a zi ma g ne #08 2014 te kos
Life
s nlo
t h c i n h c i d s a W h c i d t h c a m , t g n i r b m u nur
Day
07:01
Foto Š Max Sommer
Zitat der Ausgabe
Alles hat etwas Positives, man sieht es nur viel spÄter. Im Gedenken an unseren verstorbenen Protagonisten und Freund Helmut L. KronjÄger Illustration © Carolin Bremer
07:12
maria wild
lektorat fb.com/maria.wild.52
Grammar-Chick Friedrich Simon kugi
Lucas Kundigraber
Überwachungskamera
tobelbad-impressionist
Fotograf Edi Schmeisser Lucaskundigraber.com
Fotograf Selbstversuch qphoto.at
Impressum Herausgeber und Chefredaktion a magazine - Verein zur Förderung und Erhaltung von freiem und unabhängigem Magazinjournalismus
Chefredaktion
Uhr-Illustration
Markus "Der Henker" Knauß Dave Weiss facebook.com/fblah Christoph "The Beard" Berger-Schauer
Typografie
druck
Maximilian Huber wearecellardoor.com
Offsetdruck Dorrong OG, Graz
Covershot
Dickes Danke an ...
(c) Furry Beast - Flickr.com, bearbeitet
Das Lastenrad Graz insbesondere Andi Zobl, Tristan Seidlhofer, Simon Landauer,
meinung
Fotos & Texte (soweit nicht gekennzeichnet)
Die Meinung der Autoren muss nicht den Ansichten des Herausgebers entsprechen.
a magazine
FÜr den Inhalt Verantwortlich der Herausgeber
Carolin Bremer
Team
Illustration Welcomepage, AbendlektÜre www.black-pony.org
Max Sommer
Visualisierungsmeisterin
Tell-Highspeedcam
Fotograf U2, U3
fb.com/max.sommer.90
wie geht's weiter?
die nÄchste a magazine ausgabe erscheint im JÄnner 2015. Es gibt was zu feiern. Grosses erwartet euch. 07:19
index
12:03
00:28
Block Magazin vs. A mag
AbendlektÜre
Twitterinterview
Tourbus im Pocketformat 11:22
10:17
Inspektor ColAmbo - Fall Nummer zwo
A Walk in a park
13:42
Danny MacAskill
DERive
Tagesablauf
Feat. Nadeinthekitchen
11
09:31Der AuslÄnder
10
Anden-Weisheiten aus Chile
08:15LAYAR
Augmented REality - RealitÄTSexpansion
07:30
9
12 23
24
13
22
AA Batteries START!
ultraGscheite Worte Der Chefredakteure (im Volksmund auch Editorial genannt)
3
15 20
16
7
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18
6
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Rezept R.o.c.k.y.
2
14
21
8
14:07
Mahlzeit
1
4
15:10
Speedfreak, Wildschau, Rugbyspieler Frohnatur Edi Schmeisser
18:18
5
Heisenberg auf Pfeffer Manfred van den berg (vdb)
19:14
Austreten
Selbstversuch der Redaktion
07:25
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1. Tief einatmen 2. Lungen entleeren, Luftballon füllen (bis Kabumm) 3. Luftballonfragmente nach Überraschung durchsuchen - lautstark freuen! Achtung! Bitte nur gemäß Anleitung vorgehen ;-)
magazine wir könnten einfach sagen: wenn du nicht weißt, wie das a dich aber bringt es gen. umbrin funktioniert, wrid dich das schon nicht fall vorkeinen auf dir wir wollen den und ß. um etwas. nämlich lesespa enthalten. darum hier das ausgedruckte youtube-tutorial.
SCAN WITH LAYAR
das icon sagt eigentlich schon alles. das rechteckige ding ist übrigens ein smartphone.
Wasdichnichtumbringt, machtdichnurhÄrter
Spaghe
tti. Oid a.
oft kopiert, niemals erreicht: die einzigartige lesefortschrittsanzeige im daumenkino-format.
BATTERIE
S
GOING ST RONG.
Vom Triple zum Double A – wer jetzt jedoch glaubt, dass unser Magazin von Moody’s & Co runtergestuft wurde, der irrt gewaltig. Frei nach dem Ausgabenthema „Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter“ haben wir die Ärmel hochgekrempelt und uns wieder die Nadelstreifanzüge für diese Issue dreckig gemacht: Bei der Suche nach außergewöhnlichen Geschichten sind wir auf ein Andritzer Urgestein gestoßen, welches mit seinem einzigartigen Leben das ganze Magazin hätte füllen können. Unser virtueller Ausflug führte uns dieses Mal zum BLOCK der zwitschernden Vögel. Gezwitschert hat uns auch ein waschechter YouTube- und Weltstar, wie er seinen Tag verbringt. Und bevor wir uns mit einer Food-Bloggerin auf die Suche nach kulinarischen Leckerbissen machten, holten wir uns noch ein paar würzige Ratschläge für unsere eigenen Gerichte. Nicht zu vergessen der Besuch bei der wahrscheinlich lautesten Acoutsic-Band Österreichs und unserem Streifzug als Outlaws. Richtig gelesen, „Der Henker“ und „The Beard“ haben die Verbotshauptstadt aufgemischt ;) Jetzt aber genug der Worte, a magazine is yours!
Klick Klick Boom, Markus & Christoph chen bealten grie ie d l n o h c s n sind vie ageszeite ls a g n fanden: t ru ie ur orient cooler z er luft he aus d e irgendw lc seitenzahlen". en " gegriffen
lange ich schon nnst wer kann s ke er n ren. hiera ie tr en nz ko für eine e du dich du wie lang musst. men reissen seite zusam
0:02:17 std
Foto © Friedrich Simon Kugi
07:30
SCAN WITH LAYAR
Keine Macht den Drogen!
Probier' Layar! 1. Lade die Layar-App fĂźr Android oder iOS herunter. 2. Starte die App und richte dein Smartphone auf die Seiten mit dem Layar-Logo (am Besten auf die gesamte Seite zielen). 3. Schau' zu und genieĂ&#x;e die bewusstseinserweiternde Wirkung deines a magazine.
08:15
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Antofagasta, Chile
Florencia Marinkovic GonzÁlez Anthropologist, currently working for the government of Chile and guiding International Diploma of Specialization in Social Rights, Public Policy and Global Management, also planning to study a Master of Public Policy and Management in Australia. I love traveling and being outdoors!
Der
Ausländer
“What doesn’t kill you, makes you stronger.“ I could write about this phrase from different perspectives, from my personal experiences, from my work background, among many others. But beyond all this, the only thing I know, is that always all those multiple events that can happen to us in life, will converge in our particular ways to comprehend the world and our purpose on it. Although , I'm not sure that it is absolutely necessary for everyone to go through really hard times in life, from my own history I can say that those hard events had been fundamental to rethink and reconstruct my own ways to achieve happiness and integrity. Since I was little I remember being very energetic and brave, maybe I didn’t fully understand fear or risks, or maybe I did –subjectively-. Being now 26 years old, I
0:03:07 std
English Edition
have had all kinds of accidents. I’ve been lost, I’ve been alone in the middle of nowhere while traveling, I’ve been around some quite strange people, and I‘ve had shitty jobs and bosses. I’ve also had little money, I’ve lost love and friendship, I’ve seen pain and injustice... From all that I’ve emerged victorious, and I consider myself a fully happy person, since I understand happiness as that feeling of being able to really feel, with sometimes my feet on the ground and some other times within the boundaries of fantasy. Defeat your fears, expand yourself, develop based on your beliefs, and you will understand that the short phrase that we hear so often from our parents, or grandparents, or even friends is actually true: what doesn’t kill you DO makes you stronger. So there it is, believe in it, and go ahead.
09:31
Multi-Kulti aus Überzeugung. Die Tochter einer italienischen Perserin und eines persischen Österreichers ist Kosmopolitin schlechthin. Deutsch, Italienisch und Englisch gehen ihr fließend über die Lippen, Persisch nicht ganz so geschmeidig, aber doch. Von Spontanität getrieben, veröffentlichte Nadine bereits mit 14 ihr eigenes Kochbuch, obwohl sie Rezepte schreiben nervt. Heute betreibt die 19-jährige Studentin einen veganen Food-Blog, obwohl sie selbst keine Veganerin ist. nadeinthekitchen.wordpress.com
W
er Österreichs jüngste Kochbuchautorin zum Flanieren durch die Stadt einlädt, der kann sich ausmalen, dass vor allem ein Thema die Konversation dominiert: Essen. Rezepte, Ernährung, Kochen. Von Österreich bis Großbritannien. Von schokoladensüß bis chiliölscharf. Und genau deshalb haben wir uns mit Nadine getroffen: um Graz aus der Sicht einer passionierten Nahrungsmittelzubereitungsexpertin kennenzulernen. Da ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass uns die 19-jährige FoodBloggerin nach einem obligatorischen Chai Latte (mit einem Tribeka Becher durch Graz zu schlendern scheint zurzeit groß in Mode zu sein) schnurstracks zum Bauernmarkt auf den Kaiser-Josef-Platz entführt. Wer hochwertige Zutaten will, der kauft am Platz hinter der Oper ein. Darüber scheinen Hobbyköche und Zubereitungsprofis in Graz d’accord zu sein. Die üppige Auswahl an heimischem Gemüse gibt ihnen recht. Heavy-User wie Nadine haben auf diesem Platz ihren „Stammmarktmann“, den wir sogleich zielstrebig ansteuern. Während sie mit Händen und Augen in der grün-roten Ernte gustiert, lernen nebenan Stadtkinder offensichtlich erstmals, wie Gemüse im Rohzustand aussieht.
10:17
Zwei weitere Essenstipps hält die frisch inskribierte Studentin für uns Laien bereit. Einmal Nachspeise holen beim Eis-Greissler in der Sporgasse, was wir heute aufgrund von Tagesund Jahreszeit jedoch lieber ausfallen lassen. Und wenn selbst nicht gekocht wird, gehört ein vegetarisches/veganes Gericht im Ginko zum guten Ton. „Ich bin zwar keine Veganerin, ernähre mich aber gerne vegan. Andererseits, wenn ich mal Appetit auf ein gutes Tiramisu habe, dann gönn’ ich mir das halt auch“, stellt Nadine die Ernährungsverhältnisse klar. Inspiration für ihre eigenen Rezepte – und die obligatorischen Geschichten dazu – holt sie sich im Burggarten vor der ehemaligen Orangerie. „Im Sommer gibt’s hier öfters ein Picknick mit Freunden. Hier heroben ist es viel ruhiger als unten im Stadtpark, obwohl der auch echt schön ist.“ Wer einen Blick auf Nadines Blog nadeinthekitchen.wordpress. com wirft, der stellt schnell und durchaus positiv fest: Schöne Fotos spielen hier eine große Rolle. Weil eine gute Kamera alleine für nette Aufnahmen aber nicht ausreicht, muss auch das Umfeld für die feinen Speisen passen. Ein heißer Tipp in puncto GeschirrBezugsquelle ist für sie seit einiger Zeit der Flohmarkt beim
0:03:17 std
Dérive - Die Kunst des intuitiven Spaziergangs. Die Kunst etwas zu finden, wonach man gar nicht gesucht hat. Die Umgebung auf sich wirken lassen, sich von seinen Gefühlen leiten lassen. Keine Route, kein Ziel. Kein Reisen um irgendwo anzukommen, der Weg ist das Ziel! Das Hier und Jetzt erleben - genau das macht den Reiz des Dérive aus. Schon Laotse sagte:
"Reisen ist besonders schön, wenn man nicht weiß, wohin es geht!"
schlossener Tür bleibt uns wohl nicht viel anderes übrig als wieder zurück zu Start zu gehen und den Becher mit dem schwarzen Logo erneut aufzufüllen. Eigentlich ein guter Plan, wäre da nicht ein neues Auslagenfenster in der Stempfergasse mit altem Geschirr, das unsere Pläne durchkreuzt und Nadine für einige Minuten über die nächsten Blog-Fotos sinnieren lässt.
Center West. Immer wieder sonntags wird dort eine Menge feilgeboten, nicht nur Kochutensilien. Dafür ist das Arsenal an alten Tellern für weitere Blog-Aufnahmen schier unerschöpflich. „Mit modernen Tellern kann ich wenig anfangen. Die alten, verzierten machen sich auf den Fotos einfach besser.“ Ob es keine zen-
tralere Alternative dazu gibt? Schon, aber dort herrsche ein besonders nettes Klima, was sie auf anderen Flohmärkten bisher vermisse. Akzeptiert, auch wir mögen nette Menschen mehr als grantige. Spricht man von Utensilien, dann ist es gedanklich nur ein kleiner Sprung zum Sortiment von Geschenkläden à la Kwirl, MuR und Tausendschön. Genau dort durchstöbert unsere heutige Stadtführerin gerne die unzähligen Regale. Weniger um sich selbst etwas zu gönnen, sondern um Neues zu entdecken und Geschenke für Freunde oder die große Verwandtschaft zu finden. Da diese Läden aber alle keine Leberkässemmeln für Bauarbeiter verkaufen und dementsprechend später ihren Dienst antreten, macht uns die Tageszeit abermals einen Strich durch die Rechnung. Vor ver-
0:02:10 std
10:53
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ION
Tourbus SCAN WITH LAYAR
im Pocketformat
Wenn Iwan der Schreckliche seinerzeit unterwegs war, eilte ihm sein Ruf voraus: Er verbreitete Angst und Schrecken unter den Menschen. Heute ist das nicht viel anders. Wenn sich Iwan mit seiner Crew in Bewegung setzt, treten die Leute auch einen Schritt zurück. Aus dem selben Grund wie damals: Sein Ruf eilt ihm voraus. Heute ist Iwan ein alter Suzuki Swift, der die Band A Walk In A Park zu ihren Gigs chauffiert. Mit einem motorisierten Kriegsgeschrei, das sehr an den geschichtlichen Namensgeber erinnert. Iwan der Schreckliche und seine Band – eine Romanze auf engem Raum.
0:01:27 std
11:22
Wenn Iwan der Schreckliche ruhig in der Sonne steht, dann hat er etwas Ehrwürdiges an sich. Die Umgebung spiegelt sich in der blauen Rüstung wider, die vielen Dellen sind fast nicht zu sehen. An der Front prangen zwar die Wunden des Kampfes und die Nase zeigt auch nicht in die richtige Richtung, aber trotz seines hohen Alters hat er noch immer diesen majestätischen Blick. Und eine Windschutzscheibe ohne Sprung.
das hilft“. Die Lösung ist also Tetris. Stufe 30. Music A.
Tetris. Stufe 30. Iwan ist das Bandgefährt von A Walk In A Park. Wenn die fünfköpfige Band zu einem Auftritt reist, dann glaubt man im ersten Moment nicht, dass wirklich alles in diesem Auto Platz hat. Ein Suzuki Swift – eine Keksdose
11:28
von einem Auto, keine vier Meter lang und sonst nur von Omas benutzt, um Regenschirm und Stoffpolster durch die Gegend zu kutschieren – wird bei A Walk In A Park zum Bandbus für 5 Personen, einen Bass, ein Cajón, eine Gitarre, Gepäck und eine Ukulele. Frontfrau Sandra erklärt den Trick: „Wir spielen immer das Titellied von Tetris,
Das Verstauen des Equipments ist aber nur die erste Stufe, danach müssen auch die Musiker ihren Platz finden. Das kann schon bis zu zehn Minuten dauern. Auch hier ähnelt der Vorgang einem Tetrisspiel: die Gitarre nach oben drehen, den Bass am freien Platz unter den Füßen positionieren, die Box strategisch in die Mitte
0:01:40 std
Es hat den Charakter eines Clownsautos. Wir steigen aus dem Auto aus und alle stöhnen: Ohhh, liebe Freiheit! Endlich!
stellen. Mehr Platz, wie beim virtuellem Spiel, wird’s leider nicht, trotzdem wird der Highscore immer erreicht: alle Bandmitglieder sitzen. Gemütlichkeit? Wird sowieso überbewertet. Aber nicht nur das Einsteigen hat ein eigenes YoutubeVideo verdient, auch das Aussteigen zieht immer wieder verwunderte Blicke auf sich. A Park. Wenn sich die Band aus den Klauen von Iwan befreit und dazu das Real Live Tetris-Spiel beendet hat, dann macht sie auch Musik. Ziemlich coole Musik sogar. Als wahrscheinlich lauteste Acoustic-Band Österreichs haben sie in diesem Jahr ihre
0:01:52 std
erste EP veröffentlicht, Anfang 2015 folgt das erste Album. Verraten wollen sie noch nicht allzu viel, aber es wird „a geile Scheibm. Balladen mit rockigem Einschlag und sicherlich härter als das, was man von einer Acoustic-Band erwartet.“ Der rockige Einschlag kommt nicht von ungefähr, alle Bandmitglieder eint eine Vergangenheit auf der härteren Seite der Musik. Da Frontman Marco auch Texte schrieb, die nicht in sein gewohntes Genre passten, wollte er kurzerhand ein akustisches Soloprojekt starten. Im Singleleben geht es aber oft sehr schnell und auch Musiker sind davor nicht geschützt: ein Gitarist da, eine Probe hier und schon kann man seinen Status auf Facebook von „Solo“ auf „Band“ ändern. Und der Name? Darüber sind sich A Walk
In A Park nicht ganz einig. Einzig darin, dass es keinen konkreten Grund gibt. Einerseits trafen sie sich früher immer im Stadtpark, um zu musizieren. Andererseits holt sich Marco bei Spaziergängen durch die Natur Inspiration für die Texte. Egal wie er entstand, am Namen halten sie fest und reagieren auf Umbenennungsversuche von Konzert-Veranstaltern allergisch: A Walk In The Park, A Walk The Park oder A Walk In The Dark – gab’s alles schon. Auch in Bezug auf die Zielsetzung hat jedes Bandmitglied seine eigene Vorstellung. Neben World Domination und einem zweiten Iwan wollen sie vor allem bekannter werden, viele Shows spielen, neue Leute kennenlernen und einfach die Freude an der Musik nicht verlieren. Und Drummer Toby bringt es auf den Punkt:
11:35
Daheim was werden. Weil daheim bist ja nichts wert.
Grazer Luft. Mit Graz hat die Band auch eine wirklich gute Homebase. Die Musikszene sei „offen für viele Genres“ und es gibt viele Lokale und Orte, wo man auftreten könne. Vor allem gibt es Bühnen für jede Größe: von der Stadthalle über p.p.c. und Postgarage, bis hin zu den kleineren wie Wakuum oder Explosiv. „Wir können auch auf einer 2 x 2 Meter Bühne zu viert spielen – unlängst in einem Irish Pub bewiesen“, meint Marco stolz. Den Spaß an der Musik verliert die Band also nicht so schnell. Dass wir es bei dieser Band mit Musikverrückten zu tun haben, ist uns auch beim Fotoshooting für diese Story aufgefallen. Kaum gibt’s eine kurze Pause, wird schon wieder gesungen oder auf einem Instrument herumgespielt. Da nimmt schon mal Drummer Toby den Bass in die Hand, Gitarist Illy singt und Frontman Marco gibt den Beat mit der Drummer-Box vor. Das ändert nicht einmal der grimmige Nachbar, der sich – bevor wir überhaupt anfangen – aufregt und irgendetwas von „Anzeige wegen Landstreicherei“ faselt. Und als wir das letzte Foto vom Kilometerstand des Suzuki Swift knipsen, meint Inhaber und Bassist Tony gelassen: „Die Kilometeranzeige ist nur 5-stellig. Die hat sich sicher schon ein oder zwei Mal auf Null gestellt.“ Und trotzdem ist Iwan der Schreckliche noch immer unterwegs – und sein Ruf eilt ihm auch heute noch voraus.
11:57
0:02:17 std
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Wir alle führen täglich Gespräche auf den verschiedensten Wegen. Mail, Facebook und Twitter sind längst Teil unserer alltäglichen Kommunikation. Das ist auch unser Ansporn zu dieser Serie: Wir schränken uns nicht ein, benutzen Kanäle, die wir gerade für passend halten. Für dieses Interview haben wir uns die Vorteile des "Global Village" - wie es der Kommunikationstheoretiker Marshall McLuhan einst nannte - zunutze gemacht und mit dem BLOCK Magazin gesprochen. BLOCK ist ein interessantes Magazin, finanziert sich auf unkonventionelle Weise und weilte bei unserem Interview in Italien. Dank Twitter mussten wir nicht dorthin reisen, pfuh! Also ein dreifaches Hurra auf die Vernetzung!
SCAN WITH LAYAR
a magazine @aredaktion 8. Okt. liebes @BLOCKMagazin, wie geht´s euch heute? wie ist das wetter bei euch? :) #blockvsamag Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin wie siehts da vom journalistischen standpunkt aus - wird darauf wert gelegt oder eher die künstlerische freiheit fokussiert?
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Danke euch! Das hat so ungefähr vier Monate gedauert. Hoffentlich geht's diesmal ein bisschen schneller....
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Na, im besten Fall beides! Aber wir legen schon Wert auf Sprache – und Experimente sind immer willkommen.
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin hoffen wir auch, wir haben nämlich schon vorreserviert! ;)
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BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Wetter ist großartig, meine Wenigkeit (@enzensberger_t) sitzt nämlich in Italien Details
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a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin italien hört sich super an - also sitzt du gerade mit pasta und vino vorm pc und sprichst mit uns? ;) #blockvsamag Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin alles klar. wie viele leute betreiben das BLOCK eigentlich? bzw. wie viele arbeiten bei den ausgaben mit? #blockvsamag
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin unser ausgabenthema ist "was dich nicht umbringt, macht dich härter" - was fällt euch spontan zu diesem thema ein? Details
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BLOCK
@BLOCKMagazin
@aredaktion
8. Okt.
so ungefähr :)
Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin haha fein. :D jetzt aber zum magazin: kannst du das BLOCK in einem tweet beschreiben? #blockvsamag Details
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Eigentlich nicht, was Marketingtechnisch schon mal ein Problem ist ;) Provokativ gesagt: BLOCK ist ein Magazin für alles. Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin "für alles" klingt irgendwie nach general-interest. ist BLOCK ein general-interest magazin? bzw. würdest du es so beschreiben? Details
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Könnte man schon machen. Von Lifestyle halten wir uns allerdings fern. Gerne haben wir: Fotografie, Kunst, Reportagen, Essays Details
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Kernredaktion: 3 Leute, alle anderen sind frei. Unsere großartigen Grafiker von Herburg Weiland sind natürlich auch immer dabei!
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Vielleicht nicht ganz unnütz, diese Vorstellung: Keine Angst vorm Scheitern! Details
Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin ich finde auch eurer finanzierungsmodell super. wie seid ihr auf dieses modell gestoßen? gibt ja nicht viele, die es so machen
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin uh, eine sehr schöne ableitung!! meine letzte frage: was darf man in der nächsten ausgabe des BLOCK erwarten? #blockvsamag Details
Details
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Haben wir uns einfach ausgedacht! :) Allerdings ähnelt es ja dem klassischen Crowdfunding ein bisschen...
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Zum Beispiel eine Reportage über Bergbauarbeiter in Lesotho, ein Essay über die "Reinheit" der Schweiz und zwei Romanvorabdrucke Details
Details
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin stimmt, trotzdem finden wir´s super! :) wie lange hat es eigentlich gedauert, bis ihr die erste ausgabe finanziert hattet?
a magazine @aredaktion 8. Okt. @BLOCKMagazin hört sich vielversprechend an! :) dann sagen wir mille grazie für das interview und noch einen schönen tag in italien. ciao! Details
Details
BLOCK @BLOCKMagazin 8. Okt. @aredaktion Euch auch noch einen schönen Tag und vielen Dank! Ciao Details
0:07:59 std
12:03
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a lauf
Das a magazine wirft alteingesessene Magazinstrukturen über den Haufen. Leichte Orientierung schafft ein tageschronologischer Ablauf. Selbst unsere Geschichten werden damit assoziiert. In dieser Ausgabe stellt sich der schottische Trial-Biker und Youtube-Star – Danny MacAskill – unseren Sonnenstands-inspirierten Fragen. Kleiner Tipp: zum leichteren Verständnis empfihelt es sich vorab mit der Layar App sein Video "Imaginate" anzusehen.
SCAN WITH LAYAR
tagesablauf
Wild guess on what you do first in the morning: Getting out of your bed backwards onto your bounce ball directly onto your bike? First thing I do in the morning is normally snooze my alarm for like an hour. I very much burn the candle at both ends. I go to bed quite late and then I don’t like to get up really late. So I set an unrealistic alarm and snooze for an hour. At breakfast, are you thinking at spots that no one has ever put on a bike before? Yeah, I mean I do a lot. Especially with Red Bull’s backing I can say, apart from going to the moon, anything is possible. Like if you wanted to ride at the roof of this place or if you wanted to... like literally anything is possible. It kind of messes my mind around, so I’m constantly writing down ideas for projects.
Is your mother still annoyed if you are late for lunch? Of course! She’s a bit more understanding these days. It’s funny.
If you are really bored in the afternoon, are you opening the garage and taking out the tank? Yeah, usually that’s why I cut down to the shops, because it’s good for parking. No, unfortunately I don’t still have the tank.
In the afternoon, imagine your bike is broken, spare parts arrive tomorrow, what do you do? Depends, really. Probably see what my friends are doing, going a bit riding with motor bikes, as it’s often the case. Hang around in the flat. We’ve got some remote control helicopters. We’ve got all these toys kicking around. Sometimes we’ve got a big nerf gun fight in the flat. It’s gonna be fun. Nothing serious. I suppose you sometimes go for a drink to a club. Are you taking the flashing glasses from the gym with you? No! NO! No, I don’t! Those things are… I’ve not used them since. I won’t use them since. No.
Another going out question. Do you use your bike skills to impress girls? Ah… no. Unfortunately trials doesn’t seem to bring you girls. It’s not good for the ladies. No, I can’t say I do. I think it’s best my bike stays at home when I’m out. I don’t mix the two.
0:04:17 std
Storyfoto © Fred Murray | Red Bull Content Pool
13:42
I 14:07
Zwei Zwiebeln würfeln und die Cherrytomaten halbieren. In einer Pfanne etwas Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln leicht anbraten. Den Risottoreis hinzufügen und etwa 2 Minuten weiterbraten. Mit dem weißen Balsamicoessig und einer Schöpfkelle voll Brühe ablöschen.
II
Foto © Nadine Reyhani
Die Hitze reduzieren und rühren, bis der Reis die Brühe aufgenommen hat. Weiter Kelle für Kelle Brühe hinzufügen, bis die Brühe aufgebraucht und der Reis gekocht ist (nachdem die Hälfte der Brühe aufgebraucht ist, 3/4 der halbierten Cherryromaten hinzufügen).
0:07:25 std
Das Rezept R.O.C.K.Y. wurde von der Grazer Foodbloggerin Nadine Reyhani zubereitet und fotografiert. Mehr zum aufsteigenden Stern am heimischen Kochhimmel gibt es in der Rubrik "Dérive" und unter nadeinthekitchen.wordpress.com.
R.O.C.K. .
RISOTTO MIT OLIVENÖL-ERFAHRENEN CHERRYTOMATEN VOM KULINARISCHEN YOUNGSTAR SERVIERT
ZUTATEN
FÜR 4 PERSONEN
4 Zwiebeln 2 -3 Handvoll Cherrytomaten Olivenöl 240 g Risotto Reis 2 EL weißer Balsamico Essig 800 ml Gemüsebrühe, verrührt mit 2 Prisen gemahlenem Safran 2 EL Balsamico Essig 1 EL Nährhefe
III 0:04:03 std
Während der Reis am Kochen ist, die restlichen Zwiebeln in Ringe schneiden. In einer Pfanne Olivenöl erhitzen und die Zwiebeln mit den restlichen Tomaten anbraten. Mit dem Balsamicoessig ablöschen.
IV
Foto © Nadine Reyhani
Die Nährhefe zum fertig gekochten Risotto geben und mit den Balsamico-Zwiebeln servieren. Wer nach dem Motto „was dich nicht umbringt, macht dich nur härter“ kocht, der garniert das Risotto mit einem herzhaften Schuss Chili-Öl. Mahlzeit!
14:29
Am 7. Oktober 1978, exakt um 19:19 Uhr, endete das 16-jährige Leben von Edi Schmeisser. Eine Minute später fing sein zweites Leben an: querschnittsgelähmt im Rollstuhl. Heute stellt sich Edi als glücklicher Mensch vor, der das Privileg genießt, zwei Leben in einem leben zu dürfen. Und stellt klar: „Eigentlich müsst ihr auf mich neidisch sein!“ Die Geschichte von Edi Schmeisser – dem Killer im Rollstuhl.
15:10
Storyfotos © Lucas Kundigraber
0:02:00 std
Treffpunkt Tobelbad. Rehaklinik. Nicht gerade die beste Umgebung, um eine fröhliche Geschichte zu beginnen. Die Sonne blendet uns durch die großen Fenster und der Geruch von Desinfektionsmittel kitzelt in der Nase. Vor uns schwirren die Ärzte mit ihren weißen Kitteln umher, immer wieder begegnen wir Patienten auf Krücken oder im Rollstuhl. Ein Lachen? Fehlanzeige. Aber wer lacht schon gerne, wenn er in einer Rehaklinik ist. Aus dem zweiten Stock winkt uns plötzlich ein Mann. Seine Hand reicht nur knapp über das Geländer, seine Augen funkeln durch den Spalt zwischen Handlauf und festem Geländer. Einzig der braune Cowboyhut ist gut zu sehen und dieser setzt sich auch sofort in Bewegung. Mit enormer Geschwindigkeit flitzt er Richtung ersten Stock, bis er am Ende vor uns steht: Edi Schmeisser mit Cowboyhut und rotem Rollstuhl. Wir nutzen das schöne Herbstwetter und setzen uns nach draußen. Edi rollt voraus, wir folgen. Er ist viel schneller, als wir gehen können. In der Nähe des Basketballplatzes setzen wir uns auf eine Bank, Edi postiert sich vor uns. Die Handbremse ist angezogen – los geht’s. Schon bei der Terminvereinbarung ist uns die kräftige Stimme von Edi aufgefallen, live gewinnt sie sogar noch mehr an Stärke. Er spricht sehr viel, Wörter muss man ihm nicht aus der Nase ziehen. Das ist jetzt natürlich ein journalistisches Kompliment! Auf sehr ehrliche Art und Weise erzählt Edi seine Geschichte, mit voller Überzeugung steht er zu seinen Aussagen und seine ironischen Anmerkungen sorgen immer wieder für einen Lacher. Als Journalist ist es nicht immer einfach, persönliche Dinge anzusprechen. Beim Gespräch mit Edi war das aber kein Problem, er hat sie einfach selbst angesprochen. Und mit jedem seiner Worte hat er uns vor Augen geführt, dass auch Rollstuhlfahrer ein glückliches Leben haben können. Auch wenn wir Gehenden immer meinen, jemanden bemitleiden zu müssen.
0:03:11 std
Storyfotos © Lucas Kundigraber
15:20
Das erste Leben Eduard Schmeisser wurde 1962 in Graz geboren. Der Vater war selbstständiger Tischlermeister und schon als Kind musste Edi oft in der Werkstatt helfen. Damals hat ihn dieser Umstand manchmal „angezipft“, vor allem wenn die anderen Kinder Fußball spielten, während er zu Hause bei seinem Vater arbeitete. Heute ist Edi dafür dankbar, sein Vater hat ihm dadurch wichtige Wertigkeiten mit auf den Weg gegeben. Durch die viele Arbeit war wenig Zeit für Sport. Während er heute jeden Tag trainiert, hat er früher nur ein wenig Fußball gespielt, aber niemals im Verein. Das wäre sich zeitmäßig nicht
Edi, dich sieht man eigentlich bei jedem Foto grinsen. Warum? Ich glaube, es gibt tausend Fotos von mir und du wirst mir keines zeigen können, wo ich nicht gut aussehe. Ist wirklich so. Aber das macht einfach das Leben. Wenn du lebensfreudig bist, dann ist das kein Problem. Warst du immer schon so lebensfroh? Vor allem nach deinem Unfall... Nein, überhaupt nicht. Du kommst irgendwann drauf, dass der Faktor Zeit das Wichtigste ist. Zeit ist das wichtigste Gut. Das habe ich vor allem in der ersten Phase nach dem Unfall auch noch nicht gecheckt. Es ist wie bei einer neuen Geburt. Was ist wichtig, wenn du neu auf die Welt kommst?
Klesch, Boom, Klesch. Es dauert nur eine Minute. 60 kurze Sekunden. Dann war alles vorbei. Während der 16-jährige Edi mit seiner Schwester auf dem Moped unterwegs ist, überfährt sie ein betrunkener Autofahrer. Die Schwester stirbt bei dem Unfall, Edi landet auf der Straße und bemerkt, dass er seine Hand nicht mehr bewegen kann. Sein erster Gedanke: „Scheiße du Volltrottel, jetzt hast du dir schon wieder die Hand gebrochen!“ Dass er auch seine Füße nicht mehr spürt, hat er im ersten Moment gar nicht realisiert. Diagnose: kompletter Querschnitt mit Blasenlähmung, Mastdarmlähmung „und dem ganzen Schnick-Schnack. Das kann man sich am Anfang sowieso nicht vorstellen.“
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ausgegangen. Dafür war Edi ein richtiger Streber – nach der Schule wurden zuerst die Hausaufgaben gemacht, bevor es zum Arbeiten oder Spielen ging. Da gab es für den jungen Edi Schmeisser keine Ausnahme. Geprägt hat den jungen Andritzer auch die Tatsache, dass er als Kind Unfälle „magisch“ anzog. Dabei hat er fast nichts ausgelassen. Im UKH war er schon bestens bekannt und bei jedem Besuch im Krankenhaus war der erste Satz, den er hörte: „Ah, der Edi ist schon wieder da. Was hast dieses Mal aufgeführt?“ Aber bis vor seinem lebensverändernden Unfall war es nie etwas Dramatisches.
Puh, vielleicht das Atmen? Ja, das auch. Aber ich meine das Umfeld: Wichtig ist, dass du klasse Eltern hast. Ich war damals 16 Jahre alt, eigentlich noch ein Kind und bin da wirklich noch einmal auf die Welt gekommen. Und hatte eben auch Weltklasse-Eltern. Habe ich noch immer – meine Mutter lebt noch, mein Vater leider nicht mehr. Wir wohnen noch immer in einem Haus zusammen und sind noch immer ein richtiger Familienverbund. Es braucht aber auch alles seine Zeit, ich sehe jetzt alles positiv. Wirklich alles? Du kannst mir nichts um die Ohren reiben, wo ich nicht sagen könnte, da gibt es etwas Positives. Weil ich einfach genau weiß, es gibt gewisse Sachen, die man nicht gleich positiv sehen kann. Es braucht immer seine Zeit. Egal was dir passiert, es hat seinen Sinn im Leben. Auch bei mir: Ich sage heute Danke, dass mir das passiert ist.
Als Edi nach dem Unfall in der Rehaklinik Tobelbad lag, überkamen ihn viele Gedanken. Auch solche, die Edi gerne als „heimdrehen“ bezeichnet. Doch in diesen Zeiten – und daran erinnert sich er sich noch ganz genau – hat ihm seine verstorbene Schwester geholfen und gab ihm den Schubs in die richtige Richtung. Seitdem lebt Edis Schwester mit ihm mit und „zu zweit bist du halt ein bisschen stärker als alleine. So viel kannst du gar nicht auftrainieren.“
Storyfotos © Lucas Kundigraber
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Welche Gefühle hat man nach solch einem Unfall? Damals ist dir vermittelt worden, dass Tobelbad das Nonplusultra ist und du sicher wieder gehen werden kannst. Aber desto früher du checkst, dass das wirklich zwei Leben in einem sind, desto besser. Aber nicht müssen! Alles, was der Mensch muss, macht er nicht gerne. Viele Leute sagen: Du musst dich abfinden. Aber müssen tu ich gar nichts! Ich will. Ich will mich abfinden, weil das Leben so schön ist. Aber das erste Leben muss man wirklich abhaken. Weg damit. Geht das Abhaken so schnell? Das dauert natürlich eine gewisse Zeit. Du hast noch diese „gehenden Träume“, wo du im Traum noch gehen kannst. Denn am Anfang siehst du immer nur die Dinge, die du nicht mehr kannst, anstatt das zu sehen, was du noch kannst. Jetzt stell dir einmal vor, du kannst keinen Finger und Fuß mehr bewegen, du spürst deinen Darm und deine Blase nicht. Kannst du dir jetzt deinen Alltag vorstellen?
Das zweite Leben Im Rollstuhl entdeckte Edi seine Leidenschaft für Speed. Schon vor dem Unfall konnte er mit dem Auto fahren, sein Vater hatte es ihm beigebracht. Die Frage war nur, ob er mit seiner Behinderung jemals wieder fahren würde können. Dem Gasring sei Dank, ja. Nach dem Unfall hatte Edi schnittige Autos, immer wieder die neuesten und schnellsten Modelle. Er avancierte zum Speedfreak, oft in Kontakt mit Rallyefahrer Walter Röhrl. Eine Fahrt am Ring ist mit Edi ein wahres Abenteuer, so mancher Beifahrer hat sich dabei schon „angeschissen“ - so wie beispielsweise ein ehemaliger Formel 1-Fahrer in Rom. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass Edis Chauffeurskünste etwas wild aussehen: Durch seine Behinderung kann er keinen Finger bewegen und natürlich fehlt auch die Stabilisation. Und wenn Edi
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Eher nicht. Aber wie lange dauert dieses Abfinden? Kann man nicht sagen. Ist bei jedem verschieden. Wie lange hat es bei dir gedauert? Das ist das Schöne: Wenn du den Break vom Negativen ins Positive hast, dann wird all das Negative von deiner Festplatte gelöscht. Ich kann jetzt nicht mehr genau sagen, wie lange es bei mir gedauert hat. Weil bei mir auch alles ratzfatz gegangen ist. Ich war 10 Monate lang in der Rehaklinik Tobelbad und hätte danach finanziell nie mehr Arbeiten gehen müssen. Aber Geld macht dich nicht glücklich. Außerdem komme ich aus einer "Schepferfamilie". Was hast du dann gemacht? Damals war der Sport für mich noch nicht so wichtig, die Arbeit war einfach das Nonplusultra. Also habe ich mich nach der Reha umschulen lassen und danach begonnen, in einer Bank zu arbeiten. Wenn man will, kommen die guten Sachen auf einen zu.
dann mit dir einen Drift in der Kurve fährt, ohne dass er das Lenkrad richtig in der Hand halten kann, dann kann das Adrenalin schon steigen. Aber für Edi natürlich kein Problem. Dass Edi oftmals auf Hilfe angewiesen ist, stört ihn nicht. Er findet es sogar „voll geil“. Am Anfang seines neuen Lebens sah er es als Bestrafung an, doch dann realisierte er, dass er im Gegenzug auch Hilfe anbieten kann: mit Zeit oder einem ehrlichen Gespräch. Es ist immer ein Nehmen und Geben. Wenn Edi über solche Dinge spricht, dann hört man die Überzeugung in seinen Worten. Immer wieder versucht er, seine Sätze mit Beispielen zu untermauern. Obwohl jegliche Argumentation überflüssig ist – seine Ehrlichkeit prägt sowieso jedes einzelne Wort.
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Wie tankst du eigentlich Kraft? Wenn ich Kraft tanken will, dann fahre ich in die Stadt und schau mir den ganzen Wahnsinn an. Da stelle ich mich dann am Hauptplatz hin, neben dem Charly Temmel und schaue den Leuten zu. Dabei denke ich mir: Wie verrückt seid ihr eigentlich? Ein jeder hetzt, ein jeder arbeitet durch. Keiner grüßt sich, keiner hat Zeit für ein ehrliches „Hallo, wie geht’s dir?“ Schauen dich die Leute auch manchmal komisch an? Wenn ich merke, dass jemand mit mir überhaupt nicht zusammenkommt, dann grüße ich einfach freundlich. Zu meiner Zeit, also 1978, war das überhaupt anders. Wenn ich da in die Stadt gefahren bin, dann haben mich alle Leute komisch angesehen. Aber ich grüße dann immer die Leute oder lache sie freundlich an. Du kannst mir in Graz 100 Leute zeigen, wenn ich will, komme ich mit allen in Kontakt. Überhaupt kein Problem für mich. Weil du gerade das Damals angesprochen hast: Da muss sich ja auch vieles geändert haben, oder? Absolut. Egal ob beim Rollstuhl oder auch vom Handling her. Früher bin ich mit dem Rollstuhl bei unserem Hof nicht einmal 30 Meter rausgekommen, weil alles geschottert war. Heute fahre ich, wenn ich lustig bin, von Andritz bis nach Tobelbad mit dem Rollstuhl.
Der härteste Sport der Welt. Auch im Rollstuhl. Mit dem Rollstuhl kam auch die Liebe zum Sport. Vor allem zum Rollstuhlrugby. Als die Sportart 1993 in Österreich vorgestellt wurde, war Edi dabei. Zufällig, wie er heute sagt. 20 Jahre später spielt er noch immer. Zwar hat er seine zehnjährige Nationalteamkarriere im letzten Jahr beendet, in Graz spielt er aber immer noch. Mit Begeisterung und Ehrgeiz. Am Feld gibt es für Edi nämlich nur eines: Kill. „I kill you“. Dadurch hat er schon viele Gegner zur Verzweiflung gebracht, die eigentlich viel stärker als er waren. Aber Edi hat diesen unbändigen Ehrgeiz mit einem scheinbar unendlichen Durchhaltevermögen. Mit dem Rugby kam das Training. Seine ersten Ausflüge nach Leibnitz wurden schon oben erwähnt und auch heute, mit 52 Jahren, ist Edi noch voll im Saft. Voriges Jahr ist er mit seinem Handtrainer über 10.000 Kilometer gefahren. Das sind fast 30 Kilometer am Tag. Im Jänner 2014 wollte Edi dann etwas ausprobieren: Jeden Tag im Monat einen Marathon fahren. Also
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Wirklich? Ja sicher. Bin ich schon öfter gefahren. So wie bei meinen Trainingsanfängen: Da bin ich von Andritz nach Leibnitz gefahren. Aber mit dem Alltagsrollstuhl, mit einem Sportwagerl ist eh nichts dabei. Da war ich dann so acht bis zehn Stunden unterwegs und am Ende bin ich einfach mit dem Zug wieder nach Hause gefahren. Aber ist da immer alles rollstuhlgerecht? Graz ist auf einem super Weg und Andritz ist sowieso ein Vorzeigebezirk. Da waren sogar schon Japaner da und haben sich alles angesehen. Heute bin ich selbst aktiv und zeige Probleme auf, aber natürlich geht nicht alles. Aber Graz ist auf einem wirklich guten Weg.
jeden Tag 42,2 Kilometer. Gesagt, getan. Als Draufgabe fuhr er dann noch einen doppelten Marathon, gefolgt von einem 100 Kilometer-Tag. Wer jetzt aber glaubt, das ist alles, der irrt. Jeden Marathon, welchen er im Jänner bestritt, beendete er unter drei Stunden. Also mit einem 14er Schnitt. Ohne Trizeps und Fingerfunktion. „Da musst schon Gas geben“, meint er gelassen. Gas geben? Wir hätten schon am zweiten Tag aufgegeben. Nach 30 Jahren in der Bank hat Edi 2010 die Zeichen richtig gedeutet. Als selbsternannter Zahlenfreak sind solche runden Zahlen natürlich super, doch er konnte nicht mehr, vor allem nicht mehr so lange sitzen. Heute arbeitet Edi als Aktivierungstherapeut im Rehazentrum Tobelbad. Als freier Mitarbeiter, ohne Verpflichtungen. Wichtig ist ihm in erster Linie der Patient. Er ist viel auf der Station und hilft den neuen Patienten, sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Seine Arbeitsweise: einfach vorleben. Und immer ehrlich sein. Aber natürlich braucht alles seine Zeit.
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Du hast schon vorher gesagt, dass man Zeit braucht. Aber sich selbst Zeit geben ist immer relativ schwierig. Hast du da auch Empfehlungen für neue Patienten? Wie schon gesagt, alles hat seinen Sinn im Leben. Egal was passiert. Das Leben ist so lässig, so geil, so schön. Und es ist so egal, ob du gehen oder nicht kannst. Ihr müsstet ja eigentlich auf uns neidisch sein. Ist so, denn ich lebe eine viel bewusstere Ebene. Was meinst du damit konkret? Mir taugt es, wenn ich am Abend alleine heimfahren kann, mich selbst ausziehen kann, wo du dir nicht einmal Gedanken darüber machst. Die Leute glauben immer: Mah, der arme Rollstuhlfahrer. Aber wir sind nicht arm. Wir leben viel bewusster als ihr.
Brechstangengesang. Nach dem Interview dürfen wir noch beim RollstuhlrugbyTraining dabei sein. Dieses Privileg müssen wir uns aber erst erarbeiten: Wir helfen den Athleten beim Anziehen, tapen ihre Hände mit Industrieklebeband zu, pumpen die Rollstuhlräder auf 16 Bar. Alleine die Vorbereitung auf das Training dauert über eine Viertelstunde. Und dann geht’s los. Schon im ersten Moment denken wir an die Killer-Einstellung von Edi. Und nach wenigen Minuten wissen wir auch, warum er
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Letzte Frage: Was hat es mit deinem Cowboyhut auf sich? Wir haben in Kanada einmal ein Turnier gegen Amerikaner gespielt und ich habe einem Spieler eine Spezialität (Anm.: Schnaps) aus der Steiermark geschenkt. Er hat sich dann meine Adresse aufgeschrieben und mir dann Boots und einen Cowboyhut geschickt. Und seitdem bin ich nur noch mit Cowboyhut unterwegs. Das ist mein Markenzeichen geworden.
diese hat. Es tuscht und klimpert und klirrt. Der dumpfe Ton, wenn Eisen auf Eisen trifft, wird zum Taktgeber des ganzen Spiels. Rohe Gewalt, gepaart mit strategischer Finesse. Wir sind überrascht und fasziniert zugleich. Die Spieler müssen viel einstecken, Zusammenstöße im Sekundentakt. Verdammt viel Körper- und Rollstuhleinsatz. Und trotzdem müssen die Athleten immer hochkonzentriert sein, um die vorgegebene Taktik umzusetzen. Wirklich crazy. Doch nach dem Spiel wissen wir, warum Rugby die härteste Sportart der Welt ist. Auch mit Rollstuhl.
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GINGA P O P O D CAMERA HORST THE WAVE PICTURES DORIAN CONCEPT SHAUN BERKOVITS ...
Es ist nicht nur die Glatze. Sondern auch die Leidenschaft und das enorme Wissen. Die Kreativität und das unternehmerische Denken. Nicht zu vergessen das Dealen mit Gramm. Und obwohl sie einen Hauptberuf haben, arbeiten beide noch nebenbei als selbstständige Unternehmer. Ziemlich erfolgreich sogar. Trotzdem kÜnnten Walter White von Breaking Bad und Manfred van den Berg nicht verschiedener sein.
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Jeder gute Gangster-Film fängt mit einem Paukenschlag an: ein unvorhersehbares Ereignis, eine alles verändernde Situation, ein unerwarteter Mord. Eben wie bei Breaking Bad, wo Walter White mit der Diagnose Krebs konfrontiert wird. Bei der Geschichte von Manfred van den Berg würde sich dieser Moment wahrscheinlich in einem alten Lagerspeicher abspielen. Im Gewürzmuseum Hamburg, zwischen alten Exponaten vergangener Tage, in einer schattigen Gewürz-Ecke. Und während seine Nase die vielen Düfte der Gewürze aufsaugt, welche ihn für ein paar Sekunden in eine andere Welt schweben lassen, erhält er im Gespräch mit der Inhaberin des Museums erste Kontakte zu Importeuren. Natürlich völlig geheim und in einem braunen Kuvert. Aber im Gegensatz zu Breaking Bad ist die Geschichte von Manfred van den Berg kein fiktiver Gangster-Film, sondern eine reale Erfolgsstory. Ganz ohne Drogen, Waffen oder Todschlag. Willkommen in diesem Scheiß Internet. „Please allow me to introduce myself, I'm a man of wealth and taste“, singen The Rolling Stones. Dieser Satz könnte auch von Manfred stammen, denn auch er hatte schon immer eine Leidenschaft für Geschmack. Als Hobbykoch befasst er sich viel mit dem richtigen Geschmack und natürlich auch mit den dazugehörigen Gewürzen – mit dem Problem, dass es bis vor einigen Jahren in Graz „nix Gescheites“ gab. Die Notlösung: Aus dem Internet bestellen, obwohl das nach der Zeit mühselig wurde. Doch als er die oben erwähnte Geschäftsführerin des Gewürzmuseums kennenlernte und von ihr einige gute Kontakte zu Importeuren bekam, sah Manfred die Chance, seiner Leidenschaft noch mehr nachzugehen. Also beschäftigte er sich mit den verschiedenen Gewürzen und Importeuren, um ein qualitativ hochwertiges Grundsortiment zusammenzustellen. Nach einem guten Jahr war es dann soweit und Manfred startete mit etwas, das er eigentlich selbst nicht gern mochte: einem Krankenhaus-Angestellten im Raum Graz Rabatte bei Manfreds Online-Shop. Auch wenn das GeschäftsmoOnline-Shop. Und das 2010 aufgeschlagene Kapitel endete mit eidell nicht perfekt war, die Produkte waren nem vollen Erfolg. es, sowie seine unternehmerische Kreativität. Um Kunden auf sein Angebot Das Naheliegendste am Ende. aufmerksam zu machen, nutzte er Heute ist der VDB Spezialitätenhandel mit dem großen Gewürzsortiment seinen Hauptberuf im Krankenein fixer Bestandteil der Annenstraße. Ein Grazer Insidertipp, der schon langhaus und versuchte sein Glück sam seinen Insider-Status verliert. Obwohl es den Shop erst seit zwei Jahren gibt. über Betriebsräte. Danach Zufall könnte man jetzt sagen, wenn es nicht Schicksal gewesen wäre. Denn damals fuhr er zum nächsten wurde ein kleines Geschäftslokal unter Manfreds Wohnung frei. Und da er selbst Krankenhaus mit dem viel lieber an den Produkten riecht bzw. diese auch verkostet, dachte er sich: „Probieren gleichen Angebot. wir´s halt einmal.“ Eine Vergrößerung (2014) später bietet das Geschäft VDB heute eine Innerhalb kürVerkaufsfläche von 180m2, fast dreimal so groß wie bei der Eröffnung. zester Zeit bekamen alle Für den Shop suchte Manfred nach weiteren Produkten, die zwar zu Gewürzen passen, aber etwas völlig anderes sind. Über Italien nach Spanien, bis hin zu Frankreich - letztendlich landete er doch wieder in der Steiermark. „Ans Naheliegendste denkt man eigentlich immer als letztes“. Deshalb reiste er quer durch die Steiermark, besuchte viele Produzenten und kostete sich durch das Sortiment. „Und das was schmeckte, steht jetzt im Geschäft.“ Die kreative Würzung. Um die 350 Gewürze und Gewürzmischungen zählt das VDB heute, Tendenz steigend. Wichtig ist Manfred vor allem die Qualität seiner Produkte: angefangen bei der Herkunft über die Zusammenstellung, bis hin zur Lagerung. Beeindruckend ist vor allem sein enormes Wissen, gepaart mit einer großen Portion Kreativität. Über
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jedes einzelne Gewürz weiß Manfred bestens Bescheid, gibt Tipps und Tricks für Anfänger und Profis. Die Qualität ist ein Markenzeichen von VDB – sei es bei den Produkten oder der Beratung. Und von einem Besuch profitieren sogar die untalentiertesten Köche, wie zum Beispiel wir. Seine Leidenschaft und Kreativität lebt Manfred beim Experimentieren aus. Neben Gewürzmischungen ist er seit kurzem auch ins Gin-Geschäft eingestiegen. Dafür hat er sein eigenes Destillat produziert. 100 Liter wurden vom ersten VDB-Gin produziert, das Prozedere dauerte fast vier Monate und beinhaltete drei Versuche, wobei der erste gewaltig in die Hose ging: „Der war zu lavendellastig“. Damit spielt Manfred nicht nur mehr in der Essens-Liga, sondern hat auch die Trinkgewohnheiten der Grazer und Österreicher im Visier. Die ersten Reaktionen von Experten versprechen viel, namhafte Bars wie Das Torberg (die österreichische Gin-Bar schlechthin!) und Co. brennen jetzt schon auf das neue Feuerwasser. Der Dealer. Der persönliche Favorit von Manfred ist der rote Pfeffer. Und auch wenn er schon hunderte Gewürze probiert hat, gibt es doch noch genügend Sorten, die er nicht kennt. Auch beim Pfeffer. Genau diese Aha-Effekte machen seine Passion aus und sind gleichzeitig der Grundstein für sein Geschäft. Er arbeitet noch immer Vollzeit im Krankenhaus als Rezeptionsleiter mit 6 Mitarbeitern, während er nebenbei das VDB mit drei Mitarbeitern managt. Freizeit muss er sich nehmen, sagt er. Obwohl es für Manfred oft sehr stressig ist, seine Leidenschaft für das Geschäft ist deutlich zu sehen. Nicht nur wenn er darüber spricht und immer wieder sein vielseitiges Wissen unter Beweis stellt, sondern auch in seinen Beratungsgesprächen mit Kunden und der liebevollen Einrichtung. Wenn man im VDB sitzt und mit Manfred über das Ganze spricht, dann fühlt man sich wie in einem Traum, der sich gerade erfüllt. Ganz ohne Aufregung und Glamour. Einfach nur real und bodenständig. Die letzte Szene. Während Walter White in Breaking Bad am Ende Rache und Abschied nimmt, ist die Erfolgsstory von Manfred van den Berg noch lange nicht vorbei. Er wird weiterhin seine Kunden – welche jede Alters- und Berufsgruppe umfasst – glücklich machen, ganz ohne Blut und Waffen. Trotzdem gibt es ein Happy End bei dieser Geschichte, welches doch ein wenig an einen Gangster-Film erinnert: Ein dunkler, verrauchter Raum irgendwo in Graz. Zwei Gläser werden mit einer durchsichtigen Flüssigkeit gefüllt. Und während der Rauch der Zigarren aus zwei Mündern geblasen wird, klirren die Gläser beim Anstoßen „auf das Leben“. Und der köstliche VDB-Gin – welchen wir vom Macher persönlich geschenkt bekamen – wird mit einem Schluck getrunken. Ein tolles Happy End für uns.
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Outlaws. Zwielichtige Gestalten, ohne Herkunft, ohne Ziel, immer auf der Suche nach Ärger und Zerwürfnis. Schon ihr Anblick sorgt für Schaudern auf der Haut des gesitteten Bürgers, denn gesellschaftliche Konventionen sind ihnen so wichtig wie ein lautlos fallender Sack Reis im Reich der Mitte. Sie treiben ihr rüpelhaftes Unwesen in Tijuana, Sacramento oder Amarillo. Nun hat es sie nach Graz verschlagen, um auch hier die härtesten Gesetze zu brechen.
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Storyfotos © Friedrich Simon Kugi
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Namenlose Gesetzlose. Wilder als der Wilde Westen. Raubeiniger als die Crew der Black Pearl. Umgangsformen und Sitten haben sie im Kindesalter aus ihrem Leben gestrichen. Sie fahren mit dem Buttermesser durch die Marmelade, essen Äpfel mitsamt Stängel, schlucken Kaugummis und denken gar nicht daran, dass man im Sitzen überhaupt pinkeln könnte. Outlaws kennt man in unseren Breiten bestenfalls aus dem Fernsehen, nun sind zwei Exemplare dieser Spezies mitten in der Murmetropole aufgetaucht, um Chaos zu verbreiten und Unruhe zu stiften: „Der Henker“, Underground-Größe im deutschen GangstaRap mit Hang zu Hosen, die kürzer sind als seine Boxershorts und sein Kumpane „The Beard“, der soeben erst bravourös die Ausbildung zum Terroristen bei Humboldt bestand.
Hinsehen offenbart sich jedoch die Verbotshauptstadt als wahres Paradies für Gesetzesbrecher: Selten können so viele Normen in so kurzer Zeit gebrochen werden. Das lassen sich die Outlaws auf ihrer Durchreise nicht zweimal erklären und starten ihren Streifzug der gesellschaftlichen Verwüstung frühmorgens am Brennpunkt Univiertel. Während Rosenverkäufer und Müllabfuhrfahrer ihrer Profession nachgehen und brave Bürger in den altehrwürdigen Häusern Bäume umsägen, packt das „Duo Infernale“ die gemeinsten Waffen aus, um die geplagte Bevölkerung mit Krawall zu peinigen. Die Klänge der indonesischen Maultrommel, welche von laienhaften Passanten leicht als Fieberthermometer verkannt wird, treiben jeden Schlafbedürftigen in den Wahnsinn. Die Töne einer Geige eigentlich eher weniger. Doch die Violinen-Skills des Henkers reichen allemal, um auch diesem Instrument Grauenhaftes zu entlocken.
Auf den ersten Blick verliert die Hauptstadt der Steiermark den Prestigevergleich in Outlaw-Kreisen mit den großen Städten der Westküste deutlich. Bei genauerem
Paragraphen sind ihnen ebenso fremd wie Ölkonzernen Kartellgesetze. Zwi-
Storyfotos © Friedrich Simon Kugi
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schen den zahlreichen Bäumen des Stadtparks ist weniger erlaubt als verboten. Ein Nährboden für Kriminelle und der perfekte Ort für die Gesetzesbrecher, Recht und Ordnung gleich doppelt in die Pfanne zu hauen. Jedes Stadtkind weiß, wie gefährlich eine unmotorisierte Radfahrt durch den Stadtpark ist. Großeltern und Erholungssuchende warnen vor diesen zweirädrigen Rowdies und die örtlichen Gesetzeshüter verstehen bei solchen Vergehen keinen Spaß – da wird beinhart durchgegriffen. Am „Henker“ prallen derartige Warnungen ab, wie Luftgewehrgeschosse an einer Panzerglasscheibe. Er findet sogar Gefallen daran und legt
noch eins drauf: dreirädrig bewaffnet gibt er „Vollstoff“ und schießt mit Höllentempo über die engen Wege der Parkanlage. Währenddessen bereitet der vermummte Nachwuchsterrorist „The Beard“ einen Anschlag auf die städtische Flora vor. Unschuldigen, ehrwürdig gewachsenen Bäumen legt er ohne Skrupel die Schlinge um den Hals, kickt noch verächtlich die Baumschoner durchs Gras und erhöht den Druck auf die Strangulierten mit seinem eigenen Körpergewicht. Die Welt steht nicht mehr lange....
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Um den tristen Redaktionsalltag aufzulockern und unseren Augen Entspannung vom angestrengten MacBook-Anstarren zu bieten, wagen wir uns für jede Ausgabe einmal vor die Tür. Wir überwinden unseren inneren Schweinehund und tun, was wir bisher nur träumten. Geben Tränen, Blut und Schweiß für eine Story der Extraklasse!
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Storyfotos © Friedrich Simon Kugi
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Outlaws in Mur City Beim letzten Stopp ihrer Rüpel-Tour legen sie ihre schmutzigen Outlaw-Finger ganz tief in die Wunde der Verbotsgesellschaft. Dekadent, wie Outlaws nun einmal sind, ziehen sie mit ihrer Provokation direkt vor das Grazer Rathaus. Vor den Augen der Stadtführung lässt das Duo die Bierkronen fliegen und schenkt sich genüsslich ein gepflegtes Helles ein. Bis hierhin war ihr Streifzug gegen das kleinkarierte Bürgertum ohne Gegenwehr. Gesetzlosigkeit im Herzen der Macht wird aber selten geduldet, das Einschreiten der Ordnungswache ist deshalb nur eine Frage der Zeit. Alkohol sei hier nicht erlaubt, eröffnet die Wache freundlich aber bestimmt das finale Gefecht. Die Antwort der Outlaws lässt die städtischen Gesetzeshüter jedoch verwirrt und planlos im Verbotsdschungel zurück: „Is eh nur alkoholfreies Bier.“
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EK NDL ABE E TÜR
Fall Nummer Zwo freilich!“ hätte Warnung genug für den ranghohen Polizisten sein sollen. Der Moment dauerte bei Kaffee und Kuchen eine halbe Ewigkeit. „Ihre Hand – was haben Sie damit gemacht?“, deutete ColAmbo zum Abschluss auf eine verdächtige Verletzung. „Ach, beim Kaffee verbrüht. Aber bis ich heirat’ wird’s wieder gut“, lachte die tattrige Figur schelmisch.
„Herr Inschpektor, Schie müschen mir helfen!“, flennte die junge Brünette und setzte ihre ozeanblauen Augen ein weiteres Mal unter Wasser. Wie Inspektor ColAmbo derartige Anflehungen hasste. Hätte er einen Rock an, würde sie ihn wohl am Zipfel ziehen, bis er endlich diesen Fall löste. „Esch ischt mein Ein und Allesch! Bringen Schie esch zschurück! BITTEEEEEE!“ „Ein Magazin ist Ihr Ein und Alles? Ich bitte Sie, Miss Rayal, machen Sie nicht aus einer Mücke einen Elefanten“, versuchte er zu beruhigen, aus Angst, dass seine empfindlich teuren Lederschuhe ansonsten bald im Wasser stehen würden. „Noch dazu ein kostenloses, dann lasse ich Ihnen eben ein Neues holen“, erbarmte sich der Inspektor. Die attraktive Altenpflegerin hielt nur kurz inne, bevor sie zu einer neuerlichen Tränen-Attacke ansetzte. „Esch gibt keinsch mehr. Davon werden nur 500 Schtück gemacht und jetzscht ischt meine Sammlung unvollschtändig!“ Das hätte ein derart umtriebiger Inspektor eventuell wissen sollen, übte ColAmbo einen Hauch Selbstkritik. Bevor die Angestellte des Altenheims ganz zerfloss, übergab er sie lieber in die Obhut seines stets schnörkellos gekleideten Assistenten, dessen Namen er noch immer nicht wusste. 76 Zimmer beherbergte dieser graue Bunker. Ebenso viele Menschen verbrachten hier den Winter ihres Lebens. Einer von ihnen musste das wertvolle a magazine Issue #08 entwendet und damit Rayals kostbare Sammlung zerstört haben. Inspektor ColAmbo, der sich sonst in prestigeträchtigeren Ermittlungen erging, war fest entschlossen es der Dame im besten Affärenalter wiederzubringen. Mit einem tiefen Seufzer klopfte er an die erste Wohnungstüre. Eine grauhaarige Gestalt – wie könnte es in einem Gebäude dieser Art sonst sein – öffnete ihm zitternd die Tür. „Inspektor ColAmbo, Kriminalpolizei, darf ich mich einen Moment mit Ihnen unterhalten?“ Schon das herzhafte „Ja,
Tür Nummer zwei bot ein ähnliches Bild. Wieder klapprig. Wieder friedhofsblond. Wieder ein gefährliches „Kommen’S nur herein.“ Sollte er diesen Fall nicht schnell lösen, sah sich ColAmbo auf ewig in diesem farblosen Bunker zwischen Kaffee, Kuchen und endlosen Erzählungen gefangen. Der Tratsch dauerte so lange er dauern musste. Für den Inspektor entschieden zu lange. Nach unzähligen Blicken auf seine Glashütte Uhr sprach er ungeduldig den mysteriösen Ausschlag an der Wange seiner temporären Gastgeberin an. „Ach das, nichts Tragisches. Ich sag’ immer: Ein Indianer kennt keinen Schmerz!“ Zucker und Getratsche setzten ColAmbo immer mehr zu. Das Koffein hingegen konnte dem leidenschaftlichen Schwarztrinker nichts anhaben. Der Marathon durch die verstaubten Zimmer wurde zur wahren Tortur. Nur der Gedanke an die unter Wasser stehende Madame Rayal hielt seinen Aufklärungstrieb am Leben. Er fuhr sich mit seinem Brusttaschenkamm noch einmal durch die Haarpracht, bevor er an die nächste Tür klopfte und schon vor dem Eintreten den Geschmack von Marzipan-Glasur und Wiener Krönung am Gaumen spürte. Ein weiteres Verhör, bei dem die Antworten aus Klagen über die selten besuchenden Enkel und die harte Zeit nach dem Krieg bestanden, überdauerte ColAmbo mit Engelsgeduld. Er wusste, dies würde sein letztes Zimmer sein. Weiter musste er nicht suchen. „Was haben Sie mit Ihrem Bein gemacht?“ „Das ist nicht der Rede wert, das stoße ich mir öfters. Ich sag’ immer: Was dich nicht umbringt, macht dich nur härter!“ Sie nippte an ihrem Kaffee und grinste, als wäre darin ein guter Schuss Inländer Rum. „Frau Tnirp, ich glaube, Sie haben etwas, das nicht Ihnen gehört“ Mit diesen Worten nahm Inspektor ColAmbo ein letztes Stück der glasierten Zuckerbombe, beförderte sich damit ein gutes Stück Richtung Diabetes und freute sich, bald Miss Rayal trocken legen zu können.
ColAmbos zweiter Vorname ist Mastermind. Es ist unwahrscheinlich, aber: Hast du irgendeine Ahnung, wie er diesen Fall lösen konnte? Es war der Spruch, der die schepprige Diebin verriet. Ach woher – Spürsinn war diesmal nicht erforderlich für ColAmbo, denn er hatte bereits beim Betreten des Zimmers das verschwundene a magazine unter dem Stricktisch der alten Dame bemerkt. Der Wollknäuel für den nächsten Pullover hatte sich am Klebestreifen des Covers verfangen und die Greisin hatte das kostbare Magazin unbewusst hinter ihrem Rollstuhl mit ins Zimmer geschleift.
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Illustration © Carolin Bremer
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Dein a magazine ist die Nummer
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