Clea von D枚hren 路 mittendrin und am Rande
Aufgewachsen in Norddeutschland, bereiste Clea von Döhren nach dem Schulabschluss die Welt: Ägypten, Frankreich, USA, Indien, Griechenland, die Philippinen oder auch Georgien. Später studierte Sie Kunst und Politische Bildung und arbeitete 17 Jahre als Grundschullehrerin. Nach einem sechsjährigen Rückzug in die Natur widmete sie sich ganz dem Malen, später auch der Bildhauerei. Geschrieben hat Clea von Döhren schon immer. »mittendrin und am Rande« ist ihre zweite Publikation nach »Der Wind weht, wo er will«.
Clea von DĂśhren
mittendrin und am Rande Tagebuchaufzeichnungen 2012–2014
Mai 2014 © 2014 Clea von Döhren © 2014 Buch&media GmbH Umschlaggestaltung unter Verwendung eines Gemäldes von Clea von Döhren Printed in Germany ISBN 978-3-95780-008-4
Es ist sehr viel schöner und kräftesparender, sich führen zu lassen, statt ausgedachten Zielen nachzujagen, die sich dann als Sack gassen oder als Täuschungen herausstellen. Der Weg gibt sich von Innen zu erkennen. Insofern ist Enttäuschung heilsam. 31.12.12
Aus dem Tagebuch 17.10.–31.10.2013 Frühstück draußen – Tomaten, Rührei, Speck Pilzchen, Mohrrüben Brötchen mit Pfirsichmarmelade Kaffee 1 Gl. Orangensaft Bestes Wetter 18.10.2013
Schwül, die Sonne kommt durch. Mittagessen beim Italiener Sardinen und Vino rosso (eisgekühlt). Bin noch angespannt von der Reise. Schwamm heute morgen im Meer, schätzungsweise 23 Gr. Die Kiefern sind nun dunkelgrün und im Schatten schwarz-braun, Windstille, kein Lüftchen. Gedämpfte Geräusche, nicht das Luftprinzip vorherrschend, sondern Kraft der Erde. Rückzug. Im Eurotel haben die Gärtner Blumen gepflanzt, die es bei uns nur im Sommer gibt, trichterförmige Blüten rose und dunkelrot, ledrige grüne Blätter Rankend. Ich mag sie sehr gerne. 19.10.2013
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Die Weltenseele Magie der blauen Stunde Vollmond Spiel von Licht und Schatten 19. Oktober 2013
Seidenschleier es tagt. Sonnenaufgang was noch gerade verschwommen wird klar. Konturen erscheinen – das Licht schmerzt den Augen 20. Oktober 2013
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Text einer Postkarte Meine Lieben Dieser weiße marmorne Block ist mein Hotel, verborgen unter schattenspendenden sich rundenden schwarzen Aleppokiefern was darunter ist muss erkundet werden und ist wunderschön Diese Tage scheinen dazu bestimmt dem inneren Kompass zu folgen Unabhängig vom Außen Die Sonne bricht durch die Wolkendecke Der alte Stall leuchtet ockerfarben
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Traum / Wirklichkeit So oft geträumt, ja, sogar gesucht Hier ist es das Haus meiner Träume Alles wie im Traumgeschehen Der Vorplatz, die Treppe zum Meer Nur der Feigenbaum Ist eine Kiefer Das ebenerdige 1-Zi.Haus Haus der Kreativität Schreiben Malen Träume sind eben doch keine Schäume, und der Schicksalsweg gibt sich von Innen zu erkennen. 21. Oktober 2013
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Brief an Ch. Wenn die Voraussetzungen stimmen l채uft es meistens wie von selbst. L채ufst du in den Schuhen deines Vaters oder ist es dein ureigener Weg? 22. Oktober 2013
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Das Meer ist heute unruhig Drei Frauen schwimmen weit hinaus Nun geht die Sonne auf und die H端gelkette im lichten Grau zeichnet sich scharf gegen den Horizont ab.
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Das Ego dick und aufgebläht bewegt sich nicht gerne Das Neue? Nur das nicht! Die Welt da draußen ist gefährlich Und wenn es etwas verloren hat, meint es, die Welt ginge unter und am sichersten ist es im Bett. Das Meer, mal gold, mal platingrau. Heute ist es kühler, ziehe meine Strickjacke an Trinke langsam ein Glas Rioja Vielleicht fahre ich morgen zum Markt nach Sineu, es soll der originellste der Insel sein und werde vor dem alten Kunstbahnhof von Klaus Dobrig eine Art Mahnwache halten und von den Stufen das Marktgeschehen betrachten. 23. Oktober 2013
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Sonnenuntergang schon gegen 18 Uhr, noch einmal ein plötzliches intensives Aufleuchten und in sekundenschnelle Nacht. Noch sind Kinder im Schwimmbad, die Kunststücke üben, Salto Eins, zwei und drei und schon biegt sich der Körper nach hinten Und platsch. Das Ganze wiederholt sich viele Male. Die Ober decken draußen die Tische ein und zünden Lichter an. Ich esse immer viele verschiedene Häppchen Ein bunter Teller nach Farben ausgesucht, je nachdem Weiß – oder Rotwein. 24. Oktober 2013
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Ging direkt in das Atelier von Emile Er ist nun wohlbeleibt, noch letztes Jahr gertenschlank, also gut verkauft, mutmaße ich. Die Räume liegen Parterre, zwei kleine Zimmer, das eine Ausstellungsraum und das andere zum Arbeiten. Es riecht nach Ölfarben Und die wogende Menge der Marktbesucher Direkt vor der Tür weit geöffnet Hemmschwelle nicht vorhanden Preise nach Größe, die kleinen Formate 300 € (gerahmt), die großen ungerahmt, gehen auf 3000 € rauf. 25. Oktober 2013
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