Berührungen

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DIE COLOROIO COLLECTION

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COLLECTION

PURE LEBENSFREUDE

Ber端hrungen Sp端ren Sie die Energie von Edelsteinen. Unsere Haut kann viel mehr sp端ren, als wir glauben. Feinste Sensoren senden Botschaften an das Gehirn und beeinflussen unsere Lebensfreude. Treffen Edelsteine auf die Haut, kommt es zu einer ganz besonderen Verbindung. Diese Kollektion ist daf端r geschaffen.

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Die Geschichte eines Turmalins Obwohl ich annehmen darf, dass mich alle sofort erkennen, möchte ich mich doch wie es die Höflichkeit gebietet vorstellen: „Ich bin ein Turmalin“. Dabei darf ich ohne Übertreibung sagen, dass ich ein besonders schönes Exemplar dieser Gattung bin und dass ich mich Ihnen in einer äußerst klaren Grünfärbung und kleinen Einschlüssen, auch in einer passablen Größe und in bester (Ver-) Fassung präsentieren. Wenn das Licht auf mich fällt, wird es zum mit strahlender Brillanz von mir reflektiert und schon ein kleiner Teil lässt meine Färbung richtig aufblühen. Dagegen ist meine Oberfläche so wunderbar glatt und hand-sympatisch poliert, dass es zarten Fingern immer wieder Freude mach mich zu berühren und zu streicheln. Man hat mich in eine schlichte Goldfassung eingebettet, die harmonisch in einen Ring übergehend, als Ganzes meine Schönheit ausgezeichnet zur Geltung bringt. Ohne unbescheiden zu sein, darf ich feststellen, dass ich nur für die gepflegten Hände einer vornehmen Dame, einer außerordentlichen Schönheit oder gar einer Fürstin bestimmt bin. Bei einer gewöhnlichen Frau wäre ich völlig verschwendet und es wäre nicht auszudenken, wenn ich gar an unschönen Wurstfingern landen würde. Zur Zeit befinde ich mich noch auf einer Ausstellung in einer sorgsam verschlossenen Vitrine, aber ich bin gewiss, dass in Kürze ein Käufer meinen vollen Wert erkennt und mich was immer ich kosten mag unbedingt kaufen will. Ich sehe schon vor mir, wie nach einem gehauchten Handkuss ein eleganter Kavalier mich genießerisch und voller Stolz an den Ringfinger der Dame seines Herzens schiebt, gerade so könnte er in meiner Oberfläche seine eigene wertvolle Persönlichkeit widerspiegeln. Man sagt sicher nicht zu Unrecht, dass die Dame zwar die Schmuckstücke begehren und sich dafür begeistern, dass es aber die Herren sind, die besonders stolz darauf sind, wenn Ihre Begleiterin ein solches Geschenk trägt, wesentlich mehr als wenn es für sie selbst bestimmt wäre. Ich zweifele auf jeden Fall nicht daran, dass ich von nun ab einer wunderbaren und gepflegten Zukunft entgegensehen kann. Dabei war meine bisherige Entwicklung gewiss nicht immer ganz so einfach verlaufen. Um von meinem langen, bisherigen Dasein zu berichten, muss ich weit in die Urzeit der Erdgeschichte zurückgehen, als nach Milliarden von Jahren die Erde aus einem glühend heißen, schnell rotierenden Gasball zu einer etwas langsamer drehenden, aber immer noch extrem heißen Magmakugel zusammengeschrumpft war.


Nach einem heute nicht mehr nachzuvollziehenden Konzept haben sich von einem unbekannten Zeitpunkt ab in sehr großen Zeiträumen alle chemischen Elemente und Moleküle in außerordentlich unterschiedlichen Mengen gebildet. Aus denen wurden wiederum in Jahrmillionen die jetzt existierenden Gestein- und Metallarten auskristallisiert. Aber unter der Oberfläche kochte weiterhin mit einer stetigen, aber unendlich langsamen Bewegung das mit vielen Gasen durchmischte Urgestein wie ein zäher, weissglühender Brei. Immer wieder wurden Teile der Masse an die Oberfläche geschoben, wo sie im Laufe der Zeit abkühlen konnten. Daraus konnte sich außen eine etwas festere Schicht bilden, die aber oft durch Gas- und MagmaEruptionen gestört und auch wieder untergemischt wurde, wenn neue Massen an die Oberfläche drängte. So geschah es eines Tages auch mit einem großen Granitbrocken, in dessen Gänge mein Muttergestein als zähe Schmelze eingedrungen war. An einer bevorzugten Stelle tief im Innern, dort wo es oben eine kleine Kaverne gab, bin ich im Zuge einer fortschreitenden Abkühlung in einem langen Zeitraum ungestört als lupenreiner Kristall herangewachsen. Als erste Voraussetzung dazu mussten die Faktoren wie Temperatur, Druck und auch die exakte Mischung der Zutaten stimmen, ehe sich einige Atome gequemt haben, au dem Bett der Schmelze aufzusteigen, um eine genau um ihre Achsen geordnete Molekülform einzunehmen, damit sie auf diese Weise einen neuen Mini-Mini-Kristall bildeten. Sie wurden sicher dabei auch durch die Schwerkräfte der Gestirne beeinflusst und außerdem behinderten sich die Atome bei dem Auftauchen aus der Schmelze gegenseitig, denn auch dort gibt es wie überhaupt überall starke Konkurrenz. So erklärt es sich, dass ich nur sehr langsam wachsen konnte. Die Schwierigkeiten dieses Prozesses kann man annähernd ermessen, wenn man weiß, dass ich ein komplizierten chemischen Aufbau habe und außerdem noch ein ditrigonalpyramidaler Mischkristall bin, der in der sauren Grenzzone pneumatisch aus meinem Muttergestein entstanden ist, was auch immer dies alles heißen mag. Aber einfacher ist es dich einzusehen, dass eine solche Schönheit, wie ich es bin, nicht einfach so zusammengeschustert werden konnte, sondern mit besonderer Sorgfalt komponiert werden musste. Millionen Jahren hindurch durfte ich dann wohlbehütet und immer noch langsam wachsend in dem Schoß des Granits ruhen, bis ich den zur Verfügung stehenden Raum völlig mit meiner Kristallmasse ausgefüllt hatte. Ich hätte dort leicht auch noch weitere Jahrmillionen bleiben können, wenn die Menschen mich nicht mit roher Gewalt an das Tageslicht geholt hätte. 6+7


Schon Jahre oder Monate vorher hatte ich den zunehmenden Widerhall von Explosionen gespürt, da mir täglich die neuen Sprengungen in meinem Muttergestein immer näher kam. Eines Tages war es dann so weit, dass einem ungeheure Detonation einen großen Brocken aus meinem Muttergestein herauslöste, der sofort in unendlich viele Stücke zerbarst. Es war ein schon sonst tauben Geröll sofort auffiel, und der mich unverzüglich und erfreut wegen der zu erwartenden Prämie, mit er der seine Frau ein neues Kleid kaufen wollte, seinem Vorarbeiter ablieferte. Auch diesem war sofort klar, dass ich ein ungewöhnlich schöner und reiner Turmalin war, obwohl mein Äußeres noch sehr deutliche Spuren meines Aufenthalts in dem Gestein trug. Gerne hätte ich mich – wie früher schon andere Steine – unterschlagen und vor dem Minenbesitzer verborgen, aber dann er besann sich dich eines Besseren, denn in der letzten Zeit waren die Kontrollen und die Strafen, falls man beim Stehlen erwischt wurde, erheblich verschärft worden. Auf diese Weise fand ich mich am Abend sicher verschlossen zusammen mit vielen minderwertigen Steinen in einer soliden Kiste wieder. Schon am nächsten Tag wurde ich bei einer ersten, noch etwas oberflächlichen Sortierung ausgemustert und in einem Säckchen wieder zurück zu den anderen besonders wertvollen Raritäten in die eiserne Koste getan. Dort lag ich ewige Zeiten bis eines Tages ein befreundeter sich der Minenbesitzer wieder an mich und nach stundenlangem Feilschen hatte ich meinen neuen Herrn. Mein jetziger Besitzer packte mich sehr sorgfältig ein und flog mit mir, ohne dass ich etwas davon merkte, über tausende von Kilometern auf einen anderen Kontinenten zurück in seine Heimat. Schon glaubte ich, dass ich wieder lange in einem Kassenschrank eingesperrt würde, aber schon am nächsten Tag wurde ich an einen sehr bekannten Schmuckhersteller, der nur ganz besondere Spezialitäten verarbeitet, weiterverkauft. Damit begann meine Wandlung aus einem rohen Stein zu einem wunderbaren Edelstein. Ich zweifelte keinen Moment daran, dass mein Createur etwas ganz besonderes mit mir vorhatte, denn er prüfte mich sorgfältig von allen Seiten und ließ in aller Ruhe die Möglichkeiten meiner zukünftigen Ausformung vor einem inneren Auge Revue passieren. Vor allem überzeugte er sich davon, dass meine Farbe vollkommen war. Das Ergebnis schien ihn sehr zu befriedigen und so machte er sich an die Arbeit, mich von meinen äußeren Schichten zu befreien. Dabei schliff er mit äußerster Sorgfalt meine etwas weniger sauberen Flächen rundherum ab, denn er hatte Befürchtungen, dass ich bei dem üblichen Zerschneiden eventuell zerspringen könnte. Er achtete besonders darauf, mich immer in einem richtigen Winkel zu meiner Hauptachse und nicht „gegen den Strich“ zu bearbeiten., denn dass hätte ich übelgenommen. Man glaubt zwar, dass ich nur ein totes, taubes Gestein bin, aber schließlich bin ich doch einst fast wie ein Baum gewachsen, wobei meine Hauptachse mit dem Baumstamm und meine Nebenachsen mit den großen Ästen vergleichbar sind.


Die langwierige und schmerzhafte Prozedur des Schleifens kostete mich zwar etwas von meiner wertvollen Substanz, aber am Ende machte sie mich zu einer wahren Königin unter den Schmucksteinen. Im Laufe der Arbeiten war meine edle Farbe vollends an das Licht des Tages gekommen, nämlich ein tiefes, warmes Grün mit einem leicht bräunlichen Schimmer so wie manche, von dunkeln Wäldern umgebenen schottische Seen an trüben Herbsttagen aufweisen, wenn an den seichten Stellen des Ufers der helle Untergrund das geringe Licht des Novembertages zurückwirft. Natürlich würde ich viel lieber vorgeben wollen,meine Farbe direkt von den grünen Urwäldern meines Ursprungslandes Brasilien empfangen zu haben, würde mir das doch eine Note der Bodenständigkeit verbunden mit dem Zauber der Exotik verleihen. Aber wie so oft ist die Wirklichkeit viel prosaischer, denn bei meiner Entstehung sind bestimmte Metallione, die für meine Farbe verantwortlich sind, in mein Kristallgerüst geklettert und haben sich dort eingefügt. Ähnliches ist übrigens auch bei meinen andersfarbigen Vettern passiert, nur sind es dort entweder andere Metallione oder die gleichen in einer anderen Verteilung. Einige davon sind in sich nicht sehr gefestigt und so kann es passieren, dass beim Erhitzen unsolide Elektronen ihre vorgeschriebenen Bahnen verlassen, um sich in andere Kreise einzuschleichen. Es geschieht ihnen dann nur recht, wenn sie dabei zur Strafe eine andere Färbungen bekommen. Wenn man etwas Neues schaffen will, reicht es oft genug nicht aus, nur alle Winkel seines Gehirns nach guten Ideen durchzuforsten, denn es besteht dann immer die Gefahr, dass die Gedanken an Inzucht leiden. Vielmehr muss man stets mit offenem Blick durch die Welt gehen und möglichst viele Eindrücke sammeln, um sie dann zu gegebener Zeit auswerten zu können. Gute Anregungen fallen nicht einfach so vom Himmel und manches muss erst durch Jahre hindurch reifen, ehe es Verwendung kommen kann. Immer wieder gilt es, aus den eingefahrenen Denkmustern auszubrechen und nach anderen Wegen zu suchen, um ein neues Konzept zu finden. Auch bilden - nicht nur bei der Schmuckherstellung – eine solide Ausbildung, eine gute Vorstellungskraft, sehr viel Neugierde und eine unbekümmerte Freude am Experimentieren die Grundlage für alles künstlerische Schaffen. Es bleibt nicht aus, ja es ist sogar notwendig, dass dabei auch Irrwege eingeschlagen und immer wieder Fehler gemacht werden, denn aus ihnen kann man, vorausgesetzt, dass man seine Arbeiten immer wieder selbstkritisch überprüft, meist mehr lernen als aus seinen Erfolgen. Ein guter Nachtschlaf zu Beginn einer schöpferischen Phase kann zwar nicht schaden, aber oft sind es gerade die schlaflosen, dunklen Stunden der Nacht, die die Erleuchtung bringen. Doch gibt es keine Garantie, dass irgendwann ein Fruchtbarer Funke aus den bereit liegenden Zunder überspringt und ihm zum Glimmen bringt, sodass daraus mit starken Blasen ein Feuer entfacht werden kann. Es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Vorgang mehrmals wiederholt werden muss, ehe eine Flamme lodert. 8+9


Auch ein Künstler, der ein besonderes Juwel schaffen will, muss sehr genau abwägen, bevor vor seinem inneren Auge das künftige Schmuckstück Gestalt annimmt. Besonders zu bewundern ist die Fähigkeit dieser Fachleute, in einem durchsichtigen Rohstein die günstigste Verwertung für den künftigen Schmucksteins zu erkennen, der doch bis dahin nur unsichtbar in seinen drei Dimensionen enthalten ist. Obendrein gilt es, ihn dann ohne Beschäftigung und mit einem möglichst geringen Verschnitt auszuformen. Was mich angeht, so beschäftigte sich der Künstler, während er an mir arbeitete, immer wieder mit der Frage, wie es meiner Schönheit voll gerecht werden und letztlich für mich auch einen guten Preis erzielen könnte. Er beschloss dann – ohne sich auch nur andeutungsweise mit mir abzustimmen – aus mir einen exquisiten Ring zu machen. Zwar wäre ich lieber eine Brosche oder als der Mittelstein in einem Diadem aufgenommen worden, aber ich hatte kaum eine andere Wahl, als mich zu fügen und auf der anderen Seite hatte ich doch so ein großes Zutrauen zu dem Künstler, dass ich bereit war, mich rückhaltlos seinen Vorstellungen zu unterwerfen. Vor allem tröstete es mich letztes Endes, dass eine wahre Liebhaberin guten Schmucks auch ihren Ring sehr sorgfältig behandeln würde, um sich auch über Jahre hinweg immer wieder daran erfreuen zu können. Ich ertrug die folgenden, notwendigen Prozeduren sehr geduldig, wollte ich doch zu einer vollendeten Schönheit werden und dafür muss man bekanntlich leiden. Als ich dann schon dachte, alles überstanden zu haben, wurde ich zu guter Letzt noch behutsam in eine vorbereitete Goldfassung eingebettet, in der ich jetzt entspannt und meiner Schönheit gewiss ruhen und mein weiteres Schicksal abwarten kann. Wenn sie sich nun wundern, wie dieser Bericht zu Papier gebracht wurde, so können Sie sich ersparen darüber nachzudenken,. Ob ich dazu überhaupt fähig gewesen wäre, denn diese Arbeit wurde mir von einem begeisterten Betrachter abgenommen und zwar sofort, nachdem er mich gesehen hatte. Manche Menschen lassen sich eben von einem Kunstwerk so einfangen, dass sie den Anderen ihre Bewunderung möglichst sofort mitteilen wollen oder sie gar – fast wie unter Zwang – mitteilen müssen. So wurden auch diese Zeilen mit Leidenschaft und in der Hoffnung geschrieben, dass sie dem ausführenden Künstler und letztlich auch dem Schmuckstück gerecht würden.Zwar ist der Schreiber nicht ganz sicher, ob der den Ablauf in allen Phasen völlig richtig wiedergegeben hat, aber der dichterische Freiheit kann man gewiss einige, hoffentlich kleinere Abweichungen zugestehen, vor allem dann, wenn bei ihm die Begeisterung die Oberhand über eine nüchterne Betrachtung gewonnen hat. So will ich auch nicht über kritisch sein und ich finde es vielmehr außerordentlich gut, dass auf diese Weise der Kreis meiner Bewunderer sehr erweitert werden kann und das ist mir gewiss mehr wert als eine passgenaue Darstellung. Im Übrigen wäre ich nicht überrascht, wenn jemand eines Tages auch über meine künftigen Erlebnisse schreiben würde und daraus eine neue, schöne Geschichte entstünde, denn ich zweifele keinen Moment daran, dass mit mir das Schicksal noch sehr viel vorhat.


ECHT NATUR

GOLD

& EDELSTEINE

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Edelsteine verleihen Kraft, Mut und Gl端ck


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Turmalin Cabochon


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gedreht


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42 + 43



44 + 45



46 + 47



48 + 49



50 + 51



52 + 53



54 + 55



56 + 57


Rauchquarz Korlalle

Korlalle

Turkis Roter Turmalin

Turkis Aquamarin

Turkis Korlalle

Citrin Roter Turmalin

Mondstein Lapis

Mondstein Citrin

Mondstein Roter Turmalin


Peridot Engelsh. Korlalle

Korlalle Turkis + Lapis

Mondstein Engelsh. Koralle

Roter Turmalin Engelsh. Korlalle

Tansanit Turkis

Gr端ner Turmalin Roter Turmalin

58 + 59

Engelsh. Koralle Turkis + Koralle

Turkis Lapis

Rauchquarz Mondstein


Koralle Brillanten

Engelsh. Korlalle Turkis + Brillanten

Brillanten Gruner + Roter Turmalin

Engelsh. Koralle Koralle + Brillanten

Brillanten Turkis + Lapis + Koralle

Engelsh. Koralle Brillanten + Rauchquarz


Turkis Lapis

Rauchquarz Koralle

Turkis Koralle

Turkis

Lapis + Turkis Koralle Koralle Rosenquarz

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Der Juwelengoldschmied Ein Etui voll funkelnder Edelsteine ist ein wunderschöner Anblick, doch wie viel schöner ist das geschmiedete, gefasste, vollendete Juwel. Dieses herzustellen ist die Aufgabe weiterer Schmuckgestalter, vorrangig die des Goldschmieds, genauer des Juwelengoldschmieds. Seiner Kreativität, seinem Gespür für Form und Farbe obliegt es, dem Edelstein den optimalen Rahmen zu geben. Ob als Ring, Brosche oder Collier. Als erstes entwirft er das Schmuckstück, skizziert es. Bestimmt auch die Farbe des Goldes, denn manche Edelsteine wirken besser in Weißgold, anderen schmeichelt Gelbgold oder Rosegold mehr. Nach diesem Entwurf fertigt der Goldschmied nun die Fassung an. Es gibt wohl kaum ein Handwerk, das Kreativität und Fantasie mit meisterlichem Können und solider Arbeit so perfekt verbindet, wie das des Goldschmieds. Denn künstlerische Visionen reichen noch lange nicht aus, um aus schönen Metallen und edlen Steinen etwas Perfektes entstehen zu lassen. Ohne eine Hand die nicht nur den Stift beim Entwurf zu führen vermag, sondern zugleich die Kunst des Schmiedens und Treibens, des Formens, Gravierens oder des Ziselierens beherrscht, wäre aller Ideenreichtum ohne Sinn. Hat der Goldschmied die Fassung vollendet, gibt er sie an den Juwelenfasser weiter. Auch dieser ein Künstler mit begnadeten Händen. Seine Aufgabe ist es nun, den Edelstein in die Fassung zu setzen, und zwar so, dass er auf ewig fest ist. Bei großen, wertvollen Edelsteinen oft eine diffizile Angelegenheit, denn Edelsteine haben Spannungen, können springen und brechen. Doch Erfahrung und Können des Juwelenfassers, sein außergewöhnliches Gefühl für Steine, lassen das selten zu. Sind Stein und Fassung verbunden, ist das Juwel beinahe fertig. Nur, es fehlt ihm noch der Glanz. Dies ist die Arbeit des Feinpolierers. Er poliert das Schmuckstück mittels Polierrad und Schleifmittel auf Hochglanz. Jetzt kann es sich sehen lassen, nun strahlt es. Doch noch immer nicht genug - der Galvaniseur hat schon seine chemischen, goldhaltigen Bäder angesetzt, die ihm noch die letzte, größtmögliche Brillanz geben. Jetzt ist es perfekt, ein vollkommenes Juwel. An der Entstehung eines Schmuckstücks waren mehr als zwanzig Berufe beteiligt, und das weltweit. Und alle schufen mit Ihrer Arbeit, ihrer Kunst und ihrer Hingabe an die Schönheit ein Wertstück, das seinem Besitzer und seinem Betrachter auf ewig Freue schenkt


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Visuelle Genüsse Nach dem Schürfer nimmt sich der Rohsteinhändler des Edelsteins an. Er erwirbt den kostbaren Fund, der meist noch von Muttergestein ummantelt ist, um ihn herauszuklopfen und freizulegen. Handelt es sich um eine schleifwürdige Qualität, wird er den Rohling an einen Edelsteinhändler weiterveräußern. Edelsteinhändler bereisen die ganze Welt, immer auf der Suche nach guten Steinen, neuen Fundstätten und neuen Varietäten. Sie gehen ihrer Arbeit oft unter extremen Bedingungen nach und etwas Abenteuertum ist stets mit dabei. Man findet sie im tiefsten Busch genauso wie in Steppen, Hochgebirgen und Wüsten; immer aud der Jagd nach dem ganz besonderen Edelstein. Vom Edelsteinhändler gelangt der Stein nun über den Steinschneider und den Ebouchierer in die Hände des Edelsteinschleifers. Nachdem der Edelsteinschneider den Rohstein gespalten oder zersägt hat und der Ebouchierer durch grobes Vorschleifen die gewünschte, bestgeeignete Form bestimmte, gibt ihm nun der Edelsteinschleifer durch das Anlegen der Facetten seine endgültige Form und sein Feuer. Er haucht, so könnte man sagen, mit seiner feinfühligen Arbeit dem Mineral Leben ein. Die Kunst des Edelsteinschleifens entwickelte sich in der Geschichte meist an Fundorten und wurde von Generation zu Generation weitervererbt und vervollkommnet. Das Gefühl für Edelsteine nehmen die Schleifer praktisch mit der Muttermilch auf, es liegt ihnen im Blut. Und mit ihrer Leidenschaft für Edelsteine, ihrem Wissen und ihrer Kunstfertigkeit schaffen sie wahre Meisterwerke. Als Letzter in der Kette der Edelsteinbearbeiter tritt der Polierer ins Bild. Ihm obliegt es, die Facetten des Steins zum Glänzen zu bringen. Dies geschieht durch polieren auf Scheiben mit feinverpulvertem Diamant. In diesem letzten Arbeitsgang erhält der Edelstein seine Brillanz und seine wunderbare Ausstrahlung.


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DIE GANZE WELT DER

EDELSTEINE facettiert


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Ein wahres Farbenfeuerwerk der Natur ist der Turmalin


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Einschl端sse in Edelsteinen sind ein Spiel und Wunder der Natur und daher ein Echtheitszeugniss.


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Einzeln betrachtet sind die Farben der Ringe strahlend schÜn, ihre ganze Wirkung entfalten sie jedoch erst durch ihre Trägerin.


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108 + 109


DESIGNED

IN IDAR

OBERSTEIN

DESIGNED IN IDAR-OBERSTEIN BY JOACHIM ROTH Roth GmbH & Co. KG - Hauptstraße 154 - 55743 Idar-Oberstein - Tel.: 06781 94510 - Fax.: 06781 945119




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