IMAGINEFESTIVAL 12./13. JUNI 09 BARFÜSSERPLATZ BASEL WWW.IMAGINE FESTIVAL.CH
www.imaginefestival.ch
TRiggerfinger
02
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
The Boxer Rebellion am Imagine 2008
Imagazine 2009
Liebe imagine-Besucherin, lieber imagine-Besucher … Dr. Guy Morin, Regierungspräsident Basel Stadt
… Wenn auf dem Barfüsserplatz in Basel im Sommer eine grosse Bühne aufgestellt wird, auf der während zwei Tagen musiziert und diskutiert, getanzt und gesungen wird, wird Jugendkultur sichtbar. Jedes Jahr findet imagine, das Jugendfestival gegen Rassismus, statt – seit nunmehr acht Jahren. Es gehört zum Kulturleben unserer Stadt. Wir haben uns daran gewöhnt. Es ist für viele selbstverständlich geworden. Kaum einer stösst sich mehr daran, wenn es etwas lauter wird als sonst und wenn sich mehr junge Menschen auf dem Barfüsserplatz aufhalten als üblicherweise ein paar Strassenzüge weiter. Aber ist das auch im Sinne der Veranstalter, zwei Tage Jugendkultur und Sensibilisierungsarbeit für Rassismus, Jugend und Gewalt öffentlich zu machen und danach die Bühne wieder abzubauen? Wohl kaum. Jugendkultur soll nicht nur an zwei Tagen im Jahr Raum bekommen in unserer Stadt; Rassismus, Jugend und Gewalt sollen nicht nur an zwei Tagen im Jahr wichtige Themen sein. Das sehen auch die Veranstalter so. Das Festival auf dem Barfüsserplatz ist nur ein Teil von imagine, nur ein Teil der Sensibilisierung. Ein anderer findet in den Schulzimmern der Region Basel statt, in Workshops und Vorveranstaltungen. Unsere Aufmerksamkeit gegenüber der Jugendkultur und den Themen Rassismus, Jugend und Gewalt ist nicht beschränkt auf die beiden Festivaltage. Sie sollte Teil unserer Wahrnehmung sein ohne alltäglich zu werden. Das Festival imagine will dieses Jahr eine Kernbotschaft vermitteln und für eine Wertehaltung einstehen, die der Regierungsrat aus voller Überzeugung unterstützt: Farbe bekennen. Sich nicht an Dinge gewöhnen und sie für selbstverständlich halten oder für unabwendbar hinnehmen. Farbe bekennen – nicht nur an zwei Tagen im Jahr, wenn es etwas Besonderes zu erleben gibt. Denn es gibt auch dann viel zu sehen, wenn es nichts Besonderes zu sehen gibt. In diesem Sinne lade ich alle dazu ein, sich von den Jugendlichen anstecken zu lassen und Farbe zu erkennen, nicht nur an zwei, sondern an 365 Tagen im Jahr.
03
04
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Farbe bekenn beken bekennen Wie jedes Jahr setzt sich imagine auch 2009 ein Motto zur Thematik Rassismus, Vorurteile und Gewalt:
Farbe bekennen!
Das diesjährige Motto befasst sich mit der Notwendigkeit Selbstverständliches nicht als selbstverständlich zu nehmen, sondern es zu hinterfragen. Denn diese Fragen führen uns zu Neuem, zu Ungewohntem, zu dem wir uns eine Meinung bilden sollten.
Wir erleben jeden Tag in seiner facettenreichen Gestalt. Wir geniessen es innerlich, wir stimmen zu und akzeptieren es, wie es ist. Wieso nicht mal Farbe bekennen und sagen: «Das find ich gut so!»
Imagazine 2009
05
arbe e ennen! nnen! Doch begegnen wir auch vielem, was wir nicht geniessen kĂśnnen, wir verurteilen es innerlich, wir lehnen es eigentlich ab. Wieso nicht mal Farbe bekennen und sagen: ÂŤIch bin dagegen!Âť.
Das Motto soll zur Eigenverantwortung anregen. Es soll klarmachen, dass wir alle eine eigene Stimme haben und in der Verantwortung stehen, diese zu erheben. Sei dies nun eine Zustimmung oder eine Ablehnung. imagine fordert die Initiative eine eigene Meinung zu bilden. imagine fordert Mut zu seiner eigenen Meinung zu stehen. imagine fordert Engagement seine eigene Meinung zu vertreten. In diesem Sinne will imagine Farbe bekennen!
Luca Studer, Programm & Backstagelogistik, Administration
06
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
The Boxer Rebellion am Imagine 2008
Imagazine 2009
Nidi d'Arac am Imagine 2008
07
08
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Acht Jahre Imagine Es ist mal wieder soweit, imagine steht vor der Tür. Bereits zum achten Mal findet imagine – das Festival gegen Rassismus auf dem Barfüsserplatz in Basel statt. Zeit, um die vergangenen Jahre Revue passieren zu lassen und einen Blick auf das aktuelle Jahr und die Zukunft von imagine zu werfen. Dass heute, 2009, eine starke Gruppe hinter imagine steht, kommt nicht von ungefähr. Würden die Erfahrungsjahre der einzelnen Mitglieder addiert und mit den einzelnen Veranstaltungen aus denen imagine besteht multipliziert, die Summe wäre mehr als gigantisch. Verführt das nicht zur Routine? Zum Abarbeiten einer «todo-Liste»? Dass es nicht soweit kommen konnte, zeigen wohl am Besten die Herausforderungen im 2009: Selten war es so schwer, die nötigen Finanzen zu finden, gleichzeitig ein qualitativ hoch stehendes Programm mit tollen internationalen und nationalen Bands zu organisieren und schliesslich zwang uns die Baustelle auf dem Barfüsserplatz zur Improvisation und zum Ausprobieren neuer Möglichkeiten. Das wir diese Aufgaben meistern konnten, verdanken wir den vergangenen Jahren. Wir haben 2002 mit 20 Organisatorinnen und Organisatoren angefangen, die einen Event auf die Beine stellten, der überzeugte und diesen im 2003 wiederholten. Der Erfolg wurde bestätigt, die Gruppe wuchs auf 40 Personen an. Erstmals wurde auch der Break Out Contest durchgeführt, der Vorgänger der heutigen premagines, ein Bandwettbewerb für Nachwuchsmusiker. Im 2004 erfolgte die Einführung des «Brands»: imagine – das Festival gegen Rassismus. Die Jahre zuvor hiess imagine noch «Jugendevent gegen Gewalt und Rassismus». Podiumsdiskussionen, Theaternächte, nationaler Break Out Contest, die erste Reise zur Vorbereitung von imagine international in Brasilien, all dies geschah im 2004. Dieser Ausbau des Festivals hatte zum Ergebnis, dass imagine 2005 zu einer «ganzjährigen Veranstaltung» wurde. Das Festival lockte erstmals über 30'000 BesucherInnen auf den Barfüsserplatz, und als «Supplement» fand das erste imagine international in Brasilien
Imagazine 2009
statt. Was sollte dieses Erfolgsjahr noch übertreffen? Vielleicht das Jahr 2006? Das Jahr, in dem imagine «Kick off» Veranstaltung der Europaratskampagne «all different – all equal» war? Vielleicht das Jahr in dem imagine die Workshops erstmals selber konzipierte und auch in grösserer Zahl durchführte? Oder die Tatsache, dass wir am Festival die Bühne und somit auch die Qualität der Bands vergrössern konnten, das Gastronomieangebot erweitert haben oder seither die Standmeile mit Köstlichkeiten aus aller Welt ihre Blütezeit erlebt? Mag sein. Wer weiss, jedes Jahr gab es Höhepunkte, so auch im 2007. Erstmals 35'000 BesucherInnen auf dem Barfi, ein Rekord, der Platz war voll; ein zweites imagine international wurde gegründet, im Herbst fanden gleich zwei Festivals statt, in Brasilien und in Kolumbien. Der Erfolg zog auch strukturelle Veränderungen mit sich. Es wurden gleich sechs Jugendliche ins Organisationskomitee nachgezogen. 2008 wurde dieser Generationenwechsel vollständig vollzogen, die «Älteren» zogen sich zurück, überliessen das Feld den Jungen. Dies offensichtlich erfolgreich, denn selten verlief der Ablauf des Festivals aus organisatorischer Sicht so reibungslos und gut. Die rund 45 Jugendlichen, welche während einem Jahr auf freiwilliger Basis mitarbeiteten, haben dies in der Evaluation bestätigt. Wie wird dann wohl das Jahr 2009 im Rückblick eingestuft werden? Das ganze Team wird wie jedes Jahr gefordert sein, und betrachten wir die diesjährigen Herausforderungen, dann können wir doch eigentlich nur daran wachsen und stärker werden. Oder?
Lilian Buss, Sponsoring & Fundraising
09
10
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Chocolococolo am premagine 2009
Imagazine 2009
Pre magine 2009
Premagines Auch dieses Jahr haben im Vorfeld von imagine die Vorveranstaltungen, die premagines, stattgefunden. Die premagine-Reihe startete dieses Jahr mit einer musikalischen Veranstaltung am 21. März in der Biomill in Laufen. Der Partyabend war dank dem italienischen Hip Hop Trio Tre Cani aus Basel und den beiden elektro- DJ Sets Pirates from Mars und Boogie Pilots, ebenfalls aus Basel, betörend für alle ohrigen Paare. Das zweite premagine, am 25. März im ISC Bern, konnte gestalterisch und musikalisch an den Erfolg in der Biomill anknüpfen. Chocolococolo begeisterte das Publikum mit seinem «mundartistischen» Hip Hop und Beatbox-Einlagen. Zum zweiten Mal durften wir die drei Hunde willkommen heissen. Sie boten eine weitere geniale, das Publikum mitreissende Show. Schade nur, dass das Publikum eher ein «Publikümli» war, Leute wo seid ihr gewesen?! Am 21. April standen wir dann vor einer total neuen Form der premagines. Im Gymnasium Oberwil lancierten wir eine Diskussionsrunde mit einem thematischen Input-Theater der WorkshoplerInnen. Die SchülerInnen versetzten sich in einem Rollenspiel in die Charaktere des Theaters und machten sich in der Reflexionsrunde Gedanken zu Opfer/Täter-Mechanismen. Am 6. Juni fand eine weitere Premiere statt. Ein thematischer imaginePostenlauf für die Jüngeren unserer Gesellschaft, quer durch die Stadt. Auch dieses Jahr wurde wieder ein Bilderwettbewerb zum diesjährigen Motto: «Farbe bekennen» ausgeschrieben. Die Werke der TeilnehmerInnen sind während dem Festival auf dem Platz zu bewundern. Céline Arnold, Premagines & Afterparty
Workshops «Heimat ist dort, wo man mit allem vertraut ist», sagt Monika, 14 Jahre, in die Runde. Für Ramona, 11, ist Heimat dort, wo sie aufgewachsen ist. Sven, 13, möchte immer willkommen geheissen werden in seiner Heimat.
premagine international Am Sonntag 3. Mai war das premagine international erneut zu Gast im Kannenfeldpark in Basel. Den Besucherinnen und Besuchern wurde eine spannende Reise durch die internationalen Partnerprojekte von imagine in Brasilien, Kolumbien und Kenia - eine spannende Reise durch die Zeit des Bestehens, der Begegnung und der Entwicklung von imagine international - geboten.
Die Aussagen der Jugendlichen bilden den Abschluss eines Workshops «Heimat Schweiz?». An einem Halbtag beschäftigen wir uns mit Fragen, was Heimat ist, wo sie ist, was sie ausmacht und welche Rolle die Schweiz spielt. Im Jahr 2009 haben wir vier Workshops im Angebot: «Heimat Schweiz?», «Forum-Theater», «Mini-Event» und «Kunstwerk». «Heimat Schweiz?» und «Kunstwerk» haben wir neu konzipiert, die anderen beiden vom Vorjahr übernommen und angepasst. Alle Workshops wurden von der Arbeitsgruppe «Workshops» erarbeitet und durchgeführt und richteten sich an Jugendgruppen und Schulklassen. Das diesjährige Motto von imagine lautet «Farbe bekennen!». Vor allem im «Mini-Event», in dem die SchülerInnen einen eigenen Anlass, ein kleines imagine, auf die Beine stellten, kam das Motto zur Sprache. Was heisst es, Farbe zu bekennen? Wie bilde ich mir eine Meinung und vertrete sie? Die Jugendlichen setzten ihre Überlegungen kreativ um. Sie machten Werbung für ihren Event, gestalteten eine Zeitung und waren für das Programm zuständig. In den Workshops von imagine legen wir Wert auf eigenständiges Arbeiten. Es geht darum, den Jugendlichen im Themenkreis Rassismus Gedankenanstösse zu geben und sich selbst zu hinterfragen. Bekenne Farbe zum Thema Heimat! Bei unserem Zelt kannst du am Samstagnachmittag zeigen, was deine Heimat ist!
Es war 13 Uhr als die ersten Trommelrhythmen das premagine international offiziell eröffneten. Eine senegalesische Trommelgruppe zeigte ihre Freude an der Musik und liess es den Besucherinnen und Besuchern offen sich an diesem Spektakel zu beteiligen. Im farbig dekorierten Gelände mit vielen Sitzgelegenheiten und inhaltlichen Blickfängern, gab es einiges zu entdecken und viele Möglichkeiten sich selbst einzubringen. Neben dem schwedischen Gesellschaftsspiel Kubb und Boccia mit Kokosnüssen gab es auch ein inhaltliches Leiterspiel, das einen tiefen Einblick in die Realität von imagine international bot. Unzählige Kinder erfreuten sich an den riesigen aufgeblasenen Weltkugeln und an den farbig bemalten Würfeln, die zu Bildern, passend zum Projekt, zusammengestellt werden konnten. Um 15 Uhr machte sich die Capoeira-Gruppe Capoeiragem aus Basel für eine halbstündige Show bereit. Die attraktive Mischung aus Kampf und Tanz lockte viele Leute aus dem Park zum premagine international. Auf der kulinarischen Seite waren es vor allem süsse Crèpes, eritreisches Fladenbrot mit verschiedenen Gemüsesorten und Gasparini Glacés, die bei den Leuten sichtlich Anklang fanden. Mit dem erneuten Wetterglück konnte zum dritten Mal ein erfolgreiches premagine international durchgeführt werden!
Iris Brugger, Workshops
Pan Stoll, Kleinkunst, imagine international, imagine Brasilien
11
12
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
imagine International
Medellin, Kolumbien
Recife, Brasilien
Nairobi, Kenya
Seit 2007 organisieren ungefähr 30 Jugendliche imagine international in Medellin. Ziel ist es, mittels Workshops, musikalischen Veranstaltungen im Vorfeld, ausgefallenen Werbeaktionen und schlussendlich dem Festival als Höhepunkt, auf gesellschaftspolitische Themen wie Diskriminierung, Gewalt, Landflucht und –Vertreibung aufmerksam zu machen. Die Jugendgruppe von imagine ist Teil einer «Nicht-Regierungs-Organisation», der Corporación Región, die sich im sozialen Bereich engagiert. Die Organisation leistet Sensibilisierungsarbeit und Hilfe in den Armenvierteln von Medellin, der Stadt, die bis vor 15 Jahren noch Schauplatz von Bandenkriegen war und von der Drogenmafia (Pablo Escobars Medellin-Kartell) beherrscht wurde. Mit imagine macht die Jugendgruppe im Zentrum der Stadt auf Probleme aufmerksam und spricht somit eine soziale Mittelschicht an, die gelernt hat, soziale Missstände zu verdrängen und zu ignorieren. imagine international in Medellin ist nach Brasilien das zweite Partnerprojekt in Südamerika. Das dritte imagine international in Medellin wird am 6. November 2009 stattfinden.
Es ist Herbst 2005. Das erste internationale Partnerprojekt von imagine findet unweit der Millionenstadt Recife im Nordosten Brasiliens statt. imagine international ist offiziell lanciert! Seither organisiert eine Jugendgruppe jährlich ein Festival gegen Rassismus und Gewalt – gegen sozialen Ausschluss. Die meisten Jugendlichen stammen aus einer Favela in Recife und sind mit Armut, Gewalt und Ungerechtigkeit gross geworden. Im Strassenkinderzentrum CAMM finden sie ein Stück Geborgenheit, Bildung – und die Basis von imagine Brasilien. Dort wird für das Projekt gearbeitet und alle Fäden gezogen. Durch imagine übernehmen die Jugendlichen eine große Verantwortung und zeigen Engagement. Im September 2008 findet das imagine in Brasilien bereits zum vierten Mal statt. Die Organisation und Durchführung hat sich gut entwickelt. Die Zukunft des Projektes ist ungewiss. Aufgrund finanzieller Probleme in der «Mutterorganisation» CAMM wird das Projekt für 2009 erst Mal auf Eis gelegt. All die Begegnungen, Energien und Erfahrungen werden wir jedoch nicht vergessen!
Bereits im Januar 2007 waren drei Leute von imagine Basel am World Social Forum in Nairobi dabei, um zwei kenianische Jugendgruppen näher kennen zu lernen, die schon zuvor im Kontakt mit terre des hommes schweiz standen. Erste Abklärungen zeigten, dass grosses Interesse von Seiten der kenianischen Jugendgruppen vorhanden war. Im Juli war eine Schweizer Delegation vor Ort in Embu und Nairobi, im August 2008 wurde eine kenianische Delegation nach Basel eingeladen. In der Zwischenzeit hat sich das Projekt imagine Kenia konkretisiert und es wird besprochen, wie die beiden Jugendgruppen in Zukunft zusammenarbeiten können. Die beiden kenianischen Jugendgruppen organisieren je ein imaginefestival in ihrer näheren Umgebung und nutzen dabei ihre eigenen Strukturen, Kontakte und Jugendlichen ihrer Organisationen. Begleitet und beraten werden die beiden Jugendgruppen von imagine aus der Schweiz. Das erste imagine Kenia soll im Februar/März 2010 in Nairobi und Embu stattfinden.
Pan Stoll, imagine International & Kleinkunst
Jonas Schwarz, Eventdesign & Gastro, imagine Kenia
Lilian Buss, Sponsoring & Fundraising, imagine Kolumbien
Imagazine 2009
Imagine International Brasilien 2008
13
14
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Imagine International Kolumbien 2008
Imagazine 2009
imagine Brasilien und Kolumbien Die Reise nach Kolumbien
DIE Reise nach Brasilien
Wir sind gestern Abend angekommen und befinden uns bereits mitten im brasilianischen Alltag. Wir – das sind 9 SchweizerInnen vom imagine Basel, sitzen am Frühstückstisch mit exotischen Früchten bei der Familie Barros und fragen uns, was wohl auf uns zukommt. Wir besuchen das CAMM, das Strassenkinderzentrum in einer Favela von Recife, die Basis von imagine Brasilien. Das CAMM feiert in diesem Jahr sein 25 jähriges Bestehen und nutzt dieses Jubiläum zu einer grossen Feier, zeitgleich mit imagine. Das schreit nach viel Arbeit. Genau – wir erleben einen brasilianischen Gottesdienst mit Tanz und Musik, gehen in Schulen flyern und sitzen in der ersten Reihe des Parlaments bei der Ehrung von Ademilson und Roberta Barros für ihr soziales Engagement von über 25 Jahre im CAMM. Die rund 50 eingeladenen Strassenkinder auf den Rängen toben vor Freude – ein unbeschreibliches Erlebnis. Am Abend steht bereits die vierte Ausgabe von imagine Brasilien an, Nervosität ist leicht spürbar. Das Festival findet zum ersten Mal in Recife selbst statt, auf dem «Praça Morro de Conceição» im Zentrum der Favela. Eine neue Herausforderung. Mit einem abwechslungsreichen Programm von traditionellem Tanz, über Samba-Trommelgruppen bis zu rhythmischen Livebands werden die BesucherInnen zum Tanzen animiert. Organisatorisch einwandfrei, da haben sich die Jugendlichen in den letzten vier Jahren viel angeeignet. Auf der energetischen Seite verspüren wir jedoch einen grossen Verlust. Noch 2007 waren die Jugendlichen voller Ideen und Energie, die in diesem Jahr nicht mehr spürbar waren.
Die Wiedersehensfreude im vergangenem November ist gross: Endlich wieder in Kolumbien. Am ersten Tag haben wir Zeit, um uns an den kolumbianischen Rhythmus zu gewöhnen. Doch bereits am zweiten Tag ziehen wir mit Pauken und Trompeten durch Medellíns Strassen und werben für das Festival. Die Leute in Medellín sind sehr interessiert, fragen nach und wollen die Hintergründe des Festivals kennen lernen. Sie sind auch sofort bereit ihre Meinung zum Thema Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung zu notieren und auf grosse Plakate zu kleben, die am Festival aufgehängt werden. Auch das mediale Interesse ist gross. In einer beliebten Jugendfernsehsendung erzählen wir während einer Stunde die Hintergründe des Festivals, viele Jugendliche sehen diese Sendung, sprechen uns später am Festival sogar darauf an. Am Tag vor dem Festival gibt es viele Kleinigkeiten, die noch zu erledigen sind. So müssen noch Buchstaben ausgeschnitten und auf die Ballons geklebt werden. Die letzten und wichtigsten Bewilligungen treffen erst am Tag vor dem Festival ein. Am Freitag den 7. November 2008 ist es schliesslich so weit. Nun wird sich zeigen, ob das, was die Jugendlichen während der letzten Monate geplant und vorbereitet haben, beim Publikum Anklang findet und was die Jugendlichen aus ihren Erfahrungen des letzten Jahres gelernt haben. Als wir gegen Mittag auf dem Platz ankommen, wird gerade die Bühne aufgebaut, das Essen für die imagine-Leute steht bereit und die Toiletten sind aufgestellt. Ebenso die kleine Standmeile, in der ein Stand noch leer auf uns wartet. Schnell ist der Stand eingerichtet, interessierte imagineLeute und auch BesucherInnen kommen zum Stand, um sich die Fotos der Festivals in Basel, Medellín, Brasilien und Kenia anzuschauen und Schweizer Schokolade zu probieren.
Die Zukunft ist sehr ungewiss, doch für all die Begegnungen, für all die guten Momente im Projekt möchten wir uns an dieser Stelle bedanken – danke.
Plötzlich hören wir von der Bühne her Trommeln. Das imagine international Medellín hat begonnen! Eine bunte Zirkustruppe zieht übers Festivalgelände und lockt erste ZuschauerInnen an. Als schliesslich die erste Band die Bühne betritt, füllt sich der Platz schnell. Das Musikprogramm ist sehr vielfältig und abwechslungsreich. Reggaebands geben das Mikro an Rockbands weiter, Rockbands an Punkbands, Punkbands an Skabands. Als gegen 22 Uhr Mojiganga, eine der bekanntesten und beliebtesten Bands in Medellín schliesslich die Bühne betritt, ist das Publikum nicht mehr zu halten. Es wird getanzt und gesungen, die Sicherheitskräfte haben alle Hände voll zu tun, damit die Menge die Bühnenabsperrgitter nicht umkippt und die Bühne stürmt. Mit dieser mitreissenden Band endet dann leider auch schon gegen Mitternacht das zweite imagine international in Medellín. Die Jugendlichen sind glücklich, erleichtert und sehr müde. Auch für uns Schweizer war es wieder ein einmaliges Festival und in Gedanken sind wir schon wieder ein bisschen in Basel und denken an den 12. und 13. Juni 2009 …
Pan Stoll, Kleinkunst, imagine International, imagine Brasilien
Mirjam Stirnimann, Eventdesign & Gastro
Durch die Verbundenheit des gemeinsamen Projektes erfahren wir während der ganzen Reise viele traurige Alltagsgeschichten. Strassen- und Familiengewalt hat beinahe schon jedeR der Gruppe in Brasilien am eigenen Leibe erfahren. Dazu macht dem ganzen Team der Tod von Robertas Grossvater zu schaffen, dazu finanzielle Problem im CAMM.
15
16
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Imagazine 2009
Nidi d'Arac am Imagine 2008
17
18
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Freitag 12.6.2009 Barfüsserbühne SAMSTAG 13.6.2009 barfüsserbühne 18:00 – 18:45
14:00 – 14:45
Knackeboul
19:15 – 19:30
15:15 – 16:15
Eröffnungsrede, Nico Herzig
Feet Peals
20:00 – 21:30
Mad Manoush
17:00 – 18:00
Dan Le Sac Vs. Scroobius Pip (UK)
22:15 – 23:45
19:00 – 20:00
Kissogram (DE)
Huck Finn
Gisbert Zu Knyphausen (DE)
20:30 – 21:30
Medallist (UK)
22:15 – 23:45
Triggerfinger (BE) Klosterhofbühne 17:45 – 18:30
14:00 – 14:45
James Gruntz
Ladina Robért
19:00 – 19:45
15:15 – 16:00
Sepia
Bela Rola
20:30 – 21:30
16:30 – 17:15
Casserol
Flink
22:00 – 23:45
17:45 – 18.30
MaryGold
Matto
Klosterhofbühne
19:15 – 20:00
Lucky Joy 20:30 – 21:30
Mon Petit Poney
22:00 – 23:45
Balkanexpress Kleinkunstbühne
Kleinkunstbühne
18:45 – 19:15
14.45 – 15.00 & 18:30 – 18:45
Tubabu Balan
Lukas Hilfiker
19:30 – 19:45
15:00 – 17:00
Kalasri
Animation Play4You
21:30 – 22:00
16:15 – 16:45
christian Ziegler
Die Impronauten
18:15 – 18:30
Laurin Buser 20:00 – 20:25
Famba Madokero
Imagazine 2009
Hell's Kitchen am Imagine 2008
19
20
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Barfüsserbühne Klosterhofbühne Berlin, Hamburg, Bristol und Ghent. Hochkarätiger Besuch aus musikalischen Hochburgen Europas ist am imagine 2009 zu Besuch. Vom Schweizer HipHop aus dem Langenthal bis hin zur ElektroPoesie von der Insel und dem Minimalistischen Elektro-Pop aus Deutschlands Hauptstadt. Liedermacher aus der Hafenstadt, ChaosNew-Rave aus Bristol und ROCK aus Belgien. Die Barfüsserbühne von imagine 2009!
Freitag
Den Beginn macht dieses Jahr James Gruntz. Mit seinen Songs berührt der Basler seine ZuhörerInnen und zeigt, dass Schweizer Pop qualitativ hoch stehend ist. Weiter geht es mit Sepia, einer Indierock Band aus Liestal, welche durch ihren Sänger Thomas Betschart die Kraft auf der Zunge haben. Sie setzen sich als Ziel, den Klosterhof zum Siedepunkt zu bringen. Als CoHeadliner besucht uns die Walliser Band Casserol. Sphärische Elektrorock Klänge sind ihre Spezialität, dabei sind die Einflüsse von Radiohead nicht zu überhören. Den Abschluss machen Marygold aus Luzern. Sie präsentieren ihr neues Album «my bow, my arrow, my target» und legen damit einen Meilenstein in der Schweizer Rockszene.
Freitag Knackeboul eröffnet das diesjährige Festival auf der Barfüsserbühne. Mundart-HipHop aus Langenthal, dicke Beats und intelligent witzige Texte über das, was das Leben ist, ausmacht und es (oftmals) lebenswert macht. Dan le Sac Vs. Scroobius Pip aus England sind ein Duo, Dan Le Sac der Programmierer und Produzent, Scroobius Pip der bärtige Poet am Mikrophon. Hüften Schwingen und Hände hoch, englischer Hip Hop vom Feinsten! Wir sind Berliner. Kissogram aus der Hauptstadt sorgen für Furore. Mit der neuen Platte im Gepäck verspricht das Trio treibende Beats, eingängige Melodien und eine gute Portion Gut-Fühl-Stimmung. Einzigartig in der Mischung, ein wahres Juwel der deutschen Elektronik-Pop-Szene.
SAMSTAG
Am Samstag machen Feet Peals aus Bern den Auftakt. Adieu Tristesse heisst die neue Platte und erfüllt wahrlich ihren Anspruch. Chanson, der zaubern kann, nämlich ein Lächeln auf das Gesicht des Publikums! Abgelöst werden sie von Mad Manoush. Gipsy Jazz meets Pop-Rock! Wer jetzt nicht tanzt, oder wenigstens schaukelt, der sollte sich untersuchen lassen. Oder einfach ein bisschen warten auf Gisbert Zu Knyphausen. Der Liedermacher aus Hamburg hat wunderschöne Texte über das Leben, die Menschen und das Leben der Menschen. Höchstgelobt von der deutschen Presse war er schon zweimal im 1. Stock in Münchenstein und vermochte beide Male das Publikum zu begeistern. Ein echter Geheimtipp! Huck Finn sind die Newcomer-Hoffnung aus der Schweiz. Ein wohltuender Cocktail aus Pop, Rock und mächtig viel Groove! Mit eben jenem geht’s mit Medallist aus Bristol unverzüglich weiter. Rock’n’Roll meets Elektro meets Nu Rave. Eine chaotisch aufregende Mischung, die live auf jedenfall mitreissen wird. Anders wird es auch bei Triggerfinger aus Belgien nicht sein. Drei Männer, eine Leidenschaft. Rock Rock Rock. Ohne Sinthies, ohne Computer, ohne Kompromisse! Gitarre, Bass und Schlagzeug: Das Trio macht nicht einfach Musik, sondern es baut sich eine Wand, eine ohrenbetäubende Wand, wie ein musikalischer Schlag ins Gesicht!
Luca Studer, Programm & Backstagelogistik, Administration
SAMSTAG
Der Samstag wird mit den wunderschönen Klängen von Ladina Robért geweckt. Die Songwriterin aus dem Engadin nimmt das Publikum mit auf eine Reise der Gefühle und verleiht dem einen oder der anderen eine geballte Ladung Gänsehaut. Bela Rola hinterlassen mit ihren Songs tiefe Spuren und verleihen dem Zuhörer und der Zuhörerin ein Dauerlächeln. Mal nachdenklich, mal fröhlich. Zuerst auf Deutsch und dann wieder auf Englisch. Pünktlich zum Zvieri spielen Flink aus Luzern auf. Leicht hüpfender Powerpop, gespielt mit der Energie und dem Entusiasmus von straightem Rock'n'Roll. Keine Laufentaler Band ist momentan so spannend wie Matto. Mit ihrer sympathischen Bühnepräsenz und tollen Mundartsongs überzeugen sie auf der vollen Linie. Als Gewinner des diesjährigen AntiRassismus-Song Contest auf MX3 dürfen wir euch Lucky Joy vorstellen. Das Duo aus Genf hat ihren Fokus geöffnet: Ihre Musik reicht von Hip Hop bis hin zu Rock und wird stets mit gut durchdachten Texten ergänzt. Mon petit poney werden die Sidestage mit ihren elektronischen Beats überrollen und für gute Laune sorgen. Das Duo aus dem Jura ist bekannt für experimentelle Musik und gute Bühnenshows. Als Grande Finale besucht uns das Dj Duo Balkanekspress. Bombastische Balkanbeats mit einer heftigen Ladung Glücksgefühle lassen kein Tanzbein ruhig stehen. Es wird eine unvergessliche Party als Abschluss dieses Festivals geben. Lasst es krachen. Und immer schön Farbe bekennen! Luca Varisco, Programm, premagine
KleinkunstBühne
Freitag & Samstag
imagine bietet mit der Kleinkunstbühne all jenen Künstlern und Künstlerinnen einen Schauplatz, die nicht im gängigen Stil «Musik» machen. Auf dieser Bühne finden in Abwechslung mit dem Musikprogramm Darbietungen aller Art statt: Tubabu Balan – das afrikanische Instrument Balafon gilt als Urahn aller Stabspiele. Die Gruppe wird den Platz mit harmonischen Klängen bespielen. Famba Madokero nimmt euch mit auf einen anderen Kontinent und begeistern mit Afro-Dance zu simbabwischen Trommelrhythmen. Der verspielte Christian Ziegler lässt seiner Koordination freien Lauf und bezaubert mit einer akrobatischen Licht- und Feuershow. Am Samstag fasziniert Lukas Hilfiker mit zwei Shows auf dem Platz. Was dieser Mann alles mit einem Einrad kann, ist schlicht nicht begreifbar und unglaublich. Die Impronauten werden auf der Kleinkunstbühne mit ihrer Formation improvisieren, Spontanität ist ihr Kapital. Dabei kannst auch Du die Inputs liefern! Laurin Buser mag Wörter und spricht gerne in Mikrophone. Er ist Slam Poet und kann mit seinen Texten Massen begeistern. Die indische Tanzgruppe Kalasri aus Basel zeigt einen Tanz aus ihrem großen Repertoire, dieses reicht von traditionellen Volkstänzen bis Bollywood. Die Leute von play4you wecken euren Spieltrieb und animieren zu kleinen Koordinationsspielen. Pan Stoll, Kleinkunst, imagine International, imagine Brasilien
Imagazine 2009
21
22
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
mit dem besten Antirassismus Song ans Imagine 2009 «Imagine sucht den besten Anti-Rassimsus Song!» So lautete die Ausschreibung, welche über die Schweizer Musik-Plattform MX3 im Frühling publiziert wurde. Rund 15 Texte wurden eingesendet und der Beste von der imagine-Jury ausgewählt. Zu gewinnen gab es einen Auftritt am imagine09 auf der Klosterhofbühne. An dieser Stelle gratulieren wir den Gewinnern: Lucky Joy aus Genf mit ihrem Song «(Dakar) Laisse béton les clichés». Sie sind Samstags um 19:15 Uhr live auf der Klosterhofbühne zu hören und sehen.
LUCKY JOY : (Dakar) Laisse béton les clichés
par Lucas Grolleau, février 2007 A Dakar, j’ai rencontré des gens forts expressifs Des gens proches d’un feu nourrissant qui marque au fer blanc A Dakar, on laisse pendre les fils d’Ariane au vent Pour que les noeuds se fassent naturellement A Dakar, on respire forcément l’odeur des gens La chaleur diffuse rapproche, je te sens A Dakar, on croit aux Dieux et Marabouts, On s’exprime dehors dedans, on soigne votre âme en passant
Alors Laisse béton les clichés Laisse Laisse béton les clichés Laisse béton les clichés
A Dakar on vise la lune d’un doigt et de l’autre main On garde une poignée de terre serrée bien ferme dans le poing A Dakar, on gère les aspects technologiques, On chat, on Myspace on vit sa révolution numérique A Dakar, le système D débrouille tout Le système D au centre du débat académique A Dakar on n’oublie pourtant pas les vieux On les gardes près du réconfort non pas du dernier ressort
Agoya am imagine 2008
Papapapapa … Alors Laisse béton les clichés Laisse Laisse béton les clichés Laisse béton les clichés Papapapapa …
Lucky Joy
Imagazine 2009
Was ist Imagine? Hauptanliegen von imagine ist die Auseinandersetzung mit dem alltagsnahen Rassimus, dessen Folgen und Lösungsansätze aufzuzeigen. Rund 50 Jugendliche arbeiten in der Organisation des Festivals und der Vorveranstaltung mit. Was imagine genau ist, lässt sich in fünf prägnanten Sätzen zusammenfassen. imagine ist Sensibilisierung
imagine sensibilisiert Jugendliche für die Problematik des Rassismus, fordert Eigenverantwortung, Toleranz und Auseinandersetzung mit Vorurteilen. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern durch Aufzeigen konkreter Lösungsansätze an allen Vorveranstaltungen und am Festival.
Terre des Hommes Schweiz und Imagine Perspektiven aufbauen, Existenzen sichern, aktiv die Gesellschaft gestalten. terre des hommes schweiz arbeitet seit vielen Jahren mit Partnerinnen und Partnern in Afrika, Lateinamerika und Asien zusammen, die sich gemeinsam mit Jugendlichen für diese Ziele einsetzen. Armut, Verelendung und sozialen Ausgrenzung werden so vorgebeugt, eine Ursache der Migration.
imagine ist Jugend
imagine bietet ein Höchstmass an Partizipation und fordert ein Höchstmass Eigenverantwortung. Über 200 Jugendliche organisieren in Eigenverantwortung imagine und seine Vorveranstaltungen. Unser Engagement und unsere Auseinandersetzung mit dem Rassismus bewegen jährlich Zehntausende junger Menschen. Von der Initialphase bis zur Ausführung bestimmen wir das Projekt mit, das sich an andere Jugendliche richtet. imagine ist Kultur
Bekannte internationale und nationale Bands, Newcomer aus der Schweiz und der Region Basel, Kleinkunst und Theater machen imagine zu einer einzigartigen Kulturveranstaltung in Basel, zu dem alle Zugang haben. imagine ist Innovation
Mit einem Openair-Festival, mit Vorveranstaltungen und Workshops an Schulen und einer inhaltlichen Platzgestaltung am Festival schafft imagine unterschiedliche Plattformen, die Jugendlichen über Monate hinweg die Auseinandersetzung mit der Rassismusproblematik ermöglichen.
Seit neun Jahren arbeitet terre des hommes schweiz eng mit Jugendlichen in der Schweiz zusammen. Daraus entstand imagine – das Festival gegen Rassismus. Mit viel Kreativität, Spass und Engagement regen sie andere Jugendliche zur Auseinandersetzung mit den Folgen und Ursachen von Migration sowie der daraus wachsenden sozialen Ausgrenzung an. Jugendliche in Lateinamerika und Afrika setzen im Rahmen von imagine international und in Zusammenarbeit mit den Schweizer Jugendlichen diesen Gedanken auch in Brasilien, Kolumbien und Kenia um. Der Aufbau einer starken, selbstbewussten und verantwortungsvollen Zivilgesellschaft in Afrika, Lateinamerika und Asien wie auch in der Schweiz ist ein zentrales Anliegen von terre des hommes schweiz. Dazu gehört, dass Jugendliche aktiv in die Entwicklung der Zivilgesellschaft miteinbezogen werden, damit sie jetzt und in Zukunft Verantwortung übernehmen können.
imagine ist Vernetzung
imagine fördert den kulturellen Austausch und die nationale und internationale Vernetzung durch ein vielseitiges Programm, die Zusammenarbeit mit Fachinstitutionen, den national ausgerichteten Break Out-Contest und durch Partnerprojekte in Latein- und Zentralamerika. Bei imagine arbeiten rund 50 Jugendliche in verschiedenen Arbeitsgruppen in der Organisation des Festival und der Vorveranstalungen mit.
Die Redaktion
Nico Scholer, Gesamtleitung imagine
23
24
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
1 Festival, 1 Baustelle, 2 Plätze Eine grosse Baustelle auf dem Barfi sorgt für Abwechslung und Herausforderungen im organisatorischen Bereich. Wo die Standmeile in den vergangenen Jahren stand, sind nun Baugerüste und grosse Absperrwände. Barfi und Klosterhof sind neu zugänglich über die andere Kirchenseite. Dennoch, für Musik und Unterhaltung, Getränke und Verpflegung, Information und Thematik sowie Sicherheit, Sanität und Toiletten ist gesorgt.
Gastro 2009 Die Baustelle hat einige Auswirkungen auf die Standorte des Getränkeangebotes. Die Cocktailbar befindet sich neu auf dem Barfi neben der Kirche und soll die BesucherInnen Richtung Standmeile und Klosterhof locken. Cocktails und Hartalkohol werden hier ab 18 Jahren serviert. Die BARfi, bestehend aus zwei Zelten ist die grösste Bar auf dem Platz. Hier gibt es alles gegen den Durst. Die Auswahl der Getränke, sowie die Preise liegen an den Theken auf. Im Klosterhof gibt es neu zwei Bars sowie einige Standmeilenstände mit einem abwechslungsreichen Angebot an Verpflegung. Und falls der Weg doch mal zu weit bis zu einer Bar sein sollte, gibt es einen mobilen Getränkeverkauf.
Standmeile 2009 Der Barfüsserplatz und der Klosterhof sind auch 2009 wieder Schauplätze von imagine – das Festival gegen Rassismus. Nur ist in diesem Jahr alles ein bisschen anders.
Aufgrund der Baustelle befindet sich die Standmeile nun auf der anderen Kirchenseite als in den letzten Jahren. Zudem können im Klosterhof kulinarische Köstlichkeiten und Informationen über die Arbeit von imagine im Vorfeld des Festivals entdeckt werden.
Abfall 2009 imagine bemüht sich um einen sauberen Platz. Ausgeschenkt wird an den Bars und in der Standmeile in Mehrwegbechern und -geschirr. Zurückgenommen werden sie ausschliesslich an den imagine-Bars! Damit der Platz sauber bleibt kannst du mithelfen:
Sammle 6 leere Flaschen und tausche sie an den Bars gegen ein nonalkoholisches Getränk ein. Somit vermeiden wir Scherben auf dem Platz. Mitgebrachten Dosen und Petflaschen können bei den aufgestellten Recyclingstationen entsorgt werden. Zusätzlich stehen zahlreiche Abfalltonnen auf dem Platz und sollte der Weg mal zu weit sein, kannst du dein Abfall bei den Litteringhelferinnen und Helfern selber entsorgen. Dein Becher als Unterstützung für imagine
Auf jedem Mehrwegbecher ist ein Depot von SFr 2.-. Diese zwei Franken kannst du imagine spenden, indem du deinen Becher an der Bar zurücklässt ohne das Depot zu verlangen. Vielen Dank!
Jonas Schwarz, Eventdesign & Gastro, imagine Kenia
Imagazine 2009 ImagazIne 2006
25 01
Farbe bekennen – Merchandising Artikel kaufen! Auch in diesem Jahr bieten wir euch eine Auswahl an Merchandising Produkten an. Mit dem Kauf eines Produktes unterstützt ihr nicht nur imagine, sondern ihr könnt dem Motto entsprechend Farbe bekennen. Die Feuerzeuge beispielsweise sind erhältlich in rot für Nein-SagerInnen, in grün für ZustimmerInnen und in gelb für Unentschlossene. Mit einem imagine Bändeli am Handgelenk startet ihr mit einem klaren Anti-RassismusStatement in die Festival-Saison. Oder wie wäre es mit einer brandneuen (und umweltfreundlichen) ShoppingTasche? Das Motiv wurde in Zusammenarbeit mit boycotlettes exklusiv für imagine designt. Die Tasche hilft dir Farbe gegen Rassismus zu bekennen und du kannst gut ausgerüstet in den Sommer starten.
Die Produkte findet ihr an den Merchständen und bei den mobilen VerkäuferInnen. Zudem könnt ihr dort Handysocken und Portemonnaies – beides in Handarbeit hergestellt – erwerben. All diese Produkte erhaltet ihr am Infostand/Merchstand und bei den verschiedenen mobilen VerkäuferInnen, die während imagine auf dem Platz anzutreffen sind. Macht euch also auf zu einem unserer Merchandising Ständen oder erwerbt ein imagine Produkt bei den mobilen VerkäuferInnen. Vergesst nicht: das imaginefestival kostet keinen Eintritt. Ihr könnt also zwei Tage Konzerte und andere Attraktionen gratis geniessen. Mit dem Erwerb eines Produktes unterstützt ihr uns nicht nur finanziell, sondern ihr setzt auch ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung. Das ist es euch doch wert, oder?! Silja Schaeffer, Werbung
Platzplan 2009 EingängE Backstage technik WC Standmeile
barFüsserbühNe
CoCktail bar
bar
Standmeile
INfo & MerchaNdIsINg iNFo
& Merchandising Standmeile klosterhoFbühNe
Sanität
+ OK
Back Office
kleiNkuNstbühNe
bar bar
Backstage
Backstage technik
26
imagine – das Festival gegen Rassismus ––› Imagazine 2009
Nidi d'Arac am Imagine 2008
Imagazine 2009
DANKE imagine bedankt sich bei folgenden Personen, Institutionen, Organisationen und Gemeinden für die erhaltene Unterstützung: Personen: Joseph Handschin Zusammenarbeit Suchtprävention Anastasia Planta-Kladis Kontaktperson AJFP Samuel Stierli Kontaktperson Kirchen Beat Müller Fachstelle Unterricht Evangelisch Reformierte Kirche BL Ueli Ackermann Begleitung Workshop Marlise Müller Fotos Stephan Paukner Christian Zysset terre des hommes schweiz, Zusammenarbeit Finanzen Dominik Born MX3 Anne und Christian Stoll Team Biomill Laufen Jutta Durst Integration Basel
Patronats-/ Matronatskommitee 2009 Guy Morin Regierungsrat Justizdepartement Kanton BS Eva Herzog Regierungsrätin Christoph Eymann Regierungsrat Erziehungsdepartement BS Hanspeter Gass Regierungsrat Sicherheitsdepartement BS Urs Wüthrich-Pelloli Regierungsrat BL Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion Fabian Frei Fussballer FC Basel Roger Morger Rektor Gymnasium Oberwil Lukas Kundert Kirchenratspräsident ERK BS Mirjam Ballmer Grossrätin Anita Lachenmeier Nationalrätin Ueli Mäder Professor für Soziologie Dr. Ellen Ringier Präsidentin Stiftung ‹Elternsein› Claude Janiak Ständerat BL Klaus Littmann Littmann Kulturprojekte Michael Koechlin Leiter Abteilung Kultur, Präsidialdepartement BS
Unterstützende Organisationen:
Cécile Bühlmann Vizepräsidentin der EKR, Luzern Werner Baumann Rektor Gymnasium Oberwil
Lotteriefonds Basel-Stadt
Anita Fetz Ständerätin BS
Lotteriefonds Basel-Landschaft
Richard Wherlock Ballett Direktor Theater Basel
Christoph Merian Stiftung
Barbara Graf Mousa Leiterin Kulturzentrum Union
Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige GGG Migros Kulturprozent Ria & Arthur Dietschweiler Stiftung Anne Frank Fonds Jubiläumsstiftung der Basellandschaftlichen Kantonalbank Iwb René und Susanne Braginsky Stiftung Evangelisch-Reformierte Kirche Basel-Landschaft Römisch-Katholische Kirche Basel-Landschaft Evangelisch-Reformierte Kirche Basel-Stadt Gemeine Riehen Gemeine Bottmingen Gemeinde Allschwil Gemeinde Dornach
IMPRESSUM: Auflage 5'000 Exemplare Redaktionsadresse Laufenstrasse 12, Postfach, 4018 Basel Redaktion Raissa Bonjour, Nico Scholer, Gianna Burghartz GESTALTUNG Andreas Hidber, Accent Graphe, BASEL WWW.ACCENTGRAPHE.CH Druck Zehnder Print AG
27
www.imaginefestival.ch