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Albrecht Schnepf
Andererseits stellt sich die Frage, inwieweit die Originalität und Singularität für die künstlerische Qualität eines Werks überhaupt von Bedeutung ist. Ob nicht seine n-fache Klonierung n-fache Wirkung hervorzubringen in der Lage ist. Diese Frage führt uns in die Niederungen des Kunstmarktgeschehens. Das Postulat nach der „Einzigartigkeit“ rekurriert unserer Auffassung nach auf schlichtes Angebot-Nachfrage-Denken, auf die „un-künstlerische“ Fälscherdiskussion, die vorgibt, im Fälscher den Epigonen zu sehen; sich in Wirklichkeit aber in der Angst verzehrt, das jeweilige Werk könne monetär an Wert verlieren, wenn es als „einzigartiger Klonⁿ den Markt überschwemmt und „demokratisch“ jedem verfügbar wird. Dem so genannten Banausen ebenso wie der Krämerseele, die sich von ihm eine „Wert-Anlage“ mit garantierter „Wert-Steigerung“ versprochen hatte und wirtschaftlich sich darob betrogen sieht.