gratis | mai 2014 Ausgabe 8
Tori amos Coldplay Mando Diao Rea Garvey Michael Jackson lindsey stirling
Santana Lily Allen Andreas Bourani Black Keys
inhalt
Inhalt 03 04 05 06 07 08 09 10 11 14 15 16 17 18 19 20 23 24
SANTANA Tori Amos Rea Garvey | Coldplay Michael Jackson Mando Diao | Westernhagen Damon Albarn | Dirty Loops The Black Keys | Bo Saris Lindsey Stirling | Lily Allen Andreas Bourani | Ulita Knaus Ray La Montagne | Olli Banjo | Keimzeit Ben & Ellen Harper | Kenny Wayne Shepherd Conor Oberst The Roots | Charles Aznavour | Rainbirds Grace Jones | Deep Purple Sonny Rollins | Hedley | Violetta – der Soundtrack zur Serie Errorhead | Chuck E. Weiss Robert Francis | Baby Guru Hörstoff Lake Street Dive | Melanie De Biasio Nikki Yankofski | Helge Lien Trio Plattenläden
Auf Tour
Edition – Impressum Herausgeber Aktiv Musik Marketing GmbH & Co. KG Steintorweg 8, 20099 Hamburg, UstID: DE 187995651 Persönlich haftende Gesellschafterin: Aktiv Musik Marketing VERWALTUNGS GmbH & Co. KG Steintorweg 8, 20099 Hamburg Sitz: Hamburg, HR B 100122 Geschäftsführer Jörg Hottas Fon: 040/468 99 28-0 Fax: 040/468 99 28-15 E-Mail: info@amm.de
Redaktions- und Anzeigenleitung Daniel Ahrweiler (da) (verantwortlich für den Inhalt)
Mitarbeiter dieser Ausgabe Marcel Anders (ma), Helmut Blecher (hb), Dagmar Leischow (dl), Nadine Lischick (nli), Ilka Mamero, Patrick Niemeier (nie), Henning Richter (hr), Steffen Rüth (sr)
Fotografen dieser Ausgabe Sony Music (1, 3 Santana, 7 Westernhagen), David Olkarny (2 Bastian Baker), Amarpaul Kalirai/Mercury Classics (4 Tori Amos), Universal Music (5 Rea Garvey, 10 Lindsey Stirling, 15 Ben & Ellen Harper, 16 The Roots, 18 Hedley), Phil Harvey (5 Coldplay), Sam Emerson (6 Michael Jackson), Fredrik Skogvist (7 Mando Diao), Warner Music (8 Damon Albarn, 10 Lily Allen), Danny Cinch (9 The Black Keys), Matthias Bothor (11 Andreas Bourani), Steven Haberland (11 Ulita Knaus), Samantha Casolari (14 Ray LaMontagne), Katja Kuhl (16 Rainbirds), John Abbott (18 Sonny Rollins)
Schlussredaktion Katrin Zabel
Grafik & Layout werkstatt no.8 - designkonzepte Anja Wegner, Weidenallee 10 b, 20357 Hamburg
BASTIAN BAKER Als Eishockey-Profi bestimmten harte Bandagen und blaue Flecken seinen Alltag. Mittlerweile macht der Bodycheck Pause und Bastian Baker ist – mit nur 22 Jahren – auf den größten Bühnen der Schweiz, in Frankreich und auch Belgien präsent, mit einer Sicherheit, die eigentlich nur alten Hasen zu eigen ist. Bei uns erscheint das Debüt ‚Tomorrow May Not Be Better‘ am 23. Mai 2014. Die zwölf Songs des Albums lassen keinen Zweifel daran, dass Bastian Bakers musikalische Kondition heute mindestens genauso gut ist wie seine sportliche damals. Zuvor kann man sich im Vorprogramm der Kids Of Adelaide und Ricky Dean Howard von seinen LiveQualitäten überzeugen. 21.05. Frankfurt Nachtleben | 22.05. Köln Blue Shell | 28.05. Hamburg The Rock Café St. Pauli | 29.05. Berlin Magnet | 30.05. Dresden Puschkin | 31.05. Mannheim Alte Seilerei 2
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Druck & Vertrieb Möller Druck und Verlag GmbH Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde
Erscheinungsweise Monatlich (gültig ist die Anzeigenpreisliste 2013/2014)
Auflage 50.000
Hinweis Farbgenauigkeit, Anzeigeninhalte und abgedruckte Termine ohne Gewähr
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SANTANA WOODSTOCK AUF SPANISCH
15 Jahre nach ‚Supernatural‘ versucht es der rastlose Altmeister mit einer Latin-Version des Allstar-Konzepts. Der Erfolg scheint vorprogrammiert – selbst wenn viele der beteiligten Künstler hierzulande (noch) gänzlich unbekannt sind. „Mit diesem Album erfülle ich mir einen Traum, den ich seit Jahren hege“, sagt der 66-jährige Gitarrengott beim Plattenladentipps-Interview in Madrid. „Nämlich eine spanische Version von ‚Supernatural‘ – mit all meinen Brüdern und Schwestern aus Lateinamerika, die dieselben Wurzeln haben wie ich. Die in ihrer Heimat echte Superstars sind, aber international noch nicht die ganz große Bühne erreicht haben – bis jetzt. Denn wer weiß, vielleicht ist dieses Album ja ein Sprungbrett für sie. Einfach, weil gute, zumal positive Musik immer und überall funktioniert.“ Ein idealistischer, missionarischer Ansatz, wie er für den Woodstock-Veteran geradezu typisch ist. Und wohinter sich Kollaborationen mit Lila Downs, Fabulosos Cadillacs, Juanes, Gloria Estefan, Nina Pastori, Diego Torres oder Skank verbergen – ein Who’s who der Latin-Welt, angereichert mit Auftritten von Wayne Shorter, Ziggy Marley und natürlich Gattin Cindy Blackman, die sich allesamt an Genre-Klassikern versuchen. Und wobei der Meister, ganz Gentleman, lediglich den Gitarrero gibt, ansonsten aber seinen Gästen den Vortritt lässt. Eben wie es der Respekt und die künstlerische Ehre gebieten. Was sich wiederum in einem breiten stilistischen Spektrum niederschlägt, das von Jazz über Rock bis Pop und sogar Dance reicht. Ein absolutes Neuland
für den gebürtigen Mexikaner, der mittlerweile in Las Vegas residiert, aber keine Berührungsängste kennt. Was sich an einer denkwürdigen Gute-Laune-Version seines Klassikers „Oye Como Va“ mit Pitbull ablesen lässt, welche die Botschaft von Frieden, Liebe und multikultureller Offenheit mit pulsierenden HightechBeats unterlegt. „Für manche ist das bestimmt gewöhnungsbedürftig. Dabei ist es im Grunde dasselbe, was ich immer mache: Ich versuche, die Menschen dahingehend zu bewegen, dass sie ihren Verstand nutzen, ihre Herzen öffnen und eine andere Bewusstseinsebene erreichen. Sprich: Ich öffne ihnen das Tor zu einer besseren Welt, in der kein Platz für Eifersucht und Hass ist.“ Mit dieser Botschaft versucht der Mann, der die Endsechziger verinnerlicht hat, wie kein zweiter, noch einmal ein neues, junges Publikum zu erreichen. Einfach, weil er weiß, wie wichtig das ist. Weil er nicht nur die Hardcore-Fans bedienen, sondern am Puls der Zeit sein will. „Um eine lange Karriere zu erleben, muss man drei Dinge sicherstellen. Nämlich: Verliere nie den Draht zur Jugend, beschränke dich nie auf eine Zielgruppe und sieh bloß zu, dass es den Frauen gefällt. Denn sie sind es, die Oprah gemacht haben und den Status von ‚Thriller‘ und ‚Hotel California‘ begründen. Entweder, weil sie diese Alben selbst gekauft haben – oder weil sie für sie gekauft wurden. Deshalb darf man die Macht der Ladys nie unterschätzen. Sie können dich fliegen oder hungern lassen. Und ich fliege lieber – am liebsten auf Spanisch.“ Marcel Anders
Santana – Corazon (RCA/Sony Music)Deluxe Edition 88843069182 / CD 88843069202 // jetzt im Handel 3
Album des monats
Tori Amos Märchenhaft
Leichter Pop, ohne sich im Mainstream zu verlieren, hier und da einen Hauch Klassik: Tori Amos hat nicht nur die Wildheit und Exzentrik alter Tage abgelegt, auch musikalisch gibt sie sich gemäßigter und verpasst damit ihrem Sound eine ganz persönliche Note. Ein hipper Club in BerlinMitte. Tori Amos stellt ein paar Stücke ihres Albums ‚Unrepentant Geraldines‘ live vor. Sie begleitet sich am Flügel, ab und zu hämmert sie mit einer Handfläche rhythmisch auf das Instrument ein. Gebannt hören die geladenen Gäste ihr zu. Mit Erstaunen stellen sie fest: Die Singer/Songwriterin hat ihre alte Wildheit abgelegt. Sie ist ganz in Schwarz gekleidet, einzig ihre Brille verleiht ihr eine gewisse Exzentrik. Auch musikalisch gibt sie sich gemäßigter. Sie lässt ihren neuen Liedern eine poppige Leichtigkeit angedeihen, ohne in den Mainstream abzudriften. Gelegentlich schiebt sie ihren Nummern mit ihrem Bösendorfer einen sanft klassischen Einschlag unter, was wohl der Zusammenarbeit mit dem Metropole Orchestra auf ihrem letzten, beziehungsweise dem Austüfteln von Variationen auf die Werke einiger Klassikkomponisten auf ihrem vorletzten Album geschuldet sein dürfte. So bekommt der Sound der Amerikanerin einen eigenen Twist. „Maids Of Elfen-Mere“ klingt irgendwie märchenhaft, bei „Promise“ tut sich die Künstlerin mit ihrer Tochter Natashya – sie hat eine ebenso hinreißende Stimme wie ihre Mutter – zum Duett zusammen. Die beiden fesseln mit Gesängen, die nicht von dieser Welt zu sein scheinen.
Ob ihr Sprössling später einmal in Tori Amos‘ Fußstapfen treten wird, steht allerdings noch in den Sternen: „Tash erlebt ja hautnah mit, wie unglamourös das Musikerdasein im Grunde ist. Gerade das Touren erfordert unheimlich viel Disziplin, weil man nie lange an einem Ort bleibt.“ Trotzdem will die 50-Jährige ihren Job nicht an den Nagel hängen. Im Gegenteil: Sie macht unbeirrt weiter, um dem Jugendwahn im Popgeschäft die Stirn zu bieten: „Leider trauen die Plattenbosse Frauen in meinem Alter nicht mehr allzu viel zu. Dabei sind wir doch genauso kreativ wie die Jüngeren.“ Sie selbst ist das beste Beispiel dafür. Voller Elan arbeitete sie an ihrem Musical „The Light Princess“, das im vergangenen Jahr in London Premiere hatte. Parallel dazu gab sie Konzerte und schrieb die ‚Unrepentant Geraldines‘-Songs: „Ich betrachte sie als klangliche Schnappschüsse, die exakt das widerspiegeln, was ich beobachtet habe.“ Besonders gesellschaftliche Phänomene interessieren die Sängerin mit den feuerroten Haaren immens. Darum hat sie sich in dem Titel „Rose Dover“ mit dem Erwachsenwerden beschäftigt: „Die Kindheit endet für die meisten Jungen und Mädchen schon mit 14, 15. Bereits in diesem Alter müssen sie die Weichen für ihr späteres Berufsleben stellen.“ Tori Amos betrachtet das als enorme Herausforderung: „Einige Teenager überfordert es schlichtweg, so viel Verantwortung wie ein Erwachsener tragen zu müssen.“ Dagmar Leischow
Tori Amos – Unrepentant Geraldines (Mercury Classics/Universal) 2LP 002894810903 / Del. Ed. (CD+DVD) 002894810902 / CD 3768884 // ab 9.5.im Handel 4
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NEWCOMER
REA GARVEY IRE DURCH UND DURCH
„Du kriegst die Leute aus dem Dorf, aber das Dorf nicht aus den Leuten“, sang Tomte-Sänger Thees Uhlmann einmal. Eine Zeile, die man auf den ehemaligen Reamonn-Sänger wunderbar umdichten kann: Du kriegst Rea Garvey aus Irland, aber Irland nicht aus Rea Garvey. Für sein zweites Soloalbum ‚Pride‘ besann der 1998 nach Deutschland umgesiedelte Ire sich auf seine Wurzeln. „Ich bin sehr froh, Ire zu sein. Ich liebe mein Heimatland, die irische Kultur und meine Familie dort, in meiner Musik kam das bisher aber nie durch. Es war zwar immer in meinem Blut, aber traditionelle irische Musik ist wie eine Sprache. Man muss lernen, sie zu sprechen. Erst jetzt, nach 15 Jahren, war es mir möglich, mich auf diese Weise auszudrücken.“ Das bedeutet aber nicht, dass Garvey nun auf The Dubliners macht. Die Single „Can’t Say No“, die mit Banjos und Männerchor à la The Pogues daherkommt, klingt zwar wie ein Abend im Pub, doch meist setzt Garvey diese
Elemente dezent ein, verwebt sie geschickt mit Rock und Pop. Streicher untermalen eingängige Melodien, Akustikgitarren treffen auf noch mehr Banjos. Das Ergebnis gefällt auch Til Schweiger. Was der Schauspieler damit zu tun hat? Wenn Rea Garvey ein Album fertig hat, spielt er es seinem Kumpel Schweiger stets zuerst vor. „Til hat einfach super Ohren und sagt einem ehrlich die Meinung.“ Na dann! Nadine Lischick
Rea Garvey – Pride (Island/Universal) LP 3779774 / Super Del. Ed. (3 CD/DVD) 3779061 / Del. Ed. (CD+DVD) 3774108 / CD 3774106 // jetzt im Handel
Coldplay Experimentierfreudiger denn je
Coldplay veröffentlichen am 16.5. ihr neues Album ‚Ghost Stories‘. Der Nachfolger von ‚Mylo Xyloto‘ enthält neun Tracks, die elektronisch klingen, wie „Midnight“, aber auch ganz vertraut nach Coldplay wie der Song „Magic“. Coldplay melden sich mit ihrem sechsten Longplayer voller feinster Pop-Rock-Pretiosen zurück. Produziert von Paul Epworth, der in der Vergangenheit unter anderen die Alben von Bloc Party, Paul McCartney, Maximo Park, Bruno Mars und Florence + The Machine umsetzte und 2012 vier Grammys für seine Arbeit an Adeles Welterfolg ‚21‘ gewann, sowie von ihren angestammten Produzenten Jon Hopkins, Rik Simpson und Dan Green, dürfte eine der weltweit erfolgreichsten Bands des vergangenen Jahrzehnts mit ‚Ghost Stories‘ ihren Ruhm weiter mehren. Schon die erste Singleauskopplung „Magic“
empfiehlt sich als grandioser Einstieg in die Musikwelt der britischen Rockband. Getragen von Chris Martins Gitarrenspiel, geht „Ink“ wie ein Tattoo unter die Haut, während „Midnight“ die elektronisch-düstere Seite von Coldplay zeigt. „Another’s Arms“ und „Oceans“ sind zwei höchst atmosphärische Stücke, die mit AmbientPassagen à la Brian Eno getränkt wurden. „A Sky Full Of Stars“ schließlich bietet Gitarrist Jonny Buckland die Gelegenheit, sich mit massiven Gitarrenklängen in Szene zu setzen. Es steht fest, dass sich nicht nur die zahlreichen Fans auf ‚Ghost Stories‘ freuen dürfen. (hb)
Coldplay – Ghost Stories (Parlophone/Warner) LP 2564629881 / CD 2564630591 // ab 16.5. im Handel 5
legends
Michael Jackson Die Legende lebt
Am 13. Mai erscheint ‚Xscape‘, das 11. Album von Michael Jackson, das unter anderen acht bisher unveröffentlichte Songs aus dem Nachlass des „King Of Pop“ enthält. Timbaland, Rodney Jerkins, Stargate, Jerome „J-Roc“ Harmon und John McCain haben sich der Songfragmente angenommen und sie unter Verwendung von fertiggestellten Gesangsspuren neu produziert. Michael Jackson ist seit fast fünf Jahren tot, doch seine Legende lebt in den Herzen der Fans fort. Nun erscheint sogar ein neues Album mit acht neuen Liedern, die der L. A.-Labelchef von Epic Records nach ausgiebiger Recherche als Songfragmente im Nachlass des „King Of Pop“ fand. ‚Xscape‘, so der Titel des Albums, wurde unter anderem von Timbaland produziert. Schon im Vorfeld der Veröffentlichung der Scheibe war das Medieninteresse groß, obwohl der Titel, der von Michael Jackson und Rodney Jerkins geschrieben wurde, nicht neu ist. Neu ist der Remix, der auf dem Album zu hören sein wird. Entstanden ist das Lied während einer Aufnahme-Session zum letzten Michael-Jackson-Album ‚Invincible‘, aber bis jetzt wurde es noch nicht veröffentlicht. Auf der Deluxe-Version des Albums wird zusätzlich auch die Originalversion des Songs „Xscape“ zu hören sein. Insgesamt sind acht von Michael Jackson vollständig eingesungene Songs erhalten, die unter der Regie von Produzent Timbaland komplett überarbeitet wurden, während
die Deluxe-Edition auf einer Bonus-CD die Originalversionen versammelt. Der Titel des posthumen Albums ehrt den Namensgebungsprozess, den Jackos Alben seit ‚Thriller‘ durchliefen, denn stets wählte er einen aus einem Wort bestehenden Songtitel als Albumtitel aus. John Branca und John McClain, die Co-Vollstrecker des Nachlasses von Michael Jackson, erklärten dazu: „Michael war immer im höchsten Maße kreativ und innovativ, wenn es darum ging, mit neuen Produzenten zusammenzuarbeiten und neue Sounds auszuprobieren. Er war immer auf dem neuesten Stand. Diese jetzt veröffentlichten Tracks bewahren in vielerlei Hinsicht das, was den künstlerischen Geist von Michael ausgemacht hat.“ ‚Xscape‘, das nach der Sichtung des Jackson-Archivs zusammengestellt wurde, wird weiteres unveröffentlichtes Material aus vier Jahrzehnten enthalten. Darüber hinaus markiert das Album den Auftakt zu einer ganzen Reihe von posthumen Veröffentlichungen. Das Label Epic Records hat mit den Erben einen Vertrag geschlossen, der besagt, dass insgesamt zehn Alben mit Material aus der langen Karriere des „King Of Pop“ veröffentlicht werden dürfen. Mit ‚Xscape‘ wurde die Messlatte in puncto Qualität hoch angelegt. Helmut Blecher
Michael Jackson – Xscape (Epic/Sony) LP 88843053661 / Deluxe Ed. (2CD) 88843072652 / CD 88843071792 // ab 13.5. im Handel 6
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legends
MANDO DIAO Wieder neu erfunden
Mando Diao mussten in den vergangenen Wochen einiges wegstecken: Seit die schwedische Band die ersten Fotos, Soundschnipsel und Videos zu ‚Aelita‘ veröffentlicht hat, gehören Sätze wie „Was zur Hölle ist mit euch passiert?“ noch zu den netteren Kommentaren auf ihrer Facebook-Seite. „Es ist immer das Gleiche“, sagt Sänger Gustaf Norén. „Wenn man etwas Anderes, Neues macht, reagieren die Leute erst mal negativ.“ Tatsächlich haben Mando Diao sich mit ihrem siebten Album wieder einmal neu erfunden: Nach Caligola, dem HipHop-lastigen Nebenprojekt der beiden Bandköpfe Gustaf Norén und Björn Dixgård, vertonten Mando Diao für das Album ‚Infruset‘ zuletzt Gedichte des schwedischen Lyrikers Gustaf Fröding. Auf ‚Aelita‘ haben sie nun die Synthesizer für sich entdeckt. „Um die Ecke von unserem Studio haben wir eines Tages einen gebrauchten Synthesizer der russischen Marke Aelita gekauft“, so Dixgård. „Am Anfang dachten wir, er sei kaputt, weil er immer genau das Gegenteil von dem machte, was wir eigentlich wollten.“ Doch nach
und nach entstanden so die pulsierenden Beats und elektronischen Parts, die ‚Aelita‘ ausmachen. Dabei sind die Songs eher atmosphärisch als tanzbar – und dürfen auch mal bis zu acht Minuten lang sein. Wie andere das finden, ist Norén und Dixgård egal. „Wir haben keine Lust, unsere andere Seite zu verstecken“, so Dixgård. „Wenn wir Fantasien oder Ideen haben, dann werden wir diese auch umsetzen!“ Nadine Lischick
Mando Diao – Aelita (Vertigo/Universal) 2LP 3779351 / Ltd. Special Ed. 3779348 / CD 3779347 // jetzt im Handel
Westernhagen „Modern, jung und frisch“
Die Idee für den Titel kam auf Safari in Südafrika. „Wir wurden fast von einem Elefanten angegriffen, das war ein richtiges Alphatier. Die Herde ging über die Straße, plötzlich drehte sich dieses junge Männchen zu unserem Jeep um und flatterte drohend mit den Ohren. ‚Alphatier‘ ist zudem einfach ein wunderschönes Wort und noch sehr wenig benutzt worden in der Kunst.“ Westernhagen hat wieder ein wirklich gutes Westernhagen-Album gemacht. Live aufgenommen in einem New Yorker Studio mit hochgeschätzten wie hochkarätigen Musikerkollegen, bietet ‚Alphatier‘ die komplette Palette von räudigem Bluesrock bis zu intimen Balladen. Dass vielfach geschrieben wird, es sei ein „Back to the Roots“-Album, gefällt dem 65-Jährigen allerdings gar nicht. „Ich finde, dass die Platte sehr modern, jung und frisch klingt. Überhaupt nicht rückwärtsgewandt.“ Und wer aus den Songtexten Hinweise auf Liebeschaos und Gefühlswelt des 65-Jährigen erhalten will, der dürfte in Texten wie dem zu „Halt mich noch einmal“ oder „Wahre Liebe“ schnell fündig werden. „Zu meiner privaten Situation sage ich gar nichts“, stellt Marius klar, „aber ich kann sagen, dass die neuen Songs richtig aus mir herausflossen. So kreativ war ich lange nicht mehr, und das hängt sicher auch mit dem zusammen, was in meinem Privatleben passiert ist.“ Steffen Rüth Westernhagen – Alphatier (Kunstflug/Sony) 2LP 426020099023 / CD+DVD 426020097021 / CD 426020096020 // jetzt im Handel 7
neuheiten
DAMON ALBARN DIE REISE INS ICH
Viele Künstler werden mit zunehmendem Alter und anhaltendem Erfolg müde bis selbstgefällig. Damon Albarn, 46, ist die goldene Ausnahme von der Regel: ein kreativer Querkopf, der nie stehen bleibt, sondern immer neue Herausforderungen sucht. So hat er nach Blur gleich zig spannende Projekte gestartet – von den Gorillaz über sein alljährliches Africa-Express-Abenteuer bis hin zu The Good, The Bad & The Queen. Diverse Produzenten-Tätigkeiten inklusive. Doch jetzt wagt er zum ersten Mal einen Alleingang, bei dem er sich nicht hinter illustren Mitstreitern oder Animationsfiguren verstecken kann – und muss. Denn ‚Everyday Robots‘ ist ein Midlife-Crisis-Epos, auf dem der Pädagogen-Spross die wichtigsten Stationen seines Lebens Revue passieren lässt. Quasi ein Klang gewordenes Fotoalbum, das von seiner Kindheit über seine Popstar-Jahre bis hin zu schmerzhaften Trennungen und der Geburt seiner Tochter Missy reicht. „Ich rede hier über alles, was mich bewegt und geprägt hat. Wobei ich kein Blatt vor den Mund nehme – ich thematisiere sogar meine Drogenphase, auf die ich
alles andere als stolz bin. Aber ich fand es wichtig, offen und ehrlich zu sein.“ Weshalb die Songs, die unter anderem unter Mithilfe von Brian Eno entstanden, einerseits betont melancholisch ausfallen, aber gleichzeitig auch auf eine vielschichtige Instrumentierung setzen. „Sie reflektieren das Leben – und das ist jeden Tag anders.“ Wohl wahr. Marcel Anders
Damon Albarn – Everyday Robots (Warner) 2LP+CD 2564633129 / CD+DVD 2564633130 / CD 2564633131 // jetzt im Handel
Dirty Loops // Loopified
Dann und wann erscheint eine Band auf der Bildfläche, die sich mit einer so noch nicht dagewesenen Herangehensweise an Musik jeder Kategorisierung widersetzt. Die schwedische Band Dirty Loops führte auf ihrem Debüt eindrucksvoll vor, wie man mit Twisted Pop, Circus Soul oder Post-Prog-Fusion ein paar neue Genres einführt. Am Anfang stand für das Trio lediglich eine atemberaubend funkige Coverversion von Lady Gagas „Just Dance“, nach und nach luden sie mindestens ebenso durchgeknallte Cover von Justin Biebers „Baby“, Adeles „Rolling in the Deep“, Britney Spears‘ „Circus“, Justin Timberlakes „Sexyback“ und Rihannas „Rude Boy“ ins Netz. Auf ihrem Album jedoch finden sich bis auf zwei Ausnahmen nur Eigengewächse, die von instrumentaler Finesse durchdrungen sind. Mit schwindlig machenden Rhythmen und ausgefuchsten Akkordwechseln sorgen sie für pure Musik-Euphorie. Kein Wunder, dass die Liste der berühmten Fans (unter anderen Stevie Wonder, Quincy Jones, Adam Levine, Dallas Austin, Rodney Jerkins und Avicii ) immer länger wird. (hb) (Verve/Universal) CD 3780625 // ab 16.5. im Handel
BREIT AUFGESTELLT
KEIMZEIT & DAS DEUTSCHE FILMORCHESTER BABELSBERG DAS STUDIO-ALBUM ZUR ZUSAMMENARBEIT
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neuheiten
THE BLACK KEYS NICHTS ALS ÄRGER
Das achte Album des US-Duos ist eine Mischung aus nonchalanter Abrechnung und schonungsloser Selbsttherapie. Sprich: Die einzig logische Reaktion auf die vergangenen drei Jahre Rockstar-Wahnsinn. Die waren für Dan Auerbach (Gesang/Gitarre) und Patrick Carney (Schlagzeug) eine echte emotionale Achterbahnfahrt. Eben eine Kombination aus künstlerischem Triumphzug (‚El Camino‘ erreichte Platz zwei der Billboard-Charts und wurde mit drei Grammys ausgezeichnet), aber auch privaten Tiefschlägen (Auerbachs geschiedene Ehe) sowie jeder Menge Ärger. „Wir mussten auf schmerzhafte Weise lernen, was es heißt, reich und berühmt zu werden“, so Carney mit schiefem Grinsen. „Nämlich, dass du kaum noch Privatsphäre hast und jedes Wort von dir auf die Goldwaage gelegt wird beziehungsweise gleich für riesige Überschriften sorgt.“ Was sich in seinem Falle in Twitter-Disputen mit Justin Bieber und Lady Gaga manifestierte – aber auch Dreh- und Angelpunkt des neuen Werks ‚Turn Blue‘ ist. „Das Ganze ist pure Selbsttherapie“, verrät Auerbach. „Eben die Möglichkeit, einfach mal Dampf abzulassen
und alles zu sagen, was man sich sonst nicht traut. Deswegen auch der Titel: ‚Turn Blue‘ ist ein 50s Ausdruck für ‚fuck you‘. Und genau so ist es gemeint.“ Was sich musikalisch in mutigen Vorstößen in Richtung Classic Rock sowie in blumigen Psychedelia manifestiert, aber auch in großartigen kleinen Ohrwürmern wie der ersten Single „Fever.“ Mehr davon! Marcel Anders
Black Keys – Turn Blue (Nonesuch/Warner) LP+CD 7559795555 / CD 7559795554 // ab 9.5. im Handel
BO SARIS // GOLD
Mal emotional, mal voller Power: Die Falsetto-Stimme von Bo Saris, der eigentlich Boris Titulaer heißt, hat Wiedererkennungswert. Der Niederländer mit Wohnsitz in London bewegt sich in Richtung Retro-Soul. Die Single „She’s On Fire“ erinnert an Marvin Gaye. Einiges hat den Charme der sechziger Jahre, anderes dockt in der Moderne an. Mit „The Addict“ wandelt der Mittdreißiger auf den Spuren von Justin Timberlake, auch Prince, Michael Jackson, Amy Winehouse oder Bill Withers haben ihn definitiv beeinflusst. Scheinbar mühelos legt Bo Saris sein ungeheures Gespür für hypnotisch-poppige Melodien und funkige Rhythmen in seine Musik. So beschert er seinen Zuhörern einen Ohrwurm nach dem nächsten. Mit „Can’t Beat The Old Skool“ lockt er jeden auf die Tanzfläche. „I’m Done“ befriedigt die Bedürfnisse aller Melancholiker. Damit empfiehlt sich der Sänger, der die zweite Staffel der holländischen Talentshow „Idols“ gewonnen hat, als einer der spannendsten Newcomer: Seine Stücke sind schlicht schön. (dl) (Decca/Universal) CD 3737237 // ab 16.5. im Handel
Art.Nr. 0209354CTT
180 g 2 LP Art.Nr. 0209380CTT
CD
Das Album »Zusammen« inklusive zwei neuer Songs ab 25.04. im Handel – auch als Download und Stream mit FELIX MEYER & OLIVER ROHRBECK (Die Drei ???)
www.keimzeit.de
www.filmorchester.de
www.edel.com
www.dasmagazin.de
ZUSAMMEN IM NETZ
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neuheiten
Lindsey Stirling
Violine und Visionen
Lindsey Stirling hat sich bereits mit ihrem Debüt als eine der talentiertesten Künstlerinnen der vergangenen Jahre erwiesen. Jetzt erscheint ihr zweites Album ‚Shatter Me‘ . Faszinierend ist die Mischung aus modernen Elektronik-Elementen und atemberaubenden MultimediaAnimationen, mit der die 27-jährige Amerikanerin ihre Zuhörer in ihre ganz eigene, futuristische Zwischenwelt einlädt. Nach mehr als einer halben Milliarde YouTube-Views, diversen Top-1-Singles in den Billboard Charts sowie restlos ausverkauften Touren rund um den Planeten schlägt Lindsey Stirling nun mit ‚Shatter Me‘ ein völlig neues Kapitel auf. Über acht Monate lang hat die Violinen-Virtuosin an ihren künstlerischen Visionen gearbeitet, die mit viel Herzblut und noch grö-
ßerem Perfektionsdrang entstanden sind. Progressiver als ihr Debüt, bietet das Album nicht nur musikalisch einen von engen Stilgrenzen befreiten Sound, sondern auch mit den Lyrics, in denen Lindsey die Erfahrungen ihres bisherigen Lebens Revue passieren lässt. Auf dem Albumcover zeigt sich die frischgebackene EchoGewinnerin als eine Ballerina in einer Glaskugel, die darauf wartet, dass man an dem Glas so lange rüttelt und schüttelt, bis sie aus ihrem Gefängnis befreit wird. Frei von Barrieren ist ihre Musik jetzt schon. Helmut Blecher
Lindsey Stirling – Shatter Me (We Love Music/Universal) CD 3781258 // jetzt im Handel
Lily Allen ZuckersüSS und bitterböse
Es fällt schwer, sich Lily Allen als Hausfrau vorzustellen. Doch die Sängerin hat sich tatsächlich in die englische Provinz zurückgezogen. Einige Jahre kümmerte sie sich bloß um ihren Mann und ihre beiden Töchter. Ihre Karriere lag auf Eis, es war ungewiss, ob sie jemals wieder Musik machen würde: „Es hat mich genervt, dass die Leute dauernd auf mir rumgehackt haben.“ Nicht nur die Boulevardpresse und die Paparazzi stressten sie, auch mit ihren Celebrity-Freunden hatte sie Ärger. Die wollten plötzlich nichts mehr von ihr wissen, als sie schwanger wurde und ihr Partyleben an den Nagel hängte. Vermutlich war das der Auslöser für das zynische Lied „Insincerely Yours“, das die Oberflächlichkeit des Showbiz anprangert. Insbesondere Partys, bei denen irgendwelche Promis, die sich kaum kennen, wie beste Freunde miteinander posieren, gehen der 29-Jährigen gegen den Strich. Ein Beweis dafür, dass sie sich auf ihrem Album ,Sheezus‘ ihren Sarkasmus bewahrt hat. Ihr Gesang ist zuckersüß, ihre Texte sind bitterböse. Mit „Silverspoon“ wagt sie sich auf den Dancefloor, „Hard Out Here“ kann mit seinen mitreißenden Beats jede Großraumdisko befeuern. In dem Stück wettert Lily Allen gegen die Anforderungen, die das Musikgeschäft an Frauen stellt. Sie sollen überirdisch schön und superschlank sein. Das jedoch überfordert viele, die eben nicht wie Kate Moss gebaut sind … D agmar Leischow Lily Allen – Sheezus (Parlophone/Warner) 2LP+CD 2564630738 / Spec. Ed. (2CD) 2564630770 / CD 2564630774 // jetzt im Handel 10 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
neuheiten
Andreas Bourani
Lieder auf das Leben
Mit der Single „Nur in meinem Kopf “ begann im Mai 2011 die hoffnungsvolle Karriere des gebürtigen Augsburgers Andreas Bourani. Nun ist der Sänger mit seinem zweiten Album ‚Hey‘ am Start. Drei Jahre sind vergangen, seit Andreas Bouranis erste Single „Nur in meinem Kopf“ die Frauenherzen höher schlagen ließ. Seitdem ist einiges passiert: Er veröffentlichte das Album ‚Staub und Fantasie‘, ging auf Tour – zuletzt mit Unheilig und Taylor Swift. Im vergangenen Jahr hat sich der Wahlberliner mit ägyptischen Wurzeln ins Studio zurückgezogen, um ein neues Album zu schaffen. Das zeigt in jedem Ton und in jeder Zeile eine Künstlerpersönlichkeit, die uns tief und offen in ihre Seele blicken lässt. Das erfordert Ausdauer und Mut, wird aber mehr als belohnt: Andreas Bourani hat für seine neue
Platte große Popsongs geschrieben, die sich durch ihre Direktheit und Ehrlichkeit auszeichnen. Wohl auch, weil sie nicht nur die schönen und unbekümmerten Momente des Lebens feiern. In der Vorab-Single „Auf uns“ lässt es sich der Sänger jedoch nicht nehmen, das Hohelied auf das Leben im Allgemeinen anzustimmen. Und wer weiß, vielleicht erobert er mit seiner neuen Platte auch wieder in drei Sekunden die Welt. Jeder der elf Songs auf ‚Hey‘ hat seine ganz eigene Note. Mit diesen Songs wird Andreas Bourani noch in diesem Jahr auf große Tour gehen. Helmut Blecher
Andreas Bourani – Hey (Vertigo/Univerdal) CD 3781558 // ab 9.5. im Handel
Ulita Knaus Dynamik und Kraft
Auf ihrem sechsten, sehr persönlichen Album bringt uns Ulita Knaus den Mond näher denn je. Neben eigenen Kompositionen glänzt sie mit schnörkellosen Interpretationen von Pink Floyds „Have A Cigar“, Tom Waits‘ „Clap Hands“ oder Peter Fox‘ „Steine“. Mit einer Allstar Band an ihrer Seite, unter anderen bestehend aus dem Pianisten Tino Derado, dem Gitarristen Roland Cabezas und dem Bassisten Jorge Roeder, wandelt Ulita Knaus auf ‚The Moon On My Doorstep‘ auf tiefgründigen Pfaden, wenn sie vom Leben und der Liebe und von großen und kleinen Schicksalen singt. Schon im Opener „Clap Hands“ ist erkennbar, wie wohl sich Ulita Knaus in ihrer Universalrolle als Sängerin, Songschreiberin und Produzentin fühlt. Der Rhythmus setzt sanft und sachte ein, und eine gute halbe Minute lang hört man nur intrikates Percussiongewebe und Gesang. Der perfekte Einstieg, weil er aufmerksam macht und zeigt, wie viel Dynamik und Kraft in diesem warmen, gelassenen Gesang steckt. Ganz selbstverständlich erlaubt sie sich, den Jazz als Mittel zu benutzen, um die zehn weiteren Songs so zu modellieren, dass sie zu ihrem Gesang und ihrem Ausdruck passen. ‚The Moon On My Doorstep‘ ist ein Album mit schmerzhaft schönen Ecken und Kanten. Helmut Blecher Ulita Knaus – The Moon On My Doorstep (Membran/Sony) CD 88515033837 // ab 16.5. im Handel 11
Schon gehört ? Diese CDs ab 5. Mai für 7,99 € in allen teilnehmenden Plattenläden. Viele weitere Alben zu Aktionspreisen erhältlich.
neuheiten
Ray LaMontagne Rockig-strahlende Energie
Dreieinhalb lange Jahre nach dem Grammy-gekrönten ‚God Willin’ & the Creek Don’t Rise‘, legt der US-Singer/Songwriter jetzt sein fünftes Studioalbum vor, produziert von Black-Keys-Frontmann Dan Auerbach in Nashville. Mit seinen bisherigen Alben hat Ray LaMontagne schon für viel Freude bei seinen Hörern gesorgt, und mit ‚Supernova‘ dürfte sich der Freudenpegel weiter heben: Seine neuen Songs haben alles, um mit rockig strahlender Energie zu leuchten. LaMontagnes ‚Supernova‘ explodiert im Titelsong mit grooviger Urgewalt in Neo-Psychedelia-Klängen. „She‘s The One“ ist eine kühne, quirlige Rocknummer, während „Lavender“, „Julia“ und „Smashing“ mit fluoreszierenden Melodien ausgestattet sind. LaMontagne wandelt in „Ojai“ und „Drive-in Movies“ in rustikalen Soundgefilden, treibt „Airwaves“ mit Samba-Rhythmen an und gibt der Ballade „No Other Way“ ein Flair von tänzerischer Leichtigkeit. Und „Pick Up A Gun“ markiert mit luftigen Ambient-Klängen die epischverklärte Seite. In seinem Enthusiasmus begleitet von Produzent und Gitarrist Dan Auberbach, Drummer Richard Swift, Bassist Dave Roe, Keyboarder Leon Michaels und den Multiinstrumentalisten Seth Kaufman und Russ Pahl, verbreitet Ray LaMontagne mit seiner Musik pure Lebensfreude. Helmut Blecher Ray LaMontagne – Supernova (RCA/Sony) LP 88843054551 / CD 88843054552 // jetzt im Handel
Olli Banjo // Dynamit
Ein Feuerwerk aus selbstgebastelten Beatbomben zündet der Kölner Rapper Olli Banjo in seinem neuen Album ‚Dynamit‘. Mit grenzensprengendem Wumms beschäftigt er sich mit emotionalen Wahrheiten und Gedanken über die zerstörerische Kraft der Liebe („Ecstasy“), die Scheinheiligkeit der Institution Kirche („Ich hoffe, der Papst glaubt an Gott“) oder die Sinnlosigkeit von Gewalt („Uzi“). Mit ‚Dynamit‘ sprengt Olli Banjo im wahrsten Sinn des Wortes sämtliche Nichtigkeiten des Seins mit pumpendem HipHop-Herz in die Luft. Unterstützt wird er dabei von hochkarätigen Gästen wie Xavier Naidoo, Sido, Marteria, Yasha oder Kool Savas, die das Druckvolle und Bombastische im Sound des als Ausnahmetalent gefeierten „schlampigen Genies“ Olli Banjo hervorheben, der erstmals auch starke elektronische Einflüsse aufweist. House und Drum‘n‘Beats verschmelzen mit Ollis HipHop-Herkunft und mischen Klangfarben von Acts wie The Streets oder Ellie Goulding unter das aufgekratzte Soundbild. (hb) (Bassukah/Delta Music) LP 00070951 / Ltd. Del. Version N18086 / CD N18085 // ab 9.5. im Handel
Keimzeit // Zusammen
Schon in ihrer Anfangszeit in den 1980ern erspielten sich Keimzeit in der DDR einen großen Fankreis, der sich nach der Wende auch auf den Westen der Republik ausdehnte. Mit Udo Lindenberg, den Fantastischen Vier und vielen anderen teilte sich die Band die Bühne, Hits wie „Amsterdam“ oder „Kling Klang“ wurden zu Evergreens. Die Kollaboration mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg ist nun ein weiterer Höhepunkt in der Karriere der Band: Hier haben sich zwei Partner getroffen, die sich in Sachen Rock, Jazz und Latin bestens miteinander verstehen. ‚Zusammen‘ heißt ihr gemeinsames Album, das mit seinem Tracklisting geradezu als Best-of durchgehen könnte. Doch in den neuen Arrangements stecken Überraschungen und Wendungen. Die Songs des Albums bilden einen Querschnitt aus drei Dekaden Keimzeit. Die Spanne reicht von Bandklassikern aus den frühen Neunzigern bis zu zwei neuen Songs: „Rohfassung“ und „Der verkaufte Kaspar“. Den Sprechpart von „Gold für einen Ring“ übernimmt Oliver Rohrbeck („Die Drei ???“), und im Keimzeit-Klassiker „So“ übernimmt Felix Meyer die Leadstimme. (hb) (Content/Edel) 2LP (audiophiles Vinyl) 0209354CTT / CD 0209380CTT // jetzt im Handel 14 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
neuheiten
Ben & Ellen Harper Hausmusik
Eltern und Kinder in einer Band, das kommt gar nicht so selten vor. Man denke etwa an Johnny Cash und June Carter, die vielfach mit ihren Sprösslingen kooperierten. Jetzt haben Ben Harper und seine Mutter Ellen eine Reihe sehr persönlicher Songs aufgenommen. ‚Childhood Home‘ enthält sechs Lieder aus der Feder des Sohnes und vier Titel von seiner Mutter. Die Großeltern mütterlicherseits hatten ein Instrumenten-Geschäft in Kalifornien namens „Folk Music Centre“, in dem Größen wie Ry Cooder, David Lindley und Taj Mahal verkehrten. Schon früh stand Ben Harper hinterm Tresen und beriet die Kundschaft. Der Mann hat Musik quasi in den Genen, „meine Mutter ist eine unglaublich großartige Sängerin und Gitarristin, mein Vater war zu Lebzeiten ein guter Perkussionist. Und schon meine Großmutter war eine tolle Gitarren- und Banjospielerin gewesen“, berichtet Ben. ‚Childhood Home‘ enthält ausschließlich akustische Instrumente, „sie werden es Americana nennen“, schätzt Ben Harper, „aber es ist Soul, California und amerikanischer Folk.“ Die warmen, anrührenden Lieder sind mitfühlende Skizzen des Lebens voller Liebe, Sehnsucht, Bitterkeit und Schmerz. Heimat sei eine zwiespältige Sache, bemerkt Harper, „du reißt aus dem Elternhaus aus, um später dorthin wieder zurückzukehren.“ Henning Richter Ben & Ellen Harper – Childhood Home (Concord/Universal) LP (ab 16.5.) 7235527 / CD 7235526 // jetzt im Handel
Kenny Wayne Shepherd // Goin‘ Home
„Der Blues ist hundert Jahre alt und immer noch quicklebendig“, stellt Kenny Wayne Shepherd fest. „Künstler wie Derek Trucks und Susan Tedeschi, Jonny Lang, Joe Bonamassa, also meine Generation von Blues-Musikern, halten ihn am Leben.“ Auf seinem neuen Album zollt der 37-Jährige Vorbildern wie den Kings (B.B., Albert & Freddie) Tribut, dazu covert er Songs von Johnny „Guitar“ Watson und Stevie Ray Vaughan. „Es sind allesamt Nummern, die nicht so oft nachgespielt wurden“, betont Shepherd. Heraus kommt eine Frischzellenkur für Klassiker, bei der reihenweise Promis mitmachen wollten. Ringo Starr trommelte auf einer Nummer, Warren Haynes und Joe Walsh griffen zu ihren Gitarren, Keb Mo sang und Kim Wilson (Fabulous Thunderbirds) blies in die Mundharmonika. Heraus kommt Roots Blues mit einem frischen Dreh. „Momentan ist Blues wieder angesagt, seine Popularität bewegt sich in Zyklen. Viele Leute lernen Bluesgitarre, zudem sind unsere Konzerte gut gefüllt. Unsere Musik ist zeitlos, deshalb klingt sie immer gut, das ist ihr großer Vorteil.“ (hr) (Mascot/rough trade) 2LP (180g) PRD74381 / Ltd. Ed. PRD74385 / CD PRD74382 // jetzt im Handel
CONOR OBERST // UPSIDE DOWN MOUNTAIN
Wo Nashville drauf steht, ist meistens auch Nashville drin – das gilt auch für das neue Soloalbum von Conor Oberst. Ebendort, in Nashville, nahm der Bright-Eyes-Sänger ‚Upside Down Mountain‘ auf und so sind viele der 13 Stücke von Country-Elementen geprägt. Langsam und schwermütig seufzt die Slide-Gitarre in Balladen wie „Lonely At The Top“ oder „Double Life“ mit Obersts so berührend wie zerbrechlich klingender Stimme um die Wette. Doch es geht nicht immer melancholisch zu. Gemeinsam mit dem amerikanischen Produzenten und Musiker Jonathan Wilson nahm Oberst dieses Mal eine ganze Menge Uptempo-Nummern auf. Geradezu betörend sind die jubilierenden Bläser in „Governor’s Ball“ oder in der ersten Single „Hundreds Of Ways“. Überhaupt ist ‚Upside Down Mountain‘ toll instrumentiert und erinnert in seinen besonders verspielten Momenten an die unbeschwerte Atmosphäre des Bright-Eyes-Albums „Digital Ash In A Digital Urn“. Mit anderen Worten: Es ist ein ganz und gar wunderbares Album. (nli) (Nonesuch/Warner) 2LP+CD 7559795607 / CD 7559795606 // ab 16.5. im Handel 15
neuheiten
The Roots HipHop-Satire Als eine Satire auf die HipHop-Community verstehen The Roots ihr neues, mittlerweile elftes Studioalbum‚ ‚… And Then You Shoot Your Cousin‘. „Es ist ein weiteres Konzeptalbum im Stil von ‚Undun‘, beschäftigt sich aber diesmal nicht mit einem Charakter, sondern ist eine Art Analyse von Stereotypen, die sich in der HipHop-Szene und darüber hinaus tummeln“, erklärt Rapper Black Thought. Musikalisch bleiben The Roots allerdings ihrem zurückgelehnten, intelligenten, HipHop-lastigen Sound treu. In der ersten Single „When The People Cheer“ unterlegt die Band die knackigen Rap-Lines von Black Thought mit sanftem Pianoklang, Highlight ist der auf Anhieb ins Ohr gehende Refrain. The Roots haben sich mit ihrem aktuellen Werk in Sachen „Organic HipHop“ in neue Dimensionen aufgeschwungen. „Das Album, das eine ungeheure Klangdichte besitzt, ist kurz genug, um es in einem Rutsch zu genießen. Man kann es aber auch portioniert hören“, so Black Thought. In der Tat gibt es viele interessante Möglichkeiten, sich diesem Meisterwerk der Roots zu nähern. (hb) The Roots – And Then You Shoot Your Cousin (Def Jam/Universal) LP 3782887 / CD 3782879 // ab 16.5. im Handel
Charles Aznavour Chanson-Legende Charles Aznavour ist der letzte noch lebende große klassische Chansonnier der Grande Nation und neben Brigitte Bardot und Jean-Paul Belmondo weltweit einer der bekanntesten französischen Künstler. Schon oft gab Aznavour seinen Abschied von der Bühne bekannt, aber noch immer kann er es nicht lassen. Anlässlich seines 90. Geburtstags am 22. Mai 2014 gibt er im Rahmen einer Tournee ein großes Konzert in Berlin. Zur Feier seines Geburtstags und als Würdigung seiner über 70-jährigen Karriere erscheint mit ‚Formidable – Das Beste‘ auch eine neue, bestechende Retrospektive des grandiosen, multitalentierten Künstlers. Besonderes Augenmerk wirft die Doppel-CD auf die deutschen Versionen seiner wichtigsten Chansons; teilweise stellt die Kopplung sie den französischen Originalen gegenüber. Die Palette der Lieder reicht von „Du lässt Dich gehen“ („Tu laisses aller“) bis zum posthum produzierten Duett „Plus bleu quetes yeux“ mit Edith Piaf. Mit 40 seiner besten Aufnahmen – von den 1960ern bis in die 2000er-Ära, chronologisch angeordnet – hält diese neue Sammlung einige der Schlüsselmomente des brillanten, alterslosen Monsieurs fest. (hb) Charles Aznavour – Formidable–Das Beste(Barclay/Universal) 2CD 3781486 // jetzt im Handel
Rainbirds Die besten in frischem Sound Tom Waits brachte Katharina Franck auf die Idee zum Namen ihrer Band. „Rainbirds“ ist ein Waits-Instrumental, „es war der Soundtrack der Idee, die ich von einer Band hatte“, erinnert sich Franck. Das gleichnamige Album ‚Rainbirds‘ (1987) ist ein Meilenstein deutscher Popmusik, sein Hit „Blueprint“ läuft bis heute im Radio. Mit ‚Yonder‘ kommt nun ein gutes Vierteljahrhundert später eine Platte, die ihre besten Lieder in frischem Sound präsentiert. „Meine Produzenten und neuen Bandmitglieder Gunter Papperitz und Bela Brauckmann hatten alle Freiheiten, mit den Songs zu arbeiten“, sagt die Vokalistin. Mal abgesehen vom Gesang ist ‚Yonder‘ ein Fest elektronisch erzeugter Musik, Gitarren fielen unter den Tisch. „Ich bin ein neugieriger Mensch und gespannt darauf, was kreative Leute mit meinen Liedern anstellen. So war das bei den Rainbirds von Anfang an.“ Damals zählten Namen wie Thomas Fehlmann (ex-Palais Schaumburg) und Top-Produzent Udo Arndt (Nena, Rio Reiser, Spliff, Annette Humpe und andere) zu Katharinas Ratgebern. Den Albumtitel ‚Yonder‘ wählte sie übrigens, weil man das Wort als „Ort zwischen hier und da“ verstehen kann, „ein Zustand, der alle Möglichkeiten offen lässt.“ (hr) Rainbirds – Yonder (Pure/Universal) CD 3779084 // jetzt im Handel 16 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
RE-ISSUES
Grace Jones Ihr Meilenstein Grace Jones schuf 1981 mit ‚Nightclubbing‘ ein Album, über das man noch heute spricht. Auch ‚Warm Leatherette‘ und ‚Living My Life‘, die ebenfalls zwischen 1980 und 1982 in den Compass Point Studios in Nassau auf den Bahamas zusammen mit den Produzenten Alex Sadkin und Chris Blackwell aufgenommen wurden, gerieten zu absoluten Meilensteinen. Genau in der Mitte: ‚Nightclubbing‘, ohne Frage das Album, das sie zur Legende gemacht hat. Im Verbund mit Keyboarder Wally Badarou, den Gitarristen Mikey ‘Mao’ Chung und Barry ‘White’ Reynolds, Percussionist Uziah ‘Sticky’ Thompson und der unschlagbaren Rhythmusgruppe, bestehend aus Lowell ‘Sly’ Dunbar und Robbie Shakespeare, entstand eine perfekt abgestimmte Mischung aus Coverversionen und eigenen Songs wie „Pull Up To The Bumper“, „I’ve Seen That Face Before (Libertango)“ und „Walking In the Rain“. ‚Nightclubbing‘ ist das ultimative Album, welches man mit Fug und Recht als ihr musikalisches Erbe bezeichnen kann, eine anspruchsvolle Melange verschiedener Sounds, brillante A&R-Arbeit, kurzum: ein Paradebeispiel für eine perfekte, harmonische Zusammenarbeit zwischen Künstlerin und Band. (hb) Grace Jones – Nightclubbing (Island/Universal) 2LP 5348054 / Ltd. Del. Ed. (2CD) 5348060 / Blu-ray Audio 5348446 / CD 5348092 // jetzt im Handel
Deep purple
Hörstoff präsentiert
guter klang ist besser
Zara McFarlane If You Knew Her
Jazz und Nu Soul in einem Klang, der schlicht „wow“ sagen lässt: fett, farbstark und filigran.
Rodrigo Y Gabriela 9 Dead Alive
Famos, mit welcher Präzision die beiden ihr Saitengewitter präsentieren. Ein echter Dynamiktest für die Speaker.
Im Zenit ihres Schaffens ‚Made In Japan‘ gilt als eines der größten Live-Alben der Rock-Geschichte. Nun wird das Meisterwerk in einer neu gemasterten Version im ursprünglichen Doppel-LP-Format auf 180-Gramm-Heavyweight-Vinyl wieder veröffentlicht. Aufgenommen bei drei Konzerten zwischen dem 15. und 17. August 1972 in der Festival Hall, Osaka, und im Nippon-Budokan, Tokio, war ‚Made In Japan‘ ursprünglich nur für den japanischen Markt gedacht. Vier Titel stammen vom Album ‚Machine Head‘ (1972), mit ihrer im Fan-Konsens besten Besetzung, bestehend aus Ian Gillan (Vocals), Ritchie Blackmore (Gitarren), Roger Glover (Bass), Jon Lord (Orgel, Keys) und Ian Paice (Drums). „Deep Purple waren zu diesem Zeitpunkt im Zenit ihrer Schaffenskraft“, erklärte Keyboarder Jon Lord. „Das Doppelalbum markiert alles das, wofür wir damals standen.“ Neben Led Zeppelin und Black Sabbath sind Deep Purple die wichtigste Band des britischen Hardrocks und Heavy Metals der 1970er und eine der bedeutendsten Gitarrenbands der Musikgeschichte. (sr) Deep Purple – Made In Japan (2014 Remaster) (Universal) 2LP 3769659 / Ltd. Vinyl Boxset 3769654 / Ltd. Super Del. Ed. 3769638 / Del. Ed. 3769640 / Bluray Audio 3771936 / CD 3771219 // ab 16.5. im Handel
Nils Petter Molvaer Switch
Gehauchte Trompetentöne treffen auf irrlichternde Klänge von Sitar und Pedal Steel Guitar – mal hörspielhaft, intuitiv, dann wieder sehr konkret.
Mehr guten Klang gibt es in der neuen Ausgabe der AUDIO, ab 9.5. im Handel! 17
neuheiten
Sonny Rollins Improvisationskunst Der legendäre US-amerikanische Tenorsaxofonist Sonny Rollins, der am 7. September dieses Jahres 84 Jahre alt wird, ist immer noch höchst aktiv. Der dritte Teil seiner jetzt auf CD vorliegenden ‚Road Shows‘ umfasst Liveaufnahmen, die zwischen 2001 und 2012 entstanden sind, und offenbart all die Stärken und Besonderheiten, die Sonny Rollins über Jahrzehnte kultiviert hat und die ihm bis heute eine treue Anhängerschaft beschert haben. Begleitet von Pianist Stephen Scott, Posaunist/Bassist Bob Cranshaw, den Gitarristen Bobby Broom und Peter Bernstein sowie den Schlagzeugern Steve Jordan, Perry Wilson, Victor Lewis und Kobie Watkins, bieten die sechs Tracks mit einer Gesamtspielzeit von über 70 Minuten ein schillerndes Konglomerat aus Stimmungen, Grooves und Schwingungen. Das gilt sowohl für seine grandiose Version von Noel Cowards Evergreen „Someday I‘ll Find You“ als auch für seine Eigenkompositionen „Solo Sonny 2“ und „Beji“. Und Jerome Kerns Klassiker „Why Was I Born?“ gerät zu einem fast halbstündigen Opus magnum der Improvisationskunst. Sonny Rollins ist einfach zeitlos gut. (hb) Sonny Rollins – Road Shows Vol. 3 (Okeh/Sony) CD 88843049982 // jetzt im Handel
Soundtrack
Violetta
Das lange Warten hat endlich ein Ende, denn die internationale TV-Erfolgsserie „Violetta“ kommt jetzt auch nach Deutschland. In „Violetta“ erzählt der gleichnamige Teenager die Geschichte vom Erwachsenwerden in Südamerika. Von neuen Freundschaften, nervigen Mitschülern, der ersten großen Liebe bis hin zu ihrem Traum vom Singen. Die Telenovela, die jetzt nach Deutschland kommt, feiert schon heute große Erfolge in Italien, Spanien und Frankreich – besonders bei den Mädchen. Passend zum TV-Start erscheint auch der Original Soundtrack zur weltweit erfolgreichen Teenie-Serie, der mit 14 Tracks zum Tanzen einlädt. Mit einem bunten Mix aus Popmusik, lateinamerikanischen Beats und einer Vielzahl weiterer Musikrichtungen bringen die Teenager ihre Emotionen und ihren Charakter zum Ausdruck und transportieren so das einzigartige südamerikanische Lebensgefühl. Auf dem Soundtrack und in der Serie werden die Songs in der spanischen Originalversion von den Hauptdarstellern gesungen. Schon die erste Single-Auskopplung „En mi mundo“ ist ein Song mit Ohrwurmgarantie. (hb) Various Artists – Violetta – Der Original-Soundtrack zur TV-Serie (Walt Disney Records/Universal) CD 8730755 // jetzt im Handel
Hedley in Keine Schublade Mit ihrem fünften Studioalbum ‚Wild Life‘ empfiehlt sich die kanadische Pop-Rock-Band auch dem deutschen Publikum. Das Quartett, bestehend aus Sänger Jacob Hoggard, Bassist Tommy Mac, Gitarrist David Rosin und Schlagzeuger Chris Crippin, das bereits 2007 mit seiner Debüt-Single „On My Own“ die Spitze der kanadischen Charts erklomm, schlägt mit ‚Wild Life‘ ein neues Kapitel in seiner bislang so erfolgreichen Karriere auf. Hedley beschreiben ihren Sound wie folgt: „Wir wollen uns auf keinen Fall in eine Schublade stecken lassen, weil es nicht den einen Musikstil gibt, den wir für unsere Stärke halten. Wir mögen tatsächlich alles Mögliche, von Popsongs, die echt Grenzen sprengen, bis hin zu intimen und sehr ehrlichen Balladen. Was das Album zusammenhält, ist der Gesangsstil.“ Die Einflüsse auf ihren Songs sind in der Tat mannigfaltig. Von Reggae über Gospel bis zu Pop-Punk ist alles dabei. Exemplarisch für die Vielseitigkeit von Hedley stehen Tracks wie die Uptempo-Nummern „Got Love“, „Dreaming‘s For Sleeping“ und „Headphones“, Country-Stücke wie „Heaven In Our Headlights“ und Balladen wie der Titelsong „Wild Life“ und „Pocket Full Of Dreams“. (hb) Hedley – Wild Life (Universal) Del. Ed. 3777085 / CD 3777087 // ab 16.5. im Handel 18 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
neuheiten Errorhead // Evolution
Die Zahl der deutschen Gitarrenhelden ist nicht besonders hoch, Marcus Deml zählt zu diesem erlauchten Kreis. Kein Geringerer als Toto-Gitarren-Titan Steve Lukather überreichte Deml 2005 in der Rock‘n‘Roll Hall Of Fame von Cleveland den „Guitar Hero“, auch bekannt als „Gitarren-Oscar“. 1998 hatte der „Mann mit dem Hut“ seine Band Errorhead gegründet, die dieser Tage ihr viertes Album ‚Evolution‘ veröffentlicht hat. „In unseren Songs herrscht der Geist der Siebziger“, erklärt Deml, „bei uns geht es in erster Linie um die Musik und in zweiter Linie um die Frage, wie man sie vermarktet. Vielfach ist das heute umgekehrt.“ Er habe immer noch die gleiche Begeisterung für Musik wie mit 15 Jahren, setzt der „Master of Stratocaster“ hinzu. Auf ‚Evolution‘ bewegt er sich in einem Feld zwischen Jeff Beck, Joe Satriani und Stevie Ray Vaughan. „Ich bin musikverrückt und spiele den ganzen Tag Gitarre. Aus 25 Songs, die wir erarbeiteten, habe ich die zwölf ausgesucht, die eine Linie haben. Für mich ist ‚Evolution‘ eine frische Rockplatte.“ (hr) (Lighthouse Records/H’art) CD LR 001 // ab 25.4.2014 im Handel
Chuck E. Weiss // Red Beans And Weiss
„Chuck E. Weiss ist ein rarer Schatz“, sagt sein Freund Johnny Depp über den USamerikanischen Songwriter, Sänger und Schlagzeuger Chuck E. Weiss, der sich mit unbekümmerter Spielfreude seiner ureigenen Form des Blues und Rock hingibt. Das neue Album ‚Red Beans And Weiss‘ widmet die Los-Angeles-Legende all jenen skurrilen Figuren, die einst das Flair der Stadt ausmachten. Ohne Zeitdruck mit Unterstützung von Tom Waits und Johnny Depp aufgenommen, ist Chuck E. Weiss‘ erstes Album seit 2006 eine wahre Fundgrube für alle Freunde des wahren, unverfälschten Rock‘n‘Rolls. In seiner Stimme schwingt etwas von Captain Beefheart und Willie Dixon mit. Sein Sound atmet die feucht-schwüle Luft der Südstaaten und den rolligen R&B von Los Lobos & Co. Sei es der Southern Swing in „Hey Pendejo“, der galoppierende Jazz in „Shushi“ oder der Rap-meets-Funk in „That Knucklehead Stuff“, stets erweist sich Weiss als musikalischer Freudenspender, dem zuzuhören nie langweilig wird. (hb) (Anti/Indigo) 2LP+CD 989401 / CD 989402 // jetzt im Handel
Robert Francis & The Night Tide // Heaven
In der Tradition klassischer Songwriter steht der Kalifornier Robert Francis, der sich auf seinem vierten Album ‚Heaven‘ bruchlos durch die Genres spielt. Einer intensiven Auseinandersetzung mit den Irrungen und Wirrungen der Jugend und der verlorenen Unbeschwertheit jener Tage gleichen seine neuen Songs, die er mit seiner Begleitband The Night Tide auf den Weg bringt. Drogen und Alkohol entronnen, die ihm zwischenzeitlich die Lust an der Musik vergällt hatten, lässt es der jetzt 26-jährige Gitarrist, Sänger und Komponist auf ‚Heaven‘ tiefenentspannt angehen. Ruhig und selbstbeherrscht klingt sein zeitloser Rock‘n‘Roll, der mit Songs wie „Something Tells It Not To“, „Ukiah“ oder der in endlose Weiten entschwebenden Ballade „Hotter Than Our Souls“ den Ohren und der Seele schmeichelt. Robert Francis vermag mit seiner Stimme unmittelbare Nähe herzustellen und Gefühle zu erzeugen, die uns dem Himmel auf Erden ein Stück näher bringen. Seine Songs sind Konstrukte, die sich um Dinge drehen, die größer sind als wir selbst. (hb) (Membran/Sony) CD 88515033819 // jetzt im Handel
Baby Guru // Marginalia
Nachdem sich die drei Musiker von Baby Guru zum ersten Mal in einem Probekeller in Athen trafen, stand für sie fest, dass sie eine große Gemeinsamkeit haben: Klassische Rockbandsachen langweilten sie nur. Zu groß waren ihre Vorlieben für eher verschrobene Stile wie Krautrock, Psychedelic oder aktuelle Einflüsse aus dem Afrobeat. Und so widmen sie sich seit ihrer Gründung 2009 genau diesen Einflüssen. Entstanden ist ein Stil zwischen rauen, punkigen Einflüssen, Achtziger-Pop, Siebziger-Rock und analogen Synthesizerklängen. Das klingt zumeist experimentell abgefahren mit verhallten Gesängen, einer hippiesken The-Doors-Gedächtnisorgel und knarzenden Bässen wie zum Beispiel in „Two Days Ago“ oder „Anticipation“. Die Vorlieben werden bewusst nicht verheimlicht. Im Gesamtbild ist das aber trotzdem durchaus eingängig, gut arrangiert und voller wiedererkennbarer Melodien. Mal verträumt („Explain“) und mal eher treibend und tanzbar („Exegesis“). (nie) (Inner Ear/rough trade) LP+CD INN087L / CD INN087 // jetzt im Handel 19
Hörstoff The Golden Grass The Golden Grass Der Wind der Siebziger weht durch den funkigen Southern Rock, der in Brooklyn, New York, beheimateten Band The Golden Grass. Auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum lässt das Powertrio von AllmannBrothers-Anklängen bis zu CCR und Jimi Hendrix Experience nichts anbrennen. Druckvoll ist der Rhythmus, heftig wabern Hammondorgel und elektrische Gitarre durch die Goldene Ära psychedelischer Texturen, garniert mit schwebenden Harmony Vocals. Die Songs von Bassist Joseph Noval, Drummer Adam Kriney und Gitarrist Michael Rafalowich, die von der großen Liebe und dem schnellen Aus derselbigen ebenso erzählen wie von der ewigen Suche nach immer neuen Abenteuern, stehen den Original-Vorbildern in Sachen knackiger Arrangements und mitreißender Grooves in nichts nach. The Golden Grass sind eine garantiert rezeptfreie Droge für eine energiegeladene Zeitreise zu unvergänglichen Sunshine Vibes. (hb)
Mark Berube Russian Dolls In seiner Heimat Kanada wird der Singer/Songwriter Mark Berube schon als „Leonard Cohen seiner Generation“ gefeiert. Sowohl in der nordamerikanischen Folk-Tradition als auch in der musikalischen Geschichte Südafrikas (eine seiner Obsessionen) und in der Popwelt verwurzelt, zeigt er, wie weit die unterschiedlichen Einflüsse seines eklektischen Sounds ursprünglich auseinanderliegen. ‚Russian Dolls‘ vereint Episches mit Vertrautem, Akustisches mit Synthetischem, Vergangenes mit Zukünftigem – und lässt dabei genügend Raum für überraschende Wendungen. Der Titelsong explodiert nach verhaltenem Beginn in einen Klangrausch, erzeugt von Keyboards, Bass, Becken und Omnichord. Auf „Carnival Lights“ wandelt Berube auf fast schon barock-verspielten Rap-Pfaden, und „Queen And Country“ sorgt allein schon mit der Stimme von Gastsängerin Katie Moore für eine prickelnde Atmosphäre. Mark Berube beherrscht die Kunst des Songwritings vorzüglich. (hb)
(Svart/Cargo) LP 00071598 / Coloured Green Vinyl 00071597 / CD 00071599 // ab 9.5. im Handel
(Two Gentlemen/rough trade) CD TWOGTL051-2 // jetzt im Handel
Dolly Parton Blue Smoke Keine Country-Sängerin kann mehr Auszeichnungen vorweisen als Country-Legende Dolly Parton. Auch nach beinahe fünfzig Jahren im Musikbusiness denkt sie noch lange nicht ans Altenteil. Jetzt erscheint ihr neues Studioalbum ‚Blue Smoke‘, dem sich die gleichnamige World Tour anschließt, die sie im Juli auch nach Köln (5.7.) und Berlin (6.7.) führen wird. Auf ‚Blue Smoke‘ beschwört Dolly Parton den Charakter der Smoky Mountains in Tennessee, wo sie aufwuchs, und gleichzeitig ist das Album auch eine Rückbesinnung auf die musikalischen Wurzeln. Neben überwiegend eigenen Titeln gesellen sich auch ihre Versionen von Bon Jovis „Lay Your Hands On Me“ und Bob Dylans „Don’t Think Twice It’s All Right“ hinzu. „Die neue CD vereint alle für mich typischen Klangfarben in jenen Musikgenres, in denen ich mich im Laufe der Jahre versucht habe”, so Dolly Parton. Und das sind traditionelle Songs aus den Bergen wie „Banks Of The Ohio“ und „If I Had Wings“, gefühlvolle Titel wie „Miss You – Miss Me“ und Bluegrass-Songs wie „Home“, „Blue Smoke“ und „Don’t Think Twice“. Der Bluegrass-Stil nimmt auf ‚Blue Smoke‘ eine zentrale Position ein. Man merkt‘s am Einsatz der Bluegrass-Instrumente. (hb)
Slowly Rolling Camera Slowly Rolling Camera Ein ganz heißer Tipp für Drum&Bass-, TripHopund Jazz-Aficionados ist das Quartett Slowly Rolling Camera, das auf seinem selbstbetitelten Debüt für frischen Wind in der Pop/ Jazz-Crossover-Kultur sorgt. In Großbritannien werden Pianist und Komponist Dave Stapleton, Sängerin Dionne Bennett, Sound-Designer und Produzent Deri Roberts und Schlagzeuger Elliot Bennett schon als „the next big thing“ gefeiert. Mit massiven Grooves, entfesselten Hooklines und extrem emotionalem Kontrastreichtum erinnert Slowly Rolling Camera an das Cinematic Orchestra, Portishead und Massive Attack, versehen mit einer Prise John Coltrane. Verstärkt durch eine illustre Gastmusikerschar brillieren ihre Songs durch frische, satte Arrangements, die sich mit texturierten Harmonien und belebenden Rhythmen zu atmosphärischen Klanglandschaften voll sinnlicher Schönheit verdichten. Slowly Rolling Camera ist ein Name mit Bedeutung: Die Ästhetik der Musik zieht ihre Kraft aus einer Serie von Bildern, die sich gemächlich entfalten und zu intuitiven Entdeckungsreisen in die Tiefen unseres Bewusstseins einladen. Slowly Rolling Camera bietet Audio-Preziosen voller Geheimnis, die unmittelbar mit dem lebendigen Strom der Popkultur verbunden sind. (hb)
(Masterworks/Sony) CD 88843032692 // ab 9.5. im Handel
(Edition Records/Soulfood) CD EDN 1048 // ab 9.5. im Handel
20 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
Hörstoff Boy Hits Car All That Led Us Here Druckvoll, leidenschaftlich und durchdrungen von emotionaler Härte sind die Songs des aus dem Schmelztiegel Los Angeles kommenden Trios Boy Hits Car. Die Band um Sänger und Gitarrist Cregg Rondell, die seit 1993 am Start ist und seither nicht nur im Studio, sondern auch auf den großen Rockbühnen der Welt bewiesen hat, wie man mit geradeaus marschierendem Alternative Rock die Fans an sich bindet, lässt auch auf ihrem neuen Longplayer ‚All That Led Us Here‘ nichts anbrennen. Ursprünglicher und authentischer denn je, gehen Boy Hits Car mit dem nötigen Maß an Härte und Dynamik zu Werke. Gewürzt mit weltmusikalischen Sounds und Klängen, legt das Album schon mit dem Opener „Silhouettes Fade“ die Latte in puncto Musikalität und rhythmischer Finesse ziemlich hoch. Tracks wie die harschen, hart rockenden „The Extremist“ und „Quiet Storm“ oder das epische „Ocean Equation“ erfinden das Rock-Genre zwar nicht neu, fügen ihm aber Songs hinzu, die das Zeug zu Klassikern haben. (hb) (Eternal Sound/Membran) CD ESR009 // jetzt im Handel
Animals As Leaders The Joy Of Motion Metal und Heavy Rock werden ja schon seit jeher von anderen Stilrichtungen und musikalischen Wurzeln stark beeinflusst, beziehungsweise sind aus ihnen entstanden. Doch häufig ist es so, dass es in musikalischen Progrock-Katastrophen endet, wenn diese Einflüsse zu deutlich in den Vordergrund gestellt werden und eher heterogen nebeneinander stehen. Ganz anders verhält es sich bei Animals As Leaders. Auf der Grundlage des virtuosen Gitarrenspiels von Mastermind Tosin Abasi und Javier Reyes entfalten sich unterschiedliche Stile vollkommen homogen ineinander verwoben. An Klassik angelehnte Pickings („The Future Awaited Me“), Jazz-Ausflüge („Another Year“), Electro-Einflüsse („Crescent“) und vor allem eine Menge Metal- und Progriffs vereinen sich zu einem modernen, progressiven Klangbild. Die Übergänge sind nahtlos. Eben noch Achtziger-Prog, dann schon 2014er Hardcore, dann Jazz. Das Ablegen musikalischer Scheuklappen ist vor dem Hörerlebnis notwendig. Aber dann kann sich der Hörer voll auf diese handwerklich erstklassige Hochgeschwindigkeits-Wildwasserfahrt des instrumentalen Heavyrocks einlassen. (nie) (Sumerian/Soulfood) CD SUM 473 // jetzt im Handel
Wallis Bird Architect Die irische Musikerin Wallis Bird, die in Berlin einen Neuanfang suchte, hat ihn mit ihrer neuen CD ‚Architect‘ gefunden. Das Werk spiegelt ihre Erfahrungen in der neuen Heimat in Songs wie „I Can Be Your Man“ wider, in dem sie die Liebe zu einer Frau besingt. Mit ihren Gefühlen hält Wallis Bird nicht hinter dem Berg. Erfrischend selbstbewusst hält sie sich auch in Sachen Sound nicht an eng gesteckte Genregrenzen, sondern schöpft aus einer großen stilistischen Bandbreite, die sie um Elektro-Einflüsse bereichert hat. Befeuert von einem minimalistischen R&B ist die erste Single-Auskopplung „Hardly Hardly“, die sich als clubbiger Ohrwurm erweist. Und auch „Gloria“ ist als Tanzflächenfüller ein Knüller. Wallis Bird ist mit ‚Architect‘ ganz bei sich selbst angekommen: Unglaublich berührend fordert sie in „The Cards“ und „Daze“ die Herrschaft über ihr Herz zurück und die über ihre Sexualität fordert sie in Liedern wie „Girls“ ein. Wallis Bird zeigt einmal mehr, dass man mit Originalität und künstlerischem Behauptungswillen Erfolg haben kann. (hb) (Bird Rec./rough trade) LP+CD KK14-04 / Ltd. Del. 2LP (180g)+2CD KK14-06 / Ltd. 2CD Del. Box KK14-05 / CD KK14-01 // jetzt im Handel
Her Name Is Calla Navigator Mit seinem Debüt ‚The Quiet Lamb‘ konnte das englische Quintett einen triumphalen Einstand mit seinem klaustrophobischen Pop-Sound in der britischen Musikszene feiern. Stille. Nun liegt mit ‚Navigator‘ der Nachfolger vor, an dem die Quintettmitglieder drei sehr ereignisreiche Jahre lang gearbeitet haben, in denen viele Unwegsamkeiten des Lebens die Band auseinanderzureißen drohten. Mit schwebenden Streichern und atemberaubenden Crescendos kommen ihre neuen Songs daher, die sich eher auf Schleichpfaden den Weg in die Gehörwindungen der Zuhörer bahnen. Zwischen Pop, Rock, Folk und Electronica wechseln Her Name Is Calla die Klangfarben voll irritierender Traurigkeit und Fragilität. Das Songdutzend, mehrheitlich von Gitarrist und Sänger Tom Morris und Drummer/Keyboarder Adam Weikert geschrieben, erzählt berührende Geschichten über zerbrochene Träume und über den Wunsch, sein altes Leben hinter sich zu lassen und sich in ein völlig neues, unbekanntes Leben zu stürzen. Wie der Soundtrack für einen noch zu drehenden Film, sorgt ‚Navigator‘ schon als Kopfkino für starke Momente. (hb) (Function Records/Cargo) LP 00071902 / CD 00071903 // ab 9.5.im Handel
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hörstoff Broken Twin May Höchst sparsam sind die Arrangements, dem freien Spiel unterworfen sind die Piano- und Streicherklänge, die den subtilen Gesang von Majke Voss Romme begleiten, die hinter dem Projekt Broken Twin steckt. Mit ihrem Solodebütalbum ‚May‘ nimmt die Dänin den Hörer mit auf einen emotionalen Trip durch ihre Traumwelten und Visionen. Warm und gedämmt ist der Sound, minimalistisch und ätherisch sind die Songs, die Majke, unbeeinflusst von irgendwelchen Vorgaben nur ihrer inneren Stimme folgend, komponiert und getextet hat. Die Sängerin und Pianistin, die zuvor der Formation Glass Arena angehörte, hat sich mit Broken Twin ihre ganz eigene Musikwelt geschaffen. Voller romantischer Melancholie sind ihre total entschleunigten Lieder wie „The Aching“, „Soon After This“ oder „In Dreams“. Nur die erste Singleauskopplung „Sun Has Gone“ strahlt eine gewisse Leichtigkeit aus. Dennoch macht es irgendwie Spaß, sich von den melancholischen Vibes entspannen zu lassen. Was Nico, Lou Reed oder Nina Simone vormachten, gelingt Broken Twin aka Majke Voss Romme mit Leichtigkeit. (hb) (Anti/Indigo)LP 988651 / CD 988652 // jetzt im Handel
Sweet Apple The Golden Age Of Glitter Auch wenn der Bandname keine Kunstschöpfung, sondern eine Anlehnung an den Nachnamen des Bassisten und Sängers Dave Sweetapple ist, passt er ausgesprochen gut zur Musik. Hervorragend gelaunt, munter rockend und mit poppigen Melodien im Gepäck legen die vier Musiker los. Gleich der Opener „Wish You Could Stay (A Little Longer)“ strotzt vor sehnsüchtigem Sommergefühl inklusive einer echten Hitmelodie. „Back to the beach where the moon disappears“ heißt es da, und wir kommen gern mit. Mal geht es eher ein wenig in Richtung Siebziger-Stadionrock, dann in Richtung einer Indie-Powerpopkreuzung. Für die GuteLaune-Indie-Rock-Nummern zeichnet neben Sweetapple auch J Masics (Dinosaur Jr.) mit verantwortlich. Mark Lanegan (Screaming Tress/Queens Of The Stoneage) und Robert Pollard (Guided By Voices) haben Gastauftritte, die sich perfekt einpassen. Und auch wenn in manchen Momenten die Textinhalte eher bittersüß werden, bleibt stets das Gefühl absoluter Spielfreude und Energie im Raum. (nie)
Kyng Burn The Serum Es rockt, heavy und hart und vor allem im Sinne der Popmusikgeschichte „klassisch“. Kyng aus Kalifornien mischen all das was in den vergangenen Jahrzehnten als Heavy- und Hard-Rock über die Bühnen der Welt gegangen ist, zu einer eigenen Mixtur. Die ist nicht die Neuerfindung irgendeines musikalischen Rades, aber einer deftiger Rock-Cocktail, der Fans des Genres so gut schmecken wird wie seine Zutaten. Denn auch wenn sich die Musiker überall ein wenig bedienen, ist das alles keinesfalls beliebig. Verwurzelt ist das alles im SiebzigerHardrock, aber dabei keine Kopie dieses Stils. Auch Achtziger- und Neunziger-Einflüsse kommen zum Tragen, und genau das macht das Alleinstellungsmerkmal von Kyng aus. Zumeist wird geradeaus gerockt. Ausbrecher sind kleine Prog-Ausflüge („Burn the Serum“) und die finale, zerbrechliche Ballade „Paper Heart Rose“. (nie) (Razor & Tie/rough trade) CD 79301834972 // jetzt im Handel
Fuck Art, Let’s Dance Atlas „Fuck Art, let´s dance!“ – ein Spruch, den gelangweilte Schüler an Tafeln malen könnten, ein Statement gegen Verkopfung statt Clubbesuchen und vor allem ein Versprechen. Wenn man das ganz oberflächlich betrachtet, erwartet man bei so einer Ansage eigentlich billige, eintönige Discostampfer, deren einziger Zweck das Füllen von Tanzflächen ist. Doch die 13 Songs auf dem Debütalbum der Hamburger sind ganz anders. Klar, sie sind tanzbar und von Beats durchzogen. Doch die sind keineswegs nur im Uptempo angesiedelt und haben auch längst nicht alle ihr lustigstes oder schärfstes Partyoutfit angezogen. Stattdessen bleibt Raum für ruhige, melancholische Tracks: Musik für die Untermalung von Tanzenden in Schwarz-Weiß in verlangsamter Darstellung und unter permantem Stroboskop. Das hier ist nicht die Großraumdisco, das ist der Undergroundclub und die Indie-Disco oder eine Heimfahrt nach durchzechter Nacht durch die Metropole und die Lichter der Stadt spiegeln sich in den Pfützen. Und so ist Fuck Art, Let´s Dance! auch ein wenig Understatement. Denn Kunst ist dieses Debüt durchaus auch. (nie) (Audiolith/Broken Silence) LP 00562 / CD 00561 // jetzt im Handel
(Plastic Head/Soulfood) LP TPE 901601 / CD TPE 901602 // jetzt im Handel
Die nächste Ausgabe erscheint am
06.06.2014
22 Jetzt Plattenladen-Tipps-NewSletter BESTELLEN: www.allmymusic.de
jazz LAKE STREET DIVE // BAD SELF PORTRAITS
In den USA sind sie das neue große Ding: Ein gemischtes Doppel, das sich am renommierten New England Conservatory Of Music in Boston kennengelernt hat, seit zehn Jahren und drei Alben durch die Lande tingelt und sich einen hervorragenden Ruf erspielt hat. Eben als Band, die handwerkliches Können mit geballter Leidenschaft vereint und für einen mustergültigen Mix aus Jazz, Rock und Soul steht. Sprich: genreübergreifend und künstlerisch wertvoll. Was sich auf ‚Bad Self Portraits‘ fortsetzt: Ein Werk mit elf Stücken, die richtig kraftvoll und dynamisch losrocken, aber auch die Fahne von Motown & Stax hochhalten sowie durch humorvolle Texte und natürlich Frontfrau Rachael Price glänzen. Ein echtes Stimmwunder, das sämtliche Stile wie Tonlagen beherrscht, eine betörende, unterschwellige Erotik ausstrahlt und an die junge Natalie Merchant (10.000 Maniacs) erinnert. Kein Wunder, dass T-Bone Burnett und David Letterman zu den größten Bewunderern zählen – diesem Quartett gehört Gegenwart wie Zukunft. (ma) (Signature Sounds/Cargo) LP 00070834 / CD 00069182 // jetzt im Handel
Melanie De Biasio // No Deal
Als eine neue Stimme in der internationalen Jazz-Szene wird die Belgierin Melanie De Biasio von der einschlägigen Presse gefeiert. Auf ihrem tiefgründigen aktuellen Album ‚No Deal‘ fühlt sie sich ganz den klassischen Vorgaben von Billie Holiday bis Abbey Lincoln verpflichtet. Mit ihrem klaren und wunderschönen Timbre verbreitet sie in den insgesamt sieben Tracks aus eigener Feder eine betörende Stimmung, die weit über das Jazz-Genre hinausreicht. „Es ist nicht wirklich Jazz, aber es ist ein Teil davon“, sagt Melanie De Biasio über ‚No Deal‘, das sie als „Evolutive Pop“ bezeichnet. Beginnend mit dem intimen Track „I Feel You“ über das von einem sanften Sound getragene „No Deal“ bis zum Farewell-Song „With All My Love“ reicht das in der Tat Stil- und Genregrenzen sprengende Werk der mit großer Eleganz auftrumpfenden Chanteuse. Zwischen mesmerisierenden Pianoklängen und schwebender Percussion zieht Melanie De Biasio ihre unvergleichlich schöne Bahn. (hb) (Play It Again Sam/rough trade) LP+CD 39219641 / CD 39219642 // jetzt im Handel
Nikki Yanofsky // Little Secret
Seit sie 2004 mit nur zwölf Jahren als jüngste Hauptattraktion in der Geschichte des Internationalen Jazzfestivals von Montréal einen verheißungsvollen Karrierestart hinlegte, hat Nikki Yanofsky eine große künstlerische Entwicklung durchlebt. Kein Geringerer als Quincy Jones hat nun ihr neues Album ‚Little Secret‘ produziert, das mit einem herzerfrischend neuen Sound aufwartet, der Popsongstrukturen mit ausgeklügelten Harmonien kombiniert. Hinzu kommen clubtaugliche Beats mit fetzigen Bigbandbläsern und ohrwurmige Melodien mit ausgelassenen Scat-Soli. Es ist ein Album, das Jazzaficionados genauso anziehen und faszinieren wird wie Popliebhaber. Exzellente Beispiele dafür sind Songs wie „Something New“, für den sich Nikki ein paar Hooks von Quincy Jones‘ „Soul Bossa Nova“ geborgt hat, oder „Little Secret“, für den sie den mitreißenden Rhythmus von Benny Goodmans „Sing Sing Sing“ modernisiert hat. Nicht minder begeisternd sind auch ihre Interpretationen des Johnny-Mercer-Klassikers „Jeepers Creepers“ und der Doors-Nummer „Waiting For The Sun“. (hb) (Emarcy/Universal) CD 3776252 // ab 9.5. im Handel
Helge Lien Trio // Badgers And Other Beings
Das mehrfach ausgezeichnete norwegische Helge Lien Trio demonstriert auch auf seinem neuen Longplayer ‚Badgers And Other Beings‘ die hohe Kunst des nordischen Piano-Trio-Stils. Nahtlos knüpfen die zehn Kompositionen an die atmosphärisch dichten Songs des Vorgängers ‚Natsukashii‘ an. Durchdrungen von einer ungebremsten Lust am freien Spiel erzeugen Pianist Helge Lien, Bassist Frode Berg und der neue Schlagzeuger Per Oddvar Johansen Momente voller Glück und Magie. Sowohl die hypnotischen Grooves, die Esbjörn Svenson auszeichneten, als auch das lyrische Spiel eines Bill Evans vereint Helge Lien in seiner Pianokunst, während sich die Rhythmuscrew dazu mit schlankem Klang einklinkt. Einerseits reflexiv, andererseits experimentell, wird das Trio auf der Suche nach neuen musikalischen Möglichkeiten immer wieder fündig. In „Calypso“ und „Folkmost“ spielen die Norweger mit weltmusikalischen Elementen, während sie in „Hvalen“ und „Badger‘s Lullaby“ Klänge und Melodien spielen, die oft nur lose an klare Formen und Strukturen gebunden sind. Ein Album für Genießer. (hb) (Ozella Music/Galileo) LP OZ1055LP / CD OZ055CD // jetzt im Handel 23
Plattenladen des Monats
Hot Shot Records, Bremen Hot Shot Records erfüllt seit über 20 Jahren die Wünsche der Bremer Musikliebhaber. Auf 1.100 Quadratmetern in direkter Innenstadtlage wird ein riesiges Sortiment von über 60.000 verschiedenen CDs, DVDs und LPs präsentiert. Auch jenseits der eingetretenen Chartspfade findet man hier ein sehr gut sortiertes Angebot in den Bereichen Blues, Jazz, Soul, Alternative sowie die größte Auswahl in den Bereichen Hard Rock, Heavy Metal und Progressive in Norddeutschland. Die Schallplatte nimmt einen großzügigen Teil des Verkaufsraums ein. Selbst extravagante Wünsche im FSK-18-Bereich der DVD-Abteilung werden erfüllt. Abgerundet wird das Einkaufserlebnis durch eine freundliche und kompetente Beratung in einer angenehmen Atmosphäre. Den frechen Spruch für den Heimweg gibt es gratis dazu – hier wird „High Fidelity“ gelebt. Plattenladentipp: Gotthard ‚Bang!‘ – Die Hardrocker aus der Schweiz veröffentlichen mit ‚Bang!‘ ihr elftes Studioalbum, das zweite Album mit Sänger Nic Maeder, welcher den Gesang nach dem Tod von Frontmann Steve Lee übernommen hat. 14 druckvolle Titel sorgen für ein abwechslungsreiches Album. Die Deluxe-Edition bietet noch zwei Bonustracks ... für Fans der Band ein Pflichtkauf und für neue Fans ein tolles Einsteiger-Album. Hot Shot Records, Knochenhauerstr. 20-25, 28195 Bremen, Tel.: 0421-704730, Fax: 0421-706452, E-Mail: norbert@hotshotrecords.com, Web: www.hotshotrecords.com Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 bis 19 Uhr
plattenläden
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