ALPE Winter 2023/2024

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Seiser Alm Magazin

KASTELRUTH · SEIS AM SCHLERN · SEISER ALM · VÖLS AM SCHLERN · TIERS AM ROSENGARTEN

Langlauf-Jugend Bewegung mit Spaßfaktor

Wintertourismus Innovation macht Mut

Genuss Eier und Nudel vom Zoar


SEISER ALM ORGANIC M O U N TA I N G I N

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UTH T SO

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LOVE IN

OL MA YR

DE


Foto: Helmuth Rier

Editorial & Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser! Wenn Sie dieses Magazin in den Händen halten, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie gerade ein paar erholsame Tage in der Dolomiten­region Seiser Alm verbringen. Sehr wahrscheinlich ist auch, dass Sie schon mal mit Dagmar zu tun hatten, oder wenn nicht mit ihr persönlich, mit einem oder einer ihrer Kolleg*innen. Dagmar Mayrl koordiniert als Kassaverantwortliche das Team der Skipassbüros und erzählt aus ihrem Alltag. Ebenso in einem Interview lesen Sie, wie der Liftunternehmer Matthias Rabanser die Zukunft des Wintertourismus sieht. „Ich bin optimistisch“, sagt er und erklärt, warum der Wintertourismus alles andere als ein Auslaufmodell ist. Mit Skiern, in einem anderen Kontext, hat auch Erich Karbon zu tun. Der als „Skimacher-Erich“ bekannte Kastelruther macht - vor allem auch für Profis - den Rundum-Skiservice für alle Typen von Ski und Snowboards. Profis sind die jungen Langläuferinnen und Langläufer vom Skiteam Seiser Alm noch nicht, aber sie sind auf einem guten Weg dahin. Im Kinder- und Jugendalter soll zunächst der Spaß an der Bewegung zum sanften Gleiten durch den Schnee anregen.

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Im Kaffee-Universum des Valentin Hofer

Übrigens: Als weitläufiges Langlaufparadies dürfte die Seiser Alm im Alpenraum kaum zu toppen sein.

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Hochakademisch geht es bei der Winterschool in Tiers her. Die jungen Forscher*innen kommen aus allen Himmelsrichtungen, um sich hier abseits der Metropolen in Ruhe auszutauschen. Mit einer Geschichte über den Ansitz Laechler beginnen wir eine Serie zu interessanten Projekten einheimischer Architekten. Zunächst erfahren Sie, wie es Paul Senoner und Lukas Tammerle gelungen ist, die Balance zwischen Restaurierung, Rekonstruktion und Weiterentwicklung herzustellen. Romantischer liest sich der Beitrag zum Kirchtag in St. Valentin, einem wundersamen Ort oberhalb von Seis am Schlern. Und das Gute kommt zum Schluss: Eier der über 5.000 Hühner und schmackhafte Nudeln der Familie Federer vom Zoar Hof in Völser Aicha sowie ein leckeres Carbonara-Rezept.

Matthias Rabanser zur Zukunft des Wintertourismus

Es ist schön, Sie zu unseren Gästen zählen zu dürfen! Wir wünschen Ihnen von Herzen genussreiche, erholsame und entspannte Tage in unserer schönen Dolomitenregion Seiser Alm.

Die Langlauf-Jugend des Skiteam Seiser Alm Seite 10

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Architektur-Projekt Ansitz Laechler Seite 22

An der Kasse der Seiser Alm Bahn Seite 24

Beim Kirchtag in St. Valentin Seite 30

Erich Karbon präpariert die Ski der Rennläufer Seite 35

Schlern Music Festival Seite 36

Forschung für die Gesundheit in Tiers am Rosengarten Seite 40

Eier und Nudeln vom Zoar-Hof Seite 44

Rezept: Carbonara Seite 46

Highlights Winter 2023/24 Seite 48

Helmut Mitterstieler Präsident für Seiser Alm Marketing und die Tourismus­vereine Kastelruth, Seis am Schlern, Seiser Alm, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten

Vorschau Sommer 2024 Seite 50

Gesehen & gehört

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Im Kaffee-Universum In der Rösterei Caroma in Völs am Schlern lässt sich die faszinierende Welt des Kaffees erkunden. Hier findet sich die vermutlich weltgrößte Kaffeemühlensammlung. Der Kaffee Experte und Chef Diplom Kaffeesommelier Valentin Hofer hat über die Jahre mit viel Mühe und Leidenschaft über 2.000 Kaffeemühlen zusammengetragen. Eine ganz besondere Kultur-Reise erwartet die Besucher*innen in der Kaffee-Schaurösterei und im Coffeeseum.

Text: Elisabeth Augustin Foto: Helmuth Rier

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Langlaufen macht glücklich Skilanglauf gilt vor allem als anstrengend - nicht umsonst verlässt sich die Mehrheit der Wintersportler bei der Überwindung von Höhenunterschieden auf den Skilift. Dabei sind gerade Kinder überraschend empfänglich für die abwechslungsreiche Sportart.

D Die Skifahrer an der Talstation des Laurinlifts staunen nicht schlecht über die etwa 15-köpfige Gruppe fröhlicher Kinder und Jugendlicher in grün-schwarzer Kleidung, die durch den frischen Frühjahrsschnee von der Piste geradewegs an die Drehkreuze des Skilifts gleiten und sich souverän in die kurze Warteschlange einordnen. Keine Spur von dicker Skibekleidung und schwerfälliger Ausrüstung – allesamt sind sie auf zierlichen Latten unterwegs: Es sind die jungen Langläufer*innen vom Skiteam Seiser Alm. Bei der samstäglichen Trainingseinheit steht als Auftakt Abfahrtstraining auf der Piste auf dem Programm. Wer selbst schon mal mit Langlaufskiern eine Skipiste bewältigt hat, weiß, wie anspruchsvoll, aber auch unterhaltsam diese fast schon akrobatische Übung ist – denn Langlaufski haben keine geschliffenen Kanten.

Text: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier

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Kinder und Teenager sind auf den Loipen der Seiser Alm eher vereinzelt anzutreffen. Begegnet man einer Familie, in der auch die Jüngsten die koordinatorisch anspruchsvolle Skatingtechnik spielerisch beherrschen, sind es häufig Gäste aus den skandinavischen Ländern. Skilanglauf gilt zwar als

gesündeste unter den Wintersportarten, doch der Spaßfaktor wird zu Unrecht unterschätzt. Das beweisen die passionierten jungen Langläuferinnen und Langläufer vom Skiteam Seiser Alm, die das erst seit wenigen Jahren bestehende Angebot für Schüler*innen aus den umliegenden Gemeinden nutzen. Wie überall im Alpenraum ist das alpine Skifahren traditionell der dominierende Sport. Kaum ein Kind wächst hier auf, das nicht mit fünf Jahren bereits auf Skiern steht, und für viele führt der Weg ganz selbstverständlich in den Wettkampfsport. Auch in den Breitensport fließen viel Zeit, Geld und Energie. Im Verhältnis dazu fristet der Langlaufsport ein Schattendasein, was aber nichts am ehrgeizigen Ziel des Langlaufclubs ändert, immer mehr Kinder für das sagenhaft gesunde Ganzkörpertraining an der frischen Winterluft zu begeistern, denn wer es einmal probiert hat weiß: Langlaufen macht einfach glücklich. Initiiert wurde das Training des Skiteams von Georg Plant aus Seis am Schlern. Der begeisterte Langläufer setzte sich für ein entsprechendes Angebot ein, als seine eigenen Kinder Interesse


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Auf Langlaufskiern über die Seiser Alm gleiten

Info Das Langlauftraining für ortsansässige Kinder beginnt Anfang Dezember bzw. sobald die Schneebedingungen es zulassen und endet um Ostern. Die Skischulen auf der Seiser Alm bieten auch Unterricht für Kinder und Familien an. Ausrüstung in allen Kindergrößen, für die klassische Technik ebenso wie Skating gibt es inklusive fachkundiger Beratung im Skiverleih vor Ort!

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zeigten. Viel Überzeugungsarbeit hat er seither beim Skiteam und in den zuständigen Gremien geleistet, denn während in den regulären Skikursen Hunderte Kinder eingeschrieben sind, treffen sich zum Langlauftraining derzeit nur knapp 20 Mitglieder. Verwunderlich, wo doch die Seiser Alm international den Ruf eines der schönsten Langlaufgebiete der Alpen genießt und mit dem Moonlight Classic ein Rennen ausrichtet, das in der Szene regelrechten Kultstatus genießt. Ein „goldener Winter“, was die Schneeverhältnisse ebenso wie den Zulauf betraf, war jener, als die Pandemie die Lifte auch auf der Seiser Alm stillstehen ließ und viele wintersportbegeisterte Familien auf der Suche nach Alternativen waren. „Da haben beim Vereinsrennen zum Saisonende 40 Kinder am Start gestanden“, erzählt Lukas Kostner mit leuchtenden Augen. Viele seien wieder zum Skifahren zurückgekehrt. „Schade. Langlaufen ist doch einfach der schönste Sport, den es gibt“. Kostner ist einer der zwei Trainer, die das Langlaufteam coachen. Die Begeisterung, die der von der Wintersonne tief gebräunte Mann mit dem mar-

kanten Grödner Akzent ausstrahlt, ist förmlich ansteckend. Er selbst hat mit neun Jahren sein erstes Langlaufrennen bestritten, die spezialisierte Sportschule besucht, war anschließend im Landeskader. Für den Langlaufsport und seine Kids bringt er den vollen Einsatz. Fast an jedem Wochenende begleitet er eine kleine Gruppe zu Rennen und Volksläufen in ganz Südtirol. Aber die Wettkämpfe seien nicht das Ziel des Trainings, betont Kostner. Kinder könnten vom Langlaufen in vieler Hinsicht profitieren, da neben Koordinationsvermögen und Balance auch Kondition und Kraft gefördert werden und Kinder Freude an der Bewegung entdecken. Diese Bewegung, die aus der eigenen Körperarbeit heraus entsteht, ist für manche Kinder sogar vertrauenserweckender, als die oft schwer kontrollierbare Geschwindigkeit auf der Skipiste. Die 12-jährige Kunigunde aus Völs am Schlern bekennt ganz offen, dass ihr Skifahren nie so geheuer gewesen sei und sie sich mit dem hohen Tempo nicht wirklich hätte anfreunden können. „Langlaufen ist eben ein richtiger Sport“, unterstreicht die besonnen wirkende Mittelschülerin stolz und räumt da-


„Für mich ist Langlauf die coolste Sportart auf der ganzen Welt.“ Ronja, 11 Jahre

bei einmal mehr mit dem Vorurteil auf, dass Anstrengung und Spaß sich widersprechen müssten. Hubert Rier, der gemeinsam mit Kostner das Training der jungen Nachwuchssportler*innen verantwortet, geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „Eigentlich ist Langlaufen für Kinder sogar viel geeigneter als Skifahren. Skifahren ist schließlich kein wirklicher Sport – und was tun Kinder, wenn sie im Freien sind, man sie einfach machen lässt, was sie wollen? Sie rennen herum, sie toben – und Langlaufen erfüllt genau dieses Bedürfnis nach Bewegung.“ Hubert selbst kam mit 17 Jahren zum Langlaufen und war sofort begeistert. Seine Mittagspausen habe er regelmäßig mit Langlaufen auf der Seiser Alm verbracht, noch bevor er Langlauflehrer wurde. Seit Jahrzehnten ist er nun den ganzen Winter auf den sonnigen Loipen der Seiser Alm anzutreffen. Noch ist es eine kleine Gruppe, die unter Anleitung von Lukas und Hubert zweimal in der Woche die technischen Feinheiten des vielseitigen Ausdauersportes trainiert. Manche ihrer Schützlinge zeigen bereits Talent gepaart mit Ehrgeiz. „Für mich ist Langlauf die coolste Sportart auf der ganzen Welt“, gibt Ronja aus Seis am Schlern ohne Zögern zu Protokoll. Nach einem Probetraining wollte sie unbedingt mit dem Langlaufen beginnen. Schnell stellte sich heraus, dass die flinke, zierliche 11-Jährige auch den notwendigen „Biss“ mitbringt. Im letzten Winter lief Ronja acht Rennen und damit praktisch alle, zu denen der Club die Teilnahme anbot. Der Einsatz der Kids aus dem Schlerngebiet wurde schon belohnt: Ronja durfte sich etwa bereits über den Titel der Vizelandesmeisterin freuen. In diesem Winter, da ist sie sicher, wird auch ihr kleiner Bruder sich statt dem Skikurs für das Langlaufteam entscheiden. Und wenn man sie so beobachtet, die jungen Langläuferinnen und Langläufer, dann spürt man nicht nur die Begeisterung, man fragt sich sogar, ob nicht so manches Kind in der Loipe glücklicher wäre, als in den Skikursen mit ihrem oft erheblichen Leistungsdruck. <

Die Langläufer vom Skiteam Seiser Alm, im Bild oben mit ihren Trainern Lukas Kostner und Hubert Rier, sind in der freien Skatingtechnik ebenso wie im klassischen Diagonalstil in der Loipe unterwegs.

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WINTERTOURISMUS:

„ Ich bleibe optimistisch“ Die Klimakrise trifft auch die Alpen. Schneeärmere, wärmere Winter werden sich laut Prognosen häufen und treffen den Wintertourismus ins Mark. Der Liftunternehmer Matthias Rabanser spricht mit ALPE über die Zukunft des Wintertourismus.

Interview: Sabine Funk Fotos: Helmuth Rier

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ALPE: Ihre Familie hält zahlreiche Liftanlagen auf der Seiser Alm in ihrer Hand. Wie hat das angefangen?

Matthias Rabanser: Mein Vater

M Mit welchen Mitteln begegnet ein Liftbetreiber den – gar nicht so neuen – Herausforderungen, die der Klimawandel mit sich bringt? Was unternimmt er bezüglich der eigenen Ökobilanz? Ein Gespräch mit Matthias Rabanser, dessen Familienunternehmen seit 60 Jahren einen großen Teil der Skilifte auf der Seiser Alm betreibt.

hat 1960 das Unternehmen gegründet, das ich übernommen habe, als er 1999 starb. Er hatte bei Null angefangen, war zuvor einfach Bauer. Damals gab es einzelne Skilifte auf der Seiser Alm, wie den Schlittenlift zum Hotel Panorama. Mein Vater wollte sich ein zweites Standbein aufbauen, die Arbeit in der Landwirtschaft war hart. Er hat dann von einem italienischen Konstruktionsunternehmen eine Liftanlage übernommen, die am Puflatsch neu errichtet worden war. Wobei der Puflatsch eigentlich die ungünstigste Lage für den Wintersport bietet – ein südexponierter Sonnenhang, da hatten wir schon in den 1960er Jahren Probleme mit dem Schnee. Seit ich mich erinnern kann war das im

Winter immer Familiengesprächsthema – der mangelnde Schnee am Puflatsch. Womit wir schon beim Thema wären – seit wann ist der Klimawandel für Ihre Branche spürbar? Bis in die Mitte der 1980er Jahre hat man geglaubt, es gäbe kein Problem, dass im Winter immer genug Schnee fallen würde. Und dann kamen die sehr niederschlagsarmen Winter der Jahre 1988/89 und 1989/90, das war damals der sogenannte „Schneeschock“, ein echter Wendepunkt.

Der Liftunternehmer Matthias Rabanser: „Wir haben die Beschneiungsanlagen auf beinahe 100 Prozent der Pisten ausgebaut und wir können uns überall mit technisch erzeugtem Schnee aushelfen.“

War man darauf technisch irgendwie vorbereitet? Wir hatten schon Mitte der 1980er Jahre die ersten Schneekanonen in Betrieb genommen. Anfangs haben wir vor allem am Puflatsch kleine Stücke beschneit, um die Piste auszubessern. Ich hatte behelfsmäßig ein kleines

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Speicherbecken ausgebaggert. Wir haben sogar manchmal das Trinkwasserreservoir vom Hotel Eurotel angezapft und da ist es gelegentlich passiert, dass morgens im Hotel zwei Stunden kein Wasser zur Verfügung stand. Das kann man sich jetzt gar nicht mehr vorstellen. Der Laurinlift stand 1988/89 und 1989/90 den halben Winter still, der Umsatz war sehr schlecht und wir wären beinahe in Konkurs gegangen. Hängt Ihr unternehmerisches Schicksal auch heute noch vom Wetter ab? In den vergangenen Wintern ist es mal besser, mal schlechter gegangen. Ich würde nicht sagen, dass es so viel schlechter lief als in den 1990er Jahren. Aber wir haben die Beschneiungsanlagen auf beinahe 100 Prozent der Pisten ausgebaut und wir können uns überall mit technisch erzeugtem Schnee aushelfen. Wir haben zahlreiche Speicherbecken, wir sind also verhältnismäßig gut vorbereitet. Das löst nicht das Problem steigender Temperaturen Schnee kann man ja auch erst

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unterhalb einer gewissen Temperaturgrenze machen... Das ist natürlich wahr. Wir brauchen die Zeitfenster, wo die Temperatur unter dem Gefrierpunkt liegt, damit wir dann in einer kurzen Zeit imstande sind, die Pisten ordentlich zu beschneien. Und natürlich: Je mehr Wasser und je mehr Maschinen wir zur Verfügung haben, umso schneller sind wir mit dem Beschneien der Pisten, wenn die Bedingungen gut sind. Wenn es kalt ist und ich viel Wasser habe, erreiche ich bei einer Schneekanone den doppelten Durchsatz, wie bei Grenztemperaturen. Die Anlagen müssen dazu auf dem neuesten Stand sein.

tungshaltung der Skifahrer ist anders. Wenn es früher mal einen Hügel gab oder eine Unebenheit in der Piste, war das normal. Aber heute wird vor­aus­gesetzt, dass mit Saisonbeginn alle Pisten perfekt präpariert sind.

Die größere Sorge ist also, dass es zu warm ist? Ja, das kann man so sagen. Das Skigebiet Seiser Alm öffnet in diesem Jahr am 7. Dezember und wir hoffen, dass es im November kalt genug ist und wir die Grundbeschneiung der Pisten durchführen können. Denn auch wenn es 15 oder 20 Zentimeter schneit - das ist zu wenig, nicht nur für die Maschinen, mit denen wir die Piste präparieren. Auch die Erwar-

Trotz Klimawandel wird es also weitergehen? Natürlich leugne ich den Klimawandel nicht, ich denke auch, er ist real und er ist spürbar. Aber dass die Temperaturen so drastisch nach oben gehen, das glaube ich nicht, aber das ist nur so mein Gefühl. Und die Technik entwickelt sich weiter. Die Schneekanonen werden effizienter und wir haben das Glück, auf der Seiser Alm mit dem Ski-

Wird man langfristig eine Skisaison am Kalender planen und auch in 20 Jahren vom 8. Dezember bis Ostern Skifahren können? Ich habe hier Zeitungsartikel liegen von Ende der 1980er Jahre, da glaubte man auch schon, dass man in 30 Jahren nicht mehr Ski fahren können würde. Und doch fahren wir immer noch Ski. Ich bin da nicht so pessimistisch.


gebiet in einer relativ guten Höhe zu liegen.

einfach sehr hoch, ebenso wie die Sicherheitsstandards.

Aber wäre es nicht zumutbar, den Leuten auch mal zu sagen: ‚Es ist zwar Dezember, aber wir haben 8 Grad plus auf der Seiser Alm - es geht eben nicht‘? Natürlich ist das auch eine Option, dass man die Saison später eröffnet. Früher haben wir auch manchmal erst gegen Weihnachten geöffnet. Das kam erst durch die technische Beschneiung, dass wir jetzt anstreben, dass zu Sant’Ambrogio (8. Dezember, in Italien ein Feiertag, mit dem traditionell die Skisaison beginnt) die Anlagen laufen. Zu 90 Prozent gelingt es uns auch. Aber 2006 zum Beispiel war so ein Jahr, da wollten wir am 6. Dezember die Lifte öffnen, aber es hat in Strömen geregnet. Zwei Tage später, da hat es dann geschneit, und zwar anständig. Manchmal würde es aber schon reichen, wenn die Skifahrerinnen und Skifahrer etwas mehr Verständnis hätten, wenn vielleicht mal in einer Piste ein „aperer“ Fleck ist. Die Erwartungen sind

Sie haben also nicht das Gefühl, die Rechnung „ohne den Wirt“, in dem Fall die Natur, zu machen? Wir Liftbetreiber stehen da auch in der Verantwortung gegenüber den Gastbetrieben, denen wir Planungssicherheit geben müssen - die haben den direkten Kontakt mit dem Gast und es ist für sie sehr ungut, wenn im letzten Moment eine Buchung abgesagt werden muss. Die Tourismustreibenden hängen direkt oder indirekt vom technischen Schnee ab... Ja, aber hier möchte ich gerne einen - wie ich finde - interessanten Aspekt aufzeigen: Bis zur flächendeckenden Einführung der technischen Beschneiung gab es viele Überlegungen, mit den Liftanlagen weiter in die Höhe zu rücken. Da wurde das Gebiet um die Rosszahnscharte untersucht, auch hinter dem Goldknopf Richtung Tschapit – das ist alles Gelände, das heute unberührt ist, weil man Dank der technischen Beschneiung bei

den Anlagen bleiben konnte, die auf der Seiser Alm schon bestanden. Das kann man auch positiv bewerten.

Das Ski-, Langlauf- und Wandergebiet Seiser Alm, vorne links die Pisten am Puflatsch.

Sind überhaupt neue Anlagen geplant oder wird eher der Bestand gepflegt und sukzessive modernisiert? Es ist eigentlich nichts geplant außer der Verbindung zwischen Saltria und Monte Pana. Das Genehmigungsverfahren dazu geht so schleppend voran, dass ich kaum eine Prognose wage, ob das Vorhaben je verwirklicht werden kann. Wir versuchen schon seit 20 Jahren, diese Genehmigung zu erhalten. Die Umweltauflagen sind also aus Ihrer Sicht ausreichend? Ich glaube schon. Die Genehmigungsverfahren dauern sehr lange und wir versuchen bei allen Baumaßnahmen schonend vorzugehen. Ein Beispiel: Bei Baggerarbeiten entnehmen wir mitunter ganze Rasenziegel, die wir genauso wieder einbetten. Wir geben uns Mühe. Der größere ökologische Faktor sind Wasser und

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Elektrizität – aber was wiegt schwerer? Das hängt alles zusammen. Teilweise haben wir die Erlaubnis, Wasser aus Fließgewässern zu entnehmen. Natürlich müssen wir dabei eine bestimmte Restwassermenge garantieren. Aber vor allem, wenn wir das Wasser über große Höhen hinaufpumpen müssen, ist das sehr energieintensiv. Darum versuchen wir, hochgelegene Speicherbecken anzulegen. Wenn die Becken höher liegen, hat man einen gewissen Vordruck in den Leitungen, die zu den Schneekanonen führen. Die Speicherbecken bleiben ein heikles Thema. Sie planen seit längerem einen größeren Wasserspeicher auf dem Puflatsch – wird der gebaut? Da scheiden sich die Geister. Der Teich ist im Bauleitplan eingetragen, das Grundstück wurde erworben. Die Umweltverträglichkeitsprüfung sah vielversprechend aus, aber dann hat ein Zusammenschluss verschiedener Umweltschutzorganisationen auf eine seltene Orchideenart aufmerksam gemacht: Eine Form der Brunelle kommt hier in einer besonderen Farbgebung vor. Normalerweise sind diese Pflanzen schokoladenbraun, hier kommen auch gelbe und weiße Exemplare vor.

Moderne Technologien nicht nur bei der Beschneiung: Die Pistenraupe misst in Echtzeit die Schneehöhe, die Daten werden auch an den Zentralcomputer übermittelt.

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Es geht also nicht darum, dass vom Puflatsch Trinkwasser abgeschöpft wird, obwohl es in Kastelruth in den letzten Jahren ohnehin Engpässe gab? Nein, es geht um die Orchidee. Das Trinkwasser in Kastelruth hat mit der Beschneiung auf der Seiser Alm nichts zu tun. Wir entnehmen aus Fließgewässern und vom Trinkwasser nur den Überlauf, wir schöpfen nicht direkt von den Quellen ab, das dürfen wir überhaupt nicht. Ich formuliere es gerne so: Wir leihen uns das Wasser nur aus, weil wir


ihm keine Zusatzstoffe beimengen – viel von dem Wasser, das wir verschneien, würde sonst einfach in die Poebene abfließen. Wenn wir Schnee daraus machen, dann versickert es und speist irgendwann wieder eine Quelle. Ein Skigebiet ist auch abseits der Beschneiung ein energieintensives Unterfangen. Warum sieht man so wenig Photovoltaik, etwa auf den Dächern der Liftstationen? Das hat viel mit Landschaftsschutzauflagen zu tun. Auf der Seiser Alm war es bisher extrem schwierig, Photovoltaikanlagen zu positionieren, aber ich kann mir vorstellen, dass sich das in Zukunft ändern wird. Sobald es möglich ist, möchten wir gerne was in diese Richtung machen. Der Großteil der Lifte bezieht zwar „grünen Strom“, da haben wir die Zertifizierung und sind sehr froh darüber. Selbst Strom über Photovoltaik zu produzieren wäre aber eine gute Idee, wir haben viel Sonne auf der Seiser Alm. Findet mehr Innovationsarbeit im Bereich der Beschneiungsanlagen oder bei den Liftanlagen statt? In beiden Bereichen. Bei den Liftanlagen kommen viele Feinheiten dazu, von der Sitzheizung bis zur automatischen Kindersicherung, wie wir sie beim Bambylift haben. Dieser hat übrigens einen neuartigen, effizienteren Direktantrieb: Der Motor ist direkt auf der Seilscheibe montiert, es gibt kein Getriebe und keine Verluste durch Reibung und Erwärmung und der Stromverbrauch ist

„Ich sehe immer, dass sich hier auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche viele Menschen vergnügen, im Freien, weg vom Bildschirm.“ Matthias Rabanser

dadurch geringer. Ganz wichtig ist aber, dass wir bei den Pistenraupen die Schneehöhenmessung installiert haben, das heißt, wir haben das Gelände im gesamten Skigebiet präzise vermessen. Die Schneeraupe führt bei dessen Überquerung eine Differenzmessung in Echtzeit durch. Der Fahrer sieht ganz genau, wie er die Schneedecke bearbeiten muss und diese Daten werden auch an den Zentralcomputer übermittelt. So kann ganz genau berechnet werden, wie viel Schnee wo gebraucht wird. Was sind die nächsten geplanten Projekte? Jetzt wird erst einmal der Goldknopf-Lift erneuert. Dieser ist 20 Jahre alt und kommt noch vor dem Laurinlift dran. Wir sind in der Familie noch unentschlossen, ob wir da einen Sechser- oder einen Achterlift haben wollen. Die Familie redet mit. Das heißt, die Entscheidungen fallen gemeinsam? Wir reden viel miteinander, meine Frau und die Kinder. Ein Sohn ist 21 und beginnt jetzt, in den Betrieb einzusteigen. Sie meinen zusammenfassend aber nicht, dass man als Skifahrerin oder Skifahrer ökologische Skrupel haben muss? Ich sehe immer, dass sich hier auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche viele Menschen vergnügen, im Freien, weg vom Bild-

schirm. Wenn die gleiche Zahl an Menschen Skitouren ginge, dann wäre das für die Natur doch um ein Vielfaches belastender. Aber Skitourismus bringt eben auch viel Verkehr. Wird genug getan, um Anreize für eine CO2sparende Anreise zu setzen? Das ist ein Bereich, den wir schwer beeinflussen können. Die Zugverbindungen wären sehr gut. Es wäre sicher wünschenswert, dass an diesem Punkt ein Umdenken einsetzen und nicht mehr alle mit dem eigenen Auto anreisen würden. Es scheint aber trotz aller Negativprognosen der Optimismus zu überwiegen? Ja, ich bin optimistisch, aber ich muss das ja auch bleiben. Es sind laufend Investitionen zu tätigen, in neue Schneekanonen mit höherem Wirkungsgrad, in das Leitungssystem, in die Liftanlagen. Wenn ich nicht an die Zukunft dieser Branche glauben würde, dürfte ich ja nicht mehr weiter investieren. Und nach allem, was ich so über die Zeit erlebt habe… In den 1990er Jahren, als ich jung war und in den Betrieb eingestiegen bin, habe ich angesichts der schneearmen Winter gedacht, die Welt bricht zusammen. Das war schlimm für mich, weil die ganzen Investitionen noch vor uns lagen. Solche Erfahrungen und gemeisterten Herausforderungen machen gelassener – ich bleibe also optimistisch. <

Seit 1999 leitet Matthias Rabanser das von seinem Vater gegründete Unternehmen.

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Ansitz in Balance In der Dolomitenregion Seiser Alm leben und arbeiten gar einige Architekten, die mit besonderen Projekten und speziellen Sichtweisen auf sich aufmerksam machen. Zu diesen zählen auch Paul Senoner und Lukas Tammerle vom gleichnamigen Kastelruther Büro. Sie erzählen ALPE von ihrem Projekt Ansitz Laechler.

M Mitten im historischen Ortskern von Kastelruth findet sich der Krausplatz, der von einer eindrucksvollen Gebäudekulisse umgeben ist: darunter die Pfarrkirche St. Peter und Paul mit dem freistehenden Glockenturm, das Rathaus im ehemaligen Ansitz Krausegg und der zinnengekrönte Ansitz Laechler. Letzterer steht angebaut am Rathaus imposant und zugleich unaufdringlich an der Platzmündung zwischen Vogelweidergasse und Torbogen zur Plattenstraße, zwei der insgesamt fünf sternförmig zum Krausplatz führenden Gassen. Erst unlängst wurde der auf das 13. Jahrhundert zurückgehende, heute denkmalgeschützte Ansitz Laechler vollumfänglich renoviert und erstrahlt nun in „altem Glanz“ – sowohl innen als auch außen.

Interview: Simone Treibenreif Fotos: Helmuth Rier

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Der Gemeinde Kastelruth, in deren Eigentum sich das Haus befindet, war es ein Anliegen, das schmucke Gebäude zu einem Bezugspunkt für die Dorfgemeinschaft ebenso wie für Feriengäste umzugestalten. Mit dem Projekt wurden zwei Architekten beauftragt, die mit dem Geist des Ortes besonders vertraut sind: Paul Senoner und Lukas Tammerle. „Sowohl mein Büropartner Paul Senoner als auch ich sind in Kastelruth aufgewachsen und haben dieses Haus als Bürger gekannt bzw. als Kunden

der Bank, die lange Jahre darin untergebracht war“, sagt Lukas Tammerle. Als dann beschlossen wurde, dass der Ansitz Laechler, der früher als Plunerschneiderhaus bezeichnet worden ist, zu einer öffentlichen Struktur umfunktioniert werden solle, „war es uns ein besonderes Anliegen, im Dorfzentrum – im Herzen von Kastelruth – ‚operieren‘ zu dürfen“. Beim Projekt, so Tammerle weiter, „war es uns dann wichtig, eine Balance zwischen Restaurierung, Rekonstruktion und Weiterentwicklung zu finden.“

Fachmännische Restaurierung, historische Rekonstruktion und zeitgemäße Weiterentwicklung. „Operiert“ wurde der Ansitz Laechler, die Bezeichnung geht übrigens auf den ersten namentlich erwähnten Besitzer zurück, dann auf mehreren Ebenen: So wurden zum einen Fassaden, Putze, Gewölbe etc. des historischen Gebäudes fachmännisch restauriert. Bei der Rekonstruktion indes ging es um eine Wiederherstellung von alten Elementen, die es nicht mehr gegeben hat, die aber einst wichtige Gestaltungsmerkmale des Hauses gewesen waren. Dazu mussten die Architekten zunächst auf die historische Entwicklung des Gebäu-


Lukas Tammerle (links) und Paul Senoner vor dem Ansitz Laechler im Ortskern von Kastelruth. Die beiden Kastelruther betreiben gemeinsam das Büro Senoner Tammerle Architekten

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Beim Projekt Ansitz Laechler war es dem Architekten-Duo Senoner und Tammerle wichtig, eine Balance zwischen Restaurierung, Rekonstruktion und Weiterentwicklung zu finden

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„Zufälligkeiten aufgrund vergangener Adaptierungen sind an alten Gebäuden sehr spannend. Man muss sie akzeptieren und kann sie dann ins Positive wenden, in­ dem man neue, maß­ geschneiderte Lösungen zur zukünftigen Nutzung entwickelt.“ Paul Senoner

des eingehen: Der Ansitz war seit seiner Errichtung in vier größeren baulichen Stufen erweitert, erhöht und umgebaut worden, bis er Anfang des 20. Jahrhunderts die heutigen Ausmaße und Gestalt erlangte. 1937 war das Gebäude von der Raiffeisenkasse Kastelruth – St. Ulrich erworben und bis 2011 als Bankgebäude genutzt worden. Um dieser Nutzung entgegenzukommen, waren zahlreiche Umbauten vorgenommen worden, bei denen die historische Substanz teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen worden war. So war beispielsweise die zweiläufige Außentreppe vom Krausplatz ins Gebäudeinnere verlegt worden. „Vermutlich, um die Problematik der nassen Außentreppe zu lösen“, führt Paul Senoner aus. „Diese Treppe haben wir rekonstruiert und die historische Situation wiederherstellt, sodass das Gebäude sein altes ‚Gesicht‘ wieder erhalten hat.“ Allerdings hat die neue Außentreppe nun einige Stufen mehr als die ursprüngliche. Der Grund dafür ist eine Absenkung des Platzniveaus um etwa einen halben Meter, die in den 1960er-Jahren erfolgt ist. Damit wurde es den damals über den Platz verkehrenden Bussen möglich, den Bogen beim Rathaus zu passieren. „Das kann man als Verunglimpfung sehen. Doch diese Zufälligkeit der geschichtlichen Entwicklung hatte für uns auch einen Vorteil: die Möglichkeit, einen barrierefreien Zu-

Architekturbüro gang zum Haus vom Dorfplatz aus zu realisieren“, berichtet Lukas Tammerle. „Ein solcher wäre sonst nicht möglich gewesen. Nun haben wir aber diesen barrierefreien Eingang relativ gleichwertig neben der Treppe bzw. dem Haupteingang.“ Und Senoner ergänzt: „Solche Zufälligkeiten aufgrund vergangener Adaptierungen sind an alten Gebäuden sehr spannend. Man muss sie akzeptieren und kann sie dann ins Positive wenden, indem man neue, maßgeschneiderte Lösungen zur zukünftigen Nutzung entwickelt.“

Paul Senoner (Jahrgang 1972) und Lukas Tammerle (Jahrgang 1980) betreiben gemeinsam das Büro Senoner Tammerle Architekten. Seit 2003 arbeiten die beiden Kastelruther zusammen und entwickeln gemeinsam Projekte unterschiedlichster Art, von der Raumplanung (Dorfentwicklung, Urbanistik) über gebaute Architektur und Innenarchitektur bis hin zu einzelnen Möbelstücken.

Weiterentwicklung durch Mehrzwecksaal im Dachgeschoss

Inzwischen umfasst das Team des Kastelruther Architekturbüros rund zehn Personen. Kerntätigkeitsbereich ist die Dolomitenregion Seiser Alm, aber auch andernorts in Südtirol werden Projekte umgesetzt – sowohl für private als auch für öffentliche Bauträger.

Der größte architektonische Eingriff beim Projekt Ansitz Laechler erfolgte im vom Krausplatz abgewandten Gebäudeteil. „Nicht historische Balkone wurden wieder entfernt, ebenso wie weitere Zuund Einbauten ohne historische Relevanz“, sagt Tammerle. Außerdem entstand im Dachboden ein kleiner, stützenfreier Veranstaltungsraum. „Um eine adäquate Raumhöhe des Saales zu erreichen, wurde der First auf zwei Drittel der Länge erhöht“, erklärt Paul Senoner. „Durch die gleichbleibende, durchgehende Traufe und die gestaffelten Dachflächen ist die Erhöhung aber weder von der Gasse noch vom Dorfplatz aus sichtbar.“

Im historischen Ortszentrum von Kastelruth haben Senoner Tammerle Architekten neben dem Ansitz Laechler das Hotel Lamm und den Hauptsitz der Raiffeisenkasse Kastelruth – St. Ulrich realisiert; zudem auch kleinere Projekte, wie eine lange Sitzbank und drei Bäume vor einem Geschäft – eine alternative Abtrennung anstelle eines Zaunes. Zu ihren Projekten zählen aber auch Schutzhütten wie das Tierser Alpl oder die Santnerpasshütte.

Obwohl der Mehrzwecksaal mit einer Glasfassade ausgestattet ist, scheint der Ansitz Laechler bis zum Giebel weiß verputzt. „Dazu“, sagt Lukas Tammerle, „hat man einen weißen Holzfächer vor die Glasfassade gesetzt, durch den einerseits Licht ins Innere gelangt, andererseits aber das Haus bis zum

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Dach als geschlossenes Volumen erscheint, wie es auch bei den anderen Häusern im historischen Dorfzentrum der Fall ist. Auf diesen respektvollen Umgang mit dem Gebäude und dem Ensemble Dorfzentrum haben wir Wert gelegt.“ Im Gebäudeinneren war die Herausforderung des Sanierungsprojekts dagegen, den Grundriss „aufzuräumen“ und alte Einbauten zu entfernen und dann architektonisch „richtiger“ auf diesen historischen Bestand zu reagieren. „Wir haben nicht historische Trennwände und Decken entfernt und die alte Substanz wieder ‚herausgeschält‘, etwa die historischen Holzbalkendecken und dort wo fehlend mit neuen Massivholzdecken ergänzt“, erörtert Senoner. Alle Elemente, die im Zuge des jüngsten Renovierungsprojekts eingefügt wurden, sind entweder aus grauem Sichtbeton – das betrifft hauptsächlich das Treppenhaus – oder aus Holz mit dunkler Beizung. „Der moderne Treppen-

hauskörper ermöglicht es, dass nun jede Nutzung autonom ist“, sagt Tammerle. „Die ausgefeilte Erschließung war eine der großen Herausforderungen des Projekts.“ Es galt nämlich in der Projektierung, die vier unterschiedlichen Nutzungen auf vier Etagen tageszeitlich und barrierefrei flexibel und unabhängig zugänglich zu machen: den Tourismusverein mit Informationsstelle im Hochparterre, Räume für Ausstellungen im Tiefparterre, das Trachtenmuseum im Obergeschoss und den Veranstaltungsraum unter dem Dach. Diese Herausforderung haben die beiden Kastelruther Architekten gemeistert. Ebenso wie sie eine Balance zwischen Restaurierung, Rekonstruktion und Weiterentwicklung gefunden haben – mit Rücksicht auf die historische Bausubstanz und auf das Ensemble, das ein Dorfzentrum ist. Das zeigen die positiven Reaktionen auf den neuen, alten Ansitz Laechler. <

Im Dachboden des zinnengekrönten Ansitzes Laechler entstand beim jüngsten Umbau ein kleiner, stützenfreier Veranstaltungsraum

Die Architekten Paul Senoner und Lukas Tammerle über das Weiterbauen von Gebäuden „Der Umgang mit alter Bausubstanz, auch solcher unter Denkmalschutz, interessiert uns sehr. Zugleich wird die Thematik Weiterbauen im Zusammenhang mit den Diskussionen um nachhaltiges, ressourcenschonendes und zukunftsweisendes Bauen immer wichtiger. Es geht darum, dass man nicht überall alles neu baut, sondern versucht, mit Bestand behutsam umzugehen, diesen weiterzuentwickeln und weiterzubauen oder auch um solchen herumzubauen. Dabei muss man Vorhandenes respektieren, kann aber trotzdem ansprechende und spezielle Lösungen finden, ergänzen und verändern und damit den Bestand zukunftsfähig machen. Es geht darum, eine Symbiose von Altem und Neuem zu schaffen. Dabei wollen wir stets eine eigene Architektursprache finden und eine gesamtheitliche Funktionalität präsentieren, mit der Problematiken des bestehenden Hauses gelöst werden. Das Weiterbauen bestehender Gebäude und das Finden der passenden Lösungen für eine künftige Nutzung, sind reizvolle Aufgaben. Sie lassen sich mit unseren Ansätzen und unserer Denkweise gut verbinden: Wir sind nicht auf die große architektonische Geste aus. Wir wollen viel mehr sensibel integrieren sowie selbstständige und zeitlose Projekte realisieren, die sich nicht in den Vordergrund stellen.“

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KOMMAGraphik | Foto: Helmuth Rier

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> 3 mal auf die Seiser Alm und zurück, mit der Seiser Alm Bahn ODER dem Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11) > Aufpreis für den Hund: 7,00 €

> an 3 Tagen uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn ODER des Seiser Alm Express (Linie 10), an denselben 3 Tagen uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11) > Aufpreis für den Hund: 7,00 €

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> uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden, der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11) > Aufpreis für den Hund: 14,00 €

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> uneingeschränkte Nutzung der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11) > Aufpreis für den Hund: 28,00 €

> uneingeschränkte Nutzung der Langlaufloipen Seiser Alm/Gröden, der Seiser Alm Bahn und des Seiser Alm Express (Linie 10) > uneingeschränkte Nutzung der Shuttlebusse (Linie 1, 2, 3, 3A, 5, 15) und des Almbusses (Linie 11) > Aufpreis für den Hund: 28,00 €

> Die Combi Card und Nordic Pass sind nicht übertragbar und bei den Kassen der Seiser Alm Bahn, bei den Tourismusvereinen Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern, oder bei Ihrem Vermieter erhältlich. > Kinder (geb. nach dem 26.11.2015) und Rollstuhlfahrer fahren gratis. Junioren (geb. nach dem 26.11.2007) zahlen die Hälfte des Preises. *Für Inhaber der Gästekarte „Südtirol Alto Adige Guest Pass“ ist eine Preisreduzierung bei der Combi Card oder beim Nordic Pass vorgesehen. Dieser Guest Pass kann nicht käuflich erworben werden, sondern wird nur vom Gastgeber kostenlos an den Gast ausgehändigt.

Seis-Seiser Alm Bahn AG 39040 Seis am Schlern · Schlernstraße 39 Tel. +39 0471 704 270 · www.seiseralmbahn.it · info@seiseralmbahn.it


An der Kas Am Verkaufsschalter der Seiser Alm Bahn ist oft ordentlich viel los. Mit Kompetenz und Geduld sorgen die Mitarbeiter*innen dafür, dass die Gäste ihr maßgeschneidertes Ticket bekommen.

Die Seiser Alm Bahn befördert 1,5 Millionen Fahrgäste im Jahr. Dagmar Mayrl arbeitet seit zwölf Jahren an der Kasse bei der Talstation in Seis am Schlern. Sie ist eine von insgesamt 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Skipassbüros in Seis am Schlern, in Kastelruth und auf der Seiser Alm. Seit zwei Jahren koordiniert die junge Frau als Kassaverantwortliche das Team. ALPE sprach mit Dagmar Mayrl über ihre Arbeit im Ticketverkauf.

Interview: Elisabeth Augustin Fotos: Helmuth Rier

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ALPE: Frau Mayrl, Sie sind Kassiererin bei der Seiser Alm Bahn?

mancher Herausforderung und frage mich dann und wann, was nun zu tun sei.

Dagmar Mayrl: Ja, so steht es im Arbeitsvertrag. Aber vielleicht fällt Ihnen eine schönere Bezeichnung für meinen Beruf ein?

Der typische Fahrgast kommt an die Kasse und fragt… … wie das alles funktioniert, das heißt, welches Ticket für ihn und seine Familie das geeignetste ist, ob es besser ist, Tageskarten zu erstehen oder ob Mehrtageskarten günstiger sind, wie weit der Radius des Skipasses reicht, und so weiter. Und dann darf man von A bis Z alles erklären. Beim Verkauf der Hinund Retourkarten der Seiser Alm Bahn sind wir schnell, aber bei den Skipässen kann es schon mal kompliziert werden.

Wie lange dauert Ihr Arbeitstag? Ein normaler Arbeitstag reicht von 7:45 bis 18:15 Uhr, mit einer Dreiviertelstunde Mittagspause. Wieviele Tickets verkaufen Sie am Tag? Das ist eine gute Frage. Ich weiß es nicht. Am Ende des Tages kenne ich nur das Inkasso. Wieviele Arten von Tickets gibt es? An meinem Computer liegen neun Layer mit jeweils 18 Tasten. Es dürften also in etwa 70 verschiedene Arten von Tickets sein, die wir anbieten. Unser System ist unfassbar kompliziert. Wer bei uns neu anfängt, kommt der Verzweiflung schon mal nahe. Ich stehe nach zwölf Jahren immer noch vor so

Welche Situationen sind besonders ungut? Wenn Kund*innen schim­ pfen. Meistens geht es dann um den Preis. Die Menschen sind oft gestresst, wenn sie nach einer langen Anfahrt, frisch angereist, zu uns an die Kasse kommen, mit einer Menge Skizeug und den Kindern im Schlepptau… Könnten die Tickets auch

online erworben werden? Die Skipässe ja, das Ticket der Seiser Alm Bahn noch nicht. Es werden immer mehr Skipässe online verkauft. Da es, wie gesagt, viele verschiedene Angebote gibt, ziehen es viele Urlaubsgäste jedoch vor, sich von uns persönlich beraten zu lassen. Vor Ort an unseren Kassen bieten wir einen guten Service und geben verlässlich Auskunft. Wie lange dauert bei Ihnen die längste Wartezeit? In völligen Ausnahmesituationen kann es schon mal vorkommen, dass jemand eine Stunde lang an der Kasse in der Schlange steht. An besonders gut besuchten Tagen, beispielsweise in den Weihnachtsferien oder im Fasching, dauert die Wartezeit zwischen 20 und 30 Minuten. Wenn eine ganze Familie den Skipass kauft, kann das schon mal zehn Minuten in Anspruch nehmen. In der Hochsaison haben wir an der Talstation der Seiser Alm Bahn elf Kassen offen. Zudem gibt es in Kastelruth ein Skipassbüro, und eines auf der Seiser Alm.


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Wir lassen unsere Gäste nicht gerne warten, aber manchmal geht es leider nicht anders.

Dagmar Mayrl begeistert der Kontakt mit den Menschen. An Spitzentagen erfordert ihre Arbeit an der Kasse der Seiser Alm Bahn besonders viel Konzentration.

Was war ihr bisher lustigste Erlebnis an der Kasse? Es gibt immer wieder besondere Momente, an die man sich lange Zeit gut erinnert. Spontan fällt mir eine 95-jährige Italienerin ein, die ich freundlich nach ihrem Alter fragte, um die Ermäßigung für Senior*innen anwenden zu können. Die Dame bestand darauf, den vollen Preis zu zahlen, mit der Begründung, dass sie ihr Geld aufbrauchen wolle, damit die Erben nicht zu viel bekämen. Manchmal werden wir gefragt, ob man auf der Seiser Alm wandern könne oder ob man da auch eine Hütte finde. Diese Gäste werden staunen, wenn sie dann an der Bergstation die schönste und größte Hochalm vor ihren Füßen liegen haben. Wir wurden auch schon mal von einem Fahrgast aus Asien gefragt, wie lange es gedauert habe, diese schöne Bergkulisse aufzubauen. Ich erinnere mich auch an einen Einheimischen, der 20 Minuten an meiner Kasse anstand, um mich dann zu bitten, an seinem Mobiltelefon die Bildschirmeinstellung zu ändern. Er hatte gehört, dass ich mich mit Mobiltelefonen gut auskenne. Die Liste lustiger Fragen ließe sich fortsetzen. Erinnern Sie sich auch an eine besonders schöne Begegnung? Wir sehen jeden Tag jede Menge nette Menschen. Jede Begegnung ist im Grunde einzigartig, auch wenn an der Kasse immer eine Glasscheibe dazwischensteht. Reicht die Geduld immer bei Tausenden Kund*innen im Jahr? Eigentlich schon. Dass einem oder einer mal der Kragen platzt, passiert höchstens zweimal im Jahr. Wir sind ein super Team und haben viel Spaß miteinander. So geht alles viel leichter. <

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St. Valentin feiert Kirchtag St. Valentin liegt als Streusiedlung oberhalb von Seis am Schlern. Das Kirchlein St. Valentin ist weitum sichtbar und ein beliebtes Fotomotiv.

Das weitum sichtbare Kirchlein oberhalb von Seis am Schlern ist dem Heiligen Valentin geweiht.

W Weshalb wurde das Kirchlein St. Valentin gebaut, von wem und warum gerade an diesem Ort? Die Historiker stützen ihre Vermutungen auf prähistorische Funde in der Umgebung. Zuerst waren es die Räter, die noch nicht sesshaft waren, aber ihre Gebietsansprüche mit Kultstätten abgrenzten. Dann kamen die Römer, die das Gebiet urbar machten. Gebaut wurde die Kirche wahrscheinlich, weil es an diesem besonderen Ort bereits eine Kultstätte gegeben hatte. Sie steht auf einer weit sichtbaren Kuppe mit Blick auf Seis am Schlern und den Bozner Talkessel sowie zu den imposanten Felswänden des Schlermassivs.

genden Bergkuppe. Es könnte also durchwegs so gewesen sein, dass man nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches und der zunehmenden Christianisierung der Bevölkerung ein Zeichen setzen wollte und anstatt der alten Kultstätte – weitum sichtbar – die Kirche als Wahrzeichen einer neuen Glaubensgesinnung erbaute. „Aber bewiesen ist das nicht“, wendet Kunsthistoriker Gasser ein. Es könne auch sein, dass die Kirche an einem Verbindungsweg zwischen den umliegenden Siedlungen entstand, als Rast- und Einkehrplatz, worauf etwa die zahlreichen Innenund Außenfresken hinweisen.

Der Historiker Christoph Gasser aus Seis am Schlern verweist auf bronzezeitliche Funde auf dem Schlern sowie auf eisenzeitliche Belege einer frühzeitlichen Besiedlung an einer gegenüberlie-

Die Marktgemeinde Kastelruth mit ihren über 7000 Einwohnern zählt 12 Fraktionen, sprich Ortsteile oder Weiler. Einige dieser Fraktionen haben sich als kleine Dorfgemeinschaften gebildet, an-

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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dere sind – wie eben St. Valentin – Streusiedlungen geblieben, die aber feste Bezugspunkte in ihren Traditionen und Festtagen bewahrt haben. So ergibt das ganze Besiedlungsgebiet oberhalb von Seis am Schlern (1.000 Meter Meereshöhe) bis zum Hotel Gstatsch (mit einer Höhe von 1.480 Metern über dem Meeresspiegel) die Fraktion St. Valentin. Laut jüngster Erhebung zählt St. Valentin aktuell 239 Einwohner. Die langgezogenen fruchtbaren und sonnenbeschienenen Hänge eigneten sich früher hervorragend für den Ackerbau. Nur in den höher gelegenen Hofstellen stellte man sich aus klimatischen Gründen auf Viehhaltung um. Die Höfe von St. Valentin galten lange als die Kornkammer des Hochplateaus. Erst spät, als eine Straße 1938 durch St. Valentin auf die Seiser Alm gebaut wurde, veränderte sich die Landwirtschaft. Dank Erschließung und Bewässerungsanlagen wandelten sich die Kornfelder zu einer saftigen Wiesenlandschaft, die mit dem strahlend blauen Himmel eine schöne Symbiose ergibt. Die Kirche St. Valentin mit ihrem Zwiebelturm wird 1244 erstmals urkundlich erwähnt. Sie liegt als Blickfang oberhalb von Seis am Schlern inmitten von grünen Wiesen, die sich im Winter in eine weiche Schneelandschaft verwandeln, und ist ein beliebtes Fotomotiv. Das Kirchlein ist dem Heiligen Valentin geweiht, Bischof von Rom, der im 3. Jahrhundert n. Chr. in Terni bei Rom den Märtyrertod starb, weil er trotz strengen Heiratsverbotes des römischen Kaisers Claudius II für seine ledigen Soldaten die Liebenden beschützte und die Heiratswilligen vermählte. Seitdem wird der Heilige Valentin nicht nur als Schutzpatron für Jugendliche, Reisende und Imker verehrt, sondern auch die

Liebenden feiern am 14. Februar seinen Gedenktag. So manche Brautpaare lassen sich in der Kirche St. Valentin vermählen. Das Kirchlein bietet sich nahe einem gepflasterten Weg von Seis am Schlern herauf als wunderbarer Kraftort an. Verweilend unter dem schattigen Nussbaum kann man die teils noch gut erhaltenen Außenfresken, die Anbetung der Heiligen Drei Könige, Kreuzigungsgruppe und des Heiligen St. Valentin, eine thronende Gottesmutter und das Schweißtuch der heiligen Veronika sehen. Die ersten Fresken stammen aus dem 14. Jahrhundert und wurden von einem Bozner Meister gefertigt. Allerdings ist von der damaligen Kirche nur noch der Glockenturm mit romanischen Rundbogenfenstern vorhanden. Die Zwiebelhaube wurde erst 1811 daraufgesetzt. Nach dem Umbau des gotisierten Langhauses erfolgte im Jahr 1353 eine neue Ein-

Jeden 14. Februar versammeln sich die „Pfaltener“ und feiern ihren Kirchtag. Da dürfen auch die von den Bäuerinnen liebevoll zubereiteten Kastelruther Krapfen nicht fehlen.

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St. Valentin gilt als besonderer Kraftort.

Der „Pfaltener Kirchtig“. Trotz aller Umbrüche haben sich alte Traditionen erhalten. So der „Pfaltener Kirchtig“ – also das Patrozinium zu Ehren des Heiligen Valentin. Bereits tags zuvor organisieren die Bäuerinnen einen gemeinsamen Backtag für die berühmten Kastelruther Krapfen, die original quadratisch sind und mit „Kloatznfülle“ (Marmelade aus getrockneten einheimischen Birnen) gefüllt sind. Bäuerinnen von anderen Höfen helfen der Patenerbäuerin in ihrem eigens eingerichteten Backraum den Teig herzurichten, auszurollen, mit der Kloatznmarmelade zu füllen und dann in siedendem Öl auszubacken. Mit Puderzucker bestreut schmecken sie dann auch am nächsten Tag, dem Kirchtag, noch köstlich.

TIPP Das Kirchlein von St. Valentin ist ein beliebtes Wanderziel. Zu Fuß lässt es sich von Seis am Schlern sowie von Kastelruth über das Scherer Platzl gut erreichen. Wer möchte, kann von hier weiterwandern. Markierte Wege führen zur Marinzenalm und nach Bad Ratzes. Im Sommer organisiert der Tourismusverein Seis am Schlern wöchentliche Führungen, bei denen auch der Innenraum des Kirchleins St. Valentin mit seinem spätgotischen Flügelaltar und den Wandfresken besichtigt werden kann.

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weihung. Im 16. Jahrhundert ermöglichten großzügige Spenden der Adelsfamilien Wolkenstein und Zwingenstein, die auf den unweit gelegenen Burgen Hauenstein und Salegg ansässig waren, eine Verschönerung des Innenraums. Die Wetterglocke. Um das Kirchlein ranken sich einige Sagen. Josef Fulterer, ein leidenschaftlicher Volkskundler, erzählt sie so: „Ein Stier wühlte auf einem Hügel nahe der Kirche so lange im Erdreich, bis er auf eine Glocke stieß. Diese wurde von den Anrainern in die Kirche von St. Valentin gebracht und aufgehängt. Die Glocke schützte – so will es der Volksglaube – die Gegend vor schweren Unwettern. Das war ein schwerer Schlag für die Schlernhexen, die auf dem Schlern ihr Hauptquartier hatten und von dort aus ihr Unwesen trieben und für die Unwetter, Stürme und Ernteschäden verantwortlich gemacht wurden.“ Die Glocke wurde zu ihrem Widersacher und sie warnt auch heute noch, wenn Unwetter drohen, die Bevölkerung, rechtzeitig Schutz zu suchen.

Für die „Pfaltener“, wie die Bewohner von St. Valentin umgangssprachlich genannt werden, ist das Patrozinium der höchste Feiertag des Jahres. Die Männer ziehen ihr Lodenes Feiertagsgewand an mit blumengeschmücktem Hut, die Frauen und Mädchen schmücken sich mit Tracht oder Dirndl. Vom Glockenturm weht die Kirchtagsfahne. Die Glocken rufen die Gläubigen zum Gebet und ein feierliches Hochamt wird von einheimischen Musikern, ausdrücklich nur solchen von St. Valentin, sowie einem Chor begleitet. Das Zusammengehörigkeitsgefühl der „Pfaltener“ ist nie so ausgeprägt wie bei „ihrem“ Kirchtag. Früher wurden die Kirchtagsgänger noch auf den verschiedenen Bauernhöfen zu Krapfen und Kaffee eingeladen, was sich manchmal den ganzen Tag hinzog. Heutzutage begibt sich die Feiergemeinde zum Hotel Valentinerhof, um den Festtag zu feiern, je nach Feierlaune bis Mittag oder bis in den Abend hinein. Früher soll es sogar eine eigenständige St. Valentiner Musikkapelle gegeben haben. Vor kurzem wurde die Kapellenfahne mit der Inschrift „1880“ beim Umbau eines Hauses gefunden und wird nun mit Stolz beim Ein- und Auszug aus der Kirche gezeigt. <


Foto: Helmuth Rier

Die faszinierende Bergwelt der Dolomiten: Der Schlern

Mythos Dolomiten Seit 2009 UNESCO Welterbe, laut Südtirols Extrembergsteiger Reinhold Messner „die schönsten Berge der Welt“ und für viele die Winterrregion schlechthin: Die Dolomiten bestechen durch ihre einzigartige Schönheit. Versteinerte Korallenriffe, die sich in den Himmel türmen, sind Zeugnisse der einmaligen Bergwelt der Dolomiten. Dank ihrer einzigartigen monumentalen Schönheit und ihrer geologischen und geomorphologischen Bedeutung zählen die „Bleichen Berge“ seit 2009 zum UNESCO Welterbe. Insgesamt neun Teilgebiete, darunter auch der Naturpark Schlern-Rosengarten,

Euringer als eines der Wahrzeichen Südtirols. Das Rosengartenmassiv mit seinen unzähligen Türmen ist ebenfalls weit über die Landesgrenzen bekannt. Einer dieser zahlreichen markanten Erhebungen des Massivs, der Kesselkogel, erreicht sogar eine Höhe von 3.002 Metern. Zum Naturpark gehören auch die Bergwälder um Seis, Völs und Tiers sowie das Tschamintal. «

gehören offiziell zu den schönsten Landschaften der Welt. Naturpark Schlern-Rosengarten. Südtirols ältester Naturpark wurde im Jahr 1974 gegründet. Das 7.291 Hektar große Schutzgebiet befindet sich in den westlichen Südtiroler Dolomiten. Der Schlern ist ein beeindruckender Gebirgsstock und gilt mit den Türmen Santner und

Bruneck Brunico

Südtirol Meran Merano

Lienz Toblach Dobbiaco

Brixen Bressanone

St. Vigil S. Vigilio

5 St. Ulrich

Kastelruth Ortisei Castelrotto Seis am Schlern Seiser Alm Siusi allo Sciliar Alpe di Siusi Völs am Schlern

Dolomiten UNESCO Welterbe 1

Pelmo, Croda da Lago

2 Marmolada 3 Pale di San Martino, San Lucano Dolomiti Bellunesi, Vette Feltrine 4 Dolomiti Friulane e d’Oltre Piave

6

Auronzo Corvara

Cortina d’Ampezzo

Fiè allo Sciliar

Bozen Tiers/Tires Bolzano

7

Canazei

2

8

Alleghe

Pieve di Cadore

1

4

Zoldo

Cavalese

Agordo

3

Longarone

Cimolais

Pordenone

Madonna di Campiglio Fiera di Primiero

9 Trento

Belluno

Udine

Belluno Feltre

Trentino

Ampezzo

Pordenone

5 Nördliche Dolomiten 6 Puez-Geisler 7 Schlern-Rosengarten, Latemar 8 Bletterbach 9 Dolomiti di Brenta

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Mit Kompetenz und großem Einsatz verpasst Erich Karbon jedem Ski den optimalen „Grip“.

Beim Skimacher-Erich in Kastelruth Erich Karbon hat sich auf den Skiservice für Rennathlet*innen spezialisiert. Mit viel Begeisterung für schnelle Ski und einer guten Hand bringt er die Bretter in Hochform.

A ALPE trifft Erich in seiner Werkstatt in Kastelruth. In seinem Privathaus setzt er eine Familientradition fort und hat seine Leidenschaft zum Beruf gemacht. Erich ist „Skimacher“, das heißt er präpariert Ski und macht sie fit für den Einsatz im Schnee. „Im Winter herrscht hier Hochbetrieb von morgens bis spät abends“, erklärt er. Seine Frau Cornelia steht an seiner Seite, sie hilft, sorgt für das Organisatorische und bringt Ordnung in das Chaos, wenn Stapel von Skiern die kleine Werkstatt überfluten. Natürlich Skifahren, aber vor allem Alpintouren sind Erichs Leidenschaft, die er in der spärlichen Freizeit mit Begeisterung ausübt. Erich mit seinem dunklen Wuschelkopf ist ein athletischer Typ und hält sich im Sommer mit Radfahren fit. Die Grundkenntnisse des „Skimachens“ hat der 57-Jährige bereits vom Vater erlernt. „Ich war als Kind viel in seiner Werkstatt und habe beim Kantenschleifen und Wachsen geholfen“, sagt er. So nahm Erich dann auch am ersten Kurs für Skiservice-Techniker an der Berufsschule Bruneck teil. Im Jahr 2002 war es dann so weit, dass Erich den Betrieb seines Vaters übernahm. Und er führt ihn

nach wie vor mit Herz und Seele. Erichs guter Ruf schallte bald über die Grenzen Südtirols hinaus. Klein, aber fein. Natürlich vertraut die Renn­fah­ rer*­innen-Szene von Südtirol bei der Materialoptimierung auf den Skimacher-Erich, als der er bekannt ist. Aber die Kunden kommen auch aus anderen Ländern, wie Ester Ledecká aus Tschechien, die Doppel-Olympiasiegerin in Snowboard und SkiAlpin. Sogar eine koreanische und eine russische Snowboard-Nationalmannschaft haben sich von Erich die Snowboards in Form bringen lassen. Die Ergebnisse folgten prompt: Es waren einige Weltmeistertitel, Weltcupsiege und Gesamtweltcupsiege dabei. Die Liste ist noch um vieles länger, Telemarker Raphael Mahlknecht aus Völs am Schlern und fast die gesamte italienische Snowboardmannschaft zählen dazu, nicht zuletzt auch das Seiser Alm Ski Team. Dem Ski-Nachwuchs aus seiner unmittelbaren Umgebung steht Erich besonders gern mit Rat und Tat zur Seite. Auch einheimische Amateurläufer*innen wissen Erichs Kompetenz zu schätzen, ihre Skier mit einem optimalen „Grip“ auf die persönlichen Bedürfnisse

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

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Der „Skimacher“ Erich Karbon ist sowohl für Ski-, Snowboardund Langlaufprofis und den Renn-Nachwuchs als auch für begeisterte Freizeitfahrer ein unverzichtbarer Service-Partner. Wo er Hand anlegt, passt alles.

abzustimmen. Erich macht den Rundum-Skiservice für alle Typen von Skiern, vom Wachsen bis zum Schleifen, Bindungen einstellen bis zu den Belagsarbeiten. Vor 20 Jahren hat er sich einen modernen Schleifroboter angeschafft, aber jeder Ski wird noch per Hand verfeinert. „Am Schluss muss der Ski wieder harmonisieren, Belag und Kanten müssen stimmen, um ein optimales Gleit-und Fahrergebnis zu erzielen“, betont Erich. Leidenschaft über Generationen. Als zweites Standbein hat Erich sich einen Verleih und Verkauf von Skiern und Zubehör aufgebaut. „Wir machen kaum Werbung. Unsere Kunden vertrauen uns und die entsprechende Mundwerbung garantiert, dass meine Qualitätsarbeit gefragt ist“, erklärt Erich. Dass Qualität das Um und Auf seiner Arbeit ist, kommt nicht von ungefähr. Erichs Vater Gottfried, heute 88 Jahre alt und sehr rüstig, hatte das Tischlerhandwerk erlernt und dann in einem Bozner Sportgeschäft mit dem Skiservice angefangen. „Die Anforderungen damals waren noch nicht so anspruchsvoll wie heute“, resümiert Vater Gottfried, „Hauptsache der Ski schaute gut aus“. Da wurde auch noch auf Naturschnee gefahren. Auf dem heutigen technisch erzeugten Schnee brauche es eine viel genauere Präparierung der Skier. Irgendwann machte sich auch Gottfried selbständig und übergab seinen Betrieb nach 40 Jahren an seinen Sohn. Erich hatte einen anderen Zugang: Er war nicht mehr der einfache „Skimacher“, sondern wurde zum Spezialisten für Rennskier. Von der reinen Saisonarbeit entwickelte sich die Aufgabe zum ganzjährigen Betrieb. Verständlich, die Athleten müssen viel trainieren, auch im Sommer. Der Enthusiasmus für schnelle Ski hat sich auch auf Erichs Söhne übertragen. Der Ältere, Philipp, hat noch einen Schritt weiter gewagt und begleitet die Schweizer Alpinskifahrerinnen (Europacup und Weltcup) als Serviceman und Trainer. Der Jüngere, Moritz, der Sport studierte, ist als Trockentrainer

beim Seiser Alm Ski Team tätig. Er wird irgendwann den Betrieb des Vaters übernehmen und wird dann auch von Erichs hart und konstant erarbeitetem Erfolg profitieren. Selbständig und bodenständig. Auch Urlaubsgäste können sich auf einen äußerst zuverlässigen individuellen Rundum-Service verlassen. In der Skisaison arbeitet Erich mit den anderen Skiverleih-Anbietern gut zusammen. Er sieht sich nicht als deren Konkurrenz, sondern vielmehr als deren Mitbewerber, der mehr als den üblichen Standard bietet. In Erichs Werkstatt werden auch Kanten eingesetzt, Beläge ausgebessert, Spitzen „renoviert“ und Oberflächen geleimt. Verbogene Skier werden wieder aufgebogen. Vater Gottfried, der den Grundstein für den Höhenflug seines Sohnes gelegt hatte, hat sich aufs „Altenteil“ zurückgezogen und schaut mit Wohlwollen auf das Treiben der nächsten Generationen. Er staunt über die vielen Innovationen, die in „seine“ Werkstatt eingezogen sind, die Änderungen, die sich im Laufe der Jahre ergaben, den Einsatz neuer „Wundermittel“, die die Skier rennfahrertüchtig machen und die trotzdem keine Routinearbeit geworden sind, sondern sich aus ausführlichen Gesprächen mit den Kund*innen ergeben. „Meine Arbeit,“ berichtet Erich, „erfüllt mich mit einem gewissen Stolz“. Er ist selbständig, kann sich weiterentwickeln, hat sich laufend auf die vielen Neuerungen in der Skiherstellung eingestellt und sie zum Vorteil der Rennläufer*innen ausgereizt. Auch kann er sich als Teil der Erfolge der Betreuten betrachten. Der Skimacher-Erich will bodenständig bleiben, seine Freiheit bewahren, sein explizites Können und seine Expertise vor Ort weitervermitteln. Es gibt viele Skiverleihe, die Skier für den Alltagsbetrieb wieder auf Vordermann bringen. Erich aber hat eine Nische entdeckt und ist für ehrgeizige Skifahrer*innen ein einzigartiger Bezugspunkt. <

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Foto: SG Schlern/Hannes Weissenegger

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Erichs Lieblingsorte Der Plattkofel

Der Völser Weiher In der heißen Sommerzeit fährt Erich am Morgen oder am Abend bis zum Gschlieder („Campingplatz“) und geht zu Fuß hinauf zum Völser Weiher, wo er sich ein erfrischendes Bad gönnt.

Der Schlern

Foto: TV Völs am Schlern / Martin Kompatscher

Im Frühjahr ist der Plattkofel ein beliebtestes Skitourenziel. Schon frühmorgens zieht Erich mit Fellen an den Skiern auf der Seiser Alm von Compatsch nach Saltria. Von dort aus geht es dann in Kehren bis zur Plattkofelspitze. Lohn dieser anstrengenden Tour ist eine genussvolle Firnabfahrt.

Seit 20 Jahren in Prösels zuhause: Das Musikerpaar Chiara Tonelli und Philipp von Steinaecker

Schlern Music mit neuen Impulsen

Eine von Erichs Leidenschaften gilt dem Fußballclub Spielgemeinschaft Schlern. Viele Jahre spielte Erich in diversen Jugendmannschaften und in der 1. Mannschaft mit. Zudem war er 15 Jahre als Fußballtrainer tätig und auch im Vorstand arbeitete er 25 Jahre mit. Der Club ist auf den Fußballplätzen Völs am Schlern, Seis am Schlern „Laranz“ und Kastelruth „Wasserebene“ beheimatet.

Im Mai 2024 ist es wieder so weit: Das Kammermusikfestival Schlern Music fackelt an unkonventionellen, stimmungsvollen Spielorten in und um Völs am Schlern ein veritables Feuerwerk mit Werken verschiedener Epochen in unterschiedlichen Besetzungen ab – frische, spannende Impulse gewährleistet dabei die neue künstlerische Leitung bestehend aus der Flötistin Chiara Tonelli und dem Dirigenten und Cellisten Philipp von Steinaecker: Ganz im Geiste des Festivals stehen auch sie für eine Brücke zwischen Völs am Schlern und der internationalen Musikwelt. Hier, wo die beiden seit über 20 Jahren leben, werden sie herausragende Interpret*innen aus ihrem großen künstlerischen Netzwerk rund um das renommierte Mahler Chamber Orchestra zu unterschiedlichen Ensemblekonstellationen zusammenführen. Eine besondere Rolle spielen dabei auch diesmal Begegnungen zwischen Künstler*innen und Publikum und eine spontane, unakademische Musikvermittlung, ebenso wie die sorgfältig ausgewählten Spielorte mit ihren jeweiligen kulinarischen Akzenten - ihre Atmosphäre und die persönliche Verbundenheit der Musizierenden machen jedes Konzert einzigartig und lassen den Funken förmlich überspringen.

Text: Rosa Maria Erlacher Fotos: Helmuth Rier

Schlern Music findet vom 8. bis 12. Mai 2024 statt www.schlernmusic.it

Erichs Lieblingsberg ist der Schlern, den er gerne von allen Seiten besteigt: von der Seiser Alm über den sogenannten Touristensteig zum Schlernhaus, vom Völser Weiher über den Prügelweg auf das Hochplateau oder von Tiers am Rosen­garten zum Schutzhaus Tierser Alpl, um nur einige der Aufstiegsrouten zu benennen.

Der Fußball

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Nach seinem Vortrag über das SARS Corona Virus wird Nathan Leborgne (Universität Bern) vom interessieren Fach-Publikum mit Fragen bombardiert.

Forschung für die Gesundheit Wissenschaftler*innen aus aller Welt treffen sich seit Jahrzehnten in Tiers am Rosengarten. Die Winter School bietet vor allem jungen Forscher*innen ein Forum.

H Hans Fritz und Vito Turk, zwei Universitätsprofessoren aus München bzw. Ljubljana, kamen Anfang der 1980er Jahre zum ersten Mal mit ihren Studentinnen und Studenten nach Tiers am Rosengarten. Die Wahl war auf das kleine Bergdorf inmitten der Dolomiten gefallen, weil es dort kaum Ablenkung und kein Entkommen gab – ideal für einen intensiven akademischen Austausch bei Vorträgen am Tag und in geselliger Runde am Abend. Mit den Jahren wuchs die Veranstaltung. Mittlerweile kommen die besten Labors aus der ganzen Welt einmal im Jahr anlässlich der Winter School, die vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie der Universität Salzburg organisiert wird, im schönen Tiers zusammen. Es gilt dabei, neue Ansätze für innovative Forschungsansätze zu schaffen.

Text: Katja Sanin Fotos: Helmuth Rier

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Die Winter School Tiers wird seit 2012 von Universitätsprofessor Johann Brandstetter vom Fachbereich Biowissenschaften und Medizinische Biologie an der Universität Salzburg koordiniert. „Bei

der Tagung geht es um ein mechanistisches Verständnis verschiedener Krankheitsgebiete wie Krebs, Neurodegeneration, bakterielle und virale Infektionen u.a. Mechanistisches Verständnis bedeutet dabei, dass einzelne Schlüsselmoleküle identifiziert werden und aufgeklärt wird, wie sie den Körper außer Tritt bekommen, so dass sich eine Krankheit aufbauen kann – aber auch, Ansatzpunkte zu finden, an denen die Abläufe im Körper wieder in den richtigen Rhythmus gebracht werden können“, erklärt Johann Brandstetter. Anfang März 2023 fand die 40. Auflage der Winter School Tiers statt. Rund 100 junge Leute aus den weltweit führenden Labors der Protease-Forschung hatten die Gelegenheit, ihre Arbeiten eine Woche lang mit renommierten Professoren zu diskutieren. Proteasen sind eine bestimmte Klasse von Molekülen, die andere Biomoleküle verändern können und deswegen für die Entwicklung des Menschen in Gesundheit und Krankheit von entscheidender Bedeutung sind. „Die Kontrolle der Proteasen erfolgt durch passende Inhibitoren, die die Proteasen stumpf werden lassen. Im gesunden Körper befinden sich Proteasen und Inhibitoren im Gleichgewicht. Ist dieses Gleichgewicht nicht gewahrt, kommt es zu verschiedenen Krankheiten wie beispielsweise Krebs oder Demenz“, erklärt Professor Brandstetter. Die Forscher untersuchen gesundheitsrelevante Aspekte in den Bereichen Krebs, Neurodegeneration und Immunologie; von Interesse sind nicht nur wirksame Behandlungs-


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ansätze, sondern vorrangig auch bessere diagnostische Verfahren, die eine frühzeitige Erkennung von Krankheiten ermöglichen, denn, wenn im Falle von einer Demenz-Erkrankung erst mal klinische Symptome auftreten, sind an den Proteinen der Nervenzellen schon mehr als zehn Jahre Schädigungen passiert, die nicht mehr rückgängig gemacht werden können. Gesundheit ist das höchste Gut der Menschen und Antrieb für die Arbeit der jungen Forscherinnen und Forscher. 2023 wurden drei Wissenschaftler vom Imperial College London, der University of British Columbia in Vancouver und der Technischen Universität Delft in den Niederlanden für ihre bahnbrechenden Arbeiten mit dem prestigeträchtigen Young Investigator Award der deutschen Henner-Graeff-Stiftung ausgezeichnet.

Hans Brandstetter (sitzend) hat Hans Fritz, den Initiator der Winterschool in Tiers, online zugeschaltet und im Hintergrund auf die Leinwand projiziert. Hans Brandstetter (Salzburg), Klaudia Brix (Bremen) und Thomas Reinheckel (Freiburg) organisieren die Winterschool. Die schöne Tierser Umgebung wird als einzigartiges Fotomotiv genutzt und über die sozialen Medien geteilt.

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Die höchste wissenschaftliche Auszeichnung ist der Nobelpreis. Dieser wird seit dem Jahr 1901 jedes Jahr am 10. Dezember in den Kategorien Physik, Chemie, Medizin, Literatur und Friedensbemühungen verliehen. In der 40-jährigen Geschichte der Winter School gab es auch einen Nobelpreisträger. Robert Huber wurde 1988 gemeinsam mit zwei weiteren Forschern für seine Proteasen-Forschung mit dem Nobelpreis in Chemie ausgezeichnet. Vielen herausragenden Wissenschaftler*innen blieb diese Auszeichnung verwehrt und laut Johann Brandstetter bestehe für die allermeisten Wissenschaftler*innen die Motivation nicht darin, einen Preis zu gewinnen, sondern einen Nutzen für die Menschheit zu generieren. Die Forschung an der wichtigsten Enzymklasse, den Proteasen, wird noch zu vielen großartigen Entdeckungen mit wichtigen medizinischen Anwendungen führen. Die Tierser Winter School als akademischer Bildungscamp wird, wie schon in Vergangenheit, auch in Zukunft einen gewichtigen Beitrag dazu leisten. Die außergewöhnliche Erfolgsgeschichte der Winter School hänge laut den Organisator*innen der Universität Salzburg nicht zuletzt mit der wunderschönen Landschaft des Tierser Tales zusammen, die als idealer Brutkasten für den wissenschaftlichen Austausch dient. <


Respect the Dolomites Nachhaltigkeit und ein achtsamer Umgang mit unserer Naturlandschaft werden bei uns groß geschrieben. Als Teil des Dolomiten UNESCO Welterbes und des Naturparks Schlern-Rosengarten fühlen wir uns verpflichtet, unseren Beitrag dazu zu leisten. Wir möchten Gäste wie Einheimische für ein umweltfreundliches Verhalten sensibilisieren. Die Themenschwerpunkte liegen beim Trinkwasser und bei der Abfallvermeidung.

Südtiroler Trinkwasser aus der Dolomitenregion Seiser Alm Rein. Natürlich. Frisch. Kostbar. Wussten Sie ...…, dass das Leitungswasser in der Dolomitenregion Seiser Alm höchste Trinkwasserqualität hat? Außerdem gibt es überall zertifizierte und gekennzeichnete Trinkwasserbrunnen, wo Sie Ihre mitgebrachte Wasserflasche unterwegs auffüllen können. Unser Trinkwasser ist ein nur begrenzt vorkommendes und wertvolles Gut. Ein sorgsamer Umgang verhindert einen unnötigen Verbrauch.

Weniger Müll - Mehr Natur Weniger ist mehr. Unsere Berglandschaft ist ein sensibler Lebensraum. Deshalb ist es hier besonders wichtig, keinen Abfall zu hinterlassen, da allein schon durch die klimatischen Bedingungen die Abbauprozesse in dieser Höhe verlangsamt ablaufen. Einige Abfälle können gar nicht abgebaut werden. Der beste Abfall ist daher jener, der gar nicht entsteht.

ABBAUZEITEN

ALUDOSE 600 Jahre

PLASTIKFLASCHE

PLASTIKSACK

500 Jahre

200 Jahre

ZIGARETTENSTUMMEL 7 Jahre

FÄKALIEN 1 Jahr

BANANENSCHALE 3 Jahre

PAPIERTASCHENTUCH 5 Jahre

Alle Infos und Maßnahmen zum Projekt finden Sie unter: www.seiseralm.it/respectthemountain


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Birgit und Ernst Federer vom Zoar-Hof halten rund 5.500 Hühner, aus den Eiern produzieren sie unter anderm Nudeln

Das Gelbe vom Ei Wenn auf einem Hof mehrere tausend Hühnereier täglich gelegt werden, dann sind darunter auch solche, die nicht verkauft werden können – weil sie beispielsweise zu groß oder zu klein sind oder weil die Schale nicht ebenmäßig genug ist, um in den Handel zu kommen. Am Zoar Hof werden diese Eier zu Nudeln verarbeitet. Eine Erfolgsgeschichte.

3.500 Hennen leben am Zoar Hof der Familie Federer in Völser Aicha, einer Fraktion der Gemeinde Völs am Schlern. Weitere 2.000 Hühner hat die Bauersfamilie in einem zweiten Stall oberhalb des Dorfes untergebracht. Alles in allem produzieren diese Tiere gut 5.000 Freilandeier täglich. Diese werden über eine Genossenschaft vermarktet, der sechs Höfe aus dem Schlerngebiet angehören. Zur Eierproduktion im großen Stil kam die Familie Federer Ende der 1990-er Jahre. „Die Schwester meines Mannes hat in einem Lebensmittelgeschäft gearbeitet. Irgendwann kam ein Mann zu ihr und fragte, wo er 10.000 Freilandeier wöchentlich beziehen könnte, sie aber konnte dem Herrn nicht weiterhelfen. Das hat sie uns erzählt“, erinnert sich Bäuerin Birgit Federer. Sie habe die Geschichte schnell wieder vergessen. Ihren Mann Ernst aber habe das Thema weiter beschäftigt und er habe sich Gedanken darüber gemacht, ob die Freilandhaltung von Hühnern eine Möglichkeit am Zoar

Hof wäre und wie das Projekt angegangen werden könnte. „Irgendwann meinte er dann, wir sollten es versuchen – und das haben wir gemacht“, so Birgit Federer weiter. Zunächst wurden 450 Hühner angeschafft. Weil sich die Eier gut verkauften, wurde die Produktion nach und nach vergrößert: Es kamen immer mehr Hennen dazu, der Stall wurde mehrmals erweitert bzw. ein zweiter errichtet.

Vom landwirtschaftlichen Mischbetrieb zum Nudelproduzenten Bevor am Zoar Hof mit der Eierproduktion in großem Stil begonnen wurde, war dieser ein typischer Mischbetrieb mit dem Schwerpunkt Rinderwirtschaft. Dazu wurden Trauben und Getreide angebaut sowie einige Schweine und ein paar Hühner

Text: Simone Treibenreif Fotos: Helmuth Rier

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Die Zoar-Hof-Nudeln gibt es in verschiedenen Formen und Geschmackssorten: von Bandnudeln bis zu Fusilli, von Peperoncino bis zu Spinat.

gehalten, die Eier für die Selbstversorgung lieferten. Weil der Absatz der Freilandeier so erfolgreich war, wurde die Rinderzucht 2009 aufgelassen und das Hauptaugenmerk auf die Hühnerhaltung gelegt.

Federer, „ist – wenn die Teigmischung passt – nicht wirklich kompliziert, wohl aber das Trocknen. Denn wenn der Feuchtigkeitsgrad in der Trockenzelle nicht passt, dann brechen die Nudeln.“

„Jede Freilandhenne legt etwa 270 Eier jährlich, aber nicht alle Eier, die gelegt werden, kommen in den Verkauf“, erzählt Ernst Federer. „Manche sind dafür nämlich zu klein, andere zu groß und wieder andere haben Unregelmäßigkeiten auf der Schale. Die Konsumentinnen und Konsumenten aber wollen perfekte Eier. Lange haben wir diese nicht verkäuflichen Eier verschenkt, aber irgendwann waren es einfach zu viele.“ Die Familie habe sich lange damit beschäftigt, wie diese nachhaltig genutzt werden könnten – bis sich dann die Idee herauskristallisierte, Nudeln herzustellen.

Das viele Probieren machte sich letztlich aber bezahlt. Im Herbst 2020 kamen die Nudeln aus Völser Aicha schließlich in den Handel. Und ebenso wie der Absatz der Freilandeier ist auch jener der ZoarHof-Nudeln sehr gut: Wurden im ersten Jahr lediglich 100 Kilogramm Grieß zu Nudeln verarbeitet, ist es inzwischen ein Vielfaches davon. „Mittlerweile brauchen wir alle nicht verkäuflichen Eier dafür“, sagt Birgit Federer.

Aber bis tatsächlich Zoar-Hof-Nudeln verkauft wurden, dauerte es noch eine ganze Weile. 2017 kauften Natalie und Valentin, die Kinder von Birgit und Ernst Federer, zunächst eine Nudelmaschine mit einem Fassungsvermögen von drei Kilo Grieß. „Wir – oder genauer: die Kinder haben dann lange getestet, verschiedene Mehlmischungen und Zutaten, das Trocknen … In jener Zeit haben wir sehr viele Nudeln gegessen“, schmunzelt Ernst Federer. „Das Machen der Nudeln an sich“, ergänzt Birgit

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Nudelabsatz ist gut – Der Produktionsraum musste bereits vergrößert werden Die Nudeln vom Zoar Hof werden immer frisch gemacht: Sobald eine Bestellung eingeht, machen sich die Federers an die Herstellung der bestellten Sorten bzw. Mengen. Drei bis vier Mal wöchentlich widmen sich Birgit und Ernst Federer nun dieser Tätigkeit. Ihre Kinder dagegen haben sich aus der Produktion zurückgezogen: Sohn Valentin kümmert sich – neben seiner Arbeit als Softwareent-


wickler – um das Trocknen der Teigwaren bzw. die technische Einstellung der Trockenanlage, aber vor allem um alles Bürokratische, das am Hof anfällt. Tochter Natalie indes konzentriert sich auf ihren Beruf als Arbeitsrechtsberaterin.

„Ich wollte nie Bäuerin werden – doch jetzt würde ich nie mehr tauschen wollen. Man kann sein Eigenes entwickeln und machen.“

Wegen des guten Nudelabsatzes musste 2023 der zunächst eingerichtete kleine Produktionsraum deutlich vergrößert werden. Beim Ausbau hat Bauer Ernst einen großen Teil der Arbeiten selbst erledigt. „Er ist in diesen Dingen sehr geschickt, ein Tüftler eben“, streut ihm seine Frau Birgit Rosen. Und zusätzlich zur kleinen 3-Kilo-Nudelmaschine wurde eine angeschafft, in der größere Mengen Grieß auf einmal verarbeitet werden können.

Birgit Federer

Heute gibt es die Zoar-Hof-Nudeln in verschiedenen Formen und Geschmackssorten: von Bandnudeln und Spaghetti bis zu Tulpen und Fusilli, von Peperoncino und Latschen über Schüttelbrot und Steinpilz bis zu Spinat und Bärlauch. Tagliatelle gibt es anstatt mit dem herkömmlichen Hartweizengrieß auch mit Dinkel. „Der Verkaufshit aber sind die klassischen Eierteigtagliatelle mit Kurkuma“, berichtet Ernst Federer. Kurkuma, auch Safranwurzel oder Gelber Ingwer genannt, wird dem Teig aus geschmacklichen Gründen beigemischt. Noch wird das Kurkumapulver gekauft. „Doch wir haben be-

reits probiert, die Pflanze selbst anzubauen“, sagt Birgit Federer. Zu kaufen gibt es die Zoar-Hof-Nudeln derzeit nicht nur in einigen Geschäften im Schlerngebiet, sondern bereits darüber hinaus. Doch nach wie vor ist es möglich, die Teigwaren auch direkt ab Hof zu erwerben – und das tun gar einige, etwa Wanderer, die den „Oachner Höfeweg“ gehen, der direkt am Hof vorbeiführt. „Eigentlich“, gesteht Ernst Federer abschließend, „wollte ich nicht Bauer, sondern Mechaniker werden …“ Und Birgit Federer ergänzt: „Auch ich wollte nie Bäuerin werden – doch jetzt würde ich nie mehr tauschen wollen. Man kann sein Eigenes entwickeln und machen.“ Und das tun die Bauersleute vom Zoar Hof mit ihren Nudeln mit Erfolg. <

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Carbonara Eines der bekanntesten italienischen Nudelgerichte sind die Spaghetti Carbonara. Bestimmt gibt es kein Lebensmittel in Italien, womit nicht schon mal Pasta verfeinert wurde. So sicher auch mit Bauchspeck und Eiern. Ob es dann die Köhler waren, die mit nur wenigen Zutaten über dem Holzfeuer ein köstliches Nudelgericht kochten, oder ob die Amerikaner mit ihrer Tagesration „Bacon“ und Eiern den Erfindungsgeist eines Koches beflügelten, wird wohl nie ganz geklärt werden.

ZUTATEN

ZUBEREITUNG

(für 4 Personen) 400 g Spaghetti 150 g Pancetta oder Südtiroler Bauchspeck 4 ganze frische Eier 50 g Parmesan frisch gerieben Olivenöl Petersilie Salz Pfeffer aus der Mühle

Den Bauchspeck in kleine Würfel schneiden, den Parmesan reiben. Die Eier in einer Schüssel mit dem Schneebesen verquirlen, den geriebenen Parmesan unterrühren und mit einer Prise Salz und Pfeffer würzen. Die Spaghetti laut Packungsanweisung in reichlich gesalzenem Wasser kochen. In einer großen Pfanne ein wenig Olivenöl erhitzen und die Speckwürfel kurz anbraten. Sobald diese leicht kross sind, die Pfanne vom Herd nehmen.

Rezept: Barbara Pichler Foto: Helmuth Rier

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Die bissfesten Spaghetti in einem Sieb abgießen und etwas Nudelwasser auffangen. Die Pfanne mit dem Speck auf die noch warme Kochfläche stellen. Die Nudeln in die Pfanne zum Speck geben und die Eier-Parmesan-Mischung unterrühren. Nudelwasser dazugeben, bis die Carbonara die richtige Konsistenz hat. Mit gehackter Petersilie und Pfeffer aus der Mühle bestreuen.


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ET G E Ö F F NAMSTAG

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Foto: SAM/rotwild

Foto: SAM/Alex Moling

Foto: TV Kastelruth/Helmuth Rier

Highlights Winter 2023/24

Dezember 2023

Winter 2023/24

Winter 2023/24

WEIHNACHTSZAUBER IN DER DOLOMITEN­ REGION SEISER ALM

WINTER-ERLEBNISSE ABSEITS DER PISTE

NATURPARKHAUS SCHLERN-ROSENGARTEN

Die Vielfalt der Natur mit allen Sinnen entdecken. Beim Naturerlebnis-Programm in Kastelruth gibt es eine Nachtwanderung im Zeichen von Sagen rund um das Schlerngebiet bei Vollmond. Mit der Bäuerin Maria Anna kochen wir gemeinsam österliche Spezialitäten. Wir entdecken in Seis am Schlern die magische Dämmerstimmung, erfahren das Geheimnis eines traditionellen Gerichtes und können uns im Brotbacken üben. Dagegen können sich Genießer in Völs am Schlern ein erlesenes Genusserlebnis mit dem Namen „In vino veritas“ freuen und winterliche Genuss-Kulturtage auf Schloss Prösels erleben. In Tiers entdecken wir im urigen Tschamintal die unberührte Winterlandschaft auf Schneeschuhen und können anschließend in einer Hütte regionale Speisen und Musik genießen. Bei Vollmond gibt es jeweils eine Wanderung über die verschneite Seiser Alm zu einer Hütte, wo uns ein traditionelles Abendessen erwartet. Bei 4 geführten Morgenwanderungen kann man in verschiedenen Hütten ein Frühstück auf der Seiser Alm genießen. www.seiseralm.it/winteradventure

Während draußen die Natur ruht, gewährt das Naturparkhaus in Seis am Schlern Einblick in die vielfältige und faszinierende Tier- und Pflanzenwelt des Naturparks SchlernRosengarten. Ein besonderes Augenmerk gilt in diesem Winter den Amphibien Südtirols. Eine Sonderausstellung zeigt ihre Lebensweise und stellt uns Kröten, Frösche, Unken, Salamander und Molche vor. Das Naturparkhaus Schlern-Rosengarten in Seis am Schlern kann während der Öffnungszeiten oder bei einer Führung kostenlos besichtigt werden. naturparks.provinz.bz.it

Wenn der Duft von Lebkuchen, Zimt und Glühwein in der Luft liegt, dann ist wieder Adventszeit am Fuße des Schlern. In der Zeit vor Weihnachten geht es in der Dolomitenregion Seiser Alm recht besinnlich zu. Die Weihnachtsmärkte in den Dörfern Kastelruth, Seis, Völs und Tiers sind klein aber fein und stimmen Gäste und Einheimische, abseits des Trubels der Städte, auf die Weihnachtszeit ein. Mit traditionellem Handwerk, Spezialitäten der Südtiroler Küche und weihnachtlichen Klängen laden sie zum gemütlichen Beisammensein ein. 17. Kastelruther Bergweihnacht > 2./3 Dezember 2023 > 2./3 Dezember 2023: Advent unterm Schlern > 8.–10. Dezember 2023 > 8. Dezember 2023: Weihnachtskonzert der Kastelruther Spatzen > 9. Dezember: Krampuslauf > 15.–17. Dezember 2023 > 22.–24. Dezember 2023 > 26.–30. Dezember 2023 Seis on Ice Eislaufspaß mit kleinem Weihnachtsmarkt und Unterhaltungsprogramm für Groß und Klein. > 02.12.2023 – 14.01.2024 Christkindl wortn in Völs am Schlern > 8.-10. Dezember 2023 > 16./17. Dezember 2023 > 23. Dezember 2023 > 27. Dezember 2023 > 30. Dezember 2023 > 3. Januar 2024

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Bergler Advent in Tiers am Rosengarten Genuss mit einheimischen Produkten > 8. Dezember2023 > 23. Dezember 2023 Winter 2023/24

SCHLOSS PRÖSELS IM WINTER Schloss Prösels kann auch im Winter besichtigt werden. Diese winterlichen Schlossbesuche erweisen sich in Kombination mit einer traumhaften Winterwanderung als abwechslungsreiche Alternative zum Skifahren. Jeden Donnerstag, vom 11. Januar bis zum 28. März 2024, erwacht Schloss Prösels aus seinem Winterschlaf und öffnet um 15:00 Uhr seine Tore. Im Rahmen einer einstündigen Führung erfahren die Besucher Wissenswertes über das Schloss und seine früheren Bewohner. Gleichzeitig können drei Bilderausstellungen und eine reichhaltige Waffensammlung besichtigt werden. An drei Tagen (28.12.2023, 04.01.2024 und 15.02.2024) finden um 15:00 Uhr „Winterliche Genuss-Kulturtage“ auf Schloss Prösels statt. Dabei bietet sich den Gästen die Gelegenheit, im Anschluss an die Schlossführung typische lokale Produkte gratis zu verkosten, die von den Produzenten an Ständen im Schlosshof angeboten werden. www.schloss-proesels.it Eine Anmeldung zu den Winterführungen per Mail an info@schloss-proesels.it bis zum Tag der Veranstaltung um 12:00 Uhr ist Voraussetzung.

Winter 2023/24

DOLOMITI RANGER IM NATURPARK SCHLERN-ROSENGARTEN Eine Entdeckungsreise in die Winterwelt der Tiere und Hexen für die ganze Familie! Gemeinsam mit einem Ranger begeben wir uns am Nachmittag auf Spurensuche der Wildtiere. Dabei lernen wir, wie sie sich auf den Winter vorbereiten, entdecken die verschiedenen Winterphänomene und lernen wie sich die Tierwelt an die Kälte anpasst. Unter fachkundiger Führung untersuchen wir den Schnee und wandern durch den Winterwald bis hin zur Hexenbehausung. Dort lauschen wir Hexe Martha und ihren spannenden Sagen über Hexen und Hexenmeister. www.seiseralm.it/dolomiti-ranger TERMINE Mittwoch, 27. Dezember 2023 Mittwoch, 3. Jänner 2024 Mittwoch, 7. Februar 2024 Mittwoch, 14. Februar 2024


Foto: Helmuth Rier

Foto: Armin „Indio“ Mayr

Foto: Helmuth Rier

21. Januar 2024

4. Februar 2024

März / April 2024

März 2024

DIE KASTELRUTHER BAUERNHOCHZEIT

TRADITIONELLES SKIJÖRING AUF DER SEISER ALM

EARLY BIRD SKIING MIT ALMFRÜHSTÜCK

16. SWING ON SNOW WINTER MUSIC FESTIVAL

Exklusives Skierlebnis für Frühaufsteher mit anschließendem Frühstück auf der Seiser Alm. Einmal in der Woche öffnet abwechselnd exklusiv ein Skilift bereits um 7:00 Uhr. Frühaufsteher können auf frisch präparierten, menschenleeren Pisten die erste Spur in den Schnee ziehen und die besondere Morgenstimmung auf der größten Hochalm Europas genießen, während sie von Skilehrern begleitet werden und wertvolle Tipps erhalten. Um 9:00 Uhr geht es zum gemeinsamen Frühstück in die Berghütte.

Jazzmusik auf der Hütte, Soul auf der Piste oder traditionelle Takte abends im Restaurant: Vom 14. bis 16. März und vom 20. bis 22. März sorgen Bands aus dem Alpenraum in der Dolomitenregion Seiser Alm beim Swing on Snow Winter Music Festival von früh bis spät für gute Stimmung. Die Musikgruppen bringen Jung und Alt in Schwung und unterhalten Pistensportler sowie Musikliebhaber gleichermaßen. Die zeitgemäßen Interpretationen traditioneller Volksmusik gemischt mit Jazz, Soul und Pop spiegeln die musikalische Kultur des Alpenraumes wieder. Die Zuhörer können zu flotten Beats und Rhythmen swingen und die Abfahrten genießen, während die Musikanten auf Tuba, Bass, Hackbrett und Akkordeon ihr musikalisches Können zeigen. Gespielt wird vormittags bei der Talstation der Seiser Alm Bahn und auf den Pisten der Seiser Alm, mittags in den Hütten und abends in den Dörfern Kastelruth, Seis am Schlern, Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten. www.swingonsnow.com

Mittlerweile ist sie schon zur Tradition geworden: die Kastelruther Bauernhochzeit. Dabei handelt es sich um die originalgetreue Nachstellung einer historischen Bauernhochzeit, wie sie am Fuße der Seiser Alm üblich war. Höhepunkt des Spektakels ist der Hochzeitsumzug von St. Valentin nach Kastelruth. Die Hochzeitsgesellschaft zieht in traditionellen Trachten gekleidet mit prächtig geschmückten Pferdeschlitten in das Zentrum von Kastelruth und nimmt die Besucher mit auf eine Zeitreise ins 19. Jahrhundert. 25. Januar 2024

SÜDTIROL MOONLIGHT CLASSIC SEISER ALM Sportlicher Wettkampf im Fackelschein, Kräftemessen auf internationalem Niveau und Sportgenuss vor traumhafter Winterkulisse auf der größten Hochalm Europas: Auch 2024 lockt das Moonlight Classic Langlaufrennen wieder zahlreiche Sportler und Langlauffans zu einer ungewöhnlichen Zeit auf die nächtliche Seiser Alm. Für die Teilnehmer stehen zwei unterschiedliche Distanzen zur Auswahl – einmal mit 30 und einmal mit 15 Kilometern Länge. Die Rundloipen mit Start und Ziel in Compatsch sind ausschließlich im Diagonalstil zu befahren. Der Startschuss für das Langlaufspektakel fällt um 20:00 Uhr. Anmeldung erforderlich: www.moonlightclassic.info

Faszinierende Kombination aus Ski und Pferdestärken! Beim Skijöring werden Skifahrer von Pferden über eine präparierte Strecke gezogen und liefern sich spannende Rennen. Ein spektakuläres Erlebnis für Teilnehmer und Zuschauer. 8. März 2024

DOLOMITES DIRNDL SKI DAY Am 8. März 2024, anlässlich des Weltfrauentags, findet der Dolomites Dirndl Day auf der Seiser Alm statt. Teilnehmen können an diesem lustigen Sportevent ausschließlich Frauen in Zweierteams (Freundinnen, Schwestern, Mütter/ Töchter) ab 18 Jahren. Gestartet wird im Dirndl zu einem Parallel Slalom auf der Sanon-Piste. Das Rennen beginnt um 9:30 Uhr, am frühen Nachmittag ist eine Dirndl-Modenschau geplant, für musikalische Unterhaltung ist gesorgt. Ein Teil des Erlöses kommt dem Verein „Frauen helfen Frauen” zugute.

TERMINE Mittwoch, 6. März 2024 Mittwoch, 13. März 2024 Mittwoch, 20. März 2024 Mittwoch, 27. März 2024 Mittwoch, 3. April 2024

TERMINE Donnerstag, 14. März 2024 Freitag, 15. März 2024 Samstag, 16. März 2024 Mittwoch, 20. März 2024 Donnerstag, 21. März 2024 Freitag, 22. März 2024

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Foto: Schloss Prösels/Helmuth Rier

Foto: OvW-Ritt/Rotwild

Foto: SAM/Helmuth Rier

Vorschau Sommer 2024

6. Mai – 29. Juni 2024

Sommer 2024

24. – 26. Mai 2024

Sommer 2024

SEISER ALM BALANCE

SCHLOSS PRÖSELS IM SOMMER

41. OSWALD VON WOLKENSTEIN-RITT

NATURPARKHAUS SCHLERN-ROSENGARTEN

Vom 1. Mai bis 31. Oktober kann Schloss Prösels, der wohl bedeutendste Burgenbau Tirols aus maximilianischer Zeit, besucht werden. Die Schlossführungen beleuchten die Geschichte des Schlosses und jene der Herren von Völs, beide eng miteinander verwoben. In speziellen Kinderführungen unter der Leitung von „Hexe Martha“ tauchen Kinder in die Welt der Sagen ein und erfahren Wissenswertes über die Heilkunst in vergangenen Zeiten. Bei Kinderführungen mit Ritter Friedrich von Hauenstein eröffnet sich den Kindern die Welt der Ritter, Knappen und Edelfrauen. Konzerte, Lesungen, Filmabende runden das Kulturprogramm des Schlosses ab. Auf Schloss Prösels gibt es den ersten Escape Room in einem Schloss in Südtirol. Dort können Kinder (ab 9 Jahren) in Begleitung ihrer Eltern, Jugendliche und Erwachsene in Gruppen bis fünf Personen ihren Spürsinn, ihre Kreativität und Teamfähigkeit, ihr logisch-mathematisches Denken und vor allem ihre Lern- und Spaßfähigkeit unter Beweis stellen. Und während sich die Kinder auf dem neu angelegten Kinderspielplatz vergnügen, können sich die Eltern im Schlossgarten lokalen Genüssen hingeben. www.schloss-proesels.it

Drei Tage, vier Turnierorte und 36 Mannschaften: Zu Ehren des Ritters und Dichters Oswald von Wolkenstein veranstalten Kastelruth, Seis am Schlern und Völs am Schlern nun zum 41. Mal ein historisches Reitspektakel der Superlative. Am 24., 25. und 26. Mai 2024 können Besucher beim Oswald von Wolkenstein-Ritt in das 14. Jahrhundert eintauchen und mittelalterlichen Flair, meisterliche Reitkunst und Südtiroler Gastfreundschaft erleben. Keine andere Reitveranstaltung vermag Kultur, Tradition, Geschichte, Sport und Folklore derart stimmig miteinander zu verbinden. Die Eröffnungsfeierlichkeiten samt Festeinzug und Dorffest finden in Seis am Schlern statt. www.ovwritt.com

Im Jahr 2024 steht ein ganz besonderes Jubiläum bevor: Der Naturpark Schlern-Rosengarten feiert sein 50-jähriges Bestehen! Anlässlich dieses bedeutenden Ereignisses lädt Sie das Naturparkhaus in Seis am Schlern auf eine faszinierende Reise durch die sieben Naturparke Südtirols ein. Dabei tauchen Sie ein in die erstaunliche Artenvielfalt, die in diesen Schutzgebieten beheimatet ist, erleben die Magie dieser bezaubernden Landschaften und erfahren über die unermüdlichen Anstrengungen, die diese kostbaren Naturschätze bewahren. naturparks.provinz.bz.it

14/15. Juni 2024

Für Liebhaber klassischer Musik bietet Seis am Schlern eine außergewöhnliche Konzertreihe an. Künstler, die vorwiegend aus Italien stammen und auf internationale Erfahrung bauen, spielen Werke großer Komponisten. Die Konzerte finden montags um 21:00 Uhr statt.

Lust auf eine kurze Auszeit? Wenn im Frühjahr die Natur erwacht, steigt die Lust auf Bewegung im Freien und es zieht viele hinaus in die Frühlingsluft. Mit besonderen „Balance“-Erlebnissen könnt ihr in und mit der Natur Kraft tanken. Eine Morgenwanderung zum Schutzhaus Tschafon, ein Bad im Wald, Weidenflechten oder ein Frühstück am Völser Weiher… Die Balance Erlebnisse bieten Bewegung, Entspannung und Wohlbefinden für Körper und Geist. www.seiseralm.it/balance 2. –16. Juni 2024

SCHLERNGENUSS DOLOMITES Unter dem Thema 100% Dolomitenregion Seiser Alm erwartet Liebhaber der regionalen Küche zum Sai­son­auftakt ein Geschmackserlebnis der besonderen Art. In diesen zwei Wochen steht die ganzjährig, gesunde und 100% lokale Küche im Vordergrund. Ziel ist es, das lokale Angebot in den Vordergrund zu rücken und die Zusammenarbeit mit den Bauern und Direktvermarktern sowie die Synergien vor Ort zu stärken. Die Auftaktveranstaltung „Bergler Harass - Picknicken unterm Rosengarten“ am 2. Juni 2024 wird den Startschuss der Genusswochen geben. Am 8. Juni 2024 ab 18:00 Uhr findet die „Völser Dorfkuchl Ein kulinarischer Genuss!“ statt, ein Muss für alle Genießer und Feinschmecker. www.seiseralm.it/genusswochen

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OPEN AIR DER KASTELRUTHER SPATZEN Viele tausend Fans kommen nach Seis am Schlern um die herrliche Kulisse unter freiem Himmel zu genießen und die Spatzen live zu erleben. Sie werden alle Fans und Freunde mit einem Nostalgiekonzert überraschen und Hits aus den Jahren 1993 bis 2021 präsentieren. Wie jedes Jahr werden auch heuer wieder viele Musikgruppen aus nah und fern die Veranstaltung umrahmen.

24. Juni – 9. September 2024

SUMMER CLASSICS IN SEIS AM SCHLERN

TERMINE > 24. Juni 2024 > 1., 8. und 15. Juli 2024 > 19. und 26. August 2024 > 2. und 9. September 2024


Foto: IDM/Marion Lafogler Foto: Helmuth Rier

Foto: TV Völs/Martin Kompatscher

Foto: SAM/Armin Mayr

1. Juli – 30. August 2024

7. Juli 2024

7. September 2024

1. – 31. Oktober 2024

SEISER ALM FAMILIENSOMMER

11. SEISER ALM HALBMARATHON

TRADITIONELLER ALMMARKT

47. VÖLSER KUCHLKASTL

Im Sommer verwandelt sich die Seiser Alm in ein Familienparadies: Bei „Dolomiti Ranger“ erkunden kleine und große Spürnasen den Lebensraum der Tiere im Wald und am Wasser. Familien lauern nachtaktiven Tieren auf, erkunden die Welt der Bienen und erleben Abenteuer im Wald. Wer das Leben auf dem Bauernhof erkunden möchte, auf den wartet das „Erlebnis Bauernhof“. Neben tierischen Erlebnissen mit Pferd und Schaf erfahren Familien auch den Weg von der Milch zum Käse. Auch im Brotbacken können sich die kleinen und großen Bäuerinnen und Bauern üben. Gemeinsam mit Hexe Martha erleben wir eine gespenstische Nachtwanderung in Kastelruth.

21 Kilometer, 601 Höhenmeter und 700 Startplätze: Das sind die Kennzahlen des Seiser Alm Halbmarathons am 7. Juli 2024 mit Start und Ziel in Compatsch. Eingebettet in das UNESCO Welterbe der Dolomiten bildet der Seiser Alm Halbmarathon ein einmaliges Naturerlebnis und sportliche Herausforderung für Freizeitsportler und Profis. Vorbei an den imposanten Gesteinsformationen von Schlern, Plattkofel, Langkofel und den Ross­zähnen schlängelt sich die Wettkampfstrecke bis zum höchsten Punkt auf 2.050 Metern unterhalb des Goldknopfs. Von dort führt die Strecke zurück nach Compatsch. running.seiseralm.it

Im Sommer 2024 wird der traditionelle Almmarkt ausnahmsweise am Samstag, den 7. September abgehalten. Begleitet von festlicher Live-Musik bieten Verkaufsstände verschiedene Waren und Spezialitäten feil.

Seit 47 Jahren ist das Völser Kuchlkastl in Völs am Schlern der kulinarische Höhepunkt im Herbst. Feinschmecker und Liebhaber bodenständiger Kost kommen voll auf ihre Kosten, wenn die Völser Wirte vom 1. bis zum 31. Oktober zum „Gastronomischen Oktober“ laden. Die Völser Köche bereiten Originelles nach alten Rezepten auf verfeinerte Art zu. Ihr Motto: Alte Gerichte werden neu interpretiert und mit Liebe aufgetischt. www.voelserkuchlkastl.com

Sommer 2024

GENUSS-ERLEBNISSE UNTER FREIEM HIMMEL Zwei außergewöhnliche Open-AirGourmetveranstaltungen lassen den Sommer rund um den Rosengarten zu einem kulinarischen Erlebnis werden: Den Auftakt macht am 2. Juni die Bergler Harass in Tiers am Rosengarten, gefolgt von der Berglertafel am 18. Juli 2024. Neben ihrer kulinarischen Raffinesse ist sie für die außergewöhnliche Aussicht auf den sagenumwobenen Rosengarten berühmt. Ein Genuss-Event der besonderen Art findet am 23. Juni 2024 auf der Seiser Alm statt.

Herbst 2024

ALMABTRIEBE Nach der Sommersaison auf der Weide wird die Rückkehr des Viehs ins Tal gefeiert. Goaslschnolzer, Musik und typische Gerichte runden die Veranstaltungen ab. Der Almabtrieb von der Seiser Alm ins Tal findet am 5. Oktober statt, jener in Völs am Schlern und Tiers am Rosengarten am 6. Oktober 2024.

13. Juli 2024

11. – 13. Oktober 2024

7. ROSENGARTEN SCHLERN SKY MARATHON

KASTELRUTHERSPATZEN-FEST

Eingebettet in die einmalige Kulisse des Dolomiten UNESCO Welterbes, findet in Tiers am Rosengarten ein Bergmarathon im alpinen Gelände mit einer Länge von 45 Kilometern und rund 3.000 Höhenmetern statt: der Rosengarten Schlern Sky Marathon. Der herausfordernde Berg­ lauf startet in St. Zyprian auf 1.136 Metern, umrundet das Rosengarten-Massiv und führt über Schlern und Tschafon zurück ins Dorfzentrum von Tiers. Der höchste Punkt des Sky Marathons liegt auf dem Grasleitenpass auf 2.630 Metern. www.skymarathontiers.it

Feiern, gemeinsam schöne Abende verbringen, die Kastelruther Spatzen live erleben: Das Spatzen-Fest in Kastelruth ist ein Muss für jeden echten Fan. Umgeben von der einmaligen Kulisse der Dolomiten können sich alle von den „Helden der Volksmusik“ verzaubern lassen. Denn auch die Lieder der sieben Spatzen klingen „richtig gut nur daheim in Kastelruth“.

2. September – 31. Oktober 2024

HERBSTGENUSS AM BERG Im goldenen Herbst erwartet Sie eine ganz besondere Stimmung in der Dolomitenregion Seiser Alm. Der Seiser Alm Bergherbst verbindet Outdoor-Erlebnisse mit einzigartiger Landschaft und genussvollen Momenten. Es werden Sonnenaufgangswanderungen auf die schönsten Gipfel unserer Dolomitenregion mit Frühstück in den Schutzhütten angeboten. Geführte Wanderungen, eine Genuss - E-MTB Tour, Kochkurse und Führungen bei lokalen Produzenten machen das Programm komplett. www.seiseralm.it/bergherbst

Winter | ALPE 49


Foto: IDM/Helmuth Rier

Gesehen & gehört

Der Naturpark Schlern-Rosengarten wird 50. Im Jahr 2024 feiert der erste und älteste Naturpark Südtirols seinen 50. Geburtstag. Zur Feier dieses bedeutsamen Jubiläums sind für den Sommer mehrere Veranstaltungen geplant. Auch ist ein Dokumentarfilm über den Naturpark Schlern-Rosengarten im Entstehen. Im August und September 2023 wurden die Aufnahmen dazu durchgeführt. In der Doku wird nicht nur die Naturschönheit des geschützten Gebietes aufgezeigt, sondern auch von den Menschen, die im Naturpark leben und wirtschaften, erzählt. In der Sommerausgabe 2024 des ALPE Magazins werden wir über dieses einzigartige Naturjuwel berichten.

Die Dolomitenregion Seiser Alm wurde mit dem Nachhaltigkeitslabel Südtirol ausgezeichnet. Dieses würdigt das Engagement von Destinationen und Unterkünften in Südtirol für einen nachhaltigen Tourismus und basiert auf den international anerkannten Kriterien für nachhaltigen Tourismus des GSTC. Ein Jahr lang war intensiv auf die Auszeichnung hingearbeitet worden. Ziel ist es, die Dolomitenregion Seiser Alm für Einheimische und Gäste als nach­haltigen und attraktiven Lebensraum zu bewahren. Der Tourismus profitiert von einer intakten Natur und hat die Verantwortung, diese zu schützen. Wirtschaftliche und soziale Aspekte sowie der Erhalt von Kultur und Brauchtum sind ebenso Säulen der Nach­hal­tig­keit. Diese werden auch in den kommenden Jahren zu den Aufgabenschwerpunkten von Seiser Alm Marketing im Zusammenspiel mit Gemeinden und Tourismustreibenden zählen.

Aromatisch und würzig-frisch „Als beeindruckend und herausragend in seiner Kategorie“ bewerten die Destillatverkoster von Gault & Millau den „Seiser Alm Organic Mountain Gin“. Dieser findet sich nun auf Platz 4 der Top 5 im Südtiroler Gin-Ranking wieder. Raphael Mahlknecht, Ski-Telemark Welt Cup Athlet aus Völs am Schlern, war durch zwei seiner Sponsoren auf die Idee gekommen, einen exklusiven Gin für seine schöne Heimat, die Dolomitenregion Seiser Alm, zu kreieren. In Zusammenarbeit mit der Brennerei Walcher aus Eppan entstand so Raphaels alpin-sommerlicher Bio-Gin, der sich in der Nase sowie am Gaumen vielschichtig, aromatisch und würzig-frisch mit fruchtigen Akzenten mediterraner Früchte und alpiner Kräuter präsentiert. Foto: Josef Obexer

Für eine nachhaltige Entwicklung

IMPRESSUM. ALPE: Registriert beim Gericht Bozen, Dekret Nr. 9/2002 R.St. Herausgeber: Seiser Alm Marketing, 39050 Völs am Schlern, Dorfstr. 15, Tel. +39 0471 709 600, Fax +39 0471 704 199, info@seiseralm.it, www.seiseralm.it; Presserechtlich verantwortlich: Elisabeth Augustin. Redaktionsteam: Elisabeth Augustin, Rosa Maria Erlacher, Sabine Funk, Annemarie Obexer, Barbara Pichler, Katja Sanin, Simone Treibenreif. Übersetzungen: Bonetti & Peroni. Werbung: Sabine Demetz, Christoph Trocker. Fotos: Helmuth Rier. Grafik: Komma Graphik. Druck: Litopat.

50 ALPE | Winter


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Kastelruth - St. Ulrich


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