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NICK MASON'S SAUCERFUL OF SECRETS

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METALLICA

METALLICA

EINE LEGENDE SPIELT LEGENDÄRE SONGS

ROCK Biffy Im vergangenen Jahr erweckte Nick Mason die Musikgeschichte zum Leben. Zusammen mit seinen Saucerful Of Secrets spielte der ehemalige Pink-Floyd-Drummer ein paar Konzerte und brachte einige Stücke seiner Band sowie weitere Highlights auf die Bühne. Der Mitschnitt liegt nun auf dem Album ‚Live At The Roundhouse‘ vor, welches 22 Lieder enthält, die während zwei Live-Gigs im Mai 2019 im Londoner Konzerthaus The Roundhouse aufgenommen wurden. Mit seiner Combo Nick Mason’s Saucerful Of Secrets, bestehend aus Gary Kemp, Guy Pratt, Lee Harris und Dom Beken, lässt der Drummer den Sound der frühen Pink-Floyd-Ära wiederaufleben. Songs, die jahrzehntelang nicht mehr live zu hören waren, gab er endlich wieder vor Publikum zum Besten. Für Nick bedeutete dies das Ende seiner mehrjährigen BühnenAbstinenz, denn er war seit 2007 nicht mehr aufgetreten. Nachdem er im Mai 2018 erstmals – auf der Klubbühne des Dingwalls im Londoner Stadtteil Camden – vor Publikum auftrat, wurde er stürmisch bejubelt, bevor ein Jahr später die große Live-Kür im Roundhouse stattfand. Mit Leidenschaft und Energie gab man Klassikern wie „Arnold Layne“ oder „Interstellar Overdrive“ im schnörkellosen Rock-Sound die Sporen. (hb)

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Nick Mason’s Saucerful of Secrets – Live at the Roundhouse (Columbia/Sony) 2LP 190759827116 / Blu-ray 190759827499 / 3CD 190759827222 // ab 18.9. im Handel

STEVE HACKETT LIEBLINGSALBEN DES GENESIS-GITARRISTEN

PROG-ROCK Der Name verrät es: Mit ‚Selling England By The Pound & Spectral Mornings: Live At Hammersmith‘ veröffentlicht der ehemalige Genesis-Gitarrist Steve Hackett ein neues Konzertalbum und einen neuen Konzertfilm. Begleitet von seiner Tour-Band, bestehend aus Roger King (Keyboards), Jonas Reingold (Bass), Rob Townsend (Saxofon/Flöten), Craig Blundell (Drums/ Perkussion) und Nad Sylvan (Gesang) sowie den Gästen John Hackett (Flöte) und Amanda Lehmann (Gitarre/ Gesang), brachte Hackett erstmals sein Lieblings-Genesis-Album sowie Teile seines Lieblingssoloalbums auf die Bühne. ‚Selling England By The Pound‘, das fünfte Studioalbum von Genesis, gilt als ein Höhepunkt der Progressive-Rock-Phase der Band. Das Konzert im Hammersmith Eventim Apollo enthält neben der vollständigen Aufführung von ‚Selling England By The Pound‘ auch ausgewählte Titel aus ‚Spectral Mornings‘ sowie Stücke aus Hacketts gefeierter Veröffentlichung ‚At The Edge Of Light‘ aus dem Jahr 2019. „Die Zusammenführung von drei persönlichen Lieblingsalben, darunter das Album ‚Selling England by the Pound‘, Highlights von ‚Spectral Mornings‘ und ‚At The Edge Of Light‘, war ein ganz besonderes Live-Erlebnis“, so Hackett. (hb)

Steve Hackett – Selling England By The Pound & Spectral Mornings: Live At Hammersmith (Inside OutMusic/Sony) 5LP+CD 194397930214 / ltd. Edition 2CD+Blu-ray+DVD im wertigen Artbook 194397929928 / ltd. Digipak 2CD+Blu-ray 194397930023 / 2CD+DVD Multibox 194397930122 // ab 25.9. im Handel

AMERICA

GREATEST HITS IN CONCERT

SOFT-ROCK Für sonnigen California-Pop und eingängige Melodien à la Beatles steht die Band America, die 1972 mit „A Horse With No Name“ erstmals die internationalen Charts eroberte. Bis 1977 als Trio unterwegs, besteht der Kern der Band seither aus Dewey Bunnell und Gerald Beckly. In diesem Jahr begehen America ihr 50-jähriges Jubiläum, das nun mit dem „Ohne Filter“-Konzertmitschnitt von 1999 auf Ultimate HiQuality CD und 180-Gramm-Vinyl gefeiert wird. ‚Greatest Hits in Concert‘ spannt einen Bogen über die Karriere dieser exzellenten Musiker, beginnend mit den Hits aus ihrem ersten Album ‚America‘ bis hin zu ‚Human Nature‘ aus dem Jahr 1998. Dank der großartigen Spiellaune von Gerry Beckley und Dewey Bunnell geraten Titel wie „Ventura Highway“, „Lonely People“, „Last Unicorn“, „Sandman“ oder „Sister Golden Hair“ zu zeitlos schönen Liedern, bestückt mit Killer-Harmonien, feinen Pop-Hooks und beglückenden Lyrics. „Unser Hauptanliegen war es, die perfekte Melodie zu finden. Wir suchten nach der perfekten Harmonie“, so Bunnell. Das Vorhaben kann als gelungen bezeichnet werden. (hb)

NEAL MORSE

NEUE BOTSCHAFTEN VOM PROGRESSIVEROCK-APOSTEL

PROG-ROCK „Ich glaube, ‚Sola Gratia‘ gehört zu den besten Alben, die ich jemals gemacht habe“, sagt der Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist Neal Morse über sein neues Solowerk. Solo trifft allerdings nicht ganz zu, denn der amerikanische Rockmusiker hat bei ‚Sola Gratia‘, dem ein Konzept um den Apostel Paulus zugrunde liegt, Unterstützung von seinen langjährigen Partnern Mike Portnoy (Ex-Dream Theater), Randy George, Eric Gillette, Bill Hubauer und Gideon Klein erfahren. Aufgrund der Pandemie wurde das Album im April 2020 virtuell aufgenommen. Für Morse ist es das erste Album, das er getrennt voneinander aufgenommen hat. „Ich schickte ihnen die Basis-Tracks und fragte sie, ob sie bestimmte Dinge neu arrangieren wollen, aber sie sagten mir nur: „Nein, das ist großartig!“, also spielten sie einfach nur ihre Parts ein und schickten sie mir zurück“, so Morse, der ‚Sola Gratia‘ zuerst im Kopf entwickelte und es dann in einem inspirierenden Umfeld weiterentwickelte, das er auf einem Segeltörn von Australien nach Neuseeland vorfand. „Als ich zurückkam, war ich sehr gespannt über das neue Material, und ich beschloss, weiter an dem Projekt zu arbeiten.“ Und das hat sich definitiv gelohnt! (hb)

Neal Morse – Sola Gratia (Inside OutMusic/Sony) 2LP+CD 194397851113 / CD 194397851021 / 2CD 194397850925// jetzt im Handel

BLACKFIELD

ABWECHSLUNGSREICHES GESAMTKUNST- WERK

ARTROCK Blackfield ist eine Artrock-Band, die 2000 von Israels Superstar Aviv Geffen und dem mehrfach Grammy-nominierten Solokünstler und Produzenten Steven Wilson gegründet wurde. Seit 2009 hat Geffen die kreative und musikalische Führungsrolle übernommen. Jetzt meldet sich Blackfield mit dem neuen Album ‚For The Music‘ zurück. Wie aus einem Guss klingt das Duo auf seinem bisher ehrgeizigsten und üppigsten Werk, das psychedelisch angehauchte Melodien und exquisite Balladen zu einer perfekten Pop-Sensibilität verschmilzt und gleichzeitig einen ernsten und manchmal dunklen Unterton trägt. Aviv ist in die Rolle des Produzenten, Texters, Komponisten und Instrumentalisten geschlüpft, während sich der Brite Steven Wilson effektvoll als Sänger und Gitarrist in Szene setzt. Das Ergebnis ist eine mitreißende Artrock-Scheibe mit eingängigen Songs wie „After All“ und „It’s So Hard“ mit hochintelligenten, ausdrucksstarken Lyrics. Glasklar klingt der stellenweise mit Elektronik versetzte Sound. Nicht zuletzt Geffens warme, gefühlvolle Stimme, die sich im treibenden „Under My Skin“ oder der Hymne „White Nights“ kraftvoll und vielschichtig entfaltet, macht ‚For The Music’ zu einem Album mit hohem Ohrwurmfaktor. (hb/sm)

Blackfield – For The Music (Warner) LP 190295196936 / ltd. colored LP 190295196929 / CD 190295196943 // ab 2.10. im Handel

SAVOY BROWN

NEUER SPIRIT, NEUE VITALITÄT

BLUES-ROCK Die legendäre britische Blues-Rock-Band Savoy Brown, 1965 in London gegründet, hat unter der Leitung von Gründungsmitglied Kim Simmonds ihr neues Album ‚Ain't Done Yet‘ vorgelegt. „Das neue Album setzt den Ansatz fort, den ich in den letzten zehn Jahren mit der Band verfolgt habe“, sagt Gitarrist, Sänger und Songwriter Kim Simmonds. „Der große Unterschied auf dem neuen Album ist der mehrschichtige Ansatz, mit dem ich die Gitarrenparts aufgenommen habe. Es ist alles Blues-basierte Rockmusik. Ich versuche, neue und progressive Wege zu finden, um die Musik zu schreiben und zu spielen, die ich seit meiner Zeit als junger Teenager geliebt habe.“ Im Verbund mit seinen langjährigen Bandmitgliedern, Bassist Pat DeSalvo und Drummer Garnet Grimm, strahlen die zehn Tracks aus der Feder von Kim Simmonds eine enorme Frische und Vitalität aus. Dabei räumt der Bandleader sich und seinen Mitstreitern viel Raum für Improvisationen ein, die sich unter anderem in furiosen Gitarrensoli manifestieren. Das Blues-Spektrum von Savoy Brown ist schier unerschöpflich. (hb)

HUBERT VON GOISERN

ZEITZEICHEN VOM WELTENSAMMLER Im Studio, im Wald, in improvisierten Konzertsälen war Hubert von Goisern mit seiner Band und Gastmusikern unterwegs, um sein neues Album ‚Zeichen & Zeiten‘ einzuspielen, das vor Corona entstand.

SINGER/SONGWRITER-ROCK Ein Meisterwerk von überwältigender stilistischer Vielfalt und lyrischer Dynamik, in dem sich all seine Ideen bündeln, die vielen Einflüsse, die er als aktiver Musiker, als Reisender und als ein auf die Welt neugieriger Mensch sammeln konnte. Und topaktuell sind die in 17 Tracks gebündelten Themen, die sich mit der Frage beschäftigen, was bleibt und wie es weitergeht. „Wir brauchen jetzt eine Umverteilung der Wertschätzung und der Güter, sonst kommen wir um eine Revolution nicht herum, wo Steine und Kugeln pfeifen“, erklärt von Goisern, der in seinen

HELLINGER

ROCK Wie „Bonny und Clyde“ öfter aus der Rolle fallen und dabei couragiert durchs Leben gehen, das demonstrieren Hellinger auf ihrem Album ‚Alles auf Anfang‘, das gespickt ist mit epischen Refrains, jeder Menge Gitarren mit satten Riffs und Hooks und last but not least dem raumgreifenden Gesang von Martin Kesici. Der Gründer dieses ausgereiften Musikprojekts, Frank Leichsenring, sieht die entstandenen Songs näher am Rock als am Pop: „Das Album auf Deutsch zu produzieren, war uns sehr wichtig. Das ist unsere SpraLiedern noch nie um politische Aussagen verlegen war. So beschäftigt er sich in „Brauner Reiter“ mit dem rückwärtsgerichteten Gedankengut, das rechte Strömungen anrichten, wenn man ihnen freien Lauf lässt. Verpackt in eine druckvolle Rocknummer mit harten Gitarrenriffs und stampfendem Rhythmus, wirkt der Song unheilvoll und mitreißend zugleich. Die unver blümte Rocknummer „A Tag wie heut“, die mit schnörkelloser Direktheit in die Beine fährt, vermittelt eine eindringliche Botschaft, dass alle Menschen in Krisen wie im Glück gleich sind. ‚Zeiten & Zeichen‘ vermittelt den besten, ausgereiftesten, spektakulärsten Hubert

Hubert von Goisern – Zeiten & Zeichen (BlankoMusik/Sony) 2LP 194397868111 // ab 18.9. im Handel / CD 194397868128 // jetzt im Handel

MEHR KLARHEIT, MEHR WAHRHEIT, MEHR ROCK’N’ROLL Mit Rockmusik für Erwachsene meldet sich das Musikprojekt Hellinger. Dabei folgen der Berliner Sänger Martin Kesici, der 2003 als einer der Gewinner der Castingshow Star Search bekannt wurde, der Dresdner Musiker Frank Leichsenring, Arrangeur Andreas Goldman, Gitarrist Vincent Laboor und Tonmeister Spike Streefkerk zwar der Tradition des Deutschen Rock der Siebziger- und Achtzigerjahre, dennoch stehen sie mit ihrem Album fest im Hier und Jetzt.

von Goisern, den es je gab. Helmut Blecher che. Einige Entwicklungen sehen wir kritisch, zum Beispiel dass zunehmend Fakten durch Gefühle verdrängt werden.“ Hellinger, benannt nach dem Geburtsnamen von Leichsenrings Mutter, lassen in kraftvollen Songs wie „Ich bin dann mal weg“, Balladen oder epischen Hymnen ihrem großen musikalischen Können freien Lauf. Als eine Band, deren Wurzeln sowohl im Osten als auch im Westen liegen, lassen sie die Poesie des Ostrocks auf die Wildheit der Rockmusik im Westen treffen: eine stimmige Mischung. Helmut Blecher

YELLO

UNVERKENNBARER YELLO-GROOVE Die Schweizer Elektropop-Pioniere, Dieter Meier und Boris Blank, melden sich mit ihrem neuen, 14. Studioalbum zurück. Ein Yello-Album ist eine klingende Fahrt ins Blaue. Wir wissen, wo die Reise beginnt, aber wir haben keine Ahnung, wo sie aufhören wird. Das war immer so und ist auch mit dem neuesten Wurf, genannt ‚Point‘, nicht anders.

ELEKTRO-POP Mehr als 40 Jahre währt die Karriere von Yello nun bereits. Ans Aufhören denken die ElektropopPioniere aber noch lange nicht. Wie schon das 13. Album zuvor, so ist auch ‚Point‘ entstanden: Dem einen, Blank, kommen die Melodien im Traum, die den anderen, Meier, in einen Rausch stürzen und ihn wilde Dada-Geschichten in die Schreibmaschine hämmern lassen. In freudvoller Kleinarbeit arrangiert Blank die Klangfarben in immer neuen Kombinationen auf der Leinwand. In zwölf Tracks wie dem munter swingenden „Waba Duba“, der gespenstischen Geschichte vom ver schwundenen Peter Strong („The Vanishing Of Peter Strong“) oder dem voll Nonensworte und Melancholie

ALICIA KEYS

PERFEKTE BALANCE

Die Musik-Ikone und 15-fache Grammy

Gewinnerin Alicia Keys meldet sich mit ihrem siebten Longplayer ‚Alicia‘ zurück. Gleichzeitig kündigt sie mit „Alicia – The World Tour“ für 2021 ihre langersehnte Rückkehr auf die Bühne an. Sie macht auch Halt in Hamburg, Berlin, Mannheim, Köln und München. POP/R’N’B Vier Jahre nach ihrem letzten Erfolgsalbum zeigt Sängerin, Songwriterin und Produzentin Alicia Keys, dass sie nichts von ihrer Power und Kreativität eingebüßt hat. Bereits mit der Veröffentlichung der Single „Underdog“ konnte sie Kritiker und Fans überzeugen. In dieser von sanfter Energie durchdrungenen Pop-Hymne singt sie über die oft unterschätzten Helden des Alltags, zum Beispiel Soldaten, Medizinstudenten oder alleinerziehende Mütter. Bei „Underdog“, den Keys bei der diesjährigen Grammy-Preisverleihung vorstellte, hatte unter anderem Ed Sheeran lyrisch seine Finger im Spiel. Die zuvor erschienene Single „Show Me Love“ feat. Miguel brachte Keys die steckenden „Arthur Spark“ vermag das Duo an Hits wie „The Race“ und „Oh Yeah“ anzuknüpfen. In alle Richtungen breiten sich die Einfälle aus – und alles fügt sich fugenlos in den unverkennbaren Yello-Groove, ob in Blues-Manier („Big Boys Blues“) oder dem Bekenntnis für die grenzenlose Liebe, den die chinesische Sängerin Fifi Rong anstimmt. Man kann dem Sog der dadaistischen Kunstwelt von Yello nicht entrinnen.

Yello – Point (Polydor/Universal) LP 602508833779 / ltd. Collector's Box 2LP+CD+DVD+Blu-ray mit signiertem und nummeriertem Kunstdruck 602508833755 / CD 602508833748 // jetzt im Handel

Helmut Blecher elfte Nummer-eins-Single in den Billboard Adult R&B Songs Airplay Charts ein. Neben „Perfect Way To Die“, ihrem emotionalen Song gegen die Polizeigewalt in den USA, ragt „So Done“ aus der Tracklist heraus. Für die sanfte R&B-Nummer holte sie sich den Shootingstar und vielfachen Grammy-Nominée Khalid ins Studio. „I’m so excited to share ,So Done‘ with the world. We call it a trance“, erklärt Alicia Keys, die ohne Frage zu den größten R’n’B-Stars der Welt gehört. Helmut Blecher

MELANIE C

SELBSTFINDUNG UND SELBSTAKZEPTANZ

DANCE-POP Vier Jahre hat sich Melanie C für ihr neues Album Zeit gelassen, das sich als ihr bisher lebensbejahendstes Album voller Attitüde erweist. Klanglich inspiriert durch die mehrmonatige Tournee auf Pride-Paraden mit dem LGBTQ+-Klubkollektiv Sink The Pink und durch die Reunion-Tournee der Spice Girls in 2019, entstand ein Album vollgepackt mit Hymnen zur Selbstakzeptanz. „Noch nie in der Vergangenheit habe ich mehr von mir und meinem Privatleben preisgegeben. Etwas an der gemeinsamen Situation von uns allen in der Isolation zwang mich, die Hand auszustrecken. Das Ergebnis war ein so positiver Austausch von gegenseitiger Unterstützung“, sagt Melanie. In Songs wie „Who I Am“ und „Blame It On Me“ blickt sie auf ihr Leben zurück. „Das ganze Album dreht sich um das Thema der Selbstakzeptanz, um die Aussage ,Das ist, wer ich bin', nimm es oder lass es. Eines der großartigen Dinge am Älterwerden ist, dass man den Mut gewinnt, sich weniger Sorgen zu machen. In der Vergangenheit wollte ich nichts über den Haufen werfen. Jetzt bin ich bereit, alles mit Karacho umzustoßen“, so Melanie. ‚Melanie C‘ ist gespickt mit fröhlichen Dance-Nummern wie „In And Out Of Love“ und voller positiver Energie. (hb)

Melanie C – Melanie C (RED GIRL MEDIA/rough trade) LP 192641069420 / 2CD Deluxe Edition 192641069413 / CD 192641069406 / MC 192641069468 // ab 2.10. im Handel

AVA MAX

ZWISCHEN HIMMEL UND HÖLLE

POP Mit „Sweet But Psycho“ und dem energiegeladenen „Kings & Queens“ hat die 26-jährige US-amerikanische Sängerin Ava Max bereits zwei MegaOhrwürmer vorgelegt, die in den Charts durch die Decke gingen. Nun legt der Popstar sein lang erwartetes Debütalbum ‚Heaven & Hell‘ vor, das neben den Single-Hits weitere Songs mit Hit-Potenzial beinhaltet. Wie heißt es so schön? Wer zuletzt lacht, lacht am besten! „Don’t ya know that I’m stronger/ Don’t ya see me in all black / Don’t ya cry like a baby / Ha-ha-ha-ha, ha-ha-ha / Who’s laughing now?“, singt Ava in ihrer trotzigen Hymne, in der die Pop-Überfliegerin mit allen abrechnet, die sie hintergangen oder angezweifelt haben. Über ihr erstes Album sagt Ava: „Ich habe so lange von diesem Tag geträumt und freue mich sehr, euch mitteilen zu können, dass mein Debütalbum nun erscheint. Ihr wart immer für mich da, und ich kann es kaum erwarten, die Songs mit euch zu teilen. Ich bin froh, dass ich endlich mein Debüt ‚Heaven & Hell‘ vorstellen kann. Ich habe mich mit Herz und Seele in die Produktion des Albums eingebracht, sodass ich nun endlich meine Musik mit allen Fans teilen kann.“ Ihr Dance-Pop, gewürzt mit provokanten Texten, lässt sie in der Tat zwischen Himmel und Hölle changieren. (hb)

Ava Max – Heaven & Hell (Atlantic/Warner) CD 075678647277 // ab 18.9. im Handel

JOY DENALANE

HOMMAGE AN DIE KLASSIKER DES SOUL

SOUL/R&B Deutschlands R’n’B- und Soul-Queen Joy Denalanes fünftes Studioalbum ‚Let Yourself Be Loved‘ hat einiges zu bieten. Es ist Selbstbehauptung, Ahnenforschung und Hommage an die großen Klassiker des Genres. Auf der Suche nach der richtigen Umsetzung ihres definitiven Soul-Statements hat sie souverän alle Stränge ihres bisherigen Wirkens zusammengeführt. „Ich wollte ein ganz klassisches Soul-Album machen. Stilistisch wollte ich mich in der Phase von Ende der Sechzigerjahre bis ungefähr 1973 bewegen“, so Denalane, die auf der Suche nach dem richtigen Sound bei ihrem musikalischen Partner Roberto Di Gioia fündig wurde. Mit dem Pianisten und Produzenten sowie dem Toningenieur Jan Krause entwickelte Joy im Studio einen Produktionsprozess, den sie als einen der besten ihrer Karriere in Erinnerung hat. Getrieben von Leidenschaft und der Liebe zum Soul ließen sie maximale Sorgfalt bei der Auswahl der Musiker und der Suche nach dem richtigen Equipment walten. Verpackt in dramatisch flirrende Arrangements, entfalten sich Songs wie „Be Here In The Morning“, ein Duett mit dem texanischen Soul-Sänger C. S. Armstrong, oder das an Marvin Gaye erinnernde „The Ride“ zu gefühlvollen, leidenschaftlichen Ohrwürmern. (hb) Joy Denalane – Let Yourself Be Loved (Vertigo Berlin/Universal) LP 602508873584 / CD 602508873577 // jetzt im Handel

ALIN COEN

KOMPLEXITÄT DER EMOTIONALEN WELT

SINGER/SONGWRITER Nach sieben Jahren veröffentlicht Alin Coen ihr drittes Album ‚Nah‘. Intimität, Ehrlichkeit sowie die Verbindung zu nahestehenden Menschen sind Schwerpunkte ihres Longplayers. In zwölf Tracks zeigt sich Alins Klarheit, die sie in den vergangenen Jahren als Musikerin entwickelt hat. Der gewonnene Abstand, ein Studium in den Niederlanden, ermöglichten ihr eine neue Nähe zur Musik. Besonders prägend ist Coens Stimme, die transparent und ungemein raumgreifend wirkt. Ihre Texte haben enorme Kraft, gehen tief unter die Haut und lassen alles nah hinein: große und kleine Gefühle, Zweifel, Trost. Und so erzählt Alin in „Du machst nichts“ von einer Liebe, die der Gleichgültigkeit erliegt. „Alles was ich hab“ wiederum feiert die Imperfektion. Und „Entflammbar“ ist ein unglaublich kluges Lied über zu langes Hoffen und Warten und welche Wunden sich in dieser Zeit unmerklich ansammeln. Aber auch rockige Nummern wie „Held“, in der Coen zur E-Gitarre greift, zeigen ihre Neugierde und Offenheit auf andere Lebenswege. So vielfältig wie Gefühle sind, so prägend ist auch Alin Coens Musik. Mit ‚Nah‘ zeigt sie noch mehr von sich als zuvor und bringt die Komplexität der emotionalen Welt zum Schwingen. (sm)

Alin Coen – Nah (PFLANZ EINEN BAUM/rough trade) LP 4018939402693 / CD 4018939402709 // jetzt im Handel

SOPHIE HUNGER

ZWISCHEN EINSAMKEIT UND IMAGINATION

SINGER/SONGWRITER-POP Die in Berlin lebende Schweizer Sängerin, Multiinstrumentalistin und Soundtrack-Komponistin Sophie Hunger beschäftigt sich auf ihrem siebten Studioalbum ‚Halluzinationen‘ unter anderem mit dem Zusammenhang zwischen Einsamkeit und Imagination. Zusammen mit dem „Producer of the Year“ Dan Carey, der verschiedene Instrumente eingespielt hat, arbeitete Hunger in den Londoner Abbey Road Studios und nahm alle neuen Stücke live in einem Take auf. Der intellektuelle Tiefgang und die akribische Umsetzung ihrer musikalischen Ideen sind bezeichnend für ihre Herangehensweise, die auch in ganz anderen Disziplinen zuletzt sichtbar wurde. Wie intensiv die Atmosphäre im Studio war, spürt man in Tracks wie dem Titelsong „Alpha Venom“, wo Hungers aufsässige Energie auf knallharte Electronica-Elemente trifft. Der Mix aus deutsch- und englischsprachigen Songs bedient viele Ansätze und Themenstränge, die zu einem Live-Take in Albumlänge verschnürt werden. Hungers intensiver Gesang und ihr absolut markantes Gitarrenspiel verleihen emotionalen Songs wie „Maria Magdalena“ oder dem allegorischen „Finde mich“ enorme Strahlkraft und machen so aus ihren musikalischen Halluzinationen ein ungemein hörenswertes Werk. (hb)

Sophie Hunger – Halluzinationen (Caroline/Universal) LP 7640186551847 / CD 7640186551830 // jetzt im Handel

PIPPA

FACETTEN EINER FEMINISTIN

POP Nach ihrem von Kritikern hochgelobten Debüt ‚Superland‘ veröffentlicht Pippa jetzt ihr Album ‚Idiotenparadies‘. Dabei war es gar nicht klar, dass Album Nummer zwei kommt, denn im Musikgymnasium wurde ihr mangelndes Talent und fehlender Ehrgeiz vorgeworfen. Totaler Nonsens, wie wir finden! Auf ihrem Album ‚Idiotenparadies‘ hat Pippa ihre Leidenschaft für Sounds und Arrangements entdeckt und lässt ihrem experimentellen Spürsinn freien Lauf. Pop trifft auf Hip-Hop, Funk auf Elektronik, und so entsteht der unvergleichliche Pippa-Sound. Geblieben sind die Geschichten und Anekdoten über Wien sowie ihr Leben und ihre Verletzbarkeit, wie es in „Meine Traurigkeit“ zu hören ist. „Es muss einer Frau auch erlaubt sein, ihre Schwächen zu zeigen. Alles Perfekte ist ohnehin sterbenslangweilig“, so die Künstlerin, die die Schönheit des Scheiterns zu ihrem Lebensmotto macht. In ihrer Musik ist sie zu 100 Prozent sie selbst, auch wenn dies viele Facetten mit sich bringt. „Als feministische Frau erlaube ich mir, sie alle auszuleben.“ Mit ‚Idiotenparadies‘ präsentiert Pippa AlternativePop, wie es ihn bis dato noch nicht so oft zu hören gab. (sm)

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