ALPE Winter 2017/2018

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Winter 2017/18

ALPE Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · VÖLS AM SCHLERN · SEISER ALM · TIERS AM ROSENGARTEN

Snowpark Seiser Alm Sport- und Lebensart mit Spaßpotential

Herz in der Hand Der Kastelruther Skiprofi Peter Fill

Kraut und Rüben Gemüseanbau auf 1.200 Metern


Südtirol sucht Skifahrer mit Bauchgefühl. Südtirol sucht dich.

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Foto: SAM/Manuel Knottensteger

Editorial & Inhalt

Liebe Gäste! Winterwelt und Weihnachtszauber, Kultur und Kulinarisches, Skifahren und Snowboarden, Schneeschuhwandern und Langlaufen, Winter-Paragleiten und Eislaufen, Hüttenzauber und alpine Wellness – in der Ferienregion Seiser Alm sind Ihren Urlaubsideen keine Grenzen gesetzt. Was auch immer Sie unternehmen, Sie werden auf jeden Fall den Alltag für die Zeit Ihres Urlaubs vergessen. Bestimmt finden Sie auf den folgenden Seiten eine Anregung, die über das Übliche hinausgeht und besondere Emotionen verspricht. Im Mittelpunkt dieser Ausgabe steht der sympathische Kastelruther Peter Fill, der über seine Karriere als Profi-Skifahrer, das Gefühl am Start und das Leben als Familienvater spricht. Seine Skikarriere begann im Skigebiet Seiser Alm und genau hier absolvieren zahlreiche Langlauf- und BiathlonSpitzensportler ihr Höhentraining. Hartes Training und viel Ehrgeiz erfordert auch die Extremsportart Slopestyle, wobei die Athleten im Snowpark Seiser Alm nie den Spaß am Sport vergessen.

Ideale Stärkung nach einem erlebnisreichen Wintertag auf den Skipisten der Seiser Alm bietet das Sauerkraut, eines der traditionellen Südtiroler Gerichte schlechthin. Von der herzhaften Beilage zum süßen Weihnachts­ tipp für alle Naschkatzen: Mit unwiderstehlichen Weihnachtsdüften verführen die „Zimtblattln“ jede und jeden, von Klein bis Groß. Idyllisch geht es weiter mit einem Einblick in den einzigartigen Tagesablauf der Grundschule St. Oswald, eine der letzten Zwergschulen des Landes. Das ausgeprägte Traditionsbewusstsein der Ferienregion zeigt sich bei der Kastelruther Tracht, die, in ihrem Aussehen fast unverändert, bereits seit Jahrhunderten besteht. Die Verbundenheit zur Heimat prägt auch die sportbegeisterte Moderatorin Birgit Nössing, die von den Sonnen- und Schattenseiten ihres Traumjobs und ihren Lieblingsplätzen in der Ferienregion Seiser Alm berichtet.

Das ALPE-Magazin möchte aber auch einfach Ihr Begleiter durch Ihren Seiser Alm Urlaub sein: Neben wichtigen Informationen über öffentliche Dienste gibt es viele Tipps für die besten Restaurants, Gaststuben und Treffpunkte sowie für attraktive und vielfältige Shoppingmöglichkeiten in den Dörfern auf dem Hochplateau. Das Magazin enthält auch ein detailliertes Programm der vielfältigen Veranstaltungen, der kulturellen und geselligen Höhepunkte. Wir hoffen, dass auch Sie mitmachen und daran Freude finden. Wir wünschen Ihnen einen wunderschönen, unvergesslichen Aufenthalt, Wohlbefinden und Erholung. Eduard Tröbinger Scherlin Präsident für Seiser Alm Marketing und die Tourismus­ vereine Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern, Seiser Alm und Tiers am Rosengarten

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Kinderspaß auf der Seiser Alm Seite 6

Sprung in die Abendsonne: Der Snowpark Seiser Alm Seite 12

Skiprofi Peter Fill: Mit dem Herz in der Hand Seite 18

Interview mit dem Sportmediziner Kai Schenk Seite 24

Sportmoderatorin Birgit Nössing Seite 30

Christoph Gasser spricht über die Kastelruther Tracht Seite 34

Die Zwergschule von St. Oswald Seite 38

Gemüseanbau auf 1.200 Metern Seite 42

Weihnachtsbäckerei: Zimtblattln Seite 45

Highlights Winter 2017/18 Seite 48

Vorschau Sommer 2018 Seite 50

Gesehen & gehört

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Kinderfreundlich, abenteuerlich und zauberhaft ... … das ist die Seiser Alm. Denn schon aus der Ferne hört man das herzhafte Lachen der Kinder, die sich auf der größ­ ten Hochalm Europas aus­ toben: Voller Freude und Be­ geisterung stürzen sie sich mit ihren Skiern, Snowboards und Schlitten die Pisten hinunter oder wagen sich im Snowpark Seiser Alm an die kühnsten Tricks. Die schneebedeckte Winterlandschaft mit den verschneiten Dolomiten am Horizont bietet die perfekte Kulisse fürs Schneemann­ bauen und für eine Schnee­ ballschlacht. Und damit nicht genug: Als besonderes Highlight für die kleinen Skigebietsbesucher verspricht die Hexen Skirunde mit zauberhaften Sagen jede Menge Action und Fun auf der winterlichen Seiser Alm.

Text: Denise Frötscher Foto: Helmuth Rier

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Sprung in die Abendsonne Was im Schnee so spielerisch leicht und beschwingt aussieht, ist das Ergebnis jahrelangen beharrlichen Trainings. Das Freestylen – Sport- und Lebensart zugleich – hat aber ein hohes Spaßpotential.

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Text: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier

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Man sieht sie auf der Fahrt mit der SeiserAlm-Bahn schon von weitem: Die markanten Schwünge einer seltsam modellierten Wellenlandschaft, die eindeutig nicht natürlichen Ursprungs ist. Sie gehören zu einem besonderen Anziehungspunkt auf dem winterlichen Hochplateau: dem Snowpark Seiser Alm. Eröffnet 2001, konnte sich die Anlage bereits zahllose Auszeichnungen sichern. So wurde die aufwendige Struktur am Laurinlift 2017 bereits zum vierten Mal in Folge zum besten Snowpark Italiens gekürt und gehört zu den Top 10 in Europa. Im März 2018

werden hier zwei Slopestyle Weltcups über die Bühne gehen und die besten Freestyler der Welt anziehen. Gleichzeitig ist die Seiser Alm dank des von mehreren „Shapern“ stets perfekt in Form gehaltenen Parks offizieller Trainingsort der italienischen Ski- und Snowboard-Freestyle-Nationalmannschaften.

Wir treffen den Trainer der Snowboardmannschaft Filippo Kratter, der seine eigene Profikarriere bereits 2004 beendete und seit 2014 das italienische Team betreut, beim „Sunset Shoot“. Es


ist schon fast April, die tief stehende Frühjahrssonne taucht den Snowpark in goldenes Licht. Zum Saisonende haben sich einige Profis und ihre Freunde im Park versammelt, um die magischen Lichtverhältnisse und den noch schneebedeckten Schlern im Hintergrund als Kulisse für eine Fotosession zu nutzen. Zwei wintersonnengegerbte Shaper mit bunt verspiegelten Holzsonnenbrillen bringen die Kanten der Obstacles akkurat in Form. Der Motorschlitten steht bereit. Die Gruppe überwiegend bärtiger junger Männer scheint bestens aufgelegt. Statt aerodynamischer

Rennanzüge beherrschen bunte, graphische TShirts, karierte Hemden und weite Skihosen das Bild. Wieder und wieder werden Sprünge, Tricks und akrobatische Manöver geübt und sogleich überprüft, ob sich der Moment in einem spektakulären Foto niedergeschlagen hat. Weiter unten an der Bar finden auch das ein oder andere Bier oder ein „Monte“ ihre Abnehmer. Ob dieser gelassene Hedonismus wohl ein Merkmal der Sportart ist und ein wenig zur modischen Selbstinszenierung dieser trendigen Extremsport- »

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Auch im Winter 2017/18 werden sie auf der Seiser Alm an ihren Tricks feilen: Die italienischen Freestyler, unter ihnen auch Loris Framarin (zweiter von links).

> 12. – 17. März 2018

FIS Weltcup Slopestyle Snowboard & Freeski

art gehört? „Das ist eine interessante Frage“, sagt Filippo Kratter. „Ich denke, Freestyle ist wirklich eher eine spaßbetonte Sportart, verglichen mit anderen Formen des Leistungssports. Aber Spaß im Sinne von mehr Spaß an dem haben, was man tut, nicht im Sinne von mangelnder Ernsthaftigkeit oder Ehrgeiz. Unsere Saison ist neun Monate lang, im Sommer absolvieren die Jungs ebenfalls ein anspruchsvolles Konditionstraining. Sie liefern hier alle

oder Freizeitfreestyler zu, aber es läuft komplett anders, wenn man sich entscheidet, Leistungssport zu machen. Rauchen ist tabu und man stellt seine Ernährung natürlich um. Ich glaube, wir sind da nicht so streng wie extreme Ausdauersportler. Wir gehen dann vielleicht auch mal nach einem Wettkampf ein bisschen feiern, wenn das Trainingsprogramm es zulässt. Aber das Beste am Freestyle ist, sich durch die Tricks, die einem liegen, selbst

Im März rücken die weltbesten Ski und Snowboard Freestyler mit gewagten Choreografien in den Blickpunkt. Zwei Slopestyle-Weltcups gehen im Snowpark Seiser Alm über die Bühne. Slopestyle ist seit Sotschi 2014 die jüngste olympische Extremsportart, bei der die Athleten Parcours mit Sprüngen und anderen Hindernissen befahren. Eine sechsköpfige Jury bewertet die gezeigten Tricks nach Kreativität, Schwierigkeit und Ausführung bzw. Style. Bei den Sprüngen werden Höhe, Weite und Landung bewertet.

PROGRAMM Mo, 12. März 2018 Training Di, 13. März 2018 Training Mi, 14. März 2018 Qualifikation Do, 15. März 2018 Qualifikation

Filippo Kratter trainiert seit Ende seiner eigenen Profikarriere den italienischen Nationalkader.

Sa, 17. März 2018 Finalläufe

das ganze Jahr vollen Einsatz. Ich denke, was uns ausmacht ist, dass wir nie ganz vergessen, warum wir eigentlich mal mit dem Freestyle angefangen haben - nämlich, weil es einen Riesenspaß macht“, erzählt Filippo.

www.seiseralm.it/worldcup

Der „Sunset Shoot“ ist eine Art Abschluss-

Fr, 16. März 2018 Finalläufe

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party nach einer langen Saison. Da darf es auch schon mal lässiger zugehen. Viele der Fahrer sind Freunde des Teams, sie alle feiern an diesem Nachmittag mit den jungen Profis ihre gemeinsame Leidenschaft. Ein bisschen ärgert manchen Profi das Klischee vom Freestyler als einem allzu gechillten Zeitgenossen offenbar doch. Loris Framarin stammt aus dem Aostatal. Der junge Athlet hat sich bereits früh für den Leistungssport entschieden. „Diese Klischees treffen vielleicht auf den Durchschnitts-

auszudrücken und dem Ganzen einen persönlichen Stil zu verleihen. Das ist das Image von Freiheit, das ich eigentlich gerne den Leuten vermitteln möchte, die unseren Sport von außen betrachten.“ Im vergangenen Jahr trat Loris im Europa-Cup an und vermochte sich einige Podestplätze zu sichern. Die Ambitionen des Freestylers sind weitaus größer. Sein aktuelles Ziel ist es, einige Tricks in sein Repertoire aufzunehmen, die ihm Weltcuppunkte einbringen können. Nicht zu Unrecht werden die Disziplinen, die erst 2014 als letzte Wintersportarten olympisch geworden sind, im Bereich der Extremsportarten angesiedelt. Hinter schillernden Anglizismen und kryptischen Fachbegriffen wie Kickern, Jumps und Rails, Grabs, Grinds, »


Die Tricks der Freestyler erfordern viel ร bung und brillante Kรถrperbeherrschung.

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Flips und Spins oder gar einem Backside 1440 triple cork verbergen sich schwindelerregende Akrobatik, atemberaubende Körperbeherrschung, und das alles sieht am besten spielerisch leicht und vollkommen lässig aus. Der Snowpark auf der Seiser Alm bietet Strukturen in allen Schwierigkeitsstufen, aber kann man beherzten Amateuren allen Ernstes raten, sich dorthin zu wagen? Filippo Kratter ist sicher: „Freestyle ist überhaupt nicht gefährlich, wenn man es klug angeht. Jeder, der das probiert, muss seine körperlichen Grenzen kennen und einen Schritt nach dem anderen setzen. Man braucht jemand Erfahreneren, der einen in die Basics einweist. Aber um viel Spaß an dieser Sportart zu haben, muss man keinen 20-MeterSprung machen und keine 20-Stufen-Handrail in Angriff nehmen. Eine kleine Drehung auf der Seite der Slope ist erstmal sicher genug, um sich wie ein Profi zu fühlen“, weiß Filippo. „Fangt klein an und baut euren Weg auf – so lassen sich Verletzungen vermeiden und der Spaß hört nicht auf!“, betont der Profi. „Man wird danach süchtig, ohne es zu wollen“, bestätigt Loris Framarin. „Man versucht ein paar Mal zu springen und dann geht es immer weiter, man will dauernd etwas Neues lernen. Aber der Schlüssel, um es in diesem doch etwas gefährlichen Sport zu etwas zu bringen ist eben, sich einerseits ständig zu pushen, aber dabei das richtige Tempo einzuhalten.“

Jeden Tag perfekt in Form gebracht, attraktiv für Profis und Laien: der Snowpark Seiser Alm.

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Auch im Winter 2017/18 wird der Snowpark Seiser Alm für die Mannschaft eine zweite Heimat sein. Loris scheint es kaum abwarten zu können: „Es war in den letzten beiden Saisonen super, hier zu trainieren und ich freue mich schon auf das nächste Mal. Der Park ist jeden Tag perfekt geshaped, die Sprünge sind groß, aber einfach zu fahren und der JIB Park ist einfach super. Das hier ist ein toller Ort, besonders mit dieser Aussicht auf den Schlern und die umliegenden Berge.“ Das Panorama hat es auch Filippo angetan. In der kommenden Saison zeichnet sich neben dem Training für die laufende Europa- und Weltcupsaison aber auch ein weiteres großes Ziel am Horizont ab: die olympischen Spiele in Korea. Die Qualifikationen werden erst im Januar abgeschlossen sein, bis dahin steht dem Team ein intensiver Trainingsauftakt bevor. Ein Besuch im Snowpark lohnt sich für Besucher ebenso wie für ambitionierte werdende Skiakrobaten, auch, aber nicht nur, wenn der WeltcupZirkus hier halt macht. «


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Manuela und Peter gehen seit ihrer Jugendzeit gemeinsam durch dick und dünn.

Mit dem Herz in der Hand „Es ist ein großes Glück, die ganze Piste für sich allein zu haben.“ Der Kastelruther Weltklasseskifahrer Peter Fill spricht über das Gefühl am Start, über Mut und Zufriedenheit.

D Der kleine Leon nimmt seinen Vater voll in Beschlag. Endlich daheim gilt es, mit dem Sohn vieles zu teilen, wofür während der Rennsaison zu wenig Zeit geblieben ist. Auch der um zwei Jahre jüngere Noah genießt beim Spielen im Garten die Aufmerksamkeit des Vaters, während Mutter Manuela in der Küche des Einfamilienhauses in St. Valentin das Abendessen zubereitet. Das ist einer dieser besonderen Momente, in denen Peter Fill spürt, dass er angekommen ist. Von klein auf hatte er ein ganz klares Ziel vor Augen: „Ich wollte eine Familie und ein Haus.“ Das war Peters Traum und hatte für den Kastelruther stets oberste Prio­ rität. Der große Erfolg als Skifahrer war sozusagen eine willkommene, wenn auch hart erarbeitete Zugabe.

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

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An dem Tag als Leon zwei Jahre alt wurde, am 23. Januar 2016, gewann Peter Fill die legendäre Hahnenkammabfahrt in Kitzbühel. Obwohl Peter seit Jahren immer ganz vorne mitgefahren war, kam der Sieg selbst für ihn überraschend. Die Bilder des Sieges bleiben unvergessen, denn Peter kann wie kaum ein anderer Skifahrer seiner Freude kraftvoll freien Lauf und das Publikum daran teilhaben lassen. Neben seinen Teamkollegen Dominik Paris aus dem Ultental und Christof Innerhofer aus dem Pustertal ist auch der Kastelruther Rennläufer

dafür bekannt, die TV-Interviews in breitem Südtiroler Dialekt zu geben. „Ich rede in meiner Muttersprache“, sagt Peter, „die kommt von Herzen.“ Die Fernsehstationen und deren Zuseher würden das mögen. „Südtirol kommt dadurch sympathisch rüber, weil unser Urlaubsland für die meisten positiv besetzt ist“, ist Peter überzeugt. Als selbstbewussten Botschaftern des Landes gelingt es den Südtiroler Wintersportlern immer wieder, das Publikum für sich und ihr Land zu begeistern. Am Ende der Skisaison 2015/2016 gewann Fill als erster Rennläufer des italienischen Skiteams den Abfahrtsweltcup. Wiederum in absoluter Topform gelang es dem Kastelruther in der darauf folgenden Saison, im Weltcupfinale in Aspen den Norweger Kjetil Jansrud hinter sich zu lassen und sich nach einer Zitterpartie die Abfahrtskristallkugel zum zweiten Mal in Folge zu sichern. Dominik Paris gewann das Weltcup-Rennen 2017 in Aspen, Peter Fill wurde zweiter, und beide freuten sich gemeinsam über ihre Erfolge. „Das war ein wunderschöner Moment“, erinnert sich Peter. „Man kämpft bei jedem Rennen gegeneinander, freut sich aber auch mit den anderen.“ Obwohl er am Ziel der Rennstrecke stets den Ein­ druck starker Emotionen hinterlässt, ist Peter nicht »


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ter mit seinen Trainern alleine auf die Rennen vor. Auf einen Mentaltrainer verzichtet der Topathlet. „Du musst, wie so oft im Leben, auf vieles selber draufkommen“, sagt er. „Man lernt, mit Niederlagen umzugehen und mit Siegen wieder aufzustehen. Die Erfolge können von einem Tag auf den anderen kommen, auch die Niederlagen.“ Im Sport sei alles extremer. Peter hat aber immer an sich selbst »

Peter Fill - auf der Piste ein harter Bursch’, privat ein liebevoller Familienvater.

Photo: Pentaphoto/Alessandro Trovati

so schnell aus der Ruhe zu bringen. „Das kann positiv aber auch negativ sein“, sagt er. „Oft bin ich zu gutmütig und vielleicht zu hilfsbereit.“ Trotzdem geht er im Skizirkus mit Härte und viel Disziplin seinen eigenen Weg. Bis auf einen Trainingsmonat gemeinsam mit seinen Kollegen des italienischen Abfahrts- und Super-G-Teams im Sommer („Das steigert den Wettbewerb.“) bereitet sich Pe-

Peter Fill wurde am 12. November 1982 in Brixen geboren und ist in Kastelruth aufgewachsen. Mit Manuela Pittschieler, mit der er seit 2015 verheiratet ist, hat er die beiden Söhne Leon (3 Jahre) und Noah (1 Jahr) und lebt in St. Valentin/Kastelruth. Der Skifahrer war lange Zeit

auch am Fußballplatz im Einsatz und spielt in seiner Freizeit gerne Golf. Fill ist des Öfteren Ehrengast im Stadion seines Lieblingsvereins Juventus Turin. Im Medaillenspiegel des Skirennfahrers finden sich

20 Podestplätze und drei gewonnene Rennen im Weltcup sowie zwei WM-Medaillen (2009 Silber im Super-G und 2011 Bronze in der SuperKombi). In den Skisaisonen 2015/2016 und 2016/2017 wurde er Abfahrts-Weltcupsieger. Große Vorbilder sind

Marc Girardelli und Lasse Kjus. Die inzwischen zurückgetretene Weltklasseskifahrerin Denise Karbon, ebenfalls aus Kastelruth, ist Peters Cousine. Peter Fill, der Deutsch, Italienisch und Englisch spricht, gehört der Sportgruppe der Carabinieri an.

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geglaubt. Und seine Familie, allen voran Vater Luis, hat ihn immer unterstützt. „Manuela, meine Frau, steht - seit ich 19 bin - voll an meiner Seite und bestärkt mich. Sie kommt auch oft zu den Rennen mit“, erzählt der Sportler. Seine Mutter Luzia hingegen würde es nicht schaffen, sich die Rennen anzusehen, weder am Pistenrand noch im Fernsehen. Bei den im Abfahrtsski üblichen Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 100 km/h verwundert das nicht. Mama Luzia steckt Peters Unfall noch in den Knochen, als der 85-Kilo-Kerl im Januar 2013 auf der Streif in Kitzbühel einen spektakulären Sturz hinlegte: In der Steilhang-Ausfahrt raste er mit hoher Geschwindigkeit gegen die Bande und überschlug sich rückwärts. Aber einmal mehr war Peters Schutzengel im Spiel und ließ ihn mit einigen Prellungen davon kommen.

2016 und 2017 holte sich der Kastelruther Peter Fill als Abfahrts-Weltcupsieger die begehrte Kristallkugel.

„Beim Rennen zählen 50 Prozent Kopf und 50 Prozent Athletik“, erklärt der Skifahrer. Es müsse beides im Lot sein. „Aber ganz, ganz oben macht dann der Kopf den Unterschied aus. Es sind alle Athleten bestens trainiert. Und Glück muss auch immer dabei sein: Startnummer, Gesundheit, Wetter... Und dann muss man auch das Glück haben, den richtigen Ski zu wählen und keine Fehler zu machen. Man kann aber nicht alles nur auf Glück aufbauen“, ist Peter überzeugt. Zum Glück (im schlimmsten Fall zum Unglück) gesellt sich auch die Aufregung dazu. „Die muss bei jedem Rennen dabei sein, sonst kann man sich nicht konzentrie-

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ren. Man muss lernen, mit Druck umzugehen“, so der Skistar. Und wie fühlt es sich an, wenn man am Start steht? „Ich bin immer glücklich und froh, da runterfahren zu dürfen“, sagt Peter Fill. „Stell dir vor, du stehst da oben, und weißt, du hast die ganze Piste für dich allein, kannst allen zeigen, was du kannst. Das ist ein großes Privileg. Beim Rennen bist du extrem fokussiert, da denkst du von Meter zu Meter und musst dich voll auf dich selbst konzentrieren. Erst am Ziel angekommen, nimmst du die vielen Zuschauer wahr.“

Wieviel Mut braucht es, um in Hochgeschwindigkeit über eine Abfahrtspiste zu jagen? „Ja, es schaut so aus, als ob man sehr viel Mut bräuchte“, erklärt Peter. „Aber ich mache das schon mein ganzes Leben lang. Bei gewissen Pisten muss man das Herz in die Hand nehmen. Solange man weiß, was man tun will, und wenn man ein Ziel vor Augen hat, kommt der Mut leichter. Wenn man mal angeschlagen ist, dann wird es schwieriger.“ Peters Mut scheint mit der Geburt seiner beiden Jungs Flügel bekommen zu haben. „Eigentlich wollte ich keine Kinder haben, solange ich Skirennen fahre“, betont er. „Ich hatte Angst, dass mich die Verantwortung einbremsen würde. Doch eingetroffen ist dann genau das Gegenteil“, erzählt der junge Familienvater. „Vielleicht ist es die Zufriedenheit, die mich beflügelt.“ Er sei technisch immer schon schnell gewesen, aber seit er verheiratet ist, ist er auch im Flachen schneller geworden. „Die familiäre Situation hat mich zufriedener und letzten Endes erfolgreicher gemacht“, sagt Peter. „Aber ein Sturz genügt, und du bist weg vom Fenster.“ Die Frage, wie lange Peter im Skiweltcup noch mitfahren will, scheint aber mehr die Medien zu interessieren als den Skifahrer selbst. „Ich bin 35 und fühle mich in Topform“, betont er. „An Rücktritt habe ich noch nie gedacht. Wenn du mit solchen Gedanken spielst, bist du nicht mehr hundertprozentig bei der Sache.“ Außerdem hat Peter Fill neben etlichen reizvollen Weltcupabfahrten noch ein besonders großes Ziel vor Augen: die olympischen Winterspiele 2018 im südkoreanischen Pyeongchang. Olympia-Gold würde wohl mindestens gleich viel wiegen wie eine Abfahrtskugel und der herausragenden Karriere die Krone aufsetzen. „Ich war nun zwei Jahre lang der beste Abfahrer und hätte mir eine Medaille verdient“, sagt der Kastelruther Skiathlet, ausnahmsweise weniger bescheiden. «


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Die US-Amerikanerin Jessie Diggins, Nr. 6 im Gesamtweltcup 2016/17, beim Intervalltraining auf der Seiser Alm.

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Höhentraining ist aus dem Profisport nicht mehr wegzudenken.

Höhentraining: Mythos und Wahrheit Auf der Seiser Alm, der größten Hochalm Europas, absolvieren viele Spitzensportler ihr Höhentraining. Der Sportmediziner Kai Schenk erklärt die physiologischen Hintergründe, aber auch die Grenzen dieser Methode.

S Sommers wie winters wird man als Wanderer oder Langläufer auf der Seiser Alm immer wieder unvermittelt von ganzen Gruppen dynamischer Menschen in farbenfrohen Rennanzügen in einem geradezu unwirklichen Tempo überrundet. Selbstzweifel an der eigenen Fitness sind da nicht angebracht: Es handelt sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um die Weltspitze der internationalen Langlaufszene. Denn mehrere Wochen Höhentraining scheinen aus dem Trainingsprogramm der Kaderathleten führender Langlauf- und Biathlonnationen nicht mehr wegzudenken. Manche Spitzensportler trainieren in Hypoxiekammern oder gehen so weit, in ihren eigenen vier Wänden Höhen von bis zu 2800 Metern zu simulieren – Methoden, die in man-

chen Ländern bereits die feine Grenze zum technischen Doping überschreiten. Wer aber legal von der anschließenden besseren Belastungsverträglichkeit nach Trainingseinheiten in einer Höhe zwischen 1800 und 2500 Metern profitieren möchte, begibt sich zum Beispiel auf die Seiser Alm. Die norwegischen und schwedischen Langläufer sind mehrmals im Jahr hier zu Gast, aber auch die US-amerikanische Mannschaft „erholt“ sich auf den sonnigen Loipen jedes Jahr im Februar von den Strapazen der Tour de Ski und bereitet sich auf die kommenden Herausforderungen vor. Über das weite Feld zwischen Mythen und gesicherten Fakten hat ALPE mit dem Sportmediziner Dr. Kai Schenk von der Dolomiti Sportclinic gesprochen.

ALPE: Ist Höhentraining sinnvoll, ist dessen Wirkung sportmedizinisch eindeutig belegt oder ein Mythos? Dr. Kai Schenk: In der Welt des Sports gibt es viele Mythen, in der Trainingsmethodik immer neu oder weiter entwickelte Modelle, in der Sporternährung genauso oft wundersame Mikronährstoffe, dazu verschiedenste Anwendungen im Graubereich der Legalität. Selten gibt es wissen­schaftliche Untersuchungen dazu, der Nachweis der Wirksamkeit fehlt oft. Das Höhentraining in mittleren Höhen, das heißt zwischen 1800 und 2500 Metern über dem Meer, zählt zu den am häufigsten und im Detail wissenschaftlich geprüften Reizen zur Steigerung der körperlichen Lei- »

Interview: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier

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Die üblichen Verdächtigen: Die Weltspitze der internationalen Langlaufszene nutzt während der Wintersaison optimale Trainingsbedingungen mit Dolomitenpanorama.

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stungsfähigkeit im Ausdauersport. Die Ergebnisse der Studien sind aber alles andere als eindeutig, oft sogar widersprüchlich, was viele Gründe hat. Die Dauer des Aufenthalts und die geografische Höhe, die Intensität des Trainings, die Eigenschaften der

baren und messbaren Reiz dar, der sich auf verschiedene Systeme des Körpers wie Atmung, Herz-Kreislauf, Stoffwechsel und Nervensystem auswirkt. Wenn Sie aus der Tallage in die Berge fahren und langsam zum Gipfel aufsteigen, merken Sie, dass Sie

des Aufenthalts, die Anpassungsund Regenerationsfähigkeit der Sportlerinnen und Sportler und der gewünschte Effekt entscheiden über das Konzept des Höhentrainings. Welcher Mechanismus steckt hinter den vom Höhentraining

Studienteilnehmer bezüglich Vorakklimatisation, Leistungsniveau und praktizierter Sportart, das Konzept des Trainingslagers, und schließlich die untersuchten Messparameter, deren Änderung die verbesserte körperliche Leistung markieren soll: All diese Faktoren beeinflussen das Ergebnis und machen einen Vergleich zwischen den Studien schwierig oder gar unmöglich. Eines aber bleibt unumstritten: Der Aufenthalt und das Training in mittleren Höhen stellen einen besonderen, spür-

schneller atmen und die Herzfrequenz steigt. Trotz konstantem Tempo ist die Anstrengung vergleichsweise groß, und die Kontrolle der Belastung fällt zunehmend schwer.

gewünschten Auswirkungen? Die Luft in mittleren Höhen ist dünner, das heißt der Luftdruck fällt mit zunehmender Höhe ab, und damit auch das Sauerstoffangebot in der Atemluft. Was sich im Ruhezustand in mittleren Höhen häufig nicht wirklich bemerkbar macht, aber durchaus messbar ist, wird unter körperlicher Belastung schnell deutlich: zu Beginn des Höhenaufenthalts ist es merklich anstrengender, z.B. die bekannte Laufleistung wie zu Hause in der Ebene zu »

Wie läuft so ein Trainingslager in der Höhe ab? Je nach Wahl der Höhenlage für die Trainingseinheiten und jener für die regenerativen Phasen wird zwischen live & train high, live high & train low oder umgekehrt unterschieden. Die Dauer


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Die Kaderathleten vieler führender Langlaufnationen absolvieren auch im Sommer anspruchsvolles Konditions­ training auf der Alm.

generieren, das maximale Leistungsniveau ist zunächst eingeschränkt. Im Zuge des Höhenaufenthalts erfolgen Anpassungsprozesse, also der Akklimatisation, die Leistungs­ fähigkeit steigt. Worin besteht diese Akklimatisation und welche Prozesse spielen sich im Körper ab? Hier muss man differenzieren: von langen Aufenthalten und

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Höhentrainings nach dem live high & train low Konzept verspricht man sich eine Verbesserung der Sauer­stoff­transportkapazität durch die vermehrte Bildung roter Blutkörperchen. Die Variante live low & train high dagegen zielt auf eine Verbesserung des Energiestoffwechsels und der Leistungs­ökonomie im Muskel. Bildlich gesprochen, verspricht die erste Variante mehr Motorleistung durch einen höheren Spritverbrauch, die zweite Variante mehr Motorleistung durch Optimierung des Spritverbrauchs.

An diesem Punkt müssen wir eine Tatsache klarstellen. Grundsätzlich ist ein Höhentraining durch den Aufenthalt in den Bergen möglich, aber auch durch die Simulation der Höhe mit technischen Hilfsmitteln: d.h. mit sog. Hypoxie-Zelten oder in hypobaren Kammern. In Italien ist letzteres im Leistungssport ein klarer Verstoß gegen das Gesetz, das diese Anwendungen als technisches Doping interpretiert, weil durch die Höhenexposition potentiell die Masse der roten Blutkörperchen im Kreislauf erhöht wird.

Ab welcher Höhe und ab welcher Aufenthalts- und Trainingsdauer greift das Höhentraining? Wie lange hält sich dessen Wirkung? Die Höhenlage zwischen 1800 und 2500 Metern über dem Meer scheint den gewünschten Reiz im Training zu garantieren, ohne die körperliche Erholung in den Ruhephasen und in der Nacht negativ zu beeinflussen. Aufenthalte über 2500 m können je nach individueller Anfälligkeit zu Schlafstörungen, Kopfschmerzen und verschiedenen anderen Ausprägungen der Höhenkrankheit führen. Eine pauschale Empfehlung bezüglich der Dauer des Höhentrainings gibt es nicht. Während die Erfahrungsberichte von Sportlern einen gefühlten Effekt bereits nach einer Woche dokumentieren, sind messbare Veränderungen, die nach Rückkehr in tiefe Lagen fortbestehen, oft auch nach mehreren Wochen nicht eindeutig feststellbar.

Aber kann man pauschal dazu raten, welcher Risiken muss man sich bewusst sein? Grundvoraussetzung für das Training in mittleren Höhen ist eine gute Gesundheit. Krankheiten der Atemorgane, des Herz-Kreislauf-Systems oder Stoffwechselprobleme können unter Belastung in der Höhe zu ernsthaften Komplikationen führen. Grundsätzlich rate ich, ein Höhentraining nicht in Eigenregie zu planen, sondern Rücksprache mit dem Arzt des Vertrauens zu halten, um unliebsame Zwischenfälle zu vermeiden und den gewünschten Effekt nicht zu gefährden. Ganz persönlich kann ich allen Bewegungsmenschen nur empfehlen, im Zuge eines Ferienaufenthalts in den Bergen, ein individuell angepasstes Training in der Natur mit den Vorzügen der ausgezeichneten Bewirtschaftung in unserem Land zu kombinieren. Ein Trainingslager deluxe, mit der Garantie für eine Steigerung des Wohlbefindens, im Idealfall auch der eistungsfähigkeit. «

Für wen eignet sich das Höhentraining - nur für Leistungssportler oder auch für ambi­ tionierte Freizeitsportler?


Foto: SAM/Manfred Kostner

Die faszinierende Bergwelt der Dolomiten.

Mythos Dolomiten Seit 2009 UNESCO Welterbe, laut Südtirols Extrembergsteiger Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“ und für viele die Winterrregion schlechthin: Die Dolomiten bestechen durch ihre einzigartige Schönheit. Versteinerte Korallenriffe, die sich in den Himmel türmen, sind Zeugnisse der einmaligen Bergwelt der Dolomiten. Dank ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit und ihrer geologischen und geomorphologischen Bedeutung zählen die „Bleichen Berge“ seit 2009 zum UNESCO Welterbe. Insgesamt neun Teilgebiete, darunter auch der Naturpark Schlern-Rosengarten,

ger als eines der Wahrzeichen Südtirols. Das Rosengartenmassiv mit seinen unzähligen Türmen ist ebenfalls weit über die Landesgrenzen bekannt. Einer dieser zahlreichen markanten Erhebungen des Massivs, der Kesselkogel, erreicht sogar eine Höhe von 3.002 Metern. Zum Naturpark gehören auch die Bergwälder um Seis, Völs und Tiers sowie das Tschamintal. «

gehören offiziell zu den schönsten Landschaften der Welt. Naturpark Schlern-Rosengarten. Südtirols ältester Naturpark wurde im Jahr 1974 gegründet. Das 7.291 Hektar große Schutzgebiet befindet sich in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Der Schlern ist ein beeindruckender Gebirgsstock und gilt mit den Türmen Santner und Eurin-

Bruneck Brunico

Südtirol Brixen Bressanone

Meran Merano

Lienz Toblach Dobbiaco

St. Vigil S. Vigilio

5 St. Ulrich

Kastelruth Ortisei Castelrotto Seis am Schlern Seiser Alm Siusi allo Sciliar Alpe di Siusi Völs am Schlern

Dolomiten UNESCO Welterbe 1

Pelmo, Croda da Lago

2 Marmolada 3 Pale di San Martino, San Lucano Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine 4 Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave

6

Auronzo Corvara

Cortina d’Ampezzo

Fiè allo Sciliar

Bozen Bolzano

Tiers/Tires

7

Canazei

2

8

Alleghe

Pieve di Cadore

1

4

Zoldo

Cavalese

Agordo

3

Longarone

Cimolais

Pordenone

Madonna di Campiglio Fiera di Primiero

9 Trento

Belluno

Udine

Belluno Feltre

Trentino

Ampezzo

Pordenone

5 Nördliche Dolomiten 6 Puez-Geisler 7 Schlern-Rosengarten, Latemar 8 Bletterbach 9 Dolomiti di Brenta

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Birgit Nössing hat sich als Sportmoderatorin einen Namen gemacht. Auch privat zieht es sie in die Berge.

„ Man muss die Bühne mögen...“ Wenn Eurosport Deutschland im Februar 2018 von den olympischen Winterspielen in Pyeongchang berichtet, wird Moderatorin Birgit Nössing einem Millionenpublikum die ultimativen Sportnews ins Haus liefern. Kompetent und wortgewandt hat sich die Völserin in einem schwierigen Business zu ihrem Traumjob hochgearbeitet.

B Birgit saß schon als Kind in St. Konstantin bei Völs stundenlang gebannt vor dem Fernseher und ließ sich kein sportliches Großereignis entgehen. Aber nicht nur: Birgit Nössing war selbst eine begnadete Skirennläuferin. „Ich komme aus einer sehr sportbegeisterten Familie“, erzählt die Journalistin. Ihre Eltern, vor allem ihr Vater Hans, hätten wesentlich dazu beigetragen, dass Birgit und ihre vier Jahre ältere Schwester Silvia schon früh mit dem Skifahren und auch mit Skirennen angefangen haben. „Es war das Selbstverständlichste und sehr viel Ehrgeiz dahinter“, sagt sie. „Nur skifahren um skizufahren, bringt nicht viel. Man muss sich auch messen, war bei uns daheim das Credo.“

Text: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

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So hat Birgit den Umgang mit Konkurrenz schon früh erfahren. Sie erinnert sich, dass sie bei den Skirennen „extrem aufgeregt und auch total emotional“ war. Im Nachhinein musste sie erkennen, dass sie der Druck auch ziemlich belastete. „Aber ich habe gelernt, mit der Aufregung und den Emotionen umzugehen. Im Einzelsport bist du auf dich gestellt, musst alleine zurechtzukommen und in Prüfsituationen auf den Punkt genau funktionieren. Im Endeffekt war das sehr hilfreich fürs Leben.“ Ein Kreuzbandriss mit 16 bereitete Birgits Skikarriere ein abruptes Ende. Nach ihrer Gene-

sung musste sie bald feststellen, dass sie den Anschluss verpasst hatte. „Die anderen waren besser und hatten mehr Talent“, sagt sie im Rückblick. „Ich entwickelte schnell andere Interessen und merkte, dass es da auch anderes gibt, das mich interessiert und fasziniert.“ Nach dem Abitur wollte Birgit Nössing von dem beschaulichen Bergdorf Völs „hinaus in die Welt“ und entschied sich für ein Studium in München. Nach Praktika bei der Südtiroler Tageszeitung „Dolomiten“ und der auflagenstarken „Welt am Sonntag“ in Berlin („Da habe ich gemerkt, dass es schwierig ist, aber dass auch dort nur mit Wasser gekocht wird.“) begann sie im Jahr 2006 ihre Karriere als Fernsehjournalistin beim Nachrichtensender N24 in Berlin, wo sie unter anderem 2008 über die Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten aus Washington D.C. sowie 2010 über die olympischen Winterspiele in Vancouver berichtete. Ihren ersten Auftritt als Moderatorin hatte die charmante Journalistin im August 2010 bei ProSieben Newstime. Bis 2017 moderierte sie Nachrichten bei Sky Sport News HD und wechselte dann – zum Leidwesen ihrer mittlerweile beachtlichen Sky-Fangemeinde – als Moderatorin zu Eurosport. »


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Sympathisch und immer bestens vorbereitet vor der Kamera von Eurosport, sportlich und gut gelaunt als Südtiroler Landesmeisterin 1997 beim Skirennen auf der Seiser Alm.

Für die kleine Birgit in der Völser Stube war es Ende der 1980er Jahre völlig unvorstellbar, je selbst vor der Kamera zu stehen. „Es gab einige wenige Sender, wo nach meinem Empfinden nur ein paar Auserwählte eine Anstellung fanden. Außerdem gab es für mich als Südtirolerin das Problem der Sprache. Es ist nicht so einfach, den Dialekt so auszubügeln, dass im Bericht nur reinstes Hochdeutsch rüberkommt.“ Aber einmal selbst am Mikrophon ist es der Fernsehjournalistin schnell gelungen, zwischen Mundart und Hochsprache problemlos zu switchen. „Schlimmer als mal ein Dialektwort einzustreuen, ist während einer Live-Sendung vom Podest zu fliegen“, lacht Birgit. Und dass der Teleprompter stockt, passiere regelmäßig. „Technische Pannen sind im Fernsehen leider nicht zu vermeiden, aber eine Panne ist immer eine Chance. Da kannst du was Lustiges daraus machen.“ Birgits Aufregung ist längst der Routine gewichen: „Wenn du Routine hast, wirst du gut.“ Trotzdem müsse man sich ständig weiterentwickeln. Die Interviewtechnik verändere sich laufend, durch die fortschreitende Digitalisierung ebenso die mediale Aufbereitung. Birgit Nössing ist Journalistin, Redakteurin und Moderatorin zugleich und bereitet als solche alle Interviews selbst vor. Die Tatsache, dass sie selbst eine Top-Sportlerin war, macht sie leidenschaftlich. „Ich kann mich vielleicht besser in einen Sportler hineinversetzen, muss aber immer wieder feststellen, dass das gar nicht möglich ist, weil Sportler nach einem Rennen oder Spiel oft in einer extremen Gefühlslage sind“, erklärt sie. „Dann versuchst du, eine relativ normale Frage zu stellen, und sie fressen dich fast auf. Das sind schwierige Momente.“

Neugierde ist in dem Job das Um und Auf. „Neugierde ist das Wichtigste im Leben und zugleich ein probates Mittel gegen Angst“, meint Birgit. Wenn die Journalistin einen schwierigen und kritischen Interviewpartner hat, dann sagt sie sich, um Augenhöhe herzustellen, „du willst ja wissen, warum das so ist“. Das funktioniere dann auch oft in dem Moment. Zudem punktet die TV-Journalistin in ihren Lieblingsbereichen Skifahren und Wintersport, Tennis und Fußball durch ihr breit gefächertes Wissen. Ihre Aufgabe sieht sie darin, das Spannende vom Nichtspannenden zu trennen, das Wichtige vom Unwichtigen. „Zahlen und Namen sind nicht immer das Interessanteste“, sagt Birgit. „Ich möchte den Menschen Geschichten erzählen.“

Birgit zählt zu den positiven und humorvollen Zeitgenossen. Auf die Frage, worüber sie sich besonders ärgere, folgt eine knappe Antwort: „Wenn der Kaffee nicht schmeckt.“ Und dann fällt ihr noch ein, dass sie es nicht so mag, wenn in allerletzter Minute alles nochmals umgeschmissen wird, oder noch mehr, wenn Informationen frühzeitig angefragt wurden und diese erst kurz vor der Sendung eintreffen. „Andererseits ist das dann Adrenalin pur, was mir schon gefällt“, fügt sie hinzu. Im Live-Moment müsse das ganze Team hundert Prozent geben. Äußerlichkeiten nimmt die Moderatorin jedoch gelassen. „Du bereitest dich intensiv auf ein Interview vor, und danach reden alle über deine Kleidung oder die Frisur.“ Das ist so. Aber anstatt sich darüber zu ärgern, freut sich die fesche Frau über Komplimente. Vor der Kamera brauche es auch das Exhibitionistische. „Man muss die Bühne mögen: Schaut mir zu, weil jetzt bin ich da. Das muss man gerne tun und auch vermitteln. Man merkt es jemandem sofort an, wenn er sich nicht wohl fühlt.“ Birgit versteht es, ihre Position als Frau positiv zu nutzen. „Wir Journalistinnen haben den großen Vorteil, dass es uns leichter gelingt, unsere männlichen Interviewpartner aus sich herauszuholen“, weiß sie. Das Ergebnis seien oft interessantere Interviews. „Das sind dann die Waffen einer Frau.“ Mit 35 fühlt sie sich für ihren Job im besten Alter. „Die Energie ist da, man ist auch schon mal auf die Schnauze gefallen und schon etwas vorsichtiger geworden. Schwieriger war es mit 20, den Weg zu finden.“ Am 23. September 2017 hat Birgit geheiratet. „Ja, es gibt sie noch – die Liebe auf den ersten Blick“, schrieb das deutsche Gesellschaftsmagazin Bunte. Am Arbeitsplatz habe es die schöne TV-Moderatorin Birgit Nössing und den zehn Jahre älteren Sky-Kollegen Timo Petersen erwischt. Die Traumhochzeit wurde im Schloss Prösels in der Heimatgemeinde der Braut gefeiert. Dazu hatten sich 85 Hochzeitsgäste aus Berlin und Hamburg, London und Madrid auf den Weg nach Südtirol gemacht. Der Sportjournalist Timo Petersen aus Hamburg hat eine ähnliche Laufbahn wie Birgit hinter sich. „Wir reden viel über die Arbeit. Das macht es leichter, einander zu verstehen und diese berufliche Herausforderung mit dem Privaten zu verbinden“, sagt die Sportjournalistin. Ist ihr Mann auch ihr bester Kritiker? „Oh, Timo weiß, dass ich Kritik überhaupt nicht mag“, schmunzelt Birgit. „Aber wer »

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Foto: Dennis Heck

Im September 2017 haben sich Birgit Nössing und Timo Petersen in Völs das Ja-Wort gegeben. Gefeiert wurde mit Familie und Freunden auf Schloss Prösels.

mag Kritik schon wirklich? Ich sehe mich selbst mit extrem kritischem Blick, bin manchmal vielleicht sogar zu streng mit mir selbst. Timo aber versteht es, mir in recht vernünftiger Art und Weise seine Meinung zu sagen.“ Wer als Moderatorin in der Öffentlichkeit steht und sich fast täglich dem kritischen Blick eines Millionenpublikums stellen muss, wird von Mediencoaches begleitet. „Es ist aber nicht angenehm, seine eigenen Auftritte zu analysieren, weil sich die gleichen Fehler wiederholen. Mal schaut man zu streng, mal zu freundlich“, erklärt die smarte Südtirolerin. „Aber es ist der einzige Weg, sich zu verbessern.“ Trotzdem will sie sich nicht zu sehr den Kopf zerbrechen, um nicht unsicher und verkrampft zu werden. Die Moderatorin weiß, dass ihre Natürlichkeit ankommt. Und sie will sich auf keinen Fall dem Publikum aufdrängen. „Ich finde Menschen, die anstrengend sind und einem selbst im Fernsehen auf die Nerven gehen, furchtbar“, sagt Birgit. „Am Anfang meiner Karriere war meine Schüchternheit oft ein Thema, das ich für mich erst einordnen musste. Die etwas zurückhaltende Art und eine gewisse Bescheidenheit basieren sicher auf meinem familiären Background und haben mit der Südtiroler Mentalität generell zu tun.“ Wenn sich die im Sternzeichen des Löwen Geborene

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manchmal etwas in den Vordergrund rücken muss, versucht sie, das auf besonders charmante Weise zu machen. Birgit ist sich sicher, dass die ganz Lauten auch im Fernsehbusiness nicht sonderlich beliebt sind. Sie freunde sich jedenfalls lieber mit den Leisen ihres Metiers an. Es kommt immer häufiger vor, dass die EurosportModeratorin auf der Straße erkannt wird. Obwohl für sie ab und zu ein gesellschaftlicher Auftritt auf dem roten Teppich ansteht, ist ihr die Privatsphäre doch sehr wichtig. Deshalb nutzt Birgit Nössing die sozialen Medien mit Bedacht und ist auf Facebook, Instagram und Twitter nur mit ausgewählten Botschaften zu finden. „Es gibt viele Kolleginnen, die das übertreiben und auch solche, die dadurch schlimme Erfahrungen gemacht haben“, weiß Birgit. „Ich mache mir viele Gedanken, wie weit ich gehen will.“

„Alles fließt“, ist Birgits Leitmotiv. „Nichts bleibt, wie es ist. Man muss sich im Leben oft verändern und manchmal neu erfinden. Auch in Situationen, auf die man sich gut vorbereitet hat, kann mal alles schiefgehen. Das ist auch schon vorgekommen“, erklärt die Moderatorin. Sie sei gewappnet und sich der Tatsache bewusst, dass man in der Branche flexibel sein muss. «


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s g n i s s ö Bir g i t N “ e z t ä l p s „Lie bling 1 Spitzbühl auf der Seiser Alm - weil ich dort Skifahren gelernt habe 2 Huber Weiher in Völs am Schlern - weil es keinen romantischeren Ort gibt 3 Schloss Prösels - weil ich dort geheiratet habe 4 Kirchlein von St. Konstantin - weil der Blick zum Schlern einfach atemberaubend ist und weil es sich extrem nach Heimat anfühlt

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Der Kunsthistoriker Christoph Gasser aus Seis am Schlern gilt als fundieter Kenner des Trachtenwesens.

Die Kastelruther Tracht In Kastelruth hat sich durch ein stark ausgeprägtes Traditions­ bewusstsein ein ebenso starker Gemeinsinn für die Tracht gebildet. Der Kulturhistoriker Christoph Gasser ist überzeugt, dass auch kommende Generationen die Tracht lebendig halten werden.

D Der Heimatpflegeverein Schlern gibt eine umfassende Dokumentation der Kastelruther Frauenund Männertrachten heraus. Autor des detaillierten zweibändigen Nachschlagewerkes „Tracht in Kastelruth - Ursprünge, Entwicklung und Vielfalt“ (bisher nur in deutscher Sprache erschienen) ist Christoph Gasser, studierter Kulturhistoriker, ausgebildeter Archivar und Direktor des Stadtmuseums Klausen. Gasser, der in Seis am Schlern aufgewachsen ist und dort wohnt, gilt als fundierter Kenner der Tracht im Schlerngebiet. „Als langjähriges Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Lebendige Tracht im Heimatpflegeverband Südtirol konnte Christoph Gasser sein großes Fachwissen in dieses Trachtenbuch einfließen lassen“, unterstreicht die Obfrau des Heimatpflegevereins Schlern Christine Rabanser Rier die Fachkompetenz des Autors. ALPE spricht mit dem Kulturhistoriker über den Ursprung, die Entwicklung und die Zukunft der Kastelruther Tracht.

ALPE: Dr. Gasser, die zwei Bände des Werkes sind reich bebildert und beschreiben sehr detailliert die verschiedensten Ausprägungen der Kastelruther Tracht. Zu welchem Zweck? Christoph Gasser: Ich wurde vom Heimatpflegeverein Schlern beauftragt, eine umfassende Dokumentation der bis zur jetzigen Zeit gebräuchlichen heimischen Trachten zu verfassen. Bisher haben die traditionellen Überlieferungsformen von Generation zu Generation genügt, dass die Tracht zum normalen Alltagsverständnis zählte. Dieses Buch soll eine Hilfe sein, auch in Zukunft die Kastelruther Tracht lebendig zu erhalten. Was unterscheidet die Kastelruther Tracht von anderen Trachten? Das Besondere an der Kastelruther Tracht besteht darin, dass sie lebendig geblieben ist und durch ihre Vielfalt und Bedeutung beeindruckt. Einzigartig ist der

historische Entwicklungsprozess, weil nicht wie andernorts Vorläuferformen durch nachfolgende Trachten verdrängt bzw. ersetzt wurden, sondern bis auf wenige Ausnahmen bis heute erhalten geblieben sind und zu besonderen Anlässen wie etwa bei Prozessionen und hohen Feiertagen noch getragen werden. Was unterscheidet eine Tracht von anderen ländlichen Bekleidungsformen? Tracht ist Kleidung mit traditionellen Wurzeln und regionaler Ausprägung. Alle Trachten sind

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Interview: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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Mit ihrem stark ausgeprägten Traditionsbewusstsein erhalten die Kastelruther ihr altes Brauchtum am Leben. Bei der „Kastelruther Baunerhochzeit“ (Bild unten) lassen sich die Trachten bestaunen.

das Ergebnis langwieriger Entwicklungen. Die Ursprünge der Kastelruther Tracht gehen auf das 17. Jahrhundert zurück, wo eigene Standesbekleidungen etwa bei Bruderschaften oder Schützengilden Einzug hielten. Im 18. Jahrhundert, bedingt durch zunehmenden Wohlstand, erfasste die Ausprägung

Ein zweibändiges Nachschlagewerk dokumentiert die Entstehung und Entwicklung der Kastelruther Tracht.

Es gibt aber auch Kastelruther Trachten, die neueren Ursprungs sind? Ab den 1830er Jahren kamen die Langbäurischen, die „Lodenen“, für die Männer und die Tücheltrachten in verschiedenen Kombi-

Neue Trachtenelemente des 19. Jahrhunderts sind unter anderen der lange Hochzeitsmantel des Bräutigams und die „Schmelmbn“ (getrockneten Grannen eines Federgrass). Noch im 20. Jahrhundert kam es zu einer Ausprägung einer eigenen Werktagstracht für Frauen. In der Kastelruther Tracht gibt es so viele unterschiedliche Stilelelemente. Wie kam es zu dieser Differenzierung? Es gibt kirchliche und weltliche Anlässe, die entsprechend würdig gefeiert werden wollen. Prozessionen, Hochzeiten, Tauf- und Erstkommunionfeiern, Begräbnisse erfordern festliche Bekleidungen. In der Trachtenentwicklung war es auch wichtig zu zeigen, ob man ledig oder verheiratet war und welche Rolle man in den Festtagsakten einnahm. Die Musikkapellen und Schützen haben ihre eigenen Trachten entwickelt. Für den Alltag hingegen kamen eher praktische Überlegungen zum Zuge, einfachere Stoffe und bequemere Tragformen.

bestimmter Bekleidungsstile immer breitere Bevölkerungsschichten. Die Tracht wurde zum Alltags- bzw. Festtagsgewand der ländlichen, nicht adeligen, Bevölkerung. Und ab welchem Zeitpunkt tritt die Kastelruther Tracht in Erscheinung? Aus Dokumenten wissen wir, dass 1822 zum Anlass eines Besuches des österreichischen Kaisers und des russischen Zaren in Bozen die „Standesschützen und Musikbande“ von Kastelruth sowie ein Kastelruther Hochzeitszug mit 13 Personen zum Empfang erschienen. Kurz später, 1824, wurde Erzherzog Franz Karl ein

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Kastelruther Hochzeitszug in Bozen „vorgestellt“.

nationen für die Frauen zu den historischen Trachten dazu. Vorher musste sich die bäuerliche Bevölkerung mit den Materialien begnügen, die sie selbst herstellte, etwa Rupfen, Leinen und Loden. Später konnte sich auch die Landbevölkerung teure Stoffe wie Seide und Brokat leisten, die bisher ausschließlich den reichen Ständen vorbehalten waren. Die Kastelruther Tracht ist also eine sehr lebendige Tracht… Das macht auch die besondere Dynamik für unser Trachtengebiet aus, die immer wieder innovative Einflüsse zulässt, weil die Tracht als lebendiges Kulturgut zum Allgemeinverständnis zählt.

Wie sehen Sie die Zukunft der Kastelruther Tracht? Mir scheint, dass sich gerade in Kastelruth durch ein stark ausgeprägtes Traditionsbewusstsein ein ebenso starker Gemeinsinn für die Tracht gebildet hat, dass auch kommende Generationen die Tracht lebendig halten. In nächster Zeit wird in Kastelruth ein Trachtenmuseum eingerichtet, dazu eine Trachtenwerkstatt, wo Trachten neu gefertigt und alte Trachten sachgemäß gepflegt werden können. Die Kastelruther Bäuerinnen veranstalten regelmäßig Informationsveranstaltungen zur Pflege und zum richtigen Anziehen der Trachten, die sehr gut besucht sind. «


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Drei Schüler der „Zwergschule“ von St. Oswald verbringen die Pause im Freien.

Schule als Idyll An der Grundschule von St. Oswald ticken die Uhren anders. An einer der letzten Zwergschulen des Landes sind fünf Klassen in Wirklichkeit eine. Daraus ergibt sich ein unwirklich harmonisch anmutender Mix aus ländlichem Idyll und reformpädagogischen Methoden.

I „Ist das hier wirklich die Grundschule?“, frage ich mich, als ich das gepflegte kleine Gebäude gegenüber der Feuerwehrhalle betrete. Bunte Papierbilder schmücken die Fenster, es wirkt still und friedlich, wie alles hier im kleinen Kastelruther Weiler St. Oswald. Die Türen im Untergeschoss sind weit geöffnet. Im großen Klassenzimmer machen vier Kinder Leseübungen. Sie sind konzentriert, nehmen freundlich, beiläufig Notiz vom angekündigten Besuch. In der kleinen Bibliothek sitzt ein Mädchen mit Zöpfen und liest. Ponys zieren den Buchumschlag. Im oberen Stock rätseln zwei kleine Jungen an ihren Italienischaufgaben. Zwei ältere Kinder spielen eine Gesprächssituation nach. Ein Mädchen sei krank zuhause geblieben, erzählt eine junge Lehrerin. Und das waren sie dann auch schon, die Volksschüler von St. Oswald. Es sind tatsächlich nur zehn. Damit ist dies eine von Südtirols letzten Einklassenschulen, auch „Zwergschulen“ genannt, die bis in die 1960er Jahre überall in ländlichen Gebieten die Basis des Bildungssystems bildeten – nicht nur im Alpenraum.

Text: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier

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Heute sind diese Kleinstformen stark bedroht. Der Personalaufwand pro Schüler ist vergleichsweise hoch. Ebenso der Aufwand für die Lehrerinnen, erzählt Integrations- und Mathematiklehrerin Johanna Pattis. Denn tatsächlich müssen Unterrichtsmaterialien und Lehrstoff in einer Einklassen-

schule oft für einen oder zwei Schüler vorbereitet werden. Für bis zu zehn Schüler ist eine Lehrstelle vorgesehen, die alle Fächer außer Religion und Italienisch abdeckt. Aktuell ist die Grundschule personell jedoch geradezu üppig besetzt, denn unter den zehn Schülern sind zwei Kinder mit Down-Syndrom. Beobachtet man die beiden lebhaften, fröhlichen Mädchen, erschließt sich sofort, wie optimal sich die ruhige, persönliche Atmosphäre der »


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Kleinstschulen gelten heute als schützenswerter Bestandteil der sozialen Infrastruktur im ländlichen Raum.

Kleinstschule eignet, sie einzubinden und zu fördern. Umgekehrt profitiert aber auch die Schule, da durch die Anwesenheit der beiden Schülerinnen zusätzlich eine Integrationslehrerin und eine Integrationsmitarbeiterin bereitgestellt werden. Die Dorfgemeinschaft von St. Oswald steht geschlossen hinter „ihrer“ Grundschule. Wiederholt seien die Eltern beim Schulamt des Landes vorstellig geworden, um für den Erhalt zu plädieren. Die Schule sei ein wichtiges Element für die Lebensqualität in dieser eher abgelegenen Fraktion. Bei der Weihnachtsfeier sei praktisch das ganze Dorf anwesend, nicht nur die Eltern, deren Kinder aktuell die Schule besuchen. Die Identifikation ist stark. Auch die Politik scheint die Form der Minischule als schützenswert erkannt zu haben. Das Wohnen im ländlichen Raum durch die Schaffung von Infrastruktur attraktiv und lebenswert zu erhalten, ist ein zentrales Anliegen der Südtiroler Landespolitik. Und Infrastruktur bedeutet eben nicht nur Straßen- und Tunnelbau, sondern auch der Erhalt gesellschaftlich relevanter Institutionen. Der Unterricht an solchen Zwergschulen hat sich über die Jahrzehnte gewandelt. Es scheint auch ganz überflüssig, den höflichen kleinen Besuchern der Schule St. Oswald Fleiß und Disziplin einzuschärfen. Einklassenschulen hatten immer schon eine eigene Dynamik, da hier ganz von alleine Mechanismen wirksam werden, die man eher aus der Reformpädagogik kennt. Die jüngeren Schüler orientieren sich an den Älteren, Lernprozesse sind offen und sehr kooperativ. Teilweise greift man sogar bewusst auf Materialien aus der Montessoripädagogik zurück, einfach, weil diese sich für eine jahrgangsstufenübergreifende Arbeit gut eignen. Vor- und Nachteile habe diese Schulform, sagt Johanna Pattis. Wenn die Kinder nach fünf Grundschuljahren an die Mittelschule in Kastelruth wechselten und plötzlich in Klassen mit bis zu 20 Schülern säßen, wären viele komplett eingeschüchtert. Aber in ihren sozialen Kompetenzen seien die Kinder von der Zwergschule oft reifer. In Zeiten, in denen die Medien voll von Horrorgeschichten aus dem Schulbetrieb sind, scheint das Idyll von St. Oswald geradezu unwirklich. Dessen Zukunft ist ungewiss, doch kann man nicht anders, als noch vielen Kindern einen solch beschaulichen Start auf ihrem Bildungs- und Lebensweg zu wünschen. «

Schulmuseum Tagusens In eine wesentlich melancholischere, seltsam anrührende Atmosphäre taucht man beim Besuch eines anderen kleinen Schulhauses ein – der nunmehr ehemaligen Volksschule im abgelegenen Weiler Tagusens. Der helle Raum, den in der unmittelbaren Nachkriegszeit die Stimmen von bis zu 45 Kindern füllten, ist heute zu einem kleinen Schulmuseum geworden. Nicht nur ältere Besucher werden sich angesichts der altmodischen Bänke, Rechen­ hilfen und vergilbten Wandkarten an die eigene Schulzeit erinnert fühlen. Doch bei aller Nostalgie profitiert das Museum vor allem von seiner lebendigen Brücke in die Vergangenheit: Paula Malfertheiner, die das Ober­ geschoss bewohnt, war bis zur Schließung der Schule im Jahr 1993 hier Schuldienerin (Hausmeisterin). Ihre lebendigen Erinnerungen und Geschichten zur Herkunft der Exponate teilt sie gerne mit, die Freude über die regel­ mäßigen Besuche von Schulklassen ist ihr anzumerken. Ein Besuch ist von Ostern bis Allerheiligen möglich. Tagusens ist auf leichten, malerischen Wegen von Kastelruth in weniger als zwei Stunden erreichbar, die gute Anbindung mit dem Linienbus macht die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs empfehlenswert.

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Kohlköpfe benötigen rund vier Monate, um erntebereit zu sein.

Margit Untertrifaller in ihrem Gemüsegarten am Fuße der Rosengarten-Gruppe.

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Kraut & Rüben I In Bergregionen wird Weißkohl Ende Mai gesetzt und benötigt rund 110 Tage, um zu wachsen. „Alles, was über der Erde wächst, wird bei zunehmendem Mond gesetzt und alles was unter der Erde wächst, bei abnehmendem Mond“, erklärt Bäuerin Margit aus Tiers am Rosengarten, die ihre Arbeit in der Natur nach dem Mondkalender ausrichtet. Die Rüben, die in ihrem Garten neben den Krautköpfen wachsen, sind eine alte Sorte, die sie selber zieht, indem sie einige Pflanzen im Herbst blühen lässt und ehe die Kapseln mit den Samen aufspringen, erntet und die Samen trocknet. Die so gewonnenen Samen werden bis zum 24. August des darauffolgenden Jahres gesät. Margit verzichtet in ihrem Garten gänzlich auf Pflanzenschutzmittel und düngt mit Pflanzenjauche, die sie aus Brennnessel und Beinwell gewinnt. Damit die Rüben und Krautköpfe schön wachsen, deckt die Bäuerin die Beete mit einem Insektenschutznetz zu, das am Rand

Gemüse auf 1.200 Metern über dem Meeresspiegel anzubauen, ist eine Herausforderung. Die Saison ist kurz und die heißen Sonnentage sind gezählt. Ehe die Temperaturen gegen Null sinken, wird das Wintergemüse geerntet. Herbstzeit ist Sauerkrautzeit.

beschwert wird. Gegen die Kälte im Frühjahr auf dieser Höhe schützt Margit ihre Beete mit einem Flies. Sauerkraut, Rübenkraut, Weinkraut und Blaukraut: Es gibt verschiedene Krautsorten und unterschiedlichste Zubereitungsarten. Die Herstellung jedoch verläuft seit Jahrhunderten sehr ähnlich. Sauerkraut kannten schon die Griechen und Römer. Auch in Asien und unter Seefahrern war es sehr beliebt und ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant.

Typisch in Südtirol und sehr beliebt als Beilage zur Schlachtplatte in der Törggelezeit ist das Sauerkraut, das aus Weißkohl oder auch Spitzkohl hergestellt wird. Dabei werden die Kohlköpfe halbiert, der Strunk entfernt und gehobelt. Das gehobelte Kraut kommt dann schichtweise in den Steinguttopf – früher wurden auch Holzfässer verwendet. »

Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier

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Links im Bild eine Rübe mit dem daraus gewonnenen Kraut und rechts ein Kohlkopf, aus dem das typische Sauerkraut entsteht.

Jede Schicht wird mit Salz und Kümmel gewürzt, gerührt und gestampft, damit die Zellen aufspringen und der Saft austritt. Dieser Vorgang wird Schicht für Schicht wiederholt, ohne die einzelnen Schichten durchzumischen. Am Ende sollte das Kraut mit einer Schicht von drei bis fünf Zentime-

und entschlackende Wirkung. Er enthält viel Vitamin C, Milchsäure und lebende Milchsäurebakterien. „Wem der Saft pur zu sauer ist oder nicht schmeckt, kann ihn auch mit etwas Apfelsaft mischen“, erzählt Bäuerin Margit und trinkt ein Glas Sauerkrautsaft.

tern Saft bedeckt sein. Das Kraut wird noch einmal gut angedrückt und dann mit Steingutplatten beschwert, ehe der Deckel auf den Topf kommt. Beim Steinguttopf gibt es eine Rinne zwischen Topf und Deckel, in die heißes Wasser gegossen wird, damit der Topf luftdicht verschlossen ist. Der Gärungsprozess wird durch die am Kohl haftenden Milchsäurebakterien in Gang gebracht und dauert vier bis sechs Wochen. Je länger die Gärung dauert, desto höher ist der Säuregehalt des Krauts.

Das etwas weniger bekannte und geschmacklich intensivere Rübenkraut wird genauso hergestellt, mit dem Unterschied, dass die gründlich gewaschenen und geputzten Rüben in zwei Schritten gehobelt werden: zuerst in Scheiben und dann in kleine Stifte. Sowohl Rübenkraut als auch Sauerkraut sind reich an Vitamin A, B und C. Wichtig ist, es frisch und nicht pasteurisiert zu kaufen und schonend zu garen, damit die Vitamine erhalten bleiben. Sauerkraut wird mit etwas Fett und Brühe etwa dreißig Minuten gedünstet. Typische Gewürze, die beigemengt werden, sind neben Salz und Pfeffer, Lorbeer und Wacholderbeeren. «

Nicht nur das Sauerkaut, sondern auch der Saft ist sehr gesund und hat eine verdauungsfördernde

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Weihnachtsbäckerei Der Duft von Zimt und Nelken erinnert an kalte Hände, die sich am heißen Glühweinglas wärmen, und an köstliche Weihnachtsbäckereien in gemütlicher Runde. Die Gewürze der Weihnachtszeit betören unsere Sinne nicht nur durch ihren Duft, sie steigern auch unser Wohlbefinden. Weihnachten ist eine Zeit des süßen Genießens. Zimt und Nelken regen die Verdauung an, wärmen den Körper und machen gute Laune.

Zimtblattln Zutaten

Zubereitung

250 g Zucker 250 g Mehl 200 g Butter 1 Ei 1 Messerspitze Nelkenpulver 1 Kaffeelöffel Zimt

Alle Zutaten zu einem Teig verarbeiten und eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Dann den Teig dünn ausrollen und mit Keksformen ausstechen. Bei 180 Grad ca. 9 Minuten backen. Vorsichtig vom Blech nehmen und auskühlen lassen. Zur Verfügung gestellt von Günther Schlemmer.

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Foto: Brimi, Helmuth Rier

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v n ere uns ern Bau

„Einheimisch, einzigartig, echt ...“ Ihr Supermarkt im Herzen von Kastelruth bietet Ihnen ein reichhaltiges Angebot an Lebensmitteln erster Qualität. Einzigartig sind das Sortiment an erlesenen Gaumenfreuden von heimischen Bauern, sowie die Auswahl an Waren aus biologischer Produktion und dem fairen Handel. Metzgermeister Heinz von der renommierten Metzgerei Silbernagl bedient Sie gerne mit dem typischen „Kastelruther Speck“, und Frau Helga, die Seele der Bäckerei-Konditorei Burgauner, hat passend dazu das traditionelle Schüttelbrot. Wir freuen uns über Ihren Besuch!

Burgauner BÄCKEREI · KONDITOREI

MARKT

silbernagl metzgerei

Lebensmittel - Metzgerei - Bäckerei - Konditorei - Eisenwaren - Gartenmarkt - Landwirtschaftsartikel Konsumgenossenschaft Kastelruth · Paniderstr. 24 · Tel. +39 0471 706 330 · www.konsummarkt.com Öffnungszeiten: MO - SA: 7.30 - 12.30 Uhr und 15.00 - 19.00 Uhr


Foto: SAM/Helmuth Rier

Foto: SAM/Laurin Moser

Foto: SAM/Helmuth Rier

Highlights Winter 2017/18

> 6. Dezember 2017 – 8. April 2018

> Dezember 2017

> 9. Dezember 2017

> 20. Januar 2018

Skigenuss Südtirol

Kastelruther Bergweihnacht

Kastelruther Krampuslauf

Berglertafel im Winter

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. Der Kastelruther Weihnachtsmarkt bietet traditionelles Handwerk und Weihnachtsgebäck und lädt zum gemütlichen Beisammensein bei Glühwein und weihnachtlichen Klängen. Die Bäuerinnen und Gastronomen bieten Spezialitäten aus der Südtiroler Küche, Handwerker und Bauern öffnen die geheimen Schubladen und bieten ihre Produkte an und für die Kleinen gibt es einen Streichelzoo. Stimmungsvolle Konzerte sorgen für eine gemütliche Atmosphäre und die Kastelruther Spatzen stimmen am 15. und 16. Dezember mit Weihnachtsliedern und besinnlichen Texten auf das Fest der Liebe ein.

Während der Nikolaus die guten Kinder beschenkt, hält sein unheimlicher Geselle, der Krampus, nach den unartigen Ausschau. Schon von weitem kündigt sich sein Kommen durch lautes Kuhglockengeläut an. Mit seiner hässlichen Larve und in Fell gehüllt, verbreitet er bei großen und kleinen Kindern Furcht und Schrecken. Beim Krampuslauf in Kastelruth treffen sich Krampusgruppen aus Südtirol, Österreich und Deutschland. Mit ihren handgeschnitzten Masken und selbst genähten Kostümen ziehen sie durch die Gassen von Kastelruth.

Erstmals findet 2018 die legendäre Berglertafel in Tiers am Rosengarten auch im Winter statt. Der Tag startet mit einem Schneeschuhtest für Anfänger und Fortgeschrittene. Bei einer Schneeschuhwanderung durch die unberührte, urige Winterlandschaft erkunden die Teilnehmer die Dolomiten und testen gleichzeitig, welche Schneeschuhe ihren Anforderungen am besten gerecht werden. Bei einem Gourmet Buffet bleibt Zeit zum Austausch bei einer wärmenden Suppe oder einem Glühwein. Wie bei der Sommerausgabe der Berglertafel erwartet die Teilnehmer beim Gourmet Buffet Traditionelles neu interpretiert. Doch die Berglertafel ist nicht nur ein Genuss für den Gaumen, sondern auch für die Augen: Mit Blick auf den Rosengarten, der in der Abendsonne rot leuchtet, findet der Tag seinen Ausklang.

Skigenuss vom Feinsten versprechen die Ski-Erlebnisse auf der Seiser Alm. Winterfans wedeln mit den Skiern über die sonnenverwöhnten Pisten von Europas größter Hochalm, kehren in einer Almhütte ein und frönen schmackhaften Gerichten. Verschiedene Verkostungen, besondere Gerichte und Gourmet-Events machen jeden Skiurlaub zum Erlebnis und zeigen die Seiser Alm von ihrer genussvoll-aktiven Seite. > 9. Dezember 2017

Winter-Kinder-Festival mit der Hexe Nix Der Auftakt in die Wintersaison 2017/18 wird fulminant sein, denn zum dritten Mal wird es das Winter-Kinder-Festival auf der Seiser Alm geben. Die Hexe Nix lädt alle Kinder zum Hexenfestival bei der Bergstation der Seiser Alm Bahn ein, wo sie die kleinen Besucher in Hexen und Magier verwandelt. Der Tag wird mit Sicherheit lustig: Viele Spiele, die Bastelecke, eine Schatzsuche, tolle Musik und viele Überraschungen werden alle Kinderaugen zum Strahlen bringen. Und bei all dem kann man auch noch das Skifahren lernen und verbessern. Die Hexe Nix verrät außerdem viele gute Tipps für die Sicherheit im Schnee.

44 ALPE | Winter

Termine 2. – 3. Dezember 2017 8. – 10. Dezember 2017 15. – 17. Dezember 2017 22. – 24. Dezember 2017 26. – 28. Dezember 2017


GESUNDHEITSBEWUSSTE WELLNESS IM EINKLANG MIT DER NATUR Unsere bäuerlichen Vorfahren wussten um die Wirkkraft des Bergheus aus den Dolomiten. Reich an Kräutern und Blumen, verströmt es einen unvergleichlichen Duft, wie man ihn nur von einer frisch gemähten Almwiese in ihrer vollen Blüte kennt. Im Zusammenspiel mit dem alten Wissen um seine Anwendung, wirkt das Heubad gesundheitsfördernd, hilft beim Entschlacken, Entspannen und Aufbauen. Im Original Völser Heubad® vereinen sich Tradition und Fortschritt. Erleben Sie das Schwitzen im Bergheu und entdecken Sie die Pflegelinie „trehs® Original Bergheu“ mit dem unvergleichlichen Bergheu-Extrakt von den Magerwiesen der Seiser Alm. Buchen Sie Ihr persönliches Heubad unter der Telefonnummer +39 0471 725020. Die Badeabteilung ist Montag bis Samstag von 7.00 bis 12.00 Uhr und von 15.00 bis 19.00 Uhr geöffnet. Sonntags geschlossen. Heubäder, Massagen und Kosmetik stehen auch Nicht-Hotelgästen zur Verfügung.

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Foto: SAM/Helmuth Rier

Foto: F-Tech

Foto: IDM/Helmuth Rier

Highlights Winter 2017/18

> 21. Januar 2018

> 31. Januar 2018

> 11. März 2018

> 18. bis 25. März 2018

Kastelruther Bauernhochzeit

Südtirol Moonlight Classic Seiser Alm

Dolovino on Snow

Swing on Snow Winter Music Festival

Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden: die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Höhepunkt des Spektakels ist der Hochzeitsumzug von St. Valentin nach Kastelruth. Die Hochzeitsgesellschaft zieht in traditionellen Trachten gekleidet mit prächtig geschmückten Pferdeschlitten in das Zentrum von Kastelruth und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert.

Sportlicher Wettkampf im Fackelschein, Kräftemessen auf internationalem Niveau und Sportgenuss vor traumhafter Winterkulisse auf der größten Hochalm Europas: Auch 2018 lockt das Moonlight Classic Langlaufrennen wieder zahlreiche Sportler und Langlauffans zu einer ungewöhnlichen Zeit auf die nächtliche Seiser Alm. Für die Teilnehmer stehen zwei unterschiedliche Distanzen zur Auswahl – einmal mit 30 und einmal mit 15 Kilometern Länge. Die Rundloipen mit Start und Ziel in Compatsch sind ausschließlich im Diagonalstil zu befahren. Der Startschuss für das Langlaufspektakel fällt um 20 Uhr. Doch bereits vor Rennbeginn füllt sich das StartZiel-Areal mit Zuschauern, wenn Alphornbläser und Goaßlschnöller für die richtige Stimmung sorgen. www.moonlightclassic.info

> 28. Januar 2018

Seiser Alm Wintergolfturnier Warum immer nur auf dem Grünen? Beim Wintergolfturnier wird das Green gegen die weißen Pisten auf der Seiser Alm getauscht. Alle Golffreunde können dabei ein traumhaftes Panorama genießen und ausnahmsweise mit Ski oder Snowboard von Loch zu Loch fahren. Gespielt wird mit bunten Golfbällen, die sich von den weißen Fairways abheben, über 9 Loch von je 61 bis 150 Länge. Startpunkt ist in Compatsch, von dort geht’s auf den Puflatsch, zum Laurin- und Panoramalift und wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt. Für Verpflegung und Musik entlang des Golf-Parcours ist bestens gesorgt.

46 ALPE | Winter

Unter dem Motto „Südtirols Spitzenweine unter den Dolomiten“ lädt Dolovino on Snow zu einer WeinTour quer über die Seiser Alm. Südtirol ist nicht nur ein Paradies für Skifahrer und Wanderer, sondern auch ein international renommiertes Weinland. Weingourmets können an diesem Tag auf vier Hütten verteilt rund 60 Südtiroler Weine verkosten und sich von Experten beraten lassen. Musikalische Unterhaltung und regionale Spezialitäten auf den Hütten runden die Verkostungen ideal ab. Zu den Stationen gelangen die Genießer auf Skiern, mit der Rodel oder zu Fuß. > 12. – 17. März 2018

FIS Weltcup Slopestyle Snowboard & Freeski Im März rücken die weltbesten Ski und Snowboard Freestyler mit gewagten Choreografien in den Blickpunkt. Zwei Slopestyle-Weltcups gehen im Snowpark Seiser Alm über die Bühne. Slopestyle ist seit Sotschi 2014 die jüngste olympische Extremsportart, bei der die Athleten Parcours mit Sprüngen und anderen Hindernissen befahren. Eine sechsköpfige Jury bewertet die gezeigten Tricks nach Kreativität, Schwierigkeit und Ausführung bzw. Style. Bei den Sprüngen werden Höhe, Weite und Landung bewertet.

Jazzmusik auf der Hütte, Soul auf der Piste oder traditionelle Takte abends im Restaurant: Vom 18. bis zum 25. März 2018 sorgen Bands aus dem Alpenraum in der Ferienregion Seiser Alm beim Swing on Snow WinterMusicFestival von früh bis spät für gute Stimmung. Die Musikgruppen bringen Jung und Alt in Schwung und unterhalten Pistensportler sowie Musikliebhaber gleichermaßen. Die zeitgemäßen Interpretationen traditioneller Volksmusik gemischt mit Jazz, Soul und Pop spiegeln die musikalische Kultur des Alpenraumes wider. Die Zuhörer können zu flotten Beats und Rhythmen swingen und die Abfahrten genießen, während die Musikanten auf Tuba, Bass, Hackbrett und Akkordeon ihr musikalisches Können zeigen. Gespielt wird vormittags auf den Pisten der Seiser Alm, mittags in den Hütten und abends in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. www.swingonsnow.com


© www.MARKENFEE.com

PS: das Bild im Hintergrund zeigt unsere Terrasse 1966 :)

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Foto: SMIF/Fotolia

Foto: SAM/Helmuth Rier

Foto: OvW-Ritt/Helmuth Rier

Vorschau Sommer 2018

> 30. April – 27. Juni 2018

> 25. – 27. Mai 2018

> Juli – September 2018

> Juli 2018

Südtirol Balance

Der Oswald von Wolkenstein-Ritt

Summer Classics in Seis am Schlern

Semper Music International Festival

Drei Tage, vier Turnierorte und 36 Mannschaften: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis und Völs am Schlern ein historisches Reitspektakel der Superlative. Vom 25. bis zum 27. Mai 2018 können Besucher beim Oswald von Wolkenstein-Ritt in das 14. Jahrhundert eintauchen und mittelalterliches Flair, meisterliche Reitkunst und Südtiroler Gastfreundschaft erleben. Keine andere Reitveranstaltung vermag Kultur, Tradition, Geschichte, Sport und Folklore derart stimmig miteinander zu verbinden. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Völs am Schlern statt. www.ovwritt.com

Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21.00 Uhr statt.

Das Semper Music International Festival bietet die seltene Gelegenheit, klassische Konzerte bekannter und berühmter Musiker in der Ferienregion Seiser Alm mitzuerleben. Auf dem Festivalprogramm stehen, neben einem internationalen Wettbewerb, Meisterklassen und Workshops, rund 35 Nachmittags- und Abendkonzerte, an denen sich renommierte Musikprofessoren und junge Künstler aus Nord- und Südamerika, Asien und Europa beteiligen. Alle Konzerte, alle Meisterklassen und alle Workshops stehen Gästen und Einheimischen kostenlos offen. Nur für die Starkonzerte muss Eintritt bezahlt werden. www.schlernmusicfestival.eu

Südtirol Balance ist ein Angebot für alle, die im Frühling Kraft tanken wollen. Ausgewählte Erlebnisse mit Experten rund um die Themen gesunde Bewegung, Ausgeglichenheit, gesunde Ernährung, richtiges Training und Ausrüstung bilden die ideale Grundlage für den Start in die Wander- und Laufsaison: • Orthopädische Fußanalyse und die richtige Ausrüstung • Nature Response®: Aufatmen Kraft tanken - Durchstarten • Morgenwalk und -lauf: Sonnenaufgang mit Frühstück in der Natur • Die Fünf Tibeter®: Ausgleich und Aktivierung für den Körper am Morgen • Waldlauf & -walk: Die Kraft des Waldes • Die Natur als Fitnessstudio für Jung und Alt • Vom Beet in den Kochtopf: Kulinarische Reise in die Welt der Kräuter www.seiseralm.it/balance

48 ALPE | Winter

> Mai – Juli 2018

Wanderungen für Blumenfreunde Rund 790 Blüten- und Farnpflanzen mit unterschiedlichsten Aussehen und Herkunft können im Gebiet um den Schlern im Laufe eines Jahres angetroffen werden. Typische Alpenblumen, aber auch botanische Raritäten gedeihen auf den Almmatten, Weiden und Schuttkarren. Das Amt für Naturparke organisiert in Zusammenarbeit mit den Tourismusvereinen der Naturparkgemeinden alljährlich rund 20 geführte Wanderungen mit dem erfahrenen Naturparkwanderführer Riccardo Insam.

> Juli / August 2018

Silenzi d’Alpe Eingebettet in magische Landschaften und einzigartige Schauplätze und umgeben von Dolomitengipfeln findet das Kulturtreffen Silenzi d’Alpe statt. Gemeinsam lauschen die Teilnehmer der Stimme der Stille und folgen den Spuren der Natur, der Traditionen und Erzählungen, die sich um die Seiser Alm ranken. Das Programm von Silenzi d’Alpe umfasst neben Wanderungen auch Konzerte und Gespräche. www.silenzidalpe.it


Foto: Helmuth Rier

Foto: SAM/Helmuth Rier

Foto: SAM/Armin Indio Mayr

> 1. Juli 2018

> Sommer 2018

> Juli / August 2018

> 1. – 31. Oktober 2018

Seiser Alm Halbmarathon

Genuss-Erlebnisse unter freiem Himmel

Seiser Alm Familiensommer

Völser Kuchlkastl

21 Kilometer, 601 Höhenmeter und 700 Startplätze: Das sind die Kennzahlen des Seiser Alm Halbmarathon am 1. Juli 2018 mit Start und Ziel in Compatsch. Eingebettet in das UNESCO Welterbe der Dolomiten bildet der Seiser Alm Halbmarathon einmaliges Naturerlebnis und sportliche Herausforderung für Freizeitsportler und Profis. Vorbei an den imposanten Gesteinsformationen von Schlern, Plattkofel, Langkofel und den Rosszähnen schlängelt sich die Wettkampf­ strecke bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Meter unterhalb des Goldknopfs. Von dort führt die Strecke zurück nach Compatsch. running.seiseralm.it

Drei außergewöhnliche Open-AirGourmetveranstaltungen lassen den Sommer rund um die Seiser Alm zu einem kulinarischen Erlebnis werden: Den Auftakt macht die Berglertafel in Tiers am Rosengarten. Neben ihrer kulinarischen Raffinesse ist sie für die außergewöhnliche Aussicht auf den sagenumwobenen Rosengarten berühmt. Traditionell findet die Berglertafel am dritten Donnerstag im Juli statt. Ende Juli lädt Kastelruth zu einem geschichtsträchtigen Mahl: Kulisse für die Krausentafel bildet der Kastelruther Kofel, der Kalvarienberg. Tabbla Toò auf der Seiser Alm beschließt den Genuss-Reigen im September. Die jungen Alpler zaubern in einer Feldküche mit Holzherden ein außergewöhnliches Menü. Ein 360° Panorama der Seiser Alm begleitet das Mahl.

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei Dolomiti Ranger erkunden kleine und große Spürnasen den Lebensraum der Tiere im Wald und am Wasser. Familien lauern nachtaktiven Tieren auf, erkunden das Wasser und seine tierischen Bewohner und bauen ein Hotel für Insekten. Gemeinsam mit Hexe Martha begeben sich Kinder und Eltern auf die Spuren der Hexen und Hexenmeister. Ob gespenstische Nachtwanderung, Basteln von kleinen Kräuterhexen oder Entdeckungssuche nach geheimen Zeichen, magische Wochen sind garantiert. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das Erlebnis Bauernhof. Neben tierischen Erlebnissen erwartet Familien auch der Weg von der Milch zum Käse und vom Korn zum Mehl. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben.

Seit 41 Jahren ist das Völser Kuchlkastl in Völs am Schlern der kulinarische Höhepunkt des Herbstes in der Ferienregion Seiser Alm. Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost kommen voll auf ihre Kosten, wenn die Völser Wirte vom 1. bis zum 31. Oktober zum „Gastronomischen Oktober“ laden. Die Völser Köche bereiten Originelles nach alten Rezepten auf ver­ feinerte Art zu. Ihr Motto: Alte Gerichte werden neu interpretiert und mit Liebe aufgetischt. www.voelserkuchlkastl.com

> 7. Juli 2018

Rosengarten Schlern Sky Marathon Eingebettet in die einmalige Kulisse des Dolomiten UNESCO Welterbes, findet in Tiers am Rosengarten ein Bergmarathon im alpinen Gelände mit einer Länge von 45 Kilometern und rund 3.000 Höhenmetern statt: der Rosengarten Schlern Sky Marathon. Der herausfordernde Berglauf startet in St. Zyprian auf 1.136 Metern, umrundet das Rosengarten-Massiv und führt über Schlern und Tschafon zurück ins Dorfzentrum von Tiers. Der höchste Punkt des Sky Marathons liegt auf dem Grasleitenpass auf 2.630 Metern. www.skymarathontiers.it

> 12. – 14. Oktober 2018

Kastelruther Spatzen Fest in Kastelruth Feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

Winter | ALPE 49


Foto: Fabian Dalpiaz

Gesehen & gehört

Ein neuer Star am Fotografie-Himmel. Das Foto „Milkyway above Alpe di Siusi“ zeigt die schneebedeckte Landschaft der Seiser Alm und einen von funkelnden Sternen übersäten Nachthimmel. „Ich fotografiere Momente, die an uns oft unbemerkt vorbei gehen“, sagt der 15-jährige Kastelruther Fabian Dalpiaz über sein einzigartiges Foto mit dem er im September den dritten Platz beim BBC-Wettbewerb „Insight Astronomy Photographer of the Year 2017“ in London gewann.

Foto: Rafael Krötz für „Süddeutsche Zeitung Magazin“

Designer-Badewannen sind auch fernab ihrer ursprünglichen Funktion echte Hingucker. Das zeigt das SZ-Magazin in der Foto-Reportage „Aus dem Vollen schöpfen“. Pferde, Schafe, Schweine und Co. nutzen die Badewannen auf den Bauernhöfen der Ferienregion Seiser Alm als Futter- und Viehtränke. Eine ungewöhnliche Kombination aus Designer-Badewannen, speziellen Locations und tierischen Darstellern!

Foto: Helmuth Rier

Designer-Badewannen gekonnt in Szene gesetzt Noch mehr Skispaß für Könner

Die sonnigen und perfekt präparierten Skipisten auf der Seiser Alm garantieren Skivergnügen für die ganze Familie. Ab dieser Wintersaison ist das Skigebiet um eine spekta­kuläre Skipiste reicher, die nichts für schwache Nerven ist. Die neue Skipiste „Race“ auf dem Puflatsch führt aben­ teuerliche 304 Höhenmeter bergab. Mit einer Länge von 1.337 Metern und einer höchsten Neigung von 58 Prozent ist sie als schwarze Piste eingestuft und Könnern vorbehalten.

IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, 39050 Völs am Schlern, Dorfstr. 15, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Presserechtlich verantwortlich: Elisabeth Augustin; Redaktionsteam: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Sabine Funk, Barbara Pichler Rier, Katja Sanin, Michaela Baur, Denise Frötscher, Romina Glira, Daniela Kremer; Übersetzungen: Studio Bonetti & Peroni; Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker; Grafik: Komma Graphik; Druck: Litopat AG, Verona.

50 ALPE | Winter


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Wir sind da. Mitten im Leben, nah bei den Leuten: 47 Raiffeisenkassen mit 188 Filialen in über 100 Städten und Gemeinden in allen Teilen und Tälern unseres Landes. Die Südtirolerinnen und Südtiroler wissen: Wir gehören zu Südtirol wie der Kalender zum Jahr, das Feiern zum Fest – und die Kirche zum Dorf. Darauf sind wir stolz. Bewusst: Raiffeisen in Südtirol.

www.bewusst.raiffeisen.it

Schlern-Rosengarten

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