April 2015 german

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D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

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ZWISCHEN

SadduZÄERN & Pharisäern 14

Die Lösung für den

Ernennungsausschuss

Engel am Werk in Südafrika

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Symbole für den Heiligen Geist 27


Apr il 2015

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

T I T E LT H E M A

Zwischen Sadduzäern und Pharisäern

Die Lösung für den Ernennungsausschuss

Jesus passte nie in enge religiöse Kategorien.

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Von Gerald A. Klingbeil ZWISCHEN

SADDUZÄERN PHARISÄERN &

14 Die Lösung für den Ernennungsausschuss

Engel am Werk in Südafrika

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Von Daisy Hall

Kein Job, sondern eine Berufung. G E L E B T E R

G L A U B E

Kopf, Herz und Hände Von Yousri Guirguis

Um von ganzem Herzen zu dienen, brauchen wir alle drei.

B L I C K P U N K T

Zusammenarbeiten

27 Symbole für den Heiligen Geist

I M

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

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Apr il 2015

Von Ted N. C. Wilson

24 Engel am Werk in Südafrika A D V E N T G E S C H I C H T E

Eine Aufgabe, die so groß ist wie die unsere, erfordert das Mitwirken aller.

12 Ihr wart dabei

Die ersten Missionare in Afrika begegneten ­enormen Herausforderungen und erlebten großen Segen.

A N D A C H T

Von Chantal J. Klingbeil

Von Elaine Tarr Dodd

Die Menschen am Kreuz Christi haben auffallende Ähnlichkeit mit dem Gesicht, das wir im Spiegel sehen.

RESSORTS

Vollversammlung der Generalkonferenz 2015 Offizielle Bekanntmachung: Die 60. Vollversamm-

3 K I R C H E

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A K T I O N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

11 G E S U N D H E Bienenstiche

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E L 22

F R A G E N Z U R 26 Aufgelauert

B I B E L

27 B I B E L S T U D I U Symbole für den Heiligen Geist 28

lung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten findet vom 2. bis 11. Juli 2015 im Alamodome in San Antonio/Texas statt. Die

M

erste Sitzung beginnt am 2. Juli 2015 um 8.00 Uhr. Alle Delegierten sind aufgefordert, anwesend zu sein. Ted N. C. Wilson, Präsident und G. T. Ng,

L E S E R F O R U M

Generalsekretär

L E N W H I T E E N T D E C K E N

Christi Vollkommenheit betrachten

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Adventist World | April 2015

www.adventistworld.org In 11 Sprachen online

T I T E L I ll u s t r a ti o n

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J e f f

D e v e r

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Teams bilden

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A U S A L L E R W E LT

Adventisten gründen

C a s tell

Vereinigung für Religionsfreiheit in Jamaika P h illip

s ist eine der ältesten Traditionen auf dem Spielplatz oder Schulhof. Kaum hat die Pausenglocke geläutet, stellen auch schon zwei Mannschaftskapitäne die bereitwilligen und weniger bereitwilligen Mitschüler auf, um Mannschaften zu wählen. Ob es Fußball, Baseball, Basketball oder ein selbst erfundenes Spiel ist – wir warten darauf, in ein Team gewählt zu werden, das „gegen“ die anderen spielt. In unserer Kindheit waren solche Bündnisse leicht geschlossen und änderten sich schnell; sie waren nur vorübergehend von Bedeutung. Natürlich gab es die augenblickliche Hochstimmung beim Siegtor, beim Basketball-Wurf jenseits der Dreipunktelinie, bei dem der Ball Bruchteile von Sekunden auf dem Korbrand kreiste, bevor er im Korb landete, oder einem anderen entscheidenden Treffer. Aber die Triumphe – und die Konkurrenz – waren in der Unbeschwertheit der Gemeinschaft, in der es vor allem ums Spielen ging, normalerweise schnell vergessen. Die Teams, zu denen wir uns hingezogen fühlen, wenn wir älter werden, sind da schon langlebiger, denn sie haben mit Aspekten unserer Geschichte, Kultur, Sprache und sogar mit unserem Glauben zu tun. Diese Dinge verblassen nicht so leicht wie die Team-Aktivitäten damals, als die Lehrerin uns nach der Pause wieder zum Unterricht rief oder der Schiedsrichter das Ende der Spielzeit verkündete. Zunehmend messen wir den Teams eine Bedeutung bei, die wir mit jenen gebildet haben, die unsere selbstgewählte Identität teilen. Manchmal ist es sogar eine sehr tiefe Bedeutung. Wir halten diejenigen, die sich uns anschließen, für „besser“, nicht so wie die „anderen“, die sich um eine andere Sprache, Kultur oder religiöse Sichtweise gruppiert haben. So kommt es, dass sich selbst in Gottes Volk der Übrigen fast ununterbrochen „Teams“ bilden, nicht mehr einfach aus Freude am Spiel, sondern um Territorien abzustecken oder theologische oder mit religiösem Verhalten verbundene Treffer zu erzielen. Geistliche Nähe, gemeinsame Glaubensüberzeugungen und Gemeinschaft gehören zu den größten Gaben, die Christus seiner Gemeinde gegeben hat; aber er muss auch über die Art und Weise weinen, wie wir seinen Leib teilen – durch unnötige und manchmal unbiblische Entzweiung, die mehr unserem Wunsch zu siegen entspricht als seinem Gebet, „dass sie eins seien wie wir“. (Joh 17,11) Bete beim Lesen des scharfsinnig geschriebenen Titelthemas dieser Ausgabe „Zwischen Sadduzäern und Pharisäern“ um ein Herz, das beständig von der einigenden Liebe Christi erwärmt und vom Regen des Heiligen Geistes bewässert wird.

Tausende nahmen an dem Festival der Religionsfreiheit in der Nationalen Arena in Jamaikas Hauptstadt Kingston teil. ■■ Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten hat in Jamaika eine Zweigstelle ihrer Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit (International Religious Liberty Association, IRLA), eröffnet, die für die Rechte aller Glaubensrichtungen eintritt. Die Eröffnung fand anlässlich eines Festivals in Kingston mit Tausenden Besuchern statt, darunter auch hohe Regierungsbeamte. Leiter der Nationalen Vereinigung für Religionsfreiheit – so der offizielle Name der Zweigstelle – sagten, dass die Ortsgruppe notwendig sei, weil die Einwohner Jamaikas ihre Religionsfreiheit nicht selbstverständlich nehmen sollten. Viele Einwohner von Jamaika machen sich Gedanken über die Religionsfreiheit, nachdem die Regierung vor einigen Monaten ein Gesetz zu flexibler Wochenarbeitszeit erlassen hat. Eine Reihe religiöser Organisationen fürchtet, dass ihr Tag der Anbetung durch das neue Gesetz nicht ausreichend geschützt ist. Die Regierung hat jedoch bekräftigt, dass das Gesetz keine Bedrohung für die Religionsfreiheit darstelle, weil es Arbeitnehmern eine Frist von 24 Stunden als religiösen Ruhetag einräume. Die Nationale Vereinigung für Religionsfreiheit wurde vor kurzem auf dem ersten Festival für Religionsfreiheit in Jamaika in der Nationalen Arena vor Tausenden von Adventisten und Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften vorgestellt. „Unsere Mission ist es, Religionsfreiheit für alle und überall zu schützen, zu fördern und zu verteidigen. Das ist nun auch eure Mission“, erklärte John Graz, Generalsekretär der Internationalen Vereinigung für Religionsfreiheit und Leiter der Abteilung Religionsfreiheit bei der Weltkirchenleitung der

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■■ Der adventistische Fernsehsender Hope Channel bereitet sich auf die Aufnahme des Sendebetriebs in Papua Neuguinea vor. Dazu werden innerhalb eines Monats 300 halbstündige Fernsehsendungen produziert. Vor kurzem traf ein Team von 30 Technikern des Hope Channels aus aller Welt in der Pacific Adventist University ein, um gemeinsam mit Hunderten von ehrenamtlichen Helfern die Sendungen zu drehen, in denen es um lokale Talente, Predigten und andere Inhalte geht. „Durch Gottes Gnade schreiben wir Geschichte in der Adventgemeinde“, sagte Edgard Lopez, ein altgedienter Fernsehproduzent und Projektmanager der Initiative mit dem Namen „MEGA Project Hope PNG“.

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Sierra Leone: Betten von ADRA ■■ Die Adventistische Entwicklungs- und Katastrophenhilfe ADRA beteiligt sich am einzigen Dekontaminierungsprogramm in Sierra Leone, bei dem Häuser desinfiziert und infizierte Matratzen und Bettzeug ausgetauscht werden, um die Ausbreitung von Ebola zu verhindern. ADRA zufolge stehen Überlebende einer Ebola-Infektion in der Gefahr, sich erneut zu infizieren, weil viele lieber ihr Bettzeug vor den Dekontaminationsteams der Regierung verstecken, als sich neues kaufen zu müssen. Aber die Teams von ADRA und Plan Sierra Leone, der Nichtregierungsorganisation, mit der ADRA zusammenarbeitet, ersetzen Matratzen und Bettdecken in gefährdeten Gebieten am Stadtrand von Freetown, der Hauptstadt des westafrikanischen Staates.

Ad v e n ti s t

„Jetzt sind die Leute gern bereit, ihre kontaminierten Sachen loszuwerden, weil sie wissen, dass sie ersetzt werden“, sagte Gabriel Dankyi, Koordinator der EbolaHilfe im lokalen ADRA-Büro. „Das hat in der Bevölkerung einen tiefen Eindruck hinterlassen. Immer wieder bringen sie ihren Dank zum Ausdruck.“ ADRA hat seit November fast 1000 Häuser dekontaminiert. ADRA und Adventist News Network

Ein solches Projekt dient immer als Grundlage, wenn der Hope Channel in einem neuen Land Fuß fassen will. In diesem Fall soll es helfen, das Evangelium in Papua Neuguinea und dem Rest des Südpazifiks zu verbreiten. „Das ist das größte ‚Project Hope‘, das bis heute vom Hope Channel gestartet wurde“, sagte Kandus Thorp, Vizepräsidentin für die internationale Entwicklung beim Hope Channel. Shania Lopez, Südpazifik, Adventist Record

1 Eine überstandene Ebola-Infektion immunisiert nicht vollständig. Eine erneute Erkrankung verläuft jedoch milder (Anm. d. dt. Red.).

I n te r n a ti o n a l

Papua Neuguinea: Hoffnung schreibt Geschichte

Redakteure des Hope Channels bei der Nachbearbeitung von Sendungen an der Pacific Adventist University.

A D RA

­ irche der Siebenten-Tags-Adventisten, K vor den Anwesenden. Robert Pickersgill, Minister für Wasser, Land, Umwelt und Klimawandel, der in Vertretung des Premierministers anwesend war, sagte, dass die Regierung den „enormen Einfluss“ der Religionsfreiheit auf die Entwicklung Jamaikas anerkenne und das Recht 2011 mit einem Zusatzartikel zur Verfassung Jamaikas hinzugefügt habe. Der Parlamentsabgeordnete Pearnel Charles, der den Oppositionsführer Andrew Holness vertrat, drängte die Christen, sich gegen menschliche Ungerechtigkeit auszusprechen. Er sagte: „Ein Angriff auf die Freiheit an einer Stelle ist ein Angriff auf die Freiheit generell.“ Jamaika ist eines von weltweit 80 Ländern mit nationalen Vereinigungen für Religionsfreiheit. Erst im vergangenen Dezember hat Papua Neuguinea bei einem Festival seine eigene nationale Vereinigung eröffnet. Rhoma Tomlinson, Jamaika-Verband

Rec o r d

A U S A L L E R W E LT

Ein Dekontaminations-Team von ADRA bereitet sich darauf vor, am Stadtrand von Freetown in Sierra Leone Häuser zu desinfizieren und infizierte Matratzen und Bettdecken auszutauschen.


Ein Boot segelt in Nkhata Bay in den Sonnenuntergang. Von hier aus trat die Vipya 1946 ihre letzte Reise an. G e o f f

G a llice

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W i k ic o mm o n s

Von Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur, Adventist World

Am 100. Geburtstag: Pastor in Malawi

bedauert Schiffsunglück

Patrick Ziba berichtete, wie vier Schüler nach einem Diebstahl auf einer adventistischen Schule starben.

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ine Geburtstagsfeier zum 100. Geburtstag mag eine gute Gelegenheit sein, ein positiv gelebtes Leben zu feiern. Patrick Ziba jedoch, ein pensionierter adventistischer Pastor und Lehrer in Malawi, sah seinen 100. Geburtstag als eine Gelegenheit, seinen 150 Gratulanten – darunter auch ein Staatsminister – eine traurige Lektion über die Wichtigkeit des Gehorsams weiterzugeben. Ziba erzählte, wie vier Schüler einer adventistischen Schule mit fast 150 weiteren Personen bei einem Schiffsunglück auf dem Malawisee umkamen, nachdem sie nicht auf seine eindringlichen Bitten gehört hatten, die Bestrafung für einen Diebstahl zu akzeptieren. Die Tragödie ereignete sich, als Ziba 31 Jahre alt war. Sie hat ihn jahrelang gequält. Dem Zeitungsbericht über Zibas Geburtstag zufolge begann die tragische Geschichte, als 14 Schüler im Juli 1946 in der Luwazi Missionsschule beim Stehlen von Erdnüssen aus einer Scheune erwischt wurden. Schon seit längerer Zeit waren Erdnüsse, die auf dem Schulgelände angebaut wurden, gestohlen worden; nach

einer Untersuchung des Falls konnte die Angelegenheit aufgedeckt werden. Der Schuldirektor stellte die 14 Schüler vor die Wahl, von der Schule verwiesen zu werden oder eine Strafe zu akzeptieren, die darin bestand, dass jeder von ihnen eine Latrine (Plumpsklo) zu graben hatte. Die Schüler, die alle aus dem gleichen Dorf stammten, beschlossen, die Schule zu verlassen. Ziba, damals ein Lehrer an der Schule, war der Meinung, dass sie die falsche ­Entscheidung getroffen hatten. Er lud sie zu sich nach Hause ein und redete ihnen gemeinsam mit seiner Frau zu, die Strafe anzunehmen. Die Schüler weigerten sich jedoch, verließen am 27. Juli das Schulgelände und machten sich auf den Weg zum Hafen von Nkhata Bay. Von dort wollten sie mit dem Schiff nach Hause fahren. Ziba gab noch nicht auf. Am nächsten Tag ging er zu Fuß von der Schule bis zum Hafen – 24 Kilometer. „Er fand die Schüler am Hafen und bat sie noch einmal eindringlich, mit ihm zur Schule zurückzukehren“, erzählte seine

Tochter. „Den ganzen Tag versuchte er, sie zu überzeugen.“ Doch die Schüler waren uneinsichtig und weigerten sich erneut. Sechs von ihnen kauften einen Fahrschein und gingen an Bord, als die M.V. Vipya anlegte. Die anderen acht zerstreuten sich und suchten sich Gelegenheitsjobs, um sich ihr Fahrgeld zu verdienen. Das 40 Meter lange Schiff unternahm erst seine vierte Fahrt, seit es einen Monat zuvor in Betrieb genommen worden war. Es legte mit 194 Passagieren und Besatzungsmitgliedern vom Hafen ab. Auch die sechs Schüler befanden sich an Bord. Die Vipya war in Belfast von der gleichen Werft maßgefertigt worden, die auch die Titanic gebaut hatte. Als während der Überfahrt starker Wind aufkam, fing sie an, heftig zu schlingern, so zu lesen im Bradt Reiseführer Malawi. Plötzlich brachte eine große Welle das Schiff zum Kentern. Mindestens 145 Menschen ertranken bei diesem schwersten Unglück aller Zeiten auf dem Malawisee. Nur zwei der sechs Schüler der Luwazi-Schule waren unter den 49 Überlebenden. Die Nachricht von dem Unglück wirkte niederschmetternd auf Ziba. Er sagte den Gästen seiner Geburtstagsfeier, die nur 45 Kilometer nordwestlich des Hafens in einem Hotel in der Stadt Mzuzu stattfand, dass er sich immer noch die Schuld dafür gibt, nicht mehr dafür getan zu haben, die Schüler an der Schule zu behalten. In ihrem Artikel von Zibas Geburtstag am 28. Dezember 2014 kommentierte die malawische Nachrichtenagentur, dass Zibas Wunsch, den 14 Schülern zu helfen, beispielhaft für sein selbstloses Leben war. „Diese Bereitschaft, anderen zu helfen, erzeugte Sympathie für den Pastor – überall, wo er lebte, um Gottes Werk zu tun“, hieß es in dem Bericht. „Heute ist er zwar Pastor im Ruhestand, aber die Menschen sprechen immer noch sehr positiv über ihn.“ n

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B L I C K I N D I E W E LT

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or einigen Jahren mussten meine Frau Melissa und ich auf einer Autofahrt durch Idaho einmal anhalten, um von einer Telefonzelle aus zu telefonieren. Die Telefonzelle war über und über mit pinkfarbenen Flugblättern beklebt. Es waren Auszüge aus einem Buch, in dem jemand behauptete, er habe die Hölle besucht. Der Autor beschrieb die Hölle zum Teil recht anschaulich, unterhaltsam, ziemlich unglaubwürdig und völlig unbiblisch. Das Gleiche ließe sich auch über ein Buch sagen, das 2010 erschien und von der Nahtoderfahrung eines Jungen handelt, der nach einem Autounfall zwei Monate im Koma lag und danach vom Hals abwärts querschnittgelähmt war. Alex Malarkeys Buch Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte wurde über eine Million Mal verkauft und in einem Fernsehfilm verarbeitet; die Geschichte rührte Menschen auf der ganzen Welt. Das Wunder, dass Alex nach zwei Monaten aus dem Koma erwachte, wurde durch das, was er über seine Erfahrung während seiner Bewusstlosigkeit erzählte, in den Schatten gestellt. Er behauptete, dass Engel ihn durch die Pforten des Himmels begleitet hätten, dass er himmlische Musik gehört, den Teufel gesehen und mit Jesus persönlich geredet habe. Aber vor kurzem hat Alex zugegeben, dass er sich die Geschichte nur ausgedacht hat. „Ich bin nicht gestorben“, schrieb er in einem offenen Brief. „Ich habe gesagt, dass ich im Himmel war, weil ich dachte, dass ich dadurch Aufmerksamkeit bekommen würde.“ Das Buch wird vom Verlag nicht mehr aufgelegt; Buchhandlungen haben es aus dem Sortiment genommen. Die viel wichtigere Frage dahinter ist natürlich, ob das Buch überhaupt hätte veröffentlicht werden sollen. Aus biblischer Sicht eindeutig nicht. Die Bibel sagt nichts über Menschen, die sterben, in den

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Von John Bradshaw, Sprecher und Direktor der adventistischen Fernsehsendung It Is Written

Himmelserfahrung

: erfunden Wie ein Sechsjähriger die Welt täuschte.

Der Bestseller Der Junge, der aus dem Himmel zurückkehrte aus biblischer Sicht betrachtet. Himmel auffahren und dann auf die Erde zurückkehren, um den Menschen zu erzählen, was sie gesehen haben. Paulus schrieb darüber, dass er den Himmel in einer Vision sah (2 Kor 12,2–4) und die Propheten Daniel und Johannes schrieben über ihre Visionen des Himmels (Dan 7,9–10; Offb 4). Jesus fuhr nach seiner Auferstehung in den Himmel auf und kam dann noch einmal auf die Erde, um einige Tage mit seinen Jüngern zu verbringen.

Doch Jesus sagte nichts darüber, wie es im Himmel ist – ebenso wenig wie Mose, der einzige Mensch, von dem die Bibel außer Jesus noch sagt, dass er starb, in den Himmel kam und noch einmal auf die Erde zurückkehrte (vgl. Lk 9,28–32). Was die Bibel sagt

Das Besorgniserregende an dem Buch und ähnlichen Geschichten ist, dass sie dem klaren Zeugnis der Bibel direkt

F o t o :

W a v eb r e a k

M edi a

/ T h i n k s t o c k


widersprechen. Die Bibel sagt ganz klar, dass der Tod wie ein Schlaf ist und kein Zustand, in dem die Menschen in den Himmel oder an irgendeinen anderen Ort reisen können. Jesus sagte von Lazarus, dass er schlief (Joh 11,11) und erklärte unmittelbar darauf, was er damit meinte: „Lazarus ist gestorben.“ (V. 14) Die Bibel äußert sich bemerkenswert einheitlich zu diesem Thema. Paulus schrieb, dass die Toten schlafen, bis Jesus sie bei seiner Wiederkunft aufweckt (1 Kor 15,51–52). Die Menschen, die Jesus gerettet hat und die leben, wenn er wiederkommt, werden dann gemeinsam mit denen, die zuvor im Glauben an Jesus gestorben sind und den Todesschlaf geschlafen haben, in den Himmel auffahren. Viele Stellen in der Bibel sprechen vom Tod als einem traumlosen Schlaf, der vom Augenblick des Sterbens bis zur ersten Auferstehung dauert (Offb 14,13; Joh 5,28–29). Im Laufe der Zeit hat der Teufel jedoch eine bewusste und sorgfältig arrangierte Kampagne geführt, um die Menschen über den Tod und das Leben nach dem Tod in die Irre zu führen. Wie der Mehrheit der Christen wurde auch mir als Kind vermittelt, dass die Menschen, wenn sie sterben, sofort entweder in den Himmel oder die Hölle kommen – oder in manchen Fällen ins Fegefeuer oder eine Art Schwebezustand. Die Verdrehung der Wahrheit bei diesem Thema ist nicht etwa nur ein unbedeutendes theologisches Diskussionsthema; sie führt vielmehr zu mindestens zwei extrem gefährlichen theologischen Problemen: Jesus wird unwichtig und dem Spiritismus werden Tür und Tor geöffnet. Der Spiritismus ist eine ernste Angelegenheit. Millionen von Dollar werden für Hellseher, spiritistische Medien, okkulte Aktivitäten und ähnliche Dinge ausgegeben. Wer mit dem Gedanken spielt, Kontakt zu einem spiritistischen Medium aufzunehmen, spielt damit, in sehr engen Kontakt mit dem Teufel selbst zu treten.

Das hat der König Saul an sich selbst erfahren (vgl. 1 Sam 28). Die Bibel sagt ganz klar, dass der Spiritismus in den letzten Tagen unserer Erde einen großen Einfluss dabei haben wird, die Menschen darauf vorzubereiten, Satans letzte große Täuschung anzunehmen (Offb 16,13). Ein Freund sagte mir vor kurzem, dass er nach dem tragischen Tod seiner 23-jährigen Tochter sicher versucht hätte, durch ein spiritistisches Medium Kontakt zu ihr aufzunehmen, wenn er nicht verstanden hätte, was die Bibel über den Tod sagt. Solch eine Verstrickung mit dem Feind hat katastrophale Auswirkungen. Außerdem schmälert ein falsches Verständnis vom Tod die Bedeutung von Jesus. In Johannes 11,25 erklärte Jesus einer Schwester von Lazarus, dass er „die Auferstehung und das Leben“ ist. Ohne Jesus haben die Toten keine Hoffnung auf ein Leben über den Tod hinaus. Nur durch das direkte Eingreifen von Jesus bei seiner Wiederkunft können Menschen von den Toten auferstehen. Wenn Jesus die Toten nicht aus ihrem Schlaf aufweckt, gibt das Grab seine Gefangenen niemals frei. Mit Ausnahme von Mose und Henoch haben selbst die Glaubenshelden aus Hebräer 11 „die Verheißung nicht erlangt“. (Hbr 11,39 EB) Sie warten auf die Wiederkunft Christi, um an ihren verschiedenen Ruhestätten auferweckt zu werden (V. 40). Wenn die Menschen unmittelbar nach dem Sterben in den Himmel kommen, ist eine Auferstehung unnötig und Jesus ist nicht länger „die Auferstehung und das Leben“. Die Frage, die der Apostel Paulus in 1. Korinther 15,55 stellte – „Tod, wo ist dein Sieg?“ – wird dadurch unnötig. „Himmelstourismus“

Geschichten wie die von Alex Malarkey sind ausgesprochen populär. Das Buch 90 Minuten im Himmel, das 2004 erschien, war über fünf Jahre auf der Bestsellerliste der New York Times; mehr als sechs Millio-

nen Exemplare wurden verkauft. Den Himmel gibt’s echt, die Geschichte eines Vierjährigen, der angeblich im Himmel war, wurde über zehn Millionen Mal verkauft und 2014 zu einem Film verarbeitet, der mehr als 100 Millionen US-Dollar eingespielt hat. Die Bücher zu diesem Thema bilden in manchen Ländern inzwischen ein eigenes Genre, das als „Himmeltourismus“ („heavenly tourism“) bezeichnet wird. Das übergroße Interesse an diesem Genre hat die Mutter von Alex Malarkey verärgert. Sie hat offensichtlich bereits seit einiger Zeit versucht, das Buch ihres Sohnes aus dem Verkehr zu ziehen. „Viele betrügen und verwenden dazu das Wort Gottes“, postete Beth Malarkey im Internet. „Sie sind gut, besonders, wenn man nicht selbst in der Bibel nachforscht und studiert.“ Wie konnte dieser Schwindel geschehen? Manche meinen, dass der Vater von Alex, der Coautor des Buches, eine Gelegenheit sah, Geld zu verdienen. Verlage sind nicht daran interessiert, Bücher, die sich gut verkaufen, aus dem Programm zu nehmen. „Der Gedanke, dass Alex sein Buch plötzlich widerrief, stimmt nicht“, sagte Phil Johnson, Geschäftsführer eines von John MacArthur gegründeten christlichen Medienunternehmens, der Washington Post zufolge. „Überall gab es Beweise, dass er nicht hinter dem Inhalt seines Buches stand. Aber es war ein Bestseller. Niemand in der Branche wollte es absägen.“ Heute ist Alex 16 Jahre alt und gibt einen vernünftigen Rat: Die Leute „sollten die Bibel lesen, das ist genug“, schrieb er in einem offenen Brief. „Die Bibel ist die einzige Quelle der Wahrheit. Was von Menschen geschrieben wurde, kann nicht unfehlbar sein.“ Ich hoffe, dass viele Menschen seinen Rat ebenso ernst nehmen, wie zuvor seine Geschichte. n

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B L I C K P U N K T

Zusammen-

I

n wenigen Wochen wird die 60. Generalkonferenz-Voll­ver­ sammlung der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten in San Antonio, im US-Bundesstaat Texas, stattfinden. Neben den 2571 offiziellen Delegierten werden weitere Zehntausende Siebenten-Tags-Adventisten zusammenkommen, um Gemein­schaft mit ihren Glaubensgeschwistern aus aller Welt zu suchen und sich daran zu erfreuen. Während dieser Zeit wird der Blick besonders auf weltweite Aspekte unserer von Gott ins Leben gerufenen Bewegung gelenkt, zu der inzwischen 18 Millionen Gemeindeglieder in 216 Ländern1 gehören. So wunderbar es jedoch ist, darüber nachzudenken, wie Gott unsere Bewegung in aller Welt führt und segnet, wollen wir doch nicht die entscheidende und wichtige Rolle der Gemeindeglieder und Pastoren in den 75.184 Adventgemeinden vergessen. Praktische Infrastruktur

Unser geistliches Fundament ist natürlich die persönliche Beziehung jedes Einzelnen zu Christus, dem Fels. Die Einheit unserer Kirche kann nur Wirklichkeit werden, wenn wir alle mit Jesus Christus verbunden sind. Doch die praktische Infrastruktur der Kirche ist auf den Pastoren aufgebaut – denjenigen, die lebendige, evangelistische Missionsarbeit leisten, die Gemeindeglieder betreuen und jeden Sabbat die umfassende Botschaft des Wortes Gottes verkündigen. Sie motivieren Gemeindeglieder, ihren Glauben und die Botschaft von der baldigen Wiederkunft Christi weiterzugeben und erfüllen die außerordentlich wichtige Aufgabe, die Gemeindeglieder als Missionare auszubilden. Wir müssen unsere Pastoren überall auf der Welt unterstützen, anerkennen und ermutigen. Viele von ihnen sind für enorme Bezirke mit Dutzenden von Gemeinden und Tausenden von Gemeindegliedern zuständig. In solch einem Umfeld müssen sich die Pastoren völlig auf den Heiligen Geist und die Leiter der Ortsgemeinden verlassen. Es ist so wichtig, dass wir diese Pastoren in ihrem Bemühen, die Leiter vor Ort zu noch effektiverer Evangelisation auszubilden, vor Gott bringen und sie ermutigen. Wir sind gerufen

Während wir unsere Pastoren anerkennen und für sie beten, wollen wir Gott bitten, uns zu helfen, sie zu unterstützen und ihre Last leichter zu machen – ganz gleich, ob in kleinen, ländlichen Gemeinden oder in großen Gemeinden in Großstädten oder Institutionen. Gott hat jeden Einzelnen von uns – auch mich, also als Glied meiner Ortsgemeinde – gerufen, das Missionsgebiet in unserer unmittelbaren Umgebung zu erreichen. Dazu gehört der Ort, in dem wir, unsere Nachbarn und Bekannten leben. Wir sollen uns mit ihnen anfreunden, uns um ihre Bedürfnisse kümmern und ihnen die besondere biblische Botschaft weitergeben, die Gott uns

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Von Ted N. C. Wilson

Adventist World | April 2015

arbeit

Ein besonderer Ruf an Pastoren und Gemeindeglieder anvertraut hat. Wir sind als Gemeindeglieder gerufen, diese Arbeit zu tun und uns nicht einfach darauf zu verlassen, dass sie vom Pastor getan wird. Eine der besten Möglichkeiten, unseren Pastor zu unterstützen, ist, ihm zu sagen: „Bitte gib uns etwas zu tun.“ Betet für unsere Pastoren. Betet darum, dass Gott sie und ihre Familien mit einem Schutzwall umgibt. Betet darum, dass sie sich ganz und gar am Wort Gottes ausrichten, denn die Autorität der Heiligen Schrift gerät zunehmend unter Beschuss. Die Botschaften, die von unseren Kanzeln verkündigt werden, müssen mit biblischer Klarheit erschallen und nicht mit philosophischen, psychologischen und kulturellen Inhalten gefüllt sein. Ein Wort an die Pastoren

Ihr Pastoren, eine eurer wichtigsten Aufgaben ist es, eure Gemeindeglieder für die evangelistische Arbeit vor Ort auszubilden und sie an die Arbeit zu setzen, damit ihr frei seid, zu planen, wie die Grenzen des Reiches Gottes ausgeweitet werden können. Das ist natürlich kein neuer Gedanke. Bereits 1886 schrieb Ellen White: „Die Prediger sollten nicht die Arbeit der Laienglieder tun; sie arbeiten bis zur Erschöpfung und halten andere davon ab, ihre Pflicht zu erfüllen. Sie sollten die Gemeindeglieder unterweisen, wie sie innerhalb und außerhalb der Gemeinde arbeiten, die Gemeinde aufbauen, die Gebetsstunden interessant gestalten und fähige Jugendliche zu Missionaren ausbilden können. Die Gemeindeglieder sollten aktiv mit den Predigern zusammenarbeiten und dabei den Teil des Landes, in dem sie leben, zum Einsatzbereich für ihre missionarische Tätigkeit machen.“2 Fünfzehn Jahre später, auf der Generalkonferenz-Vollversammlung 1901, wandte sie sich mit folgenden bedeutsamen Worten an die Prediger: „Wer spürt eine Verantwortung für die Menschen, die die Wahrheit nicht empfangen können, wenn sie ihnen nicht gebracht wird? Unsere Prediger glucken über den Gemeinden, als ob der Gnadenengel keine Anstrengungen machen würde, Menschen zu retten. Gott macht diese Prediger verantwortlich für die Seelen derer, die in der Dunkelheit sind… Stattet eure Gemeinden mit dem Verständnis aus, dass sie nicht zu erwarten brauchen, dass der Prediger sie bedient und sie ständig hegt und pflegt. Sie haben die Wahrheit; sie wissen, was Wahrheit ist … Sie müssen im Glauben gegründet und verwurzelt sein.“3


des Geistes zu bewahren durch das Band des Friedens.“ (EB) Wir sollen uns ernstlich bemühen, anderen durch das Band des Friedens Liebe zu zeigen. Der größere Rahmen der Einheit

Ein Weckruf

Die eindrückliche Botschaft des Apostels Paulus in 2. Timo­ theus 4,2 ist für alle Zeiten unser Weckruf: „Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit.“ (EB) Dann können wir gemeinsam mit Paulus sagen: „Ich habe den guten Kampf gekämpft.“ (V. 7 EB) Jesus sagte: „Weide meine Schafe!“ (Joh 21,17) Um das zu tun, müssen wir Gott kennen und jeden Tag mit ihm verbunden sein. Studiert das Wort Gottes und den Geist der Weissagung eifrig und sorgfältig. Setzt euch entschieden für persönliches und öffentliches Gebet ein. „Glaubt an den HERRN, euren Gott, so werdet ihr sicher sein, und glaubt seinen Propheten, so wird es euch gelingen.“ (2 Chr 20,20) Liebe Pastoren, wir sind gerufen, Gottes besondere Diener nach seinem Herzen zu sein. In Jeremia 3,15 verheißt Gott: „Ich will euch Hirten geben nach meinem Herzen, die euch weiden sollen in Einsicht und Weisheit.“ Der Heilige Geist wird euch ­helfen, die wahren Bedürfnisse der Menschen zu erkennen. Lasst uns dem Vorbild Christi folgen und Menschen suchen. Seid Diener

Die eigentliche Arbeit eines Pastors ist es, ein Diener zu sein, jemand, der unermüdlich gibt. Um ein echter Diener zu sein, müssen wir Gott nahe sein und ihm unser Leben jeden Tag übergeben. Paulus baut diesen Gedanken in Epheser 4,1–6 sehr dynamisch auf. Gleich am Anfang nennt er sich „der Gefangene im Herrn“ und ruft uns auf: „Wandelt würdig der Berufung, mit der ihr berufen worden seid.“ (V. 1, EB). In den Versen 2 und 3 lesen wir, dass wir berufen wurden „mit aller Demut und Sanftmut, mit Langmut, einander in Liebe ertragend! Befleißigt euch, die Einheit F o t o :

I P G G u te n be r gUK L td / t h i n k s t o c k

Dann hilft uns Paulus, den größeren Rahmen der Einheit zu verstehen – größer als lediglich unsere persönlichen Überzeugungen –, indem er uns in die himmlischen Höfe versetzt und uns die ewigen Themen vorlegt, die von Gott selbst stammen. Epheser 4,4–6 gipfelt in den erhabenen Worten: „Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen worden seid in einer Hoffnung eurer Berufung! Ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, ein Gott und Vater aller, der über allen und durch alle und in allen ist.“ (EB) Achtet als Pastoren darauf, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, der euch zu der wahren Einheit führt, die nur entsteht, wenn ihr in eurem Leben und Zeugnis, in der ­Mission und in der Ausbildung und geistlichen Erbauung anderer eins mit Gott seid. „Das Geheimnis guten Gelingens liegt in der Verbindung göttlicher Kraft mit menschlicher Anstrengung.“4 Nehmt euch Zeit für die Menschen

Seid gute Administratoren und nehmt euch Zeit, eure Gemeindeglieder zu besuchen und kennenzulernen. Jesus nahm sich Zeit, Menschen kennenzulernen. Er aß mit ihnen, unterhielt sich mit ihnen, hörte sich ihre Probleme an und fühlte mit ihnen. Mag sein, dass ihr nicht der beste Redner oder Prediger seid, aber wenn ihr eure Gemeindeglieder besucht und sie geistlich ermutigt, werden sie euch lieben! Pflegt eine enge Verbindung zu eurem Ehepartner und eurer Familie. Lasst eure Familienbeziehungen ein leuchtendes Beispiel für die Welt sein und zeigt ihr, was es bedeutet, Christus zu erlauben, das Haupt der Familie und Gemeinde zu sein, indem ihr die geistlichen Leiter der Familie und Gemeinde seid. Lasst eure Kinder wissen, dass ihr sie liebt und schätzt. Lasst in eurer Familie auch himmlische Ordnung und christliche Haushalterschaft sichtbar werden. Seid Leiter, indem ihr den Menschen zeigt, wie sie sich für ihre alltäglichen Bedürfnisse ganz auf Gott verlassen können und dass ein treuer Verwalter mehr von Gott gesegnet wird, als man sich vorstellen kann. In 3. Johannes 2 lesen wir: „Mein Lieber, ich wünsche, dass es dir in allen Dingen gut gehe und du gesund seist, so wie es deiner Seele gut geht.“ Unsere körperliche und geistliche Gesundheit sind miteinander verflochten, und wir sollen Gottes Naturgesetze ebenso befolgen wie sein Moralgesetz. Seid aktive Verfechter des umfassenden Gesundheitsdienstes und helft Menschen in Stadt und Land, Jesus, die Quelle des Lebens und der Gesundheit, zu finden. April 2015 | Adventist World

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B L I C K P U N K T

Ein-Tag-Kapelle Gebetserhörung nach 35 Jahren

Von Carrie Purkeypile

1 „Land“ ist hier nicht gleichzusetzen mit „Staat“, denn laut UN gibt es nur 194 Staaten (Anm. d. dt. Red.). 2 Ellen G. White, The Review and Herald, 12. Oktober 1886. 3 Ellen G. White, Pastoral Ministry, S. 100. 4 Ellen G. White, Patriarchen und Propheten, S. 488.

Ted N. C. Wilson ist Präsident der Weltkirchen­ leitung der SiebentenTags-Adventisten.

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Adventist World | April 2015

V o l u n tee r s M a r a n at h a

Pastoren und Gemeindeglieder, im Blick auf die Zukunft stehen wir vor vielen Herausforderungen und Problemen. Wir mögen schikaniert und verlacht werden. Haltet euren Blick auf Christus gerichtet und schaut nicht auf Menschen. Gott will, dass wir eine beständige, wachsende Beziehung zu ihm haben, das ist das Geheimnis echter geistlicher Kraft. Legt euch jeden Morgen in Gottes Hände und bittet ihn, euch in allem zu führen, was ihr tut. Wenn ihr dem Herrn erlaubt, euch jeden Tag zu führen, werdet ihr für jeden Menschen, mit dem ihr in Kontakt kommt, ein großer Segen sein. An Christus zu glauben ist kein Zuschauersport, sondern aktive Teilnahme an der Mission. Niemand soll sich schuldig fühlen, weil er nicht von Tür zu Tür geht; es gibt viele Möglichkeiten, Jesus aktiv zu bezeugen – die Arbeit von Tür zu Tür ist nur eine davon. Wenn ihr eine Beziehung zu Christus habt, habt ihr etwas zu sagen; behaltet es nicht für euch. So werdet ihr mithelfen, die Arbeit eures Pastors und der gesamten Adventbewegung zu unterstützen. Vergesst nicht, dass euer Pastor Zeit für die Familie braucht und nicht immer Zeit für euch haben kann. Bleibt stark in eurem Glauben an den Herrn Jesus. Er kommt bald. Wenn wir ihm und seinem Wort treu bleiben, wird er uns mit den wunderbaren Worten willkommen heißen: „Kommt her, ihr Gesegneten meines Vaters, ererbt das Reich, das euch bereitet ist von Anbeginn der Welt!“ (Mt 25,34) n

I n te r n a ti o n a l

Im Blick auf die Zukunft

FO T OS :

I M

Links: 35 Jahre lang erzählte Madam Victoria ihren Freunden und Nachbarn von Jesus. Rechts: Ein nagelneues Gebäude in Oyarifa zeugt vom treuen Zeugnis einer Christin und von Gottes Antwort auf Gebete. Im Jahr 1978 zog Madam Victoria nach Oyarifa in Ghana. Schon bald begann sie, von Tür zu Tür zu gehen und Bibelstunden anzubieten. Sie war begeistert von Jesus und wollte in ihrer Nachbarschaft eine Adventgemeinde gründen. Aber es gab jemanden, der ihre Arbeit sabotierte. Überall, wohin sie kam, folgte ihr ein Mann auf seinem Fahrrad. Er beobachtete sie bei der Arbeit, und wenn sie mit den Menschen gesprochen hatte, ging er in jedes Haus und sagte den Leuten, dass sie eine Lügnerin sei. „Glaubt ihr nicht“, sagte er einer Familie nach der anderen. Doch Madam Victoria betete weiter und hörte nicht auf, von Christus zu erzählen. Nachdem sie ihren Glauben monatelang bezeugt hatte, entschieden sich zwei Menschen für die Taufe. Gemeinsam mit Madam Victoria feierten sie Gottesdienst in deren kleinem Haus. Einige Jahre später waren es sieben Personen, die regelmäßig zusammenkamen. Gemeinsam bauten sie vier Lehmwände auf und befestigten zusammengebundene Strohmatten darüber als Dach: ihre erste Kapelle! Sie waren dankbar für den Ort, aber sie baten Gott weiter um einen besseren, würdigeren Platz, um auch andere einladen zu können. Dann tropfte eines Jahres ein starker Regen durch das Strohdach, durchnässte die Wände und ließ die ganze Kapelle zu einem Lehmhaufen zusammenfallen. Madam Victoria betete weiter und erzählte weiter von ihrem Lieblingsthema: Jesus. Sie wirkte in ihrer direkten Nachbarschaft als Missionarin, ging aber auch in andere ­Städte, um von Gott zu erzählen und kostenlos Kochutensilien zu verteilen. Schließlich, 35 Jahre nachdem Madam Victoria nach Oyarifa gezogen war, erhielt sie die Nachricht, dass Maranatha Volunteers International eine Kapelle für ihre Gemeinde bauen wollte! Schon bald darauf trafen Bautrupps ein und richteten den Rahmen der Kapelle auf – so schnell, dass sie es kaum glauben konnte! Nach 35 Jahren wurde ihr Gebet in einem kurzen Tag erhört. Gemeinsam mit der Gemeinde begann sie sofort, die Stahlkonstruktion mit Wänden, Gips und Farbe fertigzustellen. Als die fertige Kapelle eingeweiht wurde, herrschte große Freude. Madam Victoria sagte: „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen!“ Das Projekt Ein-Tag-Kapellen und Ein-Tag-Schulen wird von ASI und Maranatha Volunteers International finanziert und durchgeführt. Seit 2009 wurden mehr als 1600 Ein-TagGebäude in aller Welt errichtet. Carrie Purkeypile ist Projektmanagerin für Maranatha Volunteers International.


G E S U N D H E I T

Bienenstiche Von Peter N. Landless und Allan R. Handysides Meine Enkelin hatte eine sehr unangenehme Reaktion nach einem Bienen- oder Wespenstich – ich bin mir nicht sicher, was es genau war. Ihre Hand wurde ganz rot und schwoll an. Meint ihr, es besteht das Risiko einer Anaphylaxie (Überreaktion des Immunsystems)?

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nsektenstiche können verschieden schwere Reaktionen auslösen; ernstere Reaktionen sind am ehesten von Insekten der Ordnung der Hautflügler zu erwarten. Drei Familien der Hautflügler verursachen im Allgemeinen allergische Reaktionen: die Echten Bienen (Apidae), zu denen Honigbienen und Hummeln gehören, die Faltenwespen (Vespidae), zu deren Unterfamilie der Echten Wespen die Wespen und Hornissen zählen, und die Feuerameisen (Formicidae). Es stechen nur die weiblichen Hautflügler, gewöhnlich zur Verteidigung, wenn sie sich bedroht fühlen. Das Gift enthält mehrere Amine und Kinine, Chemikalien, die zu Schmerzen, Hautrötung und Juckreiz an der Einstichstelle führen. Nach dem Stich einer Honigbiene bleibt der Stachel in der Haut zurück; doch obwohl er sich leicht mit einem Fingernagel entfernen lässt, wird die Reaktion dadurch nicht verringert. Das liegt daran, dass das Gift normalerweise bereits innerhalb von 20 bis 30 Sekunden – oder beim Entfernen des Stachels – freigesetzt wird. Eine starke lokale Reaktion bedeutet nicht, dass eine systemische – das heißt den ganzen Körper betreffende – Reaktion eintreten muss, wobei die Anaphylaxie die schwerste Form solch einer systemischen Reaktion darstellt. Wenn eine Person allerdings einmal nach einem Insektenstich eine systemische Reaktion mit einer starken Allergie hatte, muss man auch bei weiteren Stichen mit schweren Reaktionen rechnen und darauf vorbereitet sein. Solche Reaktionen laufen normalerweise sehr schnell ab, auch wenn sie gelegentlich verzögert auftreten können. F o t o : Ya n n

B o i x

Jeder, der schon einmal solch eine schwere Reaktion erlebt hat, sollte bei einem Facharzt eine allergenspezifische IgE-Antikörper-Bestimmung durchführen lassen. Die Antikörper stehen in einem spezifischen Zusammenhang mit allergischen Reaktionen unterschiedlicher Stärke. Patienten sollten eine Hyposensibilisierung in Betracht ziehen. Bei dieser Behandlung wird das spezifische Antigen wiederholt gegeben, um eine Gewöhnung herbeizuführen. Die Therapie kann allerdings bis zu drei Jahre dauern, um erfolgreich zu sein. Todesfälle aufgrund von Bienenstichen sind weltweit unterschiedlich häufig, von einigen wenigen jährlich in Schweden bis zu etwa 40 in den USA. Normalerweise erfordert eine vorübergehende lokale Reaktion keine Behandlung außer kalten Umschlägen, Eis oder einer lokal anwendbaren anästhetischen Kortikosteroid-Creme. Antibiotika sind selten notwendig, rote Streifen gleich zu Beginn weisen eher auf eine Reaktion auf das Gift als auf eine Infektion hin. Systemische Reaktionen hingegen sind viel ernster und erfordern eine so­fortige ärztliche Behandlung. Eine ­Blockierung der oberen Atemwege und/ oder ein Kreislaufkollaps können lebensbedrohlich sein. Deshalb sollte unver­ züglich Adrenalin mit einer AdrenalinFertigspritze oder in einer Dosierung von 0,5 mg für Erwachsene und 0,3 mg für Kinder injiziert werden. Im Falle einer Anaphylaxie besteht keine Kontraindi­ kation für die Adrenalingabe; sie kann Leben retten.

Wenn die Symptome anhalten, ist die Verabreichung einer weiteren Dosis Adrenalin im Abstand von fünf bis fünfzehn Minuten indiziert. Die meisten Patienten brauchen nicht mehr als eine Injektion; unbedingt erforderlich ist es, möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen. Antihistamine können ebenfalls Symptome lindern. Wichtig ist eine mindestens zwölfstündige Beobachtung auf einer Station, die ausgestattet ist, um mit erneut auftretenden Symptomen umgehen zu können. Sowohl Erwachsene als auch Kinder mit einer Anaphylaxie-Anamnese sollten eine Adrenalin-Fertigspritze bei sich tragen. Es könnte unter Umständen weise sein, ständig mehr als eine AdrenalinFertigspritze bei sich zu haben. Außerdem ist es sehr wichtig, Orte zu meiden, an denen das Risiko, einen Insektenstich zu bekommen, groß ist. Die Quintessenz ist, dass der Unterschied zwischen einer lokalen Reaktion wie Schmerzen, Schwellung oder Rötung an der Einstichstelle und einer systemischen Reaktion wie Schwellung des Halsgewebes, Atemnot oder –stillstand klar erkannt werden muss; die systemische Reaktion ist gefährlich. n

Peter N. Landless, Facharzt für Nuklearkardio­ logie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-TagsAdventisten in Silver Spring (Maryland, USA). Allan R. Handysides, Facharzt für Gynäkologie, war bis zu seiner Pensionierung Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz. April 2015 | Adventist World

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A N D A C H T

Ihr wart

dabei

Von Chantal J. Klingbeil

Gespräche rund um das Kreuz

„Es waren auch viele Frauen da, die alles aus der Ferne beobachteten. Sie waren Jesus seit der Zeit seines Wirkens in Galiläa gefolgt und hatten für ihn gesorgt; darunter waren Maria aus Magdala, Maria, die Mutter von Jakobus und Josef, sowie die Mutter der beiden Söhne von Zebedäus.“ (Mt 27,55–56 GNB) Warum habt ihr aus der Ferne zugeschaut? Hattet ihr Angst, mit hineingezogen zu werden? War das alles einfach zu viel für euch? Ich denke, ich weiß, was es heißt, aus der Ferne zu beobachten. Ich bin in einer adventistischen Familie aufgewachsen. Ich folge Jesus schon seit geraumer Zeit, aber oft scheint die Zeit eine Distanz zu bewirken. Mit Jesus Schritt zu halten ist Schwerarbeit, und außerdem ist es gefährlich. Ich war zwar nie von einem Kreuz bedroht, aber es ist so leicht, in eine Routine zu fallen und mein Leben mit Jesus auf Autopilot zu stellen – und dann setzt die Distanz ein.

das in einen Felsen gehauen und noch unbenutzt war. Dann rollte er einen schweren Stein vor den Grabeingang und ging fort.“ (Mt 27,57–60 GNB) Du platzt ganz plötzlich in die Geschichte hinein. Dein Auftreten ist unerwartet – und so hoffnungsvoll in dieser dunklen Stunde. Alle Jünger – diejenigen, die die innigste Beziehung zu Jesus hatten – verstecken sich ängstlich, aber da bist du, bereit aus dem Schatten hervorzutreten. Du lässt dein geheimes Doppelleben hinter dir, trittst vor und bittest mutig um den Leichnam Jesu. Du entscheidest dich für Jesus in einer Stunde, in der er nichts anzubieten hat. Dafür gibst du ihm etwas: dein neues Grab. Was wäre, wenn meine Entscheidung für Jesus bedeuten würde, mich von meinem Freundeskreis zu entfernen? Was wäre, wenn ich nicht sehen könnte, dass mir meine Entscheidung, Jesus zu folgen, irgendeinen Gewinn einbringt? Folge ich ihm für das, was ich bekommen kann oder für das, was ich geben kann?

„Am Abend kam ein reicher Mann aus Arimathäa; er hieß Josef und war gleichfalls ein Jünger von Jesus geworden. Er ging zu Pilatus und bat ihn, den Leichnam von Jesus freizugeben. Da befahl Pilatus, ihn auszuliefern. Josef nahm den Toten, wickelte ihn in ein neues Leinentuch und legte ihn in sein eigenes Grab,

„Am nächsten Tag aber, der auf den Rüsttag folgt, versammelten sich die Hohenpriester und die Pharisäer bei Pilatus und sprachen: ‚Herr, wir haben uns erinnert, dass jener Verführer sagte, als er noch lebte: Nach drei Tagen stehe ich wieder auf.‘ “ (Mt 27,62–63 EB)

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Du entscheidest dich für Jesus in einer Stunde, in der er nichts anzubieten hat. Also, ihr habt euch erinnert. Seltsam, dass die Jünger zu diesem Thema an Gedächtnisschwund zu leiden schienen, obwohl Jesus sie geraume Zeit auf diesen Augenblick vorbereitet hatte. Ihr wusstet alles, ihr hattet die Punkte verbunden – aber das hatte in euren verhärteten Herzen nichts bewirkt. Ihr dachtet, ihr hättet Recht – ihr habt die Wahrheit verteidigt – aber ihr hattet gerade Gott umgebracht! Ernüchternd… Auch ich weiß eine ganze Menge. Ich denke, ich kann aus der Bibel beweisen, dass der Sabbat am Samstag ist, und ich weiß über das Heiligtum und den Zustand der Toten Bescheid. Aber das ganze Wissen nützt mir überhaupt nichts, wenn ich den Meister nicht persönlich kennengelernt habe. Ohne diese Beziehung zu Jesus wäre es möglich, dass ich eines Tages aufwache und erkenne, dass ich die ganze Zeit gegen Gott gekämpft habe.

„ ‚Da habt ihr eine Wache‘, sagte Pilatus. ‚Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt.‘ Sie gingen also zum Grab und versiegelten den Stein, der den Eingang zur Grabkammer verschloss.“ (Mt 27,65–66 GNB) Also wirklich, Pilatus! Glaubst du wirklich, dass ein versiegeltes Grab und eine Wache den Zweck erfüllen? Du hast keine Ahnung, mit wem du es zu tun hast. Er ist nicht nur der König der Juden. Er schuf die Sterne durch den Hauch seines Mundes und formte ganze Galaxien. Aber wenn ich es noch einmal überlege, sollte ich vielleicht nicht ganz so streng mit Pilatus sein. Ich denke, ich habe mehr Puzzleteile für das Puzzle der Geschichte und ein deutlicheres Bild von Gott als Pilatus und trotzdem ertappe ich mich oft dabei, dass ich mit Gott umgehe, als wäre er sehr klein. Wenn ich bete, merke ich plötzlich, dass ich ihm sage, was er wie zu tun hat. Vielleicht ist es an der Zeit aufzuhören, Gott zu beschränken und zu manipulieren und meinen Schöpfer einfach mit mir tun zu lassen, was er auf liebevolle Weise zu meinem Besten tut.

„Der Engel sagte zu den Frauen: ‚Ihr braucht keine Angst zu haben! Ich weiß, ihr sucht Jesus, der ans Kreuz genagelt wurde.‘ “ (Mt 28,5) Ihr hattet Angst. Ich nehme an, das ist ganz normal. Fast jedes Mal, wenn wir Menschen Heiligem begegnet sind, hatten wir Angst. Es ist das Paradox, dass wir von Heiligkeit angezogen werden und uns dann – wenn wir erkennen, wie fremd sie unserer menschlichen Natur ist – von ihr abgestoßen fühlen. Es ist das

tägliche Tauziehen in meinem Herzen, der Kampf um das, was ich bin und das, was ich gerne sein würde. Vielleicht wart ihr Frauen am Grab einer Sache auf der Spur. Ihr habt erkannt, dass alle Hoffnung verloren ist, bis man Jesus findet.

„Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, zu dem Jesus sie bestellt hatte. Als sie ihn sahen, warfen sie sich vor ihm nieder, doch einige hatten auch Zweifel. Jesus trat auf sie zu und sagte: ‚Gott hat mir unbeschränkte Vollmacht im Himmel und auf der Erde gegeben. Darum geht nun zu allen Völkern der Welt und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen! Tauft sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch aufgetragen habe. Und das sollt ihr wissen: Ich bin immer bei euch, jeden Tag, bis zum Ende der Welt.‘ “ (Mt 28,16–20 GNB) Ihr habt Jesus gesehen. Trotzdem haben einige gezweifelt. Ich habe schon manchmal gedacht: Wenn ich nur einen kurzen Blick vom Himmel erhaschen könnte, etwas Übernatürliches erleben würde, Besuch von einem Engel bekäme, dann würde ich nie wieder zweifeln. Ihr zweifelnden Jünger zeigt mir, dass Sehen nicht Glauben ist. Der Glaube ist kein Ziel, sondern Teil des Weges. Er beginnt mit der Entscheidung, Gottes Wort zu glauben und voran zu gehen. Ihr alle – selbst diejenigen, die ihre Zweifel hatten – habt Jesus beim Wort genommen und eure Welt, angetrieben von seiner Autorität, auf den Kopf gestellt. Ich brauche nicht darauf zu warten, dass meine Gemeinde das Missionsprogramm startet, bei dem ich mich wohl fühle. Ich brauche mich nicht von Initiativen oder meinem schlechten Gewissen abhängig zu machen, um meinen Glauben zu bezeugen. Ich brauche nicht dazustehen und alles aus der Ferne zu beobachten. Alles, was ich tun muss, ist, das Versprechen Christi in Anspruch zu nehmen, dass er immer bei mir ist – das schließt das Heute und Morgen ein. Ich kann mit Zuversicht sagen: „Mein Jesus ist nicht tot. Er lebt. Sieh nur, wie er mein Leben verändert. Komm, ich möchte dich mit meinem Jesus bekannt machen.“ n

Chantal J. Klingbeil ist stellvertretende

Leiterin des Ellen-White-Estates der Generalkonferenz. Sie ist mit Gerald verheiratet und wird von ihren drei Töchtern im Teenageralter auf Trab gehalten.

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

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ie sitzen im Kreis und neigen die Köpfe, um für die Aufgabe zu beten, die vor ihnen liegt. Nach dem „Amen“ schauen sie sich zunächst gegenseitig an, dann auf die Seiten voller leerer Spalten vor ihnen. Die Hälfte der Sabbatschulgesprächsleiter hat ihren Dienst abgegeben, der Leiter der Pfadfindergruppe ist ausgebrannt und das Ehepaar, das für die Heimatmission zuständig war, ist weggezogen. Mit der Gemeindeliste in der Hand denkt der Ernennungsausschuss darüber nach, wer möglicherweise bereit wäre, die Lücken zu füllen. Dann fangen sie an zu telefonieren und die Gemeindeglieder praktisch anzuflehen, sich zu überlegen, ob sie eines der unbesetzten Gemeindeämter übernehmen könnten. Alle, die sie anrufen, sind der Meinung, dass irgendjemand diese Aufgaben übernehmen sollte, doch die Mitglieder im Ernennungsausschuss wissen nur zu gut, dass es unglaublich schwer ist, jemanden zu finden, der dann wirklich bereit ist, eine Aufgabe anzunehmen. Die Lösung

Das Neue Testament gibt uns Hilfestellung darin, wie wir die Aufgaben in unserer Ortsgemeinde verteilen können, sodass der Ernennungsausschuss nicht verzweifelt nach irgendjemandem suchen muss, der bereit ist, eine Aufgabe zu übernehmen. Durch die Verleihung geistlicher Gaben an die Gemeindeglieder gab Gott uns sogar eine ganz erstaunliche Möglichkeit, solch eine Situation überhaupt zu vermeiden. Geistliche Gaben sind Fähigkeiten, die der Heilige Geist Nachfolgern Christi gibt. Man könnte die Gaben Talente oder Begabungen nennen, aber in Wirklichkeit sind sie viel mehr. Es mag zum Beispiel Menschen geben, die begabt sind, Kreuzworträtsel zu lösen oder auf einem Bein zu stehen, aber geistliche Gaben sind besondere Fähigkeiten, die Menschen mit der Absicht gege-

Die

ben werden, sie zur Unterstützung und Förderung der Gemeinde Gottes einzusetzen und um damit ihren Teil dazu beizutragen, den Missionsauftrag zu erfüllen. Jeder hat eine Gabe

Jedes einzelne Mitglied der Gemeinde Gottes hat [mindestens] eine geistliche Gabe, und wir haben den Auftrag, unsere Gaben zum Segen anderer zu nutzen. In 1. Petrus 4,10 lesen wir: „Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat, als die guten Haushalter der mancherlei Gnade Gottes.“ Geistliche Gaben sind nicht Eigenschaften, die wir besitzen können. Sie kommen direkt von Gott und sind für jeden Einzelnen speziell von ihm ausgesucht. Gott erwartet von uns, dass wir sorgfältig mit ihnen umgehen und sie zu ihrem vorgesehenen Zweck einsetzen. Unsere Gaben mögen nicht unser Leben lang die gleichen bleiben. Wenn wir eine Gabe treu einsetzen, kann es sein, dass Gott uns mit einer weiteren segnet, wie bei den Knechten, die im Gleichnis von Jesus ihre Talente weise einsetzten. Es mag sein, dass unsere Gabe sich an einem Punkt unseres Lebens ganz und gar verändert. Situationen und die Bedürfnisse der Welt, in der wir leben, verändern sich, und Gott ist immer in der Lage, uns so zu formen, dass wir den größten Nutzen für das Wachstum seines Reiches bringen. Obwohl es viele verschiedene Gaben gibt, ist der gleiche Geist verantwortlich für alle. Paulus formulierte es so: „Nun gibt es verschiedene geistliche Gaben, aber es ist ein und derselbe Heilige Geist, der sie zuteilt. In der Gemeinde gibt es verschiedene Aufgaben, aber es ist ein und derselbe Herr, dem wir dienen. Gott wirkt auf verschiedene Weise in unserem Leben, aber es ist immer derselbe Gott, der in uns allen wirkt. Jedem von uns wird eine geistliche Gabe zum Nutzen der ganzen Gemeinde gegeben … Dies

RETTUNG

Von Daisy Hall

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Ernennungsausschuss für den

Geistliche Gaben sind die Lösung 14

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geistliche gaben und dienste Gott rüstet die Glieder seiner Gemeinde zu allen Zeiten mit geistlichen Gaben aus. Jedes Glied soll die ihm verliehenen Gaben in liebevollem Dienst zum Nutzen der Gemeinde und der Mitmenschen einsetzen. Diese Gaben, die der Geist nach seinem Ermessen zuteilt, befähigen die Gläubigen zu allen Diensten, die die Gemeinde zur Erfüllung der ihr von Gott gestellten Aufgaben braucht. Gemäß der Schrift gehören dazu: Glaube, Heilung, Weissagung, Verkündigung, Lehre, Verwaltung, Versöhnung, Barmherzigkeit, selbstloser Dienst und Nächstenliebe, damit anderen geholfen wird und sie ermutigt werden. Einige Glieder werden von Gott berufen, vom Heiligen Geist ausgerüstet und von der Gemeinde anerkannt für den Dienst als Seelsorger, Evangelisten, Leiter oder Lehrer. Sie werden besonders gebraucht, die Glieder der Gemeinde für den Dienst auszubilden, die Gemeinde zur geistlichen Reife zu führen sowie die Einheit im Glauben und in der Erkenntnis Gottes zu fördern. Wenn die Gemeindeglieder diese geistlichen Gaben als treue Haushalter der vielfältigen Gnade Gottes einsetzen, bleibt die Gemeinde vor dem zerstörenden Einfluss falscher Lehre bewahrt, wird in der von Gott vorgesehenen Weise wachsen und in Glaube und Liebe gefestigt. (Röm 12,4–8; 1 Kor 12,4–11.27–28; Eph 4,8.11–16; Apg 6,1–7; 1 Tim 3,1–13; 1 Ptr 4,10–11)

Geistliche Gaben sind nicht Eigenschaften, die wir besitzen können. Durch die geistlichen Gaben rüstet er uns dazu aus, diese Arbeit zu bewältigen. alles bewirkt aber ein und derselbe Heilige Geist, indem er diese Gaben zuteilt und allein entscheidet, welche Gabe jeder Einzelne erhält.“ (1 Kor 12,4–11 NLB) Ähnlich wie die Frucht des Geistes sind auch die geistlichen Gaben das Ergebnis des Wirkens des Heiligen Geistes in unserem Leben. Wenn wir den Heiligen Geist in unserem Leben aufgenommen haben, damit er uns verändert und uns Christus ähnlicher macht, um seine Werke zu tun, haben wir auch die Gabe angenommen, die der Geist uns gibt, um dieses Werk auszuführen. Zu den geistlichen Gaben, die in der Bibel aufgezählt werden, gehören Weisheit, Erkenntnis, Heilungen, Prophetie, Lehren, Leitung, Geben, Barmherzigkeit, Glaube, Evangelisation und handwerkliche Geschicklichkeit, um nur einige zu nennen (1 Kor 12,8– 10.28; Röm 12,6–8; Eph 4,11; 2 Mo 31,3). Es gibt eine große Viel-

falt von Gaben, und jede einzelne ist entscheidend, um das Reich Gottes zu bauen. Unsere Gabe einsetzen

In den verschiedenen Diensten unserer Gemeinde gibt es für jede Gabe, mit der Gott uns segnet, Verwendung. Deshalb gibt es für jeden Menschen einen Platz. Manche Gaben sind vielleicht offensichtlicher einsetzbar als andere. Wer die Gabe des Heilens erhalten hat, kann einen Gesundheitsberuf ergreifen. Wer die Gabe des Lehrens hat, kann diese Gabe auf unterschiedliche Art und Weise innerhalb und außerhalb der Gemeinde einsetzen. Gaben wie Geben, Barmherzigkeit und Glaube sind nicht an einen bestimmten Dienst gebunden, sondern für jeden Dienst wichtig und können in vielen verschiedenen Abteilungen Verwendung finden. Es gibt keine Gabe, die wichtiger ist als andere, und Gott erwartet, dass alle eingesetzt werden. In 1. Korinther 12,12–31 verglich Paulus die Gemeinde mit einem menschlichen Körper. Ein Körper besteht aus vielen Körperteilen, die unterschiedliche Aufgaben haben. Wenn einige Teile nicht richtig funktionieren, leidet der ganze Körper. In der Gemeinde spielt jedes Glied des Körpers eine entscheidende Rolle in der Mission, die Jesus uns anvertraut hat. Wenn wir uns auf die Wiederkunft Christi freuen, können wir nicht die ganze Arbeit unseren Pastoren, Lehrern und Leitern überlassen. „Wenn der ganze Leib Auge wäre, wo bliebe das Gehör? Wenn er ganz Gehör wäre, wo bliebe der Geruch? Nun aber hat Gott die Glieder eingesetzt, ein jedes von ihnen im Leib, so wie er gewollt hat.“ (V 17–18) Der Leib der Gemeinde braucht jedes Glied, um voll funktionstüchtig zu sein und die von Gott erhaltene Aufgabe zu erfüllen. Die geistlichen Gaben sind ein unglaublich wichtiger Teil unserer Glaubensüberzeugungen. Als Siebenten-Tags-Adventisten glauben wir, dass Gott uns eine Arbeit aufgetragen hat, und durch die geistlichen Gaben rüstet er uns dazu aus, diese Arbeit zu bewältigen. Also müssen wir unsere geistlichen Gaben entdecken und sie gut verwenden. Jedes Gemeindeglied kann im Gespräch mit den Kirchenleitern und mit Gott im Gebet seine geistlichen Gaben entdecken und anfangen, in seinem Dienst zu arbeiten. Die Vorstellung, unsere einzigartige Rolle in der Gemeinde zu finden, kann beängstigend sein. Doch indem Gott uns unsere Gaben gibt, befähigt er uns nicht nur, die entsprechende Aufgabe zu erfüllen, sondern sogar hervorragend darin zu sein. Wir können ihm vertrauen, dass er jede Gabe persönlich und angemessen auswählt. Wenn wir das tun, können wir mehr für das Reich Gottes bewirken, als wir je für möglich gehalten hätten. n

Daisy Hall lebt mit ihrer Familie in Abu Dhabi. Sie ist in ihrem letzten Schuljahr und wird zu Hause unterrichtet. Ihre Hobbys sind Schreiben, Lerntheorie und Autotouren. April 2015 | Adventist World

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T I T E LT H E M A

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s ist sehr kompliziert“, konnte man so manchen Bauern im römisch besetzten Palästina seufzen hören, wenn man ihn nach der Politik und Religion in seiner Stadt fragte. Die Menschen, die im ersten Jahrhundert nach Christus in Palästina lebten, mussten sich neben dem täglichen Überlebenskampf auch noch mit anderen Dingen auseinandersetzen: Da waren die gewaltsamen römischen Besatzer, die machtgierigen einheimischen Führer des Volkes, nationalistische Parteien, die jederzeit zu einem Aufstand bereit waren – und die Religion. Die Religion spielte eine wichtige, alles durchdringende Rolle. Sie wirkte sich auf die Kleidung aus, die man trug, darauf, was, wann und wie man aß, wie man sich anderen Leuten gegenüber verhielt, und sie war sogar dafür zuständig, was man auf seinem Feld anzubauen hatte. „Es ist sehr kompliziert“, war der ständig wiederkehrende Satz im Alltag des von den Römern beherrschten Palästina, als Jesus „zu der von Gott festgesetzten Zeit“ (Gal 4,4 Hfa) geboren wurde. „Es ist sehr kompliziert“, kennzeichnete seine Interaktion mit der jüdischen Führung, den Schriftgelehrten, Pharisäern und Sadduzäern. „Es ist sehr kompliziert“, klingt auch für Leute im 21. Jahrhundert vertraut, ganz gleich, wo sie leben. Ob im säkularen Europa oder in einem brasilianischen Armenviertel, ob in der politisch aufgeladenen Atmosphäre in Washington, D. C., oder in den von Kriegen gebeutelten Ländern Syrien und Irak – wir leben in einer zersplitterten Welt, getrennt durch tiefe religiöse, politische und wirtschaftliche Überzeugungen. Selbst in unserer Kirche lässt sich eine zunehmende Zersplitterung feststellen – statt des entschiedenen Miteinanders und Zusammenwachsens, für das Jesus in Johannes 17,21 betete. Man muss nur Reizthemen wie „Frauenordination“, „Spiritual Formation“ (Glaubenswachstum durch das Wirken des Heiligen Geistes) oder „Schöpfung und Evolution und 1. Mose 1“ bei einem gemeinsamen Mittagessen nach dem Gottesdienst aufbringen und ist wahrscheinlich schnell in einer hitzigen Diskussion, die oft dazu führt, dass die Beteiligten

Von Gerald A. Klingbeil

WIE

SICH IN DER GEISTLICHEN

MITTE

POSITIONIERTE

Zwischen Sadduzäern und Pharisäern


argwöhnisch auf diejenigen schauen, die eine andere Meinung vertreten. Wie lebte Jesus in solch einer polarisierenden Umgebung? Wie ging er mit denen um, die mit ihrer religiösen Meinung „rechts“ oder „links“ standen? Wie gelang es dem Retter der Welt – nicht nur der damals bekannten Welt im Mittelmeerraum, die unter römischer Herrschaft stand –, seinen eigenen göttlichen Prinzipien treu zu bleiben und sich dennoch uneingeschränkt in dieser Welt zu engagieren? Jesus und Konflikte

Konflikte gehörten zum Dienst von Jesus. Nicht, dass er sie gesucht hätte; es scheint vielmehr, dass seine bloße Gegenwart die Menschen dazu führte, Stellung zu beziehen. Einige waren ganz und gar gegen den Emporkömmling aus Nazareth. Andere waren fasziniert oder standen einfach dabei und beobachteten, wie sich ein Konflikt entwickelte. Meist gehörten die Gegner von Jesus der Führungsriege in Jerusalem an. Johannes nannte sie „die Juden“ (z. B. Joh 1,19; 2,18; 5,16–18; 6,41). Bei anderen Gelegenheiten werden sie als Schriftgelehrte, Älteste oder Obere (zum Beispiel Mt 9,3; 16,21; Mk 3,22; Lk 23,35) oder noch konkreter als Pharisäer und Sadduzäer bezeichnet (z. B. Mt 3,7; 9,11; 16,1.12; Mk 12,18; der Text auf der nächsten Doppelseite unten gibt weitere Auskunft über die religiösen Gruppierungen Palästinas im ersten Jahrhundert). Auch im näheren Umfeld Jesu gab es Konflikte. Manchmal lesen wir davon, wie er seine Jünger zurechtwies, die selbst auch darum rangen, ihre Welt, die Mission ihres Meisters, die Traditionen, mit denen sie aufgewachsen waren, und ihre menschliche und somit sündige Natur zu verstehen. Denken wir nur an die wiederholten Diskussionen darüber, wer der Größte im Reich Gottes wäre (Mk 9,34; Lk 22,24). Doch mitten in den Konflikten war Jesus immer bereit, alle einzubeziehen, selbst seine erklärten Feinde. Zum Beispiel finden wir Jesus nachts in einer vertrauten Unterredung mit Nikodemus, einem Pharisäer und Mitglied des Hohen Rats (Joh 3,1). Auch im Hause des Pharisäers Simon, der eine Feier zu seinen Ehren gab, war Jesus zu sehen I ll u s t r a ti o n

vo n

J e f f

(Lk 7,36–50). Schriftgelehrte, Pharisäer, Sadduzäer, Obere und Gesetzeslehrer schienen sich ständig in der Nähe von Jesus aufzuhalten. Sie hörten genau zu, wenn er sprach, brachten unnachgiebig ihre eigenen Überzeugungen vor, widersprachen ihm vehement und sannen schließlich darauf, ihn, gegen den sie sich einfach nicht durchsetzen konnten, zum Schweigen zu bringen. Ab und zu wich Jesus den Fallen, die ihm seine Gegner stellten, überraschend und kreativ aus. So zum Beispiel, als die bösartige Allianz von Pharisäern und Anhängern des Herodes wissen wollte, ob es „recht [ist], dass man dem Kaiser Steuern zahlt, oder nicht?“ (Mt 22,17, vgl. Verse 15–28) Sie dachten, sie hätten ihn in die Enge getrieben, doch seine unerwartete Antwort verblüffte sie und ließ sie frustriert die Hände ringen. Ein Grund, weshalb Jesus den Führern des jüdischen Volkes so viel Kummer verursachte, war, dass er sich nicht so leicht auf dem theologischen Spektrum seiner Zeit festnageln ließ. In einem Augenblick brachte er die Sadduzäer mit seiner Antwort auf ihre unsinnige Frage zur Auferstehung zum Schweigen (Verse 23–33), im nächsten umschiffte er geschickt eine schwierige, heikle Frage der Pharisäer über das „höchste Gebot im Gesetz“ (Vers 36). Immer wieder weigerte er sich, ihre ungläubigen Forderungen nach einem Zeichen zu erfüllen (Mt 12,38–45; 16,1–4)1, doch bei anderen Gelegenheiten suchte er von sich aus das Gespräch mit ihnen (Mt 22,41–46). Im Matthäusevangelium finden wir eine der bemerkenswertesten Begegnungen zwischen Jesus und den Pharisäern, Schriftgelehrten und Gesetzeslehrern. In einer Reihe von sieben Weherufen klagte Jesus über die geistliche Überheblichkeit und Blindheit seiner Gegner (Mt 23). In der damaligen jüdischen Kultur war ein Weheruf ein Hinweis auf Trauer und einen drohenden oder kurz zurückliegenden Todesfall. Der Text für sich genommen, ohne den Tonfall zu hören, könnte den Eindruck vermitteln, dass es die Worte eines zornigen Jesus sind. Doch wir wissen, dass die Mission von Jesus in diesem Augenblick nicht mit Vergeltung, Zorn oder einer gereizten Laune zu tun hatte. D e v e r

u n d

B r ett

M eliti

Sein Tadel war vielmehr von einem Geist des Mitgefühls und der Bitte zur Umkehr gekennzeichnet. Ellen White schrieb: „Göttliches Mitleid überwältigte den Heiland, als er seinen Blick über den Tempel und über seine Zuhörer gleiten ließ. Mit vor tiefer Herzensangst und bitteren Tränen fast erstickter Stimme rief er aus: ‚Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne versammelt ihre Küchlein unter ihre Flügel; und ihr habt nicht gewollt!‘ (Mt 23,37) Aus Christi Klage spricht Gottes Barmherzigkeit.“�2 Im Zentrum des Willens Gottes

Wie Jesus den Menschen um sich herum begegnete, war nicht von „politischer Korrektheit“ oder strategischen Überlegungen motiviert. Von einer Liebe getrieben, „die mich nicht loslässt“ – wie George Matheson, schottischer Geistlicher und Liederdichter des 19. Jahrhunderts schrieb –, wusste er sich im Zentrum des Willens Gottes. Das machte ihn für die Menschen anziehend. Jesus war wirklich anders: Er redete anders, seine Theologie war verständlich und in einer Art, die die Menschen erfassen konnten; seine Demut war vorbildlich; sein Einsatz zur Linderung des Leides der Menschen unermüdlich. Einen Moment mal, mag da vielleicht jemand einwenden. Hast du nicht gerade alle möglichen, zum Teil heftigen Konflikte im Leben von Jesus aufgezählt? Willst du jetzt sagen, dass er trotz scheinbar andauernder Konflikte seine Umgebung erreicht hat? Beide Fragen lassen sich mit „Ja“ beantworten. Jesus ist Konflikten – besonders theologischen Konflikten – zwar nicht ausgewichen, aber er hat sich seine Auseinandersetzungen sorgfältig ausgesucht und tappte nie in die Falle, Menschen in feinsäuberlich markierten Schubladen abzulegen. Er gehörte nicht zu denen, die andere in Kategorien wie „liberal“, „konservativ“, „ultrakonservativ“, „mainstream“ oder „gleichgültig“ einteilten. Ob Pharisäer oder Sadduzäer, reich oder arm, gebildet oder ungebildet – Jesus sah den Menschen, nicht die theologische Ausrichtung. Doch niemals schwankte er hinsichtlich der Wahrheit und von Gott eingesetzter Prinzipien. April 2015 | Adventist World

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T I T E LT H E M A Letztes Jahr las ich während meines Sommerurlaubs wieder einmal die Evangelien durch. Ich hatte mehr Zeit mit dem Wort Gottes zur Verfügung, als es möglich ist, wenn ich mit meiner Arbeit im Redaktionsbüro beschäftigt bin. Es faszinierte mich, wie Jesus mit den Theologen und Führern seiner Zeit umging. Während ich Jesus durch die Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes folgte, fielen mir sechs wichtige Prinzipien auf. 1 Jesus war nie parteiisch, sondern berief sich auf die Heiligen Schriften.

Während die Pharisäer nur die Torah, rituelle Reinheit und die Feinheiten des Gesetzes hinsichtlich Dill und Kümmel (Mt 23,23) im Blick hatten, ignorierten die Sadduzäer am anderen Ende des theologischen Spektrums die Heiligen Schriften überhaupt, weil sie nicht an die Inspiration glaubten. Ihr erleuchtetes hellenistisches Denken verabscheute die primitive Buchstabentreue ihrer theologischen Gegner. Jesus machte das deutlich, als er das Problem der Sadduzäer mit den Worten zusammenfasste: „Ihr irrt, weil ihr weder die Schrift kennt noch die Kraft Gottes.“ (Mk 12,24) Jesus jedoch zitierte ständig Texte aus den Heiligen Schriften und erklärte sie.

2 Jesus hatte seine Mission – Gottes Mission – im Blick und ließ sich nicht von Machtspielen und theologischem Schlagabtausch ablenken. Nachdem er die

Schwiegermutter von Petrus und eine große Menge anderer Menschen geheilt hatte, betete er an einem einsamen Ort (Mk 1,29–39). Die Jünger waren noch ganz überwältigt von dem, was sie am Vortag erlebt hatten. Das war der Augenblick, um gewonnenes Terrain in Kapernaum zu sichern. Alle hielten Ausschau nach Jesus. Statt sich jedoch seine Anhängerschaft zu sichern, ging Jesus weiter – seine Mission ging weit über Kapernaum hinaus. Zu Petrus sagte er: „Lasst uns anderswohin gehen, in die nächsten Städte, dass ich auch dort predige; denn dazu bin ich gekommen.“ (Mk 1,38) Es scheint, dass auf die Mission ausgerichtet zu sein viel dazu beiträgt, theologische Pattsituationen zu überwinden. 3 Jesus ging auf alle ein, auch auf seine Feinde. Wir haben bereits festgestellt, dass Jesus sich in allem, was er tat, von seiner Liebe zu den Menschen leiten ließ. In Matthäus 19,16–24 finden wir ein weiteres großartiges Beispiel dafür: Ein reicher junger Mann stellte Jesus eine schwierige,

aber wesentliche Frage: „Was soll ich … tun, damit ich das ewige Leben habe?“ Ich bin sicher, dass alle Umstehenden die Ohren spitzten, um die Antwort zu hören. Jesus betonte den zweiten Teil der Zehn Gebote, in denen es um die zwischenmenschlichen Beziehungen geht. „Das habe ich alles gehalten von Jugend auf“, erwiderte der junge Mann darauf. (Lk 18,21) Diese Aussage zog Jesus nicht in Zweifel, legte seinen Finger jedoch direkt auf den wunden Punkt. „Verkaufe, was du hast …“ Der Rest der Geschichte ist bekannt. Der reiche junge Mann ging betrübt weg, weil er sehr viele Güter hatte. Jesus wandte sich nicht ab, er schaute ihm traurig und liebevoll nach. 4 Jesus erkannte die Bedeutung des prophetischen Wortes. Er kam zur rechten Zeit, er übte seinen Dienst zur rechten Zeit aus, und er starb zur rechten Zeit (vgl. Dan 9,24–27). In seinen Predigten offenbarte Jesus den Plan Gottes, der von alters her durch die Propheten verkündigt worden war. Nach der Gefangennahme von Johannes dem Täufer verließ Jesus Nazareth und machte Kapernaum zum Zentrum seines Wirkens. In Matthäus 4,14 lesen wir, dass er das in Erfüllung prophe-

ReligiÖSE im Palästina des ersten Im ersten Jahrhundert nach Christus gab es in Palästina eine Vielzahl von religiösen Gruppierungen und Sekten. Einige werden in der Bibel erwähnt, andere kennen wir aus außerbiblischen Quellen. Dass es so viele Gruppen gab, unterstreicht die Tatsache, dass das Leben in Palästina wirklich kompliziert war. Zu den Pharisäern gehörten überwiegend Menschen, die nicht der Priesterklasse angehörten. Sie konzentrierten sich

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besonders auf die schriftliche und mündliche Auslegung des Gesetzes. Besonderen Wert legten sie auf rituelle Reinheit und Zehnten; sie glaubten an ein Gericht und ein Leben nach dem Tod und beschäftigten sich stark mit den Auslegungen des Gesetzes. Wie alle damaligen jüdischen Gruppierungen waren sie ausgesprochen interessiert an der Zukunft Israels und hofften auf das Kommen des Messias. Die Sadduzäer bildeten eine kleinere Gruppe, zu der hauptsächlich reiche Führer aus der elitären Priesterklasse gehörten. Sie waren hochgradig von der griechischen Philosophie geprägt, verfolgten aber gleichzeitig eine nationalistische Agenda. Sie glaubten nicht an ein Leben nach dem Tod mit einem vorangehenden Gericht mit Strafe und Belohnung.


tischer Aussagen tat (vgl. Jes 9,1–2). Als Jesus außerhalb von Palästina am Mittelmeer entlang in die Region von Tyrus und Sidon ging und eine Frau ihm folgte, die ihn anflehte, ihre kranke Tochter zu heilen, räumte er ein, dass sein Dienst zuerst „den verlorenen Schafen des Hauses Israels“ galt (Mt 15,24). Jeder Augenblick seines Wirkens war in Übereinstimmung mit dem prophetischen Wort. 5 Jesus sprach anders. Irgendwie erkannten seine Zuhörer über Zeichen und Wunder hinaus, dass er anders war. Matthäus fasste die Wirkung, die Jesus hatte, so zusammen: „Da erstaunten die Volksmengen sehr über seine Lehre; denn er lehrte sie wie einer, der Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten.“ (Mt 7,28–29 EB) Jesus drückte sich nicht nur erfrischend verständlich aus, sondern sprach auch mit einer Autorität, die seine Gegner nicht besaßen. Die Pharisäer waren Experten in den mündlichen Überlieferungen des Gesetzes; die Sadduzäer sprachen fließend Griechisch und bemühten sich, die hellenistische Kultur zu übernehmen. Doch Jesus sprach mit einer Autorität, die nicht auf einem Amt oder einer Ernennung beruhte.

6 Jesus zeigte Gottes Macht. Er redete nicht nur, er handelte. Er machte Gottes Macht sichtbar, und die Menschen waren erstaunt (vgl. Mt 12,23; Mk 1,27 EB). Er gebrauchte nicht nur leere Worte, sondern heilte die Menschen und erfüllte damit ein tiefes Bedürfnis von Menschen, die sich nach dem Gott-mit-uns sehnten, einem Gott, der seiner Schöpfung nahe kam und sie in seine Arme nahm. Er ging mit ihnen auf den staubigen, schmutzigen Straßen einer Welt, die auf der Suche nach Authentizität war – und ist.

Es ist sehr kompliziert

Können wir etwas von unserem Meister lernen, wenn wir uns bemühen, unsere Kirche durch das komplizierte Fahrwasser der diesjährigen wichtigen GeneralkonferenzVollversammlung in San Antonio zu steuern? Können wir entdecken, wie er Menschen unterschiedlicher Anschauungen und Couleurs mit einbezog? Jesus war auf das offenbarte Wort Gottes – in seiner Ganzheit und unter Anerkennung biblischer Auslegungsprinzipien – ausgerichtet und konnte mit allen Menschen im Gespräch bleiben. Das fordert mich heraus. Ich neige dazu, auf die Menschen zu hören, deren Positionen

mir gefallen, und lasse mich von denen ablenken, bei denen das nicht der Fall ist. Jesus war auf seine Mission ausgerichtet – die auch unsere Mission ist – und erkannte die Bedeutung des prophetischen Wortes an. Das mahnt auch uns, die Prioritäten richtig zu setzen. Und schließlich ist da noch die wesentliche Frage, ob mein Handeln auf der Autorität Gottes beruht – nicht auf meiner – und von Gottes Macht begleitet ist – oder nicht. Kein Zweifel: Es ist alles sehr kompliziert. Kein Zweifel: Wir haben unsere Schrammen abbekommen. Aber wir sind gerufen, gemeinsam voranzugehen und den Platz einzunehmen, an dem Jesus ist: mitten im Zentrum des Willens Gottes. n 1 Was Jesus ihnen zusagte, war das „Zeichen des Jona“ (Lk 11,29; Mt 12,39; 16,4). 2 Ellen G. White, Das Leben Jesu, S. 615.

Gerald A. Klingbeil ist stellvertretender Chef­ redakteur von Adventist World. Manchmal Pharisäer, manchmal Sadduzäer, ist Gerald glücklich, seine Mitte in Christus zu finden.

GrUPPEN Jahrhunderts n. CHR. Die Essener werden im Neuen Testament nicht erwähnt. Doch Wissenschaftlern zufolge handelte es sich bei den Essenern um die religiöse Gruppe, die in Qumran, am Rande des Toten Meers, lebte, wo 1947 die berühmten Qumran-Rollen gefunden wurden. Sie hatten strenge Regeln, zu denen ein dreijähriger Aufnahmeritus, Gütergemeinschaft, möglicherweise das Zölibat, rituelle Reinheit und Gemeinschaftsarbeit gehörten. Und sie waren an den Heiligen Schriften und ihrer Auslegung interessiert. Die Herodianer waren Anhänger der herodianischen Dynastie, die politisch aktiv waren und theologisch hauptsächlich den Sadduzäern nahestanden. Die Zeloten organisierten sich 67–68 nach Christus ­offiziell als Gruppe; ihre anti-römische Haltung und ihr Sendungs-

bewusstsein im Zusammenhang mit der Befreiung von der Unterdrückung durch die Römer und die jüdische Aristokratie war jedoch schon zur Zeit Jesu präsent. Den Zeloten ging es mehr um Politik und militärische Aktionen als um Theologie, auch wenn ihren Aktionen eine theologische Motivation zugrunde lag.

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G E L E B T E R

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as ist Mission? In einem Wörterbuch wird der Begriff „Mission“ wie folgt definiert: „ernster Auftrag; Sendung; mit besonderen Aufgaben ins Ausland entsandte Gruppe von Bevollmächtigten einer Regierung“.1 Der aus der christlichen Theologie stammende lateinische Begriff missio Dei2 nennt den Ursprung der Mission. Es weist darauf hin, dass die Mission mit Gott beginnt, der Missionare aussendet. In Bezug auf das Gebiet der Mission schrieb Stefan Paas: „Wir dürfen ‚Mission‘ nicht auf weit entfernte Länder beschränken.“3 � Anders gesagt: „Mission sollte nicht durch eine bestimmte Adresse oder einen geografischen Ort definiert werden.“4 Damit ein Missionar im Missionsfeld Erfolg haben kann, muss er sich mit seiner ganzen Person – Kopf, Herz und Händen – engagieren. Wir müssen uns ganz Gott weihen, anderen dienen und die frohe Botschaft weitersagen, damit Menschenleben – einschließlich unserem eigenen – verändert werden. Der Kopf

Mission beginnt im Kopf, wo das Gehirn, unsere Erkenntnis, sitzt und unser Denken stattfindet. Um gläubig zu werden, müssen wir Jesus mit unserem Verstand annehmen.5 Der Apostel Paulus schrieb: „Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft, bewahre eure Herzen und Sinne in Christus Jesus.“ (Phil 4,7) Für „Vernunft“ steht im Griechischen der Begriff nous, den man auch mit „Verstand“ übersetzen kann. Das Wort bezieht sich auf die Fähigkeit zu denken, überlegen, verstehen und begreifen. Außerdem beschreibt es den Verstand als Ursprung aller Emotionen. Im Griechischen steht das Wort „Verstand“ für die innere Kraft eines Menschen. Er ist das zentrale Machtzentrum eines Menschen.6 Deshalb herrschte das Verständnis vor, dass die Verfassung des Verstandes die Lebenssituation bestimmte. Ellen White schrieb über die Bedeutung des Verstandes: „Wird der Geist des Menschen mit dem Geist Gottes, das Endliche mit dem Unendlichen in Verbindung gebracht, so übt das eine nicht zu unter-

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Von Youssry Guirguis

Kopf, Herz und Hände

Für die Mission brauchen wir alle drei schätzende Wirkung auf Körper, Geist und Seele aus. Einer solchen Gemeinschaft erwächst die wertvollste geistliche Bildung. Sie ist Gottes ureigenste Art der Fortentwicklung.“7 Das bedeutet einfach, dass eine positive Einstellung Gott gegenüber sich auf unsere Gedanken, Gefühle, unser Verhalten und die Art und Weise, wie wir Dinge tun, auswirkt. Das Herz

Das Herz ist der Träger oder das Zentrum der Emotionen. Hier fühlen wir, hier antizipieren wir, was wir glauben, hier beginnt das Wort Gottes sein Werk des Glaubens. „So kommt der Glaube aus [dem Hören] der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ (Röm 10,17) Der Glaube ist nicht einfach eine mechanische Anwendung von Wahrheit; er wirkt sich darauf aus, wie wir fühlen. Ein Missionar muss eine Leidenschaft für die Mission haben. Siegfried H. Horn definierte Leidenschaft als „starke Emotion oder Wunsch“8. Das Cassell Concise English Dictionary gibt eine ähnliche Definition: Leidenschaft ist eine „starke, die Neigung des Verstandes überwindende Emotion“ zu der eine „glühende Begeisterung“ gehört.9 Leidenschaft ist also eine „starke, treibende oder zwingende Empfindung oder Überzeugung“.10 Es ist allerdings wichtig zu bedenken: Der Glaube hat zwar Einfluss darauf, wie ein Mensch fühlt; unsere Gefühle sollten sich allerdings nicht auf unseren Glauben

auswirken. Das ist ein Unterschied. In 1. Petrus 3,4 ermahnte der Apostel Petrus die Ehefrauen, besonders auf den „verborgenen Menschen des Herzens“ zu achten. Das Wort Herz lautet auf Griechisch kardia. Obwohl sich Petrus nicht auf das Organ bezieht, ist das physische Herz auch als zentrales Körperorgan lebenswichtig. Es hat einen großen Einfluss auf jeden einzelnen Teil des menschlichen Körpers, weil es Blut durch Arterien und ein kilometerlanges Netz von Blutgefäßen pumpt. Deshalb wirkt es sich darauf aus, dass der Mensch leben und funktionieren kann. Petrus gab seinen Lesern eine beeindruckende Einsicht in den mensch­ lichen Geist. Ähnlich glaubten die alten Ägypter, dass „jedes göttliche Wort durch die Gedanken des Herzens und die Anweisung der Zunge entstand“.11 Petrus verwendete das Wort „Herz“ ebenso wie die alten Ägypter im übertragenen Sinn, um sich auf den inneren Menschen, den Sitz unserer Gefühle, die unsere Handlungen antreiben, zu beziehen. Anders gesagt: Wenn das Herz eines Menschen mit Leben von Gott erfüllt ist, wird es Leben in jeden Lebensbereich dieses Menschen pumpen. Was auch immer im Herzen eines Menschen ist, wird sich deshalb in seinem Leben und Verhalten ausdrücken und sich auf seine Beziehungen auswirken. „Jeder, in dessen Herz Christus wohnt, jeder, der des Herrn Liebe der Welt kundF o t o :

D u be

M t h o k o z i s i


Den Anstoß zu diesem Artikel hat die Solusi-Universität gegeben. Hier lebte, studierte und wirkte der Autor zwölf Jahre lang. Er sagt: „Die Professoren, Mitarbeiter und Studierenden in Solusi sind durch ihre Liebe, Langmut, Geduld, Freude, Hingabe, Freundlichkeit und Ausbildung ein Beispiel für wahren Missionsgeist.“

tun will, ist Gottes Mitarbeiter zum Segen der Menschheit. So, wie er Gnade vom Heiland empfängt, um sie andern mitzuteilen, fließt von seinem ganzen Wesen eine Flut geistlichen Lebens.“12 Christus selbst sagte: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Unzucht, Diebstahl, falsches Zeugnis, Lästerung.“ (Mt 15,19) Diese Dinge zerstören unsere Mission und unsere Einheit. Die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten ist missionsorientiert. Deshalb ist es kein Wunder, dass Ellen White die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf die Einheit lenkte, nicht auf Trennung. Sie ermahnte die Gemeinde: „Strebt ernstlich nach Eintracht. Betet darum, arbeitet dafür. Sie wird eine geistliche Gesundung, edle Gedanken, Hoheit des Charakters und eine himmlische Gesinnung zur Folge haben. Sie wird euch befähigen, Selbstsucht und Argwohn abzulegen und in allem weit zu überwinden durch den, der euch geliebt und sich selbst für euch dargegeben hat.“13 Als Lord Nelson von England kurz vor einer wichtigen Schlacht hörte, dass zwei seiner Offiziere zerstritten waren, ließ er sie zu sich rufen und sagte: „Meine Herren, geben Sie mir Ihre Hände.“ Die beiden Offiziere legten ihre Hände in die Hände ihres Kommandanten, der sie fest zusammendrückte mit den Worten: „Männer, denkt daran: Der Feind ist da draußen!“ Das ist eine großartige Geschichte über Eintracht im Handeln. Um in der Mission Eintracht im Handeln zu haben, müssen wir Christus folgen und ihn der ganzen Welt verkündigen. Wir müssen tief im Wort Gottes verwurzelt sein und viel Zeit im Gebet verbringen. So werden wir mit unserem ganzen Leben die frohe Botschaft praktisch verkündigen und Menschen zu Jesus führen (s. Mt 8,19). Die Hände

Die Hände stehen für Aktivität. Mit unseren Händen arbeiten, reden und dienen wir. Mit unseren Händen unterschrei-

ben wir Verträge, stellen ein Mikroskop ein oder spielen ein Musikinstrument. Auch zum Kämpfen werden Hände verwendet. Mit den Händen kann man Freude oder Empörung zum Ausdruck bringen. Wenn also Kopf und Herz hinsichtlich der Mission mit Gott im Einklang sind, dann werden auch die Hände im Einklang sein. Wir sollen nicht untätig sein. Wir müssen uns aktiv in gemeinnütziger Arbeit engagieren und anderen helfen. Wir sollten nicht darauf warten, dass alle Umstände „passen“, damit wir im Dienst aktiv werden. Der amerikanische Autor und Verleger William A. Feather drückte es sehr treffend so aus: „Die Umstände sind nie günstig. Die Leute, die ihr Handeln aufschieben, bis alle Gegebenheiten vorteilhaft sind, tun nichts.“14 Ellen White betonte die Bedeutung harter Arbeit: „Wer im Sinne Gottes arbeiten will, muss mit ihm zusammenwirken. Gott hat dafür gesorgt, dass die Erde alles bietet, was zur Gestaltung und Erhaltung des Lebens nötig ist. Aber diese Gaben fallen uns nicht in den Schoß, sondern müssen erarbeitet und nutzbar gemacht werden. Gott sorgt dafür, dass die Bäume wachsen, aber wir bearbeiten das Holz und bauen das Haus. Er hat Gold und Silber, Erz und Kohle in die Tiefen der Erde gelegt, wir müssen diese Güter fördern, um sie nutzen zu können … Ehrliche Arbeit – welcher Art sie auch sein mag – erniedrigt niemanden. Es sind andere Dinge, die den Menschen erniedrigen: Faulheit und Selbstsucht.15

müssen ihr Herz ganz Gott ausliefern und bereit sein, dort zu dienen, wo es nötig ist. „Diejenigen, die Gott anbeten wollen, sollen ihren Mund öffnen, um ihn zu preisen, ihr Herz öffnen, um ihn aufzunehmen, ihren Verstand weit machen, um über ihn nachzudenken, ihre Geldtasche öffnen, um ihre Mittel für ihn einzusetzen, und ihre Hände öffnen, um Gemeinschaft zu haben.“16 Am Ende geht es um die Liebe, die sich in opferbereitem Handeln zeigt. Es geht darum, uns selbst hinzugeben, um anderen zu helfen und ihnen die frohe Botschaft weiterzugeben. Es mag uns einiges kosten, so zu lieben, aber schließlich wartet das ewige Leben auf uns.17 n  1 Wahrig – Die deutsche Rechtschreibung, Wissen Media Verlag, Gütersloh/München, 2006.   2 „Mission Gottes“ oder „Sendung Gottes“.   3 Stefan Paas, „Prepared for a Missionary Ministry in 21st Century Europe“, European Journal of Theology 20, Nr. 2 (2011), S. 119–130.   4 Ebenda.   5 Einige Gedanken stammen ebenso wie der Titel des Artikels aus der Predigt „The Head, the Heart, and the Hands“ von W. Alderman.   6 Rick Renner, Sparkling Gems From the Greek: 365 Greek Word Studies for Every Day of the Year to Sharpen Your Understanding of God’s Word, Rick Renner, Tulsa, 2003, S. 751.   7 Ellen G. White, Das Wirken der Apostel, S. 127.   8 Siegfried H. Horn, Seventh-day Adventist Bible Dictionary, rev. Ausg. 1979, s. v. passion.  9 The Cassell Concise English Dictionary, 1989, s. v. passion. 10 Merriam-Webster’s Collegiate Dictionary, 11. Ausgabe, 2003, s. v. passion. 11 In Mind Reach Library, www.cosmic-mindreach.com/ Egypt_Part1.html, Zugriff am 27. Januar 2014. 12 Ellen G. White, Das Wirken der Apostel, S. 13 (Rechtschreibung korrigiert). 13 Ellen G. White, Aus der Schatzkammer der Zeugnisse, Bd. 3, S. 332f. 14 www.worldofquotes.com/author/William+Feather/1/ index.html. 15 Ellen G. White, Erziehung, S. 219f. 16 Die Aussage wird Keith Huttenlocker zugeschrieben. Siehe www.churchesofchrist.net/authors/Grady_Scott/ thingsbeforeworship.htm. 17 Großen Dank schulde ich Canaan Mkombe, Dozent an der Solusi-Universität. Er hat den Artikel korrekturgelesen und seine Einsichten beigesteuert.

Ausgewogenheit bewahren

Wir müssen zu einem ausgewogenen Verständnis von Mission kommen, das den ganzen Menschen umfasst: Kopf, Herz und Hände. Wenn wir Gottes Willen im Hinblick auf die Mission wirklich kennenlernen, werden wir nichts lieber wollen, als uns daran zu beteiligen. Die Rollen, die die Menschen in der Mission spielen, sind von Person zu Person verschieden, aber alle

Youssry Guirguis hat einen

Master in Religion von der Solusi-Universität und ist dabei, einen Doktorgrad in Biblischen Studien am Internationalen Adventistischen Institut für Höhere Studien (Adventist International Institute of Advanced Studies, AIIAS) auf den Philippinen zu erwerben.

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E L L E N

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hristi Weisheit war unbegrenzt, dennoch hielt er es für das Beste, Judas als Jünger anzunehmen, obwohl er dessen Charakterschwächen kannte. Johannes war nicht vollkommen, Petrus verleugnete seinen Herrn – dennoch wurde die frühe christliche Kirche von Männern wie ihnen organisiert. Jesus nahm sie an, damit sie von ihm lernten, was einen vollkommenen christlichen Charakter ausmacht. Es ist die Aufgabe jedes Christen, den Charakter Christi zu studieren. Die Lektionen, die Jesus seine Jünger lehrte, stimmten

Jesus nicht in die Tat um. Er verhärtete seine Seele, um dem Einfluss der Wahrheit zu widerstehen; während er andere kritisierte und verurteilte, vernachlässigte er seine eigene Seele. Er hegte und pflegte seine natürlichen, schlechten Charaktereigenschaften, bis er so verhärtet war, dass er seinen Herrn für dreißig Silberstücke verkaufen konnte. Lasst uns einander doch ermutigen, auf Jesus zu sehen! Sagt jedem, wie gefährlich es ist, die ewige Gesundheit der eigenen Seele zu vernachlässigen, indem wir die kranken Seelen anderer

Von Ellen G. White

Christi

Vollkommenheit

betrachten

Es ist unsere Aufgabe, Christi Charakter zu studieren. nicht immer mit deren Denken überein. Es bestand ein großer Gegensatz zwischen den Wahrheiten, die er lehrte – die sich bis zum Himmel erstreckten und die Ewigkeit umfassten –, und den Dingen, die mit dem gewöhnlichen, weltlichen Leben auf dieser Erde zu tun hatten. Der Erlöser der Welt war stets bemüht, das Denken vom Irdischen auf das Himmlische zu lenken. Christus lehrte seine Jünger ständig, und seine heiligen Lehren hatten einen formenden Einfluss auf ihren Charakter. Der Einzige, der nicht auf die göttliche Erleuchtung ansprach, war Judas. Allem Anschein nach war er gerecht, aber dennoch pflegte er seine Neigung, andere zu beschuldigen und zu verurteilen … Judas war im gleichen Geist der Selbstgerechtigkeit zu Christus gekommen und wenn er gefragt hätte: „Was fehlt mir noch?“, hätte Jesus geantwortet: „Halte die Gebote.“ Judas war selbstsüchtig, habsüchtig und ein Dieb, dennoch zählte er zu den Jüngern. Er hatte einen fehlerhaften Charakter und setzte die Worte von

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betrachten und über die Hässlichkeit der Charaktere jener reden, die den Namen Christi bekennen. Die Seele wird nicht Christus immer ähnlicher, wenn wir das Böse betrachten, sondern sie wird wie das Böse, das wir anschauen. Diejenigen, die Selbstliebe, Genusssucht, ein voreiliges Temperament, Gereiztheit, Empfindlichkeit, stolzes Beharren auf der eigenen Meinung und ein ungeheiligtes, eigenmächtiges Urteil bei anderen kritisieren, werden genau die gleichen negativen Eigenschaften bei sich offenbaren. Sie werden handeln, als hätten sie Christus nicht als ihr Vorbild. Oh, wie sehr müssen wir uns vor den Schlichen Satans hüten! Gott dienen

Der Apostel Paulus schrieb Folgendes über das auserwählte Volk Gottes: „Aber an den meisten von ihnen hatte Gott kein Wohlgefallen, denn sie wurden in der Wüste erschlagen. Das ist aber geschehen uns zum Vorbild, damit wir nicht am Bösen unsre F o t o :

C é li o

Sil v ei r a


Lust haben, wie jene sie hatten.“ (1 Kor 10,5–6) Dann folgte eine Aufzählung der Sünden, die den Geist Gottes betrüben, worauf der Apostel noch einmal feststellte: „Dies widerfuhr ihnen als ein Vorbild. Es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf die das Ende der Zeiten gekommen ist. Darum, wer meint, er stehe, mag zusehen, dass er nicht falle. Bisher hat euch nur menschliche Versuchung getroffen. Aber Gott ist treu, der euch nicht versuchen lässt über eure Kraft, sondern macht, dass die Versuchung so ein Ende nimmt, dass ihr’s ertragen könnt. Darum, meine Lieben, flieht den Götzendienst! Ich rede doch zu verständigen Menschen; beurteilt ihr, was ich sage.“ (Verse 11–15) Es ist nichts Ungewöhnliches, Unvollkommenheit bei denen zu sehen, die Gottes Werk betreiben. Wo immer es eine große Gemeinde gibt, in der wichtige Interessen auf dem Spiel stehen, wie in Battle Creek, können wir die dunklen Machenschaften Satans sehen; das sollte uns jedoch nicht dazu führen, uns lange

bestürzt oder entmutigt werden. Alles, worin wir menschliche Schwachheit sehen, entspricht der Absicht Gottes, uns zu helfen, auf ihn zu sehen und uns unter keinen Umständen auf Menschen zu verlassen oder Fleisch zu unserem Arm zu machen [vgl. Jer 17,5]. Lasst uns nicht vergessen, dass unser großer Hohepriester vor dem Gnadenthron für seine erlösten Kinder einritt. Er lebt für immer und bittet für uns [vgl. Hbr 7,25]. „Wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist.“ (1 Joh 2,1) Das Blut Jesu spricht mit Macht und Wirksamkeit für diejenigen, die abgefallen sind, die rebellieren, die gegen großes Licht und die Liebe sündigen. Satan steht zu unserer Rechten, um uns anzuklagen, aber unser Fürsprecher steht zur Rechten Gottes, um für uns einzu­ treten. Er hat noch nie einen ihm anvertrauten Fall verloren … Er sagt: „Ich bin nicht mehr in der Welt; sie aber sind in der Welt,

Wir sind ein Teil des großen Geflechts der Menschheit. Wir werden in das Bild dessen verändert, womit wir uns beschäftigen. mit den Unvollkommenheiten derjenigen zu beschäftigen, die seinen Versuchungen nachgeben. Wäre es nicht wohlgefälliger vor Gott, eine unvoreingenommene Haltung einzunehmen und zu sehen, wie viele Menschen Gott dienen und ihn mit ihren Talenten an Mitteln und Intellekt verherrlichen? Wäre es nicht besser, über die wunderbare, Wunder wirkende Macht Gottes nachzudenken, durch die arme entwürdigte Sünder verwandelt werden? Sie waren moralisch völlig verdorben, doch sie wurden verändert, sodass sie in ihrem Charakter Christus ähnlich und Teilhaber der göttlichen Natur sind, nachdem sie der Verdorbenheit entronnen sind, die durch die Lust in der Welt herrscht. Das Geflecht der Menschheit

Wir sind ein Teil des großen Geflechts der Menschheit. Wir werden in das Bild dessen verändert, womit wir uns beschäftigen. Wie wichtig ist es deshalb, unser Herz für die Dinge zu öffnen, die wahrhaftig und liebenswert sind und einen guten Ruf haben [vgl. Phil 4,8]. Lasst die Strahlen der Sonne der Gerechtigkeit in euer Herz hinein. Pflegt auch nicht eine bittere Wurzel, damit sie nicht aufwächst und viele durch sie unrein werden [vgl. Hbr 12,15]. Auch die ungünstigsten Dinge, die in Battle Creek oder anderswo betrieben werden, sollten nicht dazu führen, dass wir

und ich komme zu dir. Heiliger Vater, erhalte sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, dass sie eins seien wie wir … Ich bitte dich nicht, dass du sie aus der Welt nimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen … Wie du mich gesandt hast in die Welt, so sende ich sie auch in die Welt“ [Joh 17,11.15.18], damit sie an meiner Selbstverleugnung, Selbstaufopferung und meinen Leiden teilhaben. Ja, er sieht seine Kinder in dieser Welt, einer Welt, in der Verfolgung herrscht und die durch den Fluch der Sünde völlig ausgetrocknet und ruiniert ist. Er weiß, dass sie alle Schätze seines Mitleids und seiner Liebe brauchen. Unser Vorläufer ist für uns in das Innere hinter den Vorhang gegangen [vgl. Hbr 6,19–20] und dennoch durch Liebe und Wahrheit wie mit einer goldenen Kette in engstem Mitgefühl mit seinen Kindern verbunden. n 1 Betrachtet die Vollkommenheit Christi, nicht die Unvollkommenheit von Menschen.

Dieser Beitrag ist ein Auszug aus dem Artikel „Contemplate Christ’s Perfection, Not Man’s Imperfection“1, der ursprünglich am 15. August 1893 im Review and Herald erschien. SiebentenTags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827-1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

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A D V E N T G E S C H I C H T E

Engel

Werk in

am

Von E laine Tarr Dodd

Südafrika

Zwei Stunden Bibelstudium mit einem Fremden

L

esen war nicht gerade Idas Lieblingsfach, doch eine Geschichte aus ihrem Lesebuch für die vierte Klasse faszinierte und beeindruckte sie. Die Geschichte hieß „The Transport Rider“ und handelte von Fletcher Tarr, der im 19. Jahrhundert in Südafrika aufwuchs, Versorgungsgüter in die Diamantenminen transportierte und dabei den biblischen Sabbat kennenlernte. Beim Lesen hatte sie so stark das Gefühl, dass jemand da war, so dass sie sich umsah … Die Vorfahren

David Fletcher Tarr wurde 1861 als zwölftes von sechzehn Kindern geboren. Die Eltern, James und Hannah Tarr (geb. Brent), waren fromme Methodisten. Die Familien Tarr und Brent waren in einer großen Einwanderungswelle 1820 nach Südafrika gekommen. Als neue Einwanderer machten sie aus der Wildnis einen Ort, den sie ihr Zuhause nennen konnten. Sie bauten Häuser, gruben Brunnen, legten Gärten an und errichteten eine Kirche bei einem Hügel, den sie Clumber nannten und in der die Menschen heute noch Gottesdienst halten. Fletcher Tarr war ein guter Sportler und ausgezeichneter Schütze. Er liebte seine Bibel, wurde mit 15 Jahren Sonntagsschullehrer und später Laienprediger. Im Jahr 1887 beschlossen sein Cousin Albert Davies und dessen Frau, Versorgungsgüter zu den Diamantenminen nach Kimberley, etwa 1300 Kilometer nordwestlich gelegen, zu transportieren. Etwas an dem Unternehmen zog Fletcher an; etwas trieb ihn nach Norden. Reise ins Unbekannte

Mit vollbepackten Wagen machten sie sich auf die Reise und mussten sich den Weg oft selbst bahnen. Wochen später kamen sie an einem späten Freitagnachmittag im kurz vor Kimberley gelegenen Beaconsfield an. Auf der Suche nach einem Lagerplatz für sie und einem Weideplatz für die Ochsen wurde Albert an einen Farmer namens Pieter Wessels verwiesen, der ihnen erlaubte zu bleiben, solange auf seinem Grund und Boden in den nächsten 24 Stunden keine Aktivitäten stattfinden würden, durch die der Sabbat gebrochen würde. „Der Sabbat beginnt heute bei Sonnenuntergang und dauert bis zum nächsten Sonnenuntergang“, erklärte er.

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Albert war erstaunt, dass ein intelligenter Mensch die Wochentage nicht auseinanderhalten konnte, und fragte nach. Daraufhin gab Wessels ihm eine Bibelstunde, die anscheinend so fundiert war, dass Albert davonstürmte, um seinem Cousin das neue biblische Verständnis weiterzusagen. Fletcher, der seine Bibel gut kannte, tat Wessels einfach als etwas labil ab. Doch als Wessels ihn am nächsten Morgen zu einer Predigt vor einer großen Gruppe von Mitgliedern der Heilsarmee in Beaconsfield einlud, ging er mit. Als Fletcher am nächsten Morgen seine Andacht hielt, tauchte ein Fremder vor seinem Zelt auf. Fletcher lud ihn ein, hereinzukommen. Der Fremde sagte, er wolle in der Bibel „die Heiligkeit des ersten Wochentages“ studieren. Aber nach mehr als zwei Stunden unbefriedigenden Studiums über die Heiligkeit des Sonntags verschwand der Mann plötzlich. Fletcher sah ihn nie wieder. Die Leute, die in der Gegend wohnten, hatten ihn nie gesehen. Fletcher kam zu der Überzeugung, dass der Fremde ein Engel gewesen war, gesandt, um ihn vom wahren Sabbat zu überzeugen. Nach Stunden der Gewissensprüfung und des Gebets beschloss er, den biblischen Sabbat zu halten. Jetzt wusste er, warum er den Drang verspürt hatte, mit den Ochsenwagen nach Norden zu ziehen. Gott wollte durch Fletchers Dienst zeigen, dass er diesen Drang nicht nur um seiner selbst willen verspürt hatte. Etwa vier Monate später wurden Fletcher, Albert und seine Frau im Wehr von Bruder Wessels getauft. Schon bald darauf führten Alberts Bibelstunden mit Verwandten und Freunden, unterstützt durch öffentliche Vorträge von I. J. Hankins, dazu, dass eine starke Gemeinde gegründet wurde. Zu den Neubekehrten gehörten fünf ortsansässige Prediger. Die Kapelle, die Fletcher auf einem Stück Land errichtete, das einer seiner Cousins, Ebenezer Purdon, gespendet hatte, wird immer noch von Adventisten in der Gegend genutzt. Eine weitere Gemeinde in Beaconsfield, bei deren Gründung er mithalf, ist ein Nationaldenkmal und wird als erste Adventgemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten in Südafrika beworben. Einige Wochen Bibelstudium mit seinem ältesten Bruder James führten dazu, dass sich dessen ganze Familie – mit insgesamt 15 Kindern –der Gemeinde anschloss, ebenso wie sein zweit­ältester FO T OS

M I T

FR E UN D L I C H E R

E R L AU B N I S

D E S

A u t o r S


Links: David und Olives fünf Söhne: Floyd, ganz links, wurde ein Vizepräsident der Generalkonferenz. Mitte: Olive Philips Tarr war persönliche Krankenschwester von John Harvey Kellogg, bevor sie 1893 David F­ letcher Tarr heiratete. Rechts: David Fletcher Tarr, erster englischsprachiger Pastor der Siebenten-Tags-Adventisten in Südafrika, Evangelist und Gemeindegründer.

Bruder Walter, der verwitwet war, und dessen Kinder. Aus diesen zwei Familien kamen 17 Personen, die als Angestellte für unsere Kirche arbeiteten, darunter vier eingesegnete Prediger. Der Dienst weitet sich aus

Im Jahr 1890 segelten Fletcher und zwei seiner Neffen nach Amerika, um auf das Battle Creek College zu gehen. Dort lernte er Ellen White kennen und schätzte die Freundschaft mit ihr. Im Jahr 1893 kehrte er frisch verheiratet nach Südafrika zurück. Seine junge Frau Olive, geborene Phillips, war Oberschwester in John Harvey Kelloggs Battle Creek Sanatorium gewesen. Fletcher sprach Xhosa ebenso fließend wie Englisch und wirkte unter der einheimischen Bevölkerung. Dabei ließ er Olive oft allein in ihrem Zuhause zurück, das aus einer Wellblechhütte mit nur zwei Räumen bestand – unerträglich heiß im Sommer und bitterkalt im Winter. Eines Abends, als Olive Obst zum Trocknen auf dem Küchentisch auslegte und den oberen Teil der Tür offen ließ, um frische Luft hereinzulassen, erschien plötzlich ein grimmiges Gesicht in der Tür. Schnell warf sie den oberen Teil der Tür zu und verriegelte ihn, lief zum offenen Fenster, rief nach ihrem großen Hund Peter und schloss das Fenster gerade in dem Augenblick, als das Gesicht dort auftauchte. Das Schlafzimmerfenster war geschlossen, doch als sie die Vorhänge zuzog, wurde es mit einem großen Stein eingeworfen. In diesem Moment kam Peter und fasste den Eindringling am Hosenboden. Wild schreiend verschwand der Mann in der Dunkelheit. Am Morgen lagen Stofffetzen vor dem Schlafzimmerfenster. Nach einiger Zeit zogen die Tarrs mit ihrem Sohn Percy nach Kapstadt, wo Fletcher als Pastor für englisch- und holländischsprachige Gemeinden zuständig war. Dann folgte der Dienst als Evangelist und Pastor in verschiedenen Großstädten. Dabei erhielt er nicht mehr Gehalt als einheimische Kirchenangestellte, sieben Pfund Sterling im Monat, was damals sieben US-Dollar in der Woche entsprach. Etwa um das Jahr 1916 nahm Olive eine Stelle bei der Stadt Port Elizabeth an, in der sie die Wohlfahrtsarbeit für bedürftige Witwen beaufsichtigte – wovon weder die Vereinigung noch ihr Mann begeistert waren. Ihre Arbeit auf den Hügeln von Port Elizabeth brachte der Familie etwa drei Dollar in der Woche ein. Aber ihre Gesundheit litt. Dennoch wurde sie während der großen Grippeepidemie 1918 aufgrund ihrer Erfahrung im Battle Creek Sanatorium zur obersten Krankenschwester der Stadt ernannt. Außerdem hielt sie Gottesdienste anstelle von Fletcher,

wenn dieser auswärts war; sie spielte das alte Harmonium, leitete den Gesang und stand auf der Kanzel, während sie sich die ganze Zeit um ihre beiden kleinen Söhne kümmerte, die in der ersten Reihe nicht stillsitzen konnten. Heimaturlaub und Abschied

Als Olive 1921 ihren ersten und einzigen Heimaturlaub unternahm, hatte sie ihre Familie und Freunde in den USA 24 Jahre lang nicht gesehen. Ihr alter Chef, Dr. Kellogg, stellte fest, dass sie eine Operation brauchte, und bestand darauf, sie selbst zu operieren. Sie kehrte noch einmal für zwölf Jahre zu ihrem Dienst zurück und starb 1933 im Alter von 63 Jahren in East London. Nach ihrem Tod lebte Fletcher abwechselnd bei seinen Söhnen, während er immer noch als Pastor arbeitete. Seine Enkelkinder erinnern sich an seine spannenden Geschichten und sein unermüdliches Bemühen, seinen Glauben weiterzugeben. Im Jahr 1947 lebte er in Durban, wo er an einer Lungenentzündung erkrankte und im Alter von 86 Jahren starb. Auf seinem Grabstein steht: „Im Warten auf den Lebensgeber“. Viele, die ihren Adventglauben auf die insgesamt 99 Jahre des Wirkens von Fletcher und Olive Tarr in Südafrika zurückführen, warten mit ihm. In Kalifornien

Die kleine Ida wurde groß, begann eine Ausbildung in Physiotherapie an der Loma-Linda-Universität und hatte ihre seltsame Erfahrung beim Lesen der Geschichte von Fletcher Tarr völlig vergessen. In Loma Linda lernte sie den Zahnmedizinstudenten David Otis kennen, der wie sie Gott liebte. Sie heirateten und gründeten eine Familie. Eines Tages entdeckte David, dass sie ein Lesebuch der vierten Klasse besaßen, das eine Geschichte über seinen Urgroßvater, David Fletcher Tarr, enthielt, den ersten englischsprachigen Prediger der Siebenten-Tags-Adventisten in Südafrika. Als er Ida die Geschichte zeigte, kam ihr plötzlich die Erinnerung an das Gefühl zurück, das sie vor langer Zeit überkam. Es musste wohl die Gegenwart des Himmels gewesen sein, der ihre Faszination von einer Geschichte beobachtete, die für ihre Zukunft wichtig werden sollte. n

Elaine Tarr Dodd war früher Leiterin der Ab-

teilung für Öffentlichkeitsarbeit beim evangelistischen TV-Dienst „It Is Written“. Diese Geschichte ist ihre Version der Erinnerungen, die ihr Vater, der 1994 verstorbene W. F. Tarr, aufgeschrieben hatte. Elaine lebt mit ihrem Mann in Collegedale, im US-Bundesstaat Tennessee. Sie sind seit 56 Jahren miteinander verheiratet.

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F R A G E N

Z U R

Wussten Adam und Eva, dass ein Feind Gottes kommen würde, um sie zu versuchen?

B I B E L

Aufgelauert

Wir finden in der Bibel keine direkte Aussage darüber, dass dies der Fall war, doch es gibt einige Details, die wir beachten sollten. Lasst uns den Bericht betrachten, um zu sehen, ob der biblische Text Hinweise enthält, die in diese Richtung deuten. Ich werde auch die allgemeine biblische Lehre über den Feind Gottes in Betracht ziehen. 1. Himmlische Wesen vor Adam und Eva: Die Bibel bezeugt, dass Gott himmlische Wesen erschuf, bevor er Adam und Eva schuf. Hiob zufolge „jauchzten alle Gottessöhne“ im Himmel, als Gott die Erde erschuf (38,4–7); und das 1. Buch Mose legt nahe, dass Gott vor Adam und Eva bereits Cherubim erschaffen hatte (3,24). Es war einer dieser Cherubim, der gegen Gott rebellierte und aus dem Himmel geworfen wurde (vgl. Jes 14,12–14; Hes 28,13–18). Der Feind im Garten Eden war dieser Cherub. 2. Die Verantwortung von Adam und Eva: Im Schöpfungsbericht heißt es, dass Gott Adam und Eva nach ihrer Erschaffung konkrete Anweisungen hinsichtlich ihrer Aufgaben und Verantwortung gab. Man würde erwarten, dass diese Anweisungen auch Informationen über seinen Feind zum Inhalt hatten. Das erste Mal, als Gott mit ihnen sprach, segnete er sie und gebot ihnen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde.“ (1 Mo 1,28) Sie sollten über den Rest der Schöpfung herrschen und andere Nahrung zu sich nehmen als die Tiere (vgl. 1,29–30). Außerdem gebot Gott Adam und Eva, nicht vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, da sie sonst sterben würden (vgl. 2,17; 3,3). Diese Anweisungen enthalten kaum etwas über den Feind Gottes. Aber Adam und Eva waren als Verwalter der Erde ganz eindeutig Gott gegenüber verantwortlich. Wir finden auch den Hinweis auf die denkbare Möglichkeit zu sterben – an sich schon ein Element der Gefahr, nämlich, die falsche Wahl zu treffen. Doch bisher gibt es keinen konkreten Hinweis auf einen Feind, vor dem sie auf der Hut sein sollten. Aber das ist noch nicht alles. Gott beauftragte Adam und Eva, „den Garten … zu bebauen [‘abad] und ihn zu bewahren [shamar]“ (2,15 EB). Das Verb ‘abad („arbeiten, dienen“) kann in manchen Zusammenhängen „beackern oder bearbeiten“ des Erdbodens bedeuten. Das Verb shamar bedeutet „über etwas oder

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jemanden wachen, beschützen, bewachen“. Die Verwendung dieses Verbs legt nahe, dass Adam und Eva wachsam sein und den Garten bewachen und beschützen sollten; es impliziert Gefahr und die potentielle Gegenwart eines Feindes. Gott musste ihnen vom Wesen des Feindes erzählt haben. Diese Interpretation des Verbes wird durch die zweite Stelle, an der es verwendet wird, 1. Mose 3,24, gestützt. Nach dem Sündenfall wurde der Schutz des Gartens – insbesondere des Baumes des Lebens – in die Hände der Cherubim gelegt. Da die Menschen ihre Aufgabe nicht erfüllt hatten, wies Gott sie anderen zu. 3. Es gab einen Versucher im Garten: Die Gefahr, die in 1. Mose 2,15 impliziert wird, wird in 1. Mose 3 explizit genannt. Ein Feind Gottes stellte sich offen gegen Gottes Wort und beschuldigte ihn, die Entwicklung von Adam und Eva bewusst einzuschränken (3,4). Er sagte ihnen, dass sie durch die Ablehnung des Wortes Gottes wie Gott sein würden (vgl. Vers 5). Was der Feind an dieser Stelle des Gesprächs einführte, war das Gleiche, was der Cherub für sich wollte: „Ich will … gleich sein dem Allerhöchsten.“ (Jes 14,14) Spätestens jetzt kennen wir die wahre Identität dieses Feindes: Im Neuen Testament wird er „Teufel und Satan“ genannt (Offb 12,9). Diese Details sind ausreichende Hinweise darauf, dass Adam und Eva über ihn informiert und aufgefordert worden waren, auf der Hut zu sein. 4. Betrug im Garten: Ein weiterer Hinweis kann bei der Beantwortung unserer Frage hilfreich sein. Nach dem Sündenfall versuchte Eva, sich damit zu verteidigen, dass sie von der Schlange getäuscht oder betrogen worden war (3,13 EB). Zweifellos wurde sie getäuscht (2. Kor 11,3; 1 Tim 2,14), aber das wurde nicht als zulässige Entschuldigung für ihren Ungehorsam akzeptiert. Warum nicht? Ich denke, der Grund war, dass sie beide darüber informiert worden waren, dass der Feind Gottes kommen würde, um sie zu versuchen. Eva erwartete, dass der Teufel in einer bestimmten Art und Weise vorgehen würde, und er überraschte und täuschte sie. Hätte sie sich nicht auf ein Gespräch mit der Schlange eingelassen, wäre sie sicher gewesen. n

Angel Manuel Rodríguez hat unserer Kirche als Pastor, Professor und Theologe gedient. Auch im Ruhestand dient er ihr weiterhin.


B I B E L S T U D I U M

Von Mark A. Finley

Symbole für den Heiligen Geist I

n der Bibel werden verschiedene Symbole verwendet, um den Dienst und das Wirken des Heiligen Geistes zu beschreiben; jedes Symbol steht für eine bestimmte Aufgabe. Die Symbole vermitteln Facetten des Dienstes des Heiligen Geistes an unserem Herzen. Gott spricht durch diese Symbole zu uns, um uns zu ermutigen und unseren Glauben zu stärken. In diesem Monat studieren wir vier Symbole des Heiligen Geistes: Wind, Wasser, Feuer und Öl. Bitte Gott beim Studium jedes Symbols darum, die Wahrheiten, die du entdeckst, in deinem Leben zur Geltung zu bringen.

1 Wie beschrieb Jesus in Johannes 3,7–8 Nikodemus gegenüber das Geheimnis der Wiedergeburt? Warum hat Jesus deiner Meinung nach das Symbol des Windes verwendet? 2 In Hesekiel 37,1–10 wird eine Vision beschrieben, die der Prophet von Gott erhielt. Welcher geistliche Zustand wird hier beschrieben? Welche Lösung bietet Gott an? Was bedeutet das für uns? Als Hesekiel die Ebene mit den Totengebeinen sah, die einen geistlich toten Zustand repräsentierten, war er verzweifelt. Auf Gottes Frage: „Du Menschenkind, meinst du wohl, dass diese Gebeine wieder lebendig werden?“, antwortete der Prophet: „Herr, mein Gott, du weißt es.“ (Hes 37,3) Was dem Propheten unmöglich schien, war für Gott möglich. Gott bläst neues Leben in geistlich tote Menschen. Das Symbol des Atems steht für die lebensspendende Kraft Gottes, der durch den Heiligen Geist geistlichen Tod in geistliches Leben umwandeln kann.

3 Welche Verheißung gab Gott seinem Volk in einer Zeit großer Dürre? Worin liegt die tiefere Bedeutung dieser Verheißung, und in welchem Zusammenhang steht sie mit der Ausgießung des Heiligen Geistes? Lies Joel 2,21– 23; 3,1–2; Apostelgeschichte 2,1–3.16–21. Das Senden von Regen während schwerer Dürre und Hungersnot symbolisierte im alten Israel das mächtige Ausgießen des Heiligen Geistes zu Pfingsten, um die christliche Gemeinde ins Leben zu rufen. Die Ausgießung des Heiligen Geistes in großer Kraft zu Pfingsten führte dazu, dass sich Tausende von Menschen, wie in der Apostelgeschichte berichtet, für Christus entschieden. Gott F o t o :

M ic h a el

Sc h w a r z e n be r ge r

hat verheißen, seinen Geist am Ende der Zeit zur Erfüllung des Missionsauftrags noch einmal auszugießen.

4 Welchen Rat gibt Gott seiner Endzeitgemeinde in Sacharja 10,1 und Jakobus 5,7–8 hinsichtlich der Ausgießung des Heiligen Geistes in der Kraft des Spätregens? Ellen White schrieb: „Das große Werk des Evangeliums wird mit keiner geringeren Offenbarung der Macht Gottes schließen als derjenigen, die seinen Anfang kennzeichnete. Die Weissagungen, die in der Ausgießung des Frühregens am Anfang der frühchristlichen Zeit ihre Erfüllung fanden, werden sich am Ende der christlichen Geschichte im Spätregen erfüllen.“ (Der große Kampf, S. 612)

5 Warum verwendet Gott das Symbol des Feuers als Symbol für den Heiligen Geist? Wofür steht das Feuer? Lies Maleachi 3,2–3 und Hebräer 12,39. In der Bibel steht das Feuer für die reinigende Gegenwart Gottes durch das Wirken des Heiligen Geistes. Unser Herr lädt uns ein, täglich darum zu beten, dass das Feuer der Gegenwart des Heiligen Geistes die Weltlichkeit in unserem Leben verzehrt.

6 Welche Facette des Dienstes des Heiligen Geistes wird in Jakobus 5,14–15 und Lukas 10,33–34 durch das Öl dargestellt? In der ganzen Bibel wird das Symbol des Öls mit Weihe und Heilung in Verbindung gebracht. Durch den Heiligen Geist möchte Jesus gern die Narben heilen, die wir tief in uns tragen, und uns körperlich, geistig, seelisch und geistlich wiederherstellen.

7 Wie können wir laut Lukas 11,13 die Fülle dieser kostbaren Gabe empfangen, die Gott uns anbietet? Wenn wir zu Jesus kommen und glauben, dass er nichts lieber möchte, als den Heiligen Geist auszugießen, um uns neues Leben zu geben, unser Leben zu reinigen und uns innerlich zu heilen, können wir absolut sicher sein: Er sehnt sich noch mehr danach, uns seinen Geist zu geben, als wir uns danach sehnen, ihn zu empfangen. Wenn wir im Glauben zu ihm kommen, können wir die Gewissheit haben, dass er immer hört, wenn seine Kinder um den Heiligen Geist bitten, und dass er uns über unsere Erwartungen hinaus segnen wird. n April 2015 | Adventist World

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L E S ER F O RUM

Leserbriefe Ng besorgt über „beträchtliche Mitgliederverluste“

Zu Ngs Sorge über die Mitgliederverluste in unserer Kirche (Dezember 2014) möchte ich Folgendes sagen: Ich bin auch der Meinung, dass es wichtig ist, sich um Gemeindeglieder zu kümmern und sie zu halten. Allerdings muss unsere Kirchenleitung als Ganze die Methoden zum Gemeindewachstum neu evaluieren. Etwas, das nicht funktioniert, immer weiter zu tun, wird keine besseren Resultate bringen. Die Leiter unserer Kirche müssen Ellen G. Whites Rat in Bilder vom Reiche Gottes ernst nehmen: „Die letzten Strahlen des Gnadenlichts, die letzte Botschaft der Barmherzigkeit sollen der Welt das liebevolle Wesen Gottes offenbaren.“ (S. 339) Vielleicht müssen wir unseren Schwerpunkt und unsere Vorgehensweise korrigieren und nicht mehr so sehr in unsere Lehren verliebt sein als vielmehr in den, der hinter den Lehren steht: Gott. Wir müssen mehr Zeit damit verbringen, Menschen zu helfen, Gott kennenzulernen. Ich bete ernstlich um einen neuen Zugang zur Evangelisation, durch welchen die „großen Verluste“, die Ng in seinem Artikel beklagt, verringert werden. Außerdem möchte ich mich noch zum Raucherentwöhnungsprogramm äußern: Ich habe die Leserbriefe zu diesem Artikel verfolgt. Meiner Meinung nach ist Daniel Handysides Ziel (in Andrew McChesneys aktuellem Bericht „Adventisten starten neues Raucherentwöhnungsprogramm“,

Dankw

Jesus hat uns ein Vermächtnis der Liebe und Annahme hinterlassen; wir müssen Wege finden, Menschen mit Barmherzigkeit und Gnade zu suchen. J oanne Rector, Battle Creek, Michigan, USA September 2014) ein gesunder, freundlicher Zugang zu Rauchern. Sicher wird kein aufgeschlossener Mensch auf den Gedanken kommen, dass eine Adventgemeinde das Rauchen gutheißt! Außerdem könnten Kinder auf diese Weise lernen, dass Gott die Menschen da abholt, wo sie sind, und ihnen hilft zu wachsen. Jesus hat uns ein Vermächtnis der Liebe und Annahme hinterlassen; wir müssen Wege finden, Menschen mit Barmherzigkeit und Gnade zu suchen und ihnen Lösungen für ungesunde Gewohnheiten anzubieten. Mögen wir Christi Methoden zu unseren machen. Vielleicht ist es nötig, dass wir die Sünde unserer übertrieben frommen, perfektionistischen Haltung sehen. Joanne Rector B attle Creek, Michigan, USA Unserem allmächtigen Gott vertrauen

Gerade habe ich den Artikel „Gottes prophetische Bewegung, Botschaft und Berufung“ von Br. Ted Wilson gelesen (Dezember 2014). Mir fiel beim Lesen auf, wie oft er Satan in diesem verhältnismäßig kurzen Artikel erwähnt. Ich habe dann mal nachgezählt; 21 Mal, wenn ich richtig gezählt habe. Müssen wir uns so viel mit Satan beschäftigen? Sollen wir den Blick

nicht viel mehr auf Christus richten, auf die frohe Botschaft, die er uns gebracht hat? Wir werden keine Menschen durch Angst vor Satan gewinnen, und ich bezweifle auch, dass wir Adventisten dadurch begeisterter für unseren Glauben werden. Es tut mir sehr leid, was die Familie Wilson zurzeit an Kummer mitmachen muss. Auch ich freue mich auf den Himmel, wo alles Leid ein Ende haben wird. Lieselotte Petersen Mölln, Deutschland Schon wieder Frauenordination?

Ich schreibe zum Artikel „Frage zur Frauenordination an GK-Vollversammlung weitergeleitet“ von Andrew McChesney (Dezember 2014). Warum sollen wir wieder um die Führung des Heiligen Geis-

ANLIEGEN

Gott hat mich mit einer Frau und vier Kindern gesegnet; dazu noch mit 17 Waisen, um die ich mich kümmere. Außerdem leite ich eine Gruppe von Christen, die fest entschlossen ist, das Evangelium in der ganzen Welt zu verbreiten. Bitte betet für mich und meine Arbeit. Benard, Kenia

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Gott hat mich in letzter Zeit durch viele Situationen geführt, die mir gezeigt haben, dass er mich liebt und für mich da ist. Er lebt, und er ist mein Retter und Freund! Ich war zu lange nur ein Scheinchrist und hatte keine Beziehung zu Gott. Das ist jetzt alles anders! Danke für eure Gebete. Galeva, Papua Neuguinea

Bitte betet für meine Frau und mich. Wir haben Gesundheitsprobleme. Merlin, USA Bitte betet dafür, dass ich meine Zwischenprüfungen bestehe und das 2. Jahr meiner Krankenpflegeausbildung beginnen kann. Lorritta, Großbritannien


tes in dieser Frage beten? Das sollten wir bereits vor den GK-Vollversammlungen 1990 und 1995 tun, bei denen die Abstimmungen jeweils eine große Mehrheit gegen die Frauenordination ergaben. Glauben wir, dass Gott falsch geführt hat? Bitten wir ihn, seine Meinung zu ändern? Werden wir solange bitten und abstimmen, bis die Befürworter der Frauenordination die „richtige“ Führung bekommen? Durch den Aufruf, dass wir wieder beten sollen, entsteht der Eindruck, dass unsere Kirche nicht glaubt, richtig geführt worden zu sein – oder überhaupt geführt worden zu sein. Derald Barham per E-Mail Als ich zwölf Jahre alt war, wollte ich unbedingt Gemeindeälteste und Pastorin werden. Ich musste diesen Traum aufgeben, weil unsere Kirche in dieser Angelegenheit sehr streng war. Ich verfolgte einen anderen Weg und wurde Lebensmitteltechnikerin. Jetzt bin ich 38 und war begeistert von dem Artikel über die Frauenordination. Gott sieht nicht die Person an. Der Ruf Gottes gilt Männern und Frauen. Ich bin sicher, dass es viele Frauen gibt, die von Gott berufen sind und deren Herzenswunsch das Predigtamt ist. Sie werden die Gelegenheit haben, ihre Berufung zur Ehre und Verherrlichung Gottes umzusetzen. Hulda Naomi Chambi Mamani Hortolandia, Brasilien Leserbriefe bitte an letters@adventistworld.org schicken. Bitte

klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

Meine Söhne kommen nicht mehr in die Gemeinde. Sie trinken Alkohol, rauchen und nehmen Drogen. Bitte betet dafür, dass sie die Richtung in ihrem Leben ändern und für den Rest ihres Lebens Gott folgen und für ihn arbeiten. Barwana, Singapur

Schritte Einer Studie der Universität von Oklahoma (USA) zufolge reduzieren Menschen, die mindestens 10.000 Schritte am Tag gehen, ihr Risiko, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu entwickeln, um drastische 69 Prozent. Laut einer australischen Studie ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Schrittzahl erreicht oder sogar überschritten wird, bei Personen, die eine Pedometer-App verwenden, 20 Mal höher. Pedometer-Apps kann man auf den meisten Smartphones kostenlos herunterladen. Quelle: Men’s Health

Advent is t Wor ld

Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung 17. April 2012 17. April 2012 17. April 2012

GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung Juli 2015 Juli 2015 Juli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Siebenten-Tags-Adventisten Kirche der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

www.erneuertdurchseinwort.de

www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org

Erneuert durch sein Wort Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die Bibel Gott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am 1. MAI 2015 mit Kolosser 3

Denkt in euren Gebeten an mich. Ich bete darum, dass ich von meiner Vergangenheit frei werde und ein verändertes Leben, eine wiederhergestellte Gesundheit und Frieden in meinem Herzen habe. Fenix, Brasilien

Bitte betet dafür, dass ich einen Sponsor für meine Ausbildung finde. Jacob, Uganda Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an prayer@adventistworld.org schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

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L E S ER F O RUM

Vor

105

top Jahren

Die fünf wichtigsten Sprachen, um in dieser Welt geschäftlich tätig zu sein, sind: 1 EnglisCh 2 Mandarin 3 FrANZÖSISCH 4 ArabiSCH

A

m 2. April 1910 taufte Judson S. James die ersten Adventisten in Südindien, 14 Männer und sechs Frauen. James kam 1906 nach Indien. Er zog in ein Schulhaus mitten in einem Dorf im Bezirk Tirunelveli, im Bundesstaat Tamil Nadu. Auf der Veranda des Hauses führten er und seine Frau eine Ambulanz. Aufgrund einer Choleraepidemie mussten sie sich die meiste Zeit um die Kranken kümmern. Die Krankenschwester Belle Shryock half ihnen dabei. Von Einheimischen erhielt James 0,8 Hektar Land außerhalb des Dorfes, auf dem er ein Ziegelhaus baute, der erste Missionarsbungalow, der mit adventistischen Mitteln in Indien gebaut wurde. Einer der Täuflinge, die im April 1910 getauft wurden, war Edward Duraiswamy Thomas. Sein Vater stand in Verbindung mit der nahegelegenen Ausbildungsstätte der Anglikanischen Kirche. Thomas war der erste Inder, der eingesegneter adventistischer Pastor wurde. Die James Memorial Higher Secondary School wurde nach Judson James benannt und die E.D. Thomas Memorial Higher Secondary School nach Edward Thomas.

F o t o :

G K

5 SpanisCh Mehr als eine Sprache zu sprechen kann dazu beitragen, den Ausbruch der Alzheimer Krankheit zu verzögern. Quelle: The Rotarian

A r c h i v

Gewinn für das

Gehirn

Durch Altruismus – Selbst­losig­ keit und Dienst für andere – wird nachgewiesenermaßen die Amygdala vergrößert. Die Amygdala ist der Teil des Gehirns, der auf Angst und Freude reagiert. Die Amygdala von Altruisten kann größer sein und besser reagieren. Quelle: Proceedings of the National Academy of Sciences/The Rotarian

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SMS im Kampf gegen Malaria 92 Prozent der malariabedingten Todesfälle weltweit ereignen sich in Afrika südlich der Sahara. Die geringe Rate einer konsequenten Behandlungsbefolgung führt dort zu schlechten Heilungschancen. Doch nun haben Forscher der Harvard-Universität herausgefunden, dass Erinnerungen per SMS die Chancen einer erfolgreichen Beendigung der Therapie um etwa fünf Prozent erhöhen. Quelle: The Rotarian


Wo in aller

„Siehe, ich komme bald …“

Welt ist das?

Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen. Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-Tags-Adventisten. Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott Mitherausgeber: Claude Richli Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk Chefredakteur: Bill Knott V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Andrew McChesney, Kimberly Luste Maran Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley Technische Koordination: Merle Poirier Finanzmanagerin: Rachel J. Child Editors-at-large: Mark A. Finley; John M. Fowler

ANTWORT: In der Central Church in San Francisco stellen Adventisten in historischen Kostümen Ellen Whites Vision darüber dar, was auf der GeneralkonferenzVollversammlung von 1901 hätte geschehen können, wenn die Delegierten auf dieser Konferenz mehr Demut gezeigt hätten. Auf der Konferenz wurde mit schwierigen Themen bezüglich der Leiterschaft und Organisation der schnell wachsenden Bewegung gerungen. Die Inszenierung mit dem Titel „Was hätte sein können“ wurde im Januar aufgezeichnet und wird bei der GK-Vollversammlung in San Antonio im Juli 2015 gezeigt.

Noch ein Grund, aufzuhören Menschen, die aufhören zu rauchen, haben weniger Probleme mit Angst, Depressionen und Stress als Raucher. Raucher, die unter Depressionen leiden, können ihre Stimmung durch den Verzicht auf die Zigarette genauso heben wie durch das Einnehmen von Antidepressiva. Die verbesserte Stimmung setzt gewöhnlich etwa sechs Wochen nach Beendigung des Rauchens ein. Quelle: British Medical Journal/Women’s Health

Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste Leserservice: Merle Poirier Layout und Design: Jeff Dever, Brett Meliti Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz, Angelika Kaiser Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich) Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: worldeditor@gc.adventist.org, Website: www.adventistworld.org Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen. Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt. 11. Jahrgang, Nr. 4

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If Für youalle, can’t die nicht make it to nach San Antonio, San Antonio raise your reisen hand. können. Like

Du verpasst von der Don’t missnichts a moment of Vollversammlung der Generalkonferenz. the General Conference Session. (July 2-11, (2. bis 11. Juli2015) 2015)

Unser Reporterteam ist unterwegs undonberichtet (Englisch). Follow our team of reporters our liveunter blogswww.adventistreview.org at www.adventistreview.org Sei durch Facebook und Twitter live dabei! Get stories and pictures on Facebook, and tweets on Twitter Deutschsprachige Berichte täglich aktuell unter www.advent-verlag.de sowie auf www.adventisten.de/at/ch

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