Inhalt 04
Der Asphalt schlägt wellen Wie ich auf das Longboard aufmerksam wurde
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Die rollende Renaissance Vom wasserlosen Surfen
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Holz, Aluminium, urethan das Longbaord
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Auf die fresse, fertig, los! Schutzbekleidung
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Olson und Hekmati Die Marke Eigenbau
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aloha und ab dafür! Fahrtechniken und Disziplinen
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dominik kowalski Das Schweizer Taschenmesser
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was ist concrete wave Ein Ort, der das Skaterherz höher schlagen lässt
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shopadressen und Danksagung
Der AsphalT schlägt Wellen Wie ich auf das Longboard aufmerksam wurde
Viele benutzen ihr Longboard einfach als Transportmittel für manche ist es ein Sport oder ein Lebensgefühl. Für mich selbst ist es der beste Ausgleich zu meiner Arbeit und dem Studium. Vor ein paar Jahren fing ich mit dem Kitesufen an, da das Meer nur leider nicht um die Ecke ist, gab mir das Longboard die Möglichkeit meinen Urlaub in den Alltag zu holen. Dieses Semester habe ich mich auf die Reise begeben, um Tipps und Informationen von Leuten zu erhalten die selbst begeisterte Longboarder sind. Sowie manche, die sogar ihr Hobby zum Beruf machten.
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die rollende renaissance Vom Wasserlosen Surfen
Das Longboard ist der große Bruder vom Skateboard. Als den kalifornischen Strandjungs ca. 1950 die Wellen nicht mehr hoch genug waren, kamen sie auf die Idee! Sie schraubten Rollen an ihre Surfbretter und posierten auf ihnen während sie an den Strandpromenaden entlang rollten. Die ersten Longboards hatten meist eine Pintailform und sahen aus wie kleinere Surfbretter. Schon nach kurzer Zeit kamen die ersten Skateboards auf den Markt. Sie waren viel kürzer und weiterentwickelt, sodass man mit ihnen einfacher Sprünge durchführen konnte. So wurde das Longboard fast von den Straßen verdrängt.
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Das Longboard
Mittlerweile gibt es unzählige Varianten und Bauweisen für Longboards. Hier sind einige Basics aufgelistet, die einem dabei helfen sollten, sich zurecht zu finden. Wenn du noch auf der Suche nach deinem eigenen Brett bist, ist es empfehlenswert in den nächsten Shop deines Vertrauens zu gehen. Diese haben meistens Testbretter bereitstehen, an denen du feststellen kannst, welches Longboard zu dir passt. Ebenso gilt die Regel, wer billig kauft, kauft zweimal. Bei preisgünstigen Komplettboards wurde meist irgendwo gespart, was nachträglich wieder Kosten verursacht.
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Florian Bach
HOLZ Das Deck
Es gibt verschiedene Maßeinheiten für die Decks, die Länge wird von vorne bis hinten bemessen, die Boardbreite immer an der breitesten Stelle. Die Wheelbase, auch Radstand genannt wird immer von der innersten Bohrung bis zur nächsten gemessen. Grundsätzlich gilt: je kürzer der Radstand, desto wendiger aber auch zappeliger ist dein Board. Eine lange Wheelbase erhöht die Stabilität. Im Bereich des Longboardens gibt es verschiedene Flexstufen. Diese beschreibt wie flexibel dein Brett sein soll. Ein richtig flexibles Brett ist gut zum Carven und Crusen, es gleicht Straßenunebenheiten aus und ist gut für die Schwungeinleitung. Beim Downhill und Freeriden möchte man das meistens nicht haben, da es sich bei schnellen Geschwindigkeiten hochschaukelt. Natürlich muss man bedenken das Flex gewichtsabhänig ist. Das heißt, bei einem schweren Fahrer wird das Brett mehr flexen als bei einem Leichten. Den nächsten Punkt den man beachten sollte, ist das Concave (Die Form im Querschnitt, sowohl waagerecht als auch senkrecht betrachtet). Bei einem klassischen Concave sind die Kanten des Bretts nach oben aufgebogen. Decks mit wenig Concave werden meist im Crusing und Carvingbereich benutzt. Ein hohes Concave im Freeride und Downhillbereich, dort wo es wichtig ist, dass der Fuß fest im Brett verankert ist. Es gibt noch weitere spezielle Concaveformen wie zum Beispiel das W-Concave. Das heißt, dass in der Brettmitte nochmal eine leichte Wölbung nach oben ist, was im Prinzip mehr Standsicherheit verleiht.
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Meist ist diese Form im Freeride- und Downhillbereich anzutreffen. Im Concave gibt es noch eine weitere Wölbung, auch Vorspannung genannt. Dies kennt man auch aus dem Snowboardbereich. Man unterscheidet zwischen Flat – dies ist wahrscheinlich das meist verbreitetste. Das Camper ist leicht nach oben gewölbt und unterstützt nochmal das Flex. Etwas seltener anzutreffen ist die Rocker Vorspannung und ist leicht nach unten gewölbt. Diese Sorgt für mehr Stabilität bei höheren Geschwindigkeiten. Die Achsenmontage ist ebenfalls von Bedeutung. Dabei unterscheidet man zwischen zwei Arten: Tropmountmontage und Dropthrough-Montage. Erstere ist ähnlich der Montage bei Skateboards, bei welchen die Achsen unterhalb des Brettes montiert werden. Des weiteren gibt es, wie bereits erwähnt, die Dropthroughmontage. Dabei werden die Achsen auseinander geschraubt. Beide Arten haben ihre Vorteile. Während die Tropmount höher liegt, sodass man besser Kontrolle über die Achsen hat, ist die Dropthrough stabiler bei höherer Geschwindigkeit durch weniger Widerstand. Die Achsen reagieren jedoch nicht so schnell wie bei der anderen.
Model: Slalom und Pool
Model: Freeriden und Dancen
Model: Crusing
Model: Downhill und Freeride
BUSHING
HANGER
Kingpin
BASEPLATE
RISER PAD
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Aluminium
Die Achse
Die Achsen haben einen ähnlich großen Einfluss auf das Fahrverhalten wie das Deck und die Rollen. Es wurden viele Formen und Größen über die Jahre hinweg entwickelt. Damit du schon mal einen Überblick bekommst, welche Kriterien du für dein Einsatzgebiet beachten musst, habe ich hier ein paar Basics für dich aufgelistet.
Traditional Kingpin Vs. reverse kingpin
Die Achsenbreite
Lenkgummis Bushings
Grundsätzlich unterscheidet man zwischen zwei Prinzipien, der traditionellen Kingpinund der Reverse Kingping-Konstruktion. Bei der Traditionellen steht dieser in einem rechten Winkel zur Baseplate. Diese Achse ist meist wendiger und wird daher häufiger im Shortboardbereich, sowie bei Cruiselastigen Setups verwendet. Bei Reverse Kingpin Achsen geht der Kingpin im Winkel von der Baseplate ab, somit ist für mehr Stabilität auf dem Brett gesorgt. In der Regel rangieren die verschiedenen Angebote der Achswinkel zwischen 42° und 52°. Grundsätzlich gilt bei hohen Geschwindigkeiten: Je kleiner der Achswinkel, desto stabiler ist die Achse und je höher der Achswinkel, desto wendiger ist sie. Aus diesem Grund sind 50° Reverse Kingpin Achsen klassische Allrounder für Carving und Freestyle Setups. Beim Downhill und Freeriden ordnet man alles mit einen Achswinkel von 45° oder weniger zu.
Die Auswahl der Achsenbreite hängt größtenteils von deiner Deckbreite ab und von dem Einsatzgebiet, dass du abdecken möchtest. Grob gesagt sind kleine Achsen (ca. 120 mm breit) speziell für Crusing- und Slalombaords geeignet. Für Decks, die 20 cm breit sind, verwendet man in der Regel 150 mm –160 mm breite Achsen. Bei sehr breite Decks dagegen, speziell im Downhill Berreich, nimmt man 180 mm –220 mm breite Achsen.
Zwischen dem sogenannten Hanger liegen zwei Lenkgummis, auch Bushings genannt. Diese kleinen Gummiringe beeinflussen das Lenkverhalten deiner Longboardachsen. Es gibt sie in den verschiedensten Farben und Formen, sowie Härtegraden zu kaufen. Jede Achse ist mit Standartbushings ausgerüstet. Wenn du deine Achse jedoch deinem Fahrstil anpassen möchtest, solltest du dir früher oder später andere Bushings zulegen. Grundsätzlich gilt: Je härter der Bushing, desto stabiler ist die Achse. Je weicher, desto wendiger ist sie. Bei den Formen unterscheidet man zwischen Barrels (Zylinderförmige Lenkgummis–stabiler). Und den Cones ( Kegelförmige Lenkgummis–wendiger).
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URETHAN DIE ROLLE
Beim Kauf der Rollen solltest du mehrere Kompromisse eingehen. Die perfekten Rollen gibt es dabei nicht. Sämtliche Merkmale müssen beachtet werden. Beispielsweise: wo das Kugellager der Rolle liegt, wie hart sie ist, oder wie groß. Alles zusammen beeinflusst das Fahrverhalten.
GröSSe
HäRTE UND KANTEN
HUB
Je größer die Rolle ist, umso schneller fährt sie. Dafür kann man sie aber auch nicht so schnell abbremsen. Die kleineren Rollen beschleunigen schneller, werden aber in der Endgeschwindigkeit nicht so hoch. Wenn du total speedverrückt bist und Downhill fahren möchtest, auch keine technischen Downhillcrosser, dann sind große Rollen mit z.B. 83 mm Durchmesser zu empfehlen. Falls du eher im Skatepark unterwegs sein solltest, sind kleine Wheels besser. Zwischengrößen wie 70 mm Rollen sind besonders für Cruser- und Carvingboards geeignet. Zum Freeriden 75 –77 mm Rollen sowie bei technischen Downhillkursen 70 –72 mm. Es gilt wieder die Faustregel: umso kleiner die Rolle, desto schneller beschleunigt sie. Das Kugellager von großen Rollen kann sich bei hohen Geschwindigkeiten schnell erhitzen. Viele Hersteller haben vorgebeugt und Luftschlitze eingebaut, um die Kugellager ein wenig zu kühlen.
Es gibt Rollen in den unterschiedlichsten Härtegraden. Softe Rollen mit niedrigen „ A-Zahlen“, wie 70 A, haben mehr Grip als Harte und decken Straßenunebenheiten ab. Diese sliden aber schlechter, später und unkontrollierter. Umso härter die Rolle, desto schneller wird sie, dämpft aber keine Straßenunebenheiten ab. Dafür slidet diese wesentlich besser. Im Crusing und Carving Bereich wählt man eher weiche Rollen. Beim Freeriden und Sliden harte. Ein weiteres wichtiges Merkmal sind die Kanten der Rollen. Grob unterscheidet man diese zwischen abgerundet oder eckig. Die runden Ränder laufen wesentlich weicher in den Slide rein. Die eckigen Ränder haben mehr Grip und gehen schwieriger in den Slide.
Den letzten Kompromiss, den du eingehen musst, ist der Sitz des Kugellagers, in der Fachsprache auch Hub genannt. Das Centerset Hub sitzt in der Mitte der Rolle, das Sideset komplett am Rand und das Offset ist ein Zwischending beider Varianten. Die Centerset haben die Eigenschaft, dass sie sich am wenigsten kegelförmig verformen und bauen etwas weniger Grip auf. Die Sideset formen sich kegelförmig ab und haben mehr Grip. Die Offset Rolle ist der perfekte Allrounder, weswegen auch die meisten Rollen einen Offset besitzen .
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Auf die Fresse, fertig, los! Schutzbekleidung
Mit dem Longbaord erreicht man Geschwindigkeiten, bei denen man in Notfällen nicht mehr abspringen kann. Deshalb ist es ein Muss seine geeignete Schutzausrüstung zu tragen, aber nicht nur die Schutzbekleidung selbst ist ausschlaggebend. Ebenso ist eine gute Selbsteinschätzung wichtig. Du solltest immer aufmerksam und respektvoll sein, wenn du mit deinem Brett unterwegs bist. Am Wichtigsten ist es immer einen Helm zu tragen. Hautabschürfungen an Gelenken erholen sich schnell wieder. Bei deinem Kopf kann das Vergnügen auch schnell mal ein Ende nehmen. Mit einem Halbschalenhelm ist man in den meisten Fällen schon gut geschützt.
Beim Dowhill und Freeriden sollte man zu einem Fullfacehelm aus dem Mountainbikesport greifen. Zu der Grundausrüstung gehören noch Ellenbogen- und Knieschoner dazu. Besonders beim Downhill und Freeriden sind spezielle Slidehandschuhe empfehlenswert. Bei den schnellen Geschwindigkeiten ist auch eine Lederkombi mit viel Bewegungsfreiheit nützlich. Wer sich als Anfänger gut schützt, erleichtert sich das Lernen, denn so kann man nach einem Sturz weiter üben und muss sich nicht ein paar Wochen im Krankenhaus erholen.
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Olson & Hekmati „Die Marke Eigenbau“
Sie sind heute eine der bekanntesten und beliebtesten Longboardmarken und zählen zu den gröSSten deutschen Herstellern. In Ihren Händen halten sie einer Ihrer ersten Versuche.
Als Björn Hekmati aus dem Snowboard Urlaub zurück kam, wollte er kein Jahr warten, bis er wieder auf sein Brett steigen konnte. Oliver Dehmel(Olson) lernte beim Surfen eine Gruppe Schweizer kennen, die ihm ein 10 cm breites Brett von „Landyards“ ans Herz legten. Die beiden trafen sich 2006 in Mainz zum ersten Mal. Beim Skaten natürlich. Beide hatten kurz zuvor begonnen, zu Hause eigene Bretter zu bauen, und so lag es nahe, in Björns Garage gemeinsam die Experimente fortzusetzen. Es ging ihnen darum, die Möglichkeiten und Grenzen der Konstruktion von Boards auszuloten. Olli und Björn pressten ihre Decks mit Hilfe von Steinplatten, großen Mengen von Sand, durch Verschraubungen und auch mit einer Kühlschrankpumpe.
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Der neue eigene Laden namens „ asphaltinstrumente “ eröffnete im 10. März 2013 gemeinsam mit dem langjährigen Sympathisanten und Partner Stefan Weiler.
Ihre Eigenbauten wurden mit immer neuen Komponenten ausgestattet und getestet. Olli und Björn lernten so die ganze Bandbreite der Produkte am Longboardmarkt kennen. In dieser Zeit bezahlten sie eine Menge Lehrgeld und entwickelten nach und nach eine Haltung zu Funktionalität, Design und Produktionsweisen von Longboards. 2011 machten sie die Firma zu dem, was sie heute darstellt. Sie mieteten eine eigene Werkstatt in der Mainzer Neustadt. Alexander Dehmel, Paul Göck und Rasmus Konken wurden als weitere Mitarbeiter eingestellt. Die Werkstatt beherbergt aber nicht nur die Olson&Hekmati-Produktion, sie ist zugleich Treffpunkt der Mainzer Longboard-Szene geworden. Jeden Donnerstagabend wird hier nach der Mainzer Rollrunde im Hof gegrillt. Oft sind etliche der gesponserten Olson und Hekmati Teamfahrer mit dabei und teilen gerne ihr
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Wissen mit den Neueinsteigern. Der eigene neue Laden namens „Asphaltinstrumente“ eröffnete am 10. März, gemeinsam mit dem langjährigen Sympathisanten und Partner Stefan Weiler. 2013 zogen Laden und Werkstatt gemeinsam in neue, größere Räumlichkeiten in die Mainzer Neubrunnenstraße. Viele Abläufe ließen sich durch die räumliche Nähe erheblich vereinfachen. Eine eigene Minirampe rundet die „O&H Welt“ ab. Neue Fertigungstechniken erweiterten das Sortiment um eine Pro-Linie für Renn- und Freeride-Begeisterte. Die eigenen Slidehandschuhe und spezielle Freeride-Hosen mit Lederbesatz kamen hinzu. Oliver und Björn legen ihren Fokus vor allem auf die Hardware und dem geballten Fachwissen. Wenn du noch nicht dein perfektes Brett gefunden hast, bekommst du hier auf alle Fälle eine zuverlässige Beratung.
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ALOHA UND AB DAFÜR! Fahrtechniken und Disziplinen
Wenn du dein perfektes Longboard und die passende Schutzbekleidung gefunden hast, bist du bereit für den Asphalt. Die Erste Regel dafür lautet: Üben! Man sollte ein Gefühl für sein Brett bekommen und alle Bewegungsabläufe in sein motorisches Gedächtnis speichern. Damit du so in etwa eine Vorstellung hast, was du alles mit deinem Brett erleben kannst, werden hier die Basics der Fahrtechniken und Disziplinen erklärt.
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Richard Ziolkowski
Dominik Kowalski
SLALOM
PUMPEN
Beim Slalomfahren geht es in erster Linie darum, innerhalb kürzester Zeit einen Hütchenparcours zu bezwingen. Es ist eher die athletische Form vom Skaten. Man muss physisch fit sein, wenn man fünf bis sechs Hütchen pro Sekunde fahren möchte. Mittels der wendigen Vorderachse und einer rotierenden Körperbewegung fährt man in engen Kurven und erreicht so noch mehr Geschwindigkeit. Ähnlich wie beim Pumpen.
Im Longboardbereich spricht man beim Pumpen nicht von dem Besuch im Fitness Studio, sondern von einer Technik in der man die Geschwindigkeit hält und oder aufbaut, ohne dabei den Fuß vom Brett zu nehmen. Ähnlich wie beim Slalom holt man hier den Schwung durch eine rotierende Körperbewegung.
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DANCEN Das Dancen stammt am meisten vom Surfen ab. Man fährt lange Bretter mit wenig Concarve und übt sich beispielsweise in Crosssteps oder Pirouetten. Es ist eher eine Art von Trickfahren. Anders wie beim Skateboarden geht es darum, mehrere Techniken und Tricks während des Fahrens einzubauen. Die Kunst dahinter ist, das Ganze möglichst entspannt aussehen zu lassen.
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Melanie Golz
Florian Bach
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DOWNHILL FREERIDE
SLIDEN
CARVEN
Downhill fahren ist so mit das Purste, was man mit einem Brett anstellen kann. Es geht nur um die Funktion von diesem Gerät. Das alles wird einfach spannend, wenn man dem Geschwindigkeit dazu gibt und das Ganze zu einer Achterbahn wird. Man fährt hauptsächlich windschnittig in der Hocke. Downhiller erreichen gerne mal eine Geschwindigkeit von 80 km/h + . Dabei benötigt man nicht nur eine geeignete Schutzausrüstung, sondern auch eine große Portion Mut und eine gute Selbsteinschätzung. Beim Freeriden geht es mehr um den Spaßfaktor. Man fährt zwar auch Berg ab, aber mit einer Kombination aus Sliden, Carven und co.
Bremsen für Fortgeschrittene. Beim Sliden geht es darum, das Longboard kontrolliert ausbrechen zu lassen, sodass es quer zur Fahrtrichtung steht. Man rutscht schräg weiter, da die Rollen so an Grip verlieren. Dies ist wahrscheinlich einer der spaßigsten Ereignisse, die man mit einem Brett anstellen kann. Um beispielsweise in einen Stand up Slide zu kommen fängt man am besten mit großen Schwüngen an, die stark ausgefahren werden. Direkt nach dem Schwung drückt man mit dem hinteren Fuß gegen das Brett.
Das Carven ähnelt am stärksten dem Snowboarden. Ganz einfach gesagt geht es darum, auf abfälligen Straßen mit großen Schlangenlinien herunter zu fahren. Dabei geht man leicht in die Hocke und lehnt sich in die Kurve. Carven ist eine Grundlage für andere Fahrtechniken und ein außergewöhnliches Fahrerlebnis.
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DOMINIK KOWALSKI „Das Schweizer Taschenmesser“
Inspiriert von „Zurück in die Zukunft“ kaufte sich Dominik Kowalski zu seinem 14. Geburtstag sein erstes, eigenes Skateboard. Die nächsten neun Jahre übte er sich im Streetskaten. Von da an war ihm klar, dass ihn das Skateboard ein Leben lang begleitet.
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Nach einem einjährigen Schulaufenthalt in Amerika fuhr keiner seiner Freunde mehr Skateboard. Einige von ihnen hatten sich ein Longboard von Indianer Skateboards aus der Schweiz zugelegt. Daraufhin schaffte sich Dominik auch ein Longboard an. Er fuhr mit seinen Freunden hauptsächlich auf ländlichen Gefällen und übte sich in Coleman Slides. Zwei Jahre später organisierte er schon einen eigenen Contest. Jedoch wurde ihm dies aber schnell wieder ausgeredet, da zur gleichen Zeit die Weltmeisterschaften im Slalomfahren stattfanden. Für Dominik war dies neu. Er verwarf seine Pläne und zwei Tage vor dem Contest beschaffte er sich ein Slalombrett, um auch dort teilzunehmen. Er wurde Vorlezter. Nichts desto trotz fand er darin eine neue Motivation. „ich wusste ich kanns besser“
Noch am selben Tag lernte er Donald Campell kennen, der zu dieser Zeit anfing mit Pavel Skates, Slalombretter zu bauen. Er bekam von Donald das Angebot bei ihm mitzumachen. Nach ein paar Monaten
liefen die beiden sich zufällig wieder über den Weg. Seitdem fuhr Dominik für Pavel und nahm an fast allen Wettbewerben teil. Seine Leistungen waren beeindruckend. Noch im selben Jahr wurde er Newcomer des Jahres und landete in der Amateurliga auf dem ersten Platz der Weltrangliste. So gelang er in die Proliga, wo sich das ganze wiederholte. Es folgten der Europa und Vietzeweltmeistertitel 2006 und 2007. Ein Jahr später gewann Dominik Kowalski alle Wettkämpfe, die er bestritten hatte „Die perfekte Saison“. Wenn man Dominik fragt, was ihm am Slalom fahren begeistert, entspringt ihm ein Grinsen auf dem Gesicht. „Hauptsache Skaten.die Abwechslung ist wichtig“
So war es dann auch mit dem Slalom fahren für ihn. Nachdem er alles gerissen hatte, suchte er nach neuen Herausforderungen und kam wieder zum Downhill Skaten. Er nahm an Wettbewerben
teil und sicherte sich im Worldcup einen Platz unter den Top 10. Doch die ganze „Rennen Geschichte“ ist ihm mittlerweile nicht mehr so wichtig. Das Rollbrett ist sein Werkzeug geworden, um einen Ausgleich zu haben und den Alltag zu vergessen, „vor allem hat es mir selbst geholfen, einfach im Hier und Jetzt zu leben.“ Für Dominik war es immer wichtig anders zu sein, die individuelle Seite auszuleben. Er wollte niemals bei einem Fußballclub oder ähnlichem teilnehmen. Und das ist auch gut so, denn so hat er Orte besucht, die er niemals hätte sehen können, Leute getroffen, die er nie getroffen hätte und Situationen erlebt, die er unter anderen Umständen nicht erlebt hätte. Auch wenn das Skaten neben seinem Beruf als Stuntman „ich bin 100% Skateboarder in 10% meiner Zeit.“
steht, würde er es niemals an den Nagel hängen. Ich selbst durfte ihn als vielseitigen Menschen mit einem großen Tatendrang erleben, fast so wie ein Schweizer Taschenmesser.
Was ist concrete wave? ein ort in köln, der das skaterherz höher schlagen lässt
Wenn du in Köln unterwegs bist; lohnt es sich mal im Concrete Wave Shop vorbeischauen. Der Laden von Heiko Schöller hat deutschlandweit die größte und breiteste Auswahl an Long- und Skateboards. Ebenso ist es der einzige Shop mit einem Cafe. Schon 1997 verkaufte Heiko Skateboards aus seiner Garage in der Eifel. Als er vier Jahre später nach Köln zog, eröffnete er dort seinen ersten Laden. Heiko gehört zu einer der wenigen, die ihr Hobby zum Beruf machten. Der Concrete Wave Shop hat um die 20 Testbretter. Hier erhältst du eine zuverlässige Beratung und findest auf jeden fall das passende Board für dich.
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Patrick Dziumla
DANKE AN… … alle, die weder Zeit noch Mühe gescheut haben und mir für Fotos und Fragen bereit standen. … das Olson und Hekmati Team, die mich mit Equipment ausgestattet haben. Ohne euch wäre mein Endprodukt nur halb so schön geworden. … die liebe Baumhaus-WG, die mich immer herzlich empfangen hat, wenn ich mal wieder eine Bleibe in Köln brauchte. … meine Familie, Freunde und Mitbewohner, die besonders in den letzten Tagen zur Endabgabe sehr geduldig mit mir waren.
Shopadressen Asphaltinstrumente Neubrunnenstr. 10 55116 Mainz
Concrete Wave Venloer Str. 502 50825 Köln
Mo. -Fr.: 11-19 Uhr Sa.: 10-18 Uhr
Di. - Fr.: 13-19 Uhr Sa.: 10-16 Uhr
olsonhekmati.de
concretewave.de
Ann-Katrin Weber Entwurfsprojekt 2. semester 2013 Hochschule RheinMain