Franziskus

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten in Deutschland

Einblicke in das Bildungshaus Kloster Schwarzenberg Weitere Themen: Bericht von der Mission in Uganda / Gemeinschaft mit Gesicht: Br. Ulrich Bauer / Nachrichten aus dem Orden / Fragen zum Ordensleben: Warum tragen die Br端der einen Habit? / Ein Fresko aus Assisi: Die Entkleidung Christi franziskus 1|2013

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Höchster, lichtvoller Gott. Erleuchte die dunkle Nacht in meinem Herzen. Gib mir einen Glauben, der aufrichtet, eine Hoffnung, die Halt gibt, eine Liebe, die Maß nimmt an der Liebe Jesu Christi, Deines Sohnes, eine Erkenntnis, die weiterführt, einen Sinn, der trägt. Lass mich die Würde erfahren, die Du mir schenkst, und die Aufgabe erfüllen, die Du mir zugedacht hast.

imp ress um

Gebet des hl. Franziskus, Übertragung Br. Anton Rotzetter OFM Cap.

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Zeitschrift der Franziskaner-Minoriten in Deutschland Herausgeber: Franziskaner-Minoriten in Deutschland, Provinz St. Elisabeth, Franziskanergasse 7, 97070 Würzburg Mit kirchlicher Druckerlaubnis. Erscheinungsweise: viermal jährlich Redaktion: Br. Josef Fischer, Br. Steffen Behr, Br. Andreas Murk, Br. Martin Koch, Br. Konrad Schlattmann Anschrift: Zeitschrift franziskus, Klosterdorf 1, 91443 Scheinfeld Bestellung: Sekretariat: Br. Andreas Murk, Elisabeth Bechmann Telefon: 09162 92889-0, Fax: 09162 448, E-Mail: zeitschrift@franziskaner-minoriten.de Bankverbindung: Zeitschrift franziskus, LIGA Würzburg, BLZ 75090300, Konto-Nr.: 10 30 16 404 IBAN: DE35750903000103016404, BIC: GENODEF1M05 Statt eines festen Abonnementpreises bitten wir alle Bezieher zur Deckung der Unkosten um eine Spende mindestens € 10,00 pro Jahr 2 franziskus von 1|2013


gr u s s w or t Liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht halten Sie diese Zeitschrift als treue Leser von „Friede und Heil“ in Händen, vielleicht begegnen wir Franziskaner-Minoriten Ihnen mit dieser Zeitschrift aber auch zum ersten Mal – wie auch immer: ich hoffe, dass Sie auf den nächsten Seiten nicht nur interessante Informationen über unseren Orden finden, sondern auch für Ihr Leben hilfreiche Anregungen und Impulse. Mit dieser Zeitschrift möchten wir gerne mit Ihnen in Verbindung bleiben oder neu mit Ihnen in Kontakt treten. Nach längerem Überlegen haben wir uns entschieden, mit dem personellen Wechsel in der Redaktion nicht nur Format und Layout der Zeitschrift, sondern auch den Titel zu ändern. „Friede und Heil“, so hieß das Magazin die vergangenen knapp 50 Jahre, heißt jetzt franziskus und erscheint künftig alle drei Monate. An dieser Stelle soll ausdrücklich dem bisher verantwortlichen Bruder für „Friede und Heil“ gedankt werden: Br. Polykarp Götz hat die Aufgabe des Redaktionsleiters in den vergangenen 16 Jahren mit großer Hingabe und höchster Zuverlässigkeit erfüllt. Auch im Namen der Leserinnen und Leser ihm ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für alle seine Mühen. Mit der Januarausgabe des Jahres 2013, dem 79. Jahrgang unserer deutschen Ordenszeitschrift, übernimmt ein fünfköpfiges Team die Verantwortung für den franziskus. Ich danke den Brüdern Josef Fischer, Steffen Behr, Andreas Murk, Martin Koch und Konrad Schlattmann für ihre Bereitschaft, künftig das Heft unserer Ordensgemeinschaft mit Inhalten und mit Leben zu füllen. Hier halten Sie nun das erste Exemplare in Händen. Ich hoffe, dass Ihnen das Ergebnis zusagt und Sie diese Seiten mit Gewinn lesen. Dankbar sind wir weiterhin für alle Spenden, die Sie uns zur Finanzierung dieser Zeitschrift zukommen lassen. Gerne schicken wir Ihnen den franziskus regelmäßig zu, wenn Sie wünschen auch mehrere Exemplare, um sie an interessierte Leserinnen und Leser zu verteilen. Bitte wenden Sie sich einfach an die im Impressum angegebene Adresse. Mit Franz von Assisi, unserem Ordensgründer, grüße ich Sie herzlich: pace e bene, Frieden und alles Gute!

Br. Bernhardin M. Seither Provinzialminister

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kon ven t Ein Ort für die Jugend: im Oktober vergangenen Jahres trafen sich etwa 80 junge Menschen zur traditionellen „Franziskanischen Jugendwallfahrt“ im Kloster Schwarzenberg.

Bildungshaus Kloster Schwarzenberg Seit über 40 Jahren führt unsere Ordensprovinz die Niederlassung in Scheinfeld, Mittelfranken, als Bildungshaus Kloster Schwarzenberg. Auf den Säulen von Bildung, Begegnung und Stille bieten die Brüder in franziskanischer Tradition ein Programm für Jugendliche und Erwachsene.

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Der Klostergarten, ein Ort der Stille, lädt zum Spazieren ein.

Die Wallfahrtskirche erstrahlt seit ihrer Renovierung (2009/2010) in neuem Glanz.

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as Provinzkapitel der Franziskaner-Minoriten tagt alle vier Jahre und stellt die Weichen für zukünftiges Leben und Arbeiten der Brüder. Vor nicht ganz einem Jahr ist es so zu größeren Veränderungen im Kloster Schwarzenberg gekommen. Die Ordensgemeinschaft entschloss sich, die Verantwortung für die übernommenen Pfarreien im „Südlichen Steigerwald“ an das Erzbistum zurückzugeben, zwar für Aushilfen in den Gemeinden weiterhin zur Verfügung zu stehen, sich ansonsten aber wieder mehr auf die Angebote im Bildungshaus zu konzentrieren.

Neue Leitung Zum neuen Guardian für den Konvent Schwarzenberg wurde Br. Steffen Behr, der vorher im Kloster Maria Eck lebte, bestimmt; Br. Andreas Murk übernahm die Leitung des Bildungshauses. Br. Josef Fischer, der die Geschicke des Hauses die vergangenen acht Jahre gemeinsam mit Br. Anselm Kraus als Verwaltungsleiter bestimmte, wurde zum Leiter von Postulat und Noviziat gewählt. Er ist also künftig in Schwarzenberg für die Begleitung der jungen Männer verantwortlich, die ihre ersten Schritte in der Gemeinschaft gehen. Br. Anselm Kraus wurde nach 35 Jahren in den Konvent Würzburg versetzt, von wo aus er aber weiterhin für Kursangebote im Bildungshaus und die bewährten Studien- und Pilgerreisen zur Verfügung stehen wird. Neben den Brüdern Steffen, Josef und Andreas gehören zum Konvent Schwarzenberg Br. Eberhard Löcher, als Provinzsenior das älteste Mitglied unserer Ordensprovinz, Br. Engelbert Otte und Br. Mateusz Kotyło. Außerdem befindet sich ein Postulant in Schwarzenberg.

Br. Josef, Br. Steffen und Br. Andreas (v.l.n.r.) haben im Bildungshaus Kloster Schwarzenberg neue Aufgaben übernommen.

Zwischen Tradition und Veränderung Wo durch personelle Veränderungen in einen Konvent so viel Bewegung kommt, stehen die Brüder in der besonderen Spannung zwischen einer gewachsenen Tradition auf der einen Seite und nötig gewordenen Veränderungen und Weichenstellungen für die Zukunft auf der anderen Seite. In den vergangenen Monaten wurden schon einige Räume in Konvent und Bildungshaus renoviert und umgestaltet, Akzente für das Kursprogramm gesetzt und Strukturen im Betriebsablauf geändert. So hoffen die Brüder, das Bildungshaus Kloster Schwarzenberg auch in Zukunft als Ort erhalten zu können, an dem Menschen zu sich selbst, zu anderen und zu Gott finden können. Denn in dieser Spur hat das Kloster eine lange Tradition. franziskus 1|2013

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Bildungsarbeit ist der erste Auftrag der Brüder in Schwarzenberg. Mit über 250 Veranstaltungen pro Jahr wird ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Ein Blick in die Geschichte Die Ursprünge der Wallfahrt „Maria Hilf“ in Schwarzenberg lassen sich heute nicht mehr genau rekonstruieren. Erzählungen zufolge soll zu Beginn des 17. Jahrhunderts die damalige Gräfin von Schwarzenberg in einem Waldstück unweit der heutigen Gnadenkapelle eine kleine Stätte zur Verehrung der Gottesmutter Maria eingerichtet haben. Kamen ihre Diener zu den Andachten zu spät, so wird berichtet, hätten sie Strafzahlungen leisten müssen, von denen nach einiger Zeit eine kleine Holzkapelle finanziert wurde. Ein in Passau erworbenes Gnadenbild aus Stein ergänzte den heiligen Ort im Wald. In der damaligen Zeit waren im Städtchen Scheinfeld Franziskaner aus der Thüringischen Ordensprovinz stationiert, die 1697 das Bittgesuch an den Fürsten richteten, bei der Maria-Hilf-Kapelle ein Kloster gründen zu dürfen. Zwei Jahre später war die Genehmigung erteilt und weitere zwei Jahre zogen ins Land, bis am 26. März 1701 die Grundsteinlegung des Klosters gefeiert wurde. Man begann im Jahr 1732, den Wunsch nach einer großen Wallfahrtskirche zu verwirklichen: am 2. Juni wurde der Grundstein für die Kirche, deren Pläne vom Baubüro Balthasar Neumanns überarbeitet worden waren, gelegt. Die Wirren der Säkularisation zu Beginn des 19. Jahrhunderts gingen nicht spurlos am Kloster Schwarzenberg vorbei und führten letztlich zur Versteigerung des kompletten Klosterguts. Auf Bestreben des damaligen Scheinfelder Pfarrers Andreas Krapp zogen, Jahrzehnte später, am 24. Oktober 1866 die beiden ersten FranziskanerMinoriten in das Kloster ein – es begann eine bis heute fortdauernde fast 150-jährige Tradition unserer Gemeinschaft in Schwarzenberg. 6

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Rund 100 Jahre nach dem Einzug der Minoriten in der Nacht vom 22. auf den 23. Juni 1960 zerstörte ein Großfeuer das Klostergebäude bis auf die Außenmauern sowie das Dach der Kirche. Bereits zwei Jahre später waren die Schäden behoben und das neue Kloster wurde eingeweiht. Was im Rückblick so einfach klingt, wird den Brüdern und der spendenbereiten Bevölkerung einiges abverlangt haben.

Das Bildungshaus als Auftrag Mit dem Klosterneubau kommt 1969 auch eine neue Apostolatsform: die Ordensprovinz beschloss, das Kloster Schwarzenberg künftig als Bildungshaus zu nutzen und bietet seither zahlreiche Kurse für Jugendliche und Erwachsene an. Gemeinsam mit den Brüdern kümmern sich etwa 15 Mitarbeiter/innen um das Wohl der Gäste. Über 9.000 Übernachtungen pro Jahr, Tendenz wieder leicht steigend, geben Zeugnis davon, wie sinnvoll und notwendig diese Apostolatsform in unserer Zeit für Kirche und Gesellschaft ist. Die Klosterhomepage und das ausführliche Jahresprogramm informieren umfassend über das Angebot der Brüder im Bildungshaus Kloster Schwarzenberg. Auch unsere Zeitschrift franziskus wird künftig auf der vorletzten Seite jeweils eine kleine Auswahl aus dem Kursangebot vorstellen. Und nicht nur Kursteilnehmer sind herzlich willkommen in Schwarzenberg, sondern auch Gäste, die für einige Tage Ruhe und Erholung suchen. Br. Andreas Murk Kontakt: Bildungshaus Kloster Schwarzenberg Klosterdorf 1, 91443 Scheinfeld, Tel.: 09162 92889-0 E-Mail: info@kloster-schwarzenberg.de www.kloster-schwarzenberg.de


gemeinschaft mit gesicht Br. Ulrich Bauer

Ein Bruder für alle Fälle

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rüher saß er auf dem Traktor, heute sitzt er im Rollstuhl. Früher kümmerte er sich liebevoll um andere, heute kümmert man sich um ihn. Früher war er ein durch und durch geistlichfröhlicher Mensch, das ist er heute immer noch. Früher pfiff er immer ein Liedchen, das tut er heute auch noch. Als Diamantenschleifer mit knapp 24 Jahren bei den Franziskaner-Minoriten eingetreten, verbrachte Bruder Ulrich Bauer seit 1958 beinahe seine gesamte Ordenszeit im oberbayerischen Kloster Maria Eck. Von einer tiefen Frömmigkeit geprägt, die aber nicht in Verbohrtheit mündete sondern in sichtbarer Freude des Glaubens, wurde er der Bruder für alle Fälle. Immer freundlich und gütig erledigte er die ihm gestellten oder die freiwillig übernommenen Aufgaben so als konnte er sich Erfüllenderes nicht vorstellen: er leitete die Land- und Forstwirtschaft des Klosters, saß unzählbare, eiskalte Stunden bei Tag und Nacht auf dem Schneepflug und sorgte sich mit unerschöpflicher Geduld um die behinderten Brüder der damaligen Zeit. Küche,

Sakristei und das Auto für den Transport der Hausgäste zum Bahnhof waren seine weiteren Einsatzbereiche. Bruder Ulrich hat seinen Namen zum Namen gemacht und ist Vorbild für viele Brüder unserer Provinz. Sein bescheidener Lebensstil, seine Zufriedenheit, Genügsamkeit, Dankbarkeit und seine spirituelle Kompetenz sind echt und Wegweiser für ein Leben als Franziskaner-Minorit. Wer von „Ulli“ spricht, kann dies nur mit Ehrfurcht tun. Seit drei Jahren lebt Bruder Ulrich im Schwesternaltenheim St. Hildegard gleich am Fuße des Maria Ecker Berges und wird von den Barmherzigen Schwestern des Heiligen Vinzenz von Paul, unserem dortigen Hausgeistlichen Br. Ulrich Bitter und seinem jüngeren Bruder Sekundus („der Zweite“), ebenfalls Minorit und in Maria Eck stationiert, liebevoll umsorgt. Durch seine Art zeigt Ulrich sowohl den jüngeren, aber auch nicht selten den älteren Brüdern, dass seine Berufung als FranziskanerMinorit auf „Felsen“ gebaut ist und man in einer Ordensgemeinschaft auch zufrieden alt werden kann. Br. Konrad Schlattmann Franziskus franziskus 1|2013

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au s dem or dden

Das 50-jährige Jubiläum des Zweiten Vatikanischen Konzils ist in aller Munde. Damals, 1963, hat Br. Anselm Kraus (Bild) in Rom studiert. In einem Gespräch mit Bruder Martin Koch berichtet er von seinen Eindrücken.

Ein Student in Rom Br. Martin Koch: Vor 50 Jahren, am 11. Oktober 1962, begann das Zweite Vatikanische Konzil in Rom. Wo warst du damals und was war deine Aufgabe im Orden? Br. Anselm Kraus: Seit Herbst 1963 war ich als Student in Rom. Vom Konzil sah ich hautnah zunächst nichts, meine Anteilnahme beschränkte sich auf Presse und Fernsehen. Natürlich gab es unter uns Studenten viele Diskussionen. Vor allem wunderten wir uns über den Lernprozess der Konzilsväter. Es war offensichtlich, wie sie immer offener und beweglicher wurden. Das Konzil gab mir auch Gelegenheit, den Weihbischof von Würzburg in Rom zu bitten, mir die Priesterweihe zu spenden.

In welcher Weise waren die Auswirkungen des Konzils damals unmittelbar für dich zu spüren? Unser internationales Kolleg mit 130 Studenten aus allen Erdteilen war streng geführt. Die Autorität des Rektors aus Sizilien war unangefochten. Er führte und kontrollierte. Wir Studenten hatten zu gehorchen, und das Leben lief unter den Stichworten „Gehorsam“ und „Disziplin“. Da konnte niemand ausscheren – schließlich hatten wir alle Gehorsam gelobt. Dann kam durch die Konzilsdekrete eine sehr plötzliche, radikale Wende. „Freiheit“ und „Selbstverantwortung“ waren die neuen Schlagworte. Der alte Rektor wollte und konnte die Wende nicht verantworten. Er trat zurück, und es herrschte eine große

Maria Eck hat eine neue „Königin“ Über ein schier unglaubliches Geschenk können sich Brüder und Bevölkerung in und um unser Kloster Maria Eck seit einigen Monaten freuen: die Japanerin Rié Sofia Cecilia stiftete der Wallfahrtskirche eine neue Orgel der Schweizer Firma „Orgelbau Felsberg AG“ aus Graubünden. Eigentlich vorgesehen war die Königin der Instrumente für eine von Rié Sofia Cecilia geplante Musikakademie in Tokyo, deren Realisierung wegen der dortigen Erdbebengefahr allerdings nicht zustande kam. Durch glückliche Umstände fand das Instrument schließlich den Weg nach Maria Eck und ersetzt nun die bisherige 8

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Orientierungslosigkeit. Der neue Rektor (jung und unerfahren) ließ die Dinge laufen. Etwas vereinfacht gesagt: jeder machte, was er wollte. Die meisten trugen ihr Ordenskleid nicht mehr, wir gingen nicht mehr in Vierergruppen aus, sondern nunmehr allein. Man machte ohne Abmeldung Besuche bei Bekannten in der Stadt, die Teilnahme am gemeinsamen Gebet und an der Messfeier ließ merklich nach. Vieles wurde schlichtweg individualistisch. Was am auffälligsten war: viele Brüder verließen den Orden. Für mich war das damals sehr schmerzlich.

von Brüderlichkeit, die uns trug. Nach drei bis vier Jahren fand man langsam wieder zu einer gemeinsamen Ordnung. Die Überzeugung blieb: ich lebe bestimmte Rituale und pflege eine gewisse geistliche Ordnung, weil beides für mich zu einem gelingenden Leben gehört – nicht weil ein Oberer das verlangt.

Was hat sich konkret für dich als Ordensmann geändert? Durch meine drei Jahre Juniorat in Würzburg – in den letzten beiden Semestern war ich in der Studentenpolitik engagiert – hatte ich eine gute Portion Selbstständigkeit gelernt. Ich fragte mich immer wieder: wozu bin ich nach Rom gekommen? Wie stelle ich mir mein Ordensleben vor? Was ist wesentlich? Mit einigen Brüdern aus Österreich und der Schweiz diskutierte ich diese Frage, und wir begannen in diesem Chaos eine Lebensgruppe. Sie wurde zu einer Erfahrung

Welches ist für dich heute die wichtigste Botschaft des Zweiten Vatikanischen Konzils? Erstens: die Ökumene! Die positive Art und Weise, wie die katholische Kirche die getrennten Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften sieht. Zweitens: Kirche in der Welt von heute! Die Jünger Christi teilen Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute. Wir sind weltoffene Christen geworden. Drittens: für mich persönlich besonders wichtig sind die Erneuerungen in der Liturgie: der Gemeinschaftscharakter der Liturgie, keine Uniformität, aktive Teilnahme der Gläubigen, Vielfalt der Bibellesungen, Aufwertung der Volkssprache, die Notwendigkeit der Predigt, Konzelebration, Kommunion unter beiderlei Gestalten und das Fürbittgebet der Gläubigen.

Nenninger-Orgel, die nach einer Generalüberholung zukünftig in einer kroatischen Pfarrgemeinde gespielt werden wird. Die geplante Schenkung der rein mechanischen Felsberg-Orgel mit 16 Registern auf drei Manualen und Pedal, für die die Orgelempore statisch verstärkt werden musste, beschleunigte

auch die dringend notwendige Innenrenovierung der Wallfahrtskirche Maria Eck, auf die so lange gewartet wurde. Nicht nur erstrahlt die Kirche inzwischen in neuem Glanz, auch Ambo, Lautsprecheranlage und Heizung wurden ersetzt. Vom Erzbischof von München-Freising, Kardinal Dr. Reinhard Marx, wurde das Instrument in einem festlichen Gottesdienst eingeweiht, bevor die Stifterin selbst in die Tasten griff und ihr erstes Konzert gab, auf das weitere bei zukünftigen Deutschlandbesuchen folgen werden. Auch eine CD hat die Künstlerin in Maria Eck bereits aufgenommen. Das Glockenspiel, das ein sich sichtbar drehender Zimbelstern oberhalb der Pfeifen des Hauptwerks betätigt, wird jedoch wohl nur in der Weihnachtszeit erklingen. Br. Konrad Schlattmann franziskus 1|2013

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Bruder Leo von Assisi „Es ist eine Kunst, nicht nur das zu protokollieren, was die Provinziale gesagt haben, sondern das, was sie eigentlich hätten sagen wollen.“ Diesen Anspruch hatte Br. Werner Labus, Sekretär der Arbeitsgemeinschaft deutschsprachiger Kapuzinerprovinziale, an sich selbst. Im September 2012 mussten wir mit ihm einen liebenswürdigen Freund auch von uns Minoriten dem Herrn über Leben und Tod endgültig überlassen.

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as Feuer des Bruders Franziskus so unverfälscht wie möglich weiterzugeben, war wohl auch ein Herzensanliegen von Bruder Leo, einem seiner ersten Gefährten. Sein vertrauter Sekretär sollte ihn Jahrzehnte überleben. Die biografischen Daten sind spärlich, seine Mitwirkung beim Wachstum der franziskanischen Bewegung ist jedoch nicht zu unterschätzen. Das selbst Verfasste und über ihn Geschriebene bleibt Ansporn und Stachel. Gerne würde ich mit Franziskus selbst ein Interview führen, wie er seinen Beichtvater und Sekretär erlebt hat. Zweifellos kämen wir auch an die Thematik, wieweit er tatsächlich und zurecht Kritiker verfehlter Entwicklungen im Orden nach dem Tod des Poverello 1226 gewesen ist. Einigen wird hier das „Diktat von der wahren Freude“ in den Sinn kommen, das auf die Geduld in Widerwärtigkeiten, nicht ein glänzendes Image nach außen abzielt. Wir berühren indirekt die allzeit brisante Frage nach einer gelungenen Verknüpfung von Tradition und Innovation in Kirche und Orden. Wie geht der Spagat von Treue zum Ursprung und notwendiger Anpassung konkret? Geboren am Ende des 12. Jahrhunderts erreicht Fra Leone ein hohes Alter; sein Sterbetag wird in den neuesten Quellen auf den 13. November 1271 datiert. Der Mann aus Assisi steht an

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der Wiege der neuen Gemeinschaft mit rasanter Ausbreitung zusammen mit den Gefährten Bernhard, Rufinus, Juniper, Angelus und Ägidius. Die Dreigefährtenlegende trägt auch seine Unterschrift; sie gibt gute Einblicke in das Leben des Ordensgründers mit hohem historischem Wert – zeitlich zwischen beiden klassischen Lebensbeschreibungen des Thomas von Celano und der Biografie des wegweisenden Generalministers Bonaventura. Bruder Leo begleitet seinen spirituellen „Ziehvater“ nicht nur in die Einsiedelei Fonte Colombo zur schweren Geburt der Abfassung unserer Ordensregel oder kurz vor dem Tod zum Diktat des Testaments, sondern auch in die Einsamkeit des Berges Laverna. Fasten und Beten prägen die Tage um das Michaelsfest im September 1223. Bruder Leo wurde von dieser Zeit an quasi zum „Archivar“, denn wir verdanken ihm das einzige handgeschriebene Dokument des Ordensvaters. Der gewählte Generalminister wird am Ende des Generalkapitels im Januar 2013 an der Tomba des Franziskus in Assisi alle Kapitulare vor ihrem Aufbruch mit diesem Autograf segnen. Viele erinnern sich an die kleine Silbermonstranz in der Reliquienkapelle, wo sowohl ein Segen des Poverello in schwarzer Tinte und ein Kommentar von Bruder Leo in roten, fei-


„Herr! Musik und Poesie haben mich in deine Nähe geführt … blende mich immerdar durch deine Überfülle an Wahrheit!“

nen Schriftzügen als Ergänzung zu sehen ist. Ein kostbares Dokument der persönlichen Zuwendung, von Bruder Leo verwahrt als doppelt gefaltetes Pergament mit Einwirkungen von Schweiß! Er trug es verborgen im eigenen Habit. Wie Gottes- und Nächstenliebe doch untrennbar sind: die Vorderseite füllt eine persönliche Litanei mit dreißig Gottesnamen. Franziskus ist nach seiner Stigmatisierung ganz von der Größe und Barmherzigkeit Gottes ergriffen. Auf der Rückseite steht ein der gängigen Liturgie entnommener Segen, der Bruder Leo ganz persönlich mit einem Tauzeichen mitten durch den Namenszug gewidmet ist. Der Aaronsegen (Num 6,24ff.) führt in die Tiefe jüdischer Tradition, ebenso das Tau. Es ist ein Zeichen der Bewahrung von Gott her für Bedrängte in Ez 9,4ff. Dieser Segen baut Brücken in die Weite der Ökumene. Oft wählen wir ihn beim Segen für konfessionsverbindende Ehepaare. Man beachte zudem, wie ein Nichtpriester einen Priester segnet, Diakon Franziskus seinen bedrängten Bruder. Der Heilige spürt bei Leo eine „schwere Versuchung des Geistes“ (Depression?) und dessen verborgene Sehnsucht nach menschlichem Trost. Es braucht in jedem christlichen Leben beides und dies zur rechten Zeit: Augenblicke des göttlichen und menschlichen Beistandes! Trostreiches erreicht uns auf diese und jene Weise! Olivier Messiaen legt in seinem monumentalen Werk „Saint Francois d’Assise“ dem sterbenden Poverello folgende Worte in den Mund: „Herr! Musik und Poesie haben mich in deine Nähe geführt … blende mich immerdar durch deine Überfülle an Wahrheit!“ Bruder Leo hätte wohl diesem Schluss zugestimmt. Br. Josef Fischer franziskus 1|2013

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fragen zum ordensleben Br. Steffen Behr gibt Antwort

Warum tragen die Br端der einen Habit 12

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obe“, „Kutte“, „Mönchsgewand“… Verständlicherweise wissen viele Menschen nicht, wie unsere charakteristische Ordenskleidung tatsächlich heißt. Und drucksen daher manchmal etwas herum, wenn sie uns ansprechen. Unser Ordensgewand nennt sich „Habit“. Das Wort ist abgeleitet vom lateinischen „habitus“, was man heute mit „Lebenshaltung“ übersetzen kann. Bei uns FranziskanerMinoriten besteht der Habit aus einem schwarzen Untergewand, einem Strick, der auch Zingulum heißt, und einer Kapuze, dem Kaparon. In Ländern mit heißen Temperaturen tragen die Brüder statt eines schwarzen einen grauen Habit. Franz von Assisi (1182-1226) hat für sich und seine Ordensbrüder diese Art des Gewandes in Anlehnung an die Kleidung der ärmeren Bevölkerung gewählt. Die Tagelöhner und Bauern trugen damals einen sackartigen, ungefärbten Stoff. Der einfache Strick war dabei im Gegensatz zum Ledergürtel für Franziskus ein bewusster Ausdruck von Armut, da nur die Reichen Gürtel tragen konnten, woran auch die Geldbörse befestigt war. Das Kaparon diente zum Schutz vor Regen. Dieses Ordensgewand hat sich in seiner Art bis heute erhalten. In unseren Ordensregelungen ist vorgeschrieben, dass die Brüder den Habit tragen sollen. In Deutschland wird der junge Bruder nach den ersten zwei Jahren der Ordensausbildung,

dem Postulat und dem Noviziat, mit dem Habit eingekleidet. Bei dieser „Erstprofess“ zieht der Bruder zeichenhaft mit dem Gewand den neuen Menschen an, der nun unter dem Anspruch Gottes steht. Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Galater: „Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus als Gewand angelegt.“ (3,27) Im Brief an die Römer heißt es: „Legt als neues Gewand den Herrn Jesus Christus an, und sorgt nicht für euren Leib.“ (13,14) Für mich persönlich ist der schwarze Habit ein Zeichen der Zugehörigkeit zum Orden der Franziskaner-Minoriten. Der Strick, den ich jeden Tag anlege, erinnert mich an die Bindung, die ich mit meinen Gelübden gegenüber Gott eingegangen bin. Das Kaparon vergegenwärtigt mir den Segen und die Liebe Gottes. Beides legt er mir wie einen Mantel um die Schultern, so dass ich geschützt durchs Leben gehe. Eine weitere Bedeutung des Ordensgewandes besteht darin, dass das einheitliche Gewand unsere Gemeinschaft untereinander betont. Als weltweite Brüdergemeinschaft wird durch ihn allein schon optisch sichtbar, dass wir zueinander gehören und auf dem gleichen Weg sind. Der Habit ist ein äußeres Zeichen der Armut und des einfachen Lebens. Wenn wir ihn auf der Straße mitten in der Welt tragen, wollen wir den Menschen gegenüber ein diskretes Zeugnis von Gottes Liebe geben und unseren Glauben bekennen.

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fr es ko

Die Fresken in der Grabeskirche des hl. Franz von Assisi

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Im Jahr 1226 stirbt Franz von Assisi nahe seiner Heimatstadt und gleich nach seiner Heiligsprechung 1228 beginnt man im Auftrag von Papst Gregor IX. mit dem Bau der neuen Grabeskirche für diesen Heiligen, dessen Leben eine religiöse Massenbewegung ausgelöst hat und dessen Lebensbotschaft bis heute nachwirkt. Ab 1250 wird die Basilika von den berühmtesten Malern der damaligen Zeit mit Fresken ausgemalt. Wenn auch in unterschiedlich gutem Erhaltungszustand, so sind uns doch große Teile dieses Werks bis heute erhalten geblieben. Der heutige Besucher steht meist etwas ratlos vor diesen großartigen Zeugnissen künstlerischen Schaffens, oft konzentriert sich das Interesse auf die äußere Darstellung oder den berühmten Namen des vermeintlichen Malers. Eine eingehendere Erklärung des kunstgeschichtlichen Hintergrundes und eine tiefergehende Deutung der theologischen Aussage des Bildes können dem Betrachter helfen, einen größeren Einblick zu bekommen. Wenn auch die Entstehungszeit der Bilder lange zurückliegt, ihre Aussage ist zeitlos, ihre Botschaft bis heute lebendig. Der Botschaft dieser Bilder auf die Spur zu kommen soll der Inhalt dieser Artikelreihe sein.

Foto: Br. Gerhard Ruf, www.assisi.de

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ir beginnen mit dem ältesten Freskenzyklus der Basilika, den der sogenannte „Franziskusmeister“, ein wohl aus der Werkstatt des Giunta Pisano kommender toskanischer Maler, ab 1250 an den Wänden des Langhauses der Unterkirche von San Francesco gemalt hat. Den Szenen der Passion Christi werden Episoden aus dem Leben des Franziskus gegenübergestellt, die Bilderreihe beginnt auf der Nordseite des Kirchenschiffs mit der Darstellung der Entkleidung Christi vor der Kreuzigung. Der Evangelist Matthäus erwähnt die Entkleidung Christi als einziger (Mt 27,27 f.). In nichtbiblischen Überlieferungen, wie dem Nikodemusevangelium, wird sie ausführlicher beschrieben. In der mittelalterlichen Liturgie der Karwoche wurde die Entkleidung Christi den Gläubigen präsent, wenn am Gründonnerstag bei der Entblößung der Altäre aus dem Psalm 22 die Stelle zitiert wurde: „Sie verteilen unter sich meine Kleider.“ Unser Fresko mit diesem Motiv in Assisi ist, wie alle Bilder dieses Zyklus, durch den späteren Anbau der Seitenkapellen stark beschädigt und nur zur Hälfte erhalten. Das Kreuz ist in der Mitte erkennbar, ebenso die daran angelehnte Leiter. Einer der Männer, die rechts daneben stehen, fällt besonders ins Auge, denn er greift nach einem zu Boden flatternden Gewandstück. Durch die Übereinstimmung mit anderen Darstellungen dieser Szene lässt sich rekonstruieren, dass es Christus selber ist, der die Kleider ablegt, die Bewegung des Gewandes und die umgekehr-

ten Ärmel verdeutlichen dies. Aufschlussreich ist auch die nur mühsam erkennbare Inschrift, die sich am oberen Ende des Kreuzstammes bei der Inschrifttafel zeigt. Es ist das Schriftwort aus dem 1. Korintherbrief (6,20): „… denn um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib!” Der Kern der Aussage des Bildes ist der Verweis auf die Freiwilligkeit Jesu, denn im vollständig erhaltenen Fresko bildet das ohne Zwang abgelegte, wallende Gewand den Mittelpunkt. Die zitierte Schriftstelle deutet das Geschehen: Wir sind um teuren Preis erkauft, denn in seinem Leiden und Sterben, das der Gottessohn freiwillig auf sich nimmt, „erkauft“ er gleichsam unsere Erlösung; seine totale Hingabe, seine grenzenlose Liebe öffnet uns die Tür zum Leben. Fast könnte der Betrachter schon an dieser Stelle in das Lob der österlichen Auferstehungsfeier, das Exsultet, einstimmen: „O glückliche Schuld, welch großen Erlöser hast du gefunden!” Die vollständige Aussage des Bildes und seine Einbindung in das Gesamtkonzept der Ausmalung zeigt der Blick auf die gegenüberliegende Darstellung. Hier entkleidet sich der reiche Kaufmannssohn Franziskus vor seinem Vater, verkauft seinen Besitz für die Armen, um Christus nachzufolgen, ihm ähnlich zu werden. Dem „Erkaufen” Christi durch seine Hingabe in den Tod entspricht das „Verkaufen“ des Franziskus, der nichts anderes will, als dem armen und nackten Christus zu folgen und so das ewige Leben zu erlangen. Br. Thomas Freidel franziskus 1|2013

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mis s ion Trotz Unterricht und manchmal lästiger Hausaufgaben: Br. Voytek tauft einen Schuljungen, die Gemeinde ist mit Bildung erhöht den Lebensstandard. Leidenschaft und voller Stimmgewalt dabei.

Mission in Uganda Br. Mateusz Kotyło und Br. Voytek Ulman verbindet eine lange Geschichte. Im Jahr 2003 sind sie gemeinsam in die Gemeinschaft der Franziskaner-Minoriten eingetreten, und zwar in die Krakauer Ordensprovinz. Während des Studiums haben sich ihre Wege getrennt: Br. Mateusz wurde von seinem Ordensoberen nach Deutschland geschickt, Br. Voytek in die Mission nach Uganda.

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ersönlich sehen wir uns nur noch gelegentlich bei Heimaturlauben, aber dank des Internets ist es problemlos möglich, miteinander im Kontakt zu bleiben. Davon profitieren nun Sie als Leser unserer Zeitschrift franziskus – und vielleicht auch die Spendenprojekte, die wir in dieser Reihe vorstellen möchten.

Erste Schritte in Uganda Die Mission unseres Ordens in Uganda ist relativ jung. Erst im Jahr 2000 hat die Krakauer Ordensprovinz beschlossen, in Uganda eine Missionsstation zu eröffnen. Bei der Gründung profitierte man von den Erfahrungen aus anderen Missionsländern. Der erste Minoriten-Missionar in Uganda, er kam am 13. April 2001 an, war dann auch ein Bruder mit Erfahrung aus der Mission in Zambia, nämlich Br. Stanisław Zagóski. Ziel war von Anfang an die Verbreitung des Evangeliums unter den Armen. Davon gibt es im 31-Millionen-EinwohnerLand Uganda leider viel zu viele. Durchschnittlich hat eine Frau sieben Kinder. Entsprechend niedrig ist zwar das Durchschnittsalter der Bevölkerung, es liegt bei 15 Jahren. Doch da die wirtschaftliche Entwicklung mit der Bevölkerungsexplosion bei weitem nicht mithält, die Sterberate aufgrund von HIV oder Malaria entsprechend hoch ist und in ländlichen Gegenden 16

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Für die Leser vom anderen Kontinent lässt man sich doch gerne einmal fotografieren …

gerade mal ein Arzt für 50.000 Bewohner zur Verfügung steht, liegt die durchschnittliche Lebenserwartung bei etwa 53 Jahren.

Missionsstationen und Projekte Aus den kleinen Anfängen der Mission in diesem ostafrikanischen Land sind mittlerweile zwei Missionsstationen geworden: eine in Kakooge, die andere in Matugga. Zum Konvent in Kakooge gehören vierzehn weitere Stationen, die sich teilweise tief im Busch befinden. Kakooge selbst hat etwa 40% Katholiken, die restlichen Bewohner sind Protestanten, Anglikaner, Muslime und Anhänger traditioneller afrikanischer Religionen. Die meisten Gemeindemitglieder sind arm und leben von der Landwirtschaft.


Statt leerer Kirchenbänke: Gottesdienst bei vollem Haus.

Br. Jarosław Zacharias, Provinzialminister aus Krakau (5.v.l.), zu Besuch bei den Brüdern in Uganda.

Stolz erzählt Br. Voytek: „Seitdem wir Franziskaner-Minoriten in Kakooge sind, haben wir mit großzügiger Unterstützung aus Deutschland die St.-Antonius-Schule und das Franziskanische Gesundheitszentrum gegründet, eines der besten in der ganzen Gegend. Die Schule zählt etwa 1.000 Schülerinnen und Schüler. Für 230 von ihnen übernimmt der Orden dank vieler Spenden die jährlichen Schulgebühren.“ Br. Voytek wurde vor einiger Zeit von Kakooge nach Matugga versetzt, die zweite Missionsstation. Sie befindet sich nur etwa 20 Kilometer von der Hauptstadt Kampala. Auch wenn die Brüder erst seit dem Jahr 2010 hier sind: sie haben schon eine Schule für bis zu 700 Schüler errichtet, die derzeit mangels Gemeindezentrum und Kirche auch für religiöse Zwecke genutzt wird. Immerhin gehören etwa 15.000 Menschen zur Pfarrei Matugga! Hauptsprache ist hier Luganda, auch wenn mittlerweile viele Menschen sich auf Englisch verständigen können. Zwei große Herausforderungen für die Brüder sind neben den schwierigen wirtschaftlichen Bedingungen vor allem die Zauberei, die sich großer Beliebtheit erfreut, und eine stattliche Anzahl religiöser Sekten, die versuchen, Menschen in ihren Bann zu ziehen.

Ein großer Rückhalt sind Spenden aus aller Welt, nicht zuletzt aus Deutschland. Br. Stanisław Strojecki, Guardian des Konvents in Neustadt/Waldnaab, der selbst gerne als Missionar nach Uganda gegangen wäre, dann aber nach Deutschland geschickt wurde, hat einen Uganda-Freundeskreis gegründet. Jahr für Jahr organisiert das Neustädter Kloster nun ein „Uganda-Fest“ mit dessen Erlös kirchliche und soziale Projekte in Uganda unterstützt werden. Dass Mission aber keine Einbahnstraße ist, sondern vielmehr ein gegenseitiger Austausch, bestätigt das Schlusswort, das nun Br. Voytek bekommt: „Afrika kannst du hassen oder lieben – genauso wie Uganda. Als ich als Missionar nach Uganda geschickt wurde, kam ich, weil ich evangelisieren wollte, die Frohe Botschaft verbreiten … Jetzt, nach einigen Jahren, sehe ich, wie Uganda mich evangelisiert hat. Afrika hat mich gelehrt, geduldig zu sein und die Dinge wertzuschätzen, selbst die kleinsten Kleinigkeiten.“ Br. Mateusz Kotyło

Hoffnungszeichen Trotz aller Schwierigkeiten: die Uganda-Mission unseres Ordens bewährt sich. Vieles konnte mittlerweile erreicht und aufgebaut werden im Dienst an den Armen des Landes. Und auch der Orden freut sich über positive Entwicklungen. Im Jahr 2009 trat der erste junge Mann aus Uganda in den Orden ein. Mittlerweile hat die Mission vier Brüder in den Phasen der Anfangsausbildung.

Helfen Sie mit: über unsere Zeitschrift franziskus möchten wir eine Schulpatenschaft übernehmen und so dauerhaft einige Kinder in der St.-FranziskusSchule in Kakooge unterstützen. Auf Wunsch stellen wir gerne eine Spendenquittung aus (bitte Adresse angeben). Bankverbindung: Zeitschrift franziskus, LIGA Würzburg, BLZ 75090300, Konto-Nr.: 10 30 16 404 Stichwort Missionsspende Uganda Mehr über die Mission in Uganda unter www.greyfriars.ug

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n ac h r ic h ten Im Kloster Würzburg freut sich der Guardian, Br. Josef Bodensteiner, „dass unsere Kirche nun wieder als solche erkennbar ist und vielen Menschen weiterhin Ort der Begegnung mit Gott sein kann“ – nachdem sie monatelang wegen dringend nötiger Renovierungsarbeiten an der Außenfassade verhüllt war. Bei aller Freude über den gelungenen Abschluss der Renovierung bleiben finanzielle Sorgen zurück: aus eigener Kraft kann der Konvent die Kosten in Höhe von € 380.000 nicht tragen. Trotz Zuschüssen von verschiedenen Seiten sind die Brüder nach wie vor auf Spenden angewiesen, auch im Blick auf den Innenanstrich, der aufgrund vieler verrußter und verschmutzter Wände als nächstes ins Haus steht.

zwei Bücher unserer Brüder sind in den vergangenen Wochen neu erschienen. Dank ihrer wortgewaltigen Sprache hat die Antonius-Biografie „Antonius von Padua. Franziskaner auf Umwegen“ aus der Feder unseres Bruders Andreas-Pazifikus Alkofer († 2006) bis heute nichts von ihrer Aktualität verloren. Das längst vergriffene Werk ist ab sofort in der Verlagsgemeinschaft Topos-Plus zum Preis von Euro 9,90 erhältlich. Für Euro 49,95 erhält man nun auch wieder das Standardwerk von Br. Gerhard Ruf († 2008) über die „Fresken der Oberkirche San Francesco in Assisi. Ikonographie und Theologie“ (Verlag Schnell + Steiner). Beide Bücher können versandkostenfrei über das Kloster Schwarzenberg bezogen werden – Telefon: 09162 92889-0, info@kloster-schwarzenberg.de

Zu einer Fortbildung trafen sich vom 21.-23. November 2012 fast die Hälfte der Brüder aus unserer deutschen Ordensprovinz im Bildungshaus Kloster Schwarzenberg. Gemeinsam mit Br. Lech Siebert, Provinzialminister der österreichischen Kapuzinerprovinz, machten sich die Brüder auf die Suche nach den Zeichen der Zeit und ihrer Bedeutung für Leben und Apostolat der Franziskaner-Minoriten im Hier und Heute. Neben der Arbeit am Thema dienen Fortbildungen wie diese immer auch der brüderlichen Begegnung, der Freude an der gemeinsamen Berufung in der Fußspur des hl. Franziskus. 18

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ter min e

Wir gratulieren Br. Sekundus Bauer im Kloster Maria Eck zu 85 Lebensjahren am 06. Januar 2013 Br. Helge Lubberich im Kloster Würzburg zu 50 Lebensjahren am 20. Januar 2013 Br. Polykarp Götz im Kloster Würzburg zu 75 Lebensjahren am 20. Januar 2013 Br. Lukas Schwartz im Kloster Schönau zu 75 Lebensjahren am 21. Januar 2013 Br. Konrad Körner im Kloster Köln zu 80 Lebensjahren am 24. Januar 2013 Br. Ludwig Moschel im Kloster Schönau zu 65 Lebensjahren am 27. Januar 2013 Br. Paschalis Puff im Altenheim Alzing zu 60 Priesterjahren am 28. Februar 2013 Br. Eberhard Löcher im Kloster Schwarzenberg zu 90 Lebensjahren am 23. März 2013

Ordensapostolat OFM Conv. Sorgen und Dank, Nöte und Freuden der Mitglieder des Franziskanischen Gebetsbundes tragen unsere Junioren im Stundengebet und in der Eucharistiefeier vor Gott. Werden auch Sie Mitglied, verbunden und getragen im Gebet. Mitgliedschaft und Aufnahmebestätigung sind kostenfrei. Franziskanischer Gebetsbund Franziskanergasse 7 97070 Würzburg E-Mail: gebetsbund@franziskanerminoriten.de www.franziskanischer-gebetsbund.de

Heilige Messen nach besonderer Meinung (Intention), Stipendium jeweils Euro 10,00 Wunderbare Medaille in Cellophanhülle mit zwei Gebeten, jeweils Euro 0,50 zzgl. Briefporto Sendbote des heiligen Antonius Monatszeitschrift im Jahres-Abo Euro 29,00 Ordensapostolat Franziskanergasse 7 97070 Würzburg E-Mail: ordensapostolat@ofmconv.de

Kurse im Bildungshaus Kloster Schwarzenberg 28.03.-31.01.2013 Ostern in Gemeinschaft feiern Ein neues Angebot im Kloster Schwarzenberg, für alle, die Ostern zusammen mit der Klostergemeinschaft feiern wollen. Die liturgischen Feiern werden ergänzt durch Einführungen in das jeweilige Festgeheimnis. 19.04.-21.04.2013 Schwarzenberger Glaubenskurs Taufe, Erstkommunion, Firmung – auf Wiedersehen? Wir erschließen uns die Sakramente des Anfangs eines christlichen Lebens und stellen auch die Frage: Wie gelingt es uns, unseren Glauben an die nächste Generation weiterzugeben? Mit Br. Andreas Murk, Br. Steffen Behr und Br. Josef Fischer 24.05.-26.05.2013 Einführung in Qui Gong mit Br. Christian Schmidberger 14.06.-16.06.2013 Wochenendseminar mit leichter Hildegard-Küche mit Christine Schilhabel 16.06.-21.06.2013 Einzelexerzitien zum Sonnengesang des hl. Franz von Assisi: Der Sonnengesang als Lebenlerne-Lied mit Br. Leopold Mader Info und Anmeldung: Klosterdorf 1 91443 Scheinfeld Telefon: 09162 92889-0 E-Mail: info@kloster-schwarzenberg.de

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Herr, sei gelobt, weil du mich erschaffen hast!

k on tak t

Klara von Assisi (1193/94-1253)

Franziskaner-Minoriten Provinz St. Elisabeth Franziskanergasse 7, 97070 W端rzburg Telefon: 0931 30901-0 www.franziskaner-minoriten.de

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