Die Ausgangslage ist klar: Vier erfahrene Augen sehen besser als nur zwei. Alles zum Wohle der Patienten. Dr. Rhiati arbeitet mit dem Mikroskop. «Besser sehen heisst genauer arbeiten und weniger Risiken für den Patienten», sagt Dr. Rhiati und meint damit auch die Arbeit mit dem Mikroskop. Er kennt noch die Zeiten, als von blossem Auge operiert wurde. Vor zwanzig Jahren habe er gewechselt. «Ein Unterschied wie Tag und Nacht», erinnert er sich.

Während des Eingriffs sehen Operateur und Assistent das gleiche Bild. Einer operiert, der andere gibt nach Bedarf seinen Kommentar ab. Ihre Zusammenarbeit hat sich so fein eingespielt wie das Räderwerk einer Taschenuhr. Operiert wird in den Räumlichkeiten der Privatklinik Hirslanden in Zürich. Hand in Hand. Die beiden Chirurgen verstehen sich fast wortlos. «Das ist unsere Stärke», sagt Dr. Rhiati. «Die Operationsindikation ist der Schlüssel zum erfolgreichen Eingriff, deshalb legen wir als multidisziplinäre Ärztegruppe grössten Wert auf die exakte Diagnosestellung. Um eine Operationsindikation zu stellen, brauchen wir eine Übereinstimmung zwischen der bildgebenden Diagnostik und den Beschwerden der Patienten. Wir schlagen den Patienten jene Behandlung vor, die zur Behebung ihrer Beschwerden am besten geeignet ist. Unser Ziel ist immer die Verbesserung der Lebensqualität unserer Patienten – mit oder ohne Operation.» www.wirbelsaeulen-schmerz.ch

Haben Sie Fragen zu Ihrer Wirbelsäule und Behandlung von Rückenschmerzen?

Wirbelsäulen- und-Schmerz-Clinic-Zürich Klinik Hirslanden Witellikerstrasse 40 8032 Zürich

Telefon 044 387 37 40 Fax 044 387 37 45 E-Mail: clinic@wirbelsaeulen-schmerz.ch


test

Was wissen Sie über Opiate? Opiate wie Morphin und ihre künstlich hergestellten Brüder, die Opioide, sind stark bis sehr stark wirksame Schmerzmittel. Um diese Substanzen ranken sich viele Vorurteile. Testen Sie Ihr Wissen – sind Sie richtig informiert?

Mehrere Antworten möglich Lösungen auf Seite 63

1. Ein Hauptproblem der Opiate ist das Suchtpotenzial.

6. Die Dosis der Opiate

 trifft zu  trifft nicht zu

 Zu jedem einzelnen Opiat gibt es strenge Dosisempfehlungen.  Die Dosis ist bei jedem Patienten und jeder Schmerzart individuell und variiert stark.

2. Opiate müssen regelmässig eingenommen werden.  trifft zu  trifft nicht zu

7. Die häufigsten Nebenwirkungen der Opiate sind

3. Opiate werden erfolgreich angewendet:        

bei Schmerzen durch Herzinfarkt bei Gelenkschmerzen bei chronischen Schmerzen bei Schmerzen durch bösartige Tumoren bei Nervenschmerzen in der Anästhesie bei Narkosen In der Schmerztherapie nach Operationen In der Unfallrettung

     

8. Alle Opiate sind gleich stark in der Wirkung.

4. Opiate schädigen     

 stimmt  stimmt nicht

die Lunge das Herz den Magen-/Darm-Trakt die Nieren die Leber

9. Opiate wirken…

5. Opiate werden in der chronischen Schmerztherapie verabreicht        

Magenschädigungen mit Blutungen vermehrte Herz- und Hirninfarkte Blutungskomplikationen Darmverstopfung Übelkeit Schwindel

als Lutscher Tabletten mit kontrollierter Freisetzung über 24 h retardierte Tabletten als kurzwirksame Tabletten als Pflaster mit 3 bis 4 Tagen Wirkung über implantierte Medikamentenpumpen durch Selbstinjektionen des Patienten als schnell wirkende Tropfen

 …auf Schmerzen, indem sie in chemische Prozesse eingreifen.  …über spezifische Opiatrezeptoren auf Nervenzellen, in denen das Opiat wie ein Schlüssel in ein Schloss passt.

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skoliose

Das falsche «S» der Wirbelsäule Verschoben und verdreht: So sieht der Rücken aus, wenn er von Skoliose betroffen ist. PD Dr. Kan Min von der Uniklinik Balgrist in Zürich sagt, warum sie auch beim Erwachsenen entsteht und was man gegen die falsche S-Form der Wirbelsäule tun kann.

PD Dr. Kan Min, Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie Uniklinik Balgrist in Zürich

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Von Skoliose im Kindes- und Jugendalter hatte sie gehört, schon manchen Artikel über die dreidimensionalen Fehlstellungen der Wirbelsäule gelesen. Wie man sie früh mit dem einfachen «Vorneige-Test» erkennen kann und dass die Ursache in neun von zehn Fällen nicht bekannt sei – bei Kindern. Vom Krankheitsbild, das erst im Erwachsenenalter auftritt, wusste sie nichts. Umso überraschter war sie, als ihr Arzt plötzlich von Skoliose sprach. Bei ihr, mit 69 Jahren. Ist das möglich? PD Dr. Kan Min, Leitender Arzt Wirbelsäulenchirurgie an der Uniklinik Balgrist in Zürich: «Tatsächlich können Skoliosen auch erst spät im Erwachsenenalter auftreten. Man spricht dann von degenerativer Skoliose. Ursache ist die Abnutzung von Bandscheiben und Wirbelgelenken. Die Wirbelgelenke verschieben und verdrehen sich seitlich. Meistens an der Lendenwirbelsäule.» Auffällig ist, wie der Oberkörper von Betroffenen auf die Seite kippt. Gesunde Wirbelsäulen bilden zwar ebenfalls eine S-Form, aber nicht nach links und rechts, sondern nach vorne und hinten gewölbt. Seitliche Verformungen sind krankhaft und führen zur Verlagerung des Körperschwerpunkts, zu Fehlhaltungen, Beckenschiefstand und weiteren Problemen. Irgendwann drückt alles auf den Wirbelkanal und verursacht zunehmend Schmerzen im Verkrümmungsbereich. Die Schmerzen sind belastungs- und bewegungsabhängig und lösen ein Gefühl von Instabilität aus. Sie können dauerhaft sein, ausschliesslich

Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule: falsche S-Form.


skoliose

Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule: im Röntgenbild

beim Gehen auftreten und bis in beide Beine ausstrahlen. Bei ganz schlimmen Verengungen treten auch Lähmungserscheinungen in den Füssen und Beinen auf. Wie behandelt man eine solche Skoliose? Dr. Min: «In der Mehrzahl der Fälle hilft Physiotherapie. Die Wirbelsäule soll aufgerichtet und mit gestärkter Muskulatur stabilisiert werden. Lokale Schmerzen lassen sich durch Kortison-Spritzen hemmen, allerdings nur für eine bestimmte Zeit. Die Injektionen können bei Bedarf wiederholt werden.» Kann im Alter auch eine Korsett-Therapie noch helfen? Dr. Min: «Eine Behandlung mit Korsett ist nicht mehr sinnvoll im Alter. Im Gegenteil: Sie schwächt eher noch die Muskulatur.» Wenn konservative Massnahmen keinen Erfolg haben, muss eine Operation in Betracht gezogen werden, wobei der Arzt aufklärt und der Patient aufgrund des Leidensdrucks entscheidet,

ob er den Eingriff will. Bei der Operation wird der Wirbelkanal erweitert und – je nach Bedarf – die Verkrümmung der Wirbelsäule mittels Versteifung behoben. Dr. Min: «Beim grossen Teil der Patienten genügt bereits die Erweiterung des Wirbelkanals. Nur bei ausgeprägten degenerativen Skoliosen mit Instabilität in der Wirbelsäule ist eine Stabilisation mit Schrauben notwendig.» |

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Nie mehr Blindflug im Rücken as haben Blindflüge, Wanderungen mit verbundenen Augen, W Verluste von Landmarken und Flurschäden mit einer Rückenoperation zu tun? Nichts mehr, wenn man die Computernavigation einsetzt, sagt Dr. Stephan Marx vom Kantonsspital Olten. Weniger Schmerzen, kleinere Narben und eine kürzere Erholungszeit: Das sind die Merkmale von minimal-invasiven Rückenoperationen. Doch was bei der Operation durchs Schlüsselloch für den Patienten Vorteile bringt, stellt den Operateur zunächst vor ein Problem: Die Dinge passieren nicht mehr unmittelbar vor seinen Augen, sondern im Innern des Körpers. «Die reduzierte visuelle Kontrolle bringt einen Verlust von ‹Landmarken› mit sich und bedeutet weniger Übersicht und weniger Sicherheit», sagt Dr. Stephan Marx, Leitender Arzt Orthopädie am Kantonsspital Olten. «Ähnlich einer Wanderung durch die Berge mit verbundenen Augen», doppelt er nach. Mit Röntgengeräten wird während des Eingriffs zwar überprüft, an welchem Ort sich die medizinischen Instrumente und die Implantate befinden. Zwischen den Kontrollen ist es aber eine Art Blindflug. Erster Operationsschritt, kurze Pause, Röntgenbild, nächster Operationsschritt, dann wieder ein Röntgenbild. «Sieht man bei der Kontrolle, dass das Implantat nicht richtig platziert ist, muss man es neu ausrichten. Dabei entsteht ein gewisser ‹Flurschaden›, der eigentlich vermieden werden sollte.» Dr. Stephan Marx meint Verletzungen am Gewebe, die bei einer Fehlplatzierung und Neuausrichtung unweigerlich passieren. Ganz schlecht, wenn man dabei wichtige Nervenstrukturen verletzt. Ebenfalls schlecht, dass man bei solchen Operationen viele Röntgenbilder machen muss, denn dadurch erhöht sich die Strahlenbelastung für den Patienten, und die Operation dauert länger. Abhilfe schafft die Computernavigation. Wie beim Navigationsgerät im Stras­ 18

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senverkehr kann der Operateur seine Position jederzeit schnell und ohne zusätzlichen Aufwand überprüfen. In Echtzeit werden Instrumente und Implantate millimetergenau dargestellt. «Ein Vorteil, der insbesondere bei Versteifungen am Rücken zum Tragen kommt, da hier Schrauben in kleinen Knochenkanälen verankert werden müssen, die kaum grös­ser sind als die Schraube selber», sagt der Chirurg. Neben der minimal-invasiven Chirurgie bedient sich speziell auch die Revisionschirurgie der Navigation, denn durch Voroperationen werden nicht selten die notwendigen Landmarken als Referenzpunkte zerstört. Zudem erschweren Narben den Eingriff. Dr. Marx: «Es ist, als ob man in dichtem Nebel in den Bergen unterwegs ist. Hier erleichtert die Navigation meine Arbeit erheblich, und die Sicherheit für den Patienten wird deutlich erhöht.» Dekompressionen bei engem Spinalkanal können ebenso gut kontrolliert und überprüft werden wie die Implantation von künstlichen Bandscheiben oder Korrekturen bei Fehlstellungen der Wirbelsäule. Die Entwicklung schreitet unaufhaltsam voran, technische Hilfsmittel werden immer ausgeklügelter. Dr. Stephan Marx: «1997 habe ich die ersten Schritte der Computernavigation an der Wirbelsäule miterlebt, und bis heute haben viele unserer Patienten vom rasanten Fortschritt der letzten Jahre profitiert – auch wenn noch nicht alle Kollegen die Vorteile dieser Technik nutzen. Neue Operationsmethoden und Möglichkeiten werden nicht zuletzt auch mit Hilfe der

Dr. Stephan Marx, Kantonsspital Olten


rückenoperation

Navigation entwickelt und etabliert.» Der Orthopäde weiss: «Die Kostenentwicklung im Gesundheitssystem zwingt zu schnellerer Erholung und kürzeren Spitalaufenthalten.» Die Erfahrung des Arztes spielt eine ganz wichtige Rolle. Denn trotz aller Technik sind bei jedem Eingriff am Rücken Kenntnisse zur Anatomie des Menschen und der Wirbelsäule gefragt. Auch das Ziel der Operation wird nicht etwa vom Computer, sondern von Arzt und Patient gemeinsam festgelegt. «Ein Navigationsgerät bei der Bergwanderung kann nur den Weg zeigen, Wetter und Couloir muss der Wanderer einschätzen können – und auch wandern muss er selber!», vergleicht der Spezialist. «Nur mit regelmässigem Training werden Operateur und Bergwanderer ihr Ziel unabhängig von allfälligen Unwegbarkeiten erreichen.» |

Am Anfang der Operation wird ein Referenzbogen am Patienten befestigt, anschliessend die «Landkarte» erstellt, auf der navigiert werden soll. Zwei Röntgenbilder in zwei verschiedenen Ebenen – vergleichbar mit zwei Satelliten bei der Navigation im Auto – genügen in der Regel. Danach wird das Röntgengerät nicht mehr verwendet. Die Strahlenbelastung bleibt gering.

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der rücken

Hilfe, ein Wirbel rutscht weg Degenerative Spondylolisthese? Da greift sich Otto Normalverbraucher nur ungläubig an die Stirn – oder mit schmerzverzerrtem Gesicht ins Kreuz. Denn gemeint ist das krankhafte Wegrutschen eines Wirbels. Und das kribbelt, schmerzt oder lähmt sogar. Denn der Wirbel drückt nun auf den Nervenkanal inmitten der Wirbelsäule. Weit rutschen muss er dazu nicht. Ein einziger Zentimeter genügt, um den Spinalkanal stark zu verengen. Doppelt so viele Frauen wie Männer sind betroffen. Meist im Alter über 60 Jahren. Und meist im Segment L4/5. Will heissen: Der ganze vierte Lendenwirbel einschliesslich des hinteren Bogens und der hinteren Fortsätze gerät in Bewegung und rutscht über den fünften hinweg nach vorne. Warum? Dr. Martin Baur, Leitender Arzt interdisziplinäre Wirbelsäulenchirurgie am Luzerner Kantonsspital: «Der tieferliegende fünfte Lendenwirbel ist ziemlich gut mit dem Kreuzbein verbunden und mit starken Bändern zum Becken hin fixiert. Demgegenüber liegt der vierte Lendenwirbel ohne vergleichbaren Halt deutlich oberhalb der Beckenkammlinie mit ihren absichernden Bandstrukturen. Das bedeutet bei gewissen Bewegungen grossen Stress für L4.» Zudem ist der vierte Lendenwirbel wegen der S-Form der Wirbelsäule von Natur aus schon nach hinten geneigt, was das Wegrutschen nach vorne begünstigt. Nicht beim gesunden Menschen. Aber dann, wenn die Bandscheiben unelastisch und bereits in sich zusammengefallen sind. An den Wirbelgelenken selber sind in diesem Stadium immer Anzeichen von Arthrose erkennbar, die Bänder sind verdickt und engen den Raum für die Nerven zusehends ein. «Das ganze Segment wird instabil, und die Wirbel können theoretisch in alle Richtungen wegrutschen», sagt Dr. Baur. 20

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Als Mitgründe für den Verschleiss von Bandscheiben und Wirbelkörpern nennt der Wirbelsäulenchirurg Osteoporose, Rauchen, Übergewicht und Verlust der Muskelspannung an Rücken und Bauch. Viele Betroffene merken zu Beginn kaum etwas. Mit der Zeit tut’s bei Belastung im Kreuz weh. Später s’trahlt es als Kribbeln in einen oder beide Oberschenkel und Beine aus. Oder: Die Beine ermüden schnell oder zeigen Anzeichen von Lähmungen. Beugt man sich nach

L4 L5

vorne, bessern sich die Symptome, denn der Druck auf den Nervenkanal nimmt ab. Weil häufig die Nervenwurzeln betroffen sind, können die Schmerzen bis zur Oberschenkelvorderseite, ins Schienbein oder über die Aussenseiten bis zur Grosszehe ausstrahlen. Behandelt wird mit Physiotherapie, vorübergehendem Tragen eines Korsetts

Lendenwirbel 4 hat sich nach vorne verschoben (auf dem Bild nach rechts) In der Operation wurden die beiden Lendenwirbel 4 und 5 miteinander fixiert


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bis hin zu röntgengezielter Gabe von Schmerzmitteln und Kortison direkt in den Entzündungsherd. Operiert werden sollte erst, wenn die Schmerzen trotz diesen Massnahmen andauern oder wenn Haltungsstörungen und neurologische Probleme auftreten. Im besten Fall genügt dann ein kleiner Eingriff zur Entlastung einer gedrückten Nervenwurzel. In der Mehrzahl ist jedoch eine grössere Operation zu empfehlen, bei der die Wirbel gegenseitig fixiert werden. Ein stabiler Platzhalterkäfig mit Knochen oder Knochenersatzmaterial ersetzt die defekte Bandscheibe. Die beiden Wirbel werden miteinander versteift, der Nervenaustrittskanal deutlich erweitert. Dr. Martin Baur: «Wenn es irgendwie geht, empfehle ich einen minimal-invasiven Eingriff ohne vollständige Ablösung

der Muskulatur. Sowohl ein- als auch beidseitig.» Damit es aber gar nicht so weit kommt, ist Vorbeugung die beste Massnahme. Im Klartext: aktives Training der Rücken- und Bauchmuskulatur sowie ein rückenschonendes Verhalten im Alltag. |

Dr. Martin Baur, Leitender Arzt interdisziplinäre Wirbelsäulenchirurgie am Luzerner Kantonsspital

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der rücken

Tatort Halswirbelsäule Nackenschmerzen, Ausstrahlung in Arme und Hände, Kopfweh, Schwindel, je nachdem wie man den Kopf hält. Neurochirurg Dr. Markus Wiesli sagt: «Denken Sie an die Halswirbelsäule!»

Dr. Markus Wiesli, Facharzt für Neurochirurgie

Die grossen Halsgefässe und der Stimmbandnerv werden vorsichtig auf die Seite gelegt, die Luft- und Speiseröhre über die Mittellinie verschoben. So bekommt man freien Zugang zur Wirbelsäule.

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Immer mehr Menschen leiden an Schmerzen und Befindlichkeitsstörungen, die ihre Ursache in der Halswirbelsäule respektive an den dortigen Bandscheiben haben. Die Ursachen sind vielfältig: An erster Stelle steht der Bandscheibenvorfall. Dann Wirbelkanalverengung, Stenose, Abnützung, Alter. Oft in Kombination. Auch Unfälle können zu Problemen führen. Jeder Patient will zuerst wissen: Genügt eine konservative Behandlung, oder braucht es eine Operation? Dr. Markus Wiesli, Facharzt für Neurochirurgie an der Klinik Hirslanden in Zürich: «Gerade im Bereich der Halswirbelsäule sind gute Ergebnisse auch ohne Operation möglich.» Körperliche Schonung, kurze Arbeitskarenz und reduzierte Belastung würden oft genügen. Dann gezielte Physiotherapie und physikalische Massnahmen, Extensionstherapie. Interventionelle Schmerztherapie mit punktuellen Infiltrationen, chiropraktische Massnahmen. «Bei konsequenter Durchführung erreichen vier von fünf meiner Patienten eine deutliche Verbesserung oder gar Beschwerdefreiheit.» Anders, wenn Schmerzen oder Symptome bestehen bleiben oder gar zunehmen, wenn immer mehr Lähmungs­ erscheinungen, Gefühlsstörungen und Kribbelgefühle auftreten. «Das deutet auf eine bleibende Nervenstörung hin. In diesen Fällen sollte man über die Operation nachdenken.» Operation bedeutet in den meisten Fällen eine teilweise Entfernung der Bandscheibe unter möglichst gros­ ser Schonung des umliegenden Gewebes, manchmal unter Mithilfe des Neuromonitorings, bei dem die Nervenfunktion laufend überprüft wird. Führt man den Eingriff in den ersten sechs Monaten nach Auftreten der Beschwerden durch,

kann eine Chronifizierung der Schmerzen vermieden werden. Es gibt verschiedene Operationsmethoden, zum Beispiel die Entfernung der defekten Bandscheibe mit anschlies­ sender Versteifung des betroffenen Segments. Ein stabiler Käfig – «cage» genannt – wird als Platzhalter eingesetzt. Auch mit Knochen aus dem Becken oder durch Verplattung kann man den Hals an der kranken Stelle fixieren. Eher bessere Langzeitergebnisse, bessere Beweglichkeit und Schonung der Nachbarsegmente erzielt man mit einer Bandscheibenprothese. Sie eignet sich vor allem für Patienten mit nur einer einzigen erkrankten Bandscheibe im oberen Halsbereich. Bedingung: Die kleinen Wirbelgelenke müssen noch intakt sein, und der Patient darf nicht unter ausgeprägter Osteoporose leiden. Wie muss man sich eine Operation vorstellen? Dr. Wiesli: «Die meisten Eingriffe an der Halswirbelsäule erfolgen von vorne über einen kleinen Quereinschnitt am Hals. Die grossen Halsgefässe und der Stimmbandnerv werden vorsichtig auf die Seite gelegt, die Luft- und die Speiseröhre über die Mittellinie verschoben. So bekommt man freien Zugang zur Wirbelsäule.» Der Eingriff geschieht unter Röntgenkontrolle respektive Durchleuchtung. Bereits sechs Stunden nach der Opera­ tion darf und soll der Patient sitzen und gehen. Nicht jedes Bandscheibenleiden und nicht jeder Patient kann mit einem künstlichen Bandscheibenersatz behandelt werden. In bestimmten Fällen ist es aber eine gute und heute auch erfolgreiche Alternative zur Versteifungsopera­ tion. Über 90 Prozent der Patienten sind mit dem Eingriff zufrieden. |


SPIRALDYNAMIK INFORMIERT

Schmerzen einfach wegtrainieren Ursachen ergründen statt Symptome behandeln: An den Spiraldynamik Med Centern werden Probleme des Bewegungssystems systematisch analysiert und Schmerzen wegtrainiert. Ob Rücken oder Knie, ob Schulter oder Hüfte: Schmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität enorm und schlagen mit der Zeit aufs Gemüt. «Das ist nicht Schicksal», sagt Dr. Christian Gauss, Leitender Arzt am Med Center Bern. «Oft liegt die Ursache in jahrelanger Fehlbelastung von Skelett und Muskulatur.» Genau dort setzt Spiraldynamik an. Sie ist das neue Thema in der Orthopädie und die Alternative für Menschen, die ihre Schmerzen aktiv bekämpfen wollen. In den Spiraldynamik Med Centern Zürich, Basel und Bern gehen Ärzte und Therapeuten gemeinsam mit den Patienten den Ursachen auf den Grund, statt nur Symptome zu bekämpfen. Wie funktioniert Spiraldynamik? «Keinem Menschen käme es in den Sinn, mit einem platten Reifen an Fahrrad oder Auto weiterzufahren», vergleicht Dr. Gauss. Anders bei der eigenen Gesundheit. «Eine Mehrzahl der Erwachsenen geht mit platten Füssen durchs Leben.» Das bleibt nicht ohne Folgen. Sind die Füsse auf den Felgen, geraten die Beinachsen aus dem Lot, Gelenke werden fehl belastet, Rücken und Hallux valgus tun weh. Der Griff zum Skalpell oder dauerhafte Schmerzen sind die Folgen. Die Alternative kommt von Spiraldynamik. Am Med Center nimmt man sich Zeit für die Ursachenforschung – viel Zeit, denn die Ursache liegt oft nicht dort, wo es wehtut. Ärztliche Sprechstunde sowie Therapie- und Trainingssequenzen dauern in der Regel je eine Stunde. Das schafft Klarheit. Patienten werden zu aktiven Team-Mitgliedern, in direkter Zusammenarbeit mit den Ärzten und Therapeuten. Die Erfolge sind nicht nur beeindruckend, sondern auch belegt: Allein am Med Center Zürich konnten im Jahr 2008 nicht weniger als 179 geplante Operationen abgesagt werden. Im letzten Jahr waren es schweizweit schon über 300. Spiral­dynamik kommt bei Patienten so gut an, dass 2009 auch in Basel und 2010 in Bern neue Med Center entstanden sind.

Arzt, Therapeut und Patient arbeiten als Team zusammen: Schritt für Schritt werden schädliche Muster eliminiert und Schmerzen wegtrainiert.

Gratis-Informationsveranstaltungen Med Center Basel Bethesda-Spital Gellertstrasse 140 4052 Basel 061 315 20 84

1.11., 6.12.2010, 3.1.2011, 7.2.2011

Med Center Zürich Privatklinik Bethanien Restelbergstrasse 27 8044 Zürich 0878 886 888

20.10., 1.11.,17.11, 6.12., 15.12.2010, 3.1.2011, 19.1.2011

Med Center Bern Optingenstrasse 1 3013 Bern 031 330 42 00

20.10., 17.11., 15.12.2010, 19.1.2011 Weitere Informationen unter www.spiraldynamik.com sprechstunde doktor stutz

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schmerzschrittmacher

Neue Schmerzschrittmacher helfen in jeder Lage Wenn trotz Operation und Medikamenten quälende Rückenschmerzen zum unerträglichen Dauerzustand werden, kann der Schmerzschrittmacher helfen.

Dr. Rinaldo De Agostino

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Sie sind zermürbend, rauben einem in der Nacht den Schlaf und reduzieren am Tag die Lebenslust: starke Rückenschmerzen, die oft ebenso intensiv in die Beine ausstrahlen. Chronisch. Was würde man nicht alles hergeben, um endlich wieder einen Zustand der Entspannung erleben zu dürfen. Wenn herkömmliche Massnahmen nur wenig helfen oder gar keinen Erfolg bringen, sind Schmerzpatienten mit ihren Kräften irgendwann am Ende. So weit muss es nicht kommen. Hoffnung macht der Schmerzschrittmacher. Was bewirkt ein solches Gerät? Dr. Rinaldo De Agostino, Neurochirurg und Leiter Schmerzklinik am Spital Zimmerberg in Horgen: «Schmerzschrittmacher senden über implantierte Elektroden elektrische Impulse in die unmittelbare Nähe des Schmerzherdes im Rücken. Die elektrischen Reize verändern die Weiterleitung der Schmerzsignale. Der Patient nimmt statt der Schmerzen nur noch ein leichtes Kribbeln wahr.» Das System ist so einfach wie genial: Die körpereigene Meldung «Schmerz!» wird durch die Fremdstimulation einfach überlagert und so fürs Gehirn ausgeblendet. Das System besteht aus dem Neurostimulator in der Grösse einer Armbanduhr und den Elektroden, die in den Epiduralraum nahe der Wirbelsäule implantiert werden. Bisherige Schmerzschrittmacher mussten

manuell auf die jeweilige Aktivität und Lage des Patienten eingestellt werden. Umständlich, wenn man die Stimulationsintensität immer wieder von Hand über eine Fernbedienung nachjustieren muss. Spazieren gehen, neu einstellen. Sich hinsetzen, wieder neu einstellen. Kleines Mittagsschläfchen, einstellen. Heute ist das anders: Das Gerät der neusten Generation, der «RestoreSensor», denkt quasi mit. Dr. Rinaldo De Agostino: «Er passt die elektrische Stimulation ohne Zutun des Patienten völlig automatisch an die veränderten Gegebenheiten an.» Und zwar unmittelbar. Die Technologie ist von den Mobiltelefonen inspiriert, allerdings viel präziser. Im Vergleich zu den Handys geht es nicht um die korrekte Darstellung eines Bildes, sondern um die genaue Position der implantierten Elektroden in Bezug auf die Nervenleitung im Rückenmark. Grund: Beim Spazieren ist der Abstand zwischen Elektrode und Rückenmark anders, als wenn der Patient liegt. Auf dem Bauch wiederum anders als auf dem Rücken. Je weiter die Elektrode vom Nerv entfernt ist, desto grösser muss die Stimulationsintensität sein. «Adaptive Stim» nennt sich diese neuartige Technologie des Medizinaltechnikherstellers Medtronic. Der «RestoreSensor» verwendet Stärke und Richtung der Erdanziehungskraft, um die Position des Patienten zu erkennen und automatisch die optimale Stufe der schmerzlindernden Stimulation einzustellen. Auch, wenn jemand im Schlaf


schmerzschrittmacher

häufig die Position wechselt. Welche Spannung das Gerät in welcher Lage abgibt, wird vorgängig für jeden Patienten individuell vom Arzt programmiert. Dr. Rinaldo De Agostino: «Für die geplagten Schmerzpatienten ist das ein Gewinn an Lebensqualität.»

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Auch für den Arzt ist die neue Te c h n o l o g i e sehr aufschlussreich. Das Gerät speichert die Häufigkeit der Positionswechsel. Der Arzt kann so genau feststellen, ob sich die Aktivität und gegebenenfalls das Schmerzempfinden des Patienten im Verlaufe der Zeit ändert. Für welche Schmerzpatienten eignet sich ein Schmerzschrittmacher? Dr. De Agostino: «Mit dieser Methode werden Patienten behandelt, die unter lang anhaltenden und immer wieder auftretenden Schmerzen leiden. Sie können nach mehrfachen Operationen im Bereich der Lendenwirbelsäule auftreten.» Mehr als dreissig SchmerzZentren schweizweit unterstützen ihre Patienten bereits mit dieser Therapie. |

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Die Kraft der schwarzen Rolle Triathleten, Schwinger, ältere Menschen mit Sturzgefahr und jetzt auch Physiotherapeuten: Alle schwören auf die schwarze Zauberrolle. Sie ist so genial wie einfach: Die «Black Roll» bekämpft Schmerzen und Verspannungen in Nacken und Rücken, hilft bei Muskelproblemen und tut einfach gut. Tausendfach erprobt und die Nachfrage reisst nicht ab. Immer mehr schmerzgeplagte Menschen und Sportler nehmen ihr Schicksal selber in die Hand, unterstützen die medizinische Therapie und entlasten sich von Verspannung und Dauerschmerz. Täglich oder einfach bei Bedarf, wenn es wieder mal so richtig klemmt. «Sobald am Bewegungsapparat Schmerzen auftreten, reagieren einige Muskeln mit Verspannung. Mit der Zeit verkleben die Bindegewebshäute zwischen den

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Muskeln oder zwischen der Haut und dem Muskel. Dank der ‹Black Roll› kann der Betroffene diese Partien auch zwischen den Therapiesitzungen zu Hause selber behandeln und so den Therapieerfolg deutlich erhöhen», sagt Damian Perrin, di­ plomierter Physiotherapeut aus Bern, der die Zauberrolle auch zur Vorbereitung auf eine Behandlung in der Praxis empfiehlt. «Viele meiner Patienten haben die Black Roll als Therapieinstrument oder zur Durchführung des Heimprogramms kennengelernt. Sobald am Bewegungsapparat Schmerzen auftreten, reagieren einige Muskeln mit Verspannung, und mit der Zeit mit verklebten und nur schlecht verschieblichen Faszien (bindegewebige Häute zwischen Haut und Muskel oder Muskel und Muskel). Diese lassen sich mittels Massage oder Triggerpunkt- und Faszienbehandlungen gut behandeln und beseitigen. Dank der Black Roll kann der Betroffene diese Partien auch zwischen zwei Therapiesitzungen zu Hause selber behandeln und so den Therapieerfolg deutlich erhöhen. Auch zur Vorbereitung vor einer Behandlung kommt die Black Roll bei uns in der Praxis zum Einsatz.» Selbst Schwinger, Ballett-Tänzerinnen, Läufer, Triathleten und Radsportler arbeiten schon mit der «Black Roll». Viele von ihnen benutzen sie zur Selbstmassage nach Training oder Wettkampf sowie an belastungsfreien Tagen. «Tauchen Probleme am Bewegungsapparat auf, passe ich das ‹Black Roll›Programm zusammen mit dem Patienten an die neue Situation an. Ein

gutes Beispiel für die Nützlichkeit der Rolle ist auch das unter Läufern bekannte ‹runners knee›, eine Sehnenreizung oder -entzündung am äusseren Knie. Löst der Sportler mit der ‹Black Roll› regelmässig seine äussere Oberschenkelpartie und führt kräftigende Übungen zur Stärkung des innenliegenden Muskels durch, vergehen die Beschwerden. Immer mehr Menschen, die bei der Arbeit den ganzen Tag im Büro sitzen müssen, lernen die «schwarze Rolle» kennen. Ihre Verspannungen hängen mit der immer gleichen schlechten Haltung der Hals- und Brustwirbelsäule zusammen. Damian Perrin: «Hier bieten sich Übungen mit der ‹Black Roll› geradezu an. Nebst der Selbstmobilisation der Brustwirbelsäule in die Streckung und der gleichzeitigen Dehnung der Brustmuskulatur können Betroffene ihre schmerzhaft verspannte Rückenstreckmuskulatur zu jeder Zeit selber behandeln.» Aber auch ältere Menschen profitieren enorm. «Wer sich zwei oder drei Mal pro Woche auf den Boden legt, um Übungen zu machen, bleibt beweglich und übt dabei auch immer gleich wieder das Aufstehen vom Boden. Das klingt nebensächlich, ist aber meiner Meinung nach ein wesentlicher Bestandteil von Sturzprophylaxe im Alter», sagt der Physiotherapeut. Viele seiner Patienten haben die ‹Black Roll› als Therapieinstrument oder zur Durchführung des Heimprogramms kennengelernt. Nutzen auch Sie dieses simple und effektive Instrument! Jetzt nochmals zum Sonderpreis. |


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Hier hilft die Rolle •• löst Verspannungen im Rücken- und Nackenbereich •• hilft bei Muskelbeschwerden und beugt vor •• schützt vor typischen Überlastungsschäden in Beruf und Sport •• reguliert Fehlbelastungen •• wirkt Haltungsschäden entgegen •• erhält und steigert die Elastizität der Muskulatur •• fördert die muskuläre Erholung, erhöht die Durchblutung •• ergänzt Therapie und Training zu Hause •• führt zu mehr Fitness und Wohlbefinden •• alternativ anwendbar zur Massage

Damian Perrin, dipl. Physiotherapeut, Physiotherapeutisches Institut Olivari Untermattweg 38, 3027 Bern

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Der Rat des Apothekers

Teufelskralle gegen chronische Schmerzen Anlaufschwierigkeiten am Morgen, Gelenkschmerzen beim Gehen und Treppensteigen, steife Glieder – viele Menschen leiden unter chronischen Schmerzen. Teufelskralle ist ein natürliches Schmerzmittel, das bei Dr. Rudolf Andres, Apotheke, Stadelhofen

Arthrose und rheumatischen Erkrankungen erfolgreich eingesetzt wird.

Wenn die Gelenke wehtun, ist der häufigste Grund dafür Arthrose. Die Knorpelsubstanz im Gelenk, die für die reibungslose Bewegung sorgen sollte, entzündet sich und baut sich im Laufe der Jahre ab. Die Betroffenen können morgens oder nach längerem Sitzen kaum mehr aufstehen, weil die Gelenke schmerzen. Bald macht auch das Gehen Mühe, und schliesslich verfolgt der Schmerz die Patienten bis in den Schlaf. Ähnliches passiert bei anderen rheumatischen Erkrankungen. Die Muskeln schmerzen, sind druckempfindlich, die Betroffenen können sich nicht mehr schmerzfrei bewegen, die Gelenke sind geschwollen, und es braucht einige Zeit, bis die Steifigkeit am Morgen oder nach längerem Sitzen überwunden ist.

Bei Rheuma hilft die Natur Bei all diesen rheumatischen Erkrankungen ist es wichtig, die Entzündung und den Schmerz zu behandeln. Zum Beispiel mit Dr. Andres Rheuma Kapseln. Die Kapseln enthalten Teufelskralle, Brennnesselwurzeln und Vitamin E. Teufelskralle ist bekannt als natürliches entzündungshemmendes Arzneimittel, das überdies den Abbau des Gelenkknorpels zu stoppen und ihn wieder aufzubauen vermag. Diese Wirkungen auf natürlicher Basis lindern in der Folge auch den Schmerz. Weil beides, die Entzündungshemmung und der Knorpelaufbau, Teufelskralle

etwas Zeit benötigen, ist es sinnvoll, den Teufelskrallenextrakt während einer mindestens dreimonatigen Kur täglich einzunehmen. Brennnesselwurzelextrakt und Vitamin E unterstützen die Wirkung der Teufelskralle. Die Brennnessel regt die Nierentätigkeit an. Dadurch werden vermehrt Schadstoffe über die Niere ausgeschieden. Vitamin E neutralisiert aggressive Stoffwechselprodukte, die bei entzündlichen Vorgängen entstehen, und hilft auf diese Weise, die Entzündung zu stoppen.

Gut verträgliches Naturprodukt Dr. Andres Rheuma Kapseln sind gut verträglich. Auch bei Langzeitanwendung gibt es keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Vor allem auch keine Magenulzera, wie sie nach monatelanger Anwendung von synthetischen Mitteln leider häufig auftreten. Teufelskralle sollte stets als Kur von mindestens drei Monaten eingenommen werden. Der natürliche Extrakt darf mit synthetischen Rheumamitteln kombiniert werden. Dank der entzündungshemmenden Wirkung von Teufelskralle ist es oft möglich, die Dosierung der synthetischen Mittel mit der Zeit zu verringern oder diese Mittel ganz abzusetzen und die Behandlung mit Teufelskralle allein weiterzuführen. Ziel der Behandlung mit Teufelskralle ist Schmerzfreiheit und gute Beweglichkeit. Patienten mit rheumatischen Erkrankungen sollten sich wie alle Menschen regelmässig bewegen, um so gesund wie möglich zu bleiben und möglichst lange am aktiven Leben teilnehmen zu können. Teufelskralle kann einen wertvollen Beitrag dazu leisten.

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kopfweh und migräne

Immer und immer wieder Kopfweh am Montag, Kopfweh am Dienstag. Kopfweh am Morgen und am Abend. Dr. Reto Agosti weiss, was zu tun ist, wenn Kopfweh mehr als nur ein bisschen Wetterfühligkeit ist. Er ist häufig die letzte Hoffnung für Kopfwehgeplagte und würde sich wünschen, Patienten kämen viel früher in seine Praxis, denn sowohl Migräne als auch andere Kopfschmerzen lassen sich heute gut behandeln. Bedingung: Man muss wissen, ob man unter der einen oder anderen Art leidet. Stichwort: Diagnose. Dr. Reto Agosti: «Heute werden über 200 verschiedene Formen von Kopfschmerzen unterschieden. Viele Patienten kommen viel zu spät und hätten sich Jahre des Leidens sparen können.» Es gibt sehr effektive Medikamente, andere Therapien und Verhaltenmassnahmen, um sich von Kopfschmerzen und Migräne zu befreien. Was tut denn überhaupt weh im Kopf? Dr. Agosti: «Früher dachte man, die Veränderungen des Durchmessers der Arterien seien schmerzverursachend. Heute weiss man, dass die Schmerzen an Nerven entstehen, die um Arterien und Venen gewickelt sind. Macht Sinn, denn Blutgefässe können Eintrittspforten von Krankheitserregern oder schädlichen Substanzen sein. Oft kommt es, wie bei der Migräne, zu einem Fehlalarm. Dennoch sind primäre Kopfschmerzen als eine Schutzmassnahme zu betrachten, zum Beispiel gegen zu viel Stress.» Was ist bei Migräne speziell? «Migräne ist ein anfallsartig auftretender Kopfschmerz, der typischerweise mit Begleiterscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen, Licht-, Geräusch- und Geruchsempfindlichkeit einhergeht. Der meist sehr starke halbseitige Kopfschmerz wird als pulsierend empfunden. Bei etwa 20 Prozent der Migränepatienten entsteht Minuten vor Beginn der Kopfschmerzen eine Aura.» Was muss man sich unter einer Aura vorstellen? «Eine Aura ist eine Sehstörung mit Flimmern und Gesichtsfeldausfällen, die nicht in den Augen, sondern im Gehirn ent-

steht. Am zweithäufigsten kommt es zu Kribbeln und Ganz wichtig: die Diagnose am Anfang Taubheit in Gesicht und Armen, manchmal sind es aber auch Sprech-, Sprachoder Denkstörungen oder gar halbseitige Lähmungen von Arm und Bein. Solche Ausfälle dauern rund 20 Minuten und verschwinden nachher wieder komplett.» Kann man eine Migräne in der Untersuchung feststellen? Agosti: «Nein. Alle technischen Hilfsmittel dienen nur dem Ausschluss von anderen Ursachen. Zur Migräne-Diagnose braucht es ein sorgfältiges Gespräch. Das wichtigste Hilfsmittel ist ein Kopfschmerzkalender, den Patienten während mindestens dreier Monate führen sollen.» Wie sollen «normale», d.h. einfache Kopfschmerzen behandelt werden? Dr. Kopfwehzentrum Hirslanden Zürich Reto Agosti: «Oft reicht ein Pause, RückForchstrasse 424 zug und Entspannung. Meistens sind ein8702 Zollikon fache Schmerzmittel wie Panadol, Aspirin Telefon 044 499 13 30 oder Rheumamittel wirksam. Bei stärkeren ‹einfachen› Kopfschmerzen steckt oft eine www.kopfwww.ch Migräne dahinter.» Und was tut man bei Migräne? Agosti: «Dann muss man sich Triptane verschreiben lassen, in Zukunft Beratungsprogramm mit eventuell auch sogenannte CGRP-Blocker. Coach für Betroffene, die Oft hilft Prophylaxe mit einer breiten Paeinen migränegerechten lette von Medikamenten, vom Naturstoff Arbeitsplatz suchen oder bei Magnesium bis hin zum Antidepressivum denen die Migräne den Job oder Botox, aber auch Verhaltensanpassungefährdet. gen oder alternativmedizinische Ansätze www.jobwohlkopfwohl.ch wie Craniosacral-Therapie, Akupunktur und autogenes Training können die Behandlung ergänzen.» | sprechstunde doktor stutz

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das geheimnis des masseurs

Der Masseur, die Schmerzen und das kleine Gerät Seit 36 Jahren massiert er Fussballern die Verspannungen weg. Wenn es um seine eigenen Schmerzen geht, schwört René Mischler auf ein kleines Gerät. Massieren tut gut! Nicht nur seinen Fussballern, auch ihm. Die Arbeit mit den Händen sei wie ein kleines bisschen Therapie für seinen eigenen kaputten Rücken. Die rhythmischen Bewegungen und der Gegendruck bei der Massage. Actio gleich Reactio. Immerhin. «Aber Metzger hätte ich nie werden dürfen», sagt der Basler, der in Bern aufwuchs und heute im Kanton Zürich lebt. Körperlich sei das viel zu anstrengend gewesen für jemanden, der schon als Kind unter Morbus Scheuermann gelitten hat, einer Wachstumsstörung, die zur Fehlstellung seiner Wirbelsäule führte. Die Schmerzen begannen zwar erst nach der Lehre. So richtig. Gerade vor der Rekrutenschule. Doch das war kein Grund für ihn, bei der militärischen Aushebung nicht trotzdem auf die Zähne zu beissen. Während der RS wurde es sogar ein wenig besser. Das Metzgerleben bedeutete harte Arbeit, zehrte an seinen Kräften und schlug immer mehr auf die eigenen Knochen. Er arbeitete in Bern, Basel und Zürich, in grossen und kleineren Betrieben. René Mischler hatte alle Handfertigkeiten erlernt, nicht nur wursten; Ganze Rinder lagen bei ihm auf der Schlachtbank. Über seine Rückenschmerzen hatte er nie geklagt, sie geduldig ertragen. Jahrelang steckte er alles weg. Bis zum Unfall. Rindsstotzen wurden gerade ausgebeint. Mit einem Blech und 60 Kilo Brät darauf rutschte er auf dem feuchten Boden aus. «Ich hatte noch versucht, das Brät aufzufangen, bevor ich mit meiner linken Schulter ungebremst und knallhart auf einen 30

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Im Handumdrehen hat René Mischler seinen Therapeuten einsatzbereit


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Gitterrost stürzte.» Wenig später lag er, der täglich mit Fleisch und Knochen zu tun hatte, selber auf dem Operationstisch. Drei Eingriffe waren nötig, um die Schulter wieder auf Vordermann zu bringen. Einigermassen, denn so richtig gut wurde es nicht mehr. Mit 52 musste er seine Metzgerschürze an den Nagel hängen. Vor genau 15 Jahren. Geblieben ist ihm das Massieren. Schon früher hatte er die Spieler des Firmenclubs von Coop Bern durchgeknetet, bevor er zum FC Bern wechselte. «Die waren mal besser als die Young Boys. Doch das ist schon lange her», sagt er. Über den FC Freienbach und den FC Kilchberg-Rüschlikon kam er zum FC Horgen, wo er heute die erste Mannschaft massiert. Seine Hände sind stark und dennoch feinfühlig. Nur gegen die eigenen Schmerzen sind sie machtlos. Hier schwört er auf ein kleines Gerät, das er sich vor zwei Jahren bei Sprechstunde Doktor Stutz besorgt hat. «Ohne dieses Gerät wäre ich heute nicht mehr motiviert, meine Arbeit zu erledigen», sagt er, der schon etliches ausprobiert hat. Bei diesem stimme einfach alles. René Mischler spricht von einem TENS-Gerät, mit dem er täglich seine Rücken- und Schulterschmerzen lindert. «Es ist ganz einfach: nur die Elektroden aufkleben und einschalten.» Auf der Haut spürt er dann ein leichtes Kribbeln, dessen Intensität sich variieren lässt. Für Rücken und Schulter gibt’s verschiedene Programme. «Es ist eine Wohltat, denn die Schmerzen lassen sehr schnell nach. Und das Beste: Ich kann es bei Bedarf zu Hause einsetzen, muss nicht warten, bis ich einen Termin beim Arzt habe.» René Mischler ist begeistert, das merkt man. Auch bei seinen Fussballern findet das «Apparätli» Anklang. Aber nur als Überbrückung bis zur nächsten manuellen Massage. Denn auf die kraftvollen Handgriffe von «Mischi» will beim FC Horgen so schnell niemand verzichten. |

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morbus bechterew

Die Muskelzerrung, die keine war Drei Jahre lang lief er mit einer falschen Diagnose herum. Bis Peter Burri in seinem Lehrbetrieb vor Schmerzen keinen Schritt mehr gehen konnte und Minuten später als Notfall im Spital lag. Es klingelt. Post ist da. Das Paket ist gekühlt. Muss es, denn der Inhalt ist wärmeempfindlich. Peter Burris Frau öffnet die Tür und nimmt die Box entgegen. Sie weiss, was zu tun ist, damit die Kühlkette auch auf der letzten Meile nicht unterbrochen wird: Der Inhalt kommt sofort in den Kühlschrank. Die Kühlbox nimmt der Pöstler wieder mit und bringt sie dem Medikamentenversand «MediService» zurück. Seit eineinhalb Jahren verlässt sich Peter Burri auf diesen praktischen Dienst. Einmal im Monat kommt eine Lieferung mit vier Spritzen. Pünktlich am Mittwoch zwischen 7 und 9 Uhr. Und wenn Burri Fragen rund um das Medikament und seine Wirkungsweise hat, kann er den MediService Kundendienst jederzeit anrufen. «So fühle ich mich sicher und gut aufgehoben.» Die Medikamente sind über den Postversand billiger. Und sie helfen. Peter Burri leidet unter Morbus Bechterew. Schon seit 30 Jahren. Eigentlich drei Jahre länger, doch niemand wusste, dass er diese Krankheit hatte. Bis zum Beginn seiner Stifti als Koch. Er liebte das Kochen. Und den Sport. Die kantonalen Leichtathletikmeisterschaften verpasste er nie. Speer, Hammer und Kugel waren die Disziplinen des Regensdorfers. Sein Vorbild: KugelstossLegende Werner Günthör. Und dieser besuchte die Nachwuchssportler ab und zu in den Trainingslagern. Die Motivation war grenzenlos. Doch nach den Wettkämpfen kamen immer diese Schmerzen. In Hüfte und Oberschenkeln. «Ich konnte nicht mehr rund laufen», sagt Peter Burri und ging zum Hausarzt. «Er diagnostizierte eine Muskelzerrung, was nach dem Wettkampf ja durchaus hätte sein können. Drei Jahre lang ging 32

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das so. Eine Zerrung nach der anderen. Dachten wir.» Dann der Tiefschlag. Im Lehrbetrieb. Den 18-Jährigen überfielen starke Schmerzen in der Hüfte. Kein Schritt mehr war möglich. Notfalleinlieferung in die Schulthess Klinik. Von wegen Zerrung. Die Diagnose lautete Morbus Bechterew. Der behandelnde Arzt staunte und fragte, warum Burri mit diesem Krankheitsbild nicht schon viel früher zu ihm gekommen sei. «Ich hatte noch nie etwas von Morbus Bechterew gehört», sagte der Patient. «Doch der Gen-Test bestätigte es: Ich hatte genau diese Krankheit und wurde sofort in die Reha-Klinik Leukerbad überwiesen, weil dort ein Programm für Bechterew-Patienten bestand.» In der Hüfte Arthrose und im Rücken begannen die Bandscheiben zu verknöchern. «Man schickte mich in eine Gehschule. Zusammen mit den Einlagen bekam ich die Hüfte einigermassen in den Griff. Das Leben wurde erträglicher, doch die Versteifung zwischen Becken und Schulter schritt voran.» Bewegung sei gut. Damit könne er den Krankheitsverlauf aufhalten, hiess es. Seinen Sport musste er dennoch aufgeben, wenig später auch seinen Beruf als Küchenchef in einem Speiserestaurant. «Das war das Härteste! Doch die Schmerzen im Brustbereich wurden immer unerträglicher, und ich musste lernen, mit dem Bauch zu atmen, um den Brustkorb zu schonen.» Eine Umschulung zum Dach- und Bauspengler brachte keine gesundheit­ liche Verbesserung, und wegen der Kälte im Winter musste Peter Burri auch diesen Job aufgeben. Heute arbeitet er in seinem Wohnort Buchs ZH im Lager eines Weinhandels.

Morbus Bechterew – wissenschaftlicher Name Spondylitis ankylosans – ist eine chronischrheumatische Krankheit. Entzündliche Prozesse befallen vorwiegend das Kreuz-Darmbein-Gelenk und die Wirbelsäule. Gelenke an Armen und Beinen und Sehnenansätze an Knochen können beteiligt sein. Bei einem Drittel der Erkrankten kommt es zu Augenentzündungen, hingegen sind Beteiligungen von Herz, Lunge und Nieren selten. Die chronisch-rheumatische Entzündung befällt in der Regel zuerst die Kreuz-DarmbeinGelenke (Iliosakralgelenke), also die Verbindung der Basis der Wirbelsäule mit dem Becken. Diese Entzündung ist verantwortlich für den typischen nächtlichen Ruheschmerz, Kreuz- und sogenannte Ischiasbeschwerden, die den Patienten gegen drei oder vier Uhr morgens aufwecken und ihn zwingen, aufzustehen und umherzugehen. An der Wirbelsäule können die Zwischenwirbelgelenke und sämtliche Bänder von der Entzündung erfasst werden. Die Zwischenwirbelgelenke verlieren dadurch ihre Beweglichkeit, die Bandscheiben und die Bänder können versteifen und verknöchern. Dieser Prozess verursacht Schmerzen und schränkt die Beweglichkeit der Wirbelsäule ein. www.bechterew.ch


morbus bechterew

Täglich verschiebt er Dutzende Kartons mit Flaschen, belädt den Lieferwagen mit Weisswein, Rotwein, Prosecco, Champagner. Edle und weniger edle Tropfen. Hunderte von Litern. Alles nur möglich dank dem Medikament, das er wöchentlich selber spritzt und das ein Mal im Monat gekühlt nach Hause geliefert wird.

«Seit Dezember 2008 nehme ich Enbrel. Anfängliche Bedenken wegen meines Immunsystems verflogen, denn ich musste gegen die Schmerzen unbedingt etwas tun.» Peter Burri will arbeiten und niemandem zur Last fallen. «Ich möchte meinen Job behalten. Dauernde Ausfälle kann ich mir einfach nicht leisten.» |

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fingerarthrose

Das Mysterium der verknöchernden Hand Ein stechender, bohrender Schmerz in der Hand. Nur in der Hand. Nicht lebensgefährlich, aber mit ernsthaften Folgen. Rheumatologe Dr. Rainer Klöti sagt, was man gegen die Verkrüppelung der Fingergelenke tun kann. Fingerarthrose ist eines der unerklärtesten Krankheitsbilder, die es gibt. Das Gute zuerst: Sie ist keine Systemerkrankung, sondern allein auf die Knorpel der Hand bzw. einzelner Finger beschränkt. Warum das so ist, weiss niemand. Fingermittelgelenke, Finger-Endgelenke und das Daumensattelgelenk können betroffen sein. Ganz anders die rheumatoide Arthritis. Sie greift den gesamten Körper und im Bereich der Hand die Fingermittel- und Finger-Grundgelenke an, nicht aber die

Studie Chondroitinsulfat Eine neue Studie zeigt: Der Wirkstoff Chondroitinsulfat verringert die Schmerzen bei Fingerarthrose und erhöht gleichzeitig die Beweglichkeit der Finger. Die Studie wurde von Prof. Cem Gabay, Vorsteher der Rheumatologie am Universitätsspital Genf, initiiert und durchgeführt. Die Schmerzen gingen um durchschnittlich 36 Prozent zurück, die Funktionsverbesserung betrug 26 Prozent. Prof. Gabay: «Die Resultate belegen, dass die tägliche Einnahme von Chondroitinsulfat eine wirksame und gut verträgliche Therapie zur Behandlung der Fingerarthrose ist.» Damit kommt Bewegung in die Behandlung dieser Erkrankung. Es stehen nämlich nur wenige Alternativen zur Verfügung, und viele davon sind nicht gut untersucht. (Da es verschiedene Arten von Chondroitinsulfat gibt und sich diese in ihrer chemischen Struktur unterscheiden, ist zu bemerken, dass sich die Studienresultate auf das Medikament «Condrosulf» beziehen.)

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Finger-Endgelenke. Diese Unterscheidung lässt sich leicht vornehmen. Ein Pluspunkt für die Diagnose beim Hausarzt. Das Schlechte: Fingerarthrose wird häufig bagatellisiert, weil sie nicht auf den restlichen Körper übergreift und deshalb eigentlich ungefährlich ist. Und auch darum, weil es keine wirksamen Behandlungskonzepte gibt, die eine Heilung herbeiführen. Zum Glück ist das nur die halbe Wahrheit, denn es gibt etwas, das den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst. Dr. Rainer Klöti, Rheumatologe am Medizinischen Zentrum in Brugg AG: «Mit dem Wirkstoff Chondroitinsulfat kann das Fortschreiten der Krankheit massgeblich verlangsamt werden.» Und das ist wichtig, denn verkrüppelte Fingergelenke führen zu erheblichen Einschränkungen im Alltag. Eine Studie des Universitätsspitals Genf beweist erstmals: Auch die Schmerzen werden dank dem Wirkstoff Chondroitinsulfat spürbar verringert, was die Lebensqualität ver-

Dr. Rainer Klöti

Wer sie hat, hat Pech. Fingerarthrose lässt sich mildern, aber nicht heilen. Wahrscheinlich spielt die Genetik eine wichtige Rolle.


fingerarthrose

bessert. Patienten berichten daneben über die gute Wirkung von Fingerbädern mit Heublumen und über die Linderung der Beschwerden bei der Einnahme von Extrakten von Grünlipp-Muscheln und Hagebutten. Bestrahlt wird übrigens nur bei sehr schwerwiegenden Verläufen, dann aber mit guter Wirkung auf die Schmerzen. Wann muss ein Gelenk durch eine Prothese ersetzt werden? Dr. Klöti: «Ein Ersatz macht Sinn, wenn ein einziges Gelenk stark in Mitleidenschaft gezogen ist.» Ab wann tritt die Krankheit auf? Dr. Klöti: «Frühestens ab einem Alter von 30 Jahren. Meist aber mit Beginn der Menopause, womit auch klar ist, dass vor allem Frauen betroffen sind. Bei ihnen ist es nicht nur ein funktionelles, sondern auch ein ästhetisches Problem.» Bei nahezu allen Menschen über 60 finden sich auf dem Röntgenbild Zeichen einer Fingergelenkarthrose. Jeder Zwölfte leidet unter den Symptomen. Wie beginnt die Erkrankung? «Am einzelnen Finger-Endgelenk zum Beispiel. Es ist ein stechender, bohrender Schmerz, der häufig am Morgen auftritt. Man spricht auch von Morgensteifigkeit», sagt der Experte. Was soll jemand tun, der zum ersten Mal von solchen Sym­ ptomen betroffen ist? «Erst einmal zwei Wochen warten und beobachten, wo es genau wehtut und wie sich der Schmerz entwickelt. Wenn die Schmerzen anhalten oder bald wieder kommen, soll man den Arzt konsultieren. Auch um eine rheumatoide Arthritis auszuschliessen, denn diese kann und muss früh behandelt werden.» Was tut der Arzt genau? Dr. Klöti: «Er befragt den Patienten und tastet die Gelenke der Hand ab. Zum Ausschluss anderer Erkrankungen dient ein Röntgenbild.» Können die Beschwerden auch auf Gicht zurückzuführen sein? «Bei Gicht sind Schwellung und Schmerzen nicht im, sondern neben dem Gelenk zu finden. Gichtfinger gibt es heute aber fast keine mehr, weil die Ernährung viel besser ist als früher.» Welche Tipps geben Sie Patienten mit Fingerarthrose? Dr. Rainer Klöti: «Sie sollen ihre Gelenke vor übermässiger Belastung, häufiger Kälte und Feuchtigkeit schützen. Bei

Hausarbeiten Handschuhe tragen, die Hände regelmässig einfetten und ihnen immer wieder Erholung gönnen. Klavier spielen und auf der Computertastatur schreiben sind demgegenüber gute Übungen, um die Beweglichkeit zu erhalten. Bewegen, ohne übermässig zu belasten, das ist das Behandlungskonzept. |

Hand bei Palpation

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rheumatoide arthritis

Ich wollte – doch meine Hände konnten nicht Sein Arzt hatte ihn bereits abgeschrieben. Erst ein Artikel in der «Sprechstunde Doktor Stutz» führte zur richtigen Diagnose. Wieder so ein Tag. Die Finger schreien vor Schmerz, die Hände streiken. Heinz Mundwyler kann die Zange nicht zusammendrücken. Die Kraft fehlt, alles brennt. Der Schraubenzieher rutscht ihm aus der Hand, fällt auf den Werkstattboden. Schmerzen über Schmerzen. Schon seit einigen Monaten macht ihm die Arbeit keinen Spass mehr. Jene Arbeit, die er sein ganzes Leben lang so geliebt hatte und für die er vor 19 Jahren die eigene Firma gründete. Die Schmerzen kamen zwar erst im Jahr 2005, da war Heinz Mundwyler bereits drei Jahre über das Pensionsalter hinaus. Doch sie wurden unerträglich. Gab ihm jemand zur Begrüssung die Hand, zog er sie instinktiv zurück. Aus Angst vor dem noch grösseren Schmerz, wenn sein Gegenüber zudrücken würde. Früher hatte er zugedrückt. Und angepackt. Früher, als er im Jahr 1953 mit 16 Jahren bei Brown Boveri & Cie. in Baden eine Lehre als Grossapparate-Schlosser startete. Die Maschinenindustrie florierte, und Baden war das Schweizer Herz der Gas- und Dampfturbinen-Produktion. «BBC schickte seine Leute ins Ausland auf Montage, für gutes Geld. Alle wollten damals zu BBC, alle wollten einen Auslandjob.» Er nicht. Ihn zog es nach der Lehre zu Escher Wyss nach Zürich. «Wer von BBC kam, wurde überall mit Handkuss genommen.» Druckröhren für Kraftwerke schweisste Mundwyler in Zürich zusammen. Die Arbeit lag ihm, und er machte sie gut. Trotzdem zog er schnell weiter. «Ich wollte etwas Spannenderes», erinnert sich der 73-Jährige und heuerte bei einem kleinen Betrieb an. «Ob ich schweissen könne, fragte der Patron. Ich 36

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Kann wieder kräftig zupacken – Heinz Mundwyler in seiner Werkstatt.


rheumatoide arthritis

Rheumatoide Arthritis – früher auch chronische Polyarthritis genannt – ist eine fortschreitende Autoimmunkrankheit, bei der die körpereigene Abwehr aus noch ungeklärten Gründen gesundes Gewebe angreift und chronische Entzündungen der Gelenke an Händen, Füssen, Ellenbogen, Knien und im Nacken auslöst. Die Entzündungen verformen die Gelenke und beeinträchtigen ihre Funktion, was zu Schmerzen, Steifigkeit, Schwellungen und schliesslich zur Zerstörung der Gelenke führt. Auch weitere Organe wie zum Beispiel die Augen, Lungen oder Blutgefässe können betroffen sein. In der Schweiz sind rund 70 000 Patienten betroffen. Die Krankheit kann im Prinzip in jedem Alter auftreten. Am häufigsten ist rheumatoide Arthritis allerdings im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Bei Frauen tritt die Krankheit rund dreimal häufiger auf als bei Männern. Rheumatoide Arthritis beginnt vielfach mit Morgensteifigkeit: Der Patient kann nach dem Aufstehen die Finger nicht mehr frei und schmerzlos bewegen. Sie ist ein Alarmsymptom ersten Ranges, mit dem man möglichst rasch zum Arzt soll. Weiter sind Schwellungen der Grund- und Mittelgelenke der Finger an beiden Händen für rheumatoide Arthritis absolut typisch. Es gibt aber immer wieder auch untypische Fälle, die mit einer Entzündung in einem Knie- oder Hüftgelenk beginnen.

gab ihm eine Kostprobe und hatte den Job in der Tasche. Gleich am nächsten Morgen ging’s los. So funktionierte das früher.» Weitere Stationen folgten, mal blieb er länger, mal nur ganz kurz. Wie an einer Tankstelle, als er für betuchte Herren die Fahrzeuge in der Tiefgarage parkierte. Oder als er sieben Jahre als Taxifahrer durch die Stadt kurvte. «Ich wollte raus aus der Hektik», sagt Mundwyler und zog für eine Saison auf die Schwarzwaldalp ob Meiringen, um Kühe zu hüten. «Und zu melken.» Doch ohne Hund und Gehilfe waren 110 Tiere zu viel. «Ich musste jeden Tag um 4 Uhr aufstehen und bis Mitternacht arbeiten.» Das hatte er nicht gesucht, und schon nach zwei Wochen war das Abenteuer zu Ende. Ohne Lohn. «Egal, bloss weg hier», erinnert sich Mundwyler. Lieber Maschinen reparieren als Kühe melken. Kopf, Herz und Hand von Heinz Mundwyler gehörten eben doch der mechanischen Industrie. Bei Rolba in Wetzikon lernte er fortan alles über Pistenfahrzeuge und Motorschlitten. Die Service-Tage in den Bergen hatten es in sich, denn die Fahrzeuge mussten schnell wieder flott sein. Er war bekannt und geschätzt in der Branche, und mit Beginn seiner Selbständigkeit konnte er die Schweizer Vertretung für einen kanadischen Motorschlitten-Hersteller übernehmen. Dann der herbe Dämpfer vor sechs Jahren. Keine defekte Maschine, nein, die Mechanik des eigenen Körpers spielte auf einmal verrückt, meldete mit zunehmenden Schmerzen, dass etwas nicht mehr stimmt. Zuerst in den Handgelenken, dann in den Fingern. Später tat auch die Schulter weh und schliesslich beide Knie. Wie der Anfang vom Ende fühlte es sich an. «Niemand wusste, was ich hatte. Das Arbeiten fiel immer schwerer. Last statt Lust bestimmte den Alltag.» Eine Odyssee durch verschiedene Wartezimmer liess ihn zusätzlich zweifeln. «Weil ich neben den Schmerzen auch so schrecklich müde war, vermutete eine Bekannte Eisenmangel und empfahl mir einen weiteren Arzt.» Doch mit dem Eisen war alles in Ordnung. Heinz Mundwyler: «Hoffnung schöpf-

te ich erstmals in einem Artikel von Sprechstunde Doktor Stutz. Ich hatte das Heft eben in der Post bekommen und las etwas über rheumatoide Arthritis. So ist das auch bei mir, dachte ich und zeigte das Magazin dem Arzt, der meinen Eisenwert bestimmt hatte. Er meldet mich sofort im Kantonsspital Aarau an. Und siehe da: Die Ärzte dort wussten genau, was zu tun war, und nach einer Woche und etlichen Tests hatte meine Krankheit einen Namen: Ich litt tatsächlich unter rheumatoider Arthritis.» Jetzt musste endlich etwas gehen. Und wie es ging! Mundwyler spritzt seither einmal wöchentlich mit einer Fertigspritze subkutan Methotrexat. «Nach vier Wochen hatte sich mein Zustand deutlich gebessert, nach zwei Monaten war ich komplett schmerzfrei! Ich machte Luftsprünge vor Freude. Es ist wie ein Wunder: Jetzt habe ich trotz meinen 73 Jahren eine Perspektive und vor allem wieder Freude am Arbeiten.» Auch heute noch ist Heinz Mundwyler ein gefragter Mann in der Branche, nicht zuletzt dann, wenn es um das eine oder andere Modell von früher geht. «Eigentlich will ich aufhören, doch das ist gar nicht so einfach. Viele alte Kunden möchten unbedingt weiterhin mit mir zusammenarbeiten.» Sagt es und drückt mit einem Lächeln auf den Lippen die Zange kräftig zusammen. |

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Keine Zeit verschwenden Wenn der Körper die eigenen Gelenke torpediert, muss eine medikamentöse Abwehrstrategie her. Schnell, gezielt und patientengerecht: die Stufentherapie und der Trumpf im Ärmel.

Dr. Adrian Forster, Chefarzt Klinik St.Katharinental Diessenhofen

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Rheumatoide Arthritis beginnt schleichend – und trifft trotzdem wie aus heiterem Himmel. Einzelne Gelenke entzünden sich, schwellen an, werden warm, schmerzen sogar in Ruhestellung und reagieren empfindlich auf Druck. Typisch ist die Morgensteifigkeit. Man steht auf, alles tut weh, und es dauert meist länger als eine halbe Stunde, bis die normale Beweglichkeit wieder da ist. Der Grund für die Schmerzen: Bei rheumatoider Arthritis geraten die körpereigenen Abwehrzellen ausser Kontrolle und zerstören die Gelenke, als ob sie fremde Eindringlinge wären. Aus der gesamten Gelenkinnenhaut entsteht ein geschwulstartiges Gewebe. Knochen und Gelenke werden zerstört. Die normale Funktion der Gelenke geht unwiderruflich verloren. Das Gebot der Stunde lautet: so schnell wie möglich die geeignete Therapie einleiten, denn die Gelenkschädigung beginnt bei rheumatoider Arthritis schon früh und kann ohne Behandlung bis zur Invalidität des Patienten führen. Doch die Früherfassung der Krankheit ist gar nicht so einfach. Warum nicht? Dr. Adrian Forster, Chefarzt Klinik St. Katharinental in Diessenhofen: «Die ersten Zeichen sind Schmerzen und Gelenkschwellungen. Sie sind oft nur wenig charakteristisch. Auch Blutuntersuchungen und Röntgenbilder helfen nicht immer, da sie normal sein können. Die Diagnose muss hauptsächlich klinisch gestellt werden, was viel Erfahrung erfordert.» Rheumatoide Arthritis beginnt am häufigsten im Alter zwischen 40 und 60 Jahren. Sie kann aber jederzeit auftreten und auch Drüsen, Haut, Lunge, Herz und Augen betreffen. Etwa ein Prozent der Bevölkerung erkrankt im Laufe des Lebens. Frauen sind

zwei- bis dreimal häufiger betroffen als Männer. Viele Patienten kämpfen zusätzlich gegen entzündungsbedingte, grosse Müdigkeit. Die Behandlung verfolgt zwei Ziele: Schmerzen lindern und bleibende Gelenkschäden verhindern. Oft braucht es mehrere Therapieanpassungen, bis der Rheumatologe die passende Behandlung gefunden hat, denn nicht alle Menschen reagieren auf die verwendeten Medikamente gleich. Generell kommt eine Stu­ fentherapie zum Zug. Zuerst werden nicht-steroidale Antirheumatika eingesetzt, die jedoch nur gegen Schmerzen und Entzündungen, nicht aber gegen die Gelenkzerstörung wirken. Sie haben keinen Einfluss auf die Ursache der rheumatischen Erkrankung und sind oft nicht gut verträglich. Welche Rolle spielen Kortison-Medikamente? Dr. Forster: «Sie kommen dann zum Zug, wenn sich die nicht-steroidalen Antirheumatika als ungenügend erweisen. Kortison-Medikamente vermögen die Gelenkentzündungen und -schmerzen sehr rasch stark zu lindern. Leider sind sie aber mit vielen Nebenwirkungen behaftet, so dass man sie nur ergänzend zu Basismedikamenten einsetzen sollte.» Steht die Diagnose «rheumatoide Arthritis» fest, werden sofort Methotrexat und andere Basismedikamente eingesetzt. Sie bekämpfen die Entzündung und halten im Idealfall die Gelenkzerstörung auf. Wirken die klassischen Basismedikamente zu wenig stark, kommen zusätzlich sogenannte Biologika, meist TNF-Hemmer, heute zum Beispiel auch IL-6 Antagonisten, zum Einsatz. Auch sie zählen zur Basistherapie. Gelingt es mit einem TNF-Hemmer nicht, die Entzündung vollständig zu un-


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terdrücken und leidet der Patient weiterhin unter Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken, haben die Mediziner einen weiteren Trumpf im Ärmel: den Wirkstoff Rituximab, der im Medikament MabThera verwendet wird. MabThera ist aus der Onkologie bekannt und unterscheidet sich von allen anderen biologischen Arzneimitteln durch seine ganz spezielle Wirkungsweise und die sehr lange Wirkungsdauer. Das Medikament wird in zwei Infusionen von je einem Gramm im Abstand von zwei Wochen verabreicht. Die Erfahrungen in der Schweiz haben gezeigt, dass es besonders gut wirkt, wenn es unmittelbar im Anschluss an die erfolglose vorherige Therapiestufe zum Zug kommt. Die Wiederholung mit abermals zwei Infusionen erfolgt dann nach sechs Monaten bei allen Patienten, die gut auf den Wirkstoff Rituximab angesprochen haben, bei denen aber noch eine restliche Krankheitsaktivität vorhanden ist. So sehen es die neuesten Therapieempfehlungen für den Einsatz bei rheumatoider Arthritis vor, auf die sich alle universitären Rheumazentren der Schweiz geeinigt haben. Dank 6-Monats-Rhythmus kann die Krankheit inklusiv Schmerzen und Müdigkeit in Schach gehalten werden. Dr. Forster: «Das gilt in erster Linie für Patienten, die nach der Erstbehandlung mit Rituximab noch eine gewisse Krankheitsaktivität aufweisen.» Der Patient profitiert ganz besonders vom langen Therapieintervall. Es erlaubt ihm, die Krankheit bis zu einem gewissen Grad zu vergessen, und lässt ihm die Freiheit, auch längere Ferien in Angriff zu nehmen. Der Patient kann seinen beruflichen und familiären Aufgaben nachkommen, ohne auf häufige Termine für Injektionen oder Infusionen Rücksicht zu nehmen. Andere Basismedikamente müssen wöchentlich bis monatlich verabreicht werden. Zusätzlicher Vorteil der fixen 6-Monats-Intervalle ist die gute Planbarkeit. Denn auch Patienten, die unter dieser Therapie völlig beschwerdefrei sind, sollten den nächsten Behandlungszyklus rechtzeitig aufgleisen. Warten sie aus lauter Freude über die wiederge-

wonnene Lebensqualität zu lange, kann die Zerstörung der Gelenke unbemerkt weiter voranschreiten und sich plötzlich wieder durch Schmerzen bemerkbar machen. Der nächste Behandlungszyklus sollte also bereits dann gestartet werden, wenn der vorhergehende noch wirkt. Wie erkennt man den richtigen Zeitpunkt? Dr. Forster: «Es gibt in diesem Fall zwei Ansichten. Die einen sagen, man solle versuchen, die Zyklusintervalle ausgehend von sechs Monaten sukzessive zu verlängern. Andere Ärzte empfehlen, bei den ersten Anzeichen zurückkehrender Krankheit erneut zu behandeln; frühestens aber nach sechs Monaten.» Für welche Patienten ist dieses Hightech-Medikament geeignet? Dr. Forster: «MabThera eignet sich grundsätzlich für alle Patienten, bei denen eine Behandlung mit TNF-Hemmern ungenügend war. Am besten ist es wirksam, wenn sich im Blut Autoantikörper wie der Rheumafaktor nachweisen lassen.» Welchen Rat geben Sie Menschen, die frisch mit der Diagnose «Rheumatoide Arthritis» konfrontiert sind? Dr. Forster: «Ich würde mich so rasch als möglich an einen Facharzt für Rheumatologie wenden und eine Behandlung aufnehmen mit dem Ziel, die Gelenkentzündungen vollständig zu unterdrücken. Je früher man mit der Therapie beginnt, desto wirksamer ist sie, und desto besser können Gelenkschäden vermieden werden. Man darf keine Zeit verschwenden.» |

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Viel mehr vom Leben «Tempo Teufel!» Das ist salopp gesagt die Devise bei Rheumatoider Arthritis. Dr. Adrian Forster über eine Revolution und eine Leserstudie. Die einst gefürchtete Rheumatoide Arthritis ist zu einer behandelbaren Krankheit geworden. Viel mehr noch: Remission – so nennen die Mediziner das komplette Verschwinden der schwerwiegenden Symptome – ist heute realistisches Ziel, sowohl klinisch wie auch radiologisch. Den grössten Anteil an diesem Erfolg haben die neuen, biotechnologisch hergestellten Rheumamedikamente. «Sie haben die Therapie regelrecht revolutioniert», sagt Rheumatologe Dr. Adrian Forster, Chefarzt der Klinik St. Katharinental in Diessenhofen. «Diese Wirkstoffe greifen gezielt in das Krankheitsgeschehen ein und sind in der Lage, bei einem grossen Teil der Patienten den verhängnisvollen Entzündungs- und Zerstörungsprozess in den Gelenken zu bremsen oder sogar ganz zu unterbinden. Ihre Nebenwirkungen sind weit geringer als ursprünglich angenommen wurde, so dass sie für die Patienten einen bis vorher unvorstellbaren Gewinn an Lebensqualität gebracht haben.» Eine Schlüsseluntersuchung zur Therapie der Rheumatoiden Arthritis war die COMET-Studie, die erstmals das hochgesteckte Ziel einer klinischen, funktionellen und radiologischen Remission zum Erfolgskriterium der Behandlung gemacht hatte. Nach einem Jahr unter der Kombination aus dem Standardmedikament Methotrexat und dem Biologikum Etanercept (Enbrel) war jeder zweite Patient mit früher Rheumatoider Arthritis in Remission. COMET konnte zudem zeigen, dass eine Remission auch dann noch möglich ist, wenn die Therapie erst verzögert begonnen wird. Das belegen die Zweijahresergebnisse. Neue Auswertungen dieser Studie, die am Europäischen Rheumatologenkongress in Rom präsentiert wurden, zeigen, dass der Profit aber am grössten ist, wenn die Behandlung in den allerersten Monaten der Krankheit einsetzt. Dr. Forster: «Man kann nicht genug betonen, wie wichtig bei Verdacht auf Rheumatoide Ar40

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rheumatoide arthritis

thritis eine rasche Abklärung und Überweisung an ein spezialisiertes Zentrum sind. Je früher die Behandlung einsetzt, desto höher sind die Ansprechraten und desto eher lässt sich der Zerstörungsprozess in den Gelenken stoppen.» Einer der bestuntersuchten neuen biologischen Wirkstoffe ist Etanercept. Einer Hochpräzisonswaffe gleich, greift er genau dort im Immunsystem ein, wo es bei der Rheumatoiden Arthritis «brennt», beim sogenannten Tumorne­ krosefaktor, einem der stärksten Entzündungsbotenstoffe des menschlichen Körpers. Etanercept setzt den Tumornekrosefaktor schachmatt, indem er kurzerhand seine Andockstellen besetzt. Dadurch ist der von Etanercept gebundene Tumornekrosefaktor nicht mehr in der Lage, an Zellen anzudocken und die Entzündung

in den Gelenken auszulösen. Da der Wirkstoff aus vollständig humanen Sequenzen besteht, kommt es weder zur Bildung von neutralisierenden Antikörpern noch zu nachfolgendem Wirkverlust und Dosiserhöhung. Sicherheitsprofil und Verträglichkeit sind ausgezeichnet. Das bestätigt auch Dr. Forster: «Wir setzten Enbrel häufig ein. Nicht zuletzt auch wegen seiner guten Steuerbarkeit, einer Folge der relativ kurzen Halbwertszeit. Kommt dazu, dass das Risiko für gewisse Infektionen unter Enbrel deutlich geringer ist als bei vergleichbaren Mitteln.» Die Leserbefragung erwartet Dr. Forster mit Spannung. «Wir haben noch wenig brauchbare Zahlen über die Situation der Rheumapatienten in der Schweiz. Machen Sie deshalb bitte bei dieser Untersuchung mit.» |

Leserbefragung Wie geht es in der Schweiz Patienten mit Rheumatoider Arthritis? Wie rasch werden sie abgeklärt und behandelt? Und wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Zustand? Helfen Sie uns, ein verlässliches Bild zu gewinnen, um die Abklärung und Therapie zu optimieren. Einsendungen werden anonym behandelt und Adressen zu keinerlei Zwecken weiterverwendet. Vielen Dank für Ihre Unterstützung!

Wie viele Monate verstrichen von den ersten Symptomen bis zur Diagnose? ______________________ Monate Wie lange dauerte es vom Ausbruch der Erkrankung bis zum Start der Behandlung? _____________________ Welche Medikamente nehmen Sie heute? __________________________________________________________

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Haben Sie noch Krankheitssymptome?

 keine  wenige  mässig  viele  sehr viele

Wie zufrieden sind Sie mit Ihrem gegenwärtigen Zustand?  sehr zufrieden  zufrieden  es geht so  unzufrieden  überhaupt nicht zufrieden Wie zufrieden sind Sie mit der Art und Weise, wie Sie über Ihre Erkrankung informiert wurden?  sehr zufrieden  zufrieden  es geht so  unzufrieden  überhaupt nicht zufrieden

Bitte senden Sie den ausgefüllten Fragebogen an: Sprechstunde Doktor Stutz, Rheumastudie, Postfach, 6614 Brissago

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hüftoperation

Mit dem Chef im OP Schonende Hüftgelenks-Operation. Ausgeklügeltes Implantat. Hightech-Ausrüstung. Und trotzdem Handarbeit für den «Knochenschlosser». Dr. Markus Michel vom Orthopädischen Zentrum Münsingen nimmt uns mit in seinen Operationssaal.

Dr. Markus Michel, Chefarzt Orthopädie Spitalnetz Bern/ Orthopädisches Zentrum Münsingen

«Der Knochenschlosser» Ein Video der Hüft-OP in der MicroHip-Technik (wichtigste Schritte im Zeitraffer) mit Erklärungen von Dr. Markus Michel auf: www.doktorstutz.ch

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Besteck und Werkzeug liegen parat, schön säuberlich aufgereiht. Das Team hat alles vorbereitet. Draussen vor dem Operationssaal desinfiziert sich Dr. Markus Michel nochmals Arme und Hände, ausgiebig, doppelt und dreifach. Mit dem Ellbogen bedient er den Spender, damit die Hände keimfrei bleiben. Auf seinem T-Shirt steht hinten die Nummer 1. Er ist der Chefarzt. Seine Kollegen sind mit Nummer 2 und höher beschriftet. Zwei Assistentinnen setzen dem Chefarzt eine Art Astronautenhelm auf. Alles für die Sterilität. «Das ist ganz wichtig bei einer Hüftgelenk-Operation», sagt er. «In den letzten zwölf Jahren haben wir nur einen einzigen Fall eines Infekts gehabt, und das bei rund 400 GelenkOperationen pro Jahr.» Die Lampe über dem Operationstisch strahlt einen hellen Lichtkegel auf die seitliche Hüfte der Patientin. Den Schnitt zeichnet Dr. Michel zuerst mit einem Stift ein – Präzision ist alles –, dann greift er zum Skalpell. Mit ihm trennt er ganz sachte nur die oberste Hautschicht. Ein feiner Schnitt, fertig. Den Rest erledigt das Ultraschall-Messer. Es ist schonender, verletzt das Gewebe viel weniger. Zur Anwendung kommt die sogenannte «MicroHip-», eine sehr weichteilschonende Operationsmethode, die Dr. Markus Michel selber entwickelt hat. Kein Muskel und keine Sehne werden abgelöst, Nervenstränge geschont. Das verkürzt den Heilungsprozess enorm. «Wir verwenden heute vorwiegend unzementierte Gelenke. Das sind solche, die in den Knochen einwachsen und so eine ganze spezielle Stabilität

entwickeln. Knochenzement ist demgegenüber sehr spröde und altert ab dem ersten Moment des Einbaus.» Wichtig beim Gelenkersatz ist die sogenannte Paarung, also die Kombination von Gelenkkopf und Gelenkpfanne. «Für sehr aktive Patienten bevorzugen wir heute die Keramik-Keramik-Paarung, weil sie fast keinen Abrieb macht.» Ein solches Gelenk hält mit einer Wahrscheinlichkeit von 98 Prozent mindestens 20 Jahre lang, wahrscheinlich sogar wesentlich länger. Ist der defekte Gelenkkopf entfernt, muss die Gelenkpfanne gesäubert werden. Verwachsungen werden weggeraffelt und der Knochen fürs Implantat vorbereitet. Das braucht etwas Zeit. Aber es fliesst kaum Blut. Schonend eben, wie geplant. «Gib mir jetzt gleich einen Fünfziger», sagt er. Nicht etwa ein 50-RappenStück, nein, Dr. Michel spricht von der Gelenkgrösse bzw. den Raffelinstrumenten, damit nachher alles perfekt passt. «56, Probe. Schauen wir, ob die Grösse stimmt. Gut, Hammer. Hält so weit gut, den 56er kann man aufmachen.» Das ist das Signal ans Team, die entsprechenden Zutaten aus der sterilen Verpackung zu nehmen. Regelmässig wechselt Dr. Michel seine Arbeitshandschuhe, Sterilität ist das A und O. «Laufeinsatz, Stössel. Spülen.» Immer wieder ein Kontrollblick auf den Monitor. Gleich wird die Gelenkpfanne platziert. Zuerst in Kombination mit einem Probekopf. «Plus 5er-Kopf bitte, 36 Keramik», sagt der Chefarzt, und aus dem Hintergrund wird ihm das Material gereicht. «Das ist jetzt der definitive Kopf. Hammer... spülen nochmals.»


hüftoperation

Ein Blick auf die Muskulatur zeigt: Sie sieht auch nach der Operation so aus, als wäre sie nie berührt worden. Die letzten Fäden werden geknüpft und das wirklich kleine Operationsfeld sauber geschlossen. «Wie lief es aus Ihrer Sicht?» Dr. Markus Michel: «Die Methode hat viele Vorteile. Sie ist mehr als nur minimalinvasiv, denn nicht der kleine Schnitt allein ist entscheidend. Würde nur ein kleiner Schnitt gemacht und in der Tiefe konventionell operiert, bestünde das Risiko von grösseren Schäden, da alles

gezerrt und gequetscht wird. Es gibt nur einen Zugang zur Hüfte, und das ist der direkte vordere. Die MicroHip-Technik ist wohl die schonendste, sicher nicht die einfachste. Das Verfahren eignet sich deshalb nur für hochspezialisierte Zentren. Schon nach zwei Wochen wird die Patientin massiv weniger Schmerzen haben als vor dem Eingriff, wahrscheinlich sogar keine mehr. Dann braucht es aber noch ein wenig Geduld und Zeit zum Heilen. Sie kann trotzdem schon gehen, aber mit Vernunft.» |

Orthopädisches Zentrum Münsingen Krankenhausweg 18a 3110 Münsingen Telefon 031 720 23 23 ozm@ozm.com www.ozm.ch

Volle Konzentration: Dr. Michel, im Astronautenhelm, bereitet sich für die nächste Hüft-Operation vor. Der Monitor informiert laufend über den Verlauf des Eingriffs.

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knieprothese

Der Teufel und das liebe Knie Mit einem kaputten Knie geht nicht mehr viel. Höllische Schmerzen begleiten jeden Schritt. Da hilft vielfach nur eine Prothese. Dr. Marc Zumstein über die kniffligen Knieoperationen, bei denen der Teufel im Detail steckt.

Dr. Marc Zumstein, Chefarzt Orthopädie, Kantonsspital Aarau

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Unfall oder spontaner Schmerz? Diese Frage steht über allen Abklärungen im grössten Gelenk des menschlichen Körpers: dem Knie. Röntgenbild, Test von Beweglichkeit, Bänderstabilität und Meniskenzustand sowie später auch die Magnetresonanztomographie MRI zeigen auf, wo das Knie beschädigt ist und woher die Schmerzen kommen. Lautet die Diagnose «Arthrose», kommt es auf das Stadium der Gelenkszerstörung an. Dr. Marc Zumstein, Chefarzt Orthopädie am Kantonsspital Aarau: «Bei beginnenden Arthrosen versucht man, das Knie mit einfachen Mitteln zu kurieren. Physiotherapie, Verhaltensanweisungen für den Sport und knorpelschützende Medikamente stehen im Vordergrund. Ist die Arthrose schon fortgeschritten, wird die Operation zum Thema.» Und welche Operation ist die richtige? Es gilt zu unterscheiden. Das Kniegelenk ist dreiteilig. Es besteht aus dem Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen und den beiden Gelenken zwischen Oberschenkel- und Unterschenkelknochen auf der inneren und der äusseren Seite. Alle diese Teile können einzeln oder zusammen von Arthrose betroffen sein. Nach Bedarf stehen Teil- oder Vollprothesen zur Verfügung. Je nach

Prothesentyp in bis zu elf verschiedenen Grössen, wobei nicht – wie früher postuliert – das Geschlecht des Patienten für die Wahl der Prothese ausschlaggebend ist, sondern einzig und allein die Grösse des Knies. Vielfach kommt nur die Vollprothese in Frage. Das muss kein Nachteil sein, denn das Knie kann so mit der gleichen Mechanik wie vorher funktionieren. Anspruchsvoll allerdings: Der Operateur muss das ursprüngliche Gangbild des Patienten erhalten bzw. wiederherstellen. Hier kann die Computernavigation helfen, denn mit ihr lassen sich nicht nur die genauen Knie-

Navigation am Knie Fast jedes Auto besitzt heute ein Navigationsgerät. Und tatsächlich: Unter Mithilfe eines solchen «Navis» fährt es sich leichter und sicherer. Wie muss man sich die Navigation bei einer KnieOperation vorstellen? Dr. Marc Zumstein: «Der Vergleich ist nicht so schlecht: Auch bei der Computernavigation kann man nicht einfach blindlings dem Gerät vertrauen. Der Chirurg muss jeden vom Computer vorgeschlagenen Schritt überprüfen! Dann kommt man zu ausgezeichneten Resultaten.» Augenmass kontra Computernavigation. Sollte nicht jeder Chirurg die Vorteile der Navigation nutzen? Dr. Zumstein: «So weit würde ich nicht gehen. Die Navigation kann vor allem bei schwierigen Fällen die Fehlerrate vermindern. Erfahrene Operateure erreichen aber auch ohne Navigation ausgezeichnete Resultate.»


knieprothese

achsen, sondern auch die Spannung der Bänder vor der Operation exakt messen und anschliessend so einstellen, dass auch nach der Operation symmetrische Verhältnisse herrschen. Das System gilt als Nonplusultra der heutigen Operationstechnik. «Dank der Navigation sinkt die Fehlerrate beim Einsetzen von Prothesen», weiss Dr. Zumstein aus eigenen klinischen Erfahrungen am Kantonsspital Aarau. Die Totalprothetik ist in erster Linie für ältere Menschen entwickelt worden. Dort stiftet sie den grössten Nutzen, denn wer sich aktiv bewegen kann, bleibt länger selbständig. Und das ist für den Erhalt der Gesundheit im dritten Lebensabschnitt entscheidend. Jüngere Patienten leiden vermehrt unter isolierten Arthrosen. Liegt die Arthrose – zum Beispiel als Spätfolge

eines Unfalls – zwischen Kniescheibe und Oberschenkelknochen, kommt eine Teilprothese zum Einsatz. Viel häufiger ist aber die isolierte Arthrose zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Hier greift man bei jüngeren Patienten manchmal zu einem Trick, um das Knie zu erhalten. Der Arzt wird versuchen, die Belastung von der kranken auf die gesunde Seite des Knies zu verlagern und das Gelenk so zu erhalten. Dies sind die sogenannten Umstellungsoperationen. Bei anderen – oftmals älteren – Patienten wird demgegenüber die Halbprothese eingesetzt. Warum? Dr. Marc Zumstein: «Die Umstellungsoperationen haben eine längere Rehabilitationszeit als die Halbprothesen. Deshalb bevorzugen ältere Patienten die Halbprothese.» Das Ziel aller Eingriffe ist immer dasselbe: Das Knie soll schmerzfrei und normal beweglich sein sowie am besten auch sportliche Aktivitäten zulassen. «Ich habe einem Patienten vor Jahresfrist eine Teilprothese eingesetzt. Er unternimmt heute wieder Passfahrten mit dem Velo, und zwar ohne Probleme», sagt Dr. Zumstein. Gerade der Einsatz neuer und verschleissarmer Materialien wie der Zirkonlegierung «Oxinium» spielt beim Teilgelenkersatz eine grosse Rolle. Aktivere Patienten profitieren vom geringeren Abrieb eines solchen Implantats. Weniger Abrieb bedeutet längere Lebensdauer des Implantats. | Kantonsspital Aarau Orthopädie, Haus 1 Tellstrasse 5000 Aarau Telefon 062 838 47 69 www.ksa.ch

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knieoperation

Das Knie danach Ein operiertes Knie heilt bei jedem Menschen anders. Dr. Christoph Saager, orthopädischer Chirurg sagt, welches die Knackpunkte bei der Genesung sein können und warum man nicht mit dem Nachbarn vergleichen darf.

Dr. Christoph Saager, Facharzt FMH Orthopädische Chirurgie, Klinik Linde Biel und Spital Aarberg

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«Herr Doktor, meine Kollegin hat genau die gleiche Knieprothese wie ich, doch sie verspürt viel weniger Schmerzen beim Gehen», sagt die Patientin bei der Kontrolluntersuchung. Und vergisst dabei: Jeder Operierte bringt seine ganz persönliche Vorgeschichte mit und reagiert ebenso individuell auf den Eingriff. Kommt hinzu, dass die Verläufe nach der Implanta­ tion einer Total- oder Teilprothese nicht immer ganz einfach sind. Das Knie ist ein kompliziertes Gelenk, das oft sehr stark beansprucht wird – mehr als andere Gelenke. Dr. Christoph Saager, orthopädischer Chirurg an der Klinik Linde in Biel und am Spital Aarberg: «Ich implantiere pro Jahr etwa 120 Knie-Totalprothesen und zusätzlich auch Teilgelenke. Häufiger als beim Hüftgelenksersatz müssen sich die Patienten nach Eingriffen am Knie in Geduld üben.» Saager weiss, dass sich Betroffene nicht selten von einigen Vorzeigefällen blenden lassen und dabei übersehen, dass der Weg nach der Operation harzig sein kann. Ein Vergleich mit trainierten und bekannten Persönlichkeiten aus dem Sport, aber auch schon der Vergleich mit Personen aus der Nachbarschaft, welche ähnliche Eingriffe hatten, kann zu Frustration und Unsicherheiten führen. «Nicht jeder Patient tritt mit den gleichen Voraussetzungen in die Klinik ein», macht Dr. Saager deutlich. «Voroperationen und bestehende starke Entzündungen oder Reizzustände des Kniegelenks wirken sich auf

den weiteren Verlauf der Genesung aus.» Kommt zum Beispiel ein Patient mit ausgeprägten X- oder O-Beinen zur Operati-


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Schwellungen nach der Operation: bei jedem Patienten unterschiedlich stark ausgeprägt.

on, muss die ganze Beinachse korrigiert und Weichteile müssen gelöst werden. Es entstehen mehr Narben und nicht selten auch grössere Schmerzen. Das Auftrainieren des Kniegelenks kann in diesem Fall viel mühsamer sein als bei einem Patienten, der lediglich wegen eines verbrauchten Kniegelenks operiert werden musste. Ganz unbestritten: Die modernsten Operationstechniken mit Computersteuerung beziehungsweise Navigation und auch die neusten Kniegelenkprothesen, die eine stärkere Beugung zulassen, sind ein Segen für die Patienten, denn sie ebnen ihnen den Weg zurück in einen normalen Alltag. Aber auch sie verhindern nicht die Reaktion der Weichteile auf den chirurgischen Eingriff. Dr. Christoph Saager: «Jedes Knie reagiert anders. Es gibt Gelenke, welche noch über Monate anschwellen und ein entsprechendes Spannungsgefühl verursachen. Es gibt solche, die kaum anschwellen, und wiederum andere, die starke Einblutungen aufweisen. Es gibt Patienten, die innert weniger Wochen oder Monate bereits komplett geheilt sind, und andere – wenn auch zum Glück nur wenige –, die über eine längere Zeit Restbeschwerden

verspüren.» Auch die Einstellung des Patienten ist wichtig: Jeder Mensch geht anders mit Schmerzen, Schwellungs­ zuständen und Spannungsgefühlen um. Von Natur aus. «Ich gebe meinen Patienten den Rat, nach einem Gelenkersatz geduldig zu sein», sagt der Berner Chirurg. «Vor allem darf kein Patient mit seinen Nachbarn, Bekannten oder Verwandten vergleichen, die bereits einen ähnlichen Eingriff hinter sich haben.» Schon vor der Operation muss zum Beispiel klar sein: Das neue Knie kann nicht mehr so stark gebeugt werden wie das alte. Auch nicht bei optimalem Resultat. Eine grosse Einschränkung ist das aber nicht. Der künstliche Gelenkersatz verhilft in den allermeisten Fällen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Die Schmerzen werden reduziert oder verschwinden vollständig, und die Beweglichkeit verbessert sich. «Durch eine gute Aufklärung und Vorbereitung wird er deshalb mit gewissen Restbeschwerden sehr gut leben können.» Passt der Patient seine Arbeitssituation und seine sportlichen Aktivitäten nach der Operation ein wenig an, reduziert im Idealfall sein Übergewicht und wählt zum Beispiel beim Wandern eine leichtere Route als den schwierigsten Abstieg, dann können Lebensdauer und Zustand des neuen Kniegelenks über eine lange Zeit erhalten bleiben. |

Aufbautraining nach der Operation.

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gelenkchirurgie

Seite an Seite Chinesische Ärztin und Gelenkchirurg – für Sylvie Ackermann und Dr. Bruno Waespe ist das kein Widerspruch, sondern ein erfolgreiches Konzept. Man kann nicht telefonieren, wenn der Empfang schlecht ist. Aber auch nicht, wenn der Telefonapparat einen Defekt hat. Die Wirkung ist dieselbe, die Ursache hingegen nicht. Der Unterschied zwischen «Funktion gestört» und «Gerät zerstört» ist aber erheblich für die Problemlösung. Empfangsschwierigkeiten lassen sich von aussen leicht beheben, ein defektes Gerät muss von innen an der Hardware repariert oder ersetzt werden. Auch in der Behandlung von Verletzungen und Erkrankungen am Bewegungsapparat ist die Unterscheidung zwischen «gestört» und «zerstört» wesentlich. Dr. Bruno Waespe, Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie an der Arthrose Clinic in Zürich: «Stellt der behandelnde Arzt ein mechanisches Problem wie Meniskusriss, Sehnenriss, zerstörter Knorpel oder Arthrose fest, kommt mit Vorteil die Chirurgie zum Einsatz. Damit lässt sich der Schaden reparieren.» Liegt kein eindeutiger Gelenkschaden vor, ist also nur die Funktion gestört, hat die Natur gute Chancen, und die Selbstheilung muss gefördert werden. «Hier setzt die Traditionelle Chinesische Medizin TCM an», sagt Dr. Waespe und beschreibt die Grenzlinie zwischen gestörter Funk­ tion und Zerstörung als «biologischen Schnitt». Auch wenn der Patient über die Seite der funktionellen Störung in die Sprechstunde kommt, führt ihn die Abklärung an den richtigen Ort. Sylvie Ackermann, TCM-Ärztin in der Arthrose Clinic Zürich: «Zu Beginn der Diagnose unterscheidet sich die reine Schulmedizin nicht von den Möglichkeiten der TCM. Kommt ein Patient mit geschwollenem Knie zu mir, lass auch ich ihn 48

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erst einmal schulmedizinisch inklusive Röntgenbildern untersuchen. Stellt sich heraus, dass der Patient ohne akuten Auslöser immer wieder von den gleichen Beschwerden heimgesucht wird, kommt die Pulsdiagnostik zum Einsatz. Anhand von Akupunkturpunkten stelle ich im Verlauf des Meridians fest, ob die Störung funktionell oder organbezogen ist.» Lymphstau, akute Entzündung oder degenerativer Prozess? Wenn das Gelenk nicht zerstört ist, beginnen die konservativen Möglichkeiten der TCM. «Gerade der Einsatz von Blutegeln bringt gute Resultate nach einer Prothesen-Operation», sagt Ackermann. Generell: Die Methoden und Therapien der TCM verbessern den

Keine Einbahnstrasse. Im ständigen Dialog: Sich ergänzende Disziplinen arbeiten Hand in Hand

Chinesische Medizin gestört reversibel Selbstheilung Akupunktur Energie Selbstheilung


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Energiefluss und heilen die Funktionen. Die Chirurgie repariert den schon angerichteten Defekt und Schaden. Hybridmedizin nennt sich diese Zusammenarbeit zwischen den Medizinern aus dem Osten und den Ärzten aus dem Westen. Der Vorteil für den Patienten ist eklatant. Er wird integral erfasst und im zeitlichen Ablauf der richtigen Behandlung zugeführt. In jüngeren Jahren repariert und erneuert sich der Körper wie von selbst. Bleibende Schäden treten erst in der zweiten Lebenshälfte auf. Dann spielen Selbstheilung und Chirurgie Hand in Hand. Beispiel: Die schwere Hüftoder Kniearthrose muss zuerst operativ behandelt werden. Der Gelenkersatz bringt die Mechanik wieder auf Vordermann.

Oder: Ein Meniskusriss am Knie zerstört das Gelenk. Die Arthroskopie behebt den Schaden, und das Gelenk kann erhalten werden. In beiden Fällen braucht es einen versierten Chirurgen. Nach den Operationen – oder besser schon vorher – setzt die ergänzende Medizin mit dem ganzen Arsenal der komplementären Methoden an, um so die Selbstheilung zu fördern. Wenn allerdings kein mechanischer Schaden vorliegt, braucht es auch keine Operation, und alle konservativen Massnahmen kommen alleine zum Einsatz. Dieses Konzept der Zusammenarbeit ist an der Arthrose Clinic Zürich in einmaliger Weise realisiert und sehr erfolgreich. Gelenkchirurgie und TCM ergänzen sich, ganz zum Wohlergehen der Patientinnen und Patienten. |

Praxisklinik für Gelenk- und Sportchirurgie Toblerstrasse 51 8044 Zürich Telefon 043 268 28 28 info@arthroseclinic.ch www.arthroseclinic.ch

Chirurgie • • • •

Sportchirurgie Meniskus- und Kreuzbandchirurgie Gelenkersatz der grossen Gelenke Schulter-, Knie-, Hüftchirurgie

Praktisch alle Gelenkoperationen werden in der Arthrose Clinic Zürich minimal-invasiv durchgeführt. Diese Operationsverfahren sind hoch spezialisiert und werden von versierten Gelenkchirurgen durchgeführt. Die Arthroskopie hat sich vor allem an den Knie-/Schultergelenken bewährt. Dr. med. Bruno Waespe Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie (Knie, Hüfte)

Chirurgie zerstört irreversibel Defekt Gelenkchirurgie Materie Reparatur/Operation

Dr. med. Christoph Spormann Facharzt FMH für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie (Schulter, Ellbogen)

Chinesische Medizin • • • •

Pulsdiagnose Akupunktur Blutegel Mentales Training

Sylvie Ackermann, TCM-Akupunktur

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Wirkung und Nebenwirkung Schmerz- und Rheumamedikamente und der Magen-Darm-Trakt. Herkömmliche Schmerz- und Rheumamittel können mit der Zeit ganz schön auf den Magen schlagen. Professor Christoph Beglinger, Leiter Gastroenterologie am Kantonsspital Basel: Man muss zwischen Symptomen und Nebenwirkungen beziehungsweise Komplikationen unterscheiden. Komplikationen sind selten, Symptome zwar häufiger, aber harmlos und höchstens unangenehm. Welche Komplikationen können auftreten? In erster Linie Blutungen im Magen oder Geschwürdurchbrüche, sogenannte Perforationen. Ein bis zwei Prozent der Patienten, die regelmässig herkömmliche Schmerz- und Rheumamittel nehmen, erleiden eine Komplikation. Wenn man ein Risikoprofil erstellt, wird klar: Menschen ab einem gewissen Alter und solche, die bereits ein Geschwür hatten oder haben, müssen Vorsicht walten lassen. Menschen ab 65 haben mehr Komplikationen, aber nicht mehr Symptome. Wenn jemand Nebenwirkungen hat, muss er ein anderes Präparat aus einer anderen Substanzklasse wählen. Um Komplikationen zu vermeiden, müssen entsprechende Vorsichtsmassnahmen getroffen werden. Besonders gefährdet sind Menschen mit Begleiterkrankungen wie koronarer Herzkrankheit. Rheumamedikamente in Kombination mit Medikamenten zur Blutverdünnung beziehungsweise solchen, welche die Blutgerinnung beeinflussen, sind kritisch. 50

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Seit einigen Jahren sind die selektiven Cox-2-Hemmer auf dem Markt. Was ist an ihnen so besonders? Sie sind erst wegen der Magenkomplikationen herkömmlicher Rheuma- und Schmerzmittel entwickelt worden. Die köpereigenen Botenstoffe Cox-1 und Cox-2 spielen eine wichtige Rolle. Beide reagieren auf Entzündungen, Fieber und Schmerz. Unterdrückt man sie, lassen sowohl Schmerzen als auch Entzündungen nach. Herkömmliche Mittel hemmen Cox-1 und Cox-2 gleichzeitig. Was schlecht ist, denn die Cox-1-Botenstoffe haben auch positive Wirkungen: Sie schützen zum Beispiel die Magenschleimhaut vor der aggressiven Magensäure. Selektive Cox-2-Hemmer blockieren demgegenüber nur Cox-2 und lassen Cox-1 unberührt. Resultate: Der Magenschutz bleibt weitgehend erhalten. Die jüngst veröffentlichte Condor-Studie zeigt, dass die Cox-2-Hemmer auch über den ganzen Magen-Darm-Trakt hinweg verträglicher sind als die herkömmlichen Schmerz- und Rheumamittel, selbst wenn diese mit einem Säureblocker kombiniert werden. Was bedeuten diese Ergebnisse für die Praxis? Es gibt zwei Strategien. Die eine: Man kombiniert klassische Rheumamittel tatsächlich mit einem Protonenpumpenblocker, also einem Säurehemmer. Die andere: Man verabreicht einen selektiven Cox-2Hemmer. Beide Strategien sind wirksam, sie schützen den Magen und den oberen Verdauungstrakt. Im Gegensatz zur ersten Strategie wirkt der Cox-2-Hemmer auch im unteren Magen-Darm-

Trakt, was die Condor-Studie jetzt gezeigt hat. Was sollen Leute machen, die zum ersten Mal rheumatische Schmerzen haben? Jeder Mensch reagiert auf ein Medikament anders. Deshalb muss er zusammen mit seinem Arzt herausfinden, welches Medikament für ihn am besten ist. Grösste Wirkung und kleinste Nebenwirkung heisst die Devise. |

Condor ist die Abkürzung für «Celecoxib versus Omeprazol und Diclofenac bei Patienten mit Osteoarthritis oder Rheumatoider Arthritis». Die CondorStudie wollte herausfinden, ob zwei Mal täglich 200 mg des Cox-2-Hemmers Celecoxib oder zwei Mal täglich 75 mg des herkömmlichen Rheumawirkstoffes Diclofenac SR plus ein Mal täglich 20 mg des Säurehemmers Omeprazol zum Schutz des Magens besser ist. Resultat: Beide Strategien sind im oberen Magen/Darm-Trakt erfolgreich, aber Celecoxib wirkt auch im unteren Magen/Darm-Trakt und ruft signifikant weniger klinisch relevante Begleiterscheinung wie zum Beispiel Darmblutungen hervor als die Kombinationsstrategie. Celecoxib ist angezeigt zur symptomatischen Behandlung von Entzündungen und Schmerzen bei Rheumapatienten mit Osteoarthritis, Rheumatoider Arthritis oder Morbus Bechterew. Bei Kindern und Jugendlichen mit einem Körpergewicht von mehr als 25 kg kann Celecoxib zur symptomatischen Behandlung bei juveniler idiopatischer Arthritis eingesetzt werden.


«Unsere chinesischen Fachärzte für TCM sind spezialisiert auf die Behandlung von Schmerzen am Bewegungsapparat, Kopfschmerzen, Neuralgien und tumorbedingten Schmerzzuständen.» Dr. med. René Ochsenbein, schulmedizinischer Chefarzt der MediQi-Zentren, Rheumatologe FHM und Arzt der Inneren Medizin FMH. Informationen über die Behandlungsmöglichkeiten Ihrer Schmerzen mit Traditioneller Chinesischer Medizin von MediQi erhalten Sie unter der Gratis-Infoline: 0800 80 33 66 oder www.mediqi.ch


schleudertrauma

as Dilemma mit D dem Schleudertrauma Gibt es nun das Schleudertrauma oder ist alles nur Einbildung? Dr. Christopher Zurschmiede über geplagte Patienten, ratlose Ärzte und neue Therapien.

Dr. med. Christopher Zurschmiede

Auffahrkollision. Der Blechschaden hält sich in Grenzen, nur die Stossstange ist gebrochen. Ein problemloser Fall für die Versicherung. Unfallprotokoll, ein paar Telefonate, Auto in die Werkstatt, fertig. Alles ganz einfach. Sache erledigt. Oder doch nicht? Denn Tage später meldet sich das Unfallopfer und klagt über Schwindel, Ohrensausen, Nacken- und Kopfschmerzen. Röntgenbild und Magnetresonanztomografie zeigen zwar nichts Auffälliges, doch die Symptome sind da. Ein Dilemma: Mangelnde Diagnostik und fehlende klare Behandlungskonzepte machen es sowohl für die Unfallopfer als auch

Mögliche Beschwerden •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• •• ••

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Nackenschmerzen Kopfschmerzen Gesichtsschmerzen Bewegungseinschränkung der Halswirbelsäule Schmerzen im Schultergürtelbereich Schmerz auf Druck und Berührung Schmerzen der Brust- und Lendenwirbelsäule Muskelverspannungen Gefühlsstörungen und Kribbeln in den Armen Schwindel Übelkeit/Erbrechen Ohrensausen (Tinnitus) Sehstörungen, Stechen hinter den Augen Konzentrationsschwäche Gedächtnisstörungen Schlafstörungen Psychische Veränderungen


schleudertrauma

Therapiemöglichkeiten Minimal-invasive Schmerztherapie Durch gezielte Blockaden der kleinen Facettengelenksnerven mittels geringer Mengen eines lokalen Betäubungsmittels lässt sich herausfinden, ob ein Teil der Schmerzursache in den kleinen Wirbelsäulengelenken liegt und somit behandelt werden kann. Führt die Blockade während der Wirkzeit des lokalen Betäubungsmittels zu einer Schmerzlinderung, so kann davon ausgegangen werden, dass der Patient von einer Nervenverödung mit Strom profitieren wird. Die Schmerzleitung aus den Gelenken wird dadurch langfristig gestoppt, der Teufelskreis des Schmerzes unterbrochen. Schmerzausstrahlung und reaktive Muskelverspannung klingen ab. In Händen eines erfahrenen Schmerztherapeuten ist dieses Präzisionsverfahren eine sichere und für den Patienten gut tolerierbare Behandlung, deren Wirksamkeit mehrfach wissenschaftlich bewiesen wurde.

Konservative Behandlungsverfahren Unterschiedliche Schmerzursachen erfordern unterschiedliche Therapieansätze. Restbeschwerden wie Muskelverspannungen und Bewegungseinschränkung müssen allenfalls von einer anderen Seite angegangen werden. Unserer Erfahrung hat gezeigt, dass sich hierbei die minimalinvasive Schmerztherapie und Chiropraktik in idealer Weise ergänzen. Insbesondere für Patienten, die auf die herkömmlichen Behandlungsmethoden nicht angesprochen haben, ist der gezielte und gut koordinierte Einsatz beider Fachrichtungen von grossem Nutzen. Zur Unterstützung können durchaus auch stärkere Schmerzmedikamente eingesetzt werden.

Chiropraktische Mobilisation unter Anästhesie (MUA) Oft sind chiropraktische oder andere manuelle Behandlungsversuche unwirksam, weil die bewegungsbedingten Schmerzen im Nacken- und Schultergürtelbereich eine effiziente Therapie verunmöglichen. Unter Narkose hingegen fallen Muskelspannung und schmerzbedingte Abwehrreaktion weg. Dadurch erst wird die wirkungsvolle Mobilisation der Facettengelenke sowie die Dehnung und Lockerung des Muskel- und Bindegewebes möglich. In den meisten Fällen lässt sich eine deutliche Verbesserung der Nackenbeweglichkeit erreichen, was wiederum den Gelenks- und Gewebestoffwechsel fördert. Je nach Verlauf muss diese Behandlung mehrmals wiederholt werden. Konnte die anfängliche Nackenblockade einmal erfolgreich gelöst werden, tolerieren die Patienten problemlos weitere manuelle Nachbehandlungen auch im Wachzustand.

Triggerpunktbehandlungen Triggerpunkte sind schmerzhafte Punkte innerhalb der Muskulatur, deren Bedeutung oft unterschätzt wird. Bei Druck auf diese Punkte wird der Schmerz verstärkt. Besonders häufig betroffen ist die Schulter-Nacken-Muskulatur. Die Behandlung beinhaltet wiederholte lokale Anästhesieinfiltrationen oder Triggerpunktmassagen. sprechstunde doktor stutz

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schleudertrauma

Was passiert beim Schleudertrauma? «Schleudertrauma» ist keine Diagnose, sondern beschreibt den Unfallmechanismus. Auslöser ist die unerwartete Beschleunigung, die das Unfallopfer überrascht, bevor es schützend die Nackenmuskulatur anspannen kann. Wegen der Trägheitskraft wird bei einem Aufprall der Kopf gegenüber dem Körper, der im Autositz mit dem Fahrzeug verbunden ist, verzögert beschleunigt. In Millisekunden wird die Halswirbelsäule S-förmig deformiert. Wie ein Peitschenhieb oder Nackenschlag wirkt der Aufprall auf die Wirbelsäule, wobei grosse Scher-, Dehnungs- und Stauchungskräfte entstehen (siehe Skizze). Untersuchungen an verstorbenen Unfallopfern haben Zerrungen von Bändern, Muskeln und Nerven, Bandscheibenverletzungen, vor allem aber Quetschungen, Einblutungen und Entzündungen in den kleinen Wirbelkörpergelenken nachgewiesen. Bei schweren Unfällen können diese auch brechen. Besonders in Mitleidenschaft gezogen werden die Facettengelenke. Studien belegen: In 50 Prozent der Fälle ist die Ursache für zumindest einen Teil der Nacken- und Kopfschmerzen dort zu suchen. Bereits in 18. Jahrundert beobachteten Ärzte anhaltende Schmerzen nach Nacken- und Kopfprellungen. Die ohne sichtbare Verletzungen einhergehenden Beschwerdebilder fassten sie unter dem Begriff «postkontusionelles Schmerzsyndrom» zusammen. Die Bezeichnung «Schleudertrauma» wurde erstmals 1928 geprägt, um die Folgen von Heckkollisionen auf Nacken und Kopf zu umschreiben. Das Phänomen «Schleudertrauma oder HWSDistorsionstrauma» wird stets mit Autounfällen in Verbindung gebracht, kann aber auch Folge von Unfällen am Arbeitsplatz, beim Sport oder im Haushalt sein. Alleine in der Schweiz werden pro Jahr 10 000 Unfälle gemeldet, den Haftpflichtversicherungen entstehen jährliche Kosten von über einer halben Milliarde Franken.

Während eines Schleuderunfalls wirken erhebliche Kräfte auf die Wirbelsäule und das umgebende Weichteilgewebe ein (Abbildung nach Barnsley).

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In der Folge kommt es zur Überdehnung des Bandapparats, Stauchung der Wirbelkörper­ gelenke und Bandscheibenverletzungen.

für die Versicherer schwierig. Nicht selten werden die Unfallopfer als Simulanten hingestellt oder die Beschwerden als psychisch bedingt abgetan, vor allem, wenn es um Versicherungsleistungen geht. Das darf nicht sein! Der fehlende radiologische Nachweis von Verletzungen beweist nicht, dass dem Patienten nichts fehlt oder die Beschwerden psychischer Natur sind. Dr. Christopher Zurschmiede, Facharzt für Anästhesiologie, speziell Schmerztherapie im Polymedes Schmerzzentrum: «Der Fehler liegt nicht beim Patienten, sondern bei den bisherigen Nachweisverfahren. Die teils negativen und umstrittenen Ansichten über Schleudertrauma-Patienten haben Tradition: Sie spiegeln Befangenheit, Vorurteil und vor allem medizinische Unbeholfenheit wider.» Radiologische Untersuchungen decken nämlich nur gröbere Verletzungen wie z.B. Wirbelkörperbrüche auf oder zeigen altersbedingte Veränderungen, die jedoch nicht für die Schleudertrauma-Beschwerden verantwortlich sind. Die meist mikroskopisch kleinen Verletzungen, die Symptome verursachen, lassen sich leider auch mit den modernsten radiologischen Techniken (MRI) nicht nachweisen. Umso mehr gilt: Jeder Schleudertrauma-Patient hat das Anrecht, ernst genommen zu werden. Möglichst früh muss man mit der Abklärung beginnen, damit die Schmerzen nicht chronisch werden und eine Kettenreaktion auslösen. In den meisten Fällen verschwinden die Symptome innert weniger Tage bis Wochen. Nur ein kleiner Teil der Betroffenen – je nach Land bis zu 10 Prozent – hat anhaltende Beschwerden. Resignation ist jedoch falsch, denn vielen dieser Menschen kann geholfen werden. Voraussetzung sind aber der Mut, neue, innovative Behandlungswege zu gehen, sowie die korrekte Patientenführung. Das Therapiekonzept muss auf den konkreten Einzelfall ausgerichtet sein. Dr. Zurschmiede: «Aufgrund der komplexen, schmerzrelevanten Zusammenhänge ist eine gut koordinierte, interdisziplinäre Zusammenarbeit aller notwendigen Fachbereiche erforderlich.» Bei ausbleibender Besserung sollte spätestens nach drei Monaten die Abklärungs- und Behandlungsstrategie überdacht werden. |


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POLYMEDES

stellt sich vor

Die Betreuung von Patienten mit Schmerzen ist geprägt von unterschiedlichen Ansichten und Behandlungsansätzen. Einerseits stehen die ausschliesslich medikamentös-konservativen Therapiemodelle, die wohl ein ganzheitliches Behandlungskonzept vertreten, die eigentliche Schmerzursache aber nicht gezielt angehen. Dadurch verlängert sich der Krankheitsverlauf unnötig, nicht selten überwiegen die Medikamentennebenwirkungen. Andererseits wird immer noch – oft nur anhand von Röntgenbefunden – vorschnell operiert. Die effiziente Betreuung von Schmerzpatienten ist eine medizinische Herausforderung. Voraussetzung sind die genaue Erhebung der Krankheitsgeschichte, minimalinvasive – das heisst gezielte – Diagnostik und die problemorientierte Behandlung unter Berücksichtigung der teils komplexen ZusammenhänDr. med. Marc-André Schwab Dr. med. Edzard Ellerkmann Dr. med. Christopher Zurschmiede (v.l.n.r.)

ge. Bei konsequenter Umsetzung dieses modernen Schmerzbehandlungskonzepts und bei frühzeitigem Behandlungsbeginn kann bei zirka 65 Prozent der Schmerzpatienten eine befriedigende bis gute Schmerzlinderung oder gar Schmerzfreiheit erreicht werden. Hat der Chronifizierungsprozess jedoch einmal eingesetzt, so nimmt auch die Aussicht auf Erfolg ab. Das Ziel einer erfolgreichen Schmerztherapie muss sein: •• rasche Diagnose und Behandlung akuter Schmerzen •• rasche Wiederherstellung körperlicher Aktivität •• rasche Wiedereingliederung in den Arbeitsprozess •• Linderung von chronischen Schmerzzuständen (Schmerzkrankheit) •• Verminderung überflüssiger Medikamenteneinnahme •• Vermeidung unnötiger Operationen

Unsere Stärke Das Behandlungsteam der POLYMEDES-Schmerzzentren ist spezialisiert auf die Diagnostik und Therapie von Patienten mit Schmerzen unterschiedlicher Ursachen. Dank spezialisierter Ausbildung, langjähriger Erfahrung, intensivem Wissensaustausch mit Experten im In- und Ausland und einer engen, fachübergreifenden Zusammenarbeit mit Hausärzten, Spezialisten in Praxen und Kliniken werden Patienten mit akuten und chronischen Schmerzen nach den neusten Erkenntnissen der modernen Schmerzmedizin betreut.

Hardturmstrasse 127

8005 Zürich

0842 62 62 62

Medizinisches Zentrum

5200 Brugg

0842 62 62 62

Ärztehaus Cristal

7310 Bad Ragaz

081 300 41 81

Spital Altstätten (Sekretariat Medizin)

9450 Altstätten SG 071 757 43 10

info@polymedes.ch, info.badragaz@polymedes.ch www.schmerz-polymedes.ch, www.polymedes.ch

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ergonomischer arbeitsplatz

Fünf gewinnt Gute Gesundheit ist kein Zufall. Fünf einfache Regeln helfen, Nacken-, Rücken- und Augenbeschwerden – die meistgenannten gesundheitlichen Probleme im Büro – zu vermeiden. So wird ein beschwerdefreier Büroalltag zum Kinderspiel. Dieter Schmitter, Ergonom Suva

Kein Glücksspiel: Nacken-, Rücken- und Augenbeschwerden sind in vielen Fällen selbstverschuldet, oft aus Unkenntnis oder Bequemlichkeit.

Papierdokumente sollen nicht vor die Tastatur gelegt werden, sondern dahinter.

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Bildschirm und Tastatur dürfen nicht seitlich zum Körper aufgestellt werden.

Bildschirm und Tastatur 

werden vor dem Körper und parallel zur Tischkante platziert. Sonst muss man ständig Kopf und Oberkörper verdrehen, was Nackenverspannungen und Kreuzschmerzen auslösen kann.

Vor der Tastatur sollte eine 

Abstützfläche von ca. 10 cm für die Hände frei sein. Die Maus liegt direkt neben der Tastatur.

Papierdokumente sollen 

nicht vor die Tastatur gelegt werden, sondern dahinter.

Die Tastatur darf nicht zu weit von der Tischkante entfernt liegen.

 Wenn Sie die Vorlage direkt vor sich auf den Tisch legen und die Tastatur zum Bildschirm hin verschieben, müssen Sie ständig mit gebeugtem Rücken arbeiten.  Ausserdem müssen Sie beim Blick auf den Bildschirm den Kopf in den Nacken ziehen. Das Erstere kann Rückenschmerzen und das Zweite Nackenverspannungen verursachen.

Falsche Arbeitsweise

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Generell soll der Bildschirm immer so tief wie möglich aufgestellt werden. Platzieren Sie ihn weder auf einem Rechner noch auf einem Podest. Eine solche Erhöhung benötigen nur sehr grosse Personen (grösser als etwa 2 Meter).

 Die

ideale Blickrichtung auf den Bildschirm – mit entspannter Nackenmuskulatur – liegt rund 30 Grad unterhalb der horizontalen Blickrichtung. Der Blick sollte auf die Bildschirmmitte treffen.  Bei dieser Einstellung sind die Augen mindestens 5 bis 10 cm über dem oberen Bildschirmrand, und man behält den «Überblick».

 Wichtig ist auch, dass die untere

Haben Sie den Überblick?

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Kante des Bildschirms leicht nach vorne gezogen wird, damit der Augenabstand zum oberen und unteren Teil des Bildschirms gleich ist und es nicht zu Kontrastunterschieden kommt. Wenn der Bildschirm zu hoch eingestellt ist, wird der Kopf automatisch in den Nacken gezogen, was mit der Zeit zu Nackenverspan-

Falsche Arbeitsweise

nungen führt. Ausserdem müssen die Augenlider weiter geöffnet werden als bei leicht gesenktem Blick. Dadurch verdunstet die Tränenflüssigkeit schneller, was zu trockenen oder brennenden Augen führen kann. Dies wird noch verstärkt, weil Sie beim Blick auf den Bildschirm weniger blinzeln und dadurch weniger Tränenflüssigkeit auf die Augen gelangt.

Der Bildschirm sollte immer so tief stehen wie möglich, ausgenommen, man ist sehr gross.

Eine wichtige Rolle spielt in diesem Zusammenhang auch der Bildschirmabstand.  Bei den heute allgemein verwendeten Bildschirmgrössen bevorzugen die meisten Personen Sehdistanzen zwischen 70 und 90 cm. Beim Einsatz von grös­ seren Bildschirmen, zum Beispiel an CAD-Arbeitsplätzen, sind grössere Abstände sinnvoll. Faustregel: Bei einer mittelgrossen Person beträgt der Abstand zwischen den Fingerspitzen des ausgestreckten Arms und den Augen ungefähr 70 cm. Bei einem grossen Bildschirm (21 Zoll und grösser) darf der Abstand zwischen Fingerspitzen und Bildschirm 10 bis 20 cm betragen. Wenn man die Zeichen auf dem Bildschirm nur schlecht erkennt, kann es an der Zeichengrösse oder am Kontrast liegen. Bei Standardprogrammen kann man die Ansicht bzw. die Zeichen vergrössern.


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Universal-Gleitsichtbrillen (Altersweitsichtigkeit) sind für Bildschirmarbeit nicht geeignet.

 Die Sehkraft lässt mit dem Alter nach. Schon vom 40.

Altersjahr an kann sich das bemerkbar machen. Bekanntlich sehen Alterssichtige auf kurze Distanzen schlecht. Deshalb merken es die Betroffenen meistens zunächst beim Lesen und etwas später auch bei der Bildschirm­ arbeit. Meistens benötigt man anfangs für die Bildschirmarbeit noch keine Brille, sondern lediglich eine Brille zum Lesen. Bei fortschreitender Alterssichtigkeit verlieren die Augen auch an Sehschärfe auf grössere Distanzen. Im Normalfall verschreibt der Augenarzt eine Brille mit Gleitsichtgläsern (Varilux). Die Gläser dieser Brillen haben im oberen Bereich eine Korrektur für die Ferne und unten eine Korrektur für Lesedistanz. Dazwischen liegt ein ganz schmaler Übergangsbereich. Solche Varilux-Brillen mit Universal-Gleitsichtgläsern sind für Bildschirmarbeit nicht geeignet. Personen, die trotzdem ihre Varilux-Brille am Bildschirm benutzen, schauen fast immer durch den unteren «Nahbereich» auf den Bildschirm und ziehen dabei den Kopf in den Nacken. Meistens wird der Kopf gleichzeitig nach vorne gestreckt. Nackenverspannungen und Nackenschmerzen sind die Folge.

Falsche Arbeitsweise

Mit einer sogenannten PC-Brille mit Gleitsichtgläsern lässt sich dieses Problem in den meisten Fällen lösen. Sie korrigiert in kontinuierlichem Übergang vom Nahbereich bis etwa 1,2 m oder 3 m. Das heisst, man schaut durch den mittleren Bereich der Brillengläser auf den Bildschirm und muss den Kopf nicht in den Nacken ziehen. Bei Altersweitsichtigkeit ist es ganz besonders wichtig, den Bildschirm so tief zu stellen wie möglich. Theoretisch könnte die untere Kante des Monitors direkt auf der Tischplatte stehen, was sich aber bei den meisten Bildschirmen nicht ganz realisieren lässt. Nicht alle Personen gewöhnen sich übrigens ohne weiteres an Brillen mit Gleitsichtgläsern. In diesem Fall sollte man sich beim Optiker nach einer Brille mit Monofokaloder Bifokalgläsern erkundigen.

Weitere Infos finden Sie im Suva-Faltblatt «Arbeiten am Bildschirm, 10 Tipps für Ihre Gesundheit und Ihr Wohlbefinden». Bestell-Nr: 84021.D www.suva.ch/waswo

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Fachinformation von HÅG

Die richtige Sitzhaltung ist immer die nächste René Baumann, Partner der MO MOLL GmbH, Generalvertreter von HÅG in der Schweiz

Leben ist Bewegung, doch viele Menschen müssen fast den ganzen Tag sitzen. Sitzmöbel-Experte René Baumann über gesunde norwegische Stühle, die zum Bewegen anregen.

Ein Stuhl, der bewegt. Wie geht das? «Auf normalen Arbeitsstühlen sitzt man starr und bewegt gerade einmal Hände, Arme und den Kopf. Die Beine sind wie parkiert. Ganz anders bei den Stühlen von HÅG. Sie regen den Sitzenden dazu an, auch seine Füsse zu bewegen. Wir sprechen von dynamischer Ergonomie, denn auf diesen Stühlen ist man immer im Gleichgewicht. Der ganze Körper wird automatisch bewegt und ausbalanciert, ohne dass der Sitzende darüber nachdenkt. Das ist gesund und macht leistungsfähiger.» Die Idee wurde von Pferden bzw. Reitern abgeguckt, richtig? «Die Entwickler der HÅG-Stühle erinnerten sich daran, dass man früher in der Lage war, stundenlang auf dem Pferderücken zu reiten. Und hier lag der Schlüssel für die Idee zu unseren Stühlen: Die aufrechte Körperhaltung und das ständige Anpassen an die Bewegungen des Pferdes hängen mit der Position der Füsse in den Steigbügeln zusammen. Die Füsse gleichen die Bewegungen aus und erlauben es, mit den Armen frei die Zügel zu halten. Genau so beweglich und frei müssen auch die Arme und Hände bei der Büroarbeit sein.» Hängt das nicht auch mit dem Bewegungsdrang zusammen, den Kinder noch ganz natürlich ausleben? «Richtig, Kinder bewegen sich ununterbrochen und finden immer neue Haltungen. Werden sie älter, bringt man ihnen bei, still zu sitzen. Aber Menschen sind nicht dafür geschaffen, still zu sitzen. Sie müssen sich bewegen.

Deshalb gibt es die einzige richtige Sitzhaltung nicht, denn die richtige ist immer die nächste.» Welche Rolle spielt die Vorderkante der Sitzfläche? «Sie passt sich dem Verhalten des Sitzenden an. Lehnt er sich zurück, neigt sich die Sitzkante nach oben. Beugt er sich vor, geht sie nach unten. So werden die Fussgelenke bewegt und der venöse Blutfluss in den Waden angeregt. Dadurch hat man mehr Energie und arbeitet effizienter.» Wie steht’s mit der Umweltverträglichkeit? «Für HÅG gehören Gesundheit und Umwelt zusammen. Unsere Produkte setzen keine gesundheitsschädlichen Gase frei. Die Materialien sind umweltfreundlich und zu 99 Prozent wiederverwertbar. Unser Kernkonzept beruht auf vier Pfeilern: dynamische Ergonomie, Umwelt, skandinavisches Design, Qualität und Garantie. Als einziger Anbieter gewährt HÅG 10 Jahre Garantie. Für die Gasfedern sogar lebenslang.»

HÅG Capisco, der Design-Klassiker unter den Bürostühlen, lässt sich gut und so schnell an verschiedene Arbeitsflächen und unterschiedliche Arbeitshöhen anpassen.

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Knochenbrüche und grosse Schmerzen müssen nicht sein. Rechtzeitig etwas für seine Knochen tun, lautet die Devise. Calzium und Vitamin D in genügend hoher Dosierung kombiniert helfen, den Knochen stabil zu halten und ihn vor schmerzhaften Brüchen und deren Folgen zu schützen. Gerade ältere Menschen sind von einer Unterversorgung betroffen. Einerseits nehmen sie nicht mehr genügend Calzium über die Nahrung auf, andererseits kann ihr Körper nicht mehr genügend Vitamin D bilden. Diesem doppelten Mangel lässt sich wirksam entgegentreten. Mit der Zuführung von Calzium und Vitamin D in ausreichend hoher Dosierung. Die Lutsch- oder Kautabletten «Calperos D3» sind lactoseund glutenfrei. Es gibt sie in verschiedenen Geschmacksrichtungen, neu auch in den Aromen Lemon und Nature. Rezeptfrei erhältlich in Apotheken und Drogerien.

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12.9.2007

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Teufelskralle Verdankt ihren Namen den kralligen Widerhaken der Frucht, die sich flach über dem Boden ausbreiten. Die Wirkstoffe liegen allerdings in den sekundären Speicherwurzeln unter der Erde. Schon die südafrikanischen Eingeborenen wussten von der Kraft, die in der Pflanze steckt. Heute wird sie in unseren Breitengraden bei Verdauungsbeschwerden und rheumatischen Erkrankungen bzw. degenerativen Erkrankungen des Bewegungsapparates eingesetzt. Viele Wirkmechanismen spielen zusammen und führen zur schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung.


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Schmerz Zentrum Zofingen AG Hintere Hauptgasse 9 4800 Zofingen Telefon 062 752 60 60 mail@schmerzzentrum.ch www.schmerzzentrum.ch Zertifiziert durch die Swiss Quality Pain Centres SQPC.

Frage 1: Trifft nicht zu Ulf Klostermann, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Bei einer Sucht kommt es zu einer psychischen Abhängigkeit. Der Süchtige sucht immer häufiger nach einem angenehmen Zustand durch die Einnahme einer Substanz bis hin zur völligen Aufgabe eines selbstbestimmten Lebens. Mit modernen Opiatmedikamenten, welche langsam und über einen längeren Zeitraum freigesetzt werden, kommt es zu keiner Sucht. Die Einnahme dieser retardierten Opiate verursacht weder einen Kick noch einen rauschähnlichen Zustand, sondern führt zu einem «langweiligen», weil gleichmässigen Wirkspiegel im Blut. Die Schmerzen werden gezielt reduziert, der Patient erlangt die Kontrolle über seine Schmerzen und kann sein Leben wieder aktiv gestalten.

Frage 2: Trifft zu Dr. med. Lutz Frank, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Die korrekte Anwendung der Opiate verursacht zwar keine Sucht, aber es kommt zu einer Gewöhnung des Körpers an die Substanz. Diese körperliche Gewöhnung können Opiate also in der Tat verursachen, und der Arzt muss seinen Patienten darüber offen aufklären: Unter der Einnahme von Opiaten verändern sich die Rezeptoren auf den Zellen – es kommt zu einer Gewöhnung an das Medikament. Opiate sollen daher nicht schlagartig abgesetzt werden, da der Körper auch wieder Zeit benötigt, sich an die neue Situation anzupassen. Regelmässige Einnahme der Opiate ist also sehr wichtig. Ganz wesentlich ist, den Unterschied zwischen einer Sucht und einer körperlichen Gewöhnung zu machen. Viele Patienten haben Angst davor, süchtig zu werden – und diese Angst ist bei korrekter Einnahme unbegründet.

Frage 3: Alle Antworten sind richtig. Dr. med. Emanuel Vogt, FMH Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Opiate sind die stärksten Schmerzmittel, die wir zur Verfügung haben. Sie wirken zudem bei allen Schmerzarten und werden entsprechend breit angewendet. Fast bei jeder Vollnarkose sind sie dabei und häufig auch in der Schmerztherapie nach einem Eingriff. Die Zeiten, zu denen Opiate nur ein Fall für unheilbare Tumorschmerzen waren, sind schon lange vorbei! Chronische Rückenschmerzen werden heute erfolgreich mit Opiaten behandelt. So kann auch jeder Arzt Opiate verordnen, allerdings unterstehen diese Substanzen einer gewissen

Dr. med. Astrid Bernhard, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM, TCM/Akupunktur

Dr. med. Emanuel Vogt, FMH Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Dr. med. Martin Legat, FA Orthopädie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Kontrolle, daher werden Sie auf speziellen BetäubungsmittelRezepten verordnet. Dies dient der Sicherheit im Umgang mit den Opiaten und ist kein Grund zur Besorgnis.

Frage 4: Keine der Antworten ist richtig. Dr. med. Martin Legat, FA Orthopädie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Bei korrekter Anwendung schädigen Opiate keine Organe. Deshalb sind Opiate sehr gut geeignet für eine längerfristige Anwendung, wie es speziell bei chronischen Schmerzen notwendig wird.

Frage 5: Alle Antworten sind richtig, bis auf Selbstinjektionen Dr. med. Astrid Bernhard, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM, TCM/Akupunktur

In der chronischen Schmerztherapie stehen uns Opiate in den verschiedensten Darreichungsformen zur Verfügung. Wichtig ist eine langsame und gleichmässige Freisetzung an den Körper, wie es Pflastersysteme (3–4 Tage) und retardierte Tabletten (12–24 Stunden) machen. In bestimmten Fällen stehen für Schmerzspitzen und Durchbruchschmerzen kurzwirksame Präparate wie Lutscher, Tropfen oder Tabletten zur Verfügung.Die Injektion von Opiaten durch den Patienten gilt dagegen als sehr ungünstige Methode, da hier in der Tat ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung einer Suchtproblematik vorliegt. Die korrekte Anwendung der Opiate ist also auch ein wesentlicher Faktor in der Therapie mit Opiaten

Frage 6: Antwort B ist richtig Dr. med. Martin Legat, FA Orthopädie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Im Gegensatz zu vielen anderen Medikamenten müssen Opiate immer sehr individuell an den einzelnen Patienten und auch an seine Schmerzerkrankung angepasst werden. Eine einfache Regelung wie «nehmen Sie 3×10 mg» kann hier nicht funktionieren, Arzt und Patient müssen gemeinsam die optimale Dosierung finden, indem mit kleinen Dosierungen begonnen und langsam gesteigert wird, bis der gewünschte Effekt erreicht ist.

Dr. med. Lutz Frank, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Ulf Klostermann, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Frage 7: Antworten D, E und F sind richtig Dr. med Lutz Frank, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Opiate führen bei korrekter Anwendung zu keinen Organschäden, so dass die Antworten A bis C falsch sind. Rheumamittel (NSAR) können aber diese Komplikationen, insbesondere nach langfristiger Anwendung, haben. Bei den Opiaten können Nebenwirkungen wie Schwindel und Übelkeit in den ersten Tagen auftreten. Eine Darmträgheit kann unter Opiaten anhalten, dagegen gibt es aber gut verträgliche Medikamente (Laxantien).

Frage 8: Antwort B ist richtig Dr. med. Emanuel Vogt, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM, TCM/Akupunktur

Die Wirkstärke der verschiedenen Opiate ist ganz verschieden. Morphin wird auch heute noch als Standardwirkstärke genommen. Wir haben heute Präparate zur Verfügung, die nur 1 /10 der Wirkung des Morphins haben, und auch welche, die 300-fach stärker wirksam sind. So kann der Arzt aus einem grossen Angebot von Präparaten das richtige Opiat für seinen Patienten wählen.

9. Antwort B ist richtig Ulf Klostermann, FA Anästhesiologie, Interventionelle Schmerztherapie SSIPM

Unser Körper hat für die Opiate auf vielen Zellen im Gehirn und Rückenmark spezifische Rezeptoren. Hier passen die Opiate wie ein Schlüssel in ein Schloss und verriegeln die Weiterleitung von Schmerzimpulsen. Da diese Rezeptoren in allen wichtigen Zentren für die Schmerzverarbeitung zu finden sind, wirken Opiate gezielt und effektiv bei Schmerzen. Warum hat unser Körper diese Rezeptoren? Weil unser Körper auch eigene Opiate ausschütten kann als Schutz vor Schmerzen: Endorphine.

Das Schmerz Zentrum Zofingen ist führend in der ambulanten Schmerztherapie. Ein kompetentes Team aus spezialisierten Fachärzten steht für die Diagnostik und Therapie aller Arten von Schmerzen zur Verfügung: vom akuten bis zum chronischen Schmerz, vom Bandscheibenvorfall bis hin zum Kopfschmerz. Arztwechsel gibt es im Schmerz Zentrum Zofingen nicht, denn hier hat man erkannt, wie wichtig eine individuelle und persönliche Betreuung für schmerzgeplagte Patienten ist. Alle Therapien werden von der obligatorischen Krankenversicherung anerkannt.

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