Aw august 2014 german

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D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f 端 r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

Au g u s t 201 4

Liebe

deinen feind?

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Herzensglaube

20

Abbild oder Zerrbild?

Freiheit von S端nde, Gesetz und Tod 26


Aug ust 2 01 4

D i e i n t e r n a t i o n a l e Z e i t s c h r i f t f ü r S i e b e n t e n - Ta g s - A d v e n t i s t e n

Au g u s t 2 01 4

T I T E LT H E M A

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Liebe

DEINEN feind?

G E L E B T E R

Liebe deinen Feind?

Von Denis Kaiser

12

Herzensglaube

20

Abbild oder Zerrbild?

Im Ersten Weltkrieg kämpften in Europa Gläubige gegen Gläubige.

Freiheit von Sünde, Gesetz und Tod 26

14 Unsere Stimme

G L A U B E

Von Wilhelmina Dunbar

Wie wir sie zum Lob Gottes und zum Segen für andere gebrauchen.

20 Abbild oder Zerrbild?

G

L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

Von Jens O. Mohr

8 Der Kampf

Gott sei Dank, dass wir nach seinem Bild ­geschaffen sind.

Warum wir uns weigern, zu den Waffen zu greifen.

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B L I C K P U N K T

Von Ted N. C. Wilson

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A N D A C H T

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D V E N T G E S C H I C H T E

Von Glenn O. Phillips

Ein großes Zeugnis auf einer kleinen Insel.

Herzensglaube

24 Von Ausgrenzung zu Etablierung

Von Raúl Quiroga

Wenn unser Verhalten mit unseren inneren ­Überzeugungen übereinstimmt.

RESSORTS 3 K I R C H E

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A K T I O N

22 E L L E N

W H I T E E N T D E C K E N

3 Aus aller Welt 6 Blick in die Welt 10 Ein-Tag-Kapelle

Glaube und Lehre, ­Gesetz und Zeugnis

11 G E S U N D H Darmkrebs

26 F R A G E N Z U R B I B E L Freiheit von Sünde, ­Gesetz und Tod

E I T

www.adventistworld.org In 11 Sprachen online

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Adventist World | August 2014

27 B I B E L S T U D I U M Der hohe Preis der ­Erlösung 28

L E S E R F O R U M


Ein ernstes Jubiläum

A U S A L L E R W E LT

Über 40.000 Besucher zu

Evangelisation

in Simbabwe erwartet

F R E U N D L I C H E R

E R L A U B N I S

V O N

J udith

M usvosvi

■■ Adventistische Kirchenleiter in Simbabwe bereiten für Mai 2015 eine zweiwöchige Evangelisation in der Hauptstadt Harare vor, zu der sie mehr als 40.000 Besucher erwarten. Die Vortragsreihe wird eine der ambitioniertesten Veranstaltungen zur Verkündigung der frohen Botschaft von Christus sein, die im Rahmen der von der Generalkonferenz (Weltkirchenleitung) ins Leben gerufenen Initiative „Mission in den Großstädten“ geplant wird. Laut Jonathan Musvosvi, Vorsteher der Ost-Simbabwe-Vereinigung, die das Großereignis organisiert, wird die EvanJonathan Musvosvi, Vorsteher gelisation mit einer einwöchigen Vorder Ost-Simbabwe-Vereinitragsreihe von Ted N. C. Wilson, dem gung, vor dem Vereinigungs­ Präsidenten der Weltkirchenleitung, büro in Harare. beginnen. Diese Vorträge richten sich besonders an Geschäftsleute und Regierungsbeamte und finden im Internationalen Konferenzzentrum (International Conference Center), einem vornehmen Tagungsort im Nobelviertel von Harare, statt. „In diesem Bevölkerungssegment ist Evangelisation schwierig und das Wachstum nicht so schnell und stabil, wie wir es uns wünschen“, erklärte Musvosvi per E-Mail. Leiter der Vereinigung bringen wohlhabenden Adventisten bei, Bekannte zu den Vorträgen einzuladen, ähnlich wie bei „Hope Manila 2014: iCare“, einer zweiwöchigen Evangelisation in der philippinischen Hauptstadt Manila im Mai 2014, bei der sich mehr als 3000 Personen taufen ließen (siehe Seite 6). In der zweiten Woche werden die Vorträge in einem Stadion in einem dicht besiedelten Gebiet in der 1,6-Millionen Metropole Harare, der größten Stadt Simbabwes, gehalten. Das Stadion hat 60.000 Sitzplätze. „Wir erwarten bis zu 40.000 Besucher“, sagte Musvosvi. Simbabwe hat in den letzten zehn Jahren unter politischer und wirtschaftlicher Instabilität gelitten, wodurch laut Musvosvi die Zeit für die 2015 stattfindende Evangelisation reif geworden ist. „Ja, wir haben politisch und wirtschaftlich schwierige Zeiten hinter uns, aber das hat dazu geführt, dass wir uns zu Gott gewendet haben“, so Musvosvi. „Die Menschen nehmen das Evangelium gern an.“ Von Andrew McChesney M I T

s ist eine der traurigen Ironien des modernen Zeitalters, dass dessen Beginn nicht mit der Entdeckung einer lebensrettenden Medizin oder der Erfindung zeitsparender Technologien angekündigt wurde, sondern mit dem tödlichen Stakkato von Maschinengewehren und dem Abschlachten von Millionen von Menschen. In der Grundschule haben wir viel von den medi­ zinischen Fortschritten gelernt, zu denen Helden des 19. Jahrhunderts, z. B. Pasteur und Lister, beitrugen. Auch über die Veränderungen des Reisens hörten wir einiges – über Karl Benz, Henry Ford und die Brüder Wright. Und doch sehen fast alle Historiker den August des Jahres 1914 als den tragischen Beginn der modernen Welt. Der Erste Weltkrieg war tatsächlich der erste weltweite Konflikt der Geschichte und hat als solcher das menschliche Verständnis von Kultur, Politik und sogar Theologie anhaltend verändert. Alle optimistischen Vorstellungen vom menschlichen Fortschritt hin zu einem „goldenen Jahrtausend“ des Friedens und des Wohlergehens starben in den matschigen Schlachtfeldern an der Somme, in Verdun und in den Ardennen. Die todbringenden Waffen, die die Historikerin Barbara Tuchman als „Waffen des August“ bezeichnete, haben in gewisser Weise nie ihr grässliches Dröhnen verloren, sondern schossen uns in das blutigste Jahrhundert des menschlichen Daseins. Als vor hundert Jahren dieser furchtbare Krieg ausbrach, sah sich die junge Kirche der Siebenten-TagsAdventisten – selbst gerade mal 51 Jahre alt – einem Dilemma gegenüber: Ihre Mitglieder wurden in die Armeen gegnerischer Nationen eingezogen. Junge Adventisten, denen das biblische Gebot „Du sollst nicht töten“ in den Ohren nachhallte, wurden von verschiedenen nationalen Regierungen gezwungen, gegen ihr Gewissen Dienst an der Waffe zu leisten. Jene, die sich weigerten, litten heftig im Gefängnis und durch öffentliches Bloßstellen. Wie der Adventgeschichtler Denis Kaiser in unserem Titelthema diesen Monat berichtet, unterstützten leider sogar einige adventistische Leiter der damaligen Zeit das Tragen von Waffen – als Zeichen von Patriotismus. Anlässlich dieses ernsten Jubiläums für eine Welt, die auf das baldige Kommen des Friedensfürsten wartet, tun wir gut daran, unsere Loyalität zu unserem Herrn zu erneuern. Sein Anspruch auf unser Leben wiegt schwerer als die Gefühle, welche die Liebe zum eigenen Land oder zu einer politischen Philosophie hervorrufen kann. Er, „in dem alles besteht“ (Kol 1,17), wird sein Königreich bald aufrichten, „auf dass seine Herrschaft groß werde und des Friedens kein Ende“(Jesaja 9,6).

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A U S A L L E R W E LT Zehnter in Europa steigt trotz Wirtschaftskrise ■■ Während viele Siebenten-Tags-Adventisten in den 20 Ländern, die zur Intereuropäischen Division (EUD) gehören, mehr Zehnten geben, besuchen etwa 40 Prozent von ihnen nicht regelmäßig den Gottesdienst; eine Herausforderung, der sich adventistische Leiter zu stellen versprachen. Auf der Frühjahrssitzung des Exekutivausschusses der Division vom 25. bis 27. Mai an der adventistischen Hochschule Villa Aurora in Florenz wurde den Delegierten mitgeteilt, dass 2013 insgesamt 100 Millionen Euro an Zehnten gegeben wurden, etwa so viel wie 2012. In Ländern mit größeren wirtschaftlichen Schwierigkeiten wie Spanien und Portugal – wo der Zehnte in den letzten fünf Jahren um etwa 20 Prozent gesunken ist – gingen die Zehnteneinnahmen weiter deutlich zurück, wie Divisionsschatzmeister Norbert Zens auf der Website der Division erklärte. Das bedeutet, dass ein Zehntenwachstum in anderen Ländern der EUD, die sich von der Tschechischen Republik und Bulgarien im Osten bis nach Frankreich und Portugal im Westen erstreckt, dazu beigetragen hat, den Fehlbetrag auszugleichen, so Zens. So ist der Zehnte in Frankreich, Belgien und Luxemburg in den letzten fünf Jahren um fast 30 Prozent gestiegen. Besonders interessant ist, dass das Wachstum zum größten Teil auf eine Steigerung des Zehntens zurückgeht, den jedes einzelne Gemeindeglied gibt, erklärte Zens. „Wir danken Gott, dass er unsere Gemeindeglieder weiterhin besonders segnet, sodass sie weiter spenden, um die gute Nachricht von der Erlösung durch Christus und von seiner baldigen Wiederkunft zu verbreiten“, sagte Zens während der Sitzung.

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Adventist World | August 2014

Der Leiter der Zahnklinik am Sir Run Run Shaw-Krankenhaus, Larry Wu, (links) und Shirley Lee von der Medizinischen Fakultät der Loma-Linda-Universität gratulieren Oliver Zhang Yi zur bestandenen Ausbildung in Zahnhygiene. M it

f reundlicher

G enehmigung

der

Gabriel Maurer, Sekretär und Vorstandsmitglied der Division, gab einen ersten, noch unvollständigen Bericht über die Zahl der Gemeindeglieder, die regelmäßig den Gottesdienst besuchen, die ersten Erhebungen zufolge bei 60 Prozent liegt. „Wir müssen uns über diesen Trend ernsthaft Gedanken machen und eine Strategie entwickeln, um unseren Gemeindegliedern zu helfen, beständiger am Gottesdienst teilzunehmen“, sagte Maurer. Von Mitarbeitern des Adventist Review

L oma - L inda - U niversit ä t

Loma-Linda-Universität fördert Zahnhygiene in China ■■ Die erste Ausbildung in Zahnhygiene in China – eine Kooperation der Zahnmedizinischen Fakultät der LomaLinda-Universität und dem Sir Run Run Shaw-Krankenhaus in Hangzhou – soll die Zahnhygiene in China revolutionieren. Die ersten zwei Gruppen von Studenten haben die bahnbrechende Ausbildung – die von der chinesischen Regierung allerdings nicht offiziell anerkannt wird – bereits abgeschlossen, die letzte am 4. Mai.


Lily Hong Li Li, eine Absolventin der Ausbildung, brachte ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass Zahnhygiene nicht nur in Hangzhou, sondern in ganz China Wurzeln schlagen und wachsen wird. „Ich bin sehr stolz darauf, eine der ersten Zahnhygiene-Spezialistinnen in China zu sein“, sagte sie. „Unsere Zahl wird wachsen, und wir werden andere über die Ausbildung informieren.“ Laut Claudine Stevenson, die Zahnhygiene im Sir Run Run Shaw-Krankenhaus unterrichtete, haben 90 Prozent der Bevölkerung Chinas Parodontose – Kinder oder Personen, die lediglich Karies haben, nicht eingeschlossen. „In China gehen die Menschen nur zum Zahnarzt, um sich Zähne ziehen zu lassen, wenn sie Schmerzen haben“, so Stevenson. Die 23 Absolventen, die in der Zahnklinik des Krankenhauses angestellt wurden, können sich ab September 2015 für ein neunmonatiges Studium an der Zahnmedizinischen Fakultät der Loma-LindaUniversität (Kalifornien) bewerben. Das gab Shirley Lee, Dozentin der Zahnmedizinischen Fakultät und Mentorin der jüngsten Abgangsklasse, bekannt. Jeweils zwei Personen wurden eingeladen, in Kalifornien zu studieren und danach wieder in das chinesische Krankenhaus zurückkehren, um dort als Lehrer und Ausbildungsleiter zu arbeiten. „Durch diesen Ring gegenseitiger Kooperation sehen wir Gottes Hand am Werk“, so Lee. Von Courtney Beckwith, Loma-Linda-Universität

Adventist begeistert durch Gewichtsverlust ■■ Kelvin Santana, ein Angestellter der Adventistischen Universität für Gesundheitswissenschaften in Orlando, im US-Bundesstaat Florida, begeistert seine Kollegen und viele andere damit, wie seine Liebe zu Gott und zu seiner Tochter ihm halfen, 53 Kilogramm abzunehmen. Seinen Tiefpunkt erlangte Santana, als er vor zwei Jahren sah, wie seine 21 Monate alte Tochter Arianna mit dem Gesicht auf den Fliesenfußboden seines Hauses fiel. Vergeblich bemühte er sich, seinen 145-Kilogramm schweren Körper aus dem Sofa zu wuchten, um ihr zu helfen. Als er versuchte, sich hinüber zu rollen, lief seine Frau, die im achten Monat schwanger war, aus einem anderen Zimmer herzu und hob das unverletzte Mädchen auf. „Ich lag auf dem Boden und schluchzte wie ein Kind“, sagte Santana in einem Interview in der Juni-Ausgabe der Southern Tidings, der Gemeindezeitschrift der Southern Union. In diesem Augenblick beschloss Santana, etwas zu verändern. Er fing an, einmal in der Woche Basketball zu spielen und ging später zum Trainieren in ein Fitnessstudio. Außerdem veränderte er seine Essgewohnheiten. Schließlich führte er ein allmorgendliches Programm ein, das zu seinem Lebensstil geworden ist: Um 5 Uhr früh wacht er auf, meditiert über einen Bibelvers, trainiert so intensiv, wie er kann, und geht dann zur Adventistischen Universität für Gesundheitsstudien, wo er seit vier Jahren arbeitet. Seine Arbeitskollegin Jennifer Galeana sagt, dass viele Menschen von seiner Gewichtsabnahme begeistert sind.

„Wenn sie vergleichen, wie er vorher ausgesehen hat und wie viel er abgenommen hat, erkennen andere Mitarbeiter, dass Gewichtsreduktion etwas ist, was jeder kann, wenn man es nur will“, sagte sie im Interview mit der Southern Tidings. Santana hat an mehreren Wettbewerben teilgenommen und bei einem Gewichtsreduktionswettbewerb einen Geldpreis und einen Bericht in einer Zeitschrift gewonnen. Heute trägt er um mehr als zehn Hosengrößen kleinere Hosen, hat 35 Prozent Körperfett verloren und über 10 Kilogramm Muskelmasse gewonnen. Er selbst sagt: „Gott hat definitiv eine riesengroße Rolle bei meinem Erfolg gespielt.“ Von Mitarbeitern des Adventist Review

Kelvin Santana, als er noch 145 Kilo wog (oben) und heute. S o u t h e r n T i d i n g s

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Von Andrew McChesney, Nachrichtenredakteur, Adventist Review

B L I C K I N D I E W E LT Mit einer großen Evange­ lisation wenden sich Sie­ benten-Tags-Adventisten an die missionarisch ver­ nachlässigte Oberschicht

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ine prominente Geschäftsfrau aus Manila könnte als Prototyp für eine Evangelisation in der philippinischen Hauptstadt dienen, die zu 3000 Taufen führte. Lourdes Barbero-Ramos besuchte die Vorträge, die in der Zeit vom 4. bis 17. Mai vom Präsidenten der Weltkirchenleitung der Siebenten-Tags-Adventisten, Ted N. C. Wilson, in Manila gehalten wurden. Doch sie kam nicht allein. BarberoRamos, die nach einer Evangelisation von Wilson 2009 getauft worden war, brachte mehrere wohlhabende Freundinnen mit, darunter auch Minnie Aguilar, eine landesweit bekannte Fernsehschauspielerin. „Es war nicht schwer, sie mitzunehmen. Sie schaut 3ABN und kennt unsere Lehren“, sagte Barbero-Ramos. 3ABN ist ein privater adventistischer SatellitenFernsehsender. „Aber als Minnie Bruder Wilson hörte …“, sagte Barbero-Ramos und stockte. „Ich sage das nicht, weil er unser Präsident ist. Ich sage das, weil er die Wahrheit sehr, sehr gut erklärt hat.“ Wilsons allabendliche Vorträge „Offenbarung der Hoffnung“ über die Endzeitprophetie in der Offenbarung bildeten den Höhepunkt des einjährigen Missionsschwerpunkts „Hope Manila 2014: iCare“. Dieses 880.000 Euro teure Projekt zielte darauf ab, die gute Nachricht von Christus den Einwohnern Manilas zu bringen – besonders den führenden Geschäftsleuten und Politikern. Im Bewusstsein, dass es schwierig ist, wohlhabende Menschen zu erreichen, ermutigten die Organisatoren Gemeinde-

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GK-Präsident

verkündet Jesus den Reichen und Mächtigen M I T

F R E U N D L I C H E R

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R udol p h

glieder mit guten Beziehungen wie BarberoRamos, ihre Freunde zur Evangelisation und auch schon zu den im Vorfeld angebotenen Gesundheitsseminaren, Bibelstunden und anderen Veranstaltungen einzuladen. In den Wochen und Monaten vor der Evangelisation schwärmte außerdem ein Team von 100 Ehrenamtlichen zwischen 18 und 25 Jahren in Makati – dem Wirtschafts- und Finanzzentrum im Großraum Manila – aus, um mit jungen Berufstätigen Bekanntschaften zu schließen und ihnen in noblen Cafés Bibelstunden zu geben. Die jungen Ehrenamtlichen kamen von den Philippinen sowie aus Sri Lanka, Vietnam und anderen Ländern. Der Höhepunkt aller Bemühungen war Ted Wilsons Evangelisation, die er als eine der wesentlichen Evangelisationen des Jahres 2014 bezeichnete: Vorträge über zwei Wochen hinweg vor einer Zuhörerschaft aus Politikern, Unternehmern, Schauspielern und Musikern. Während Ted Wilson seine Evange­li­sa­ tion vor den Reichen und Mächtigen hielt, hielten andere adventistische Leiter, darunter der Präsident der Nordamerikanischen Division, Dan Jackson, und einer der Vizepräsidenten des Südwest-Verbands der USA, gleichzeitig Vorträge an 75 anderen Veranstaltungsorten im Großraum Manila, in dem 11,8 Millionen Menschen leben. Insgesamt wurden bei Versammlungen während der ersten drei Sabbate 3152 Menschen getauft, erklärte E. Doug Venn, einer der Organisatoren von „Hope Manila“. „Wir haben uns besonders darum bemüht, eine Gesellschaftsschicht zu erreichen, die in der Vergangenheit vernachläs-

A lbert

E ser

M asinas

sigt wurde“, sagte Venn, Leiter der Abteilung für Mission der adventistischen SüdasienPazifik-Division, zu der neben den Philippinen noch 13 weitere Länder Asiens gehören. Venn sagte, dass wir „uns manchmal leider nicht um den einzelnen Menschen kümmern; anderes ist uns wichtiger.“ Angel Manlapas, 45, eine Krankenschwester, die als Gesundheitstrainerin für Geschäftsleute in Makati arbeitet, besuchte auf Einladung eines adventistischen Arztes die Veranstaltungen, die Ted Wilson an den Abenden während der Woche hielt. Manlapas war mit Adventisten und ihrer Betonung einer vegetarischen Ernährung in Kontakt gekommen, als sie auf der Suche nach einer gesünderen Lebensweise war. „Mir gefällt dieser Lebensstil. Ich hatte mich schon einige Jahre mit dem Adventismus beschäftigt“, sagte sie in einem Interview in Manila. Manlapas traf die Entscheidung für die Taufe während der Evangelisation von Ted Wilson, die mit einem täglichen Gesundheitsprogramm von Dr. Peter Landless, dem Leiter der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz, kombiniert war. „Am letzten Tag von ‚Hope Manila‘ sagte Bruder Wilson: ‚Wenn Sie nach der Wahrheit suchen und schon überall gesucht haben, dann ruft Gott gerade Sie‘“, berichtet Manlapas. Sie wurde am 17. Mai von Ted Wilson getauft und sagt, dass sie bereits begonnen hat, Informationen über einen gesunden Lebensstil und auch über Jesus an ihre wohlhabenden Klienten weiterzugeben. Fünf prominente Geschäftsleute kamen durch die Bemühungen von Majintha Gunatilake zur Evangelisation.


Etwa 13.000 Menschen kamen am 17. Mai 2014 zur Vortragsreihe „Offenbarung der Hoffnung“ im Cuneta Astrodome in Manila.

Er stammt aus Sri Lanka und gehörte zu den 100 Gemeindegliedern, die bei der internationalen Schulung für Evangelisation in Städten (International Field School of Urban Evangelism) zur Mitarbeit bei „Hope Manila“ ausgebildet worden waren. Ursprünglich waren es sieben Geschäftsleute, denen Gunatilake Bibelstunden gab. Vier hatte er über adventistische Freunde kennengelernt, drei durch

den adventistischen Pastor vor Ort. Auf die Frage, wie er die Geschäftsleute dazu bewegen konnte, die Bibel mit ihm zu studieren, antwortete er: „Ernstes Gebet kann wirklich viel bewirken!“ Zusätzlich wurde noch bei drei weiteren Geschäftsleuten Interesse geweckt, denen er über einen gemeinsamen adventistischen Freund eine Powerpoint-Präsentation mit biblischem Inhalt zukommen ließ. Als der Freund das

Interesse sah, organisierte er ein Treffen in einem Café, aus dem sich ein Bibelkreis entwickelte. Majintha Gunatilake hoffte sehr, dass alle seine neuen Freunde noch vor seiner Abreise Christus annehmen würden. Er erklärte: „Wir brauchen noch mehr Zeit mit ihnen. Doch das Werk geht voran. Ich glaube, dass sie und ihre Familien schon bald bereit sein werden.“ n M I T F R E U N D L I C H E R E R L A U B N I S V O N L ourdes B arbero - R amos

in Manila

Geschäftsfrau aus Manila

verrät ihr Erfolgsgeheimnis

für Mission unter den Wohlhabenden

Die Reichen und Mächtigen mit Jesus bekannt zu machen ist eine Herausforderung. Man braucht dazu persönliche Kontakte und die Fähigkeit, offen zu sprechen, ist die philippinische Geschäftsfrau Lourdes Barbero-Ramos überzeugt. Sie selbst wurde 2009 Siebenten-TagsAdventistin und spielt heute eine führende Rolle dabei, die Oberschicht Manilas mit dem Evangelium zu erreichen. Sie sagt, dass ein freundschaftlicher Umgang mit reichen Menschen der erste Schritt dazu ist, sie zu Veranstaltungen wie den Vorträgen von GK-Präsident Ted N. C. Wilson im Mai einzuladen. Doch das ist noch lange nicht alles. „Am ersten Tag kommen sie mit, weil sie mit mir befreundet sind, aber werden sie wiederkommen? Darum geht es doch“, sagte Barbero-Ramos in einem Telefoninterview.

Erfolgreiche Menschen sind oft nüchtern, selbstbewusst und intelligent und reagieren nicht auf jeden, ganz gleich wie gut dessen Absichten auch sein mögen. „Um mit wohlhabenden Menschen erfolgreich zu kommunizieren, muss man reden wie sie. Man muss sein wie sie“, so Barbero-Ramos. Sie sieht einen großen Bedarf an adventistischen Pastoren, die mit den Reichen Umgang pflegen können, und meint, dass der Mangel an solchen Pastoren es zumindest in Manila schwierig gemacht hat, diese Gruppe von Menschen mit Jesus bekannt zu machen. An ihrem eigenen Beispiel erklärt sie, dass kein adventistischer Pastor sie durch eine persönliche Aufforderung bewegt hat, den biblischen Sabbat anzunehmen. „Ich war über ein halbes Jahrhundert lang katholisch“, erklärt sie. „Ich war 55,

als ich auf die Adventisten stieß. Ich wurde nicht von Pastoren erreicht, sondern habe sie durch das Internet gefunden.“ Solange es keine neue Generation von Pastoren gibt, hält Barbero-Ramos es für eine Möglichkeit, dass geeignete Gemeindeglieder durch persönliche Kontakte zu den Reichen missionarisch wirken. Ihrer Meinung nach könnten erfolgreiche adventistische Geschäftsleute dabei eine Vorreiterrolle einnehmen. „Diese Kirche ist Gottes ‚Geschäft‘, und wir müssen die besten ‚Händler‘ sein, die es gibt. Gott hat gesagt: ‚Prüft mich und probiert es aus. Ich kann euch einen Gewinn für euer Kapital geben, den ihr in keinem anderen Geschäft bekommt‘“, so Barbero-Ramos.

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ie Frage des Militärdienstes stellte sich schon sehr früh in der Geschichte der Kirche der SiebentenTags-Adventisten. Nach der offiziellen Gründung unserer Kirche im Jahr 1863 – auf dem Höhepunkt des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges – musste sie sich fast unmittelbar mit der Frage auseinandersetzen, wie ihre Mitglieder mit dem Ruf zu den Waffen umgehen sollten. Wie bei anderen schwierigen Fragen studierten die frühen Leiter der sabbathaltenden Adventisten dieses Thema anhand der Bibel als ihrer Richtlinie und kamen zu dem Schluss, dass die Position, die am meisten mit der Bibel übereinstimmte, der Dienst ohne Waffe aus Gewissensgründen ist. Der Hauptgrund für diese Position war, dass Adventisten beim amerikanischen Militär dazu gezwungen gewesen wären, ihre Treue zu Gott infrage zu stellen, wenn sie den Befehlen der Offiziere gehorchten. Es ging dabei besonders um zwei biblische Gebote: das vierte – den Sabbat heilig zu halten – und das sechste – nicht zu töten. Dienst ohne Waffe

Eine Zeitlang halfen Adventgemeinden ihren jungen Männern, indem sie die 300 US-Dollar zahlten, mit denen man sich von der allgemeinen Wehrpflicht freikaufen konnte. Doch bereits 1864 hatte sich die junge Glaubensgemeinschaft erfolgreich bei der Bundesregierung der USA darum bemüht, dass ihre Mitglieder offiziell für einen Dienst ohne Waffe anerkannt wurden. Diese Position wurde im Laufe der Jahre immer wieder aktualisiert und besagt, dass „Dienst ohne Waffe“ folgendes bedeutet: (a) Dienst in jeder unbewaffneten Einheit der Streitkräfte; (b) Dienst in den medizinischen Abteilungen jeder Einheit der Streitkräfte … oder (c) jede andere Aufgabe, die nicht den Waffengebrauch im Kampf erfordert, vorausgesetzt, dass solch ein anderer Dienst für die betreffende Person vertretbar ist und nicht das Tragen von Waffen oder die Ausbildung zu deren Gebrauch erfordert.“1 Dadurch, dass unsere Kirche offiziell die Position des Dienstes ohne Waffe einnahm, eröffnete sie ihren Mitgliedern, die

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der

Von Ted N. C. Wilson

Kampf Sollten Adventisten beim Militär dienen?

zum Militär eingezogen wurden, in Positionen zu dienen, in denen sie zu Heilung und Wiederherstellung beitragen konnten. Seit damals haben Tausende Adventisten und Adventistinnen als Sanitäter, Krankenschwestern, Ärzte und anderes medizinisches Personal in den Streitkräften ihrer Länder gedient. Viele andere haben statt ihres Militärdienstes einen Zivildienst abgeleistet. Wehrpflicht

In manchen Ländern gibt es die Möglichkeit eines Dienstes ohne Waffe jedoch nicht und Adventisten sind verpflichtet,

beim Militär zu dienen. Doch selbst unter solchen Umständen haben junge Gläubige nach Möglichkeiten gesucht, Gott treu zu bleiben, während sie ihrem Land dienten. Während des Zweiten Weltkriegs wurde Franz Hasel, ein treuer Adventist in Deutschland, in die Wehrmacht eingezogen. Von seinen Kameraden und Vorgesetzten erlitt er wegen seiner Treue zu Gott immer wieder Sticheleien und Anfeindungen, gewann allerdings allseitigen Respekt, weil er bei den Schießübungen eine große Treffsicherheit bewies. Als er an die russische Front versetzt wurde, warf Franz seine Dienstpistole jedoch heimlich in


einen See und ersetzte sie durch eine aus Holz geschnitzte Attrappe, die er in das Halfter steckte. Von den 1200 Soldaten seiner Einheit überlebten nur sieben den Krieg, Franz war einer von ihnen.2 Auf dem Kriegsschauplatz im Pazifik wurde der 16-jährige Sigeharu Suzuki in die japanische Armee eingezogen und der berüchtigten Kamikaze-Einheit zugeteilt. Während seine Kameraden jeden Abend ausgingen, um zu trinken, blieb Sigeharu im Quartier und putzte ihre Stiefel. Warum? Weil seine adventistische Großmutter ihn gelehrt hatte, Gutes zu tun, wann immer er die Gelegenheit dazu hatte. Bei einem Wiedersehenstreffen der überlebenden Mitglieder der KamikazeEinheit 20 Jahre nach dem Krieg, erfuhr Sigeharu wie dieses Schuheputzen sein Leben gerettet hatte. Der inzwischen pensionierte Kommandeur sagte ihm: „Ich sah Sie jeden Abend die Schuhe ihrer Kameraden putzen und immer wenn Ihr Name auf der Fliegerliste auftauchte, habe ich ihn an das Ende der Liste gesetzt.“ Freiwilliger Militärdienst

In den letzten Jahren ist die Wehrpflicht in vielen Ländern durch eine Berufsarmee abgelöst worden. Als Anreiz, der Armee beizutreten, bieten die Regierungen viele Vorteile wie zum Beispiel Stipendien, Berufsausbildungen oder Geldprämien. Zusätzlich zu diesen Vorteilen haben manche Menschen den Wunsch, ihrem Land als Ausdruck ihres Patriotismus oder ihrer politischen Einstellung zu dienen. Die Frage ist: Wie sollten wir als Siebenten-Tags-Adventisten und als weltweite Kirche zu freiwilligem Militärdienst stehen? Gary Councell, der Leiter von Adventist Chaplaincy Ministries (Adventistische Militärseelsorge), geht dieser Frage in seinem Buch Seventh-day Adventists in Military Service nach: „Obwohl die Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten für den Dienst ohne Waffe eintritt, sind Pazifismus, Militärdienst oder der Dienst ohne Waffe kein Kriterium der Mitgliedschaft. Die Glaubensgemeinschaft agiert nicht als Gewissen für Gemeindeglieder oder Kommandanten, sondern ist bemüht, das Gewissen

Wir müssen für den Frieden beten, den nur Jesus bringen kann – jetzt und in seinem zukünftigen Reich, in dem es keine Kriege mehr geben wird. und Verhalten beider zu prägen, damit sie ihre Entscheidungen mit einem größtmöglichen Maß an Einsicht und Überlegung treffen können.“3 Während die offizielle Position unserer Kirche also im Dienst ohne Waffe beziehungsweise in der Kriegsdienstverweigerung aus Gewissensgründen besteht, wird die Entscheidung, dem Militär beizutreten und zu kämpfen, dem Gewissen des Einzelnen überlassen. Allerdings ermutigt unsere Kirche aufgrund des nichtkämpferischen Grundgedankens der Bibel, der Schwierigkeiten, den Sabbat zu halten und anderer Probleme, niemanden, sich dem Militär anzuschließen. Unabhängig von der Entscheidung des Einzelnen fühlt sich unsere Kirche dem geistlichen Dienst und der seelsorgerlichen Unterstützung für alle ihre Mitglieder verpflichtet, einschließlich derer, die im Militär dienen, samt ihrer Familien. Position bestätigt

In den 1950-er Jahren wurde die offizielle Position unserer Kirche zum Dienst ohne Waffe bestätigt; und ein weiteres Mal in der Verabschiedung einer Erklärung durch die Vollversammlung des Generalkonferenzausschusses 1972. Dort heißt es unter anderem: „Echtes Christsein erweist sich in der Erfüllung bürgerlicher Pflichten und der Loyalität gegenüber der zivilen Regierung. Der Ausbruch eines Krieges ändert nichts an der höchsten Treue und Verantwortung eines Christen Gott gegenüber oder an seiner Verpflichtung, seinen Glauben auszuleben und Gott die erste Stelle einzuräumen. Diese Partnerschaft mit Gott durch Jesus Christus, der nicht in diese Welt kam,

um Menschen zu zerstören, sondern zu retten, ist der Grund dafür, dass SiebentenTags-Adventisten für einen Dienst ohne Waffe eintreten …“4 Kriegsdienstverweigerer als Held

Der bekannteste adventistische Soldat, der ohne Waffe gedient hat, war wohl Desmond Doss, der während des Zweiten Weltkriegs Sanitäter bei der amerikanischen Armee war. Seine Geschichte wurde 2004 in dem Film „The Conscientious Objector“ verfilmt. In einer blutigen Schlacht auf der Insel Okinawa rettete er 75 Kameraden das Leben. Unter Dauerbeschuss des Feindes suchte Doss keine Deckung, sondern brachte die verwundeten Soldaten einen nach dem anderen in Sicherheit, indem er sie auf einer von ihm entwickelten Trage von der Anhöhe, auf der die Schlacht tobte, elf Meter abseilte. Für diese Heldentat erhielt Doss die Ehrenmedaille der USA, die höchste Auszeichnung seines Landes. Er war der erste von insgesamt nur drei Kriegsdienstverweigerern, die diese Auszeichnung jemals erhielten. Zeugen für den Frieden

Siebenten-Tags-Adventisten haben ihr historisches Zeugnis für den Frieden und den Dienst ohne Waffe in den 151 Jahren ihres Bestehens nicht aufgegeben. Diese Position ist auch nicht geheim gehalten worden. Immer wieder haben Leiter unserer Kirche die Politiker dieser Welt so öffentlich wie möglich aufgerufen, Konflikte zu vermeiden und den Friedefürst zu suchen. So zum Beispiel in dem folgenden offenen Brief, der drei Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs in der offiziellen Gemeindezeitschrift Advent Review and Sabbath Herald abgedruckt wurde und vom Präsidenten, Generalsekretär und Schatzmeister der Generalkonferenz unterzeichnet war: „Als Siebenten-Tags-Adventisten sprechen wir wie auch andere Religionsgemeinschaften uns nachdrücklich für eine Rüstungsbegrenzung aus. Wenn es im gegenwärtigen Zustand der Gesellschaft möglich wäre, würden wir eine Abschaffung aller August 2014 | Adventist World

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Kriege zwischen den Nationen befürworten. Zu dieser Sicht drängt uns die Logik unseres Glaubens an den Friedefürst und unsere Erfahrung als Bürger seines Reiches.“5

Ein-Tag-Kapelle

Eine Feier in Benfica! Mitglieder und Freunde der Adventgemeinde von Benfica (Angola) bei den vorbereitenden Arbeiten zur Errichtung von Wänden und Fußböden.

Menschen des Gebets

Als Siebenten-Tags-Adventisten sollen wir Menschen des Gebets sein. Während in der Welt sichtbare Kriege toben, finden jeden Tag viele unsichtbare, aber nicht weniger reale geistliche Kämpfe vor dem Hintergrund des großen Kampfes statt. Satan kämpft mit seinen Engeln gegen jeden Einzelnen von uns, um am Ende die Welt für sich zu beanspruchen. Durch die Prophezeiungen im Buch Daniel und der Offenbarung wissen wir, dass wir am Ende der Zeit leben. Jesus kommt bald! Ganz gleich, wo auf der Welt wir leben, müssen wir für unsere Länder und die Politiker beten, damit sie weise Entscheidungen treffen und für Gewissens- und Religionsfreiheit eintreten. Wir müssen füreinander beten und für die Menschen auf der Welt, die sich in sehr schwierigen Situationen befinden. Und vor allem müssen wir für den Frieden beten, den nur Jesus bringen kann – jetzt und in seinem zukünftigen Reich, in dem es keine Kriege mehr geben wird. „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“ (Offb 21,4) Lasst uns Christus, den Friedefürst und unseren kommenden König erhöhen und verkündigen. n 1 Aus der offiziellen adventistischen Erklärung zum Dienst ohne Waffe, http://www-adventistchaplains-org.gcnetadventist.org/noncombatancy. 2 Vergleiche Susi Hasel Mundy, Mit Gott an unserer Seite, Advent-Verlag Lüneburg, 2003. 3 Gary R. Councell, Seventh-day Adventists and Military Service, Adventist Chaplaincy Ministries, 2011, S. 30f. 4 Offizielle adventistische Erklärung zum Dienst ohne Waffe, http://www-adventistchaplains-org.gcnetadventist.org/ noncombatancy. 5 „Address to President Harding“, Advent Review and Sabbath Herald, 8. Dezember 1921, S. 2.

Ted N. C. Wilson ist Prä-

sident der Weltkirchenleitung der Siebenten-TagsAdventisten.

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R ichard

D uer k sen

Jeder war eingeladen – und jeder kam. Zu den Gästen gehörten Nachbarn, die an eigenen Straßenständen Cashewnüsse und Gemüse verkaufen. Auch der große Mann kam, der einen Stiefel und eine Sandale trug, genauso wie die MotocrossRennfahrer, die ihre Fahrt für eine Raucherpause im neuen Schatten der Gemeinde unterbrachen. Sogar ortsansässige Rennfahrer hielten an. Zum Maranatha-Team Angolas – bestehend aus Eder, Ismael, Daniel, Fush, Periera und Mateo – gesellten sich zunächst sieben, acht, dann ein ganzes Dutzend Gemeindeglieder, die Stahl trugen, Gerüste bauten und eifrig Schraubenlöcher bohrten. Pfadfinder marschierten unter einem riesigen Cashewbaum. Der Frauenclub brachte Fisch, Gemüse, Cashewnüsse, Bohnen und Reis und tanzte fröhlich um das Kochfeuer, während das Kirchengebäude hinter ihnen Gestalt annahm. An diesem Tag wurde auch viel Wasser transportiert. Es war eine Feier, eine Gemeindebaufeier - und sie bringt neues Leben in die Benfica-Nachbarschaft. Die Sekretäre, die für die Registrierung der Mitgliederzahlen der Adventgemeinden in Angola zuständig sind, machen zur Zeit viele Überstunden. Eine stadtweite Evangelisation im Jahr 2013 brachte 24.000 neue Menschen zur Gemeinde, wobei sich die Größe mancher Ortsgemeinden verdoppelte oder verdreifachte. Gemeindeglieder geben Bibelstunden, verteilen Ausgaben des Großen Kampfes von Tür zu Tür und leben die Freundlichkeit Christi ganz praktisch in ihrer Nachbarschaft. Mittlerweile braucht fast jede Ortsgemeinde ein neues Gebäude. Die Benfica Ein-Tag-Kapelle ist der 76. Bau von über 400 Gebäuden, die die Kirche allein für das Gebiet von Angolas Hauptstadt Luanda bestellt hat. Es sieht so aus, als wenn 2014 das Jahr der angolanischen Gemeindebaufeiern wird! Das Programm zum Bau von „Ein-Tag-Kapellen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten, Adventist-Laymen’s Services and Industries (ASI) und Maranatha Volunteers International. Seit dem Beginn des Projekts im August 2009 wurden weltweit mehr als 1.600 Gebäude errichtet. Diese Geschichten werden jeden Monat von Maranathas „Geschichtenerzähler“ Dick Duerksen erzählt.


G E S U N D H E I T

Darmkrebs Von Peter N. Landless und Allan R. Handysides Bei meinem älteren Bruder wurde Dickdarmkrebs diagnostiziert. Der Tumor wurde operativ entfernt, aber wir sind nicht sicher, ob sich nicht bereits Metastasen gebildet haben. Trage ich mit 48 Jahren ein erhöhtes Risiko, ebenfalls an Darmkrebs zu erkranken? Kann ich etwas tun, um das Risiko zu vermindern?

D

a bei einem Verwandten ersten Grades von dir – deinem Bruder – Darmkrebs festgestellt wurde, besteht leider tatsächlich ein erhöhtes Risiko für dich, ebenfalls Darmkrebs zu bekommen. Grundsätzlich tritt Darm- und Rektumkrebs vor allem bei älteren Menschen auf; nur etwa zehn Prozent der Erkrankungen treffen Personen, die 50 Jahre oder jünger sind. Wir wissen leider nicht, wie alt dein Bruder ist, doch du fällst in diese Alterskategorie. Zwar hat die Häufigkeit von Kolorektalkrebserkrankungen insgesamt abgenommen, aber bei jüngeren Menschen scheint sie zu steigen. Männer sind häufiger betroffen als Frauen und erkranken im Durchschnitt zehn Jahre früher als Frauen. Bei der afroamerikanischen Bevölkerung der USA tritt Dickdarmkrebs etwa fünf bis zehn Jahre früher auf als bei der weißen Bevölkerung. Hat man einen nahen Verwandten mit der Diagnose Darmkrebs, ist das Risiko, selbst daran zu erkranken, zwei- bis dreimal so hoch. Wissenschaftliche Studien belegen, dass es eine Reihe von prädisponierenden Faktoren gibt, die mit Kolorektalkrebs in Verbindung gebracht werden. Dazu gehören Fettleibigkeit, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum und eine fettreiche Ernährung. In manchen Studien kommt noch ein Mangel an Ballaststoffen in der Ernährung hinzu. Der Konsum von rotem Fleisch wird mit einem markant erhöhten Risiko für Darmkrebs in Verbindung gebracht. Für Vegeta-

rier ist das Risiko bedeutend geringer, und selbst bei Fleischessern nimmt das Risiko mit einem vermehrten Verzehr von Gemüse und Hülsenfrüchten ab. Neuere umfassende Studien betonen erneut den wichtigen, ursächlichen Zusammenhang zwischen Alkoholkonsum und Darmkrebs, besonders bei Männern. Darmund Brustkrebs sind nicht die einzigen bösartigen Tumore, die mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht werden, doch bei diesen beiden Krebsarten sind die wissenschaftlichen Belege besonders deutlich. Um dein Risiko einer Darmkrebserkrankung zu verringern, solltest du zunächst eine Darmspiegelung zur Untersuchung der Schleimhaut des Dickdarms durchführen lassen. Bei dieser Gelegenheit können eventuell vorhandene Darmpolypen, aus denen sich möglicherweise ein Darmkrebs entwickeln kann, entfernt werden. Erwachsene sollten diese Vorsorgeuntersuchung ab 50 Jahren regelmäßig alle zehn Jahre durchführen lassen. Falls Polypen oder andere auffällige Veränderungen festgestellt werden, ist es ratsam, sich alle fünf Jahre der Untersuchung zu unterziehen. Wichtig ist außerdem festzustellen, ob sich Blut im Stuhl befindet. Mit einem chemischen oder immunologischen Test kann der Arzt auch okkultes – das heißt mit bloßem Auge nicht erkennbares – Blut im Stuhl nachweisen. Blut im Stuhl ist ein Indikator für möglichen Darmkrebs und sollte immer ernst genommen werden! Wird Blut im Stuhl bemerkt, sollte immer ärztlicher Rat eingeholt werden.

Ein weiterer Schritt zur Reduzierung des Darmkrebsrisikos ist regelmäßige Bewegung. Das Ziel sollte sein, sich mindestens 150 Minuten wöchentlich moderat zu bewegen, zum Beispiel durch regelmäßiges zügiges Spazierengehen. Den Anteil an pflanzlichen Nahrungsmitteln in der Ernährung zu erhöhen, trägt ebenso zur Minderung des Darmkrebsrisikos bei wie das Aussetzen oder Weglassen von Fleisch und das Meiden von Alkohol. Bei Menschen mit einem erheblichen Darmkrebsrisiko kann auch die tägliche Einnahme von Aspirin eine Präventiv­ maßnahme darstellen. Da diese Maßnahme jedoch nicht harmlos ist und zu Magenreizung und -blutung führen kann, sollte sie nur in Absprache mit dem Arzt erfolgen. All diese Ratschläge und Präventivmaßnahmen erinnern uns an die wunderbare Gesundheitsbotschaft, mit der unsere Kirche gesegnet ist. Nutze das Heute, um mit den entsprechenden Änderungen zu beginnen. Möglicherweise hängt dein Leben davon ab, dass du weise Entscheidungen triffst. n

Peter N. Landless, Facharzt für Nuklearkardiologie, ist Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz der Kirche der Siebenten-TagsAdventisten in Silver Spring (Maryland, USA). Allan R. Handysides, Facharzt für Gynäkologie, ist bis zu seiner Pensionierung Direktor der Gesundheitsabteilung der Generalkonferenz gewesen. August 2014 | Adventist World

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A N D A C H T

Von Raúl Quiroga

Den Meister­ chirurgen arbeiten lassen

Herzensglaube I

ch erinnere mich an zwei besondere Gebetsanliegen, die ich hatte, als ich meinen Dienst als Pastor begann. Das erste war, nie in einen schweren Autounfall verwickelt zu werden oder jemanden zu überfahren – schon gar kein Kind. Das zweite, wo­ rum ich bat, war, dass ich mich nie einer großen Operation würde unterziehen müssen. Bis heute bin ich Gott dankbar, dass er meine erste Bitte erhört hat, die zweite jedoch nicht. Im Jahr 2002 – im Alter von 46 Jahren – erklärte mir mein Kardiologe, dass die Ursache für mein ständiges Herzrasen und meine Herzrhythmusstörungen ein angeborener Herzfehler war, einer Fehlbildung, die als Vorhofseptumdefekt bezeichnet wird. Um das Problem zu beheben, wurde ich 2002 und 2011 operiert. Dank unserem guten Gott und meinen Kardiologen und Chirurgen ist mit meinem physischen Herzen nun alles in Ordnung.

Ein anderes Herzleiden

Doch viel früher, nämlich im Jahr 1977, als ich 20 Jahre alt war, hatte Gott eine Operation an meinem „geistlichen“ Herzen getätigt. Ich hatte eine junge Adventistin kennengelernt und die Bibel entdeckt. Nach einiger Zeit ließ ich mich als Zeichen der Vergebung meiner Sünden und der persönlichen Verpflichtung meinem Retter und seinen Geboten gegenüber im Namen von Jesus Christus taufen. Die Bibel ruft uns klar und deutlich dazu auf, nicht nur über unseren Glauben zu reden, sondern einen Herzensglauben zu praktizieren. Das Herz scheint sich in der Bibel im Grunde genommen auf das ganze Wesen zu beziehen und „Geist … Seele und Leib“ zu umfassen (vgl. 1 Ths 5,23).

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Adventist World | August 2014

Siebenten-Tags-Adventisten haben zu diesem Thema eine einzigartige Sichtweise. Wir erkennen die Bedeutung der körperlichen Aspekte des Lebens ebenso an, wie die geistliche Dimension. Wir legen großen Wert auf einen sorgfältigen Umgang sowohl mit unserem Körper, als auch mit Seele und Geist. „Das ganze Sein“ schließt auch den Körper ein. Die moderne Medizin und die Wissenschaft sind sehr interessiert am menschlichen Körper – so sehr, dass der Glaube und geistliche Bedürfnisse des Menschen abgelehnt werden. Oft sind Wissenschaftler vor allem am Körper interessiert und nicht am Dienst für den Gott, der diesen Körper gemacht hat. Auf der anderen Seite gibt es viele Religionen, die verkündigen, dass nur Seele und Geist für das Himmelreich von Bedeutung sind, nicht der Körper. Das klingt wie ein Echo aus der Zeit Jesajas: „Lasst uns essen und trinken; wir sterben doch morgen!“ (Jes 22,13) In der Bibel findet sich eine ganze Reihe von Theologen, denen der Herzensglaube ein Anliegen war, allen voran Mose, Salomo, Jeremia und Paulus: Diese Spezialisten im Herzensglauben lehren uns, dass es sehr wichtig ist, die Tafeln mit dem Gesetz Gottes – die in Stein geschriebenen Zehn Gebote – im Innersten des Heiligtums aufzubewahren: im Allerheiligsten. Sie warnen uns aber auch davor, dass unser Glaube vergeblich ist, wenn wir nicht lebendige Heiligtümer sind und Gottes Gesetz nicht in unserem Herzen haben. Den Herzspezialisten der Bibel zufolge muss der Ausdruck des Wesens Gottes in unserem Innersten, im Zentrum unseres Seins,


Der Herzensglaube biblischer Theologen: Mose

Salomo

Jeremia

Paulus

1450 v. Chr.

970 v. Chr.

606 v. Chr.

68 n. Chr.

5. Mose 10,12.16. 11,13

Sprüche 23,26 2,1–3

Jeremia 31,33

Hebräer 8,10 10,16

zu finden sein, nämlich in unserem Herzen. Wenn wir nicht auf ihren Rat hören, würden wir nur mit Worten anbeten. Es ist ein wunderbarer Gedanke, dass überall, wo Gottes lebendige Heiligtümer hingehen, auch er und sein Wort hingehen, verkörpert durch den Herzensgehorsam seinen Geboten gegenüber. So werden wir zu einem wandelnden Segen. Form und Inhalt

Wenn wir auf die Geschichte einschließlich der Neuzeit zurückblicken, erkennen wir eine Bevorzugung äußerer Formen gegenüber Inhalten oder inneren Werten. Religion und ­Kultur betonten das Sichtbare, nicht das Unsichtbare. In der Postmoderne scheint sich das allerdings zu wandeln. Die ­Menschen sind mehr an den wirklichen Anliegen interessiert, nicht so sehr an äußeren religiösen oder kulturellen Ausdrucksformen. Heute scheint es, dass die Menschen einen „Aufrichtigkeitsdetektor“ eingebaut haben. Postmodern denkende Menschen wollen sehen, dass unser Reden und Handeln übereinstimmen. Dieses neue kulturelle Paradigma legt großen Wert auf Echtheit. Postmoderne Menschen sind authentisch – sowohl im Guten als auch im Schlechten. Heuchelei, insbesondere, wenn es um den Glauben geht, ist für sie unverzeihlich – wie viel unverzeih­ licher ist dann, wenn wir uns zu Gott und seinen Prinzipien bekennen, ihn mit unserem Verhalten jedoch verleugnen. Ohne Zweifel ist Herzensglaube die effektivste Missionsmethode, um postmoderne Menschen und alle, die nach Echtheit suchen, zu erreichen. Alle Theologen wahren Herzensglaubens in der Bibel haben die Bedeutung eines ungeteilten Herzens hervorgehoben. Der energische Mose, der weise Salomo, der mutige Jeremia und der furchtlose Paulus riefen Gottes Volk zu verschiedenen Zeiten auf, einen Eingriff am offenen Herzen vom Meisterchirurgen tätigen zu lassen. Was in der Vergangenheit galt, gilt auch heute noch. Wir brauchen ein verwandeltes Herz, das sensibel für Gottes Wort und sein Gesetz ist. Wir brauchen eine echte Umwandlung des Herzens, die für Menschen, die uns beobachten und mit uns umgehen, nachvollziehbar ist.

Wir brauchen ein ­verwandeltes Herz, das sensibel für Gottes Wort und sein Gesetz ist. Ich bin bis heute dankbar für meine beiden buchstäblichen Herzoperationen, durch die ich das Leben noch einmal geschenkt bekommen habe. Doch noch viel dankbarer bin ich Gott für meine geistliche Herzoperation, als Gott mein steinernes Herz verwandelte und mich zu einem Mitglied einer Glaubensbewegung machte, die auf seine baldige Wiederkunft wartet und sie verkündigt. Im Rückblick auf diesen Moment in meinem Leben, der alles veränderte, wird mir bewusst, dass ohne den geschickten Eingriff Gottes alles andere sinnlos gewesen wäre. Mit dieser Umwandlung – wie mit vielen anderen vom himm­ lischen „Chirurgen“ vorgenommenen Umwandlungen – möchte Gott die Menschen um uns herum auf sich und seine Kraft zum Verändern aufmerksam machen. Mir ist bewusst, dass diese Umwandlung kein Eingriff ist, der ein für allemal geschieht, sondern durch die tägliche Übergabe an Gottes Einfluss und seinen Heiligen Geist. n

Raúl Quiroga ist Professor für Altes Testa­ ment an der River-Plate-Universität in Argentinien. Er ist verheiratet und spielt gern mit seinen Enkelkindern. August 2014 | Adventist World

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G E L E B T E R

G L A U B E

Von Wilhelmina Dunbar

Unsere

Stimme Ein wunderbares Geschenk Gottes

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prechen und singen zu können ist eine einzigartige Gabe Gottes. Es gibt ganz sicher keine Gabe von größerer Bedeutung, denn mit ihr können wir zu Gott beten und ihn loben. „Erhebe deine Stimme mit Macht; erhebe sie und fürchte dich nicht!“ (Jes 40,9) Das ist unsere erste Pflicht, wenn wir bedenken, wie wunderbar wir gemacht sind. Unsere Stimme ist eine Gabe, die wir in der frühen Kindheit entwickeln und die uns hilft, unser Leben lang verständlich miteinander zu kommunizieren. Bei vielen öffentlichen Veranstaltungen hören wir, wie sich die Stimmen vieler Menschen in verschiedenen Sprachen mit­ einander vermischen. Doch ganz gleich, welche Sprache ge­sprochen wird, alle bedienen sich eines Instruments, das Klänge und Töne erzeugt und viel komplexer ist als jedes Musikinstrument. In vielen Studien hat man versucht, die menschliche Stimme zu erforschen; Wissenschaftler haben sich vergeblich bemüht, sie mit Musikinstrumenten nachzuahmen. Um etwas Ähnliches zu erzeugen, wären viele verschieden lange und breite Pfeifen nötig. Zwar lassen sich Töne, die der menschlichen Stimme ähneln, elektronisch nachahmen, doch Ausdruckskraft und verständliche Wörter können dabei nicht erzeugt werden. Ein Mensch mit einer

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Adventist World | August 2014

durchschnittlichen Stimme kann mindestens zwei Oktaven singen (die meisten ausgebildeten Sänger beherrschen mehr). Das geschieht durch das Schwingen der Stimmlippen. Um einen bestimmten Ton zu singen, müssen die Stimmlippen eine ganz genaue Anzahl von Schwingungen pro Sekunde vibrieren. Dieser Vorgang wird vom Gehirn gesteuert. Wir denken eine Note und im gleichen Augenblick reagieren die Stimmlippen. Wenn eine Sopranistin ein hohes C singt, müssen die Stimmlippen genau 120 Mal pro Sekunde oder 7200 Mal pro Minute vibrieren. Damit ein Bass seinen tiefsten Ton singen kann, sind nur 40 Schwingungen pro Sekunde nötig. Zu viele Vibrationen pro Sekunde erzeugen einen etwas höheren Ton, zu wenige führen dazu, dass der Ton zu tief klingt. Wir besitzen wirklich ein wunderbares Instrument in unserem Körper, mit dem wir Klänge erzeugen können. Wunderbar gemacht

Als Gott die menschliche Stimme schuf, sorgte er dafür, dass alle akustischen Voraussetzungen erfüllt wurden. So haben wir zum Beispiel Resonanzräume in unserem Kopf (Mund- und Nasenhöhlen und der Rachenraum) – sozusagen eingebaute Lautsprecher oder Verstärker. Ich habe einmal einen Arzt sagen hören, dass es für diese „Löcher“ im Gesicht keine Notwendigkeit gebe, da sie nur stören würden, wenn sie bei einer Erkältung verstopften. Doch unser Schöpfer macht keine Fehler. Neben der Länge und Breite der Stimmlippen sind diese Resonanzräume in groFotos :

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ßem Ausmaß für die Stimmqualität eines Sängers verantwortlich. Je kürzer und schmaler die Stimmlippen sind, desto höher ist die Stimme, je länger und breiter, desto tiefer. Auch die Resonanzräume haben verschiedene Größen. Manche Menschen haben sehr große Mund- und Nasenhöhlen, während sie bei anderen kaum ausgebildet sind. Auch die Stärke unserer Gesichtsknochen, die Beschaffenheit des Gaumens, Zungengröße oder Lippenform spielen eine Rolle. Von Bedeutung ist auch die körperliche Statur von Sängern. Wenn sie klein sind, haben sie eher auch kurze Stimmlippen, mit denen sie höhere Töne singen können; sind sie größer, haben sie längere Stimmlippen und können eher tiefe Töne singen. Man kann das mit der Länge und Breite von Klaviersaiten vergleichen: Die langen Saiten erzeugen die tiefen Töne, während die kurzen, dünnen Saiten die höheren Töne hervorbringen. Gott liebt die Vielfalt, deshalb erschuf er die Menschen mit einer großen Bandbreite von Stimmen. Kein Wunder, dass ein gemischter Chor himmlische Musik erzeugen kann! Erstaunliche Komplexität

Neben dem Singen können wir mit unserer Stimme auch in vielen verschiedenen Variationen sprechen. Dazu bewirken 72 Muskelgruppen im Bruchteil einer Sekunde die Bildung von Sprachlauten. Um eine Minute zu sprechen, führen Zunge, Kiefer und Lippen mindestens 300 einzelne Bewegungen durch. Gleichzeitig vibrieren unsere Stimmlippen und unsere Atemmuskulatur sorgt dafür, dass genau die richtige Menge an Luft herausgepresst wird. Und wenn das noch nicht komplex genug ist, sind da noch die vielen Variationen im Tonfall und die etwa 500 verschiedenen hörbaren Tonhöhen, die wir mit unserer Stimme hervorbringen können. Wir können den Ton sehr stark verändern: von einem Schrei zu einem leisen Flüstern. Ausgebildete Sänger können einen Ton lange halten, während ein Versteigerer mit abgehackter Stimme spricht. Wir können – abhängig von den Resonanzräumen – deutlich oder undeutlich, klar oder unverständlich sprechen. Wenn wir dann noch an die erstaunlichen Variationen denken, die es in den verschiedenen Sprachen dieser Welt gibt, können wir nur staunen! Denkprozesse

Welche Denkprozesse im menschlichen Gehirn machen es uns möglich, sinnstiftend zu sprechen? Es ist bisher niemals gelungen, einem Tier beizubringen, ein intelligentes Gespräch zu führen. Schimpansen, die bei Psychologen aufwuchsen und die gleiche Erziehung und Fürsorge wie Kinder erhielten, konnten nach einigen Jahren dennoch nur vier Laute von sich geben. Papageien, Wellensittiche und Beos können zwar lernen, Wörter und Sätze nachzusprechen und sogar kurze Melodien nachzusingen, doch sie bleiben für die Vögel bedeutungslos; sie können kein intelligentes Gespräch führen.

Die Stimme zur Evangeliumsverkündigung einsetzen

Zu wissen, wie die menschliche Stimme beschaffen ist und wie sie funktioniert, sollte uns erfinderischer in der Verbreitung des Evangeliums machen. Ellen White hat Predigern, Lehrern und Musikern Ratschläge für die Ausbildung der Stimme gegeben. In vielen ihrer Werke finden sich Hinweise darauf, wie wichtig richtiges Atmen, der Einsatz der Lungen und Brustmuskeln und eine klare Sprache sind. Sie wies auch auf die schädlichen Folgen hin, die ein falscher Gebrauch der Stimme mit sich bringt.1 Die richtige Ausbildung der Stimme hat jedoch sogar Vorteile für die Gesundheit. „Stimmbildung kräftigt die Atmungsorgane und schützt so vor bestimmten Krankheiten.“2 An anderer Stelle schrieb sie: „Die menschliche Sprache ist ein kostbares Geschenk Gottes; sie ist eine Kraft zum Guten, und der Herr wünscht, dass sich seine Diener Wohlklang und Würde ihrer Sprache bewahren.“3 Predigern legte sie ganz besonders ans Herz, immer mit Ehrerbietung zu sprechen, und mahnte, dass einige den guten Eindruck, den sie auf die Menschen machten, zerstörten, indem sie „mit unnatürlich hoher Stimme sprechen und die Wahrheit förmlich hinausschreien … Doch wenn die Stimme den richtigen Tonfall hat, von feierlichem Ernst begleitet ist und sie so reguliert ist, dass sie ergreifend und packend wirken kann, wird sie einen viel besseren Eindruck hinterlassen. In solch einem Tonfall hat Jesus seine Jünger unterrichtet …Tonfall und Aussprache tragen viel dazu bei, die Herzen der Zuhörer zu erreichen.“4 Wir dürfen nicht vergessen, dass die Fähigkeit zu sprechen und zu singen ein kostbares Geschenk Gottes ist. Lasst uns diese wunderbare Gabe schätzen und pflegen und so verwenden, dass wir dem Geber aller guten Gaben damit Ehre bereiten. Wie still und sozial verarmt wäre unsere Welt, wenn wir die Gabe der Stimme nicht hätten, die im Himmel noch kostbarer werden wird. Dort werden wir die „Sprache Kanaans“ sprechen und mit Engeln singen. Lasst uns schon jetzt das praktizieren, was wir unserer Überzeugung nach auf der neuen Erde tun werden. 1Diener des Evangeliums, S. 80. 2 Erziehung, S. 206. 3 Evangelisation, S. 589, revidiert. 4 Ebenda, S. 588f., revidiert.

Wilhelmina Dunbar hat vor ihrer Pensionierung 30 Jahre lang am Helderberg College in Süd­ afrika Musik unterrichtet und den Chor geleitet. Sie hat einen MA in Musik von der AndrewsUniversität und eine Lehrbefugnis für Gesang und Klavier des Associated Board of the Royal Schools of Music und des Trinity Colleges in London. August 2014 | Adventist World

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T I T E LT H E M A

I

m Jahr 2014 jährt sich der Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914–1918) zum hundertsten Mal. Dieser Krieg läutete eine neue Ära der Kriegsführung ein und ging als einer der blutigsten militärischen Konflikte, die diese Welt je gesehen hat, in die Geschichte ein. Ohne zu zögern wurden neue Massenvernichtungswaffen eingesetzt. Heute, 100 Jahre später, sind die meisten der Menschen, die jene schrecklichen Ereignisse und ihre katastrophalen Folgen überlebt haben, bereits gestorben. Trotzdem wird es in den kommenden vier Jahren in vielen Staaten Gedenkveranstaltungen wie Ausstellungen, Konferenzen, Vorträge und Fernsehdokumentationen geben. Das zeigt sehr deutlich, welche Bedeutung man diesem Ereignis beimisst. Interessanterweise wird des Ersten Weltkriegs nicht in jedem Land gleich gedacht. Dänemark zum Beispiel, das während des Krieges seine Neutralität

bewahrt hat, würdigt das Ereignis als einen großen Schritt zu einem modernen Europa. Die Briten schwelgen in der Erinnerung an den Sieg über Deutschland, und für die Amerikaner begann mit dem Eintritt in den Krieg im Jahr 1917 der Aufstieg der USA zur Supermacht. Wenn wir über die negativen und positiven Erfahrungen nachdenken, die Siebenten-Tags-Adventisten während des Ersten Weltkriegs machten, können wir vielleicht bessere Bürger unserer Heimatländer und des Reiches Gottes werden. Die Grausamkeit und Sinnlosigkeit des Krieges

Der Erste Weltkrieg brachte für viele Menschen, auch für gläubige Christen, viele schwierige Umstände, von denen sie nicht wussten, wie sie damit umgehen sollten. Natürlich hatte keines der beteiligten Länder einen Weltkrieg beabsichtigt. Tatsächlich sollten diverse politische und

militärische Allianzen und das Wettrüsten zwischen den mächtigsten Staaten Europas eigentlich dazu dienen, die Welt sicherer zu machen. Als Österreich-Ungarn Serbien am 28. Juli 1914 den Krieg erklärte, führte das schnell zu einer Folge von Kriegserklärungen weiterer Nationen. Die Krieg führenden Parteien setzten modernste Kriegstechnologie ein: Panzer, Langstreckenraketen, Bomben, die aus Flugzeugen abgeworfen wurden, Sprengfallen, Brandbomben und Giftgas. Im Grabenkrieg zwischen Deutschland und Frankreich verloren Millionen Soldaten ihr Leben; die Heerführer schickten sie als einkalkuliertes menschliches „Material“ in sinnlose, unentrinnbare Schlachten.1 Siebzehn Millionen Soldaten und Zivilisten starben in den Kämpfen oder als Folge von Mangelernährung, Krankheiten, Hunger und Unfällen. Darüber hinaus gab es acht Millionen Vermisste und etwa 21 Millionen Verletzte.

Von Denis Kaiser

LIEBE deinen

feind?

Gedanken zum 100. Jahrestag des Ersten Weltkriegs


Es ist kaum zu glauben, dass diese Länder für ihre erstaunlichen Leistungen in der Musik, Literatur, Wissenschaft und Theologie bekannt waren. Wie konnten ihre Politiker und Militärstrategen in die Barbarei eines solchen Krieges zurückfallen? Man mag einwerfen, dass Christen niemals solch ein Abschlachten geplant oder sich daran beteiligt hätten. Doch in Wirklichkeit waren viele der Politiker, Heerführer und Soldaten ernste Christen. Natürlich ist es für uns heute unmöglich nachzuvollziehen, was ihr Christsein ihnen in dem Moment, in dem sie Täter oder Opfer wurden, bedeutete. Womöglich waren sogar viele der Opfer bereit zu töten, um ihrem eigenen grausamen Schicksal zu entrinnen.2 Dieser schreckliche Krieg zeigt, dass religiöse Formen, gesunder Menschenverstand und Diplomatie nicht ausreichen, um uns davor zu bewahren, in den Wahnsinn eines Krieges hineingezogen zu werden. Verteidigung: Ja! Angriff: Nein!

Auch diejenigen, die sich aus religiösen oder Gewissensgründen weigerten, Waffen zu gebrauchen, befanden sich in einer schwierigen Lage. Die meisten Krieg führenden Parteien hatten keine Ausnahmen für diejenigen vorgesehen, die den Einsatz von Gewalt ablehnten. Siebenten-Tags-Adventisten versuchten, eine direkte Teilnahme an Kämpfen zu umgehen und waren seit dem Amerika­ nischen Bürgerkrieg (1861–1865) als Kriegsdienstverweigerer bekannt. Doch die Situation in Europa war anders als in Nordamerika – das war bereits sehr früh erkannt worden. So bemühten sich Kirchenleiter in Europa 1885 darum, eine Lösung für das Problem der allgemeinen Wehrpflicht und regelmäßiger Dienste am Sabbat zu finden. Sie konnten jedoch keine allgemeingültige Lösung finden und überließen es schließlich jedem adventistischen Wehrpflichti-

Ein deutscher Sanitäter ergibt sich einem britischen Soldaten kurz vor Ende des „Krieges, um alle Kriege zu beenden.“ A bbildung :

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gen, seinem persönlichen Gewissen zu folgen. Ellen G. White betonte, dass es auf diese Fragen keine alleinige, allgemeingültige Antwort gab, weil die Situationen und Umstände von Land zu Land verschieden sein konnten. Sie räumte ein, dass adventistische Wehrpflichtige sich nicht nach ihrem eigenen Gutdünken entscheiden, sondern die Gesetze ihrer jeweiligen Länder beachten sollten. Sie ermutigte die Wehrpflichtigen und betete darum, dass sie sich als „treue ‚Soldaten des Kreuzes Christi‘“ erwiesen und dass „Gottes Engel diese jungen Männer begleiten und vor Versuchungen bewahren mögen“.� Sie mussten lernen, biblische Prinzipien in verschiedenen Umständen auszuleben. In den verschiedenen europäischen Ländern trafen Adventisten auf ganz unterschiedliche Situationen. So gab es in Großbritannien zum Beispiel keine allgemeine Wehrpflicht, sodass die Adventisten dort von diesem Problem verschont blieben. Doch andere Länder wie Deutschland, Österreich-Ungarn und Frankreich stützten sich stark auf die allgemeine Wehrpflicht, und eine Verweigerung konnte mit Gefängnis oder Exekution bestraft werden. Deshalb leisteten die Wehrpflichtigen in diesen Ländern ihren Militärdienst im Allgemeinen, verweigerten jedoch den Dienst am Sabbat „in Friedenszeiten“. Einige wurden für ihre strikte Beachtung des Sabbats vom Kriegsgericht zu mehrjährigen Gefängnisstrafen verurteilt, obwohl sie vor dem Kriegsgericht häufig sogar angaben, dass sie im Falle eines Angriffs durch den Feind auch am Sabbat für ihr Land kämpfen würden. Doch an einem Angriffskrieg würden sie sich nicht beteiligen.3 Krieg ist komplexer

Als im Sommer 1914 der Krieg ausbrach, erkannten die Siebenten-TagsAdventisten in Mitteleuropa schon bald seine Komplexität. Wer versuchte hier, Krieg gegen ein anderes Land zu führen? Wer versuchte lediglich, seine Heimat zu verteidigen? Angesichts der schnellen Abfolge gegenseitiger Kriegserklärungen konnte man leicht den Überblick über die

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Situation verlieren. Jedes Land erhob den Anspruch, sich lediglich gegen einen ausländischen Aggressor zu verteidigen. Armeen wurden mobilisiert und junge Adventisten einberufen und in die Kriegsmaschinerie hineingezogen. Einige Kirchenleiter in Deutschland verloren die Nerven und versicherten der Militärbehörde, dass die Wehrpflichtigen ihre Heimat mit der Waffe verteidigen würden – auch am Sabbat. Zugleich bemühten sie sich, die Gemeindeglieder davon zu überzeugen, dass die alttestamentliche Bereitschaft, Krieg zu führen, seine Gültigkeit nicht verloren hatte.4 Diese Position war zugegebenermaßen nicht neu für die Adventisten in Mitteleuropa. Doch die Tatsache, dass die Leiter den Gemeindegliedern praktisch sagten, was sie von ihnen erwarteten, war sicher einmalig. Eine Reihe von Gemeindegliedern brachte ihre Unzufriedenheit zum Ausdruck und leistete Widerstand. Die daraus entstehenden Unruhen konnten offensichtlich nicht dadurch beigelegt werden, dass man die „Unruhestifter“ ausschloss; Entfremdung, Unmut und Feindseligkeiten nahmen nur noch zu. Dieser interne „Krieg“ führte schließlich zur Gründung der Gemeinschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung.5 In Großbritannien änderten sich die Umstände, als die Regierung 1916 eine allgemeine Wehrpflicht einführte. Da es die Möglichkeit gab, vom Dienst mit der Waffe befreit zu werden, konnten die meisten britischen Adventisten als Wehrdienstverweigerer einen Dienst ohne Waffe in der Armee leisten. Das verschonte sie jedoch nicht von Schikanen, Repressalien und Gefängnisstrafen, denn ihre Vorgesetzten und die allgemeine Bevölkerung sahen sie als „Vaterlandsverräter“ und waren nicht bereit, Sabbathalter in irgendeiner Weise zu begünstigen.6 Es war für die Adventisten, die zum Militärdienst einberufen wurden, schwer, ihren Überzeugungen treu zu bleiben, ganz gleich, ob sie in der deutschen, französischen oder britischen Armee dienten. Was war die Lösung? Wie sollten sie sich angesichts der herrschenden Umstände verhalten? Wie sollten sie handeln? August 2014 | Adventist World

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T I T E LT H E M A

Der Charakter der Nachfolger Christi

In der Bergpredigt (Matthäus 5–7) umriss Jesus das Gesetz, das in seinem Reich gilt, und gab uns einen Einblick in den umfassenden Rahmen, in dem er moralische und ethische Fragen ansprach. Der mennonitische Theologe und Ethiker John Howard Yoder zeigte sieben Prinzipien in der Bergpredigt auf, die meines Erachtens nach hilfreich bei der Überlegung sind, wie wir biblische Prinzipien unter sich ändernden Bedingungen und Umständen anwenden können.7 1. Eine Ethik der Reue und Umkehr. Jesus begann seinen Verkündigungsdienst mit den Worten: „Tut Buße, denn das Himmelreich ist nahe herbeigekommen!“ (Mt 4,17) Wozu Jesus aufforderte, war metanoia, eine Änderung des Denkens oder, „dass einem seine Übertretung der Gebote Gottes echt leidtut und man sich bewusst von der Sünde abwendet“, wie Ellen White es ausdrückte.8 Beachtenswert ist, dass Jesus vor der Berufung seiner ersten Jünger (Mt 4,18– 22) und seiner Predigt über die Ethik seines Reiches (Mt 5–7) zu einer Veränderung des Denkens aufrief. Jesus erinnert uns daran, dass seine Ethik die Charakterisierung eines Menschen ist, dessen Denken verändert wurde, und nicht so sehr die Beschreibung einer idealen säkularen Gesellschaft oder Richtlinien für ein glückliches, erfolgreiches Leben darstellt. 2. Eine Ethik der Jüngerschaft. Die Seligpreisungen richten sich an die Nachfolger von Jesus (Mt 5,1), an diejenigen, die geistlich arm, sanftmütig, barmherzig, reinen Herzens und Friedensstifter sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden und die Leid tragen und nach Gerechtigkeit hungern und dürsten (Verse 3–10). Jesus versprach seinen Nachfolgern, die oft eine Minderheit in der Gesellschaft darstellen, keine irdische Belohnung (Reichtum, Ruhm und Erfolg), sondern eine ewige (das Reich Gottes, Trost, die Erde, Befriedigung, Barmherzigkeit, Gott zu sehen und Gottes Kinder zu sein).

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Adventist World | August 2014

Diese Adventisten, fotografiert im königlichen Gefäng­ nis in Dartmoor, England, wurden inhaftiert, weil sie aus moralischen Gründen das Töten, unnötige Arbeit am Sabbat und die Herstellung von Munition ablehnten.

Allerdings lassen sich seine Nachfolger nicht so sehr an der Belohnung erkennen, nach der sie streben, sondern an dem Herrn, dem sie ähnlich sein und den sie widerspiegeln wollen. 3. Eine Ethik des Zeugnisses. Als nächstes verglich Jesus seine Jünger mit dem Salz der Erde und dem Licht der Welt (Verse 13–16). Ihre Worte und Handlungen und ihr Verhalten sind ein Zeugnis für die Welt. Wie hätte unser Zeugnis von Gott ausgesehen, wenn wir selbst Soldaten im Ersten Weltkrieg gewesen wären, wie es einige unserer Glaubensbrüder in Europa gewesen sind? Überlegt nur einmal die folgenden Punkte: Der „Feind“ hatte sich nicht ausgesucht, in einem bestimmten Land geboren zu werden und war höchstwahrscheinlich nicht für die Fehler der Regierenden seines Landes verantwortlich. Vielleicht hatte er sich nicht einmal freiwillig dem Militär angeschlossen. Als Mitmensch brauchte er die Erlösung ebenso sehr wie ich. Was könnte ich also tun, wie könnte ich ihm Gottes unendliche Liebe und Vergebungsbereitschaft vermitteln? 4. Eine Ethik der Erfüllung. Jesus argumentierte, dass die Pharisäer und Schriftgelehrten es durch Herabsetzung des Maßstabs und Sinnentleerung leicht machten, das Gesetz zu halten. Er erklärte, dass sie sich, wenn sie nicht töteten oder keinen Ehebruch begingen, auf die äußerliche Erfüllung von Regeln konzentrierten, aber trotzdem Hass und Begehrlichkeit in ihrem Herzen hegten. Sie schienen ihre sündigen Gedanken und Einstellungen für

unproblematisch zu halten, solange diese nicht zu einer sichtbaren Übertretung des Gesetzes führten. Dennoch sagte Jesus, dass er nicht gekommen war, um das Gesetz aufzuheben, sondern es zu erfüllen und seine Fülle zu offenbaren (Mt 5,17). Er veranschaulichte den wahren Zweck des Gesetzes, verstärkte seine Anwendung und schuf einen Sinn für dessen geistlichen Charakter (Verse 19–48). 5. Eine Ethik vollkommener Liebe. Manch einer mag einwenden: „Was hat das denn mit militärischen Konflikten zu tun?“ Eine ganze Menge! Bedenken wir, dass es in drei der sechs Aussagen von Jesus, in denen es heißt: „Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist … ich aber sage euch“, um Feindschaft, Gewalt und Rache geht (Verse 21–26; 38–42 und 43–48). Einen Freund zu lieben ist nichts Besonderes. Aber Jesus forderte seine Nachfolger auf, selbst diejenigen zu lieben, die es nicht verdienen oder absichtlich Böses tun (Verse 43–48). Nun mag man fragen: „Machen wir uns denn nicht an ihren bösen Absichten mitschuldig?“ Würden wir unserem himmlischen Vater vorwerfen, dass er uns liebt und Jesus für uns gab, als wir noch Sünder, ja Feinde waren (Röm 5,8.10)? Genauso fordert Jesus uns auf, die vollkommene Liebe unseres himmlischen Vater widerzuspiegeln und ein praktisches Interesse an der Rettung unserer Feinde zu zeigen (Mt 5,48). 6. Eine Ethik des Überflusses. Mit der Frage: „Was tut ihr Besonderes?“ (Vers 47)


S tanborough

Press

Adventisten meldeten sich oft freiwillig zum Bombenentschärfen, im Einklang mit ihrer moralischen Überzeugung, Leben zu retten. Einige der hier Abgebildeten dienten anschließend der Kirche als Pastor, Missionar oder in der Verwaltung.

forderte Jesus uns heraus, unsere gewohnten Gedankengänge zu durchbrechen. Wir fragen uns, was andere von uns erwarten, welche Alternativen wir haben oder welches die beste aller schlechten Entscheidungen ist. Doch Gott tut oft das Unerwartete, etwas, das wir vielleicht gar nicht auf unserer Liste an Alternativen haben. Jesus möchte nicht, dass wir angeben, um unseren Glauben zu bezeugen, oder uns einfach an die Regeln halten, um erfolgreich zu sein. Er möchte, dass wir seinen Charakter widerspiegeln. Er würde wahrscheinlich fragen: „Wie wird die Leben gebende Kraft des Heiligen Geistes in dieser Situation über alles bisher Dagewesene hinaus etwas Neues schaffen, das schon allein dadurch, dass es neu ist, die Gegenwart Gottes bezeugen wird?“9 7. Eine Ethik der Versöhnung. In seinen Aussagen über den Zorn sagte Jesus in Matthäus 5,21–26, dass der Hass, den wir einem Bruder gegenüber im Herzen haben, schwerer wiegt als jede äußerliche Handlung. Doch das war noch nicht alles. Er fuhr fort und betonte, wie wichtig Versöhnung ist, bevor wahre Anbetung geschehen kann. So wie Gott alles Mögliche tut, um die Welt mit sich zu versöhnen, sollen wir als seine Kinder seinen Charakter darstellen, indem wir uns mit anderen versöhnen.

Manche Menschen lehnen es äußerlich vielleicht ab, sich an Akten der Gewalt und des Tötens zu beteiligen, doch innerlich hegen sie einen Geist des Hasses und der Unversöhnlichkeit. Doch Gottes Kinder sind Botschafter seiner Herrschaft und werden daran erkannt, dass sie seine versöhnende Liebe Freund und Feind zeigen. Gottes Charakter widerspiegeln: eine weltweite Mission

Der Erste Weltkrieg brachte für adventistische Wehrpflichtige in Deutschland und Frankreich schwierige Umstände, doch viele von ihnen bemühten sich, Aufgaben im Militär zu erhalten, in denen sie heilen und retten konnten, statt Wunden zufügen zu müssen. So dienten sie zum Beispiel als Sanitäter, Krankenträger, Übersetzer und Dolmetscher, Köche und Zugschaffner. Viele von ihnen beteten mit ihren Kameraden, gaben Bibelstunden, verteilten evangelistische Literatur und hielten mit Glaubensgeschwistern den Sabbat. Es gibt viele Gemeindeglieder in aller Welt, die heute noch ähnliche Umstände erleben. Wir können jedoch auch in scheinbarem Frieden leben und dabei täglich Auseinandersetzungen im eigenen Umfeld erleben. Wir stehen alle in der Versuchung, in Konflikten einen streitbaren

Geist zu hegen. Gottes Kinder sollen in erster Linie an ihrem Bemühen erkennbar sein, Gottes Charakter widerzuspiegeln, der sich in seiner vollkommenen, überschwänglichen und versöhnenden Liebe Freunden und Feinden gegenüber erweist. Und schließlich sehen wir als Siebenten-TagsAdventisten es als unseren Auftrag an, die dreifache Engelsbotschaft „allen Nationen und Stämmen und Sprachen und Völkern“ (Offb 14,6) zu verkündigen, um Menschen zu Jesus zu ziehen, damit sie nicht verloren gehen, sondern gerettet werden. n   1 Hartmut Lehmann, Das Christentum im 20. Jahrhundert: Fragen, Probleme, Perspektiven, Kirchengeschichte in Einzeldarstellungen, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig, 2012, Bd. VI/9, S. 141f.   2 Ebenda, S. 142.   3 Ellen G. White, Für die Gemeinde geschrieben, Bd. 2, S. 344.   4 Ulysse Augsburger, „Un soldat adventiste devant le conseil de guerre“, Le Messager, Mai 1914, S. 51–54 ; Gerhard Padderatz, Conradi und Hamburg: Die Anfänge der deutschen Adventgemeinde (1889–1914) unter besonderer Berücksichtigung der organisatorischen, finanziellen und sozialen Aspekte, Hamburg, 1978, S. 243–253.   5 Siehe zum Beispiel Guy Dail, „An unsere Lieben Geschwister!“ Flugblatt, Hamburg, 2. August 1914; G. Freund, „Krieg und Gewissen“, Zions-Wächter, 6. Dezember 1915, S. 365.   6 Helmut H. Kramer, The Seventh-day Adventist Reform Movement (German Reform), Biblisches Forschungsinstitut, Washington, D. C., 1988, S. 9–17.   7 Francis M. Wilcox, Seventh-day Adventists in Time of War, Review and Herald, Washington, D. C., 1936, S. 253–296.   8 John Howard Yoder, The Original Revolution: Essays on Christian Pacifism, Herald Press, Scottdale, Pennsylvania, 2003, S. 36–51.   9 Ellen G. White, Der bessere Weg zu einem neuen Leben, S. 22. 10 Yoder, S. 49.

Denis Kaiser, stammt aus Deutschland und schreibt gerade seine Doktorarbeit in Adventgeschichte und Historischer Theologie an der AndrewsUniversität in Berrien Springs, Michigan. August 2014 | Adventist World

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G L A U B E N S Ü B E R Z E U G U N G E N

NUMMER 7

G

leich auf den ersten Seiten der Bibel erfahren wir, dass wir nach dem Bild Gottes erschaffen wurden. „Gott sprach: Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei, die da herrschen über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alle Tiere des Feldes und über alles Gewürm, das auf Erden kriecht. Und Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau.“ (1 Mo 1,26–27) Das einzigartige Verhältnis zwischen Mensch und Gott wird mit dem Ausdruck „Bild Gottes“ beschrieben – fast ein paradoxer Ausdruck, denn in der Bibel ist jede Art von bildhafter Darstellung Gottes durch den Menschen streng verboten. Durch diese Beschreibung wird der Mensch deutlich von der Tierwelt, den Pflanzen und der leblosen Materie abgehoben. Gottes ursprüngliche Absicht

Was bedeutet es, nach dem Bild Gottes geschaffen worden zu sein? Es lassen sich zumindest drei Aspekte nennen: 1. Der Mensch hat einige Eigenschaften mit Gott gemeinsam. Er ist ihm darin ähnlich. Wir wurden als moralisch verantwortliche Wesen erschaffen und haben eine individuelle Persönlichkeit, einen freien Willen und Gefühle. 2. Aufgrund des Schöpfungsauftrags repräsentiert der Mensch Gott. Der Mensch hat eine funktionale Rolle. Er sollte „über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über das Vieh und über alles Getier, das auf Erden kriecht“ herrschen (V. 28). Nach dem Bild Gottes geschaffen zu sein bedeutet, Gott als Vizeregent zu repräsentieren. 3. Der Mensch verweist über sich selbst hinaus auf Gott, weil er auf eine Beziehung zu ihm hin angelegt ist. Im Schöpfungsbericht begegnen sich Gott und Mensch persönlich. Gott wendet sich Adam und Eva persönlich zu.

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Abbild oder Zerr

Geschaffen nach dem Bild Folglich leitet sich die Würde des Menschen von der Tatsache ab, dass er als Abbild Gottes geschaffen wurde. Wir sollen seine Repräsentanten und sein Gegenüber in einer persönlichen Beziehung sein. Die zerstörerische Kraft der Sünde

Die Schöpfung zeigt uns die eine Seite der Medaille. Durch den Sündenfall wurde der Mensch allerdings von Gott getrennt, durch die Sünde herabgewürdigt, egoistisch, lieblos und unfähig, dem Bösen zu widerstehen. Je länger die Zeit voranschreitet, umso tiefer sinkt er hinab. Einer alten jüdischen Legende zufolge hat Gott sich mit seinen Engeln beraten, bevor er den Menschen schuf. „Erschaffe ihn nicht“, riet ihm der Engel der Gerechtigkeit, „denn er wird seinen Mitmenschen alle möglichen bösen Dinge antun. Er wird hart und grausam sein, unehrlich und ungerecht.“ „Erschaffe ihn nicht“, riet auch der Engel der Wahrheit, „denn er wird falsch und betrügerisch zu seinen Mitbrüdern und sogar dir gegenüber sein.“ „Erschaffe ihn nicht“, sagte auch der Engel der Heiligkeit. „Er wird das tun, was in

deinen Augen unrein ist und dich verunehren.“ Die Engel hatten Recht. Alle ihre Befürchtungen wurden wahr. Daher stellt sich die Frage: Dürfen wir heute noch allen Ernstes davon sprechen, dass der Mensch als Abbild Gottes geschaffen wurde? Ist diese Sicht angesichts des Elends, Leids und der Zerstörung, die der Mensch anrichtet, noch gerechtfertigt? Hat die Sünde das Bild Gottes so entstellt, dass man es gar nicht mehr erkennen kann? Ist aus dem Bild ein Zerrbild geworden? Wer sind wir? Sind wir grundsätzlich gut und unsere bösen Taten nur eine Verirrung, die man wieder einrenken kann? Oder sind wir grundsätzlich böse und das Gute, das wir tun, nur eine Maske, um unsere wahre Natur zu verbergen? Mit diesen Fragen haben Theologen und Philosophen zu allen Zeiten gerungen. Die Antworten, die sie gefunden haben, variieren stark. Tatsache ist, dass der Begriff „Bild Gottes“ außerhalb des ­Schöpfungsberichts nur noch zweimal gebraucht wird, in 1. Mose 5,1.3 und 9,6. Beide Texte machen deutlich, dass der Mensch immer noch als nach dem Bild


Der Von Jens O. Mohr

bild? des Schöpfers

Gottes geschaffen betrachtet wird. Das Bild mag verzerrt sein, ist aber nicht völlig verschwunden. Abbild oder Zerrbild? Letztlich können wir diese Spannung nicht auflösen. Das Bild ist durch die Sünde beschädigt. Dennoch ist es in jedem Menschen zu finden. Wir sind also beides: geschaffen zum Bild Gottes und gefallene Sünder. Das Leben jedes Menschen bezeugt diese Ambivalenz. Wiederhergestellt durch Gnade

Im Laufe der Geschichte hat es viele Versuche gegeben, diese Zwiespältigkeit zu überwinden. Während der Humanismus den Gedanken vertritt, dass wir das Böse aus uns selbst überwinden können, kommt folgende wichtige Einsicht von Ellen White: „Aus eigener Kraft können wir uns nicht aus der Fallgrube der Sünde befreien, denn das Böse steckt in unserem Herzen, und das können wir nicht ändern … Erziehung und Bildung, Willensstärke und menschliche Anstrengungen haben zweifellos ihre Bedeutung. Doch wenn es darum geht, unser Herz zu verändern, sind sie allesamt wirkungslos. Es mag sein, dass sich mit ihrer Hilfe eine passable Fassade

Mensch

Mann und Frau wurden nach dem Bild Gottes geschaffen mit dem Vermögen und der Freiheit, als Persönlichkeit zu denken und zu handeln. Der Mensch ist eine unteilbare Einheit aus Leib, Seele und Geist und – obwohl als freies Wesen geschaffen – abhängig von Gott in seinem Leben und in allem, was er zum Leben braucht. Als Adam und Eva, unsere ersten Eltern, Gott ungehorsam wurden, verleugneten sie ihre Abhängigkeit von ihm und verloren dadurch ihre hohe Stellung vor Gott. Das Bild Gottes in ihnen wurde entstellt, und sie wurden der Macht des Todes unterworfen. Seitdem unterliegen alle Menschen der Sünde und ihren Folgen. Sie werden mit Schwachheit und Neigung zum Bösen geboren. Durch Christus aber versöhnte Gott die Welt mit sich selbst, und durch den Heiligen Geist wird in sterblichen Menschen, die zur Umkehr bereit sind, das Bild ihres Schöpfers wiederhergestellt. Zur Ehre Gottes geschaffen, sind sie gerufen, ihn und einander zu lieben sowie für ihre Umwelt verantwortlich zu handeln. (1 Mo 1,26–28; 2,7; Ps 8,5–9; Apg 17,24–28; 1 Mo 3; Ps 51,7.12; Röm 5,12–17; 2 Kor 5,19–20; 1 Joh 4,7–8.11.20; 1 Mo 2,15)

aufrechterhalten lässt, aber die grundlegenden Einstellungen und Absichten des Herzens verändern sich dadurch nicht.“1 Die Bibel sagt uns allerdings, dass wirkliche Veränderung möglich ist – doch nur durch Jesus Christus. Er möchte sein Bild in uns erneuern. In der oben erwähnten jüdischen Legende trat nach den bisher genannten Engeln noch der Engel der Gnade auf und sagte: „Erschaffe ihn, himmlischer Vater. Denn wenn er sündigt und vom Weg des Rechts, der Wahrheit und der Heiligkeit abkommen wird, werde ich ihn sanft bei der Hand nehmen, ihm liebevolle Worte zusprechen und ihn wieder zu dir zurückführen.“ Das Neue Testament macht klar, dass Gott in Christus seine Hand ausstreckte. Nur Jesus kann den menschlichen Cha­ rakter vervollkommnen und Gottes Bild in uns gänzlich wiederher­stellen. Diese Umgestaltung beginnt schon hier und jetzt in den Nachfolgern Christi. Paulus drückte es in Kolosser 3,9–10 so aus: „Belügt einander nicht, da ihr den alten Menschen mit seinen Handlungen aus­ge­ zogen und den neuen angezogen habt, der

erneuert wird zur Erkenntnis nach dem Bild dessen, der ihn erschaffen hat!“ (EB) Der „alte Mensch“ ist der Mensch ohne Christus, der „neue Mensch“ der durch den Heiligen Geist wiedergeborene Mensch. Interessanterweise heißt es in Vers 10, dass der „neue Mensch“ noch ­weiter erneuert werden soll! „Erneuerung“ ist also nicht einfach ein anderer Ausdruck für die Wiedergeburt, sondern beschreibt einen fortlaufenden Prozess am „neuen Menschen“ und betrifft den ganzen ­Menschen. Wir können Gottes Willen erkennen und in seiner Kraft ein Leben der Treue führen. Wenn wir uns der ­Neuschöpfung Gottes auf der neuen Erde erfreuen werden, wird aus dem Zerrbild endlich wieder ein Abbild Gottes geworden sein. n 1 Der bessere Weg zu einem neuen Leben, S. 16.

Jens O. Mohr ist Pastor der Adventgemeinde Stuttgart-Mitte und mit Claudia verheiratet.

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E L L E N

W H I T E

E N T D E C K E N

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ls ich durch Europa reiste, stellte ich fest, dass ich einige der weniger wichtigen Landesgesetze nicht kannte. Es war notwendig, mich über die Gebräuche der Menschen informieren zu lassen, um nicht schuldig zu werden. Doch wie wichtig sollte es uns sein, das Gesetz Gottes zu verstehen, damit wir nicht als Gesetzesbrecher verurteilt werden. Es sind die Willigen und Gehorsamen, die Gott segnet. Wenn wir schon bestrebt sind, die Gesetze irdischer Regierungen zu verstehen, wie viel mehr sollte es unser Wunsch sein zu wissen, was Gott von uns fordert. Wenn wir uns bemühen, unsere Pflicht zu verstehen, wird er uns nicht im Dunkeln darüber lassen, sondern unser Verständnis erleuchten, damit wir für uns selbst erkennen, was Wahrheit ist. Wir wollen nicht als solche erfunden werden, die gefährliche Irrtümer als Wahrheit annehmen. Wir wollen unsere Seele nicht durch die Ablehnung der Warnungen und Ratschläge Gottes gefährden. Die größte Gefahr für uns liegt in unserer Neigung, mehr Licht abzulehnen, und unsere einzige Sicherheit liegt darin, für uns selbst zu sehen und zu verstehen, „was der Herr sagt“. Der Prophet Jesaja mahnte: „Zum Gesetz und zum Zeugnis! — wenn sie nicht so sprechen, gibt es für sie kein Morgenrot.“ (8,20 SLT) Allein das Wort Gottes ist der Maßstab für unseren Glauben und unsere Lehre.

In unseren Tagen kommt es zu einer großen Auseinandersetzung über das Gesetz Gottes, doch bei Jesaja lesen wir die folgenden Anweisungen: „Binde das Zeugnis zusammen, versiegle das Gesetz in meinen Jüngern … Siehe, ich und die Kinder, die mir der Herr gegeben hat, wir sind Zeichen und Wunder für Israel von dem Herrn der Heerscharen, der auf dem Berg Zion wohnt.“ (8,16–18 SLT) Der Kampf

um das Gesetz Gottes hat begonnen, und wir müssen bereit sein, mit Sanftmut und Gottesfurcht Rechenschaft abzulegen über die Hoffnung, die in uns ist (vgl. 1 Ptr 3,15). Wir müssen wissen, wo wir stehen. Treue Diener Gottes

Auch wenn das Gesetz Gottes in der Welt fast überall aufgehoben werden wird, wird es einen Rest von Menschen geben,

Von Ellen G. White

Glaube und Lehre, Gesetzund Zeugnis Sie wirken tatsächlich zusammen

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Die größte Gefahr für uns liegt in unserer Neigung, mehr Licht zurückzuweisen. die Gott treu sind und seinen Forderungen nachkommen. Der Zorn des Drachens wird sich gegen die treuen Diener Gottes richten. In der Offenbarung des Johannes lesen wir: „Und der Drache wurde zornig über die Frau und ging hin, zu kämpfen gegen die Übrigen von ihrem Geschlecht, die Gottes Gebote halten und haben das Zeugnis Jesu.“ (12,17) Anhand dieser Textstelle können wir sehen, dass es nicht die wahre Kirche Gottes ist, die gegen diejenigen kämpft, die Gottes Gebote halten und das Zeugnis Jesu haben. Es sind die Menschen, die das Gesetz aufheben, die sich auf die Seite des Drachens stellen und diejenigen verfolgen, die Gottes Gebote verteidigen. Viele werden euch sagen, dass ihr aus der Gnade gefallen seid, wenn ihr das Gesetz Gottes haltet. Sie stellen Behauptungen auf, für die ihnen jegliche Grundlage fehlt, um Menschen in die Irre zu führen, denn sie wissen nicht, wovon sie reden. Der Prophet Jesaja sagte: „Binde das Zeugnis zusammen, versiegle das Gesetz in meinen Jüngern.“ (Jes 8,16 SLT) Diejenigen, die danach streben, das Gesetz zu zerstören, gehören nicht zu denen, die das Gesetz in den Nachfolgern Christi versiegeln, sondern zu denen, die „straucheln und fallen und zerbrochen, verstrickt und gefangen werden“. (Jes 8,15 SLT) Der Apostel Johannes beschrieb folgende Szenen, die mit unserer Zeit zu tun haben: „Der Tempel Gottes im Himmel wurde aufgetan, und die Lade seines Bundes wurde in seinem Tempel sichtbar.“ (Offb 11,19) Diese Lade enthält die Tafeln mit dem Gesetz Gottes. Auf der Insel Patmos sah Johannes in einer prophetischen Vision das Volk Gottes, und er sah, dass zu unserer Zeit die Aufmerksamkeit der

treuen, wahren Nachfolger Christi auf die offene Tür des Allerheiligsten im himmlischen Heiligtum gelenkt werden würde. Er sah, dass sie Jesus im Glauben durch den Vorhang folgen würden, wo er über der Lade Gottes, die sein unver­ änderliches Gesetz enthält, seinen Dienst versieht. Der Prophet Johannes beschrieb die treuen Nachfolger Christi mit den Worten: „Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den Glauben an Jesus!“ (Offb 14,12) Das sind die Menschen, die den Zorn des Drachens erregen, weil sie Gott ge­horchen und seinen Geboten gegenüber treu sind. Viele verschiedene Lehren

Die Winde vieler verschiedener Lehren werden heftig um uns herum wehen, doch wir sollten uns von ihnen nicht umhertreiben lassen (vgl. Eph 4,14). Gott hat uns einen genauen Maßstab für Gerechtigkeit und Wahrheit gegeben, nämlich Gesetz und Zeugnis. Viele behaupten, Gott zu lieben, doch wenn man die Bibel mit ihnen liest und ihnen zeigt, dass die Forderungen des Gesetzes Gottes heute noch bindend sind, offenbaren sie den Geist des Drachens. Sie hassen das Licht und wollen nicht zu ihm kommen, damit ihre bösen Taten nicht aufgedeckt werden (vgl. Joh 3,20). Sie wollen ihren Glauben und ihre Lehren nicht mit dem Gesetz und Zeugnis vergleichen. Sie verschließen ihre Ohren gegenüber der Wahrheit und erklären ungeduldig, dass sie von nichts anderem hören wollen als vom Glauben an Christus. Sie behaupten, vom Heiligen Geist geführt zu sein, doch ihr Geist führt sie konträr zum Gesetz des Himmels. Sie weigern sich, das vierte Gebot anzuerken-

nen, das den Menschen auffordert, den Sabbat zu halten. Sie erklären, dass Gott sie angewiesen hat, sein Sabbatgebot nicht halten zu müssen. Im Wort Gottes heißt es: „Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen.“ (1 Joh 2,4–5a) Es genügt nicht, der Wahrheit nur pro forma zuzustimmen; Gottes Prinzipien müssen mit unserem Leben und unserem Cha­ rakter verwoben sein. Wir sollten uns vor allen Gruppen hüten, die sich weigern, ihren Glauben und ihre Lehre mit der Bibel zu vergleichen. Die einzige Sicherheit besteht darin, die Bibel zum Maßstab für unser Leben und zum Prüfstein für unsere Lehren zu machen. Martin Luther rief aus: „Die Bibel, und nur sie allein, ist die Grundlage unseres Glaubens!“ Unsere Aufgabe ist es, das Gesetz Gottes hochzuhalten, denn Christus hat gesagt: „Es ist … leichter, dass Himmel und Erde vergehen, als dass ein Tüpfelchen vom Gesetz fällt.“(Lk 16,17) Und er hat versprochen: „Glückselig sind, die seine Gebote tun, damit sie Anrecht haben an dem Baum des Lebens und durch die Tore in die Stadt eingehen können.“ (Offb 22,14 SLT) n Dieser Text ist dem Artikel „Preparation for the Testing-Time“ (Vorbereitung auf die Zeit der Prüfung) entnommen, der am 22. April 1889 in der Zeitschrift Signs of the Times erschien. Siebenten-Tags-Adventisten sind der Überzeugung, dass Ellen G. White (1827-1915) während ihres mehr als siebzigjährigen öffentlichen Wirkens die biblische Gabe der Prophetie ausübte.

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A D V E N T G E S C H I C H T E

A

m Sabbat, den 11. Januar 2014, kamen Tausende Sieben­ ten-Tags-Adventisten aus der 430 Quadratkilometer großen östlichen Karibikinsel Barbados zu einem Gottesdienst zum 130-jährigen Jubiläum des Bestehens der Kirche auf der Insel im Sir Garfield Sobers-Stadion bei Bridgetown zusammen. Der neu gewählte Vorsteher der Ostkaribik-Vereinigung, R. Danforth Francis, predigte über das Thema „Gott ist bereit – du auch?“ Auf der Insel ist einer von 15 Einwohnern Adventist, was die Adventisten zu einer der führenden Religionsgemeinschaften des Landes macht. Mehr als 18.442 Adventisten versammeln sich in 57 Gemeinden. Sie nehmen auch an begeisternden Evangelisationen teil und betreiben viele Bildungs- und medizi­ nische Einrichtungen im Land.

Am Anfang stand Opposition

Von den Anfängen des Adventismus vor 130 Jahren, als Anna Alleyne ein Exemplar der Zeitschrift Signs of the Times [Zeichen der Zeit] von ihrer Schwester im benachbarten British Guiana (heute Guyana) zugeschickt bekam, war es ein weiter Weg. Anna las das Heft sofort durch, nahm die darin enthaltenen Lehren an und fing an, den Sabbat zu halten. Sie erzählte auch ihren Nachbarinnen davon, und einige von ihnen nahmen die Adventbotschaft an. Wie schwierig und gefährlich es damals war, sich von den etablierten Kolonialreligionen der Insel zu trennen, zeigt, dass ein Vorreiter des Adventglaubens, James R. Braithwaite, im Gefängnis und in einer geschlossenen Psychiatrie eingesperrt wurde, weil er seinen Glauben bezeugte. Braithwaite war als Immigrant von der Karibik in den USA getauft worden und kehrte Ende der 1880-er Jahre mit seinem neuen Glauben nach Barbados zurück. Er korrespondierte mit Stephen A. Haskell, dem Präsidenten der New England Tract Society, hielt unter seinen Landsleuten Bibellesungen ab und organisierte die erste Gruppe von sieben Sabbathaltern auf der Insel. In Barbados bezeichneten die Geistlichen der etablierten christlichen Kirchen der damaligen konservativen Kolonialgesellschaft den Adventismus als „moderne Sekte“, die von einer amerikanischen Prophetin angeführt werde. Sie verboten ihren Mitgliedern, adventistische Literatur zu lesen und adventistische Gottesdienste zu besuchen. Das rief allerdings nur noch mehr Neugier hervor. In den 1890-er Jahren forderten Menschen aus verschiedenen sozioökonomischen und ethnischen Hintergründen weitere adventistische Literatur an. Amerikanische Buchevangelisten vertrieben zahlreiche Exemplare des Buches Daniel and the Revelation von Uriah Smith und Ellen Whites Story of Patriarchs and Prophets.

Erst

ausgegrenzt Jetzt

aufgenommen Ein großes Zeugnis auf einer kleinen Insel

Kleines Foto: Charles J. B. Cave war der erste adventistische Arzt auf Barbados. Großes Foto: Die renovierte King St. Church, die „Mutter­ gemeinde“ der Adventisten auf Barbados.

Ankunft des ersten Predigers

Am 20. November 1890 kam der erste adventistische Prediger, Dexter A. Ball, in Barbados an. Seine erste Evangelisation in Bridgetown – vornehmlich für Einwohner, die der reichen Oberschicht der Händler angehörten – führte 1891 zu 17 Taufen. Ball gründete seine erste Gemeinde mit elf Frauen und sechs Män-

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nern, darunter ein Arzt. Die wichtigsten Botschaften, welche die Inselbewohner aller Gesellschaftsschichten dazu bewogen, sich der jungen Gruppe anzuschließen, waren die Gesundheitsbotschaft, der Sabbat und die bevorstehende Wiederkunft Christi. Besonders in den ersten Jahrzehnten wirkten die Gepflogenheiten der barbadischen Gesellschaft, die viele verbreitete „Laster“ der damaligen Zeit – wie den Konsum von unreinen Speisen, Alkohol und Tabak – pflegten, den adventistischen Lehren entgegen. Außerdem war der Sabbat ein wichtiger Arbeitstag. Viele, die Adventisten wurden, verloren ihre Arbeitsstelle, wurden ausgegrenzt und abwertend betitelt. Aber im Laufe der Jahrzehnte nahm die Akzeptanz für den Adventismus langsam aber stetig zu. Dabei durchlief er fünf verschiedene Phasen: (1) Erste Begegnungen 1884–1901; (2) das Formen einer adventistischen Identität 1902–1944; (3) entschlossene Evangelisationsbemühungen 1945– 1965; (4) die Phase der Anerkennung 1966–1991 und (5) die Entwicklung und Bewahrung des Glaubens 1992–2014. Standhafte Wegbereiter

Die ersten Missionare, die 1896 für mehrere Jahre aus den USA kamen, waren Elam Van Duesen und seine Frau. Sie blieben bis 1901, bauten eine Kapelle, gründeten eine Gemeindeschule und unterstützten Polikliniken um Bridgetown. Die Mitgliederzahl wuchs von 30 auf knapp 100. Unter den Neubekehrten waren viele aufstrebende junge Männer, die als Lehrer arbeiteten, aber gezwungen waren, ihre Arbeit aufzugeben, als sie Adventisten wurden. Drei von ihnen wurden Vorreiter für die Arbeit der adventistischen Kirche in ihrer Heimat und im Ausland. Charles J. B. Cave schloss 1907 das Dr. John Harvey Kellogg’s American Medical Missionary College ab, kehrte nach Barbados zurück und führte fast 30 Jahre lang ein eigenes Sanatorium, in dem junge Adventistinnen zu Krankenschwestern und Hebammen ausgebildet wurden und Gesundheitsversorgung für die Armen angeboten wurde. Sein Name lebt in zwei adventistischen Institutionen weiter: dem Cave’s Memorial-Diagnosezentrum und dem Cave’s Pflegeheim. Wilbert D. Forde und Lambert W. Browne profilierten sich außerhalb der Grenzen ihres kleinen Inselstaats für ihre Kirche. Beide besuchten das Battle Creek College und leisteten als Prediger in den USA und darüber hinaus Pionierarbeit. Browne unterstützte ab 1906 D. C. Babcock in Afrika und gründete die erste Gemeinde in Sierra Leone, Forde betreute 1910 seine erste Gemeinde in Chicago und in den darauffolgenden 40 Jahren noch viele andere überall in den USA. Währenddessen führten in Barbados seltsame Auffassungen unter den ersten Adventisten zu Uneinigkeiten mit dem Prediger. Es gab Gemeindeglieder, die darauf bestanden, dass alle ihre Schuhe auszuziehen hätten, bevor sie die Kapelle betraten und dass man [nur] mit offenen Augen beten könne. Es wurde ein Brief an Ellen White in dieser Angelegenheit geschrieben; ihre Antwort war verständnisvoll und fest zugleich: „Gott führt niemanden dazu, solche Ansichten zu vertreten.“

Wachstum und Ausdehnung

Das Zentrum des Wachstums und der Ausdehnung der Adventgemeinde war die „Muttergemeinde“ in der King Street in Bridgetown. Sie trug dazu bei, angesichts fortgesetzter Gegnerschaft der etablierten Religionsgemeinschaften, ein starkes Gefühl für adventistische Werte und eine adventistische Identität zu schaffen. Mit Ende des Zweiten Weltkriegs gab es 1675 Gemeindeglieder in zehn organisierten Gemeinden. Die Adventisten in Barbados wurden als eifrige Bibelleser bekannt und begannen, sich als außergewöhnlich geeignet dafür zu sehen, Nachbarn und Verwandten den Glauben zu bezeugen. In den Jahren nach dem Krieg leisteten die unermüdlichen Wrensford Greaves und Christopher Greenidge einen wesentlichen Beitrag zur Arbeit unserer Kirche. Ein hervorragender Missionar war O. P. Reid; die Zahl der Gemeindeglieder stieg auf 3000 in 24 Gemeinden und Gruppen. Im Jahr 1953 wurde G. O. French Direktor der ersten adventistischen Sekundarschule; zum ersten Mal wurden die adventistischen Bildungsbemühungen von der barbadischen Regierung gewürdigt. Ende 1965 hatte sich die Mitgliederzahl innerhalb von 20 Jahren verdreifacht. Weltweite Bedeutung

Gott hat die Treue seiner kleinen Herde, die einst als Sekte verachtet war, außerordentlich gesegnet. Die Adventgemeinde hat an Größe und Bedeutung zugenommen und wächst seit den 1990-er Jahren im Durchschnitt um sieben Prozent jährlich. Zu den besonderen Persönlichkeiten, die für ihr Wirken in der barbadischen Gesellschaft verehrt werden, gehören Ena K. Walters, 25 Jahre (1957 bis 1983) Oberin des Queen Elizabeth II- Krankenhaus in Barbados; Bradley E. Niles, 25 Jahre (1979 bis 2005) außeruniversitärer Tutor der University of the West Indies in Barbados; Emerson S. Graham, acht Jahre (1994 bis 2002) Distrikt-Magistrat im Justizwesen von Barbados, und der Ehrenwerte Victor L. Johnson, Parlamentsabgeordneter, Minister und Botschafter. Zu den Personen, deren Namen im internationalen Adventismus bekannt sind, gehören der Evangelist Kebleton Wiggins und Michael S. Banfield, Carlylie Bayne, Danforth Francis, Trevor H. C. Baker, K. Eugene Forde und Sylvan A. Lashley, die Leitungspositionen in der Kirche und in Universitäten innehatten. G. Ralph Thompson, der ebenfalls von Barbados stammt, hat die Ehre, der am längsten gediente Sekretär der Generalkonferenz unserer Kirche zu sein. In diesem Jahr des 130-jährigen Bestehens wollen die Adventisten auf Barbados immer noch bereit sein, sich von Gott nach seinem Willen gebrauchen zu lassen, zum Segen für ihr Land und zum Segen für die Welt. n

Glenn O. Phillips ist Historiker auf Barbados und Adventist der vierten Generation.

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F R A G E N

Z U R

Meinte Paulus in Römer 7,1–6, dass wir frei vom Gesetz sind? Wenn ja, warum müssen wir das Gesetz dann immer noch befolgen?

B I B E L

Freiheit von Sünde, Gesetz und Tod

Ich werde zur Beantwortung deiner Frage zunächst auf den Zusammenhang des Abschnitts eingehen, anschließend zusammenfassen, wie ich die Argumentation des Apostels Paulus verstehe, und dann das Wesen des Gesetzes in diesem konkreten Abschnitt besprechen.

1. Der Zusammenhang: Die Verbindung zwischen Sünde und Gesetz wird in Römer 5,20 und 6,14 kurz erwähnt, aber im vorliegenden Abschnitt geht Paulus auf die Verbindung zwischen Sünde, Gesetz und Tod ein. Er macht deutlich, dass das Gesetz nicht zum Umfeld der Sünde gehört. Er legt einen Rahmen für die Rolle des Gesetzes fest (s. Röm 7,1–6) und weist darauf hin, dass der Schuldige die Sünde ist, die das, was gut und heilig ist – das Gesetz Gottes –, missbraucht (s. V. 7–25). Es gibt einige auffallende kontextbezogene Ähnlichkeiten zwischen diesem Abschnitt und Römer 6. Die Sünde und das Gesetz herrschen (Röm 6,12; Röm 7,1); sie haben Macht über uns, solange wir leben (Röm 6,9; Röm 7,1); beide haben mit unserem Tod zu tun (Röm 6,9; Röm 7,4); wir sterben mit Christus (Röm 6,7) und durch Christus (Röm 7,4); wir wechseln den Herrn (Röm 6,17; 7,4); die Folge der Sünde ist der Tod (Röm 6,21), und wegen der Sünde führt das Gesetz zum Tod (Röm 7,5); Christen sollen Frucht bringen (Röm 6,22; Röm 7,4); es gibt einen alten Menschen (Röm 6,6) und das alte Wesen des Buchstabens (Röm 7,6); und es gibt ein neues Leben (Röm 6,4) und ein neues Wesen des Geistes (Röm 7,6). Diese Parallelen weisen auf ein allgemeines, durchgängiges Leitmotiv hin, nämlich, dass das Gesetz in gewisser Weise eine Verbindung zwischen Sünde und Tod schafft. 2. Die Zusammenfassung der Argumentation von Paulus: Paulus stellte folgendes Prinzip auf: Das Gesetz herrscht über uns, so lange wir leben (Röm 7,1). Wenn wir sterben, sind wir frei vom Gesetz. Dieses Prinzip wird am Beispiel der verheirateten Frau veranschaulicht. Das Gesetz, das sich auf ihre Ehe bezieht, gilt solange für sie, wie ihr Mann lebt. Wenn er stirbt, kann sie einen anderen Mann heiraten, ohne vom Gesetz als Ehebrecherin verurteilt zu werden (V. 2–3). Im Weiteren übertrug Paulus dieses Prinzip auf die Gläubigen (V. 4): Wir sind von der Macht des Gesetzes befreit, weil wir durch Christus dem Gesetz gestorben sind. Wir gehören jetzt von Rechts wegen zu ihm. Das Gesetz kann diese neue Beziehung nicht verurteilen. Paulus erklärte, dass die Verbindung zwischen

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Sünde, Gesetz und Tod in unserer rebellischen, sündhaften Natur zu finden ist. Die Sünde verwendet das Gesetz, um unsere sün­ digen Leidenschaften zu erregen, und das Ergebnis ist der Tod (V. 5). In dieser Situation fungiert das Gesetz als Wächter, der uns im Gefängnis der Sünde gefangen hält (V. 6; Gal 3,23). Wenn Sünde und Gesetz zusammenwirken, ist das Ergebnis tödlich. Doch weil wir durch Christus bereits gestorben sind, können wir jetzt im neuen Wesen des Geistes dienen, nicht mehr nach der alten Weise des Gesetzes, das uns als schriftlicher Kodex („Buchstabe“) zum Tod verurteilte (Röm 7,6).

3. Das Gesetz: Paulus beschrieb die Rolle des Gesetzes in einer Welt der Sünde und den Missbrauch des Gesetzes durch die Sünde in einer Welt, in der die Sünde herrscht und das Gesetz missbraucht wird. Erstens ist mit dem Gesetz in diesem Abschnitt das Gesetz vor dem ersten Kommen Christi und des Geistes gemeint. Zu jener Zeit herrschte das Gesetz über die Menschen und führte in Verbindung mit der Sünde zum Tod (Verdammnis). Das geschah, als wir durch unsere sündhaften Leidenschaften kontrolliert wurden (V. 5), zur Zeit des „alten Wesens des Buchstabens“ (V. 6). Zweitens war dies die Zeit, als das Gesetz die Sünder zum Tod verurteilte und die Sünde das Gesetz verwendete, um in uns Sünde zu wecken (V. 5). Wir waren unter der Macht sowohl der Sünde als auch des Gesetzes und brauchten Freiheit von beiden. Drittens kam die Freiheit von beiden durch unseren Tod! Die Verbindung zwischen Sünde, Gesetz und Tod wurde durch Christus zerbrochen, der für uns starb und in dem wir durch die Taufe für die Sünde gestorben sind (Röm 6,1–7). Die Verurteilung durch das Gesetz, der Fluch des Gesetzes, wurde durch den Tod Christi vollstreckt (Gal 3,13). Nicht das Gesetz ist gestorben, sondern wir! Viertens hat das Gesetz jetzt seine richtige Stellung im Erlösungswerk Christi erhalten. Durch den Geist werden wir befähigt, das zu tun, was wir wegen der Sünde zuvor nicht tun konnten: Die gerechten Forderungen des Gesetzes werden nun in uns erfüllt, „die wir nun nicht nach dem Fleisch leben, sondern nach dem Geist“. (Röm 8,4) Durch Christus sind wir frei geworden von der Macht der Sünde und der Verurteilung durch das Gesetz. n

Angel Manuel Rodríguez wirkte vor seinem Ruhestand als Pastor, Professor und zuletzt als Direktor des Biblischen Forschungsinstituts der Generalkonferenz.


B I B E L S T U D I U M

Von Mark A. Finley

Der hohe Preis der Erlösung

O

ft beurteilen wir den Wert von Gegenständen danach, was sie kosten. Wenn der Preis eines bestimmten Gegenstandes hoch ist, schätzen wir ihn viel mehr als etwas, das nicht viel kostet. Hast du schon einmal etwas gesehen, was du gern gekauft hättest, aber beim Blick auf das Preisschild davon Abstand genommen hast, weil es zu teuer war? Die meisten von uns haben das schon mehr als einmal erlebt. Es gibt viele Dinge, die uns gefallen, die wir uns aber einfach nicht leisten können. Der Preis macht den Unterschied. In gewisser Weise trifft das auch zu, wenn es darum geht, dass wir uns von der Sünde in unserem Leben abwenden. Je besser wir den Preis der Sünde verstehen, umso mehr wollen wir uns von ihr abwenden. Den Preis für unsere Erlösung zu erkennen, kann viel in unserem persönlichen Leben bewirken.

1 Wie versuchte Gott in 1 Mose 3,20–24, Adam und Eva den Preis für ihre Sünde bewusst zu machen? Woher kamen diese „Röcke von Fellen“? Es ist schwer, sich den Schmerz vorzustellen, der Adams Herz wie ein Messerstich durchbohrt haben muss, als Gott ihn aufforderte, als Konsequenz für seine Sünde das erste Opfertier zu schlachten. Sofort ging Adam auf, wie schrecklich der Preis für die Sünde war. Als unsere ersten Eltern ihre Heimat im Garten Eden verließen, konnten sie die Erinnerung an das geschlachtete Opfer nie mehr vergessen und ihnen wurde schnell klar, dass der Preis für die Sünde unglaublich hoch war.

2 Was führte Gott in 2. Mose 25,8 ein, um den Preis für die Sünde im Denken der Israeliten wachzuhalten? Gott setzte den Heiligtumsdienst vor allem aus zwei Gründen ein: Erstens machte der Tod von Opfertieren im Heiligtum den furchtbaren Preis der Sünde deutlich. Zweitens wurde durch die Opferung der Tiere und den Dienst des Priesters im Heiligtum der Weg der Erlösung offenbart.

3 Welche in 3. Mose 1,2–6 und 10–13 beschriebene Handlung war es im Besonderen, die den Israeliten den Preis für die Sünde beständig vor Augen hielt? Die Sünde war für die Israeliten nicht billig. Gottes Gesetz zu übertreten war finanziell, emotional und geistlich mit Kosten verbunden. Der Preis für die Sünde war das Opfer eines Tieres, denn „ohne Blutvergießen geschieht keine Vergebung“ der Sünden (Hbr 9,22). Es war Gottes Plan, den Israeliten den Preis der Sünde ständig vor Augen zu halten. Gottes Plan sah das Opfer Christi vor – für alle Ewigkeit ein hoher Preis für den Himmel. Gottes Gnade ist immer frei erhältlich, aber sie ist niemals billig. Die darstellung

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Erlösung ist ein Geschenk, aber es hat den Himmel den höchsten Preis gekostet, den man sich vorstellen kann.

4 Wie wandte der Apostel Johannes diese Symbolik in Johannes 1,29 auf Jesus an? 5 Was sagte Petrus in 1. Petrus 1,18–19 über den Preis für unsere Erlösung? Der Apostel Petrus zeigte deutlich auf, dass der Preis für unsere Erlösung die menschliche Vorstellungskraft weit übersteigt. Wir sollten niemals meinen, dass die Erlösung den Himmel wenig gekostet hat, weil Jesus sie frei anbietet. Wenn wir verstehen, wie viel die Sünde kostet, wird das dazu führen, dass wir uns von ihr abwenden.

6 Warum werden wir verändert, wenn wir das Opfer Christi am Kreuz verstehen? Lies dazu Sacharja 12,10. Wenn wir verstehen, dass unsere Sünden Christus an das Kreuz brachten, wenn wir auf den sehen, den wir durchbohrt haben, und auch nur annähernd begreifen, welchen Preis Jesus für unsere Erlösung bezahlt hat, werden wir auch beklagen, welchen Anteil wir an seinem Schmerz haben.

7

Was bewirkt unsere anhaltende Rebellion laut ­Hebräer 6,4–6 bei Jesus? Das Verständnis, dass unsere Sünden Jesus verwunden und ihm Schmerzen bereiten, führt uns dazu, alles, was gegen seinen Willen ist, ihm auszuliefern. Wir haben nicht länger den Wunsch, das Herz des Einen zu brechen, der uns so sehr geliebt hat. Seine Liebe zu uns, die er uns in seinem Opfer am Kreuz offenbart hat, bricht uns das Herz und führt uns dazu, uns ihm völlig auszuliefern.

8 Was tut Christus laut Epheser 2,8–10 für uns und in uns, wenn wir sein Opfer annehmen? Durch die Gnade Christi sind wir gerettet und durch seine Gnade werden wir verändert. Die Gnade verändert uns; seine Liebe verwandelt uns. Der gleiche Christus, der uns erlöst, wirkt durch seinen Heiligen Geist in uns, um uns ihm ähnlicher zu machen. Im Wissen um den hohen Preis der Erlösung, die er uns frei anbietet, nehmen wir sie dankbar an. Das ist die unglaublich gute Nachricht des Evangeliums. n August 2014 | Adventist World

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L E S E R FO R U M atio Die intern

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In den Augen Gottes ist jeder ein potenzieller Geistlicher und Bote.

Mai 201 4

Nabahel Rex-Oneal, Sekondi Central, Ghana

Tagebuch Das

Liebe, Dienst und Leid

11

Mitgefühl wirkt nur vor Ort

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Befreit aus Babylon

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eit Gottes Herrlichk widerspiegeln

Leserbriefe Das Tagebuch

Ich fand William Robinsons Artikel „Das Tagebuch“ (Mai 2014) sehr faszinierend! Ich stamme aus Jamaika und bin seit über 30 Jahren Adventist, aber die Geschichte, wie unsere Kirche in Jamaika organisiert wurde, kannte ich noch nicht. Der Artikel war sehr fundiert und informativ. Robinson schrieb, dass Lillie Grace „erstaunt wäre … wenn sie wüsste, dass aus den 37 Gemeindegliedern, mit denen 1894 die ersten Gemeinde gegründet wurde, heute 250.000 Siebenten-TagsAdventisten auf Jamaika geworden sind.“ Und wie erstaunt und begeistert ich erst über diese faszinierende Geschichte bin, die so lange verborgen war! Devon L. Sanderson Wilmington, Delaware, USA

Dankw

Mit Schlangen kämpfen

Bluthochdruck

Ich lese Adventist World gerne und gebe ab und zu eine Ausgabe an meine Freunde weiter. Heather und Bill Kricks Artikel „Mit Schlangen kämpfen“ (Mai 2014) macht mir allerdings Sorgen hinsichtlich unserer Sicht von 1. Mose 3,6. In der Bibel heißt es, dass Adam bei Eva war „und sie nahm von der Frucht und aß und gab ihrem Mann, der bei ihr war, auch davon und er aß“. Die Autoren des Artikels haben Ellen Whites Patriarchen und Propheten als Quelle angegeben. Was ist die offizielle Position unserer Kirche zu diesem Thema? Glauben wir, dass Adam bei Eva war, wie es in der Bibel steht oder dass Eva sich von Adam entfernt hat, wie Ellen White schreibt? Garcelle Hill M orristown, New Jersey, USA

Der Artikel „Neue Richtwerte für Bluthochdruck“ (April 2014) von Dr. Peter N. Landless und Dr. Allan R. Handysides ist für uns Missionare hier in Samar (Philippinen) nützlich, weil fast alle Menschen in unserem Missionsgebiet mit Bluthochdruck (Hypertonie) zu tun haben. Wir besuchen die Menschen in ihren Heimen und messen ihren Blutdruck. So kommen wir mit ihnen in Kontakt, können Freundschaften schließen und sie mit Jesus als demjenigen, der allein unsere Seele heilen kann, bekannt machen. Wir haben zwar keine Medikamente für die Leute, aber den Blutdruckwert zu kennen ist besser, als gar nichts zu wissen. Und wir hoffen, dass sie etwas unternehmen können, wenn sie informiert sind. Wie es in dem Artikel ganz richtig heißt: „Hypertonie ist als der ‚stille Killer‘ bekannt.“ Abraham Roland Beniga B orongan, Ost-Samar, Philippinen

Der Text in 1. Mose 3,6 besagt nicht notwendigerweise, dass Adam bei Eva war, während sie mit der Schlange sprach. Ellen Whites Ausführungen stellen eine Erklärung dar, keinen Widerspruch. Zuerst aß Eva die Frucht, dann gab sie ihrem Mann etwas davon ab und er aß ebenfalls. Die Redaktion

Der Sabbattag

Danke, dass ihr Afia Donkors Artikel „Freude und Wonne“ (März 2014) abgedruckt habt. Der Sabbattag ist heilig; er kann uns Menschen durch unsere gemeinsame Erfahrung ein Gefühl der Gemein-

ANLIEGEN

Letztes Jahr bin ich getauft worden, aber ich merke, dass ich dem Versprechen, das ich bei meiner Taufe abgelegt habe, nicht gerecht werde. Die ersten Monate liefen ganz gut, aber im Laufe der Zeit fiel ich immer mehr zurück, Stück für Stück. Mittlerweile habe ich einen Punkt erreicht, wo ich mich nicht einmal mehr schuldig

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fühle, wenn ich sündige. Schließt mich bitte in eure Gebete ein. Ich möchte ein besserer Mensch werden und ein Botschafter für Christus Jesus sein. Norm, Sambia Bitte betet dafür, dass meine Gemeinde in Chepkorio mehr Geld aufbringen kann,

um weitere Räume für Sabbatschulgesprächsgruppen bauen zu können. Barmasai, Kenia Bitte betet für mich. Ich bin ein 25-jähriger Mann, der während des Surfens im Internet schon oft in die Pornofalle getappt ist. Ich weiß, dass es Sünde ist, aber immer dann,


schaft vermitteln – unabhängig von den Problemen, die wir in unserem Leben haben. Das wichtigste ist, Gott wertzuschätzen, weil er uns den Lebensodem gegeben hat. Boka Martinez Südsudan Gott liebt jeden Menschen

Ich habe mich über Zebron Ncubes Artikel „Der Mann, der kriechen musste“ (Januar 2012) gefreut. Jedes Mal, wenn ich den Artikel lese, werde ich inspiriert. In den Augen Gottes, ist jeder ein potenzieller Prediger und Bote. Gott schaut auf niemanden herab, ob er verkrüppelt, gehörlos, stumm oder blind ist. Wir alle können verkündigen. Danke, dass ihr diese Geschichte veröffentlicht habt! Nabahel Rex-Oneal Sekondi Central, Ghana Verändert

Ich bin Siebenten-Tags-Adventist; früher habe ich einer anderen protestantischen Kirche angehört. Mein Leben wurde verändert, als ich in einem Artikel von Mark Finley in Adventist World die Wahrheit über den Sabbat Christi erkannte. Diese Zeitschrift hat nicht nur mich, sondern auch einige meiner Freunde aus anderen Kirchen verändert. Biwott Eliud Kenia

Schon verheiratet?

Nicht nur Kalzium ist für starke Knochen wichtig; auch die Ehe. In der Fachzeitschrift Osteoporosis International wird berichtet, dass Männer, die in stabilen Ehen leben, eine höhere Knochendichte aufweisen als solche, die nie verheiratet waren oder verwitwet, geschieden oder getrennt sind. Frauen, die angaben, dass ihre Ehemänner sie unterstützen, wiesen ebenfalls eine höhere Knochendichte auf als solche, die das nicht behaupten konnten. Quelle: Hemispheres.

Advent is t Wor ld

Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung Frühjahrssitzung 17. April 2012 17. April 2012 17. April 2012

GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung GK-Vollversammlung Juli 2015 Juli 2015 Juli 2015

Gemeinsam die Bibel durchlesen Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten Siebenten-Tags-Adventisten Kirche der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten

www.erneuertdurchseinwort.de

Leserbriefe bitte an letters@adventistworld.org schicken. Bitte

klar und zum Punkt schreiben; höchstens 250 Wörter. Titel des Artikels, Ausgabe und Seitenzahl angeben; Namen und Wohnort (Stadt und Land) nicht vergessen. Redaktionelle Bearbeitung (Kürzung und Präzisierung) vorbehalten. Nicht alle Zuschriften können veröffentlicht werden.

wenn ich es am wenigsten erwarte, bemerke ich, wie ich schon längst drinstecke. Bitte betet ernstlich – das muss sich ändern. Benjamin, Angola Bitte betet für mein geistliches Leben, meine Familie, meine Arbeit und meine Ehe. Marcela, Brasilien

www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org www.revivalandreformation.org

Erneuert durch sein Wort Eine gemeinsame Entdeckungsreise durch die Bibel Gott spricht durch sein Wort zu uns. Schließe dich bibelgläubigen Menschen in mehr als 180 Ländern an, die jeden Tag ein Kapitel in der Bibel lesen. Informationen erhältst du unter http://www.erneuertdurchseinwort.de/category/allgemein/. Auf dieser Website kannst du dich auch anmelden, um das Kapitel für den jeweiligen Tag per E-Mail zugeschickt zu bekommen. Wenn du mitmachen willst, dann beginne am 1. september 2014 mit Hosea 6

Ich bin Ärztin in den Vengaihügeln im Bundesstaat Manipur und ehrenamtlich damit in einem der entlegensten Regionen Indiens tätig. Vonseiten der Regierung gibt es hier keine medizinische Unterstützung – nicht einmal Impfungen. Bitte betet dafür, dass die Menschen hier eine stabile Gesundheit erreichen.

Bitte betet auch für mich, damit ich ihnen besser dienen kann. Joy, Indien Gebetsanliegen sowie Lob und Dank für erhörte Gebete bitte an prayer@adventistworld.org schicken. Anliegen bitte kurz und präzise formulieren, höchstens 50 Wörter. Kürzung und Präzisierung vorbehalten. Nicht alle Anliegen werden veröffentlicht. Bitte Namen und Land nicht vergessen. Gebetsanliegen können auch gefaxt oder per Post geschickt werden. Fax: 1-301-680-6638. Postanschrift: Adventist World, 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600 USA

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11.356

L E S E R FO R U M

Liter

Vor

100 Jahren

Am 4. August 1914, nach Absprache mit den anwesenden lokalen Leitern der SiebentenTags-Adventisten, informierte der Vorsteher des Ostdeutschen Verbands das deutsche Kriegsministerium schriftlich, dass zum Kriegsdienst verpflichtete Adventisten an der Waffe dienen und am Sabbat tätig sein würden, um ihr Vaterland zu verteidigen. Die meisten Gemeindeglieder, die eingezogen wurden, verhielten sich dementsprechend, obwohl viele von ihnen Aufgaben in nicht-kämpfenden Bereichen beantragten und diese auch erhielten, z. B. im Sanitätswesen oder bei Einheiten des Roten Kreuzes. Viele Adventisten jedoch erklärten sich zu Kriegsverweigerern und litten in manchen Fällen unter den harten Strafen, die sie für ihr Verhalten bekamen. Mehr dazu im Titelthema dieser Ausgabe mit der Überschrift „Den Feind lieben?“ von Denis Kaiser.

Die Museen mit den meisten Besuchern im Jahr 2013 (in Millionen): Louvre, Paris

British Museum, London

2.800

6,7

Metropolitan Museum, New York City 6,2

verschiedene Kartoffelsorten

National Gallery, London

Vatikanische Museen, Vatikanstadt

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Essen

Quelle: Men’s Health.

9,3

Quelle: The Art Newspaper/USA Today.

Cleveres

Datteln – die süße, zähe Frucht der Dattelpalme – sind ein toller Imbiss. Bereits zwei Datteln enthalten drei Gramm Ballaststoffe, etwa die gleiche Menge wie sie auch in einem kleinen Apfel vorkommen. Datteln kann man pur essen oder sie mit Salaten, Müsli oder warmen Getreidebreien kombinieren.

top

Luft atmen wir durchschnittlich jeden Tag ein und aus.

wachsen in Peru – mehr als irgendwo sonst auf unserem Planeten.

6,0

Quelle: Hemispheres.

5,5


„Siehe, ich komme bald …“

5O

WÖRTER – NICHT MEHR

Mein

Lieblingslied „At the Cross“ [Am Kreuz] ist mein Lieblingslied. Es stärkt und erfrischt mich in Christus.

n

Nicky Kipkorir Boit, Kenia

Wenn ich „Welch ein Freund ist unser Jesus“ singe, fühle ich mich immer gesegnet. Jesus ist immer für uns da. Er ist so ein treuer und liebevoller Freund, dass er uns niemals verlassen wird, wenn wir zu ihm rufen.

n

Melisha Benny, Papua-Neuguinea

Unser Auftrag ist es, Jesus Christus zu erhöhen und Siebenten-Tags-Adventisten überall im Glauben und Leben, in ihrer Hoffnung und Mission zu einen. Herausgeber: Adventist World ist eine internationale Zeitschrift der Kirche der Siebenten-Tags-Adventisten. Sie wird herausgegeben von der Nordasien-Division der Generalkonferenz der Siebenten-TagsAdventisten. Geschäftsführender Herausgeber: Bill Knott Mitherausgeber: Claude Richli Internationaler Verlagsleiter: Chun Pyung Duk Herausgeberausschuss: Ted N. C. Wilson, Vorsitz; Benjamin D. Schoun, stellvertretender Vorsitzender; Bill Knott, Sekretär; Lisa Beardsley; Daniel R. Jackson; Robert E. Lemon; Geoffrey G. Mbwana; G. T. Ng; Juan Prestol; Michael Ryan; Ella S. Simmons; Mark Thomas; Karnik Doukmetzian, Rechtsberater Koordinationsausschuss: Lee Jairyong, Vorsitz; Akeri Suzuki; Kenneth Osbom; Guimo Sung; Glenn Mitchell; Chun Pyung Duk Chefredakteur: Bill Knott V. i. S. d. P. (deutschsprachige Ausgabe): Elí Diez-Prida, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Redakteure in Silver Spring, Maryland, USA: Lael Caesar, Gerald A. Klingbeil (stellvertretende Chefredakteure), Sandra Blackmer, Stephen Chavez, Mark A. Kellner, Kimberly Luste Maran Redakteure in Seoul, Korea: Chun, Jung Kwon; Choe, Jeong-Kwan Redakteur der Online-Ausgabe: Carlos Medley Technische Koordination: Merle Poirier Finanzmanagerin: Rachel J. Child

Das Gemeindelied „My Lord and I“ [Mein Herr und ich] scheint Gott mir näher zu bringen. Ich teile mit ihm alle meine Schwierigkeiten und Freuden. Ohne ihn könnte ich niemals leben.

n

Nomalanga Sally Mpofu, Bulawayo, Simbabwe

Ich fühle mich herausgefordert, wenn ich „When the Church of Jesus“ [Wenn die Gemeinde Jesu] singe. Es erinnert mich daran, dass wir nicht nur dazu aufgerufen sind, innerhalb der Mauern des Gemeindehauses ­Christus ähnlich zu sein. Die Menschen um uns herum brauchen eine Offenbarung des Charakters Christi.

n

Brad Underwood, Kalifornien, USA Schreibt uns bis zum nächsten Mal in höchstens 50 Wörtern, wer eure Lieblingsperson der Bibel ist – und warum. Schickt die E-Mail an letters@AdventistWorld.org und schreibt „50 Words or Less“ in die Betreffzeile. Vergesst nicht, die Stadt und das Land, aus dem ihr schreibt, anzugeben.

Assistentin des Chefredakteurs: Gina Wahlen Redaktionsassistentin: Marvene Thorpe-Baptiste Leserservice: Merle Poirier Layout und Design: Jeff Dever, Fatima Ameen Berater: Ted N. C. Wilson, G T Ng, Robert E. Lemon, Delbert W. Baker, Guillermo E. Biaggi, Lowell C. Cooper, Daniel R. Jackson, Geoffrey G. Mbwana, Armando Miranda, Pardon K. Mwansa, Michael L. Ryan, Blasious M. Ruguri, Ella S. Simmons, Alberto C. Gulfan jr, Erton Köhler, Jairyong Lee, Israel Leito, John Rathinaraj, Paul S. Ratsara, Barry D. Oliver, Benjamin D. Schoun, Artur A. Stele, Bruno Vertallier, Gilbert Wari, Bertil A. Wiklander Verlag der deutschsprachigen Ausgabe: Saatkorn-Verlag GmbH, Abt. Advent-Verlag, Pulverweg 6, 21337 Lüneburg Übersetzung ins Deutsche: Frauke Gyuroka, Graz; Angelika Kaiser Layoutanpassung der deutschsprachigen Ausgabe: Ingo Engel, München Druck der deutschsprachigen Ausgabe: Thiele & Schwarz GmbH, Werner-Heisenberg-Str. 7, 34123 Kassel Rötzerdruck, Mattersburgerstr. 25, 7000 Eisenstadt (Österreich) Autoren: Wir freuen uns über Beiträge. Unsere Anschrift: 12501 Old Columbia Pike, Silver Spring, MD 20904-6600, USA. E-Mail: worldeditor@gc.adventist.org, Website: www.adventistworld.org Die Bibelzitate sind – falls nichts anderes vermerkt ist – der Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers (revidierter Text 1984), durchgesehene Ausgabe in neuer Rechtschreibung, © 2007 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart, entnommen. Adventist World erscheint monatlich und wird in Korea, Brasilien, Indonesien, Australien, Argentinien, Deutschland, Österreich und den USA gedruckt. 10. Jahrgang, Nr. 8

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* Marianne Thieme gründete die niederländische Tierschutzpartei – die erste politische Partei, die sich für Tierrechte in einer nachhaltigen Umweltpolitik einsetzt. Ihre Partei gewann zwei Sitze im niederländischen Abgeordnetenhaus und jeweils einen im niederländischen Senat und im EU-Parlament. Sie schreibt wöchentlich Beiträge in ihrem Internet-Blog, der in elf Sprachen erscheint.

Jeden Monat gelangt Adventist World in diese beschützenden Hände. Eine Familie. Eine Welt. Adventist World.

Marianne Thieme* liest Adventist World, um mit ihrer weltweiten adventistischen Gemeindefamilie Kontakt zu halten. Auch du kannst auf die gleiche Weise mit deiner Gemeinde­familie in Verbindung bleiben. Wenn du Adventist World nicht regelmäßig kostenlos bekommst, frage den Büchertischverwalter deiner Gemeinde danach. Du kannst die Zeitschrift unter www.adventistworld.org auch online lesen – in elf Sprachen.


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