Rolf Burkhardt
90j채hrige Gedanken gereimt in zehn Kapiteln
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Mai 2013 Buch&media GmbH, München © 2013 Buch&media GmbH, München Printed in Germany · isbn 978-3-86520-468-4
INHALT
I
INTERVIEW – EIN TRAUM (statt eines Vorworts)
7
II ELEGIE 13 III
GEDENKEN, FEIERTAGE
29
IV
EXISTENZ – TRANSZENDENZ
49
V
BILDUNG, KULTUR
69
VI
KUNST, MODE, SPORT
83
VII GESELLSCHAFT 107 VIII NATUR, TIER ISCHES
142
IX GLOSSARIUM 151 X NONSENS 181
»Doch wie tief herabgestimmt Auch das Wünschen Abschied nimmt, Immer klingt es noch daneben: Ja, das möcht’ ich noch erleben.«
Theodor Fontane
KAPITEL I INTERVIEW – EIN TRAUM (statt eines Vorworts)
INTERVIEW (ein Traum) I = Interviewer V = »Verwesinger«
I: Sie dürfen sich setzen. V: Wär�s sonst denn verboten? I: Sind Sie empfindlich? V: Eher kindisch. I: Schütten Sie Blumen, zünden Kerzen? V: Möchte Trauer nicht verscherzen. I: Lieben Sie Tiere? V: Nicht Spinnen und Stiere. I: Spenden Sie Trost? V: Spenden gilt, wenn es was kost. I: Was werden Sie wählen? V: Nichts zu erzählen. I: Sparen Sie Energie? V: Wüsst� ich nur, wie. I: Sehen Sie fern? V: Nicht mehr so gern. I: Lesen Sie Zeitung? V: Als Frühstücks-Begleitung. I: Surfen Sie im Internet? V: Weiß nicht, wie das geht.
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I: Spielen Sie Lotto? V: Mein Glück heißt nicht Otto. I: Was halten Sie von »Festival«? V: Geschäft zuerst, auf jeden Fall. I: Was sind »Vernissage« und »Hommage«? V: Huberei und Geldanlage. I: Was erwarten Sie von Raumfahrt? V: Wenig für unsere Wohlfahrt. I: Was halten Sie von Esoterik? V: Aufgeblas�ner Kehricht. I: Bei Katastrophen, sind Sie betroffen? V: Solang uns bleibt noch was zu hoffen. I: Verstehen Sie Spaß? V: Gern, wenn nicht zu krass. I: Stiften Sie Preise? V: Wenn ich könnte, für�s Leise. I: Was versteh’n Sie unter Glück? V: Wenn Geliebtes kommt zurück. I: Was bedeutet »Liebe«? V: Das Schönste, wenn’s verborgen bliebe. I: Was sind »Bestseller«? V: Schön für den Hersteller. I: Was fällt Ihnen ein zu »Pop«? V: Profit-Klamauk mit »tun als ob«.
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I: Was ist »Ambiente«? V: Selbstbespiegelung durch Wände. I: Zu Kunst – Ihre Meinung? V: Im Menschenwerk – Gottes Erscheinung. I: Was halten Sie von Religion? V: Mit meiner eig’nen geht es schon. I: Sind Sie nicht bloß ein Egoist? V: Kenne keinen, der’s nicht ist. I: Wozu woll’n Sie sich bekennen? V: Möglichst nicht den Mund verbrennen. I: Wie kann man so leben, sind Sie nicht bang? V: Vorläufig geht’s noch – aber wie lang?
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KAPITEL II ELEGIE Elegie 15 Nachtgeschwätz 16 Nachtblumen 17 Ohrwürmer 18 Gefühle – senile
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Großvaters Beschwerden
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Fortschritt 20 Depression 21 Augenblick 22 Melancholie 23 Unglückspropheten 24 Vorausblick 26 Überleben 27
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ELEGIE Der Sonntagsbraten ist als Bafel, verstoßen von der feinen Tafel. Wer seiner mag nicht gern entraten, erträumt sich einen »Montagsbraten«. Den kennt ihr nicht? Seid mir nicht bös: Er ist so leicht wie dies Gedicht, das heißt, nicht eigentlich seriös, in Wirklichkeit gibt’s ihn gar nicht. Gedanken drehen sich im Kreise, die schönen und die schaurigen, die heiter’n und die traurigen. Sie steh’n nicht still auf deiner Reise. Nicht jeder ist dazu erkoren auf hohe, künstlerische Weise, zu dichten »an die Nachgeborenen« und mancher schreibt schon »Memoaren« eh’ er das Leben recht erfahren. So wenig Zeit ist auf der Welt! Die leeren Seiten in dem Buche, sie spotten deiner Schreibversuche jetzt, in müßig-alten Tagen … – was wollt’ ich doch noch eben sagen? Du drehst dich um – der Vorhang fällt.
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