HOTEL+FARBE Farbgestaltungskonzepte anhand von Beispielen aus Südtriol

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Impressum: Š Alexander Karnutsch Hirzerstr. 15 I-39011 Lana Design Buchcover ganeshGraphics, Lana Alle Rechte vorbehalten Lana-Italien, September 2015 3


Zusammenfassung

In der hier vorliegenden Diplomarbeit wird die Raum- und Farbgestaltung von Hotelbauten erörtert. Zunächst werden die allgemeine Zielsetzung sowie Grundlagen zur Farbgestaltung dargestellt und die Wirkung von Farbe auf den Menschen genauer untersucht. Anhand der Anforderungen an die verschiedenen Funktionsbereiche eines Hotels und deren jeweiligem Energieniveau werden dabei Gestaltungsgrundsätze aufgezeigt. Nach einer genaueren Betrachtung der zeitgenössischen Architektur und insbesondere der Hotelarchitektur in Südtirol, werden drei unterschiedliche Südtiroler Hotelbeispiele in Bezug auf ihr Farbkonzept analysiert. Am Beispiel des Hotels Petra in Lana/Südtirol wird für ein bestehendes Hotel eine Analyse durchgeführt und eine Farbgestaltung entsprechend der beschriebenen Grundsätze erarbeitet und praktisch umgesetzt.

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Inhaltsverzeichnis

1 1.1 1.2

Einleitung Ausgangslage Ziel

8 8 10

2 2.1

Von der Theorie… Faktoren der Hotelgestaltung 2.1.1 Angebot und Ambiente 2.1.2 Gesamtbild und Stimmigkeit

11 13 13 15

2.2

Mensch und Farbe 2.2.1 Farbe-Element unserer Umwelt 2.2.2 Das Spektrum der Sinne 2.2.3 Licht- und Farbwahrnehmung 2.2.4 Wie die Farbe auf die Psyche wirkt 2.2.5 Synästhesie und Farbe 2.2.6 Aspekte der visuellen Ergonomie 2.2.7 Kontraste als Gestaltungsgrundlage 2.2.8 Zwischen Monotonie und Überreizung

18 18 20 21 22 23 25 26 28

2.3

Funktion, Energie und Farbe 2.3.1 Gestaltungsgrundsätze wesentlicher Hotelbereiche 2.3.2 Energieniveau 1 – Ruhe Wohnbereich mit Badezimmer Wellness-Bereich 2.3.3 Energieniveau 2- Kommunikation Foyer Rezeption Restaurant Bar und Lounge 2.3.4 Energieniveau 3- Aktivität Fitnessraum 2.3.5 Energieniveau 4 – Leistung Büro Küche und Wirtschaftsräume 2.3.6 Neutrales Niveau Flure Treppen und Aufzüge 2.3.7 Fassaden und Außenbereiche 2.3.8 Durchgängigkeit im Gestaltungskonzept

29 29 32 32 36 38 38 38 40 42 44 44 45 45 46 48 48 50 52 52 5


3 3.1

… zur Praxis Architektur und Tourismus in Südtirol 3.1.1 Die Marke Südtirol 3.1.2 Zeitgenössische Architektur 3.1.3 Lokale Hotelarchitektur Drei Hotelbeispiele aus Südtirol – Eine Analyse 3.2.1 Hotel Pupp Angebot, Größe und Ausstattung Standort und Umgebung Geschichte und Architektur Konzept, Klientel und Ausrichtung Anmutungsprofil Farb- und Materialgestaltung Fazit 3.2.2 Suite und Breakfast Ottmanngut Altstadt 3.2.3 Hotel Gitschberg (alle Hotels analog 3.2.1 bearbeitet) Farbgestaltung Hotel Petra 3.3.1 Istzustand Angebot, Größe und Ausstattung Standort und Umgebung Geschichte und Architektur Konzept, Klientel und Ausrichtung 3.3.2 Fazit 3.3.3 Das Hotel Petra im Vergleich 3.3.4 Ziele des Farbkonzeptes 3.3.5 Neue Farbgestaltung – Praktische Arbeit Rezeption, Foyer: Gestaltung, Raumbuchblatt, Farb- & Materialcollage Restaurant mit Buffetbereich Juniorsuite mit Badezimmer Saunabereich mit Ruheraum Flure Zimmertrakt …Fassade (alle Bereiche analog 3.3.5 bearbeitet) Anhang: räumlichen Anmutungsqualität 3.4.1 Drei Südtiroler Hotelbeispiele 3.4.2 Hotel Petra: Zielvorstellung

120 121 124

4.4 4.5

Quellenverzeichnis Textquellen Bildquellen Literaturverzeichnis Interviewpartner Dank

125 127 129 130 130 131

5 5.1 5.2 5.3

Original-Materialcollagen Hotel Petra Rezeption, Foyer Restaurant mit Buffetbereich Juniorsuite

132

3.2

3.3

3.4

4 4.1 4.2

53 56 58 60 64 66 68

72 76 80 80

88 89 90 92 92 96 100 106 112 116

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1 Einleitung 1.1 Ausgangslage Wer in Hotels wohnt ist ein Reisender. Früher war Reisen nur Wenigen vorbehalten und in der Regel beschwerlich und mühsam. Heute ist Reisen für fast jeden erschwinglich und in Bezug auf das Angebot fast alles möglich. Ob als Businessreisender oder als Urlauber, jeder findet sich früher oder später in einem Hotel wieder. Der Geist unserer Zeit ist von Flexibilität, Neugierde und der Suche nach immer Neuem geprägt. Für eine zunehmend „nomadisierenden Gesellschaft“ gewinnt das Hotel ständig mehr Bedeutung als Wohnplatz auf Zeit. Diesem Anspruch wird das klassische Hotelzimmer nicht mehr gerecht. Daher ist es eine aktuelle Tendenz in der Hotellerie, das Zimmer um einen Wohnbereich und sogar Kochbereich zu erweitern, um damit dem wachsenden Anspruch der Gäste an das Angebot und den Raumbedarf gerecht zu werden. Parallel dazu wächst die Konkurrenz in der Branche. Gerade außerhalb der vertrauten Umgebung sind die Sinne besonders geschärft und bereit, neue, ungewöhnliche und positive Eindrücke aufzunehmen und zu speichern. Auf diesen Automatismus der menschlichen Wahrnehmung gilt es mit einer ästhetischen und humanen Gestaltung der Umwelt einzugehen.

< Hotel Pupp

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1.2 Ziel Planer und Innenraumgestalter neigen, bei der Gestaltung von Hotels, dazu die Frage nach dem Stil oder dem Corporate Design in den Fokus der Planung zu stellen. Beides ist wichtig, jedoch bedarf es für eine überzeugende, gestalterische Lösung eine genaue Untersuchung und Analyse, die dem vorausgeht. Ich möchte einen Einblick in die differenzierte architektonische und innenarchitektonische Gestaltung von Hotelbauten geben. Bei den Farbkonzepten soll dabei stets der Mensch im Mittelpunkt stehen. Die humane Gestaltung zielt auf den Menschen in seiner Gesamtheit aus Leib, Seele und Geist ab. Sie versucht emotionale und funktionale Aspekte gleichermaßen zu berücksichtigen. Dabei soll eine Umwelt geschaffen werden die den Bedürfnissen des Menschen nachkommt, soziale Qualität hat und die Gesundheit und das Wohlbefinden fördert. Um dieses Ziel erreichen zu können ist es erforderlich sich mit der Wirkung der Farbe auf den Menschen genauer auseinanderzusetzten. Jede Farbgestaltung ist nicht nur optische Wahrnehmung, sondern beinhaltet auch biologische, physiologische, psychologische und emotionale Aspekte des Erlebens und Handels des Menschen. Bei der Auseinandersetzung mit dem Thema Farbe wird versucht grundlegende Hinweise zur Farbgestaltung in den Mittelpunkt zu stellen. Farbmoden und Farbtrends werden dabei so wenig als möglich berücksichtigt, sie werden uns aber anhand der gezeigten Hotelbeispiele trotzdem begegnen. Anhand der Untersuchung der wesentlichen Bereiche und Milieus eines Hotels soll grundlegendes Wissen über das Wesen und die Wirkung der Farbe aufgezeigt werden.

< Suite and Breakfast Ottmanngut

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2.1 Faktoren der Hotelgestaltung

2.1.1 Angebot und Ambiente Ob aus beruflichen Gründen, im Urlaub oder nur zum Spaß, Menschen aller Couleur verbringen viel Zeit ihres Lebens in Hotels und Pensionen oder Restaurants und Gaststätten. Der Zuspruch des Gastes hängt von vielen Faktoren ab, primär aber von der visuellen Wahrnehmung. Gerade außerhalb der vertrauten Umgebung sind die Sinne besonders geschärft und bereit, neue ungewöhnliche und positive Eindrücke aufzunehmen und zu speichern. Dieser Automatismus der menschlichen Wahrnehmung ist es, der uns die Chance gibt, mit einer ästhetischen Gestaltung der Umwelt positiven Zuspruch zu erzielen. Menschen sind emotional von den Erscheinungsformen der Farbe und des Lichts abhängig. Daher sollte speziell die Farbgestaltung in der Hotellerie und Gastronomie niemals dem Zufall überlassen sein. Das visuelle Ambiente und die Wirkungsweise der Farbe lassen sich zielgerichtet bis in kleinste Details, vergleichbar einer Bühneninszenierung, vorausplanen. Ob zur Unterstützung der Orientierung, Kommunikation oder des emotionalen Empfindens, eine gute Farbkonstellation wird für die Bewertung eines Erlebnisses, wenn auch nur unterbewusst, immer die vorrangige Rolle spielen. 1 Ob ein Hotel erfolgreich sein wird oder nicht, entscheidet eine Kombination vieler Faktoren: das Angebot, der Preis, die Sauberkeit, die Qualität der Küche und des Servicepersonals und vieles mehr. Sind diese Kriterien erfüllt, dann ist das erfolgversprechende Hotel jenes, das auch einladend und attraktiv gestaltet ist. Daher sind Komfort, Lichtverhältnisse, Raumausstattung und Farbgestaltung, sowie eine angemessene Primatmosphäre ausschlaggebend für eine positive oder negative Wirkung des Gesamtambientes. Diese Wertungen sind von der Erwartung, Vorstellung und Erfahrung jedes einzelnen Gastes abhängig. 2

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Der Aufforderungscharakter einer Gestaltung umfasst ein soziales und ein physisches Ambiente. Unter dem sozialen Ambiente versteht man, wie der Gast das Restaurant in Bezug auf Gäste und des Personals erlebt. Ist das Lokal überfüllt oder laut? Ist das Personal freundlich, kompetent oder unfreundlich und unaufmerksam? Das physische Ambiente umfasst die räumlichen Qualitäten wie Klima, Sitzkomfort, Mobiliar, Beleuchtungsqualität, Materialien und Farben. Diese Elemente stellen einen wesentlichen Beitrag zum Gesamteindruck und zur Perzeption des Gastes dar. Die Summe aller Elemente muss ein Erscheinungsbild ergeben, welches die Mehrheit der Gäste positiv anspricht. Psychologische Wirkungen entscheiden über das Empfinden und Verhalten der Gäste: Zufriedenheit, Behaglichkeit, Komfort und Verweildauer sind die ausschlaggebenden Merkmale an die man sich als Gast erinnert. 2 Gestaltungsüberlegungen umfassen daher folgende Aspekte: -

Räumliches Angebot: bspw. Bar, Restaurant, Wellness-Bereich, Fitnessraum

-

Gastronomisches Angebot: bspw. gutbürgerliche Küche, ethnische Küche, biologische Produkte

-

Atmosphärisches Angebot: bspw. rustikal, gemütlich, luxuriös, familiär

Es steht außer Frage, dass jedes Hotel auch jeweils andere Gefühle und Assoziationen weckt. Die spezifische Eigenart des Hotels soll durch seine Atmosphäre unterstrichen werden. Das atmosphärische, das gastronomische und touristische Angebot sollen im Einklang stehen. Dabei ist es durchaus angebracht, Verbindungen zwischen dem Leitmotiv des Hotels und dem Raummilieu herzustellen. Dies sollte jedoch in behutsamer und abstrahierter Form erfolgen.3

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2.1.2 Gesamtbild und Stimmigkeit

Gestaltungslösungen sind so vielfältig wie Hotels selbst. Folgende Faktoren bilden dabei die Grundlage für das Gesamtbild eines Beherbergungs- und Gastronomiebetriebes: -

Angebot, Größe und Ausstattung

-

Standort und Umgebung

-

Geschichte und Architektur

-

Konzept, Klientel und Ausrichtung

-

Anmutungsprofil

-

Farb- und Materialgestaltung

Im Allgemeinen können Farben dabei das gewünschte Milieu, die symbolische Aussagekraft und die assoziative Wirkung eines Hotels entscheidend beeinflussen und unterstreichen. Wichtig dabei ist, dass sich die oben angeführten Hauptkriterien zu einem kongruenten Gesamtbild und Gesamterlebnis des jeweiligen Hotels verbinden. So weckt zum Beispiel ein nobles Ambiente im Gast Erwartungen, die durch den Service und das Angebot auch erfüllt werden müssen. Umgekehrt wird kein Gast in einem gutbürgerlichen Gasthof internationale Speisen vermissen. Der „Kleber“ der die unterschiedlichen Faktoren, miteinander verbindet ist die Stimmigkeit aus -

Authentizität (in Bezug auf Geschichte, Kultur, Gegebenheiten)

-

Glaubwürdigkeit

-

Durchgängigkeit

-

Marketing

-

Preis

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Ein fehlendes Zusammenspiel dieser Punkte führt zu einem Gesamtbild das für den Gast missverständlich, inkohärent und unklar ist. Das wiederum führt schließlich dazu, dass Erwartungen nicht erfüllt werden und der Gast unzufrieden ist. Neben der reinen Funktion des Wohnens und Essens erfüllen Hotels auch andere Bedürfnisse, die darüber hinausgehen: Gast sein, sich Darstellen, Sehen und GesehenWerden, Repräsentieren, Kommunizieren, Genießen und Entspannen.4 Hotels werden oft auch als „Gegenwelt“ zum eigenen Wohnen ausgesucht und aufgrund der begrenzten Aufenthaltsdauer des Gastes können Gestaltungs- und Raumlösungen durchaus auch innovative Ansätze verfolgen. Dennoch sollen Aspekte der Wohnlichkeit dabei nicht außer Acht gelassen werden. In der Gastronomie und Hotellerie halten sich Gäste und Mitarbeiter überwiegend in geschlossenen Räumen auf. Wenn auch Räume über Tageslicht verfügen, das über Fenster und Oberlichter eindringt, so kommt man nicht ohne künstliche Lichtquellen aus.5 Dieser Tatsache muss gerade bei der Umsetzung der Gestaltung der verschiedenen Ambiente eines Hotels große Aufmerksamkeit geschenkt werden. Daher wird das Thema Licht und Beleuchtung in den folgenden Betrachtungen immer wieder mit aufgenommen.

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2.2 Mensch und Farbe

2.2.1 Farbe- Element unserer Umwelt Farbe ist ein elementarer Bestandteil unser Umwelt und unserer Wahrnehmung. Neben den Farben der Natur besteht unsere Umwelt zu einem großen Teil aus einer vom Menschen gestalteten Umwelt. Der gebaute Raum nimmt dabei flächenmäßig den größten Anteil ein. Die Farben von Stadträumen, Bauwerken und Innenräumen sind nicht nur eine ästhetische Aussage, sondern Teil unserer Lebensbedingungen und damit Teil unseres Selbst. Farbe spricht uns nicht nur auf der visuellen Ebene an, sondern vermittelt immer auch eine emotionale Botschaft. Dadurch steht unsere Gefühlswelt ständig in Beziehung zur Farbwelt unserer Umgebung. Somit ergibt sich, dass Farbe nicht nur eine dekorative Funktion besitzt. Beeinflussung, Kommunikation, Information, Wirkung auf die menschliche Psyche sind alles Aspekte der Wahrnehmung von Farbe, die weit über die ästhetische Wahrnehmung hinausgehen. Schönheit ist durchaus ein wichtiger Aspekt, da sie auch eine psychologische Notwendigkeit für den Menschen darstellt, jedoch kann sie allein eine Gestaltungsaufgabe nicht ausreichend erfüllen. Ästhetik unterliegt zwar universellen Gesetzmäßigkeiten der Harmonie in der Natur und Kunst, sie unterliegt aber auch der Auffassung des Individuums, bedingt durch Kultur und Bildung. Nicht zuletzt unterliegt sie auch dem Zeitgeist. Daher reichen der eigene Geschmack, sowie die Nachahmung von Design- und Farbtrends nicht für die Gestaltung der Umwelt aus. Will man die Wirkung von Farbe ergründen, muss man ihre individuelle und rein ästhetische Auffassung überwinden und die universelle Wirkung und Reaktion auf den Menschen untersuchen. 6 Um die Zusammenhänge der Beziehungen zwischen Mensch und Farbe besser verstehen zu können, muss man die verschiedenen Ebenen der Wirkung der Farbe auf den Menschen genauer betrachten.

< Suite and Breakfast Ottmanngut

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2.2.2 Das Spektrum der Sinne Unsere Sinne ermöglichen uns eine Beziehung zu unserer Umwelt. Sie sind unsere Kommunikationsinstrumente und vermitteln uns Informationen. Durch sie können wir uns selbst und die Umwelt wahrnehmen, erleben, erkennen, beurteilen und gestalten. Die Sinnespsychologie legt der Mensch-Umwelt-Beziehung zwölf Sinne zugrunde. 7 Leiblich orientiere Sinne sind willens- und handlungsbetont: — Tastsinn / Gewichtssinn (fest, hart, trocken, schwer, nass, glatt) — Vitalitätssinn / Behagenssinn (angenehm, unwohl) — Bewegungssinn (gestalten, abändern) — Gleichgewichtssinn (ordnen, balancieren) 8 Seelisch orientiere Sinne sind einfühlungs- und anmutungsbetont: — Geruchssinn (frisch, faul) — Geschmack- bzw. Qualitätssinn (süß, bitter) — Sehsinn (groß, klein, eng, weit) — Wärmesinn (warm, heiß, kalt, kühl) 8 Geistig orientiere Sinne sind erkenntnisbetont: — Gehörsinn (leise, laut, schrill, gedämpft) — Sprachsinn (Mentalitäten und Stimmungen erfassen) — Gedankensinn (Gestik, Mimik erfassen) — Ich-Sinn (erfassen von Individualität, zwischenmenschliche Begegnungen) 8 Alle Sinne sind miteinander vernetzt, sie arbeiten interaktiv, ergänzen sich und unterstützen einander.9 Ein Mensch mit ungetrübtem Sehvermögen nimmt etwa 80 Prozent aller Informationen über den Sehsinn auf. Durch eine gezielte Gestaltung der Umwelt können mit Licht, Farbe und Material gezielt Stimmungen zu beeinflusst und Assoziationen und Emotionen geweckte werden.

< Hotel Gitschberg

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2.2.3 Licht- und Farbwahrnehmung

Licht und Farbe sind die zentralen Elemente unserer visuellen Wahrnehmung und sind damit untrennbar miteinander verbunden. Ohne Licht gibt es keine Farbe, und Farbe wiederum erleben wir unterschiedlich, je nach den Lichtverhältnissen. 10 Licht und Farbe werden zusammen mit der Formwahrnehmung zum Gesamtbild. Bei der Gestaltung von Hotels gilt es daher neben Farbe und Material auch das Thema Licht von vornherein in die Planung einzubeziehen. Rein physikalisch betrachtet können wir Menschen von der elektromagnetischen Strahlung, welche uns umgibt, nur einen kleinen Anteil, im Bereich von ca. 380 – 750 nm Wellenlängen, als das uns vertraute, weiße Tageslicht sichtbar wahrnehmen. Unterhalb der 380 nm beginnt die UV-Strahlung, oberhalb von 750 nm nehmen wir die Infrarotstrahlung nur in Form von Wärme war. Farbe ist die Eigenschaft einer Oberfläche, Licht einer bestimmten Wellenlänge zu reflektieren. Kurzwelliges Licht im Wellenbereich ab 380 nm ist violett-blau-grün, die Farben der mittleren Wellenlängen umfassen die Grün-Gelbtöne, das langwellige Licht erscheint uns als Orange-Rot bis 750 nm; die Zusammensetzung all dieser Spektralfarben ergibt weißes Licht. 11 Für den Physiker ist also die Farbe eine Lichtwellenlänge, die von einer Oberfläche erzeugt oder reflektiert wird. Damit ist der sensorische Farbreiz beschrieben. Welche Wirkung dieser Reiz auf den Menschen hat ist damit jedoch nicht klar. Die Reaktion des Menschen auf eine Farbe oder auf bestimmte Farbkombinationen in seiner Umwelt ist in erster Linie eine Psychologische. 12

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2.2.4 Wie die Farbe auf die Psyche wirkt

Der Mensch nimmt Farbe wahr und durch diesen Reiz löst sich eine Kettenreaktion von Gefühlen und Gedanken aus. Sie gilt als wesentliches Element der Psychologie, da ihre Wirkung auf bewusste und unbewusste Vorgänge beruht. Farbe ist ein Erlebnis das auf unser Fühlen, Denken und unser Verhalten Einfluss hat. Farbpsychologie befasst sich mit dem Wesen, den Erlebnisqualitäten der Farbe und ihrer Wirkung auf den Menschen. Aspekte der Farbenpsychologie sind: -

das Farberlebnis des Menschen

-

die emotionale Wirkung der Farben

-

die synästhetische Wirkung der Farben

-

die Symbolik der Farben und ihre assoziativen Wirkungen.

Angewandte Farbenpsychologie befasst sich mit der Umsetzung der aus der Farbenpsychologie gewonnenen Erkenntnisse in der Umweltgestaltung. Sie ist interdisziplinär und umfasst Aspekte der Physiologie, Psychologie, Psychosomatik, Neuropsychologie, visuellen Ergonomie und Psychologie der Architektur.13

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2.2.5 Synästhesie und Farbe

Unsere sensorischen Wahrnehmungen sind im Gehirn in unterschiedlichen, zum Teil benachbarten und verknüpften Zonen angesiedelt. Farben sprechen daher nicht nur den Sehsinn an. Viele verschiedene Sinnesempfindungen sind miteinander verbunden. Unbewusst wenden wir dies im täglichen Sprachgebrauch an: wir sprechen von „süßlichem Rot“ (Geschmack- und Sehsinn) oder von einem „warmen Gelb“ (Wärmesinn- und Sehsinn), von „harten Farben“ (Tast- und Sehsinn) oder „leichtem Blau“ (Tast- und Sehsinn). Die Anschaulichkeit und Empfindungstiefe nimmt mit diesen Verknüpfungen zu. Unsere Ausdrucksweise wird mit der Synästhesie (griechisch: Syn= Vereinigung, Aestesos=Gefühl, Empfindung) differenzierter und ausdrucksvoller. Synästhesie findet auch bei der Raumwahrnehmung statt. Wir nehmen die Atmosphäre, klimatische und sensorische Bedingungen eines Raumes, über alle Sinne wahr und empfinden hierbei ganzheitlich, emotional, körperlich und geistig. 14

Synästhetischer Eindruck: hart , laut, schwer

weich, leise, leicht

Links: Hotel Pupp; rechts: Hotel Pupp / Suite and Breakfast Ottmanngut

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Der erste Eindruck eines Raumes ist fast immer von synästhetischen Empfindungen geprägt. Viele Wahrnehmungen finden dabei unbewusst statt. Wenn wir einen Raum betreten, reagieren wir augenblicklich mit unseren Sinnen darauf. Synästhetische Empfindungen können sich auf mehrere Bereiche der Sensorik beziehen: Temperatur Gewicht Tastsinn/Oberflächenbeschaffenheit Geruch, Geschmack Klang, Geräusche

warm, kalt, heiß, kühl schwer, leicht, drückend fest, hart, nass, trocken, weich, rau, glatt süß, bitter, sauer, frisch, herb leise, laut, schrill, gedämpft

In der Hotelgestaltung muss bei der Wahl von Farben und Oberflächen auf angenehme sinnliche Eigenschaften und synästhetische Anmutungen geachtet werden. So erzeugen beispielweise hochgesättigte Volltonfarben, wenige Nuancen, fehlende farbliche Differenzierung, Helligkeit und Sättigung, deckender Farbauftrag und unausgewogene Farbverteilungen den visuellen Eindruck von Härte. Eine schwierige akustische Situation lässt sich neben akustisch wirksamen Maßnahmen auch durch eine leise Farbigkeit auffangen. Harte Materialien und Oberflächen lassen sich mit einer weichen Farbstimmung abmildern. Eine weiche Farbigkeit lässt sich durch entsättigte, subtil aufeinander abgestimmte und kontrastierende Farben erzeugen. Nuancierung in Farbton, Sättigung und Helligkeit bewirkt einen natürlichen Eindruck. Belebte Strukturen, Farbverläufe und unregelmäßigen Farbauftrag geben farbigen Flächen Tiefe, Weichheit und Lebendigkeit. Die Natur dient als Vorbild für weiche Farberscheinungen. Auch Farbe durch Materialität kann weich wirken: Natürliche Materialien wie Holz, poröse, raue Oberflächen, griffwarme und duftende Materialien (z.B. Linoleum oder Zirbelholz) erzeugen eine weiche Anmutung. Der Eindruck von Wärme lässt sich durch nicht zu helle Farben erzeugen. Wenn Weiß gewünscht ist, muss dieses für einen warmen Eindruck mit Ocker oder Umbra abgetönt werden. Reines Titandioxidweiß wirkt, im Gegensatz zu Kreideweiß oder anderen natürlichen Weißpigmenten hart und kalt. Ist ein wohnliches Ambiente gewünscht ist dies daher zu vermieden. Griffwarme Oberflächen (Holz, Corian, Faserplatten, Textilien) und der Verzicht auf spiegelnde und glänzende Oberflächen bewirken ebenfalls Weichheit. 15

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2.2.6 Aspekte der visuellen Ergonomie Der Sehprozess und die Beleuchtung haben einen entscheidenden Einfluss auf die Konzentrationsfähigkeit, Ermüdung, Leistungsfähigkeit, Reaktionsvermögen und das allgemeine Wohlbefinden des Menschen. Daher müssen sich die Farbgestaltung und die Belichtung in Hotels und Restaurants auf die Gesetzmäßigkeiten des Sehens anpassen. Dabei ist vor allem zu berücksichtigen dass das Hotel auch als Arbeitsplatz für die Mitarbeiter, ideale Arbeitsbedingungen gewährleisten muss. Blendung durch direktes, oder von spiegelnden Oberflächen reflektierendes Licht sind die häufigste Ursache beleuchtungsbedingter Sehbeschwerden. Stark glänzende Oberflächen, wie zum Beispiel polierte Böden in Hotelfoyes schränken das Sehen ein und sind besonders für ältere Menschen störend, da die Blendempfindlichkeit im Alter zunimmt. Besonders bei Arbeitsflächen wie Tresen oder Schreibtischen soll die Lichtreflexion bei ungefähr 30% liegen. Auch die Anpassung des Auges an starke farbliche Kontraste zwischen hell und dunkel im Raum führt zu einer Sehbeeinträchtigung, da die ständige Adaption des Augmuskels zu Ermüdung führt. Daher soll durch die Farbgestaltung das Auge auf einem LeuchtdichteNiveau gehalten werden, das als angenehm empfunden wird. Ideal ist die 3:1 Regel, laut der die Lichtreflexion, also Helligkeit des Bodens, dreimal niedriger ist als die der Wände. Liegt der Lichtreflexionsgrad des Bodens bei 20%, so soll jener der Wände bei 40-60% liegen. Die Helligkeit der Decke wiederum soll nochmals höher, bei 80-90% liegen. 16

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2.2.7 Kontraste als Gestaltungsgrundlage Die Farbgestaltung für gebaute Räume ist immer ein Zusammenspiel von mehreren Farben und verhält sich damit gleich wie Farbigkeit in der Natur. Der Wert einer Farbe wird eigentlich erst durch den Bezug zu einer zweiten Farbe oder mehreren Farben geschaffen. Die wesentlichen dieser Wechselbeziehungen sind die folgenden Kontraste: Farbtonkontrast

Kontrast zwischen den ungebrochenen reinen Farben

Mengenkontrast

Größenverhältnisse der einzelnen Farbflächen zueinander

Komplementärkontrast

Kontrast zwischen komplementären Farben – gemischt ein neutraler Grauton

Simultankontrast

Wechselwirkung von nebeneinanderliegenden Farbflächen 17

Die für die Farbgestaltung von Hotels wichtigsten Kontraste sind: Hell-Dunkel Kontrast

Farbhelligkeitsunterschiede zwischen den Farben

Kalt-Warm Kontrast

Kontrast beim Empfinden der Farbtemperatur

Sättigungskontrast

Kontrast zwischen gesättigten- und gebrochenen Farben 17

Ausgewogene Farbgestaltung: Suite der Pergola Residence

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Monotoner Raumeindruck Hotel Gitschberg

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2.2.8 Zwischen Monotonie und Überreizung Jede Farbe erzeugt einen Reiz der im Gehirn des Menschen verarbeitet werden muss. Dabei wird die im Hirnstamm liegende „Formatio regularis“ stimuliert, welche auch den Grad unserer Erregung reguliert. Reizarmut und Reizüberflutung sind zwei gegensätzliche Pole, zwischen denen ein Raumerlebnis beurteilt wird. Extreme Reizarmut (Monotonie) führt zu Unterstimulation, während Reizüberflutung zu einer Überstimulation führen kann. 18 Eine monotone, vorwiegend in weißen oder grauen Farben gestaltete Umgebung führt zu Langeweile und auf Dauer zu Ruhelosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit und übertriebenen emotionalen Reaktionen. Zu viele Reize und eine übermäßig unruhige Umgebung führen hingegen zu Reizüberflutung. 19 Daher ist eine der wichtigsten gestalterischen Grundlagen, Abwechslung und Anregung, eingebunden in eine visuelle Ordnung, eine Ausgewogenheit zwischen Reizarmut und Reizüberflutung zu schaffen.18

Farbe

Intensität

Harmonie

Kontraste

Monotonie

Überreizung

Ausgewogenheit

unbunte Farben

hochgesättigte Farben

entsättigte Farben

Monochromie

viele, gegensätzliche Farben

Dominante, Subdominante, Akzent

schwache Farben

intensive Farben

blasse Farben

grelle Farben

Wechsel verschiedener Intensitäten Abwechslung

geringe Farbmengen

große Farbmengen

ausgewogene Farbmengen

spannungslos

Disharmonie

Harmonie mit Akzenten

ohne Akzente

Flimmern

lebendige Harmonie

keine Farbhierarchie

Farbhierarchie

Ton-in-Ton-Farbigkeit

starke Kontraste

ausgeglichene Kontraste

alles ähnlich

bezuglos im Raum

entsprechen den Naturerscheinungen (Boden dunkler als Wände, Wände dunkler als Decke) ausgewogene Warm-KaltVerteilung

‚Regenbogen‘ Muster

Signale

keine Muster

dominante Muster

Muster als Akzent

Gleichförmigkeit

Einheitliche Formensprache

starre Rhythmen

verschiedene Formensprachen Chaos, Unordnung

gleiche Abstände

Musterkombinationen

Ton-in-Ton-Muster, kleine Muster Strukturen

schwache Signale

starke Signale

ausgeglichene Signale

unverständliche Signale

verständliche Signale (Lesbarkeit des Raumes)

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2.3 Funktion, Energie und Farbe

2.3.1 Gestaltungsgrundsätze wesentlicher Hotelbereiche Die Hotellerie und die Gastronomie sind die klassischen Dienstleistungsbereiche, und dementsprechend sollte auch die Farb-, Material- und Lichtstimmung beschaffen sein, dem Gast zu Diensten. Eine solche Qualität bietet nicht nur eine ansprechende Gestaltung der Architektur von Hotel- und Gastronomiebetrieben, sondern setzt an erster Stelle die Gäste selbst in Szene. Um dieses Ziel zu erreichen, muss die Gestaltungsqualität der jeweiligen emotionalen Bedeutung der Menschen, Räume oder Gegenstände angepasst sein. Eine Aufgabe, die zunächst eine Analyse der verschiedenen Funktionsbereiche im Hause notwendig macht. 21 Ein Hotel bietet ein breites Spektrum von Räumlichkeiten für die unterschiedlichsten Nutzungen: von Orten der Kommunikation und der Begegnung (Foyer, Bar) über Erholungsund Regenerationsräumen (Wellnessbereich, Fitnessraum), privaten Rückzugsorten (Wohnbereiche) bis hin zu reinen Arbeitsbereichen (Küche, Büros). Jeder Funktionsbereich eines Hotels weist allein durch seine Funktion einen bestimmten Grad an Aktivität und Vitalität auf. Die Bereiche können daher entsprechend des Energieniveaus (EN) der menschlichen Aktivität in fünf Kategorien gegliedert werden:

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Energieniveau

Bereich

Anforderung / Funktion

Anmutung

1- Ruhe

Wohnbereich Wellness-Bereich

Entspannung, Inaktivität, Schlaf, Stille, Zurückgezogenheit, Erholung, Beruhigung, Sichausruhen, Ungestörtsein, Wohlbefinden

natürlich, ruhig, zurückhaltend, wohnlich, ausgewogen, harmonisch, entspannend, regenerierend, sauber

2-Kommunikation Foyer und Rezeption Bar/ Lounge Restaurant

Information, Unterhaltung, freundlich, persönlich, Gespräche, Gemeinschaft, einladend, wohnlichInteraktion, Austausch, repräsentativ, klar Beziehungen, Repräsentation, Sauberkeit, Orientierung

3- Aktivität

Fitnessraum

Aktion, Anstrengung, Anspannung, Tatkraft, Belastung, Mühe, Stressabbau

leicht, dynamisch, frisch, sauber, einladend, akustisch gedämpft

4- Leistung

Rezeption Büro Kongressbereich Küche/ Wirtschaftsräume

Arbeitskraft, Motivation, Leistungsfähigkeit, Klarheit, Konzentration, Kommunikation, Ordnung

hell, anregend, ausgewogen, blendfrei, spiegelungsfrei, ordentlich, sauber

0- Neutral

Flur Treppen und Aufzug

Klarheit, Orientierung, klar, eindeutig, einladend, Lesbarkeit, Kommunikation freundlich, differenziert, akustisch gedämpft, sicher

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2.3.2 Energieniveau 1 – Ruhe

Wohnbereich mit Badezimmer Gästezimmer dienen kurzfristigen oder längerfristigen Hotelaufenthalten. Sofern das Hotel sich nicht rein auf eine Gäste-Zielgruppe konzentriert, wird es in der Regel von Menschen unterschiedlichen Alters, sozialen Backgrounds und persönlichen Lebensumständen benutzt. Dem Zimmer kommt innerhalb des Hotels besondere Bedeutung zu, da es den einzigen privaten Bereich des Gastes darstellt, in dem er sich innerhalb des Hotels auch länger aufhält. Während das Foyer und die Rezeption für den ersten Eindruck des Gastes maßgebend sind, so ist das Hotelzimmer für den dauerhaftesten Eindruck eines Hotels verantwortlich. Ein positives Ambiente im Gästezimmer trägt daher erheblich zur Zufriedenheit des Gastes bei. Der Raum sollte optimistisch stimmen, freundlich wirken und behaglich sein. Der Mensch wird sein Gästezimmer dabei nur dann als wohltuend empfinden, wenn sich eine harmonische Beziehung zwischen ihm und den Raum einstellt. Die verschiedenen Funktionsbereiche des Raumes werden primär durch die Möblierung repräsentiert und für den Gast erkennbar. Diese Raumgliederung kann durch die entsprechend zugeordnete akzentuierte Gestaltungen und Beleuchtung verstärkt werden. Die Mehrheit der Hotelgäste nutzt das gebuchte Zimmer primär in den Abend- und Nachtstunden, womit der Beleuchtung eine besondere Bedeutung zukommt. Das menschliche Auge stellt sich permanent auf unterschiedliche Helligkeitswerte ein (Adaptation). Zu große Helligkeitsunterschiede führen, durch ständiges Adaptieren, zu Ermüdungserscheinungen. Anzustreben ist eine ausgewogene Farbigkeit mit weichen Helligkeitskontrasten. Starke farbige Kontraste und scharfe Schatten erzeugen den Eindruck einer hohen Dynamik und sind in Hotelzimmern und Suiten zu vermeiden. Kontrast- und Schattenlosigkeit jedoch erschwert das plastische Sehen und führt zu einer langweiligen Monotonie. Bewusst farblich gestaltete Wände und Decken können Räume weiter erscheinen lassen, dieser Eindruck kann durch darauf gerichtetes Licht verstärkt werden.22 In Bezug auf die Position des Bettes ist besonders auf die Gestaltung der Kopfwand zu achten, die sich schützend im Rücken des Gastes befindet und die gegenüberliegende Blickwand. In der Regel sind die Zimmer innerhalb eines Hotels nicht auf bestimmte Gästegruppen zugeschnitten. Es gibt aber auch immer mehr Beispiele wo in Form einer differenzierten Ausstattung der Zimmer auf bestimmte Vorlieben eingegangen wird. Hier kann auch durch die Farbgestaltung gezielt darauf reagiert werden.

< Hotel Pupp

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Oben: Hotel Petra ; unten: Hotel Gitschberg

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Badezimmer So wie das Zimmer hat auch das Bad einen zentralen Stellenwert für den Gast. Es handelt sich hier um keinen Aufenthaltsraum im eigentlichen Sinne, trotzdem soll der Raum durch eine attraktive Gestaltung eine gewisse Qualität aufweisen und auf dem Niveau der Gestaltung des Zimmers liegen. Bäder haben am Morgen und am Abend unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen. Während der Gast morgens gern ein helles, frisches und der Tagesaktivität angepasstes Ambiente vorfindet, herrscht abends eher der Wunsch nach einer warmtonigen Lichtstimmung. Auch durch die Badbeleuchtung kann durchaus mit differenzierten Leuchtsystemen und unterschiedlicher Lichtfarben diesem Bedarf angepasst werden, Lichtszenen zu schalten und individuell zu dimmen.23

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Hotel Gitschberg

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Wellness-Bereich Das Lebensstilkonzept Wellness zielt auf Wohlbefinden, Spaß und eine gute körperliche Verfassung. Heute versteht man unter Wellness vor allem Methoden und Anwendungen, die das körperliche, geistige oder seelische Wohlbefinden steigern. Hotels fassen unter der Bezeichnung „Wellness“ Massagen, Bäder, Sauna, Fitness-Angebote, Schönheitspflege, sowie Ruhe- und Entspannungsbereiche zusammen. Wellness ist dabei ein beliebtes Werbewort. Bäder und Saunen sowie Aktivitäts- und Ruhebereiche werden in der freizeit- und fitnessorientierten Gesellschaft als selbstverständlicher Bestandteil des Hotelangebots gesehen. Aus Sicht der Lichtgestaltung ist besonders der Erlebnischarakter dieser Hotelbereiche hervorzuheben. 24 Werden sie sensibel gestaltet sind Wellness-Einrichtungen sinnliche und sinnesanregende Oasen, in die körper- und gesundheitsbewusste Menschen eintauchen, vom Alltag Abstand nehmen, genießen, regenerieren und Energie auftanken können. Der Besucher wünscht sich Aufmerksamkeit für Leib, Seele und Geist, positive Lebensenergie, körperliche Aktivität, angenehme Atmosphäre und eine subtile Stimulation der Sinne. Diese Bedürfnisse müssen beim Gestaltungskonzept berücksichtigt werden. Auf die Einzelbereiche im Wellnessbereich ist bei der Gestaltung im Besonderen einzugehen, so sollen sie einen spannenden Ablauf unterschiedliche Erlebnisräume widerspiegeln. Die Lichtplanung sollte differenzierte Stimmungen ermöglichen und Materialien vor allem haptische und visuelle Eindrücke vermitteln. Das Raummilieu sollte dabei abstrakt bleiben. 25 Punktförmige Lichtquellen verleihen glänzenden, gefliesten Oberflächen Brillanz. Die visuelle Wirkung von Sauberkeit und Hygiene der Anlage wird durch die Steigerung des Helligkeitsniveaus und den Einsatz kühlerer Lichtfarben gefördert. Es besteht auch die Möglichkeit, das Element Wasser mit einer interessanten lichttechnischen Wirkung zu versehen. Mit der Unterwasserbeleuchtung das Schwimmbecken erstrahlen zu lassen schafft eine besondere Atmosphäre. Diese Wirkung kann durch eine entsprechend niedrigere Helligkeit des Umfeldes gefördert werden, zudem wirkt dadurch die Wasseroberfläche als dekorativ reflektierende Fläche. Verglaste Badeanlagen wirken in den Abendstunden großzügiger, wenn das außen liegende, Umfeld illuminiert wird.24

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Oben: Hotel Gitschberg, unten: Hotel Pupp

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2.3.3 Energieniveau 2- Kommunikation Foyer Der Eingangsbereich bietet dem Gast den wichtigen ersten Eindruck vom Image des Hotels. Gut gestaltete visuelle Wahrnehmungsbedingungen schaffen beim Gast erhöhtes Vertrauen und Wohlbefinden. Die farbenpsychologischen, architektonischen und gestalterischen Mittel sollten eine persönliche und freundliche Ausstrahlung erzeugen. Ein wohnlichrepräsentatives Image steht im Mittelpunkt, kann aber durchaus auch Aspekte von Geborgenheit und Perfektion zulassen. Es ist dabei darauf zu achten, dass das Foyer im Allgemeinen, dem restlichen Erscheinungsbild des Hauses angepasst ist. Dies gilt nicht in Bezug auf die Farbe, sondern auf die qualitative Ausstattung und Raumatmosphäre. Vom psychologischen Standpunkt aus wäre es von Nachteil, wenn das Foyer ein Erscheinungsbild aufweist, das dann aber nicht dort gehalten wird wo der Gast sich aufhält und die meiste Zeit verbringt. 26 Gebäudebereiche wie Foyers und Hallen sind zumeist zentrale Anlaufpunkte. Sie verbinden den Außenbereich mit dem Gebäudeinneren oder mehrere Gebäudeteile. Die Hauptfunktion ist die Information und die Kommunikation. Parallel müssen aber weitere Nebenfunktionen lichttechnisch unterstützt werden, z.B. das Präsentieren, eventuell Verkaufen, das Orientieren in Bezug auf die angrenzenden Gebäudetrakte und auch das Warten. Die Farbgestaltung von Foyers oder Eingangshallen soll strukturieren und die Aktiv- und Ruhezonen unterscheidbar machen. 27 Ein zentraler Punkt in der Gestaltung des Eingangsbereiches ist die Orientierbarkeit. Für den Gast muss der Weg vom Eingang zur Rezeption logisch und klar erkennbar sein. Von der Rezeption aus muss der Weg in den Zimmertrakt und in die wichtigsten Gemeinschaftsbereiche, wie Bar und Speisesaal klar ersichtlich sein. Rezeption Die Rezeption ist für den Gast der Mittelpunkt des organisatorischen Geschehens im Hotel. Sie muss aus wahrnehmungsspezifischer Sicht diesem Anspruch gerecht werden. Hier ist daher ein architektonischer Schwerpunkt zu setzen, der durch eine betonte Gestaltung die Aufmerksamkeit des Gastes lenkt. Auch die Leuchtdichte an der Rezeption, also die tatsächlich wahrgenommene Helligkeit des Materials, sollte dementsprechend höher sein als im direkten räumlichen Umfeld. Die gute Kommunikation steht an der Rezeption im Mittelpunkt. Hindernde Faktoren in der Gestaltung oder in der Beleuchtung, wie bspw. Spiegelungen sollen vermieden werden. 28

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Restaurant Das Speisen nimmt für den Gast eine zentrale Position des Aufenthalts in einem Hotel ein. Es geht dabei nicht nur um das Einnehmen der Mahlzeiten, sondern der Besuch des Speisesaals stellt eine angenehme Unterbrechung des Tagesablaufes dar. Neben der Qualität der Küche und des Services, dem Angebot der Speisen und Getränke trägt ein attraktiv gestaltetes Ambiente einen sehr wichtigen Teil zum Erfolg des Restaurants und damit des Hotels bei. Grundsätzlich ist zu unterscheiden wie der Speisesaal im Hotel genutzt wird: dient er nur zum Abendessen, oder wird er auch zu Mittag genutzt? Wird der Saal auch zum Frühstücken benutzt oder gibt es einen separaten Frühstücksraum? Gibt es Tischservice oder ein Buffet, oder eine Kombination aus beidem? Diese Faktoren beeinflussen nicht nur die Frage nach der Organisation und Ausstattung des Raumes, sondern auch nach seiner farblichen Atmosphäre. Wird eine heitere und gesellige Atmosphäre gewünscht, wie für einen Frühstücksraum, so dürfen auch kräftigere Farben im Umfeld erscheinen. Eine ruhige, elegante und gedämpfte abendliche Atmosphäre hingegen wird am besten durch ruhige, elegante und gedämpfte Materialien und Farbnuancen erreicht. Wichtig dabei ist, dass sich die Ausrichtung des Hotels, der Küche und des Speissaals dabei decken. Heinrich Frieling schreibt in seinem Buch „Gesetz der Farbe“ (Muster-Schmidt 1990) folgende Hinweise zur synästhetischen Anmutung von Farben und Farbgruppen: -

warme Rotnuancen, warmes Gelb oder auch frische Grün- und Blaugrünnuancen gelten als appetitanregend. Diese können in Tönen wie Kürbis, Pfirsich, Koralle, Flamingo, Zinnober, Mint oder Türkis erscheinen. Betonungen werden im Farbtonbereich von Rotorange und Orange gesehen. Oft werden sie durch Blaugrüntöne gesteigert.

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Abgelehnt werden Farben wie gelbgrün, senfgelb, sowie stark verschmutzte Farben.

Im Wahrnehmungsfeld eines Esstisches ist es von großer Bedeutung, die Qualität der Speisen wie Frische, Würzung, Eigengeschmack, aber auch Geschmackswechsel und Geschmacksverbindungen durch geeignete Kontrastierungen zu unterstreichen. Hier ist der Komplementärkontrast besonders geeignet: zwischen Porzellan, Tisch und Speise soll ein anregender Kontrast bestehen. Hier hat die Qualität des Lichtes einen entscheidenden Einfluss: Frische und Appetitlichkeit werden durch kaltes oder warmes Licht, sowie falsche Mischlicht-Verhältnisse negativ oder positiv beeinflusst. Aus lichttechnischer Sicht sollte hier auf die Farbwiedergabeeigenschaften der in die Leuchten eingesetzten Lampen geachtet werden. Für die psychologische Gesamtwahrnehmung ist es notwendig, private Inseln zu bilden und gleichförmige flache Ausleuchtung zu vermeiden. Der Raum muss lebendig und freundlich wirken.29

< Suite and Breakfast Ottmanngut

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41 Hotel Gitschberg


Licht zum Speisen ist in erster Linie emotionale Beleuchtung. Die Orientierung und die allseitige Kommunikation am Tisch müssen dabei gewährleistet sein. Am Tage schaffen Helligkeit und Transparenz eine aktive Atmosphäre. Am Abend erfüllt sanftes Kunstlicht mit warmen Lichtfarben den Wunsch der Gäste nach einem ruhigen, entspannten Ambiente. Die künstliche Beleuchtung eines Restaurants hängt primär von den Inhalten des Grundkonzeptes des Restaurants ab und muss danach bemessen werden. Zwischen gleißender Helligkeit und intimem Kerzenlicht ist jede Lichtstimmung denkbar. Entscheidend ist der Zusammenhang von architektonischer Umgebung, visuell guter und attraktiver Erkennbarkeit der Speisen und dem wahrnehmungsgerechten Ermöglichen von Tischgesprächen. Daneben ist das gewählte Helligkeitsniveau das entscheidende Maß für die dem Gast zugestandene Intimität. Innerhalb dieser Prioritäten muss Stimmigkeit mit dem Gastronomiekonzept erzielt werden. Die künstliche Beleuchtung von Restaurants sollte mit Ausnahme von Buffets immer alle Servicebereiche im Hintergrund halten und die Tischsituation in den Vordergrund stellen. Bezogen auf Restaurants sollte also die Tischfläche heller beleuchtet sein als das Umfeld, jedoch sollten sich die Gäste gegenseitig gut wahrnehmen können.30

Bar und Lounge Der Farb- und Lichtgestaltungen von Hotellounges und Bars sollte eine genaue Analyse der Zielgruppe vorausgehen. Je nach Gestaltungsabsicht kann hier aus der gesamten Bandbreite der zur Verfügung stehenden Gestaltungsmittel zum Einsatz kommen. Besonders für die jüngere Generation geplant, werden vielfältige visuelle Effekte notwendig sein, um eine gute Auslastung der Einrichtung zu erzielen. Die klassische Hotelbar für den eher konservativen Gast verzichtet auf jede technische Effekthascherei und bildet atmosphärisch ein Ambiente der Entspannung. Der Gast selbst ist an seinem Sitz- oder Stehplatz nur minimal ausgeleuchtet, in keinem Fall geblendet, während der Arbeitsplatz hinter der Bar lichttechnisch und gestaltungstechnisch die optische Beurteilung von Getränken und Speisen erlaubt. Punktförmige Lichtquellen setzen glänzende Gegenstände effektvoll in Szene. 31

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Vigilius Mountain Resort

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2.3.4 Energieniveau 3- Aktivität

Fitnessraum Der Fitnessraum wird oft in den Wellness-Bereich eines Hotels integriert. Da körperliche Aktivität und Anstrengung der heutigen Auffassung von Wellness als Ort der Entspannung, Stille und Ruhe diametral gegenüberstehen, ist dieser Bereich auch in Bezug auf seine Gestaltung differenziert zu behandeln. Im Vergleich zum Wellness-Bereich ist der Fitnessraum für die Bewerbung eines Hotels oft von untergeordneter Bedeutung. Trotzdem vervollständigt er das Angebot des Hotels und ist besonders bei höheren Hotelkategorien notwendig. Je nach Größe und Ausrichtung der Hotels kann es sich um einen kleinen Raum mit einigen Sportgeräten handeln oder um einen größeren Saal, der auch Sportkurse in Gruppen zulässt. Im Fitnessraum steht das Körperbewusstsein, die Gesundheitsförderung aber auch Aggressionsabbau im Mittelpunkt. Der Raum muss Leichtigkeit ausstrahlen, Dynamik visuell unterstützen und eine synästhetischen Temperaturausgleich anbieten. Dabei empfiehlt sich in der Farb- und Materialwahl eine Ausgewogenheit zwischen kühlen und warmen Nuancen. 32

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2.3.5 Energieniveau 4 – Leistung

Küche und Wirtschaftsräume In Küchen und Wirtschaftsräumen wird vor- und zubereitet, gereinigt und wiederhergestellt, was der Gaste zu einem späteren Zeitpunkt zu bewerten hat. Die Küche ist ein reiner Arbeitsraum, zu dem Gäste keinen Zutritt haben. Hier müssen vor allem die Kriterien der visuellen Ergonomie erfüllt werden. Die Qualität der Farbwiedergabeeigenschaften der Beleuchtung ist bei der Planung vorrangig zu berücksichtigen. Dort wo mit den Produkten und Speisen gearbeitet wird ist es erforderlich Farbnuancen zu unterscheiden. Hier müssen die Wände neutral (bspw. grau, weiß) gehalten werden. Um der Gefahr von Monotonie entgegenzuwirken, kann Farbe an Türen, Stühlen usw. als Akzente verwendet werden.33 Außerdem muss die Beleuchtung von Küchen und Wirtschaftsräumen dem Personal einen visuell sicheren Umgang mit der Materie gewährleisten. Die Belastungen am Arbeitsplatz durch hohe Wärme-, Dampf- und Lärmentwicklung in Küchen kann synästhetische durch die Farbgestaltung ausgeglichen werden und so durch Farbe teilweise kompensiert werden. So kann beispielweise durch die Verwendung von kühlen Farbnuancen das subjektive Wärmempfinden im Bereich der Zubereitung der warmen Speisen reduziert werden. Umgekehrt kann im Vorbereitungsbereich der Speisen, wo viel mit Wasser gearbeitet wird, und Stahl und Fliesen ein eher kühles Raumklima erzeugen, mit warmen Farbnuancen gearbeitet werden. Wenn das Kochen selbst zum repräsentativen Ereignis im Restaurant wird, verändern sich die anzuwendenden Parameter der Gestaltung. In dieser Situation spielt der Gast wieder die übergeordnete Rolle. Er muss das Dargebotene ähnlich einer Bühneninszenierung genießen können.34

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Büro Die Verwaltung eines Hotels wird in Büroräumlichkeiten abgewickelt, die sich meist in unmittelbarer Nähe zum Foyer oder hinter der Rezeption befinden. Bei kleineren Hotels wird im sogenannten Back-Office, dem Büroraum hinter der Rezeption, auch gleichzeitig die gesamte Verwaltung des Hotels abgewickelt. Es handelt sich dabei um einen Büroraum mit einem oder mehreren Computerarbeitsplätzen und weist eine direkte Blickbeziehung zur Rezeption auf, um bei Bedarf zum Front-Office zu wechseln. Das Büro ist ein Aufenthaltsraum in dem sich der Angestellte über lange Zeit aufhält und konzentrierte Arbeit leisten soll. Daher sind hier alle grundlegenden physiologischen und psychologischen Anforderungen zu berücksichtigen und eine ergonomische Farbkonzeption zu erstellen: Lichtverhältnisse und Farbgebung müssen so beschaffen sein, dass Sehstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Ermüdungserscheinungen vorgebeugt wird, die vor allem durch Blendung und Spiegelung, durch Kontrastarmut, harte Hell-DunkelKontraste, intensive Farbreize und irritierende Muster im direkten Blickfeld hervorgerufen werden. Am Arbeitsplatz spielt das Verhältnis der Oberflächenhelligkeiten eine wichtige Rolle für gutes Sehen. Daher sollte die Helligkeit aller größeren Flächen und Gegenstände im Gesichtsfeld möglichst ähnlich sein. Von starken Hell-Dunkel-Kontrasten ist abzusehen. Die Umgebung außerhalb des direkten Blick- und Arbeitsfeldes kann höhere Kontrastunterschiede aufweisen. Die Hauptaufgabe der ergonomisch richtigen Farbgestaltung von Büros besteht darin, durch subtile Farbstimulation ein Raummilieu zu schaffen, welches Monotonie und Überreizung verhindert. 35

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2.3.6 Neutrales Energieniveau

Flure Flure nehmen einen großen Teil der Gesamtfläche eines Hotels ein. Sie sind daher nicht nur Verkehrsfläche, sondern vermitteln auch einen entscheidenden Teil des Gesamteindrucks des Hotels. Die Stimmung, Atmosphäre und die Funktion der Räume im jeweiligen Bauabschnitt sollte sich schon im Korridor ablesen lassen. So muss der Gang an dem sich die WellnessAbteilung befindet ein anderes Ambiente aufweisen, wie der eines reinen Zimmergeschosses. Durch diese Differenzierung dienen sie auch der Orientierung innerhalb des Gebäudes. Abhängig von der Größe des jeweiligen Hotels macht es Sinn eine differenzierte Gestaltung der einzelnen Baueinheiten (Geschosse, Gebäudeflügel, Gebäudeblöcke) anzudenken. So können beispielsweise unterschiedliche farbige Akzente an Stützen, Türen oder Wandscheiben zur Identifizierung beitragen und zusätzlich eine Individualisierung von baugleichen Bauabschnitten erzielt werden, welche die Identifikation des Gastes bspw. mit „seinem“ Geschoss verbessert. Bei der Gestaltung eines Korridors ist zu überlegen, um welche Art von Korridor es geht: handelt es sich um den einen Gang der stark frequentiert wird oder um einen reinen Zimmerkorridor, der die meiste Zeit ein leerer Raum ist. Bei einem belebten Korridor sollte eine beruhigende Atmosphäre geschaffen werden, dessen Farbgestaltung nicht durch weitere Reize die Raumatmosphäre überlastet. Bei einem ruhigen Korridor hingegen, kann eine aktivere, warme Atmosphäre hergestellt werden. 36 Der durch die Raumform vorgegebene, langgestreckte Gesamteindruck von Fluren ist aus der Sicht des Wahrnehmungspsychologen zur Bildung eines mentalen Wohlbefindens eher ungeeignet. Flure können jedoch durch Farbe und Licht in kommunikationsfreundliche, großzügige Aufenthaltsbereiche mit einem hohen Ambiente verwandelt werden. Entscheidend ist, gleichförmige und homogene Gestaltungs- und Beleuchtungssituationen zu vermeiden und stattdessen durch einen Wechsel der Helligkeits- und Farbeindrücke dem menschlichen Auge eine interessante Abwechslung zu bieten. Wände und speziell Decken sollten hell und freundlich wirken, um den, bei zu dunklen Decken schnell eintretenden und belastenden, so genannten Höhleneffekt zu vermeiden. Lange Korridore können optisch verkürzt werden, wenn die End- bzw. Blickwand farbig differenziert ist. 37 Die Türen die für den Gast bestimmt sind sollten optisch leicht erkennbar sein, beleuchtete Zimmernummern unterstützen dabei auch die sichere Orientierung des Gastes. Andere Türen die rein für das Personal bestimmt sind können hingegen zurückhaltend in der Wandfarbe gehalten werden. Zu dunkle oder auch zu helle Kontraste verursachen dabei das optische Gefühl von Löchern in der Wand. Besonders bei Zimmerkorridoren ist auf eine gedämpfte Raumakustik zu achten, die verhindert, dass störende Geräusche in die Gästezimmer dringen.

< Suite and Breakfast Ottmanngut

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Treppen und Aufzüge Treppenanlagen dienen häufig repräsentativen Zwecken, jedoch sollte ihre Basisfunktion nicht in den Hintergrund treten. Treppen müssen demnach für den Benutzer primär sicher sein. Die richtige Gestaltung und Beleuchtung schafft sichere visuelle Bedingungen auf der Treppe. Was für die gesamte Farbgestaltung gilt, sollte bei der Treppenanlage besondere Berücksichtigung finden. Dunkle Oberflächen, z. B. dunkle Teppiche oder Steinbeläge sind schlecht wahrnehmbar. Entscheidend ist auch der Reflexionsgrad des verwendeten Materials. Während gut reflektierende Oberflächen subjektiv heller erscheinen, geben schwach reflektierende Materialien einen niedereren Helligkeitseindruck. Die Benutzung von Aufzügen ist oft mit Unbehagen verbunden, da geschlossene Aufzüge schnell das Gefühl der Enge, Glasaufzüge oft Höhenängste aufkommen lassen. Diese Phänomene entstehen teilweise durch visuelle Irritationen. Der Farb- und Helligkeitsgestaltung des Vorplatzes zum Liftportal und des Innenbereiches kommt hier eine wichtige ausgleichende Aufgabe zu. Schon vor dem Liftportal bietet ein deutlich angehobenes Helligkeitsniveau ein gesteigertes Sicherheitsempfinden. Im Innenraum des Lifts sollten helle Grundfarben vorherrschen, Spiegel oder hochglänzende Wand- und Deckenflächen suggerieren ein vergrößertes Platzangebot. Die Beleuchtungsausstattung sollte hohe diffuse Anteile beinhalten, damit scharfkantige Schlagschatten auf den Gesichtern der Liftbenutzer unterbleiben. 38

< Hotel Pupp

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Hotel Pupp

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2.3.7 Fassaden und Außenbereiche Das äußere Erscheinungsbild eines Hotels dient nicht nur der Repräsentation des Hauses, sondern auch der Orientierung des Gastes. Ein von weitem als gastfreundlicher Ort erkennbares Bauwerk verhilft dem Gast zu einer entspannten und problemlosen Ankunft, erweckt Sympathie und lässt ihn gern wiederkommen. Eine auf die Architektur abgestimmte Farbgestaltung bildet aber auch in der Öffentlichkeit nachhaltig ein positives Image zugunsten des Hauses. 39 Einen besonderen Stellenwert bei der Außengestaltung eines Hotels nimmt der Eingang ein. Durch seine Gestaltung und Beleuchtung muss der Eingang klar und deutlich als solcher erkennbar sein. Idealerweise schon von weitem, bzw. vom Parkplatz aus. Für das abendliche und nächtliche Erscheinungsbild des Hotels ist die Beleuchtung grundlegend. Gebäude können, von außen und unten angestrahlt, sehr massiv oder von innen heraus strahlend, äußerst filigran und offen wirken. Nicht unbedingt muss die Gebäudeanstrahlung den, durch die Architektur vorgegebenen Formen und Flächen folgen. Eine künstlerische Nachtbeleuchtung kann die architektonischen und baulichen Gesetzmäßigkeiten aufheben und einen völlig neuen Eindruck für den Betrachter schaffen.

2.3.8 Durchgängigkeit im Gestaltungskonzept So unterschiedlich die Anforderungen an die Gestaltung der verschiedenen Funktionsbereiche in einem Hotel sind, so wichtig ist es für eine ausgewogene Farbgestaltung ein durchgängiges Konzept für das Hotel zu entwickeln. Die unterschiedlichen Räume in einem Hotel werden nicht isoliert und unabhängig voneinander wahrgenommen. Daher sind die verschiedenen Wechsel- und Folgewirkungen beim gestalterischen Umgang mit Farben mit einzubeziehen. Die Farbplanung der einzelnen Funktionsbereiche muss aus dem allgemeinen Farbkonzept eines Hotelbetriebes hervorgehen und mit allen anderen Räumen in direktem Zusammenhang stehen. Ausgehend von der Gesamtplanung kann das Farbschema dann für die Räume und ihren spezifischen Anforderungen variiert und erweitert werden. Der Wechsel des Farbklimas zwischen den Bereichen ist dabei für eine ausgewogene und anregende Farbgestaltung grundlegend. Gleichzeitig sollen die verschiedenen Bereiche farblich ineinander übergehen. Beispielsweise der Weg des Gastes vom Eingang über Foyer und Flur zu seinem Zimmer ist als durchgehende Abfolge in der farbgestalterischen Planung zu berücksichtigen.

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Seiser Alm mit Langkofel-Gruppe (S端dtiroler Dolomiten)

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3.1 Architektur und Tourismus in Südtirol

Die Landschaft ist Südtirols Kapital. Dazu gehört nicht nur die Faszination der Berge, der Wälder und der Seen, sondern auch die vom Menschen geschaffene Landschaft, die Kulturlandschaft die vor allem durch die Vieh- und Milchwirtschaft, den Apfel- und Weinbau geprägt sind einerseits und die Einzelbauten, Dörfer und Städte andererseits. Gewerbezonen, Seilbahnen, Hotelanlagen, Straßen – jeder Eingriff verändert die Landschaft. Wenn man bedenkt, dass nur sechs Prozent der Gesamtfläche Südtirols besiedelbar sind und davon die Hälfte verbaut ist, so kommt der Baukultur eine sensible Rolle zu. Der Tourismus als treibende Wirtschaftskraft Südtirols stellt mit seinen Hotelbauten einen bedeutenden Anteil an der Baukultur und damit an der Landschaft des Landes dar. Der Themenbereich Architektur und Landschaft wird in der Südtirol-Vermarktung verstärkt eingebaut.

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Primärfarben der Marke Südtirol

Sekundärfarben

+ = Logo: Südtirolpanorama

Farben und Logo der Dachmarke Südtirol

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3.1.1 Die Marke Südtirol

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„Südtirol soll zum begehrtesten Lebensraum in Europa werden.“ Dies ist das Ziel und zugleich die Strategie die das Tourismusland Südtirol verfolgt. Als touristische Destination und Herkunft von Produkten und Dienstleistungen steht Südtirol dabei im intensiven Wettbewerb mit anderen Regionen und Ländern. Um die Ziele und Kräfte zu bündeln wurde von der Provinz Bozen die Dachmarke Südtirol geschaffen. Was macht Südtirol so einzigartig? Die Antwort auf diese Frage fasst der Dachmarkensatz pointiert zusammen: „Südtirol ist die kontrastreiche Symbiose aus alpin und mediterran, Spontanität und Verlässlichkeit, Natur und Kultur.“ In der Markenpyramide werden diejenigen Werte gebündelt, die für die Marke Südtirol stehen. Sie stehen für Ausprägung, Charakter und Stil. Auf drei Ebenen vermitteln diese Werte einen genauen Eindruck davon, womit Südtirol künftig assoziiert werden soll.

Quelle: http://www.provinz.bz.it/dachmarke/die-dachmarke/strategie.asp (10.06.2015)

Südtirol präsentiert sich nach außen über das Markenzeichen SÜDTIROL, der Schrift, den Farben und dem Südtirol-Panorama. Diese bilden die Basiselemente. Das Panorama-Logo ist ein starkes, identitätsstiftendes Gestaltungselement, das für die Vielfalt und die Kontraste Südtirols stehen soll. Es bildet die Synthese aus einem stilisierten Dolomiten-Panorama und einem spezifischen Farbklang. Farben symbolisieren die Energie einer Marke. Sie sprechen Gefühle an und vermitteln einen sinnlichen und emotionalen Eindruck. Die Primärfarben - ein dunkles und ein helles Grün stehen in der Farbpsychologie für Natur, Leben, Frische und Gesundheit. Sie sind wertig, unverfälscht und zuverlässig und transportieren damit insbesondere die Substanz- und Kernwerte der Marke Südtirol. Die Sekundärfarben vermitteln Kontraste wie Sommer/Winter und stehen für Produkte wie Äpfel, Milch und Wein - also die Vielfalt Südtirols. Aus der Synthese von Primär- und Sekundärfarben entsteht der ein unverwechselbarer Farbklang. In der Kommunikation und Produktentwicklung baut Südtirol auf Menschen, Landschaften und regionale Produkte. Allerdings kann der Blickwinkel auf diese Themen so verändert werden, dass sie in einem neuen Licht weiterhin begehrlich bleiben. Dabei wird bewusst versucht bei den Themen Menschen, Landschaft und regionale Produkte nicht zu stark im Thema Tradition zu verhaften, sondern sie durch die Brille der Alltagskultur, alpiner Kompetenz, Nachhaltigkeit, Exzellenzprodukten und Architektur zu sehen. 58


Weinkellerei Nals Margreid

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3.1.2 Zeitgenössische Architektur

Südtirol, bis 1918 Teil Österreichs, fiel nach dem Ersten Weltkrieg an Italien und erhielt 1972 eine weitgehende Autonomie. Die zwei Kulturen die dabei aufeinandertrafen, die italienische und die deutsche waren nicht nur kontrastierend, sondern erschienen ein unüberwindbarer Gegensatz. Jahrzehntelang war Südtirols Politik und Gesellschaft darauf bedacht die deutsche und die Ladinische Kultur und Tradition zu wahren, kein frischer Wind sollte Brauchtum und Tradition streifen. Südtirol war daher lange Zeit eine Welt für sich. Dadurch ist auch die moderne Architektur erst mit Verspätung angekommen. Noch lange nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges werden in Südtirol Neubauten nach dem Muster von „Bauernhäusern“ in einer als alpenländisch verstandenen Gemütlichkeitsbauweise bevorzugt. Ab den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts holt Südtirol endlich Luft und ein regionales Selbstbewusstsein erwacht. Mit einer jungen Architektengeneration entwickelte sich im Land eine zeitgenössische Architektur mit einer starken regionalen Prägung, die viel Beachtung findet. Ein schonender Umgang mit der historischen Bausubstanz, die Verwendung von lokalen Materialien und das Einbeziehen der Umgebung in den Entwurf sind dabei zentrale Themen. Die zeitgenössische Architektur ist geprägt von einer besonderen geopolitischen und kulturellen Dimension – zwischen Nord und Süd, Tradition und Moderne, Berg und Tal. Heute zeugen private Häuser, öffentliche Gebäude oder Firmensitze von einer lebendigen und innovativen Architekturbewegung in Südtirol. Die Entwicklung zu einer zeitgenössischen Architektursprache verlief mehr oder weniger parallel zu einer Neuorientierung im Südtiroler Weinanbau von der Masse zur Klasse. Da erscheint es naheliegend, dass gerade im Bereich der vielen Weinkellereien in Südtirol hervorragende Beispiele lokaler zeitgenössischer Bauten zu finden sind.

„Durch die Beziehung zur Landschaft gewinnt die Architektur an Eigenart. Durch das Anpassen, Anfügen, Modellieren im Gelände entstehen Sichtachsen, Kulissen und Freiräume verschiedenster Art.“ Arch. Zeno Abram, Südtiroler Architekturführer

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Weinkellerei Manincor

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Der Neubau der Kellerei Manincor an den Hängen des Kalterer Sees stellt ein frühes und zugleich herausragendes Beispiel der zeitgenössischen Architektur dar. Die ältesten Gebäudeteile des Gutshauses Manincor gehen auf den Beginn des 17. Jahrhunderts zurück. Mit größter Rücksichtnahme auf die baulichen und landschaftlichen Gegebenheiten errichteten hier die Architekten Walter Angonese, Silvia Boday und Rainer Köberl einen großzügigen Erweiterungsbau des Betriebes. Obwohl der Neubau mit 3000 Quadratmeter sich fast gänzlich unterirdisch befindet, kann hier nicht von Verstecken die Rede sein. Vielmehr tritt er oberflächlich mit seiner klaren und modernen Formensprache dem historischen Gutshof entgegen. Betritt man die dreigeschossigen Keller mit seinen enormen Ausmaßen wird klar, dass hier die Architektur keinen formalen Entscheidungen sondern der Funktion der Weinherstellung folgt. Das Gebäude als Keller anzulegen ist auch in der Funktionalität verankert. So sind die Lagerräume tief in der Erde angeordnet, wo die Temperatur am stabilsten ist. Architekt Angonese spricht bei diesem Projekt von „Weiterbauen“, darin liegt ein Architekturverständnis das einerseits Rücksicht und Verantwortung gegenüber dem Gewachsenen und Bestehenden zeigt, andererseits aber auch offen ist in ihrer Sprache auch selbstbewusst neue Wege zu beschreiten. Dieses Verständnis kann als charakteristisch für die zeitgenössische Südtiroler Architektur gesehen werden.42 Zahlreiche andere Kellereien sind dem Beispiel Manincor gefolgt. Aktuelle Akzente setzt z.B. das Winecenter in Kaltern. Mit dem Erweiterungsbau der Kellerei Nals - Margreid nach dem Projekt von Markus Scherer wurde in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kirche ein amorph geformtes Flugdach aus Beton errichtet, welches die, wie Holzkuben geformten, Bauten überspannt und vereint. Im Kontrast zur Landschaft hat der Südtiroler Architekt Werner Tscholl den Umbau der Cantina Tramin geplant. Wie zwei Arme, die in Form und Farben an Reben erinnern, greifen die neue Vinothek und der Verkostungsraum vom bestehenden Kellereigebäude in die Landschaft. Eindeutig hat dieses Gebäude, am Eingang des Weindorfes Potential zu einer neuen Pilgerstätte zu werden. Die zahlreichen Neu- und Umbauten der Weinkellereien haben zu einem Umdenken im Verständnis von Architektur in Südtirol beigetragen.

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Pergola Residence

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3.1.3 Lokale Hotelarchitektur

Bauten wie der Neue Keller des Weingutes Manincor haben ein reges Echo in der internationalen Presse erfahren und stellen mittlerweile ein „Treiber-Thema“ des Tourismus in Südtirol dar. Ziel ist es dabei, Südtirol in der internationalen Architekturdiskussion als Vorzeigebeispiel zu etablieren. Die Südtiroler Architektur entwickelt sich zu einem Positionierungsmerkmal, wie es dem Wein und der alpin-mediterranen Gastronomie bereits gelungen ist. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass auch ein Teil der Hoteliers und Gastwirte sich in der Gestaltung ihrer Bauten von einer Fortsetzung vom alpenländischen Einheitsstil oder der sogenannten „Stadelarchitektur“ abwenden und zuammen mit Architekten und Innenarchitekten innovative Konzepte umsetzten. Das Vigilius Mountain Resort südwestlich von Meran ist dabei ein Vorzeigebeispiel wie zeitgemäße Hotelarchitektur aussehen kann, die trotz der Großmaßstäblichkeit des Bauvolumens einfühlsam auf Bauplatz und Landschaft reagiert. Wie ein liegender Baumstamm setzte der Architekt Matteo Thun den langgezogenen gekrümmten Baukörper ins Gelände. Zwei weitere Großprojekte tragen in Südtirol Thuns Handschrift: die Therme Meran und die Pergola Residence bei Meran. Das Hotel liegt symbiotisch in Weinberge eingebettet, sein Name ist dabei Programm. Wie eine Pergola schmiegt sich das Gebäude treppenartig an den Südhang und integriert sich in die Kulturlandschaft der Umgebung. Die Pergola Residence des Architekten ist auf das Wesentliche reduziert und von Natürlichkeit, Offenheit und unverstellter Sicht geprägt. Das Hotel ist den Maßstäblichkeiten der Südtiroler Pergola-Rebenbeziehung angepasst und Licht und Schatten zeigen sich im zentralen Mittelpunkt. Materialien wie Südtiroler Lärche, Stein und Silberquarzit, Glas und weiche Naturstoffe bestimmen das Innere und unterstreichen zusammen mit gezielten gesetzten und kräftigen Farbakzenten die natürliche Architektur zusätzlich.

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Vigilius Mountain Resort 65


3.2 Drei Hotelbeispiele aus Südtirol – Eine Analyse

Projekte wie das Vigilius Mountain Resort oder die Pergola Residence waren gewissermaßen die „Eisbrecher“ für eine Entwicklung zu einer neuen Südtiroler Hotelarchitektur, die neben klaren Linien und Minimalismus, bei aller Modernität dennoch auch ein traditionelles Bild zeichnet. In der genaueren Betrachtung von drei Südtiroler Hotelbeispielen soll untersucht werden, wie Architektur und Farbgestaltung jeweils ineinandergreifen und was ihre Besonderheiten und Merkmale sind. Ausgewählt werden drei Hotels an verschiedenen Standorten in Südtirol, die sich durch ihre Kategorie, Ausstattung, Ausrichtung, Geschichte und Größe völlig voneinander unterscheiden.

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Hotel Pupp 67


3.2.1 Hotel Pupp- Kleines Designhotel im Stadtzentrum von Brixen Angebot, Größe und Ausstattung

Zimmeranzahl: 11 individuell gestaltete Doppelzimmer Gemeinschaftsbereiche: Rezeption, Frühstücksraum, Dachterrasse mit Whirlpool Kulinarischen Angebot: Frühstück Preisniveau: gehoben Standort und Umgebung Das Hotel Pupp befindet sich im Zentrum und am Rande der Altstadt von Brixen, die mit ihren mittelalterlichen Lauben und ihren Kirchen den Charme einer historischen Bischofsstadt ausstrahlt. Das Gebäude liegt an einem kleinen Platz, der zum einen von der gewachsenen Straßenrandbebauung der Altstadt begrenzt wird, wo sich auch die Traditions-Konditorei Pupp befindet. Auf der anderen Seite wird der Platz von neueren Solitärbauten und dem neu errichteten Hotel Pupp selbst begrenzt. Dem vorgelagert liegt die große Terrasse die zum Café Pupp gehört.

Adresse: Altenmarktgasse 18, I-39042 Brixen Geschichte und Architektur Die Konditorei Pupp ist in Brixen eine feste Größe und feierte vor kurzem ihr 100jähriges Bestehen. Mit dem Wunsch das hausgemachte Gebäck und Kuchen auch im eigenen Hotelbetrieb anzubieten erwarb die Familie das Gebäude auf der gegenüber liegenden Straßenseite und errichtete im Jahre 2010 einen Neubau. Die Brixener Architekten Christian Schwienbacher und Bergmeisterwolf setzten sich mit einem minimalistisch wirkenden weißen Quader durch, dessen drei Etagen gegeneinander verschoben sind. Der markante und schlichte Bau hebt sich angenehm von der diffusen Bebauung der Umgebung ab. Gleichzeitig markiert er den Übergang zur Altstadt. Das Hotel bietet introvertierte Suiten, jede mit einem privaten abgeschotteten Zimmer: Im Erdgeschoss erweitern terrassierte Höfe die Wohn- und Schlafräume nach draußen. Dort bieten private Whirlpools Entspannung unter freiem Himmel. In den oberen Etagen ziehen sich die Gäste entweder auf geschützte, innenhofähnliche Terrassen zurück oder beobachten vom Balkon das Treiben in der Stadt. Den Gästen steht außerdem noch eine Dachterrasse mit Whirlpool offen. Von dort kann man, als Kontrast zur Introvertiertheit des Hauses, die Blicke über die imposante Südtiroler Bergwelt schweifen lassen. Der zeitgenössische Bau erhielt 2011 den Südtiroler Architekturpreis und weitere Auszeichnungen. Konzept, Klientel und Ausrichtung Jede der elf Junior-Suiten des Hotels ist individuell gestaltet. Marille, Erdbeere oder Vanille, Mohn, Kastanie oder Kaffee – Zimmernamen wie diese mögen dem Gast beim Einchecken eigenartig erscheinen. Spätestens aber beim Frühstück erschließt sich das Konzept: Das frische Gebäck, die Torten und Kuchen sowie die Marmeladen stammen aus hauseigener Produktion. Sie stellen die Verbindung zur traditionsreichen Konditorei Pupp her. Die fruchtig-exotischen Namen standen auch bei der Farbauswahl der Suiten Pate. Das Konzept der „bunten Köstlichkeiten“ setzt sich ebenso in den Obstbäumen der Privatgärten, 68


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in den Farben derMosaikfliesen im Bad oder der Farbe der Minibar fort. Das Hotel nennt sich „Small Luxury-Hotel“, richtet sein Angebot in erster Linie an Paare und liegt preislich im oberen Segment. Ziel ist die Verbindung von gehobener Wohnkultur mit stilvoller moderner Atmosphäre. Im Mittelpunkt steht, jedem Gast ein individuelles Ambiente mit einem hohen Grad an Privatheit zu bieten und das obwohl das Hotel mitten in der Stadt liegt. Anmutungsprofil Die räumliche Anmutungsqualität des Ist-Zustandes wurde anhand des semantischen Differenzials laut Charles E. Osgood untersucht. Das Ambiente des Hotel Pupp kann als modern, schlicht, kultiviert, geordnet, sachlich, fremdartig, ruhig und individuell beschrieben werden. Farb- und Materialgestaltung

Außen: Das Gebäude setzt sich aus monolithischen Quadern zusammen und ist fast durchgehend weiß: Fassade aus grobem Putz, weiße Fensterrahmen und hell gestrichene Stahlgeländer. Das Hotel weist nur wenige von außen sichtbare Fensteröffnungen auf und steht ohne Sockel oder sichtbarer Dachkante auf einem mit lokalem rot-grauem Porphyr gepflasterten Platz. Terrassen und Balkone sind mit Lärchendielen belegt, die aufgesetzte Einfassung der Dachterrasse ist mit glänzendem Stahlblech verkleidet und begrünt. Innen: Die grob verputzten weißen Wandflächen setzen sich im Inneren fort. Auch alle Decken sind weiß, jedoch mit Feinputz ausgeführt. Die Farb- und Materialgestaltung präsentiert sich in natürlichen und zurückhaltenden Brauntönen: heller Eichendielenparkett, rotbrauner Web-Teppichboden, dunkelbraune Sommierbetten und Vorhänge, Einbaumöbel mit Schälfurnierung. Diese weiß-braune Grundfarbgebung wird durch sehr kräftige Akzente ergänzt. In jedem Zimmer sind die Badezimmermöbel und -fliesen, die Minibar und ein Stoffsessel in einem individuellen kräftigen Farbton (orange, apfelgrün, rot, usw.) gestaltet. Auch in den Gemeinschaftsbereichen finden sich kräftige Farbakzente, so zum Beispiel bei der Rezeption. Fazit Die Farb- und Materialgestaltung wirkt sehr sachlich und modern und deckt sich sowohl innen als außen mit dem Image und der Ausrichtung des Hauses. Außen hebt sich das Gebäude durch seine Formensprache stark von seinem Umfeld ab. Durch die fast durchgehend gleiche Farbgebung wirkt das Gebäude entmaterialisiert, steht mit seinen weißen Putzflächen jedoch in der Tradition der weiß gekalkten Tiroler Bauernhäuser. Die Verwendung der Farben des frischen Gebäcks, der Torten und Kuchen, sowie der Marmeladen aus der hauseigenen Produktion in der Innenraumgestaltung ist ein starkes Grundkonzept, welches sich auch im Marketing sehr werbewirksam umsetzen lässt. Die braunen Farbtöne schaffen eine warme Basis, die Akzente fallen jedoch zu kräftig aus, kontrastieren zu stark mit dem farbigen Ambiente, die dazwischen vermittelnde subdominante Farbe fehlt dabei gänzlich. In der Abfolge der Innenräume fällt dadurch das Hotel gestalterisch auseinander. Das starke Konzept der verschiedenen Farben hätte in Form einer harmonierenden Farbpalette umgesetzt werden können, ähnlich der Farbabfolge von Altstadtfassaden einer Straßenflucht. 70


Suite and Breakfast Ottmanngut

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3.2.2

Suite und Breakfast Ottmanngut Historischer Gastbetrieb am Rande der Meraner Altstadt

Angebot, Größe und Ausstattung

Zimmeranzahl: 8 individuell gestaltete Doppelzimmer und ein Einzelzimmer Gemeinschaftsbereiche: Rezeption, Frühstücksraum, Aufenthaltsraum, Orangerie, Garten. Kulinarischen Angebot: Frühstück Preisniveau: gehoben Standort und Umgebung Das Gebäude liegt im Zentrum von Meran, kurz außerhalb der Altstadt, am Fuße des Küchelberges. Es ordnet sich zwischen Weinbergen und ein im letzten Jahrhundert urbanisiertes Wohngebiet ein. Beim Eintritt durch das Tor von der Straße her überrascht der großzügige Garten mit Palmen, Zypressen, Oleandern, mediterranen Gewächsen und entspricht damit der Vorstellung der Kurstadt Meran mit ausgesprochen südlichem Klima.

Adresse: Giuseppe-Verdi-Straße 18, I-39011 Meran Geschichte und Architektur Der bereits 1290 erwähnte Bauernhof Ottmanngut wurde 1850 vom Meraner Kaufmann Alois Kirchlechner erworben und das Wohngebäude um zwei Türme erweitert. 1914 ließ sein Enkel Tobias Kirchlechner den Bau im Sinne eines herrschaftlichen Ansitzes umgestalten. Der Gastbetrieb entstand als Buschenschank, wie es in Südtirol bei vielen Weinhöfen üblich war. Seit 1860 wird das Haus als Pension mit Gaststätte geführt. In der Kriegszeit als Notunterkunft genutzt, wurde die Pension in den 1920er Jahren und nach dem zweiten Weltkrieg wieder von der Familie als Pension geführt. Im Jahre 2010 wurde der Betrieb von der nächsten Generation übernommen und bis 2012 mit sehr viel Feingefühl für die historische Bausubstanz renoviert und umgebaut. Der Gastbetrieb wird heute als „Ottmanngut-Suite and Breakfast“ geführt und noch heute der Familie bewohnt. Sorgsam und fachkundig auserlesenes antikes Mobiliar prägen Atmosphäre und Charakter des Altmeraner Gästehauses. Die Errichtung der modernen Bäder erfolgte unter größter Rücksicht auf den baulichen Bestand und bewusst modern, wo neue bauliche Ergänzungen erforderlich waren. Konzept, Klientel und Ausrichtung Bürgerliches Wohnen im einstmals vorstädtischen Grünen verbindet sich zwanglos mit einem neu konzipierten Gastbetrieb, der auf eine hundertjährige Geschichte zurückblickt. Die Pension ist ein stimmiges Ensemble aus Wohnhaus und Garten. Der Gast wird als Bewohner auf Zeit verstanden, der das historische Gebäude zusammen mit den Eigentümern wie ein Zuhause teilt. Der nachhaltige Umgang mit der Umwelt in Bezug auf die verwendeten Materialien und die bewusste Entscheidung für lokal produzierte Produkte unterstreichen das Konzept von Echtheit und Authentizität. Durch Konzerte, Vorlesungen und Verkostungen soll außerdem ein Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt geleistet werden. Das Angebot richtet sich an Gäste die einen Gastbetrieb mit individueller Note, Einfachheit, Authentizität, Charakter und Ruhe suchen und bereit sind dafür auch etwas mehr auszugeben. 72


Suite and Breakfast Ottmanngut

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Anmutungsprofil Die räumliche Anmutungsqualität des Ist-Zustandes wurde anhand des semantischen Differenzials laut Charles E. Osgood untersucht. Das Ambiente des Ottmanngut kann als zeitlos, schlicht, kultiviert, natürlich, zurückhaltend, individuell, ruhig und lösend beschrieben werden. Farb- und Materialgestaltung

Außen: Das Gebäude entspricht in seiner einfachen und klaren Farbigkeit die sich in die lokale Tradition und unmittelbare Umgebung einfügt. Es hat einen durchgehend weißen Anstrich, Fensterläden in einem kühlen dunkelgrün und rote Farbanteile in Form von rosa Fenstereinfassungen, rötlichem Sandstein an Stufen und Türportal, einem rötlich gestrichenem Sockel, rostbraunen Terrassenfliesen und rötlichen Kies auf den Bodenflächen sowie schließlich dem roten Dach mit Terracotta-Ziegeln.

Innen: Die Farbigkeit der Fassade in weiß- grün-rot setzt sich als Grundthema im Innenraum fort. Hier wird die Gestaltung um das Material Holz, von natur-unbehandelt bis dunkel glänzend lackiert erweitert. Die Wände sind auch hier durchwegs weiß gestrichen, die Böden der Aufenthaltsräume und Zimmer fast ausschließlich Holzböden. Die Türen, die nach dem Befund in den Originalfarben restauriert wurden, alte Kachelöfen, Bezugstoffe und die Fliesen der neuen Bäder bilden sanfte farbige Akzente wiederum in Rot- und Grüntönen. Fazit Die Farb- und Materialgestaltung wirkt authentisch und deckt sich sowohl innen als außen mit dem Image und der Ausrichtung des Hauses. Die Grundfarbigkeit der Innenräume mit Naturholz und weiß wirkt mit den sparsam eingesetzten grünen und roten Akzente sehr schlicht und ruhig, wo diese jedoch fehlen, sehr schnell fahl, karg und spartanisch. Durch die grünen Ausblicke in den Garten und den Weinberg, welche in die Räume hineinwirken ist dies – zumindest in den Sommermonaten- jedoch nicht störend. Die durchwegs weißen Innenwände lassen in den Räumen die subdominante Farbe vermissen. Eine Befundung der originalen Wandfarben hätte hier eventuell zu einer anderen Lösung geführt, könnte andererseits jedoch das Konzept von Einfachheit und Klarheit schwächen. Die Farb- und Materialgestaltung in den Innenräumen ist fein nuanciert und auf das Gebäude und das Image des Gastbetriebes abgestimmt.

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Hotel Gitschberg

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3.2.3

Hotel Gitschberg Modernes großes Berghotel am Eingang des Pustertales

Angebot, Größe und Ausstattung Zimmeranzahl: 31 Doppelzimmer in 6 Ausstattungsvarianten, 4 Suiten und 2 Einzelzimmer Gemeinschaftsbereiche: Rezeption, Bar, Kaminlounge, Speisesaal mit Buffetbereich, Hallenbad, Saunabereich mit Ruheraum, Außensauna, Räume Massage- und Schönheitsanwendungen, Fitnessraum, Panoramaterrasse und Garten Kulinarischen Angebot: Frühstück, Abendessen, Bar und Bistro Kategorie: 3 Sterne Superior Preisniveau: mittel Standort und Umgebung Das Hotel liegt in Meransen, einem Bergdorf am Eingang des Pustertales auf zirka 1.400 Metern Meereshöhe. Kurz außerhalb des Dorfkerns führt die Straße über landwirtschaftlich genutzte Wiesen bergauf. Nach wenigen Kurven erreicht man das Hotel Gitschberg, das sich inmitten einer Kulturlandschaft mit vereinzelten Bauernhöfen einordnet. Das Berghotel liegt nur wenige hundert Meter von der Kabinen-Umlaufbahn des Ski- und Wandergebiets Meransen Gitschberg entfernt. Die Lage zeichnet sich zudem durch die Sonnenlage am Südhang und den weitläufigen Panoramablick über die Täler und die Berglandschaft bis hin zu den Dolomiten aus. Adresse: Endereckerstraße 2, I-39037 Meransen Geschichte und Architektur In den 1960ern beschloss der Vater des heutigen Geschäftsführers an der Stelle eines Schuppens des familieneigenen Mooshofes ein Hotel zu errichten. 1971 eröffnete das 3Sterne-Hotel Gitschberg, bereits mit 45 Betten. 1980 wurde das Hotel zum ersten Mal vergrößert und um ein Hallenbad mit Sauna erweitert. Bis zum letzten Umbau, der 2010 begann und heute zum Großteil abgeschlossen ist, wechselte das Hotel mehrmals stark sein Erscheinungsbild und erfuhr mehrere Teilabbrüche und Wiederaufbauten. Im letzten Umbau wurde das Haus um ein drittes Obergeschoss erweitert und die Fassaden vereinheitlicht. Zudem wurde es energetisch saniert und war eines der ersten KlimaHaus-Hotels in Südtirol. Im Inneren wurde das Hotel gänzlich umgestaltet. Das Hotel Gitschberg nimmt in den Fassaden mit unbehandeltem Holz und einer weißen Putzfassade die ortstypische Gestaltung auf. In der Formensprache werden Elemente aus der bäuerlichen Architektur verarbeitet: das Ständerwerk im Dachgeschoss wird bei den Bauernhöfen zum Trocknen des Heus verwendet. Auch in der Innengestaltung wird das bäuerliche Thema in einer modernen Interpretation verarbeitet: moderne Möbel und Gestaltungselemente kontrastieren mit rustikalen Materialien wie Lärchenholz, Naturstein, Wolle und Filz. Konzept, Klientel und Ausrichtung Das Hotel Gitschberg versteht sich als Berghotel in einer einmaligen Landschaft und will seinen Gästen ein alpines Natur- und Aktiverlebnis bieten. Die Gestaltung innen und außen ist inspiriert von alten Südtiroler Bauernhöfen und ist dabei schlicht, geradlinig und modern. Die Verwendung von natürlichen und nachhaltigen Materialien, lokalen Produkten in den Bereichen Gastronomie und Kosmetik und die energieeffiziente Architektur versinnbildlichen den achtsamen Umgang mit den heimischen Ressourcen und werden verstärkt in die Kommunikation eingebaut. Themen wie Behaglichkeit, Komfort, Genuss und Leichtigkeit stehen im Mittelpunkt. 76


Hotel Gitschberg

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Das Angebot richtet sich an Wander- und Skitouristen abseits der großen Tourismushochburgen, aber auch an Gäste die Ruhe, Entspannung und Wellness suchen und dabei einen gehobenen Anspruch an das Ambiente, die Ausstattung und das Angebot haben. Anmutungsprofil Die räumliche Anmutungsqualität des Berghotels Gitschberg kann als warm, leise, ruhig, natürlich, zurückhaltend, aber auch als statisch (im Sinne von nicht dynamisch), beengend und eintönig beschrieben werden. Farb- und Materialgestaltung Außen: Das ausladende Volumen des Hotels präsentiert sich in seiner Materialität sehr schlicht und beschränkt sich im Wesentlichen auf zwei Materialien: vor einer weiß verputzten Fassade liegen Balkone und ein Ständerwerk aus Lärchenholz, es übernimmt damit die Gestaltung alter Bauernhöfe in der Umgebung. Auch alle Fenster und Türen sind aus Lärchenholz. Der Glasvorbau im Erdgeschoss ist weiß beschichtet, am Boden findet sich rotgraues Porphyr-Pflaster, rötliche Fliesen auf der Terrasse und die Balkone sind mit Lärchendielen belegt. In erdanliegenden Bereichen finden sich Stützen und Wände in Sichtbeton. Innen: Die Innenräume des Hotels wurden fast vollständig neu gestaltet und sind wie das äußere Erscheinungsbild von der bäuerlichen Welt inspiriert. Das Interieur wirkt gepflegt und hochwertig. Alle Räume des Hotels präsentieren sich in einem einheitlichen warmen Farbklima aus Holztönen (vorwiegend Lärche, Fichte und Eiche), grauem Filz, weißen oder schlammfarben getünchten Putzflächen, rotbraunem Leder und grauen Steinfußböden. Die Akzente sind durchgehend im gleichen warmen Grünton gewählt und finden sich vor allem in den Raumtextilien wieder. Der gleiche Grünton wird auch für das Logo und in der Vermarktung des Hotels verwendet. Allein das Hallenbad weicht in seiner Farbigkeit vom Muster ab: die Farbe der blau schimmernden Wasserfläche findet sich im Wandanstrich wieder. Als Boden- und Wandbelag findet man hier gräulich-rotbraun-marmorierte Steinplatten, Akzente bilden die Sitzsäcke in einem kühlen Grün. Fazit Die Farb- und Materialgestaltung des Hotels wirkt durch die Inspiration aus der lokalen bäuerlichen Kultur authentisch und ortstypisch. Dieses Prinzip funktioniert für das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes, ist jedoch problematisch im Innenraum. Allein durch die erheblichen Unterschiede in der Größe und der wechselnden Funktionen der Räume in Bezug zu einem Bauernhaus, lässt sich das gewählte einheitliche Gestaltungsprinzip nicht auf ein ganzes Hotel umlegen. Das durchgängige warme Ambiente zieht sich durch alle Räume, unabhängig ihrer unterschiedlichen Funktionen und Ansprüche. Durch den fehlenden Wechsel des Farbklimas wirkt die Innenraumgestaltung eintönig. Der als farbiger Akzent gedachte warme Grünton ordnet sich dabei in das Farbklima ein. In vielen Bereichen vermögen die weißen Putzflächen an Wand und Decke den gedämpften Farbcharakter aufzuhellen, wo diese fehlen, beispielsweise im Foyer und im Lounge-Bereich mit seiner schlammfarbige Deckenverkleidung, wirkt das zu warme Ambiente beinahe beengend. Das Hallenbad hingegen, mit seinem ausgewogenen Kalt-Warm-Kontrast aus hellem blau und warmen Natursteinplatten sowie den frischen grünen Akzenten weicht vom restlichen Farbkonzept ab, wirkt lösend und regenerativ, es spiegelt in seiner Farbigkeit auch seine spezifische Nutzung als Sport- und Entspannungsbereich wieder.

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1 4

1 2 3 4 5 6 7 8

Eingang / Treppenhaus Foyer/ Rezeption Zimmertrakt K端che Restaurant mit Buffet Terrasse Garten Pool

2 3

5

6

7

8

Oben: Orthofoto von Lana (Ausschnitt Oberlana); unten: Grundriss Erdgeschoss

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3.3 Farbgestaltung Hotel Petra Das Hotel Petra ist ein mittelständisches Hotel in Lana, welches in den vergangenen Jahren mehrfach um- und ausgebaut wurde. Diese Bauarbeiten durfte ich im Zuge meiner beruflichen Tätigkeit als Architekt begleiten und dadurch das heutige Bild des Hotels erheblich mitgestalten. Viele Bereiche des Hotels müssen jedoch noch renoviert, umgebaut oder gar erst errichtet werden, vor allem im Bereich des Innenausbaus. Anhand des Hotel Petra soll aufgezeigt werden wie die farbige Neugestaltung dieser Bereiche aussehen könnte. 3.3.1 Istzustand Angebot, Größe und Ausstattung 15 Doppelzimmer in zwei Ausstattungsvarianten (3 Junior-Suite) Gemeinschaftsbereiche: Rezeption, Bar, Speisesaal mit Buffetbereich, Saunabereich mit Ruheraum, kleiner Fitnessraum, Außenpool und Garten Kulinarischen Angebot: Frühstück, Abendessen, Bar Kategorie: 3 Sterne Preisniveau: niedrig/mittel Standort und Umgebung Die Marktgemeinde Lana an der Etsch mit seinen ca. 11.500 Einwohnern liegt im südlichen Winkel des Meraner Talkessels und ist damit klimatisch, ähnlich wie Meran mediterran geprägt. Dies begünstigt das Wachstum mediterraner Pflanzen wie z. B. Palmen, Zypressen, Steineichen, Lorbeer, Myrthen und Libanonzedern. Das Dorf selbst wird in Ober-, Mitter- und Niederlana unterteilt. Lana ist Ausgangsort der Passstraße über den Gampenpass, der Straße ins Ultental und der Seilbahn auf das Vigiljoch. Wirtschaftlich ist neben Handwerk, Industrie und Handel vor allem der Tourismus und der Apfelobstbau sehr wichtig. Nur wenige Gehminuten vom Ortszentrum Oberlanas entfernt liegt in einem Wohngebiet das Hotel Petra. Das Grundstück wird zum einen von der Gartenstraße, einer ruhigen Siedlungsstraße mit villenartigen Solitärbauten begrenzt. Auf der anderen Seite liegt der Aichweg, eine Straße die Orts auswärts zur nahegelegenen Dammstraße des Flusses Falschauer und in die Apfelplantagen führt. Hier liegen einige dreigeschossige Wohnanlagen. Das Quartier ist nicht sehr dicht bebaut und hat durch die großen Gärten und Apfelfelder den Charakter einer Gartensiedlung. Die Grundstücksgröße des Hotel Petra ist recht begrenzt. Die Außenflächen weisen damit einen intimen Charakter auf. Der Baukörper teilt das Grundstück in einen nördlichen Hofraum mit Zufahrt, Parkplatz und Haupteingang und einen Garten mit kleiner Liegewiese, einer Speiseterrasse und einem Salzwasserpool im Süden.

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Fassaden in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotel Petra

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82


3

4

5

3

4

1 2 3 4 5

Saunabereich Nebenr채ume Treppenhaus Zimmertrakt Betriebswohnung

2 1

Grundrisse Hotel Petra: 2. Obergeschoss (oben), 1. Obergeschoss, Untergeschoss

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Geschichte und Architektur Geschichte Im Jahre 1967 errichtete der Vater des heutigen Eigentümers ein neues Wohnhaus mit zwei Wohnungen für die Familie und Großeltern, sowie einigen Gästezimmern im Dachgeschoss. Im Jahre 1978 zog die Familie in das neu errichtete Wohnhaus nebenan und der Bestandsbau wurde nach einem internen Umbau rein als Pension genutzt. Der Baukörper mit Satteldach über quadratischem Grundriss bestand bis ins Jahr 2007 in seiner ursprünglichen Form. Nach der Übernahme des Betriebes durch den Sohn Joachim Holzner wurde die in die Jahre gekommene Pension zwischen 2008 und 2015 einer kontinuierlichen Renovierung und Erneuerung unterzogen. Nach der Erweiterung des Speisesaales im Erdgeschoss folgte die Errichtung eines neuen Anbaues mit Treppengebäude, der das Haus zusammen mit den neuen großzügigen Südbalkonen zu einem Längsbau umformt. Nach dem Umbau hat das Hotel 15 Doppelzimmer mit Balkon. Architektur Das Gebäude präsentiert sich heute von außen in einem Zwischenstand, da die geplante Vereinheitlichung der Fassaden zwischen Bestandsbau und Anbau erst in der nächsten Bauphase durchgeführt wird. Nach diesen Arbeiten, wo die Holzvordächer entfernt und Attiken aufgemauert werden erhält das Gebäude einen Flachdach-Charakter. Der Längsbau hat eine ockerfarbige Putzfassade, Anbauten wie der Sockelbau für den Speisesaal und das Treppenhaus sind weiß gestrichen. Alle architektonischen Elemente wie Balkone, Fenster, Fensterbänke, Regenfallrohre, Säulen sind ebenfalls weiß. Die Südfassade ist von den ausladenden Balkonen, mit weißer Brüstungsverkleidung in Laminat bestimmt, die sich über fast die gesamte Fassade erstrecken. Aufgelockert wird hier das Bild durch mittelgraue Lamellenpaneele die unregelmäßig an der Balkonvorderkante montiert werden. Die restlichen Fassaden sind Lochfassaden mit kleineren Balkonen und Balkonüberdachungen in weiß. Die Bodenflächen um das Gebäude sind in Betonpflaster, grau bzw. grau-beigen Fliesen und in Porphyrpflaster ausgeführt, auch einige Sockelzonen des Hauses sind in rotgrauem Porphyr. Raumgefüge Das Gebäude ist dreigeschossig und verfügt über ein Untergeschoss. Man betritt es von Norden über den gepflasterten Innenhof, der auch als Parkplatz dient. Der Eingang liegt im Treppenhaus-Anbau und führt über ein paar Stufen in die zentral im Gebäude angeordnete Rezeption mit Büro im Hochparterre. Über ein paar Stufen nach unten gelangt man in den Speisesaal und zur Küche, die auf Gartenniveau liegen. Nimmt man von hier die Treppe ins Untergeschoss erreicht man den Sauna-/Fitnessbereich. An einem abgetrennten Gang im Untergeschoss liegen ein Lagerraum, der Wäscheraum und die Technikräume. Ausgehend vom Foyer erreicht man im Erdgeschoss vier Gästezimmer. Über das Treppenhaus oder den Aufzug gelangt man in die oberen zwei Geschosse. Im ersten Stock liegen sieben Gästezimmer und im zweiten Stock weitere vier, sowie die Wohnung des Betriebsinhabers. 84


Oben: Fotomontage: S체dfassade (geplanter baulicher Endstand); unten: Geb채udeansichten

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Baulicher Zustand Innen ist das Gebäude in großen Teilen erneuert und renoviert. So wurden kürzlich die letzten Zimmer und Bäder vollkommen erneuert. Auch das Treppenhaus und die Gänge weisen einen fast neuen Bauzustand auf. Die Erweiterung des Angebotes mit Halbpension machte außerdem eine Erweiterung der Küche erforderlich. Andere Bereiche wie Rezeption, Speisesaal sowie Sauna-/Fitnessbereich sind jedoch renovierungsbedürftig. Daher ist geplant in der nächsten Zeit den in die Jahre gekommenen Speisesaal neu auszustatten, der in seiner heutigen Form noch als reiner Frühstücksraum konzipiert wurde. Die Rezeption präsentiert sich heute als gesichtsloser Zwischenbereich und wurde nach der Errichtung des neuen Treppenhauses mit einfachen Mitteln eingerichtet. Daher soll auch hier umgebaut und der Raum durch eine ansprechende Gestaltung aufgewertet werden. Im Untergeschoss bestehen heute ein Fitnessraum mit Infrarotkabine und ein weiterer ungenutzter Raum. Hier soll das Angebot um eine Sauna mit Ruheraum erweitert und die beiden Räume völlig neu gestaltet werden.

Konzept, Klientel und Ausrichtung Das Hotel Petra ist ein kleiner Familienbetrieb und liegt zentrumsnah in grüner Lage in einer schönen Wohngegend in Lanas. Es bietet ein ruhiges Ambiente mit mediterranem Garten sowie solarbeheiztem Salzwasser-Schwimmbad und will seinen Gästen einen erholsamen und entspannten Aufenthalt bieten. Kulinarisch wird ein Mix aus klassischen Südtiroler Gerichten und mediterranen, italienischen Spezialitäten angeboten unter Verwendung von lokalen Produkten. Dabei wir dem Wein eine besondere Bedeutung beigemessen. Das liegt nicht nur daran, dass Südtirol ein bedeutender Weinproduzent ist, sondern auch daran, dass der Hausherr ein ausgebildeter Sommelier ist. Das Hotel liegt unweit der Kurstadt Meran, ist aber auch Ausgangspunkt für Freizeitaktivitäten, wie Wanderungen und Radfahrtouren. Das Angebot richtet sich daher sowohl an Sportbegeisterte als auch an Gäste die Entspannung und „Stadturlaub“ verbinden wollen. Das Hotel hat vor allem in den Sommermonaten Saison, und ist von Ostern bis in den Spätherbst geöffnet, wo das traditionelle „Törggelen“ noch viele Gäste anzieht. Das Hotel Petra ist auch im Winter einige Wochen für die Gäste der traditionellen Weihnachtsmärkte in der Adventszeit geöffnet. Das Angebot richtet sich an Gäste mit einem bestimmten Anspruch an Komfort und Ambiente und ordnet sich ins mittlere Preissegment ein. Das Hotel bietet ein intimes Umfeld für ein gemischtes Klientel, sowie bietet überschaubare Zusatzleistungen (kleiner Saunabereich, Außenpool, Garten)

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Unten: Garten und Pool des Hotel Petra

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3.3.2 Fazit Durch den Umbau erfuhr das Hotel Petra außen einen großen Wandel vom traditionellen Wohnhaustypus mit Satteldach zu einem modernen Längsbau. Durch die geplante Vereinheitlichung der Fassaden wird der Bestand mit dem Anbau zu einem einheitlichen Gebäude mit einem eindeutigen baulichen Charakter zusammengefasst, ein Zustand, der im Vergleich zu vielen Hotelbauten in der Gegend durchaus nicht selbstverständlich ist. Die Anbauten wie Sockelbau und Treppenhaus sind farblich differenziert zum Hauptbaukörper gestaltet. Die Fassade wirkt strukturiert und interessant. Das Gebäude ist durch seine moderne Architektursprache und die ockergelbe Fassadenfarbe recht selbstbewusst, orientiert sich in seiner Farbigkeit an den Nachbarhäusern, ordnet sich dabei aber nicht ein. Die Fassade mit ihrem warmen Farbton kontrastiert mit dem Himmel und im Sommer mit dem satten Grün der umliegenden Gärten dabei unterstreicht es stark das mediterrane Flair des Hotels, lässt aber Anklänge an die traditionelle Baukultur vermissen, bspw. durch das Fehlen von Holz. Die Fassaden haben v.a. durch die Farbigkeit einen hohen Wiedererkennungswert. „Südtirol ist die kontrastreiche Symbiose aus alpin und mediterran, Spontaneität und Verlässlichkeit, Natur und Kultur.“ Das äußere Erscheinungsbild des Hotel Petra entspricht in Bezug auf „mediterran“ sicherlich voll diesem Leitsatz der Dachmarke Südtirol, das „Alpine“ hingegen findet sich hier lediglich im Kontrast zu dahinterliegenden Südtiroler Berglandschaft. Am deutlichsten zeigt sich diese Symbiose in der Küche des Hotels, welche mediterrane Küche mit Südtiroler Gerichten mischt. Hier prallt dieser scheinbare Kontrast in Form von „Knödel und Spaghetti“ aufeinander. Der Wein, ein lokal hergestelltes, natürliches Produkt mit langer Tradition und Geschichte in Südtirol ist dabei ein verbindendes Element, denn er ist auch unentbehrlicher Bestandteil, sowohl der italienischen und mediterranen Esskultur, als auch der des Landes Südtirol. Wie bei den gezeigten Beispielen der Südtiroler Weinkellereien, könnte auch für das Hotel Petra der Wein ein Thema sein, das stärker in das Ambiente der Räume einfließt. Zudem verleiht dieses Thema dem Haus nicht nur mehr Authentizität und Lokalverbundenheit, sondern auch Attribute wie Tradition und Geschichte. Dies ist für das Hotel Petra besonders wichtig, da es eine relativ kurze Geschichte und ein sehr modernes Erscheinungsbild vorzuweisen hat. Dadurch, dass der Inhaber des Hotels nicht nur ein Weinliebhaber, sondern als ausgebildeter Sommelier, auch ein Weinkenner ist, kann dieses Kernthema auch persönlich und authentisch kommuniziert werden. Ein weiteres besonders Merkmal des Hotel Petra ist die Verbindung aus Urbanem und Ländlichem. Dies liegt zum einem an der Lage in Lana, mit ca. 12.000 Einwohnern nicht mehr ganz Dorf, aber auch nicht ganz Stadt, aber auch an seiner Lage in einer Gartensiedlung, in unmittelbarer Nähe zum Dorfzentrum. Verstärkt durch die begrenzte Grundstücksgröße hat das Hotel Petra einen kleinen, aber sehr intimen Garten. Hier mischen sich lokale Vegetation mit Zitronenbäumen, Lavendel und Palmen. 88


3.3.3 Das Hotel Petra im Vergleich

Betrachtet man das Hotel Petra zusammen mit den vorher gezeigten Südtiroler Hotels so ist es in den unterschiedlichen Kategorien wie folgt vergleichbar:

Hotel

Pupp

Angebot Größe Ausstattung

X X X X X X X

Konzept Klientel Anmutung Farb-/ Materialgestaltung

Gitschberg X

Standort Umgebung Geschichte Architektur Raumgefüge

Ottmanngut

X

X X

X X

X

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3.3.4 Ziele des Farbkonzeptes

Fasst man die Grundthemen aus der Recherche zusammen so ergeben sich daraus drei scheinbar gegensätzliche Eigenschaften, die es im Farb- und Gestaltungskonzept zu vereinen gilt:

Das Hotel Petra ist die Symbiose der folgenden Kontraste alpin und mediterran, modern und traditionell, urban und ländlich.

Die angestrebte räumliche Anmutungsqualität wurde außerdem anhand des semantischen Differenzials laut Charles E. Osgood weiter präzisiert. Das Ambiente des Hotel Petra soll zudem entgegenkommend, schlicht, natürlich, freundlich, hell und luftig sein.

Meine Aufgabe sehe ich darin, die Themen, die sich aus dieser Betrachtung entwickelt haben in eine durchgehende Gestaltung der unterschiedlichen Innenräume umzusetzen. Ziel ist dabei die Erschaffung von unterschiedlichen Farbklimata, die dem Energieniveau der jeweiligen Räume entsprechen und zusammen ein stimmiges und durchgehendes Gesamtbild erzeugen, das der Zielvorstellung der räumlichen Anmutungsqualität entspricht.

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Oben: Eingang Hotel Petra

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3.3.5 Neue Farbgestaltung – Praktische Arbeit Rezeption, Foyer

Gestaltung Energieniveau (EN):

2 – Kommunikation

Anforderung/ Funktion (EN 2): Information, Unterhaltung, Gespräche, Gemeinschaft, Interaktion, Austausch, Beziehungen, Repräsentation, Sauberkeit, Orientierung Ziel der Anmutung (EN 2):

freundlich, persönlich, einladend, wohnlich-repräsentativ, klar Die Gäste fühlen sich willkommen und finden sich Dank der geordneten, eindeutigen und übersichtlichen Gestaltung gut zurecht.

Raumstruktur:

Der Raum liegt im Hochparterre und ist über das vorgelagerte Treppenhaus erreichbar; über einen halben Treppenlauf oder barrierefrei mit dem Aufzug. Der Raum weist mehrere Türen, Ab- und Zugänge auf und verfügt über wenig Tageslicht.

Abmessungen:

Nutzfläche 30 m², Raumhöhe 2,60m

Gestaltung:

Bereits vom Eingang und dem Treppenhaus aus ist der blaue Rezeptionstresen gut erkennbar. Die blaue Wandfarbe leitet den Gast weiter in das Restaurant und die Terrasse, der Eierschalenton grenzt die Rezeption farblich ab. Das Eichenpaneel trennt den dahinterliegenden kleinen Bürobereich ab und nimmt das Logo des Hotels auf.

Akustik:

Im Foyer ist ein Akustikputz an der Decke vorgesehen.

Beleuchtung:

Der Helligkeitsunterschiede zum Außenbereich wird möglichst gering gehalten, um die Adaption der Augen zu erleichtern. Allgemeinlicht, dimmbar, 100-500 Lux. Zusätzlich Akzente auf Empfangstresen und Wand hinter Rezeption

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Farb- und Materialcollage

Rezeption, Foyer

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Raumbuchblatt

Innenwände

Rezeption: Putz gestrichen, NCS S 0505-G50Y, hellgelb Sitzgruppe/Blickwand: Putz gestrichen, NCS S 0520-R80B, hellblau

Boden

Feinsteinzeug 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey

Decke

Akustikputz gestrichen, fein, NCS S 0300-N, weiß

Innenfenster

Profile: Metall, lackiert, NCS S 0300-N, weiß

Türen

Brandschutztüren: Metall, lackiert, NCS S,3502-Y, schlammfarbig, Beschläge in Edelstahl Speisesaal: Ganzglas, transparent, Beschläge in Edelstahl Zimmer: MDF matt lackiert, NCS S 0520-R80B, hellblau

Treppengeländer

MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack

Möbel

Empfangstresen: MDF matt lackiert, NCS S 3030-B, blau Sockel: Edelstahl gebürstet Raumteiler hinter Tresen: MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack

Aufschriften/Piktogramme

NCS S 7000-N, anthrazit (u.a. Logo hinter Tresen)

Teppich

bei Sitzgruppe: Anker, Perlon Rips LCS Plain, 091063-501, anthrazit

Sitzgruppe

Couchsessel, vollständig tapeziert Bezugsstoff: UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 085-River (gestreift)

Kissen

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 058-Banana

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1 2 3 4 5 6

Servicebereich Raumteiler Buffett mit Barbereich Speisebereich Terrasse Bar Speiseterrasse

1 2

3

5

6

Oben: Raumeindruck Restaurant vor dem Umbau

4

95


Restaurant mit Buffetbereich

Gestaltung EN:

2 – Kommunikation

Anforderung/ Funktion (EN 2): Unterhaltung, Gespräche, Gemeinschaft, Interaktion, Austausch, Beziehungen, Repräsentation, Sauberkeit, Orientierung Ziel der Anmutung (EN 2):

freundlich, persönlich, einladend, wohnlich-repräsentativ, klar Der Besuch des Restaurants stellt eine angenehme Unterbrechung des Tagesablaufes dar. Genuss und Entspannen stehen dabei im Mittelpunkt. Die Farbigkeit ist ruhig, zurückhaltend, freundlich und lädt zum Verweilen ein. Die erlebbare Natur soll einen anregenden Part übernehmen.

Raumstruktur:

Der Raum liegt im Erdgeschoss und erreicht man vom Foyer über einen halben Treppenlauf nach unten. Er dient als Frühstücksraum und abends als Restaurant. Große Fenster sorgen für viel Tageslicht und Blick in den Garten. Eine Falttür öffnet den Raum zur Speiseterrasse im Garten. Beim Eingang liegt der Buffetbereich mit Servicezone.

Abmessungen:

Nutzfläche 73 m², Raumhöhe 2,90m

Gestaltung:

Vom Foyer kommend bietet sich dem Gast ein Kontrast mit einem sommerlichen Gesamteindruck. Der Eierschalenton der fensterlosen Wand bildet das Rückgrat des Raumes. Die restlichen Wände mit ihren großen Fensterflächen und dem Anstrich in einem sehr hellen Gelb öffnen den Raum zum Garten und zur Terrasse hin. Ein Raumteiler in Eiche trennt den Servicebereich ab. Das anthrazitfarbige Buffet hebt sich von der übrigen Einrichtung klar ab.

Akustik:

Im Restaurant ist ein Akustikputz an der Decke vorgesehen. Sitzpolsterungen und Vorhänge tragen zusätzlich zur Schalldämpfung bei.

Beleuchtung:

Allgemeinlicht, dimmbar 5-200 Lux Dekorative Hängeleuchten kennzeichnen den Essbereich und erzeugen ein wohnliches Ambiente Akzentlicht für Buffettische 300 Lux und Weinvitrinen zusätzliches Akzentlicht durch indirekte Beleuchtung der Decke 96


Farb- und Materialcollage

Restaurant mit Buffetbereich

97


Raumbuchblatt

Innenwände

Wand Eingang (Rückwand): Putz gestrichen, NCS S 1002-Y, eierschalenfarbig Restliche Wände: Putz gestrichen, NCS S 0505-G50Y, hellgelb

Boden

Feinsteinzeug 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey

Decke

Akustikputz gestrichen, fein, NCS S 0300-N, weiß

Fensterprofile

PVC, NCS S 0300-N, weiß

Tür

Ganzglas, transparent, Beschläge in Edelstahl

Möbel

Raumteiler: MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack Buffetl: Laminat Egger U961 ST2/15 (NCS S 8000-N), anthrazith Sockel: Edelstahl gebürstet Servicebereich: Edelstahl gebürstet

Esstische

MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack Tischfuß: Metall, pulverbeschichtet, NCS S8000-N, anthrazith

Sitzbänke und Sessel

Eiche, gebürstet, Natureffektlack Bezugsstoffe: Englisch Dekor, Farbe: A 1481 (hellgrün) und Farbe: A 1482 (dunkelgrün) Stuhlbeine: Holz, schwarz lasiert

Kissen

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 015-Marzipan und 058Canvas

Vorhänge

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 022-Herbal (gestreift) Store-Vorhang: reinweiß

98


Oben, Mitte: Juniorsuite des Hotel Petra

99


Juniorsuite mit Badezimmer

Gestaltung EN:

1- Ruhe

Anforderung/ Funktion (EN 1): Entspannung, Inaktivität, Schlaf, Stille, Zurückgezogenheit, Erholung, Beruhigung, Sichausruhen, Ungestörtsein, Wohlbefinden Ziel der Anmutung (EN 1):

natürlich, ruhig, zurückhaltend, wohnlich, ausgewogen, harmonisch, entspannend, regenerierend, sauber Der Raum ist der private Rückzugsort für den Gast, soll freundlich wirken und behaglich sein. Das gezielte Vermeiden von hoher Dynamik und starken Kontrasten soll den Raum ruhig wirken lassen.

Raumstruktur:

Die Juniorsuite setzt sich aus einem Schlafzimmer mit Wohnbereich und einem Badezimmer zusammen. Eine große Fenstertür führt auf einen breiten, überdachten Südbalkon. Ein Lamellen-Paneel trennt eine kleine Eingangszone mit Garderobe ab.

Abmessungen:

Nutzfläche: Wohnraum 18,0 qm, Bad 6,0 qm; Raumhöhe 2,60 m

Gestaltung:

Durch die hellrosa Wandanstriche und dem Eichenholz entsteht ein wohnliches Ambiente. Durch das dunkelblaue Sofa und das Hellblau der Wandfliesen im Bad, welches durch die Glastür in den Raum hereinwirkt wird ein kühler Ausgleich geschaffen. Der ziegelrote Bezug des Sessels schafft zusätzlich einen kräftigen Akzent. Das kühlere farbliche Ambiente im Bad mit den bläulichen Wandfliesen und dem anthrazitfarbigen Boden erhält durch das langgezogene Waschtischmöbel in Eiche ein ausgeglichenes Raumklima.

Beleuchtung:

Allgemeinlicht 100 Lux, dimmbar Lesebeleuchtung 300 Lux Akzente durch geschaltete Stehleuchte und durch indirekte Beleuchtung Bad: 200 Lux 100


Farb- und Materialcollage

Juniorsuite

101


Raumbuchblatt

Innenwände

Putz gestrichen, NCS S 0505-R10B, hellrosa

Boden

Eichenparkett, gebürstet, Seidenglanz-Lack

Decke

Putz gestrichen, fein, NCS S 0300-N, weiß

Fensterprofile

PVC, NCS S 0300-N, weiß

Tür

Zimmer: MDF mit Eichenfurnier weiß gekalkt, gebürstet, Natureffektlack, Beschläge in Edelstahl Bad: Ganzglas, transluzent foliert, Beschläge in Edelstahl

Möbel

MDF mit Eichenfurnier weiß gekalkt, gebürstet, Natureffektlack

Bett

stoffbezogenes Sommierbett: UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 109-Fossil (graubraun) Kopfteil, tapeziert: UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 015Marzipan Bettwäsche: weiß

Couch

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 039-Denim (blau)

Sessel

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 061-Terra (ziegelrot) Holzbeine, schwarz lasiert

Kissen

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 004-Almond (hellbraun)

Vorhänge

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 127-Pecan (gestreift) Store-Vorhang: reinweiß

102


Farb- und Materialcollage

Badezimmer

103


Raumbuchblatt

Innenwände

Putz gestrichen, NCS S 0505-R10B, hellrosa

Boden

Eichenparkett, gebürstet, Seidenglanz-Lack

Decke

Putz gestrichen, fein, NCS S 0300-N, weiß

Fensterprofile

PVC, NCS S 0300-N, weiß

Tür

Zimmer: MDF mit Eichenfurnier weiß gekalkt, gebürstet, Natureffektlack, Beschläge in Edelstahl Bad: Ganzglas, transluzent foliert, Beschläge in Edelstahl

Möbel

MDF mit Eichenfurnier weiß gekalkt, gebürstet, Natureffektlack

Bett

stoffbezogenes Sommierbett: UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 109-Fossil (graubraun) Kopfteil, tapeziert: UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 015Marzipan Bettwäsche: weiß

Couch

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 039-Denim (blau)

Sessel

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 061-Terra (ziegelrot) Holzbeine, schwarz lasiert

Kissen

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 004-Almond (hellbraun)

Vorhänge

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 127-Pecan (gestreift) Store-Vorhang: reinweiß

104


1 2 3 4

Vorraum Fitnessbereich WC Saunabereich a Umkleide b Infrarotkabine c Dusche d finnische Sauna 5 Ruhebereich

3 2 1

a

4

b

c

5 d

105


Saunabereich mit Ruheraum

Gestaltung EN:

1- Ruhe

Anforderung/ Funktion (EN 1): Entspannung, Inaktivität, Schlaf, Stille, Zurückgezogenheit, Erholung, Beruhigung, Sichausruhen, Ungestörtsein, Wohlbefinden Ziel der Anmutung (EN 1):

natürlich, ruhig, zurückhaltend, wohnlich, ausgewogen, harmonisch, entspannend, regenerierend, sauber Der Saunabereich mit Ruheraum soll eine sinnliche und sinnesanregende Oase sein. Das Ambiente ist ruhig und abstrakt und bietet, u.a. durch eine akzentuierte Beleuchtung visuelle Eindrücke.

Raumstruktur:

Der Raum liegt im Untergeschoss und man erreicht ihn ausgehend vom Foyer über eine Treppe. Der Bereich ist dreigeteilt: der Vorraum mit Getränkezone, der Sauna- / Duschbereich und der Ruheraum. Die Räumlichkeiten verfügen kaum über Tageslicht.

Abmessungen:

Nutzfläche 60 m², Raumhöhe 2,40m

Gestaltung:

Ruheraum: Der fast fensterlose Raum erhält eine vollflächig hinterleuchtete Wand, die mit PVC-Folie bespannt ist. Dies weitet den Raum und nimmt ihm der Charakter eines Kellerraumes. Ein abstrakter Aufdruck mit Naturmotiv suggeriert einen entspannten Ausblick ins Freie. Davor montierte weiße Store-Vorhänge schaffen weiche Formen. Das farbige Ambiente in sanften Sand- und Blautönen schafft ein ruhiges und gedämpftes Raumklima. Saunabereich: Dieser Raum ist ein reiner Nacktbereich. Zusammen mit der gedämpften Beleuchtung ersetzt hier die dunkelgraue Wandfarbe die fehlende Hülle der Kleidung. Durch die Glastüren der beleuchteten Sauna, Umkleide und Dusche fällt Licht in warmen Farbtönen in den Raum. Die 3:1 Regel kommt hier bewusst nicht zum Tragen, ausreichende Farbkontraste zwischen Boden-Wand-Decke schaffen aber trotzdem Orientierung.

Akustik:

Der gesamte Bereich verfügt über einen Akustikputz an der Decke, im Ruhebereich tragen zusätzlich Polstermöbel und Vorhänge zu einer gedämpften Raumatmosphäre bei.

Beleuchtung:

Allgemeinlicht 50 Lux (Betrieb) und 100 Lux (für Reinigung) Lesebeleuchtung 300 Lux, Akzente durch das Anstrahlen von Wänden und indirekte Beleuchtung 106


Farb- und Materialcollage

Ruheraum

107


Raumbuchblatt

Innenwände

Wand Eingang (Rückwand): Putz gestrichen, NCS S 1002-Y, eierschalenfarbig Blickwand: vollflächig hinterleuchtete PVC-Folie, matt, bedruckt mit Naturmotiv, davor: vollflächiger Store-Vorhang: reinweiß

Boden

Eichenparkett, gebürstet, weiß gekalkt, Seidenglanz-Lack

Decke

Akustikputz gestrichen, fein, NCS S 0515-R80B, hellblau

Fensterprofile

PVC, NCS S 0300-N, weiß

Tür

MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack, Beschläge in Edelstahl

Möbel

Couch-Einbaumöbel: Sockel: Eiche, gebürstet, Natureffektlack Sitzfläche: UV PRO, Kollektion GET OUT, Farbe: 058-Pepper Mobile Keilkissen: UV PRO, Kollektion GET OUT, Farbe: 014-Sand Liegen: Eiche, gebürstet, Natureffektlack UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 125-Graphite (gestreift)

Kissen

UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 027-Mist (blaugrau) UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 039-Denim (blau)

Vorhänge

Store-Vorhang: reinweiß

108


Farb- und Materialcollage

Saunabereich

Saunakabine

109


Raumbuchblatt

Innenwände

Putz wasserabweisend gestrichen, NCS S 5000-N, grau Duschkabine/ Umkleide: Steinzeug-Fliese, 10x10 cm glasiert, Villeroy & Boch, Pro Architectura, PN 07, PN 08, PN 10 und PN 11

Boden

Feinsteinzeug 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey

Decke

Akustikputz gestrichen, fein, NCS S 0515-R80B, hellblau

Türen

Eingang, Umkleide: Ganzglas, transluzent foliert, EdelstahlBeschläge Sauna: Ganzglas, transparent, Stoßgriff in Eiche Ruheraum: MDF mit Eichenfurnier, gebürstet, Natureffektlack Beschläge in Edelstahl

Möbel

Raumteiler: MDF matt lackiert, NSC S 7020-R90B, nachtblau, beleuchtete Nischen für Getränke und Handtücher: MDF matt lackiert, NCS S 3030-B, blau Sitzbank/ Ablagen usw.: Eiche massiv, gebürstet, feuchtigkeitsbeständig imprägniert

Saunakabine: Innenwände

Holzschalung, Weißtanne natur

Decke

Holzschalung, Weißtanne natur

Boden

Feinsteinzeug-Fliese 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey, darüber: loser Holzlattenrost in Weißtanne

Sitzstufen

Holzdielen auf Unterkonstruktion, Weißtanne natur

Saunaofen

Stahl, beschichtet, NCS S 7000-N, anthrazit und Edelstahl gebürstet

110


Von unten nach oben: Erdgeschoss, Obergeschoss und Dachgeschoss

111


Flure Zimmertrakt Gestaltung EN:

0- Zwischenbereich

Anforderung/ Funktion (EN 0): Klarheit, Orientierung, Lesbarkeit, Kommunikation Ziel der Anmutung (EN 0):

klar, eindeutig, einladend, freundlich, differenziert, akustisch gedämpft, sicher Die Flure und Treppen sind eine Bewegungszone. Durch eine differenzierte Farbigkeit an den Türen und den Wandpartien ist die Orientierung leicht möglich. Die Korridore verbinden die verschiedenen Bereiche innerhalb des Hotels und wirken freundlich, abwechslungsreich und anregend.

Raumstruktur:

Vom Treppenhaus mit großen Fensteröffnungen und Ausblick auf die Berge gelangt man auf jedem Geschoss in die Stichflure, die zu den Zimmern führen. Die Bereiche sind durch eine Brandschutztür getrennt. Die Flure sind fensterlos und verfügen damit über kein Tageslicht.

Abmessungen:

Nutzflächen 6 m² (EG); 11 m² (OG) und 16 m²(DG) Raumhöhe 2,50m – 2,60m

Gestaltung:

Während die Wände und Türen sich farblich zurücknehmen, sorgt der ziegelrote Teppichboden für Spannung. Das gestreifte gepolsterte Wandpaneel mit seinen Blautönen sorgt für Ausgewogenheit.

Akustik:

In den Fluren sind ein dämpfender Teppichboden und ein gepolstertes Wandpaneel vorgesehen.

Beleuchtung:

Allgemeinlicht indirekt / direkt, dimmbar 100 Lux nachts 50-100 Lux, mit Bewegungssensoren Treppen 150 Lux

112


Farb- und Materialcollage

Flure Zimmertrakt

113


Raumbuchblatt

Innenwände

Putz gestrichen, NCS S 2002-Y, heller Schlammton

Boden

getufteter Teppichboden, INFLOOR Carpet Fashion, Curly, 160 auf den Treppenpodesten: Feinsteinzeug-Fliese 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey

Decke

Putz gestrichen, fein, NCS S 0300-N, weiß

Türen

Zimmer: MDF mit Eichenfurnier weiß gekalkt, gebürstet, Natureffektlack, Beschläge in Edelstahl Brandschutztüren: Metall, lackiert, NCS S,3502-Y, schlammfarbig, Beschläge in Edelstahl

Wandpaneel

gepolstertes raumhohes Wandpaneel (eines pro Geschoss) UV PRO, Kollektion: GET OUT, Farbe: 086-Delft (gestreift)

Aufschriften/Piktogramme

NCS S 7000-N, anthrazit (u.a. Zimmernummern)

114


115


Fassade

Ziel der Anmutung:

Das Gebäude soll interessant, freundlich und hell erscheinen und einen gewissen Wiederkennungswert aufweisen. Zugleich soll es sich in die Farbigkeit der umgebenden Bebauung einfügen.

Gestaltung:

Den beiden architektonischen Volumina wird jeweils ein Farbton zugewiesen: weiß für den Treppenturm mit Sockelbau (öffentliche Bereiche) und schlammfarbig für den Hauptbaukörper (private Bereiche mit Zimmer). Die farbig gestalteten Nischen der Balkone und Lamellenpaneele schaffen Akzente und dadurch Ausgewogenheit. Durch das Grün wird hier das Thema „Garten“ farblich verarbeitet. Die restlichen Fassadenelemente wie Geländer, Fenster, Stützen, Blechverkleidungen ordnen sich farblich unter und sind in Weiß gehalten. Im Zusammenspiel mit den umliegenden Grünflächen und dem azurblauen Pool entsteht eine anregende, kontrastreiche Farbigkeit der Fassaden. Bodenflächen sind in Lärche, grauen Fliesen bzw. Betonpflaster gestaltet.

Beleuchtung:

Straßenseitig: durch die große Glasfront des Treppenhauses leuchtet das Gebäude von innen heraus. Zusätzlich gute Ausleuchtung des Haupteinganges. Wandleuchten auf allen Balkonen setzen regelmäßige punktuelle Lichtakzente. Klare Erkennbarkeit durch Anleuchten der Aufschrift „Hotel Petra"

116


Farb- und Materialcollage

Fassade

117


Raumbuchblatt

Fassade

Hauptbaukörper: Putz, Körnung 1,5 mm gestrichen, NCS S 1002-Y, eierschalenfarbig Treppenhaus und Sockelgebäude: Putz, Körnung 1,5 mm gestrichen, NCS S 0300-N, weiß

Balkonnischen

Putz, Körnung 0,5 mm, gestrichen, NCS S 1030-G20Y (grün)

Balkone

Feinsteinzeug 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey Untersicht und Stirnseiten: Putz, Körnung 1,5 mm gestrichen, NCS S 0300-N, weiß

Boden

Speiseterrasse: Lärchendielen gerillt Einfassung Schwimmbecken, Wege: Feinsteinzeug 30,5x60,5cm, Ceramica Rondine: Golden Light, Grey Hof und Parkplätze: Betonpflaster

Fensterprofile

PVC, weiß

Geländer

verzinkter Stahl, pulverbeschichtet NCS S 0300-N, weiß HPL-Platten, Fundermax Exterior White 0085 Handlauf: Edelstahl gebürstet

Balkonpaneele

Holzrost m

Stützen

verzinkter Stahl, pulverbeschichtet NCS S 0300-N, weiß

Fensterbänke und Dachrand

Alu-Blech, weiß

Aufschriften/Piktogramme

NCS S 7000-N, anthrazit (Logo Hotel Petra)

118


119


3.4 Anhang: räumlichen Anmutungsqualität

Das semantische Differenzial ist ein Verfahren, das in der Psychologie entwickelt wurde, um herauszufinden, welche Vorstellungen und Gefühle Personen mit bestimmten Sachverhalten verbinden. Es wurde 1957 von C. E. Osgood und Mitarbeitern entwickelt und von P. Hofstätter in Form des Polaritätenprofils leicht umgestaltet. In der Farbgestaltung rd es als Hilfsmittel eingesetzt, um sowohl bestehende Räume und ihre Wirkung zalysieren, als auch geplante Raumatmosphären gezielt zu erfragen. 120


3.4.1 Drei Südtiroler Hotelbeispiele Hotel Pupp

3 modern luxuriös dynamisch entgegenkommend großzügig verspielt anregend schlicht kultiviert natürlich zurückhaltend geordnet individuell abwechslungsreich freundlich vertraut eindeutig heiter anspannend ruhig weitend aktiv hart hell laut erdrückend leicht warm luftig

2

1

0

1

2

3

X

zeitlos bescheiden statisch abweisend kleinlich sachlich langweilig überladen gewöhnlich künstlich aufdringlich chaotisch allgemein eintönig streng fremdartig uneindeutig ernst lösend unruhig beengend passiv weich dunkel leise befreiend schwer kalt stickig

X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 3

2

1

0

1

2

3

0 = neutral, 1 = schwach, 2 = mittel, 3 = stark

121


Suite und Breakfast Ottmanngut

3 modern luxuriös dynamisch entgegenkommend großzügig verspielt anregend schlicht kultiviert natürlich zurückhaltend geordnet individuell abwechslungsreich freundlich vertraut eindeutig heiter anspannend ruhig weitend aktiv hart hell laut erdrückend leicht warm luftig

2

1

0

1

2

3 X

X X X X

X X X

X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 3

2

1

0

1

2

zeitlos bescheiden statisch abweisend kleinlich sachlich langweilig überladen gewöhnlich künstlich aufdringlich chaotisch allgemein eintönig streng fremdartig uneindeutig ernst lösend unruhig beengend passiv weich dunkel leise befreiend schwer kalt stickig

3

122


Hotel Gitschberg

3 modern luxuriös dynamisch entgegenkommend großzügig verspielt anregend schlicht kultiviert natürlich zurückhaltend geordnet individuell abwechslungsreich freundlich vertraut eindeutig heiter anspannend ruhig weitend aktiv hart hell laut erdrückend leicht warm luftig

2

1

0

1

2

3

X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 3

2

1

0

1

2

zeitlos bescheiden statisch abweisend kleinlich sachlich langweilig überladen gewöhnlich künstlich aufdringlich chaotisch allgemein eintönig streng fremdartig uneindeutig ernst lösend unruhig beengend passiv weich dunkel leise befreiend schwer kalt stickig

3

123


3.4.2 Hotel Petra: Zielvorstellung

3 modern luxuriös dynamisch entgegenkommend großzügig verspielt anregend schlicht kultiviert natürlich zurückhaltend geordnet individuell abwechslungsreich freundlich vertraut eindeutig heiter anspannend ruhig weitend aktiv hart hell laut erdrückend leicht warm luftig

2

1

0

1

2

3

X

zeitlos bescheiden statisch abweisend kleinlich sachlich langweilig überladen gewöhnlich künstlich aufdringlich chaotisch allgemein eintönig streng fremdartig uneindeutig ernst lösend unruhig beengend passiv weich dunkel leise befreiend schwer kalt stickig

X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X X 3

2

1

0

1

2

3

124


125


126


4.1 Textquellen

1 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

13 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 25

Seite 1

14 Skript „Vertiefende Farbenpsychologie 1 Vortrag 2: Synästhesie und Farbe, IACC Akademie Salzburg,Frank H. Mahnke, Seite 1-3 15 Vgl.: Schuler, Nicole: Farbkonzept, Neubau

2 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum, Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 140 3 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum, Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 142 4 Vgl.: Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

Pflegezentrum Bethesda Gellert Hof in Basel; IACC Diplomarbeit, Basel 2014, Seite 16 16 Skript „ Visuell Ergonomische Aspekte der Gestaltung“, Frank H. Mahnke, Seiten 1-2

5 Reißle, Hanna: Gastronomie- und

17 Vgl.: Skript „Phänomen Farbe und Farbtheoretische Grundlagen“, IACC Akademie Salzburg, Edda Mally, Seiten 1-2 18 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

Hoteldesign, Farben Formen Emotionen,

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Matthaes-Verlag, Stuttgart 2013, Seite 137

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 22-23

6 Skript „Die IACC – Berufsphilosophie“, IACC

9 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

19 Skript „Vertiefende Farbenpsychologie 1 Vortrag 2: Synästhesie und Farbe, IACC Akademie Salzburg,Frank H. Mahnke, Seite 1-3 20 Vgl.: Schuler, Nicole: Farbkonzept, Neubau Pflegezentrum Bethesda Gellert Hof in Basel; IACC Diplomarbeit, Basel 2014, Seite 61 und Vgl.: Skript „Vertiefende Farbenpsychologie 1 Vortrag 2: Synästhesie und Farbe, IACC Akademie Salzburg, Frank H. Mahnke , Tafel 21 21 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 15

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

10 Broschüre zur Veranstaltung „Ein Abend

Seite 4

voller Licht“ der Firmen Zumtobel-Staff und

22 Vgl.: Fördergemeinschaft Gutes Licht

Sto-Farben, Seite 3

(Hrsg.): Informationen zur Lichtanwendung,

11 Schuler, Nicole: Farbkonzept, Neubau

Heft 11, Gutes Licht für Hotellerie und

Pflegezentrum Bethesda Gellert Hof in Basel;

Gastronomie, Seite 24-27

IACC Diplomarbeit, Basel 2014, Seite 14

23 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

12 Skript „Einführung in die angewandte

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Farbenpsychologie“, IACC Akademie Salzburg,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Frank H. Mahnke, Seite 2

Seite 28-29

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum, Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 143

Akademie Salzburg, Frank H. Mahnke,Seite 2-4 7 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum, Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 13 8 Vgl.: Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum, Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 13-15

127


24 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

34 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Seite 30-31

Seite 34-35

25 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

35 Vgl.: Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 97

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 105

26 Vgl.: Skript „Farbe in medizinischen und

36 Vgl.: Skript „Farbe in medizinischen und

psychologischen Krankenhäusern“, IACC

psychologischen Krankenhäusern“, IACC

Akademie Salzburg, Frank H. Mahnke, Seite 4

Akademie Salzburg, Frank H. Mahnke,Seite 4-5

27 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

37 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Seite 8-9

Seite 20-21

28 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

38 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Seite 10-11

Seite 22-23

29 Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

39 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 142-143

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

30 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

Seite 36-37

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

40 Vgl.: Internetquelle: SMG, Südtirol

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

Marketing GmbH: Strategie Südtirol

Seite 12-15

URL: http://www.smg.bz.it/de/wer-wir-

31 Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

sind/unternehmen/strategie-südtirol/381-

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

0.html, Stand 19.09.2014

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie,

41 Vgl.: Internetquelle: Provinz Bozen, Brand

Seite 16-17

Management Südtirol, Agentur Südtirol

32 Vgl.: Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina;

Marketing , URL: http://www.provinz.bz.it/

Mahnke, Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

dachmarke/, Stand 20.09.2014

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007, Seite 95

42 Vgl.: Prinzhorn, Martin; Goess-Enzberb,

33 Vgl.: Skript „Farbe in medizinischen und

Michael; Niedermayer, Walter: Manincor, Neuer

psychologischen Krankenhäusern“, IACC

Weinkeller, Schlebrügge Editor, Wien 2005

Akademie Salzburg, Frank H. Mahnke, Seite 7

128


4.2 Bildquellen

Seite 7: Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 9: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Damian Pertoll Seite 17: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Damian Pertoll Seite 19: Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22 – fotoatelier Seite 23: links, Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 26: Foto: Wolfgang Stahr Seite 27: Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22 – fotoatelier Seite 31: Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 33 oben: Hotel Petra, Foto: Klaus Peterlin Seite 33 unten, 35 und 37 oben : Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22–fotoatelier Seite 37 unten: Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 39: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Rene Riller Seite 41: Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22 – fotoatelier Seite 43: Südtirol Marketing, Foto: Christian Brecheis Seite 49 und 51: Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 55: Südtirol Marketing, Foto: Clemens Zahn Seite 57 oben: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Dachmarke Südtirol, http://www.provinz.bz.it/dachmarke/elemente -dachmarke/farben.asp (10.06.2015) Seite 57 unten: Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Dachmarke Südtirol, http://www.provinz.bz.it/ dachmarke/elemente-dachmarke/panoramaelemente.asp (10.06.2015) Seite 59: Kellerei Nals Margreid-Entiklar Gen. Landw. Ges., Foto: Bruno Klomfar

Seite 61 oben: Manincor 23, 2004, Foto: Walter Niedermayr, Courtesy: der Künstler und Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm Seite 61 unten: Manincor 5, 2004, Foto: Walter Niedermayr, Courtesy: der Künstler und Galerie Nordenhake Berlin/Stockholm Seite 63 oben: Südtirol Marketing, Foto: Helmuth Rier Seite 63 unten: http://www.panoramio.com/ photo_explorer#view=photo&position=917&wit h_photo_id=28577515&order=date_desc&user =2402427, Foto: stedinger85 (23.06.2015) Seite 64 oben: vigilius mountain resort, Foto: Serge Brison Seite 64 unten: vigilius mountain resort, Foto: Georg Tappeiner Seite 67 und 69: Pupp OHG des Pupp Martin und Christian, Foto: Jürgen Eheim Seite 71: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Rene Riller Seite 73 oben und Mitte: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Damian Pertoll Seite 73 unten: Ottmanngut Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Rene Riller Seite 75 und 77: Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22 – fotoatelier Seite 79 oben: Agea.gov.it, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung Seite 87 von oben nach unten: Bild 1, 3 und 4: Hotel Petra, Foto: Klaus Peterlin Ottmanngut, Bild 2: Suite & Breakfast der Kirchlechner Ottmanngut KG, Foto: Damian Pertoll Seite 91 oben, 95 oben und Mitte: Hotel Petra, Foto: Klaus Peterlin Seite 105 oben: Hotel Gitschberg GmbH, Foto: studio 22 – fotoatelier Seite 115: Hotel Petra, Foto: GüntherDrescher

129


4.3 Literaturverzeichnis

Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke,

Südtirol Marketing; Crepaz, Gabriele: Südtirol

Frank: Farbe Kommunikation im Raum,

bewegt, Drucksorte der Südtirol Marketing

Birkhäuser-Verlag, Basel 2007

GmbH

Meerwein, Gerhard; Rodeck, Bettina; Mahnke,

Prinzhorn, Martin; Goess-Enzberb, Michael;

Frank: Mensch Farbe Raum, Grundlagen der

Niedermayer, Walter: Manincor, Neuer

Farbgestaltung in Architektur

Weinkeller, Schlebrügge Editor, Wien 2005

Innenarchitektur Design und Planung, Alexander Koch Verlag, Leinfelden Echterdingen 1998

Architekturstiftung Südtirol (Hrsg.); Südtiroler Architekturführer, Edition Raetia, Bozen 2013

Hempel, Andreas Gottlieb: Architektur und

Bollnow, Otto Friedrich : Mensch und Raum,

Wein, Callwey-Verlag, München 2010

Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2010 (11.

Gummerer, Hermann; Hack, Franziska: Total

Auflage)

alles über Südtirol, Folio-Verlag, Wien/Bozen

Fördergemeinschaft Gutes Licht (Hrsg.):

2012

Informationen zur Lichtanwendung, Heft 11,

Reißle, Hanna: Gastronomie- und Hoteldesign, Farben Formen Emotionen, Matthaes-Verlag, Stuttgart 2013 Venn, Alexander; Venn-Rosky, Janina, Kretschmar-Joehnk, Corinna: Farben der Hotels, Callwey-Verlag, München 2013 Skirpten der IACC Akademie Salzburg

Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie Internetquelle: SMG, Südtirol Marketing GmbH: Südtirol in Zahlen, URL: http://www.smg.bz.it Internetquelle: Provinz Bozen Südtirol, Dachmarke Südtirol, URL:http://www.provinz.bz.it/dachmarke/

4.4 Interviewpartner

Joachim Holzner, Besitzer des Hotel Petra- Lana, Italien Martin Pupp, Geschäftsführer des Hotel Pupp- Brixen, Italien Martin Kirchlechner, Geschäftsführer des Ottmanngut-Suite and Breakfast- Meran, Italien Horst Peintner, Geschäftsführer des Hotel Gitschberg- Meransen, Italien

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4.5 Dank Ich möchte mich herzlich bei allen bedanken die mich bei meiner Arbeit unterstützt haben: Meinem Partner, meinen Freunden und meiner Familie, den Geschäftsführern der verschiedenen Hotels, dem Dozententeam der IACC Akademie Salzburg, den Mitstudenten der IACC Akademie Salzburg. Folgende Personen und Institutionen haben mir freundlicherweise Bildmaterial für diese Arbeit zur Verfügung gestellt: Südtirol Marketing GmbH, Autonome Provinz Bozen – Südtirol, Abteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung Kellerei Nals- Margreid, Hotel Vigilius Mountain Resort, Martin Kirchlechner, Geschäftsführer des Hotel Ottmanngut-Suite and Breakfast, Horst Peintner, Geschäftsführer des Hotel Gitschberg, Martin Pupp, Geschäftsführer des Hotel Pupp, Walter Niedermayr, Fotograf, Wolfgang Stahr, Fotograf. Diesen Personen möchte ich besonders danken – in alphabethischer Reihenfolge: Markus Anderegg, Mentor und Dozent IACC Akademie Salzburg; Joachim Holzner, Besitzer des Hotel Petra; Kathrin Schnitzer, für die Unterstützung in Wort und Sprache; Heinrich Zöschg, für die Nutzung seiner Bürostruktur. Und ich möchte mich bei allen anderen Bedanken die ich hier vergessen habe.

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