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Das Phänomen

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Die Methode

Die Methode

Bei näherer Betrachtung verschiedenster Luftbildaufnahmen von Mexico City fällt einem immer wieder auf, dass manche Straßen gelb, rot und sogar blau leuchten. Wenn man aber die selben Stellen in unterschiedlicher Zeit betrachtet, erkennt man, dass diese Färbung nie die selbe ist. Was darauf hindeutet, dass hier etwas stetig verändert wird und somit den Straßen ihr unterschiedliches Farbspiel gibt. Diese eingefärbten Straßenzüge, die sich ganze Viertel lang ziehen, entpuppten sich als Straßenmärkte, sogenannte TIANGUIS.

Tianguis Ein Tianguis ist ein Freiluftmarkt oder ein Basar, der traditionell an bestimmten Markttagen in einem Stadtteil in Mexiko und Mittelamerika stattfindet. Diese Basar-Tradition hat ihre Wurzeln in der Vor-Hispanischen Zeit und ist in vielen Fällen im wesentlichen bis zum heutigen Tag unverändert. Das Wort Tianguis kommt aus Nahuatl, die Sprache des aztekischen Reiches. In ländlichen Gebieten werden viele traditionelle Arten von Waren noch verkauft, wie zum Beispiel landwirtschaftliche Lieferungen und Produkte sowie moderne, massenproduzierte Waren. In den Städten wird meist Massenware verkauft, aber die Organisation von Tianguis-Events ist meist gleich. Es gibt auch spezielle Tianguis Veranstaltungen für Feiertage wie Weihnachten sowie für bestimmte Arten von Gegenständen wie Autos oder Kunst.2

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Das Spannende an diesen Märkten ist, das sie spontan und selbstorganisiert auftreten. Dazu kommt dass sich die Marktbesucher, abseits der Angebote die sie in verschiedensten Supermärkten haben, hier eine Vielfalt von selbsterzeugten Produkten und Speißen finden. Leider trifft auch hier zu dass die Nachfrage das Angebot macht, und spürbar wird, dass die Industrie plus Wirtschaft sich mit ihren Produkten in die Tianguis integriert. Bei dem großen Angebot an industriell gefertigten Speisen und den ganzen Elektroschrott der bei den Straßenmärkten verkauft wird, spürt man wie sehr die eigenständig erzeugten Produkte verdrängt werden. Grund dafür ist die große Entfernung zur Natur bzw. zum Ackerland und die Knappheit an Wasser.

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