Wirkungsbericht 2013

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Wirkungsbericht 2013 NACH DEM SOCIAL REPORTING STANDARD


Inhaltsverzeichnis

1. Gegenstand des Berichts

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1.1 Vision und Ansatz 1.2 Gegenstand des Berichts

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2. Das Problem und der Lösungsansatz der ASS

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2.1 Das Problem 2.2 Bisherige Lösungsansätze 2.3 Unser Lösungsansatz

7 8 12

3.

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Wirkung

3.1 Eingesetzte Ressourcen (Input) 3.2 Erbrachte Leistungen (Output) 3.3 Erreichte Wirkungen (Outcome/Impact) 3.4 Darstellung der Ressourcen, Leistungen und Wirkungen 3.5 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung 3.6 Vergleich zum Vorjahr: Grad der Zielerreichung, Lernerfahrungen und Erfolge

17 17 18 20 21

4. Planung und Ausblick

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4.1 Planung und Ziele 4.2 Externe Chancen und Risiken

23 26

5. Organisationsstruktur und Team

22

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5.1 Vorstellung der handelnden Personen – das Leitungsteam 5.2 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke

28 30

6. Organisationsprofil

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6.1 6.2 6.3 6.4 7.

Allgemeine Angaben Governance Eigentümerstruktur, Mitgliedschaften und verbundene Organisationen Umwelt- und Sozialprofil

Finanzen und Rechnungslegung

7.1 7.2 7.3 7.4

Buchführung und Rechnungslegung Vermögensrechnung Einnahmen und Ausgaben Finanzielle Situation und Planung

32 33 34 34 38 38 38 39 41


Einleitung

Willkommen zu unserem zweiten SRS-Wirkungsbericht! Ich habe mich sehr gefreut, wie außerordentlich positiv unser erster Bericht aufgenommen wurde, und ich bin der Meinung, dass dieser Bericht noch ein bisschen besser ist als der erste. Das liegt zum einen daran, dass die Social Reporting Initiative den Social Reporting Standard weiterentwickelt und noch übersichtlicher gemacht hat. Zum anderen haben wir für einen deutlich erleichterten Lesefluss gesorgt (z. B. indem wir etliche Passivkonstruktionen in die Aktivform gebracht haben). Und nicht zuletzt profitieren der Bericht sowie unsere gesamte Arbeit von unserer wachsenden Erfahrung im wirkungsorientierten Arbeiten. Seit der Veröffentlichung des letzten Berichts hat sich einiges getan: Unser Team ist gewachsen, wir sind in größere Büroräume umgezogen und wir haben eine offenere Kommunikationskultur entwickelt. Das hat zu einer erhöhten Wirkung im Vorjahresvergleich beigetragen. Aber noch wichtiger: Darüber hinaus haben wir so auch eine Basis geschaffen, um die Qualität unserer Arbeit kontinuierlich zu erhöhen. Dafür danke ich meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herzlich! Mit unserem ersten Wirkungsbericht konnten wir meinem Eindruck nach dazu beigetragen, dass die Themen Transparenz und Wirkung bei befreundeten Organisationen aus dem Tierschutz- und Tierrechtsbereich einen höheren Stellenwert erreichen. Solche Entwicklungen halte ich für essentiell, um die Glaubwürdigkeit und die Effektivität unserer gemeinsamen Bemühungen zu erhöhen. Möglich machen unsere Arbeit, und die damit verbundenen Wirkungen, einige (wenige) tausend Menschen durch ihre Förderschaften und Spenden. Auch ohne den Einsatz unserer Bundesfreiwilligen und Ehrenamtlichen wären wir nicht die Organisation, die wir heute sind. Auch diesen Menschen danke ich herzlich! Mit den besten Grüßen, Ihr

Mahi Klosterhalfen | Geschäftsführender Vorstand


Foto: Sander van der Wel



1. G egenstand des Berichts

1.1 Vision und Ansatz Wie kaum ein anderer Philosoph hat Albert Schweitzer eine Ethik mit praktischem Anspruch entwickelt. Sein Leitbild der Ehrfurcht vor dem Leben verankern wir, insbesondere mit Bezug auf die Ernährung, in der Gesellschaft. Wir wollen erreichen, dass für die Produktion von Nahrungsmitteln kein Tier unnötig leiden oder sterben muss. Um den aus der Ehrfurcht vor dem Leben entstehenden Handlungsauftrag umsetzbar zu machen, konzentrieren wir uns auf den Bereich, in dem mit Abstand am meisten Leid und Tod verursacht wird: die Nutzung von Tieren und Tierprodukten als Nahrungsmittel. 1 In Ländern wie Deutschland ist es für eine gesunde Ernährung nicht notwendig, Tiere für die Herstellung von Nahrungsmitteln leiden und sterben zu lassen. Deshalb fördern wir die vegane Ernährungsweise als die derzeit ethisch beste Lösung. Ihre umfassende Verbreitung ist ein langwieriger Prozess, der Zwischenschritte erfordern kann, die wir begrüßen. Dazu zählen auch die Reduktion des Fleischkonsums und die vege­ tarische Ernährung. Da ein Ende der Nutzung von Tieren als Nahrungsquelle derzeit nicht absehbar ist, wirken wir zudem auf eine weniger qualvolle Züchtung, Haltung und Tötung der Tiere hin. Damit unsere Arbeit ihre maximale Wirkung entfalten kann, entwickeln wir unter Zuhilfenahme wissenschaftlicher Erkenntnisse Kampagnen mit Hebelwirkung, welche vor allem die Bereiche Wirtschaft und Verbraucherinformation sowie auch Recht und Politik umschließen. Auf allen Ebenen gehen wir mit den jeweiligen Akteuren praktikable Schritte in Richtung eines respektvollen Umgangs mit den Tieren und erleichtern auch vermeintlichen Gegnern den Ausstieg aus bisherigen Handlungsmustern. Da eine einzelne Stiftung dies unmöglich allein umsetzen kann, kooperieren wir mit Organisa­ tionen, die kompatible Ziele verfolgen. 1.2 Gegenstand des Berichts Geltungsbereich  Dieser Bericht bezieht sich wie im Vorjahr auf die gesamte Arbeit der Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt (ASS). Die Wirkungsanalyse umfasst die Säulen Unternehmenskampagnen und Verbraucherinformation. Er beschreibt zusätzlich, wie das Wissenschaftsressort die beiden Säulen unterstützt. Berichtszeitraum und Berichtszyklus  Wir berichten über unsere Arbeit im Kalenderjahr 2013. An einigen Stellen fließen relevante Informationen aus dem Jahr 2014 ein. Anwendung des SRS  In diesem Bericht orientieren wir uns streng an den Vorgaben der aktuellen Version des Social Reporting Standards (SRS), Stand 2014. Jahresberichte nach dem SRS erstellen wir seit 2012. Ansprechpartner  Hauptverantwortlich für die Inhalte des Berichts ist Mahi Klosterhalfen, geschäftsführender Vorstand der ASS. Anfragen können über die in Kapitel 6.1 genannten Kontaktmöglichkeiten gestellt werden und werden bei Bedarf weiter­ geleitet.

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2. Das Problem und der Lösungsansatz der ASS

2.1 Das Problem 2.1.1 Ausgangslage Die sogenannte Nutztierhaltung, insbesondere die Intensivtierhaltung (inkl. Massentierhaltung), die sich an gesetzlichen Mindeststandards orientiert und diese sogar häufig unterschreitet, 2 verursacht viel Leid und Tod: die Zucht der Tiere hat das primäre Ziel, das Wachstum sowie die sogenannte Milch- und Legeleistung zu erhöhen, worunter das Tierwohl leidet; Körperteile wie Schnabelspitzen, Hörner und Ringelschwänze werden ohne Schmerzlinderung amputiert; die Haltungsbedingungen sind durch Platzmangel und fehlende Beschäftigungsmöglichkeiten charakterisiert; bei Tiertransporten und Schlachtungen werden immer wieder Missstände dokumentiert. Diese gängigen Praktiken müssen aus unserer Sicht als tierquälerisch bezeichnet werden. Für uns ist die Nutztierhaltung ein primär ethisches Problem, da es keinerlei Notwendigkeit gibt, Tiere (qualvoll) zu halten und sie zu töten. 3 Die gängige Nutztierhaltung steht somit im eklatanten Widerspruch zu Albert Schweitzers Maxime »Ehrfurcht vor dem Leben«. Die Nutztierhaltung verursacht auch weitere Probleme, deren Lösung zwar nicht direkt zu unseren satzungsgemäßen Aufgaben zählt, die aber ebenfalls einen hohen gesellschaftlichen Stellenwert haben. Diese Probleme liegen vor allem in der hohen Umweltund Klimabelastung durch die Gewinnung von Tierprodukten, 4 der Lebensmittelverschwendung 5 und in den negativen Auswirkungen des hohen Fleischkonsums auf die menschliche Gesundheit. 6 Die Betroffenen der Probleme sind demnach die sogenannten Nutztiere (oder zumindest fast alle Nutztiere, siehe Kapitel 2.1.2), die Umwelt sowie viele Menschen im Inund Ausland. 7 2.1.2 Ausmaß des Problems Die Nachfrage nach billigem Fleisch, Fisch und anderen Tierprodukten in Deutschland ist hoch. Der Fleischverbrauch lag im Jahr 2012 bei 87 kg pro Person. 8 Zusätzlich wurden pro Person 14,1 kg Fische und Fischerzeugnisse, 83,2 kg Frischmilcherzeugnisse, 23,7 kg Käse und 217 Eier verbraucht. 9 Dafür wurden über 700 Mio. Landtiere gehalten und geschlachtet. 10 Die Zahl der für den deutschen Markt getöteten Meerestiere (inkl. »Beifang«) liegt sogar noch um ein Vielfaches höher. 11 Mehr als 95 % der betroffenen Landtiere und mehr als ein Drittel der betroffenen Meeres­tiere stammen aus besonders problematischen Haltungsformen (bei Fischen: Aquakultur) 12, die sich an meist unzureichenden gesetzlichen Mindeststandards orientieren (sofern überhaupt vorhanden). 13 Aber auch die gängigen Alternativen er­ weisen sich bei genauerem Hinsehen als deutlich schlechter als ihr Ruf. 14 Zu den Umwelt- und Klimaschäden ist zu sagen, dass die Nutztierhaltung 14,5 % der globalen Treibhausgasemissionen verursacht, 15 zur Rodung der Regenwälder beiträgt 16 und Gewässer schädigt. 17 Zu bemerken ist hierbei zudem, dass bereits 25 % der für

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den Ackerbau potenziell nutzbaren weltweiten Landfläche als stark und 8 % als mittelschwer degeneriert eingestuft werden, 18 was insbesondere auch auf die intensivierte Futtermittelproduktion der vergangenen Jahrzehnte zurückgeführt werden kann. Was die Verschwendung von Lebensmitteln betrifft, so zeigen Berechnungen, dass die weltweit produzierten pflanzlichen Lebensmittel – sofern nicht an Milliarden von »Nutztieren« verfüttert – theoretisch ausreichen würden, um schätzungsweise drei Mrd. Menschen mehr, d. h. insgesamt zehn Mrd. Menschen ausreichend zu ernähren. 19 Schon eine Reduktion des Fleischkonsums in Industrieländern um 20 % würde »zu einer spürbaren Verbesserung der Ernährungssituation in Entwicklungsländern führen«. 20 2.1.3 Ursachen und Folgen des Problems Historisch betrachtet hat sich die Intensivtierhaltung in der Nachkriegszeit entwickelt, als industrielle Produktionsmethoden zum ersten Mal auch auf Tiere angewendet wurden. Am damals aufgegriffenen Grundprinzip der Outputmaximierung, was eine Fokussierung auf rein wirtschaftliche Bestrebungen unter zunehmender Vernachlässigung der Bedürfnisse der Tiere zur Folge hatte, hat sich bis heute kaum etwas ge­ändert. 21 In diesem Zuge ist in den letzten Jahrzehnten u. a. die fortschreitende Überzüchtung der Tiere zu einem immer größeren Problem geworden. Besonders anschaulich sieht man dies an Hühnern und Puten, die sich am Ende ihrer Mast vor lauter Brustmuskulatur zum Teil kaum noch auf den Beinen halten können. Die weiteren Ursachen der Probleme sind vielfältig: die deutschen und europäischen Gesetzgeber greifen kaum in die Entwicklungen ein, 22 billiges Fleisch wird vom Ver­ braucher stark nachgefragt, das vegetarische und vegane Angebot in Supermärkten, Restaurants etc. ist noch zu schwach ausgeprägt sowie geschmacklich manchmal nicht überzeugend und es mangelt am Verständnis oder an Konsequenzen aus der Erkenntnis, dass »Nutztiere« fühlende Lebewesen sind. Die Folgen des Problems haben wir in den vorhergehenden Unterkapiteln beschrieben. Ohne Interventionen ist davon auszugehen, dass der Konsum tierlicher Produkte auf hohem Niveau stagniert und die Exporte von Tierprodukten weiterhin steigen. 23 Der Sektor der Tierproduktion in Deutschland würde dadurch weiter wachsen. 2.2 Bisherige Lösungsansätze Das Problem der quälerischen Haltung und Tötung von Tieren für den menschlichen Konsum wird von mehreren Organisationen und Initiativen aus den Tierschutz- und Tierrechtsbewegungen bearbeitet. Dabei haben sich grundsätzlich zwei Herangehensweisen herauskristallisiert: a.  Es wird gefordert, dass Bedingungen geschaffen werden, unter denen die Tiere weniger leiden bzw. artgerechter gehalten werden. Die Nutzung und Tötung der Tiere durch den Menschen wird dabei nicht grundlegend infrage gestellt (klassischer Tierschutz). b.  Es wird grundsätzlich gefordert, damit aufzuhören, Tiere zu halten und zu töten (Tierrechte).

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9 Tiere leiden

Tiere werden getötet

Belastung der Mitwelt

schlechte Haltungsbedingungen Ressourcenknappheit Überzüchtung

Akkordschlachtungen lange Transporte Klimawandel weniger & größere Betriebe

»Veredelungsverluste« Wasserverschwendung

Treibhausgase Kostenoptimierung

Tiere werden für die Lebensmittelproduktion genutzt

Grundverständnis: Einige Tierarten sind Lebens­mittellieferanten Kaum Kenntnisse über »Nutztiere« Tradition des Tierprodukt-Konsums

Zu wenige Denkanstöße Abbildung 1: Zusammenhänge der Probleme

mangelnde Hinter­ fragung des Status Quo

Keine »Bekanntschaften« mit »Nutztiern« Kaum Wissensvermittlung in Schule/Familie


Bei der ersten Herangehensweise sehen wir die Schwäche, dass der Status quo des unnötigen Tötens nicht grundsätzlich hinterfragt wird. Dieser Ansatz greift deshalb aus unserer Sicht zu kurz. Die zweite Herangehensweise hat aus unserer Sicht die Schwäche, dass Forderungen aufgestellt werden, die die Adressaten oft nicht erfüllen können oder wollen. Dieser Ansatz greift deshalb häufig ins Leere. Als Zielgruppe wird von Vertretern beider Herangehensweisen häufig die Politik gewählt. Auch wenn politische Fortschritte eine hohe Breitenwirkung erzeugen, erscheint das Verhältnis von eingesetzten Ressourcen und erzielten Ergebnissen suboptimal. So konnten in den letzten Jahrzehnten über den politischen Weg in Deutschland fast keine nennenswerten Erfolge erzielt werden, während erste Wirtschaftskampagnen außerordentlich erfolgreich waren (siehe u. a. Kapitel 3.3). Die erreichten politischen Erfolge haben meistens einen anderen Hintergrund. So ging dem politischen Verbot der Legebatteriehaltung eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts aus dem Jahr 1999 voraus, die der Gründer der ASS als Prozessbevollmächtigter maßgeblich beeinflussen konnte. Auch das bereits grundsätzlich beschlossene, aber noch nicht durchgesetzte Verbot der größeren »Kleingruppen«-Käfige geht zum einen auf eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts und zum anderen auf die politische Erkenntnis zurück, dass die Käfige kaum noch eine wirtschaftliche Bedeutung haben. Wenn Verbraucher als Zielgruppe gewählt werden, steht der klassische Tierschutz vor dem Problem, dass er Produkte empfehlen muss, die schnell doppelt so teuer wie industriell erzeugte Tierprodukte sind. Nur wenige Verbraucher haben die Bereitschaft, solche Preise zu zahlen, und selbst diese Produkte kommen, wie oben beschrieben, dem Tierschutzgedanken oft nicht sehr nahe. Tierrechtliche Forderungen an den Verbraucher werden oft vehement und mit einem Absolutheitsanspruch vorgetragen. Wer nicht sofort zu einer veganen Lebensweise wechselt, wird häufig mit einem schlechten Gewissen zurückgelassen. Die Wirtschaft wird dagegen unabhängig von der Grundausrichtung relativ selten als Zielgruppe gewählt. Aus unserer Sicht besteht hier noch viel Potential (siehe Kapitel 2.3.2). Die anderen genannten Probleme (Umwelt, Welternährung, Gesundheit) werden von einer Vielzahl an Institutionen bearbeitet. Eine Analyse würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, doch grundsätzlich lässt sich sagen, dass die Nutztierhaltung als Mitverursacher der Probleme meistens nicht oder nur am Rande erkannt wird. Dies hat sich in den letzten Jahren zwar etwas gebessert, doch sehen wir häufig noch Scheuklappen bei der Problemanalyse und der Entwicklung von Lösungsansätzen. 24


Foto: Fotophilius


2.3 Unser Lösungsansatz Die besten Ansätze, um einen möglichst großen Beitrag zur Problemlösung zu leisten, sehen wir darin, Veränderungen in der Lebensmittelwirtschaft und im Konsumverhalten zu erzeugen sowie generell zu begünstigen. Hierzu nutzen wir bereits einige konkrete Hebel (s. u.). Um weitere Hebel auszumachen sowie bestmögliche Ziele zu formulieren und zu erreichen, arbeiten wir kontinuierlich an der Vergrößerung unserer Wissensbasis und eruieren dabei u. a. die Nutzbarkeit und Umsetzbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse. 2.3.1 Leistungen (Output) und direkte Zielgruppen In der Lebensmittelindustrie bilden Entscheider aus den Bereichen Lebensmittelproduktion, Handel, Systemgastronomie und Gemeinschaftsverpflegung unsere Zielgruppen. Hier verbreiten wir Anregungen, wie sich Tierschutzstandards anheben und vegetarisch-vegane Angebote verbessern oder ausbauen lassen. Konkret geht es dabei derzeit um folgende Aspekte: › Käfigeier auslisten bzw. nicht mehr verwenden (Käfigfrei-Kampagne), 25 › Stopfleber nicht mehr anbieten (Stopfleberstopp-Kampagne), 26 › pflanzliche Alternativen zu Eiern verwenden, › vegane Produkte/Gerichte anbieten. 27 Bei den Privatpersonen bilden Menschen zwischen 18 und 64 Jahren, die die grundsätzliche Bereitschaft dazu haben, ihren Fleischkonsum zu reduzieren, unsere Zielgruppe. 28 Diese Grundbereitschaft liegt offenbar bei 60 % der Deutschen vor. 29 Die noch sehr breit gefächerte Zielgruppe werden wir in Zukunft in Unterzielgruppen unterteilen, um sie noch zielgenauer erreichen zu können. Die Zielgruppe erhält Anregungen, ihre Konsum­muster zu überdenken und den Konsum von Tierprodukten zu reduzieren. Erreicht werden sie mit: › der Selbst-Wenn-Broschüre, einem 16-seitigen Informationsheft, das Gründe und Wege zur Ernährungsumstellung aufzeigt, 30 ›d er dazugehörigen Internetseite www.selbst-wenn.de, die diese Informationen vertieft und die Möglichkeit bereitstellt, sich zu einem 14-tägig erscheinenden, kostenfreien Ernährungsnewsletter anzumelden, ›d er deutschlandweiten GrunzMobil-Tour, über die wir regelmäßig praktisch alle Groß- und einige Kleinstädte besuchen. Unser Team führt dabei Videos vor, sucht das Gespräch mit Passanten und verteilt Selbst-Wenn-Broschüren. 31 › LKWs von Speditionen, deren Planen die ASS mit einem Motiv bestückt, das dazu anregt, den Fleischkonsum zu hinterfragen. 32 Größe der Zielgruppen: › Lebensmittelproduktion: >41,0 Mrd. Euro Jahresumsatz, 33 › Lebensmitteleinzelhandel: 227,9 Mrd. Euro Jahresumsatz, 34 ›G astronomie: 68,2 Mrd. Euro Jahresumsatz, 35 › Menschen im Alter zwischen 18 und 64 Jahren: 50,6 Mio. 36, davon Menschen mit grundsätzlicher Bereitschaft zur Reduktion des Fleischkonsums: ca. 30,3 Mio. 37

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2.3.2 Intendierte Wirkungen (Outcome/Impact) auf die Zielgruppen Um Wirkungen in der Lebensmittelwirtschaft zu erzeugen, suchen wir den direkten Kontakt zu Entscheidungsträgern. Nachdem wir die geeigneten Ansprechpartner in Unternehmen recherchiert haben, nehmen wir Kontakt auf (meistens per Brief). In den meisten Fällen folgt ein weiterer Austausch per Telefon und E-Mail, manchmal auch persönlich. Dabei machen wir zum Teil einfach umsetzbare Vorschläge (z. B. keine Käfigeier mehr verwenden) und regen teilweise komplexe Prozesse an (z. B. die Verbesserung/Ausweitung des veganen Angebots oder die Umstellungen von Rezepturen in der Lebensmittelproduktion). Wir heben uns von vielen anderen Organisationen dadurch ab, dass wir stets versuchen, konstruktiv mit den Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten und gemeinsame Vorteile zu erzeugen. Nur in Ausnahmefällen fahren wir auch Negativkampagnen (vor allem Nennung der Unternehmen auf Negativlisten, Online-Proteste und vereinzelt Demonstrationen). Der Grund dafür ist, dass wir mit Unternehmen (wenn möglich) über mehrere Jahre zu mehreren Themen konstruktiv zusammenarbeiten möchten. Insbesondere Umstellungen im Vegan-Bereich kann man auch praktisch nicht mit Druck, sondern nur mit Überzeugungsarbeit anregen. Mit diesen Maßnahmen möchten wir erreichen, dass ein Teil der kontaktierten Unternehmen die Tierschutzstandards erhöht und/oder das vegetarische/vegane Angebot ausbaut oder verbessert. Für Privatpersonen stellen wir ein breites Informationsangebot zur Verfügung. Unser Ziel ist es, Menschen Gründe und Wege aufzuzeigen, den Konsum von Tierprodukten zu reduzieren oder einzustellen. Wir heben uns dabei von vielen anderen Organisationen dadurch ab, dass wir wissenschaftliche Erkenntnisse nutzen, um unsere Botschaften sowohl in inhaltlicher als auch in kommunikativer Hinsicht zu verbessern und um die Wirkung unserer Informations­arbeit zu maximieren. Beispielhaft sei genannt, dass wir blutige Bilder vermeiden (Gefahr der Abschreckung), Aufrufe zum Handeln nie mit Spendenaufrufen kombinieren (Gefahr des »Erkaufens« eines reinen Gewissens als Ersatz für Taten) und die Empfänger unserer Botschaften nie unter Druck setzen, bestimmten Handlungsmustern zu folgen (Gefahr des Abblockens). Als Wirkung unserer Informationsarbeit erwarten wir, dass ein Teil der von uns erreichten Menschen ihren Konsum von Tierprodukten reduziert und ein weiterer Teil auf eine vegetarische oder vegane Ernährung umsteigt.

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2.3.3 Darstellung der Wirkungslogik Zielgruppe

Leistung

Erwartete Wirkung

Unternehmen

Infos/Verhandlungen zu Käfigeiern Beendigung der Verwendung von Käfigeiern

Unternehmen

Infos/Verhandlungen zu Stopfleber Auslistungen von Stopfleber

Unternehmen

Infos zu Ei-Alternativen Umstellung der Rezepturen: weniger/keine Eier

Unternehmen

Infos zu veganen Produkten/Gerichten Verbesserung/Ausweitung des veganen Angebots

Privatpersonen Selbst-Wenn-Broschüre Geringerer Konsum von Tierprodukten Privatpersonen Ernährungsnewsletter Geringerer Konsum von Tierprodukten Privatpersonen GrunzMobil-Einsätze Geringerer Konsum von Tierprodukten Privatpersonen LKW-Planen Geringerer Konsum von Tierprodukten


15 Reduzierung von Tierleid

Weniger getötete Tiere

Weniger Nachfrage nach Produkten mit größter Tierqual

Weniger Nachfrage nach Tierprodukten Unternehmen beenden Stopfleber-Verwendung

Unternehmen verwenden Eier aus alternativen Haltungsformen

Unternehmen beenden Käfig­eiVerwendung

Privatpersonen konsumieren weniger Tierprodukte

Unternehmen vergrößern & verbessern veganes Angebot

Unternehmen verwenden Ei-Alternativen Privatpersonen erkennen und verstehen Alternativen

Privatpersonen werden informiert

Verhandlungen mit Unternehmen

Ernährungsnewsletter Selbst-Wenn-Broschüre GrunzMobil-Tour LKW-Planen Abbildung 2: Zusammenhänge unserer Lösungsansätze


Foto: pinkgranite


3. Wirkung

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3.1 Eingesetzte Ressourcen (Input) Unternehmenskampagnen Personalkosten Sachmittel

2012 2013 68.545 Euro 94.523 Euro ca. 24.000 Euro 19.720 Euro

GrunzMobil-Tour Personalkosten Sachmittel Ehrenamtlich geleistete Zeit

2012 38 28.584 Euro ca. 112.000 Euro ca. 4.000 Stunden

2013 55.186 Euro 36.233 Euro ca. 6.000 Stunden

Wissenschaftsressort Personalkosten Sachmittel

2012 39 n. V. n. V.

2013 40 49.140 Euro 17.946 Euro

Stückkosten (wo kalkulierbar) Selbst-Wenn-Broschüre LKW-Plane 42

2012 2013 ca. 9 Cent 5,8 Cent 41 4.105,50 Euro 4.105,50 Euro

3.2 Erbrachte Leistungen (Output) Anzahl der Unternehmen, mit denen wir zu folgenden Themen Kontakt aufgenommen/verhandelt haben: Thema Stopfleber Käfigeier Ei-Alternativen Vegane Produkte/Gerichte

Unternehmen 2012 ca. 100 ca. 130 ca. 50 15

Unternehmen 2013 ca. 40 ca. 125 10 ca. 100

Leistungen in der Verbraucherinformation: Leistung Gedruckte Selbst-Wenn-Broschüren Neue Abos Ernährungs-Newsletter 43 GrunzMobil-Einsätze Geführte Gespräche am GrunzMobil Medienberichte GrunzMobil mit Bild und 9 TV Montierte LKW-Planen 44

Anzahl 2012 314.000 12.010 121 ca. 50.000 86, davon 41 Print mit Bild und 18 TV 2

Anzahl 2013 495.804 34.152 142 ca. 68.000 104, davon 47 Print 10


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3.3 Erreichte Wirkungen (Outcome/Impact)

Wirkung/Indikator Käfigfreie Unternehmen Stopfleberfreie Unternehmen Unternehmen, die auf eifrei umgestellt haben Unternehmen, die ihr veganes Angebot ausgebaut/verbessert haben Durch Selbst-Wenn-Broschüre verschonte Tiere 46 Durch Ernährungs-Newsletter verschonte Tiere 48 Durch LKW-Planen verschonte Tiere 49

2012 2013 50 30 45 0 1 0

2

2

4

240.000

380.000 47

26.000 67.000

73.000 400.000

In den ersten vier Zeilen der Tabelle haben wir Wirkungsindikatoren festgehalten. Die dazugehörige Wirkung ist die Zahl der nicht mehr in Käfighaltung lebenden Hennen, der nicht mehr gestopften Gänse und der nicht mehr genutzten/getöteten Tiere. Da uns zu den wenigsten Unternehmen, mit denen wir erfolgreich zusammenarbeiten konnten, Zahlen zum Verbrauch verschiedener Tierprodukte vorliegen, ist uns hierzu eine seriöse Impactschätzung nicht möglich. Die letzten drei Zeilen enthalten konkrete Impact-Schätzungen, denen allerdings mehrere Annahmen zugrunde liegen, was zwangläufig zu ungenauen Zahlen führt. Außerdem ist zu bedenken, dass Konsumveränderungen Einzelner (z. B. weniger/kein Fleisch) sich nicht direkt auf die Zahl der genutzten Tiere auswirken. Wenn sich wenige Menschen für eine Konsumveränderung entscheiden, dann reagiert die Fleischindustrie nicht; wenn es viele Menschen sind, dann kann das zu unterschiedlichen Konsequenzen oder auch zu einer Mischung der Konsequenzen führen: Es werden weniger Tiere produziert; es werden die Preise gesenkt (was bei der Restbevölkerung zu einer höheren Fleischnachfrage führt); es wird mehr Fleisch exportiert (was u. U. zu einer geringeren Fleischproduktion im Ausland führen kann). Hier wird vereinfacht angenommen, dass ausschließlich weniger Tiere produziert werden. Dies ist laut einer Untersuchung auch der stärkste, aber nicht der einzige Effekt. 50 Da die Gespräche am GrunzMobil häufig auch mit dem Verteilen von Selbst-WennBroschüren (SWB) und dem Aufnehmen von Menschen in den Ernährungsnewsletter-Verteiler einhergehen, nehmen wir derzeit keine zusätzliche Impact-Berechnung vor. Man kann aber davon ausgehen, dass die Gespräche an sich eine gewisse Wirkung haben und die in diesem Kontext ausgehändigten SWB und gewonnenen E-MailAdressen einen erhöhten Impact haben, weil die Gespräche die Motivation erhöhen dürften, unsere Info-Angebote tatsächlich zu nutzen und Konsequenzen daraus zu ziehen.


Erkenntnisse darüber, wie sich der Impact Medienberichte einschätzen lassen könnte, liegen uns nicht vor. Aus Kostengründen haben wir auch keine Anzeigenäquivalente o. ä. berechnet. Grundsätzlich ist von einem beachtlichen positiven Impact auszugehen, da unsere Botschaften in fast allen Fällen unverfälscht weitergetragen wurden. Das Motiv auf den LKW-Planen trägt dazu bei, dass Menschen einen Widerspruch darin sehen, dass einige Tierarten gegessen werden und andere nicht. Es trägt auch dazu bei, die Bereitschaft zu einem geringeren Fleischkonsum zu erhöhen (siehe 3.4). Eine Rechnung mit vielen Unbekannten ergibt einen theoretischen zukünftigen Impact der beiden Planen von 66.600 Tieren, die nicht gemästet und geschlachtet werden. Bei allen Impact-Berechnungen auf Verbraucherseite wurde konservativ nicht mit eingerechnet, dass Menschen, die weniger Tierprodukte essen, vermutlich eine gewisse Multiplikatorenwirkung haben (Gespräche mit Freunden, Auswirkung auf die Wahl von Restaurants bei gemeinsamen Essen, andere Gerichte bei gemeinsamen Kochabenden, Erhöhung des vegetarisch-veganen Angebots durch Erzeugung von Nachfrage etc.). Im Gesamtkontext kann man festhalten, dass der Fleischkonsum im Jahr 2013 minimal (0,8 %) zurückgegangen ist. 51 Wie stark unser Beitrag zu dieser Entwicklung ist, lässt sich nicht seriös schätzen. Die Schlachtzahlen sind im selben Zeitraum um 1,38 % auf 765 Millionen Tiere angestiegen. 52 Erklären lässt sich das über den Trend hin zum Geflügelfleisch (kleinere und deshalb mehr geschlachtete Tiere für dieselbe Fleischmenge) und die zunehmenden Fleischexporte.

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3.4 Darstellung der Ressourcen, Leistungen und Wirkungen

Ressourcen

ca. 275 Gespräche/ Verhandlungen mit Unternehmen

495.804 Selbst-Wenn-Broschüren

142 GrunzMobil-Einsätze

68.000 Gespräche am GrunzMobil

10 neue LKW-Planen

104 Medienberichte GrunzMobil

34.152 Abos Ernährungsnewsletter

Zielgruppe Unternehmen

30 Unternehmen käfigfrei

Zielgruppe Verbraucher

1 Unternehmen stopfleberfrei 4 Unternehmen mit mehr/besserem Vegan-Angebot

Weniger Tierleid

Abbildung 3: Von den Ressourcen zum Impact

2 Unternehmen mit Ei-Alternativen

Verschonte Tiere (Zahl nicht schätzbar)

Weniger Tiere/ Tierprodukte konsumiert

853.000 verschonte Tiere


3.5 Maßnahmen zur begleitenden Evaluation und Qualitätssicherung Bei der Auswertung der Stopfleber-Kampagne wurde deutlich, dass die gewünschte Wirkung länger als erwartet ausblieb. Es stellte sich als Fehler heraus, zunächst Einzelrestaurants zu kontaktieren, da der zu erwartende Impact zum einen ohnehin relativ klein ist und hochpreisige Einzelrestaurants oft dazu stehen, Stopfleber anzubieten. Das bewährte Konzept der Käfigfrei-Kampagne ließ sich deshalb nicht wie geplant übertragen. Wir konzentrieren uns mit der Stopfleberstopp-Kampagne inzwischen auf vielversprechendere Ziele und gehen davon aus, diese Ziele bis zum Ende des Jahres 2014 abgearbeitet zu haben. Danach beenden wir die Kampagne. Um die Wirkung des Ernährungsnewsletters zu eruieren, hat unser Wissenschaftsressort eine Online-Umfrage unter den Abonnentinnen und Abonnenten durchgeführt (wurde bereits im letzten Jahresbericht erwähnt). Dabei haben wir u. a. danach gefragt, ob es seit Beginn des Newsletterabonnements zu einer Abnahme des Konsums bestimmter Produkte (Fleisch/Wurstwaren, Fisch, Milch/Milchprodukte/Eier) kam und ob der Newsletter bei der Änderung des Konsumverhaltens geholfen hat. Als Ergebnis zeigte sich, dass von insgesamt 397 Teilnehmern, die zu Beginn des Abonnements als Omnivore, Vegetarier oder Pescetarier gestartet waren, 199 die Angabe machten, dass ihnen der Newsletter bei einer Ernährungsumstellung geholfen oder sie dazu angeregt habe. Geschlossen werden kann daraus, dass der Newsletter auf jeden zweiten Empfänger einen erwünschten Handlungseffekt ausübt. Zur Vereinfachung haben wir das Ergebnis auf die Grundgesamtheit aller Empfänger übertragen (was bei solchen Um­fragen durchaus üblich ist). Kritisch kann man dazu sagen, dass vielleicht vor allem solche Menschen dazu tendieren, an Umfragen teilnehmen, die positive Erfahrungen gemacht haben. Zur Wirkung des auf den LKW-Planen verwendeten Motivs hat unser Wissenschaftsressort ebenfalls eine Studie durchgeführt, in der wir viel Wert darauf gelegt haben, den Studienzweck nicht erkennbar zu machen, um sozial erwünschtes Antwortverhalten auszuschließen. Das wichtigste Ergebnis ist, dass in der Testgruppe (Motiv betrachtet) mehr TeilnehmerInnen einen Widerspruch darin sahen, dass manche Tierarten gegessen werden und andere nicht, als in der Kontrollgruppe (Motiv nicht betrachtet): 31,2 % vs. 21,9 %. Zudem stieg die Bereitschaft, den Fleischkonsum zu reduzieren. Die Frage »Ziehen Sie es in Erwägung, noch in diesem Jahr weniger Fleisch zu essen«, beantworteten 9,5 % der Testgruppe mit »ganz sicher« und 42,7 % mit »vielleicht«, während in der Kontrollgruppe nur 5,8 % mit »ganz sicher« und 35,3 % mit »vielleicht« antworteten.

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3.6 Vergleich zum Vorjahr: Grad der Zielerreichung, Lernerfahrungen und Erfolge Im Vergleich zum Vorjahr konnten wir unsere Wirkung in praktisch allen Bereichen deutlich steigern – eine sehr erfreuliche Entwicklung. Den Rückgang bei den »Käfigfrei-Unternehmen« hatten wir eingeplant, weil durch das EU-Legebatterieverbot im Jahr 2012 besonders viele Entscheider handlungsbereit waren und es klar war, dass ein Erfolg wie der Ausstieg des Großhandels aus dem Verkauf von Käfigeiern sich nicht wiederholen ließe. In den anderen Bereichen waren unsere intern gesteckten Ziele teilweise noch höher als das Erreichte. In der Rückschau sind unsere internen Ziele vor allem als überambitioniert zu bewerten. Daraus hatten wir eigentlich gelernt, uns mit unserer eigenen Planung weniger unter Druck zu setzen, allerdings wurde im ersten Halbjahr 2014 auch schon deutlich, dass wir diese Lehre noch nicht ganz verinnerlicht haben. Insgesamt freuen wir uns sehr über unsere Erfolge und arbeiten mit hohem Engagement an deren Ausbau.

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4. Planung und Ausblick

4.1 Planung und Ziele Unsere Ziele für das Jahr 2014 haben wir deutlich stärker als bislang an angestrebten Wirkungen orientiert. Beispiel: In der Vergangenheit hatten wir Jahresziele wie »Wir überzeugen zehn Unternehmen, Umstellungen im Bereich vegane Produkte/Gerichte vorzunehmen«. Das Problem an diesem Ziel ist, dass es keine Anhaltspunkte dafür liefert, wie groß die Unternehmen sind, wie viel Umsatz betroffen ist, welche Qualität das Angebot hat und ob die Unternehmen so anerkannt sind, dass sie z. B. eine Signalwirkung übernehmen. Um eine stärkere Wirkungsorientierung herzustellen, haben wir unsere neuen Ziele auf der Wirkungstreppe möglichst weit oben platziert.

Gesellschaft verändern: Das Modell der Wirkungstreppe

Ab dieser Stufe spricht man von Wirkung

7  Gesellschaft verändert sich

Impact

6  Lebenslage der Zielgruppen ändert sich 5  Zielgruppen ändern ihr Handeln

Outcome

4  Zielgruppen verändern ihre Fähigkeiten 3  Zielgruppen akzeptieren Angebote 2  Zielgruppen werden erreicht

Output

1  Aktivitäten finden wie geplant statt

Abbildung 4: Wirkungstreppe (Quelle: Phineo, Kursbuch Wirkung)

Während Ergebnisse auf den ersten Stufen noch leicht zähl- und messbar sind (wir können zählen, mit wie vielen Unternehmen wir über das vegane Angebot sprechen und wie viele Unternehmen Umstellungen vornehmen), wird das auf den höheren Stufen immer schwieriger. Wir haben deshalb nach Lösungen gesucht, die es uns mit einem vertretbaren Aufwand ermöglichen, Wirkungsziele festzulegen und unsere Fortschritte mit den Zielen abzugleichen. Im vorgestellten Fall der Unternehmenskampagnen im Veganbereich vergeben wir jetzt 1-10 Impact-Punkte für jeden Erfolg. Zur groben Orientierung: Wenn ein Einzelrestaurant eine Umstellung vornimmt, vergeben wir einen Punkt; wenn eine große Kette weitreichende und qualitativ hochwertige Umstellungen vornimmt, vergeben wir zehn Punkte. Diese Vorgehensweise hat zwar keinen wissenschaftlichen Anspruch (uns ist z. B. bewusst, dass eine große Kette in der Regel einen mehr als zehnfach höheren Impact haben wird als ein Einzelrestaurant), aber sie ermöglicht uns eine deutlich bessere Einschätzung unserer Wirkung, als das durch ein einfaches Zählen der Erfolge möglich wäre.

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Im Bereich Unternehmenskampagnen haben wir für das Jahr 2014 folgende Ziele: › 45 Impact-Punkte im Veganbereich erreichen, › 25 Unternehmen überzeugen, keine Käfigeier zu verwenden (hier haben wir uns für ein einfaches Zählen entschieden, weil es uns zu den meisten Unternehmen nicht möglich ist, Daten zum Eiverbrauch zu erheben oder diesen auch nur zu schätzen), › alle verbleibenden Studentenwerke überzeugen, keine Käfigeier zu verwenden, › drei Unternehmen überzeugen, aus dem Stopfleber-Handel/Verkauf auszusteigen (selbe Impact-Problematik wie bei den käfigfreien Unternehmen), › eine Webseite und ein Newslettersystem für die Zielgruppe Unternehmensvertreter aufbauen (konkrete Ziele für Webseitenbesuche, Verweildauer, Newsletteröffnungen etc. werden später festgelegt – letztendlich versprechen wir uns vor allem positive Auswirkungen auf die o. g. Impact-Punkte), › die Wirtschaft beschließt, das Schnabelkürzen bei Legehennen bis spätestens zum Jahr 2018 zu beenden. Im Bereich Straßen- und Informationskampagnen haben wir das Ziel, 18.500 neue Kontakte für unseren Ernährungsnewsletter zu gewinnen (es werden nur Kontakte gezählt, die auf der Straße gewonnen werden und die Zustellung von E-Mails muss funktionieren); in den Vorjahren hatten wir uns Ziele für die Zahl der Einsätze gesteckt – die Zahl der generierten Kontakte halten wir für relevanter (weil auf einer höheren Wirkungsstufe). Wir haben außerdem das Ziel, unseren Ernährungsnewsletter und die dazugehörige Webseite grundlegend neu aufzubauen, die Wirkungsmessung zu verbessern und die Wirkung zu erhöhen (da wir die Form der Wirkungsmessung noch nicht ausgearbeitet haben, gibt es noch kein konkretes Ziel). Die Zahl der LKW-Planen im Einsatz soll auf 21 steigen. Im Wissenschaftsressort haben wir die folgenden Ziele: › Sechs neue Grundlagenartikel mit wissenschaftlichem Anspruch zu unseren Kern­ themen auf unserer Webseite veröffentlichen (mit erwünschten, aber schwer mess­ baren Wirkungen auf unsere Attraktivität als Medienansprechpartner, auf die Ver­ breitung von Faktenwissen innerhalb der Tierschutz- und Tierrechtsbewegungen und auf unsere Reputation), › 15 Artikel mit Bezügen u. a. zu aktuellen Veröffentlichungen wie kernthemenbezogenen Büchern, Studien, Reporten veröffentlichen, › Sammlung und Erstauswertung von grundlegenden Studien der Ernährungs- und Verhaltensforschung zur weiteren Fundierung der Informationsmaterialiengestaltung, › Evaluation der Selbst-Wenn-Broschüre mittels qualitativer (Interviews) und quantitativer (Umfragen) Forschungsansätze zur Gewinnung fundierter Verbesserungsansätze, › Erarbeitung (gemeinsam mit dem Bereich Straßen- und Informationskampagnen) eines neuen Ernährungsnewsletterskonzepts nebst dazugehöriger Webseite, › Ausdifferenzierung der unter Kapitel 2.3.1 genannten Hauptzielgruppe der Privatpersonen in erste Unterzielgruppen, › eine erste ASS-Mitarbeiterzufriedenheitsbefragung konzipieren und durchführen. In der Stiftungskommunikation haben wir Ziele zur (mit einem Impact-Faktor zwischen 0 und 2 gewichteten) Print- und TV-Reichweite: 6 Mio. Print-Kontakte und 9 Mio. TV-Kontakte. Da sich unser Schnipseldienst 53 als unzuverlässig erwiesen hat, haben wir

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den Dienst gekündigt. Die Alternativen sind uns bislang zu teuer. Dadurch entsteht das Problem, dass wir bei weitem nicht mehr alle Medienberichte über uns erhalten. Wir werden versuchen, die Ziele über solche Medienberichte zu erreichen, von denen wir direkt erfahren, halten ein Nichterreichen aber für möglich und vertretbar. Für unseren wöchentlichen Newsletter haben wir uns von reinen Empfängerzahl-Zielen verabschiedet, da mehr E-Mail-Adressen in unserem Verteiler nicht automatisch dabei helfen, unsere Botschaften zu verbreiten. Neu sind Öffnungsziele (durchschnittlich 40.000 Öffnungen pro Newsletter) und Klickziele (durchschnittliche 15.000 Klicks pro Newsletter). Da die Öffnungs- und Klickzahlen unserer Petitionsaufrufe vor allem vom Thema abhängen und wir nicht die Gefahr eingehen wollen, unsere Kampagnen/ Projekte zu stark von Attraktivitätsüberlegungen abhängig zu machen, haben wir es in diesem Bereich bei einem reinen Empfängerzahl-Ziel belassen: 120.000. Um ein Ziel für die finanzielle Stabilität unserer Stiftung zu formulieren, haben wir uns von Zielen zur Anzahl unserer Förderinnen und Förderern verabschiedet und ein Ziel zur Summe der monatlichen Förderbeiträge festgelegt: 30.000 Euro pro Monat bis zum Jahresende. Dadurch, dass wir angefangen haben, unsere Ziele stärker an der Wirkung auszurichten und diesen Prozess insb. in den nächsten 1-2 Jahren intensiv fortführen werden, können gewisse Brüche in der Darstellung unserer Erfolge entstehen, was den Vergleich zu den Vorjahren erschwert. Wir sehen das als notwendiges Übel auf dem Weg zu einer noch stärker wirkungsorientierten Organisation an, werden aber versuchen, eine Vergleichbarkeit so weit wie möglich zu erhalten.

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4.2 Externe Chancen und Risiken Analog zu den Empfehlungen des SRS stellen wir externe Einflussfaktoren in Tabellen dar. Eintrittswahrscheinlichkeit und Intensität des Einflusses werden auf einer Skala von 1 (eher vernachlässigbar) bis 5 (hoch) geschätzt. Die Summe der beiden Werte ergibt die Bewertung. Chancen Chance

Folgen

Wahrsch.

Verbesserung in der Gesetzgebung (Bund)

Umsetzung des Staatsziels Tierschutz

Verbesserung in der Gesetzgebung (Länder)

Verbesserungen bei einzelnen Tierarten

Wachsendes In­ teresse am Thema vegan (privat)

Erhöhte Bereitschaft zu testweiser Ernährungs-umstellung

4

Wachsendes In­ teresse am Thema vegan (Unternehmen)

Erhöhte Bereitschaft zu Sortimentsausweitung und Umstellung

4

1

4

Einfluss

Wertung

Maßnahmen

5

Abwarten auf Chancen

7

Bei Eintreten auf Umsetzung in anderen Ländern drängen

4

8

Mehr/bessere Angebote bereitstellen, Reichweite erhöhen

4

8

Mehr/bessere Info-Angebote bereitstellen

4

3

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27

Risiken Risiko

Folgen

Schlechte EU-Regelungen

Zementierung des Status quo

Wahrsch

4

Einfluss

4

Wertung

Wertung

8

Warnungen, aber Erfolge kaum möglich

Schwindendes Interesse der Medien

Erschwerte Verbreitung

2

4

6

Eigene Verbreitungs­kraft stärken, ziel­ gerichteter auf Medien zugehen

Schwindendes Interesse der Bevölkerung

Erschwerte Wirkungserreichung

2

5

7

Noch attraktivere Angebote schaffen

Schwindendes Interesse von Unternehmen

Erschwerte Wirkungserreichung

2

5

7

Noch bessere Herausarbeitung von Vorteilen

Verbreitung inhaltsleerer Tierschutzsiegel 54

Beruhigung der Verbraucher, Zementierung d. Fleischkonsums

2

3

5

Beobachten, Öffentlichkeit ggf. warnen

Werbemaßnahmen der Agrarindustrie

Beruhigung der Verbraucher

3

4

7

Beobachten, Informationsarbeit leisten

Fortschreitende Überzüchtung der Tiere

Mehr Leid der »Nutztiere«

3

5

8

Verbraucher und Handel für das Thema sensibilisieren

Langfristig: Züchtung angeblich leidfreier Tiere

Beruhigung der Verbraucher, evtl. nichtmessbares Leid

3

4

7

Beobachten, ggf. Kampagnen entwickeln


5. Organisationsstruktur und Team

5.1 Vorstellung der handelnden Personen – das Leitungsteam Carsten Halmanseder – Leiter Straßen- und Informationskampagnen »Die Zustände bei der Haltung von Hühnern in industriellen Käfigen haben schon in früher Kindheit mein Bild von der Massentierhaltung geprägt. Es hat allerdings fast ein halbes Leben und ein paar einschneidende Erlebnisse gebraucht, um mit 36 Jahren zunächst einmal selbst auf dem eigenen Teller aufzuräumen sowie unmittelbar darauf auch aktiv im Tierschutz tätig zu werden. Die Kampagnen der Stiftung zur Beendigung der Hennenkäfighaltung in Deutschland und die entsprechenden Erfolge haben mich 2007 sehr beeindruckt und veranlasst, mich ehrenamtlich für die Stiftung zu engagieren. Seit 2011 bin ich beruflich für die Stiftung tätig und konnte mich bereits in den Jahren zuvor intensiv mit der Planung und Durchführung von Tierschutzaktionen und Kampagnen organisationsübergreifend befassen und mir ein entsprechendes Wissen aneignen sowie meine berufliche Erfahrung aus dem Projektmanagement einbringen. Der Bereich Straßen- & Informationskampagnen ermöglicht es, Menschen in persönlichen Gesprächen für eine bewusst tierfreundliche, gesunde und umweltschonende Ernährung zu interessieren und ihnen die Zusammenhänge zwischen dem enormen Potential des persönlichen Konsumverhaltens und der damit einhergehenden Verantwortung näherzubringen. Dieser pragmatische Ansatz unserer Arbeit ist mir besonders wichtig.« Silja Kallsen-MacKenzie – Leiterin Unternehmenskampagnen »Die Ferien meiner Kindheit verbrachte ich überwiegend auf dem Hof meines Onkels, der in Norddeutschland einen Milchbetrieb führt. Kälber zähmen und Kühe von der Weide in den Stall treiben gehörten zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Ich erinnere mich noch an den Tag, an dem ich mich – entgegen aller Tradition in meiner Großfamilie – mit 12 Jahren dazu entschied, Vegetarierin zu werden: Mein Onkel hatte mir mitgeteilt, dass ich mich von »Patchwork«, dem Bullenkalb, das ich benannt und gezähmt hatte, verabschieden müsse, weil es vom Schlachter abgeholt werde. Danach war mir klar, dass ich kein Fleisch mehr anrühren wollte. Erst viel später – als ich während meiner Auslandsaufenthalte in Kalifornien meine ersten Erfahrungen mit veganer Ernährung sammelte – verstand ich den Zusammenhang zwischen Milchgewinnung und dem Fleisch der Milchkuh-Kälber. Nach meinem Studium der mehrsprachigen Kommunikation wurde mir bewusst, dass ich einen Weg finden müsste, meine Kenntnisse soweit wie möglich »sinnvoll« zu nutzen – und dieser tat sich über die Stiftung früher auf als erwartet. Ich war die erste Praktikantin der Stiftung und wurde – auch dank einer Zusammenarbeit mit Compassion in World Farming – übernommen. Seitdem trage ich dazu bei, Käfigeiern in Deutschland ein Ende zu bereiten und die vegane Idee voranzutreiben – was vor ein paar Jahren noch unvorstellbar war, ist heute Tagesgeschäft.«

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29 Mahi Klosterhalfen – Geschäftsführender Vorstand »Nach dem Abitur wollte ich eigentlich ein erfolgreicher Unternehmer werden und entschied mich daher für ein BWL-Studium. Zu den Themen Tierschutz und Tierrechte kam ich durch eine Art Versehen: Ich las aus generellem Interesse die Autobiographie von Mahatma Gandhi und war zutiefst beeindruckt von einer Stelle, an der ein kranker Gandhi seinen britischen Ärzten erklärte, er wolle lieber sterben als für den Tod eines Huhns verantwortlich zu sein (das Hühnerfleisch sollte ihn heilen). Inspiriert von dieser Haltung entschloss ich mich spontan zu einem vegetarischen Testmonat, aus dem inzwischen neun Jahre vegane Lebensweise geworden sind. Ich wurde außerdem im Tierschutz aktiv und lernte Wolfgang Schindler, den Gründer unserer Stiftung kennen, der mir einen Vorstandsposten anbot. Nach Abschluss meines Studiums (2007) machte ich mich – zuerst ehrenamtlich, dann teilweise bezahlt – an den Ausbau der Stiftung. Dank einigen glücklichen (auch personellen) Entscheidungen konnte ich dazu beitragen, dass sich die damals weitestgehend inaktive Stiftung seitdem zu einer der treibenden Kräfte in den Tierschutz- und Tierrechtsbewegungen entwickelt hat.« Konstantinos Tsilimekis – Leiter Wissenschaftsressort »Zum Ende meines geschichts- und kulturwissenschaftlichen Studiums kam ich erstmals mit Schriften Albert Schweitzers in Kontakt, dessen Lehre von der Ehrfurcht vor allem Leben mich von Beginn an fesselte und – bisher hatte ich kaum darüber nachgedacht – davon überzeugte, dass vor allem auch Tiere eine weitgehende ethische Berücksichtigung durch den Menschen erfahren sollten. Angeregt von Schweitzer (und auch anderen Denkern wie Tolstoi und Gandhi) und nach eingehender Beschäftigung mit den gegenwärtigen Tierschutz- und Tierrechtsproblematiken, stellte ich meine Ernährung nahezu unmittelbar auf vegan um und beschloss 2011, keine weitere Universitätskarriere – ich hatte bereits mehrere Jahre als studentischer sowie über ein Jahr als wissenschaftlicher Mitarbeiter gearbeitet und plante schon meine Dissertation – anzustreben und mich stattdessen aktiv dem Tierschutz zuzuwenden. Erfreulicherweise schrieb unsere Stiftung genau zu diesem Zeitpunkt eine Bundesfreiwilligendienststelle aus, auf die ich mich erfolgreich bewerben konnte. Während des Dienstes konnte ich viele wertvolle und intensive Erfahrungen im praktischen Tierschutz und in der praktischen Umsetzung von Tierrechtsgedanken sammeln. Im Anschluss an den Bundesfreiwilligendienst wurde mir eine Festanstellung angeboten und die mehr als dankenswerte Möglichkeit gegeben, ein Wissenschaftsressort zur weiteren Fundierung der Stiftungsarbeit aufzubauen. Mithilfe eines kompetenten Ressort-Teams kann ich heute über u. a. Recherchen, Studienauswertungen, Artikelarbeiten, Vorträge, Umfragen und Evaluationen der Stiftungsarbeit zugleich meine Vorliebe für die Wissenschaft sowie meinen durch Albert Schweitzer hinzugewonnen Traum von einer aktiven ethischen Tier- und letztlich auch Menschenschutzarbeit tagtäglich ausleben.«


5.2 Partnerschaften, Kooperationen und Netzwerke Zwei Bündnisse leiten wir selbst: › Käfigfrei-Kampagne: http://albert-schweitzer-stiftung.de/kaefigfrei › Stopfleberstopp-Kampagne: http://albert-schweitzer-stiftung.de/stopfleberstopp Die Kampagnen werden von jeweils mehr als einem Dutzend weiterer Organisationen unterstützt. Die eigentliche Arbeit übernehmen größtenteils wir, während die anderen Organisationen mit ihren Namen hinter den Kampagnen stehen, im Bedarfsfall zu Protesten gegen einzelne Unternehmen aufrufen und auch einen Teil der Startkosten getragen haben. In den folgenden Kooperationen und Netzwerken engagieren wir uns aktiv: › Bauernhöfe statt Agrarfabriken (www.bauernhoefe-statt-agrarfabriken.de) › Donnerstag ist Veggietag (www.donnerstag-veggietag.de) › Kritischer Agrarbericht (www.kritischer-agrarbericht.de/index.php?id=86) › Vegan-vegetarisches Sommerfest (www.vegan-vegetarisches-sommerfest.de) › Veggie Parade (www.veggie-parade.de) › Wegwerfküken (www.wegwerfküken.de) › »Wir haben es satt«-Demo (www.wir-haben-es-satt.de) Wir sind außerdem (weitestgehend passiv) Partner bei folgenden Projekten/Kampagnen: › Bärenzwinger Berlin (www.baerenzwinger-berlin.de) › Great Ape Project (www.greatapeproject.de) › Kaninchenmast, nein danke (www.kaninchenmast.info) › Patenteinsprüche von Testbiotech e. V. (www.testbiotech.org) Eine strategisch hohe Bedeutung haben vor allem die Kooperationen, in denen wir eine aktive Rolle einnehmen. Während wir die Käfigfrei- und Stopfleberstopp-Kampagnen bereits weiter oben beschrieben haben, seien nachfolgend auch die anderen Projekte kurz beschrieben: Das Netzwerk »Bauerhöfe statt Agrarfabriken« unterstützt Bürgerinitiativen mit Rat und Know-How dabei, den Bau neuer Tierfabriken zu verhindern. Die Kampagne »Donnerstag ist Veggietag« richtet sich an Politik und Unternehmen und regt an, in öffentlichen Einrichtungen und Unternehmenskantinen mindestens 1x pro Woche ein gutes vegetarisch-veganes Angebot zu schaffen. Der kritische Agrarbericht wird jährlich publiziert und beleuchtet agrarische Entwicklungen sowie Alternativen. Wir haben uns zuletzt auch inhaltlich eingebracht. 55 Das vegan-vegetarische Sommerfest veranstalten wir gemeinsam mit unseren Partnern von Berlin Vegan und dem Vegetarierbund Deutschland 1x im Jahr in Berlin. Dabei zeigen wir der breiten Öffentlichkeit und den Medien die Vielfalt an fleischfreien und

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veganen Alternativen. An ca. 50 Ständen und auf einer Showbühne gibt es ein breites Angebot an Essen, Informationen, Kleidung und Unterhaltung. Die Veggie Parade führen wir ebenfalls mit Partnern 1x im Jahr in Berlin durch. Es handelt sich um ein internationales Konzept, über das die Idee der fleischfreien und veganen Ernährung positiv kommuniziert wird. Der Veggie Parade wird regelmäßig eine große Medienaufmerksamkeit zuteil. Beim Projekt »Wegwerfküken« handelt es sich vor allem um eine Webseite, die auf die Tatsache hinweist, dass die »Brüder der Legehennen« direkt nach dem Schlüpfen ge­tötet werden, weil sie keine Eier legen. Es werden Hintergrundinformationen und eifreie Rezepte zur Verfügung gestellt. Die Botschaft wird zudem über kreative Post­ karten verbreitet. Zur jährlichen »Wir haben es satt«-Demo erscheinen regelmäßig deutlich mehr als 20.000 Menschen, um gegen die Industrialisierung der Landwirtschaft zu demonstrieren. 56 Wir gehören zu den Trägerorganisationen.

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6. Organisationsprofil

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6.1 Allgemeine Angaben Name Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Sitz Wessobrunner Straße 33, 81377 München Gründung Gründungsjahr: 2000; Gründungsvater: Wolfgang Schindler Niederlassung Dircksenstraße 47, 10178 Berlin Rechtsform Rechtsfähige Stiftung des bürgerlichen Rechts Kontaktdaten Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Dircksenstraße 47 10178 Berlin Tel.: 030 – 400 54 68 0 Fax: 030 – 400 54 68 69 E-Mail: kontakt@albert-schweitzer-stiftung.de Webseite: http://albert-schweitzer-stiftung.de Link zum Leitbild http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns Link zur Satzung http://albert-schweitzer-stiftung.de/ueber-uns/satzung Link zum ITZ-Eintrag http://www.transparency.de/Die-Unterzeichner.2050.0.html Gemeinnützigkeit Die Stiftung ist seit ihrer Gründung ohne Unterbrechung im Sinne der §§ 51 ff. AO vom Finanzamt München als gemeinnützig anerkannt. Gemeinnützigen Zwecke: Förderung der Erziehung, Förderung der Volks- und Berufsbildung sowie der Studentenhilfe, Förderung des Tierschutzes. Der letzte Freistellungsbescheid ist datiert auf den 09.01.2012. Personalprofil Angaben in Köpfen (in Klammern: umgerechnet in Vollzeitstellen) Anzahl MitarbeiterInnen 57 davon hauptamtlich davon Honorarkräfte davon Bundesfreiwillige Ehrenamtliche 58

2012 10 (9,4) 5 (5) 1 (0,4) 4 (4) 800 (3,8)

2013 18 (17,2) 10 (9,2) 0 (0) 8 (8) 1.200 (5,7)

Unsere drei höchsten Bruttogehälter: 1. 3.540 Euro 2. 3.060 Euro 3. 2.780 Euro Aufwandsentschädigungen oder Sachbezüge gibt es nicht. Wenn MitarbeiterInnen die betriebliche Altersvorsorge nutzen, unterstützen wir das in der Höhe unserer Einsparungen. Unsere Gehälter liegen unter denen der meisten etablierten NGOs. 59 Wir sind unseres Wissens die erste etablierte Tierschutzorganisation, die Gehälter offenlegt, sodass Vergleiche innerhalb des Tierschutzes derzeit nicht möglich sind.


6.2 Governance 6.2.1 Leitungs- und Geschäftsführungsorgan Unser Leitungsorgan ist der Vorstand. Ihm gehören an: › Mahi Klosterhalfen (Vorsitzender) › Rolf Hohensee (Mitglied des Vorstands) › Hans-Georg Kluge (Mitglied des Vorstands) Unsere Vorstandsmitglieder sind ehrenamtlich tätig und erhalten weder Aufwandsentschädigungen noch Sachbezüge. Laut Satzung ist Mahi Klosterhalfen einzelver­ tretungsberechtigt. Seine Amtszeit ist auf Wunsch unseres Gründers unbeschränkt. Die Amtszeit aller anderen Vorstandsmitglieder (inkl. zukünftiger Vorsitzender) beträgt drei Jahre – Wiederwahl ist zulässig. Näheres regelt § 6 der Satzung. Der Vorstand entscheidet vor allem über unsere strategische Ausrichtung. Dazu erhält er auch Anregungen von den Mitarbeitern. Der Vorstand tagt nach Bedarf (im Jahr 2013 hat er zwei Mal getagt). Die Geschäftsführung (insb. Verantwortung für die operative Umsetzung der Strategieentscheidungen) wird vom Vorstand bestimmt. Dieses Amt hat Mahi Klosterhalfen inne. Sein Gehalt beträgt 3.540 Euro brutto (siehe Kapitel 6.1). 6.2.2 Aufsichtsorgan Wir werden von der Stiftungsaufsicht der Regierung von Oberbayern beaufsichtigt. Zudem wurde eine Wirtschaftsprüferin damit beauftragt, die Stiftung jährlich zu prüfen (siehe Kapitel 7.1). 6.2.3 Interessenkonflikte Personelle Überschneidungen oder Abhängigkeitsverhältnisse zwischen Leitung und Aufsicht gibt es nicht. Wir tätigen zudem keine Geschäfte mit nahestehenden Personen. Interessenskonflikte können potentiell in Mahi Klosterhalfens Doppelrolle als Vorstandsmitglied und Geschäftsführer entstehen – insb. in der Festlegung des Geschäftsführergehalts. Um in diesem Punkt Transparenz zu schaffen, hat der Vorstand fest­ gelegt, dass sich das Geschäftsführergehalt an Gruppe 13 der Monatsentgelttabelle des öffentlichen Diensts zu orientieren hat, wobei statt der dort vorgesehenen Gehaltssprünge das Gehalt nach drei und nach sechs Jahren um je 10 % erhöht wird. 60 6.2.4 Internes Kontrollsystem Unser Controlling erfolgt monatlich anhand betriebswirtschaftlicher Auswertungen (BWA). Dabei werden Höhe und Verteilung der Einnahmen und Ausgaben sowie die Liquidität betrachtet und Hochrechnungen durchgeführt, um Ausmaß, Geschwindigkeit und Schwerpunkte des weiteren Wachstums festzulegen. Neben Finanzdaten werden monatlich auch Indikatoren sowie die Erreichung von qualitativen und quantitativen Zielen betrachtet. Bei Negativabweichungen werden die Ursachen analysiert sowie entsprechende Maßnahmen entwickelt und umgesetzt. Durchgeführt wird das Controlling vom Geschäftsführer unter teilweiser Einbeziehung der BereichsleiterInnen.

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Im Umgang mit Rechnungen haben wir im Jahr 2014 das Vieraugenprinzip eingeführt. Zuständig sind Mahi Klosterhalfen und Dirk Reuter. 6.3 Eigentümerstruktur, Mitgliedschaften und verbundene Organisationen 6.3.1 Eigentümerstruktur An unserer Stiftung halten weder private noch juristische Personen Anteile. Dies ist auch nicht möglich. 6.3.2 Mitgliedschaften in anderen Organisationen Wir sind Mitglied im Bundesverband Deutscher Stiftungen und bei der Interessens­ gemeinschaft für gesunde Lebensmittel (IG FÜR). 6.3.2 Verbundene Organisationen Wir sind mit keinen Organisationen juristisch verbunden und halten auch keine Anteile an anderen Organisationen (von zeitweisen Minimalbeteiligungen an börsennotierten Aktiengesellschaften abgesehen). Unser Vorstandsvorsitzender ist (ehrenamtlich) zweiter Vorsitzender der Fincke-Stiftung »auch Tiere haben Rechte«. Unser Vorstandsmitglied Hans-Georg Kluge ist (ehrenamtlich) Mitglied im Vorstand der Erna-Graff-Stiftung für Tierschutz in Berlin. Sowohl national als auch international tauschen wir uns (meist unregelmäßig) mit verschiedenen Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen aus. Ebenfalls unregelmäßig führen wir gemeinsame Projekte mit Organisationen aus dem In- und Ausland durch. Hervorzuheben sind Compassion in World Farming (UK) und der Vegetarierbund Deutschland. 6.4 Umwelt- und Sozialprofil Zum Umweltschutz tragen wir durch folgende Punkte bei: › Wir kaufen Büromöbel sowie einen Großteil unserer IT-Ausstattung gebraucht, › Wir verwenden ausschließlich Recyclingpapier (sowohl im Büroalltag als auch bei Druckaufträgen), › Bürobedarf bestellen wir bei einem »ökofairen« Anbieter, › Reisen (außerhalb der PKW-gebundenen GrunzMobil-Tour) finden in aller Regel mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt (2. Klasse), 61 › Inlandsflüge buchen wir nur in Ausnahmesituationen, Auslandsreisen sind absolute Ausnahmen, › wir haben keine Dienstwagen, › wir beziehen Ökostrom, › alle Reinigungsmittel, Seifen etc. sind ökologisch und vegan (gilt auch für die vom Reinigungsdienst verwendeten Putzmittel).

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Zum Sozialprofil gehören die folgenden Punkte: › Weitestgehend flexible Arbeitszeiten, › weitestgehend freie Einteilung von Heimarbeitstagen, › Tiere am Arbeitsplatz sind erlaubt, › Weiterbildungsmaßnahmen innerhalb der Arbeitszeit werden unterstützt und finanziert, › die Arbeitsplätze sind ergonomisch (inkl. höhenverstellbarer Tische), › wir bieten die betriebliche Altersvorsorge an und unterstützen diese im kleinen Rahmen, › Mitarbeitergespräche finden wöchentlich statt, › das Erreichen von Meilensteinen wird mit dem gesamten Team gefeiert (finanziert vom Vorstand, nicht durch Spenden), › das gesamte Team wird wöchentlich über die wichtigsten Entwicklungen aus allen Stiftungsbereichen informiert, um stets einen Gesamtüberblick zu haben, › alle MitarbeiterInnen, die dem Geschäftsführer nicht direkt unterstehen, haben mehrmals im Jahr Gruppenmeetings mit dem Geschäftsführer, › der Geschäftsführer hat eine »Open-Door-Policy« für alle MitarbeiterInnen.

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Foto: J端rgen Laufer



7. Finanzen und Rechnungslegung

7.1 Buchführung und Rechnungslegung Für unsere Buchführung ist der Büro- und Verwaltungsservice Andrea Falcke, Berlin (extern) zuständig, der eine doppelte Buchführung mit der Software Eurofibu Plus vornimmt. Den Jahresabschluss erstellt Steuerberater Jens-Martin Müller, Berlin (extern). Er erstellt eine Einnahmen-Überschussrechnung nach § 4 (3) EStG. Geprüft wird der Jahresabschluss zum einen von der Stiftungsaufsicht Oberbayern und zum anderen von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Hamann & Partner, Berlin (extern). Die Wirtschaftsprüfung erfolgt im dritten oder vierten Quartal 2014. Für die Zukunft wird angestrebt, die Prüfung im ersten oder zweiten Quartal durchführen zu können. Bei der Berechnung der Verwaltungskosten orientieren wir uns an den Vorgaben des DZI. Einziger uns bekannter Unterschied: Bei Ausgaben, die teilweise den Projekt- und teilweise den Verwaltungskosten zuzurechnen sind, sieht das DZI eine Einteilung in 25-Prozent-Schritten vor (also z. B. 75 % Verwaltungskosten, 25 % Projektkosten); wir arbeiten bislang mit einer feineren Aufteilung und werden prüfen, die DZI-Schritte zu übernehmen. 7.2 Vermögensrechnung Aktiva I. Immaterielles Vermögen (z. B. Software) II. Sachanlagen III. Finanzanlagen IV. Kasse, Bank Summe Aktiva

2012 2013

Passiva I. Stiftungskapital II. Ergebnisrücklagen III. Ergebnisvorträge IV. Mittelvortrag Summe Passiva

2012 2013 61.129 81.129 34.000 0 275.690 297.107 21.417 -28.425 392.236 349.811

3.959 9.505 260.176 118.596 392.236

2.506 10.969 228.348 107.988 349.811

Alle Angaben sind in Euro. Wir haben keine Immobilien, keine Forderungen und keine Verbindlichkeiten.

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7.3 Einnahmen und Ausgaben Alle Angaben sind in Euro. Einnahmen Spenden und Förderschaften Zustiftungen Zuschüsse Agentur f. Arbeit & BFD Sonstige Einnahmen Summe Einnahmen

2012 312.853 10.000 17.663 16.316 356.832

Aufteilung der Einnahmen 2 %  Sonstige 4 %  Zustiftungen 6 %  Zuschüsse 88 %   Spenden & Förderschaften

Hinweise zu den Einnahmen Wir hatten keine Einnahmen aus öffentlichen Aufträgen. Es gab keine Spenden von privaten oder juristischen Personen, die mehr als 10 % der Einnahmen ausgemacht haben (auch nicht mehr als 5 %).

2013 Veränderung 406.257 + 29,9 % 20.000 + 100,0 % 25.442 + 44,0 % 11.359 − 30,8 % 463.058 + 31,2 %


Ausgaben Projektkosten Werbekosten Verwaltungskosten 62 Finanzierungskosten Steuern 63 Sonstige Ausgaben Summe Ausgaben Jahresergebnis

2012 2013 Veränderung 288.443 445.564 + 54,5 % 528 155 − 70,6 % 33.374 55.989 + 67,8 % 0 0 0 0 3.182 7.530 + 136,6 % 325.527 509.238 + 56,4 % 31.305 − 46.180

Aufteilung der Ausgaben

1 %  Sonstige 11 %  Verwaltungskosten 88 %   Projektkosten

Hinweise zu den Ausgaben Von den Projektkosten entfallen 243.014 Euro auf Personalkosten (54,5 %). Von den Verwaltungskosten entfallen 32.636 Euro auf Personalkosten (58,3 %). Die Kosten der in den vorangegangenen Kapiteln vorgestellten Projekte ergeben in Summe nicht die gesamten Projektkosten, da wir in diesem Bericht nicht alle Projekte ausführlich vorstellen können. Keinen Eingang in den Bericht gefunden haben z. B. der Aufbau unserer regionalen Aktionsgruppen, diverse Demonstrationen und Aktionen, politische Lobbyarbeit sowie Teile der Arbeit unseres Wissenschaftsressorts. Explizit hinweisen möchten wir auf unsere Stiftungspolitik, kein Geld für klassische Fundraising-Methoden wie Spendenmailings (Briefe), Haustür- oder Straßenwerbung oder sonstige bezahlte Spendenwerbung (Print, Internet, Radio, TV etc.) auszugeben.

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Hinweise zur Liquidität Die Summe aus liquiden Finanzanlagen (ein Teil der ausgewiesenen Finanzanlagen) und Bankguthaben beträgt 224.602 Euro. In Relation zu den Ausgaben ergibt sich ein Verhältnis von 0,44, was ziemlich genau unserem angestrebten Verhältnis von 0,5 entspricht. Anders ausgedrückt: Wir haben liquide Mittel, die ausreichen, um knapp ein halbes Jahr Stiftungsarbeit zu finanzieren. Angepeilt ist genau ein halbes Jahr. Dies erscheint uns als gesunde Mischung zwischen ausreichenden Sicherheitsreserven und einer zeitnahen Mittelverwendung zur Erreichung der Stiftungsziele. 7.4 Finanzielle Situation und Planung Das Jahr 2013 verlief sehr erfolgreich, auch wenn das Wachstum der Einnahmen nicht ganz so stark war wie erwartet. Deshalb haben wir auch die Ausgaben unter den im letzten Bericht geschätzten 600.000 Euro gehalten. Der Grund für das langsamere Wachstum der Einnahmen ist eine (auch durch unsere Kommunikation begünstigte) Veränderung im Spenderverhalten: Während die Einmalspenden nahezu konstant geblieben sind, haben sich die regelmäßigen Förderbeiträge um 84 % erhöht. Obwohl Einmalspenden im Durchschnitt höher sind als Förderbeiträge, begrüßen wir diese Entwicklung sehr, denn Förderschaften schaffen eine stabile Basis für den weiteren Ausbau unserer Arbeit. Verstärkt wird das dadurch, dass uns unsere Förderinnen und Förderer sehr treu sind: die Stornierungsquote ist einstellig (von anderen Organisationen sind uns deutlich zweistellige Quoten bekannt). Seit der Veröffentlichung unseres ersten Transparenzberichts ist die Stornierungsquote sogar noch gesunken. Seit dem 31.12.2013 und vor Fertigstellung dieses Berichts wirkt sich vor allem ein Ereignis auf unser Jahr 2014 aus: Wolfgang Schindler, unser verstorbener Gründer, hat die Stiftung in seinem Vermächtnis mit rund 260.000 Euro bedacht. Auch wenn wir grundsätzlich bestrebt sind, keine großen finanziellen Polster aufzubauen (siehe auch Hinweis zur Liquidität in Kapitel 7.3), wird sich dadurch in 2014 ein sechsstelliger Überschuss ergeben, den wir in den kommenden Jahren aufbrauchen werden. Für das Jahr 2014 rechnen wir mit Einnahmen i. H. v. 750.000 Euro und mit Ausgaben i. H. v. 600.000 Euro. Chancen für weiteres Wachstum sehen wir in einer erhöhten öffentlichen Präsenz (Demos, Aktionen, Medien), einer weiter wachsenden Professionalisierung (und damit einhergehender Außenwirkung) und in weiter wachsenden Fördererzahlen. Risiken würden daraus entstehen, dass sich diese Entwicklungen nicht wie bisher fortsetzen oder gar umkehren. Dies ist für uns derzeit nicht absehbar.

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Endnoten

1 Allein im Jahr 2013 wurden in Deutschland 765 Mio. Tiere geschlachtet (exkl. Fische), siehe http://albert-schweitzer-stiftung. de/aktuell/schlachtzahlen-2013. Ohne andere Tierschutzanliegen schmälern zu wollen, sei beispielhaft erwähnt, dass im Jahr 2012 Tierversuche an rund 3,1 Mio. Tieren durchgeführt wurden: http:// www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/Tier/ Tierschutz/2012TierversuchszahlenGesamt.pdf?__blob=publicationFile 2 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/gesetzesbruche-in-dernutztierhaltung 3 Dass eine gut geplante vegetarische/vegane Ernährung für alle Lebenslagen geeignet ist, bestätigt z. B. die größte Vereinigung von Ernährungsexperten in den USA, die Academy of Nutrition and Dietetics, und das zur australischen Regierung gehörende National Health and Medical Research Council: http://www.eatright.org/About/Content. aspx?id=8357, http://www.nhmrc.gov.au/_files_nhmrc/publications/ attachments/n55_australian_dietary_guidelines_130530.pdf 4 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/umweltschutz-messergabel-rezension 5 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/welthungerentwicklungspolitik-fleischfrage 6 Siehe http://www.theguardian.com/science/2014/mar/04/animal-proteindiets-smoking-meat-eggs-dairy 7 Eine Quantifizierung der Betroffenen je Problembereich und des genauen Ausmaßes der Probleme würde den Rahmen dieses Berichts sprengen. Die nachfolgenden Ausführungen verdeutlichen aber zumindest das grobe Ausmaß. 8 Siehe http://www.bvdf.de/in_zahlen/tab_05/ 9 Siehe http://berichte.bmelv-statistik.de/SJT-4010500-0000.pdf 10 Siehe Fußnote 1. Da es einen Exportüberschuss im einstelligen Prozentbereich gibt, wird, um konservative Angaben zu machen, nur von »über 700 Mio.« Tieren gesprochen. 11 Laut http://fishcount.org.uk/ werden pro Jahr mindestens eine Billion Meerestiere getötet. Der deutsche Fischkonsum hat laut FAO einen Anteil von 1,11 % am globalen Fischkonsum. Geht man vereinfacht von einer global einheitlichen Verteilung der Fangmethoden und konsumierten Fischarten aus, dann werden für den deutschen Bedarf pro Jahr etwa elf Milliarden Fische getötet. 12 Zum Anteil Wildfang/Aquakultur siehe http://www.fao.org/docrep/016/ i2727e/i2727e.pdf, S. 21. 13 Die gängigen Systeme sind hier beschrieben: http://albert-schweitzerstiftung.de/massentierhaltung. Der Bio-Anteil liegt in den meisten Kategorien im kleinen einstelligen Prozentbereich: http://www.boelw.de/ uploads/media/pdf/Dokumentation/Zahlen__Daten__Fakten/ZDF_2013_ Endversion_01.pdf, S. 11. Andere Produktionssysteme, die nennenswert über gesetzliche Mindeststandards hinausgehen, haben Marktanteile im Promillebereich. 14 Siehe für Landtiere www.biowahrheit.de und für Wildfische http://albertschweitzer-stiftung.de/massentierhaltung/fische-wild 15 Siehe http://www.fao.org/ag/againfo/resources/en/publications/tackling_ climate_change/index.htm 16 Regenwald wird u. a. gerodet, um Soja anzubauen, das vor allem für die Tiermast eingesetzt wird, sowie um Weideflächen zu schaffen. Da es auch noch weitere Gründe für die Rodung gibt (vor allem Holzgewinnung), lässt sich der sogenannten Nutztierhaltung ohne weiteres kein konkreter Anteil an den Rodungen zuschreiben. Laut FAO werden pro Jahr 13 Mio. ha Wald gerodet bzw. durch Naturereignisse zerstört: http://www.fao.org/ docrep/013/i1757e/i1757e.pdf, S. 15.

17 Jährlich werden auf deutschen Äckern und Wiesen rund 200. Mio. Tonnen Gülle verteilt, siehe http://www.rlv.de/rlv_.dll?pageID=4570. Dies trägt über die Abgabe von Ammoniak zum Waldsterben und damit massiv zum Klimawandel bei, siehe http://www.robinwood.de/german/ wald/waldsterben/index.htm; http://www.bmelv.de/SharedDocs/ Downloads/Service/AnWis/Heft508.pdf?__blob=publicationFile. In vielen Teilen Deutschlands führt es zudem zu einer starken Belastung des Grundwassers mit Nitrat: Wie der aktuelle Nitratbericht der Bundesregierung zeigt, weisen bereits rund 50 % von insgesamt 162 ausgesuchten Grundwassermessstellen eine hohe Nitratbelastung auf, siehe http://www.bmelv.de/SharedDocs/Downloads/Landwirtschaft/ Klima-und-Umwelt/Nitratbericht-2012.pdf?__blob=publicationFile). Vor allem gesundheitlich bedenklich wird Nitrat, wenn es u. a. zu krebserregendem Nitrit umgewandelt wird, das zudem insbesondere für Säuglinge eine Todesgefahr birgt, siehe http://www.lgl.bayern.de/ lebensmittel/warengruppen/wc_59_trinkwasser/et_trinkwasser_nitrat. htm 18 http://www.fao.org/nr/water/news/solaw_launch.html 19 Siehe https://www.ciwf.org.uk/includes/documents/cm_docs/2012/f/ foodsense.pdf 20 Siehe http://www.epo.de/index.php?option=com_content&view=ar ticle&id=9417%3Aweniger-fleischkonsum-wuerde-armen-laendernhelfen&catid=99%3Atopnews&Itemid=1 21 Das Tierschutzrecht orientiert sich meistens an den Wünschen der Tierhalter, wie sich u. a. an den vielen Ausnahmeregelungen im Tierschutzgesetz erkennen lässt. Gesetzliche Mindeststandards stören die Outputmaximierung meist nicht oder nur minimal. Ausnahmen, wie das Verbot der Batteriehaltung von Legehennen, müssen hart erkämpft werden. 22 Dies nicht zuletzt wohl auch vor allem deshalb, gerade was Deutschland betrifft, um die Gewinne der in den letzten Jahren zunehmend verstärkten Exportorientierung sowie die stetige Erschließung neuer Märkte (v. a. in Asien) nicht durch einen deutlichen Rückgang der Tierproduktion zu gefährden. Im Jahr 2013 erzielte die Gesamtheit der deutschen Agrarexporte den bisherigen Höchststand von 62,7 Mrd. Euro, siehe http://www.agrarheute.com/agrarexporte-608169?utm_ source=newsletter&utm_medium=Email&utm_campaign=19-062014&utm_content=news 23 Zu den steigenden Exporten siehe http://berichte.bmelv-statistik.de/SJT6030200-2012.pdf 24 Wir vermuten zum einen, dass vielen Entscheidern die Konsequenz fehlt, den eigenen Konsum von Tierprodukten zu beenden oder ihn deutlich einzuschränken, weshalb sie sich mit dem Thema nicht unvoreingenommen beschäftigen. Zum anderen dürften viele Organisationen davor zurückschrecken, ihren Spendern und Mitgliedern eine Ernährungsumstellung zu empfehlen. 25 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/kaefigfrei 26 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/stopfleberstopp 27 Zu den letzten beiden Punkten ist eine eigene Webseite geplant. 28 Derzeit fehlen uns die Kanäle und stilistischen Ansprechmöglichkeiten, um jüngere Menschen zu erreichen. Bei Menschen über 64 beobachten wir tendenziell eine abnehmende Bereitschaft, sich mit dem Thema Ernährungsumstellung zu beschäftigen. 29 Siehe https://www.uni-hohenheim.de/news/fleischkonsum-indeutschland-zahl-der-vegetarier- verdoppelt-sich-genereller-trend-zuweniger-fleisch 30 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/selbst-wennbroschuren-bestellen 31 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/kampagnen/grunzmobil-tour 32 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/helfen/lkw-planen


33 Hier wurden die Umsätze aus den Bereichen Backwaren, Süßwaren und Dauerbackwaren, Fertiggerichte und sonstige Nahrungsmittel sowie Würzen und Saucen addiert. Auch Teile der anderen Produktionsbranchen sind für uns relevant, siehe http://www.bve-online.de/download/ deutsche-ernaehrungsind2013, S. 4. 34 Siehe http://www.derhandel.de/news/unternehmen/pages/ Branchenstatistik-Lebensmittelhandel-mit- Umsatzplus-8365.html 35 Siehe http://www.bve-online.de/download/deutsche-ernaehrungsind2013, S. 15. 36 Siehe https://ergebnisse.zensus2011. de/#StaticContent:00,BEV_1_1_1,m,table 37 Siehe Fußnote 27. 38 Im Jahr 2012 haben wir die Kosten für den gesamten Bereich Straßenkampagnen ausgewiesen – die GrunzMobil-Tour ist nur ein Teil dieses Bereichs. Eine Vergleichbarkeit zu 2013 ist daher nicht gegeben. 39 Im Jahr 2012 haben wir die Kosten für das Wissenschaftsressort noch nicht separat erhoben. 40 Die Kosten belaufen sich aufs gesamte Ressort – nicht nur auf die hier dargestellten Tätigkeiten und Wirkungen. Hintergrund ist, dass die Entscheidung zur Aufnahme in diesen Bericht relativ kurzfristig gefallen ist. Eine Überarbeitung der Kostenstellen folgt, um in Zukunft differenziertere Angaben zu machen. 41 Durch den Wechsel auf Rollen-Offset-Druck und die Erhöhung der Stückzahl auf 250.000 Broschüren pro Auflage konnten wir die Kosten deutlich reduzieren. 42 Die »Fincke-Stiftung – auch Tiere haben Rechte« trägt 50 % der angegebenen Kosten. 43 Gezählt werden nur EmpfängerInnen, die den ersten Newsletter öffnen. 44 Die letzten acht der vorerst 20 Planen lassen wir im Jahr 2014 drucken. Geplant war eine schnellere Umsetzung, aber Partnersuche, Vertragsabschlüsse, Druck und Montage haben mehr Zeit in Anspruch genommen als erwartet. Die ursprünglich geplante Zahl von insgesamt 20 Planen werden wir übertreffen. 45 Dieser Rückgang war aufgrund von veränderten Marktbedingungen zu erwarten (siehe 3.6). 46 Bei (konservativ geschätzt) jährlich 700 Mio. für den deutschen Markt geschlachteten Landtieren und 81,8 Mio. Einwohnern, werden pro Einwohner jährlich 8,6 Landtiere geschlachtet. Es wird konservativ angenommen, dass 9 von 10 gedruckten Broschüren verteilt werden, nur jede zweite verteilte Broschüre (von nur einer Person) gelesen wird, bei 80 % der LeserInnen keinerlei Effekt eintritt und bei 20 % der LeserInnen der durchschnittliche Effekt eintritt, dass (nur) ein Jahr lang keine Tiere gegessen werden. Dann haben 100 Broschüren den rechnerischen Impact, dass 77 Landtiere nicht gemästet und geschlachtet werden (100 * 0,9 * 0,5 * 0,2 * 8,6 = 77,4). Tatsächliche Auswirkungen auf die Schlachtzahlen treten selbstverständlich bei so kleinen Zahlen nicht auf. Trotzdem eignet sich der Wert zur Orientierung, denn ab einem gewissen Punkt treten solche Auswirkungen ein und die 77 Tiere pro 100 Broschüren können als Mittelwert dienen. 47 Nicht einberechnet ist, dass die Broschüre kontinuierlich überarbeitet und verbessert wird. Es ist davon auszugehen, dass ihr Impact dadurch steigt. 48 Vermutlich konservativ wird angenommen, dass sich der Verbrauch pro Kopf durchschnittlich von 8,6 auf 4,3 Tiere halbiert und die Wirkung nur ein Jahr lang anhält.

49 Konservativ angenommen wird, dass jede Plane 5 Jahre lang jeweils 300 Tage genutzt wird und jeden Tag von 1.000 Menschen gesehen wird. Das ergibt 5 * 300 * 1.000 = 1,5 Mio. Sichtungen. Der Einfachheit halber wird angenommen, dass es zu keinen Doppelsichtungen von einzelnen Menschen kommt. Bei 3,7 % (9,5 % - 5,8 %, siehe Kapitel 3.4) dieser Menschen entsteht die definitive Bereitschaft, noch im selben Jahr weniger Fleisch zu essen (1.500.000 * 0,037 = 55.500). Es wird angenommen, dass nur jeder Fünfte dieser 55.500 Menschen, also 11.100 Menschen, diesen Entschluss umsetzt und 3 Tiere weniger isst. Weiter wird konservativ angenommen, dass die Wirkung danach verpufft und dass keinerlei Wirkung bei den Menschen entsteht, die ihren Fleischkonsum ohnehin reduzieren wollen, ohne bislang Taten folgen zu lassen. Außerdem wird konservativ angenommen, dass kein Impact durch die messbare Einstellungsänderung zum Thema »Nutztiere« entsteht. So ergibt sich ein rechnerischer Impact von 11.100 * 3 = 33.300 Tieren pro Plane. 50 Siehe N. Cooney, »Veganomics« (2013). 51 Siehe http://de.statista.com/statistik/daten/studie/36573/umfrage/prokopf-verbrauch-von-fleisch-in-deutschland-seit-2000/ 52 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/schlachtzahlen-2013 53 Ein Schnipseldienst sichtet Medien und stellt den Kunden gefundene Medienberichte zu bestimmten Suchwörtern zu (inkl. Angaben zur Reichweite). 54 Mehr dazu: http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/tierschutzsiegelmehr-schein-als-sein 55 Siehe den Beitrag »Eine Frage der Kultur – Alternativen zum agrarindustriellen Missbrauch der Tiere« von Konstantinos Tsilimekis: http://www.kritischer-agrarbericht.de/index.php?id=340 56 Siehe http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/wir-haben-es-satt25000-menschen-auf-der-strasse 57 Zu den Hauptamtlichen haben wir im Jahr 2013 einen Auszubildenden hinzugezählt, da uns diese Kategorie am geeignetsten erschien. 58 Die Zahlen sind so hoch, weil wir auch Personen zählen, die für 1-2 Stunden am GrunzMobil helfen. Um Verzerrungen zu meiden, zählen wir die Ehrenamtlichen bei der Gesamtzahl der MitarbeiterInnen nicht mit. Unsere Wertschätzung für das Engagement schmälert das keinesfalls. 59 Zum Vergleich siehe z. B. die Aufstellung im Campact Transparenzbericht 2012, S. 26: http://blog.campact.de/2013/08/campact-enthullt-soverwenden-wir-unser-geld/ 60 Ausgangsbasis ist die Zugehörigkeit zur Stiftung, die im konkreten Fall Ende 2007 begonnen hat. Über Erhöhungen nach dem siebten Jahr wurde noch nicht entschieden. 61 Ausnahme: Wenn die Deutsche Bahn Sparangebote macht, durch die Fahrten in der 1. Klasse nur unwesentlich teurer sind als in der 2. Klasse, werden vereinzelt auch 1.Klasse-Tickets gebucht. 62 Auch wenn wir relativ niedrige Verwaltungskosten haben, weisen wir darauf hin, dass es aus unserer Sicht falsch ist, NGOs maßgeblich anhand ihrer Verwaltungskosten zu beurteilen. Dazu drei Punkte: 1) Es gibt keine festen Regeln, wie der Verwaltungsaufwand zu berechnen ist. Die entsprechenden Angaben einzelner NGOs sind daher im Grunde nicht vergleichbar. 2) Über die Verwaltungskosten wird die Infrastruktur geschaffen, ohne die eine NGO nicht arbeiten kann. 3) Wirklich wichtig ist, was eine Organisation tatsächlich bewirkt. Das ist zumindest bis zu einem gewissen Grad weitgehend unabhängig von der Höhe der Verwaltungskosten. 63 Die Lohnnebenkosten haben wir den Personalkosten hinzugerechnet, die wir wiederum den Projekt- und Verwaltungskosten zugeordnet haben.


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Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt Dircksenstraße 47 10178 Berlin Tel.: 030 - 400 54 68 0 Fax: 030 - 400 54 68 69 E-Mail: kontakt@albert-schweitzer-stiftung.de Website: http://albert-schweitzer-stiftung.de V.i.S.d.M.: Mahi Klosterhalfen

Der Verein Social Reporting Initiative e.V. (SRI) hat diesen Druck großzügig mit Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert.


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