Nationale Informationsstelle für Kulturgüter Erhaltung NIKE
Bern
Neue Zukunft für stadtbildprägendes Baudenkmal
Die palastartige Schulanlage Viktoria setzt gleich am Eingang des Breitenrainquartiers einen städtebaulichen Akzent. Das prächtige Gebäude ist mit seinen reichen, aber klar gegliederten Neurenaissanceformen das vielleicht repräsentativste Schulhaus der Stadt. Es zeigt exemplarisch, welch hoher Stellenwert der Bildung als staatlicher Aufgabe in der Zeit seiner Erbauung zugemessen wurde. M it dem Haus, vom bekannten Architekten Otto Lutstorf nach seinem Wettbewerbssieg zwischen 1905 und 1906 für die Stadt Bern errichtet, ist nicht immer sorgfältig umgegangen worden; die Anlage präsentierte sich lange in einem lamentablen Zustand. © Walter Mair, Zürich Wohl in der Absicht, Passanten vor herunterfallenden Sandsteinbrocken zu schützen, wurden sämtliche Gesimse abgeschlagen. Historische Fenster gab es nur noch im Treppenhaus, alle anderen waren durch Aluminiumfenster mit platten Industrieprofilen und unpassender Teilung ersetzt worden. M it der Umnutzung für die GIBB (Gewerblich-Industrielle Berufsschule Bern) wurde schliesslich ein Wettbewerb für die Sanierung sowie eine umfangreiche Erweiterung ausgeschrieben. Dieser anspruchsvollen Aufgabe haben sich die Graber Pulver Architekten auf konzeptueller Ebene angenähert. Nicht der inszenierte Bruch mit der Tradition, nicht der willentliche – und oft auf den vordergründigen Effekt abzielende – Kontrast wurde gesucht. Vielmehr setzten sich die Architekten bis in die M aterialisierung und Farbgebung intensiv mit dem Altbau auseinander und schufen aufgrund der Erkenntnisse eine selbstbewusste zeitgenössische Antwort. Eine neue Zukunft für dieses stadtbildprägende Baudenkmal hat begonnen!
Samstag 8.9. 9, 10.30, 12, 14 und 15.30 Uhr (Dauer ca. 1 Std.)
Wo: Viktoriastrasse 71, Schulhof, beim neuen Haupteingang
ÖV: Tram 9 und Bus 10 bis Haltestelle «Viktoriaplatz»
Was: Führungen durch M itarbeitende der Denkmalpflege der Stadt Bern und Vertreter der Graber Pulver Architekten
Organisation: Denkmalpflege der Stadt Bern
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