28-31 Astro Glossar

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ASTRO-GLOSSARIUM

Das ABC der Astrologischen Psychologie nach Bruno Huber

Dominantdreieck

Das Dominantdreieck unterscheidet sich grundsätzlich von den drei anderen Lerndreiecken dadurch, dass es die Horoskopmitte, das Symbol für das innerste Zentrum des Menschen, umschliesst. Dies bedeutet, dass die gesamte Persönlichkeit von der Wachstumsproblematik betroffen ist. Diese wirkt sich nicht nur in einem Teilbereich aus, wie bei den kleinen Lerndreiecken, sondern strahlt auf alle Lebensbereiche aus. Die ==> kleinen Lernfiguren sind viel beweglicher als die grossräumigen Figuren, die das Zentrum umschliessen. Bei einem Dominantdreieck verlaufen die Prozesse oft langsamer, dafür aber tiefgehender und umwälzender. Es geht hier immer um Wachstum und Transformation. Beim Dominantdreieck ist die Ergründung der Freiheit von grösserer Bedeutung als in den kleineren Lerndreiecken, bei denen die Thematiken des prozessualen Erlebens und des Wachstums der Persönlichkeit aufgrund immer wiederkehrender Krisen in einem genau umschriebenen Lebensbereich im Vordergrund stehen. Das Dominantdreieck zeigt eine grundlegende Problematik an, in der es um einen in Inhalt und Form angemessenen Selbstausdruck und kreative Persönlichkeitsgestaltung geht, die zur Erlangung einer grösseren Freiheit

unabdingbar sind.

Drehrichtung im Lerndreieck Schauen wir die Lerndreiecke genau an, so fällt auf, dass die Farbabfolge rotgrün-blau sowohl rechts- wie auch linksherum verlaufen kann. Beginnen wir bei der rot-blauen Ecke und gehen dann der roten Linie entlang, so entdecken wir zwei verschiedene Drehrichtungen. Im Uhrzeigersinn wird der Lernprozess viel länger andauern und tiefgreifender sein, als im Gegenuhrzeigersinn. Erfahrungsgemäss fällt dieser Faktor bei den kleinen Lerndreiecken nicht so sehr ins Gewicht wie bei den grossen. Hier bedeutet die Drehrichtung direkt oder retrograd lediglich einen schnelleren oder langsameren Erkenntnisprozess.

Ekliptik

Himmelsmechanisch gesehen ist sie die Ebene, auf der die Erde um die Sonne läuft. Subjektiv, von der Erde aus (und deshalb astrologisch) gesehen, läuft die Sonne auf dieser Ebene einmal in 365,25

denen jedes ein Zwölftel der gesamten Sonnenbahn lang ist, nämlich 30°. Die Sonne durchläuft diese Strecke in 30,437 Tagen. Das ist die mittlere Länge eines Sonnen-Monats.

Der Name Ekliptik kommt von Eklipse, das heisst Finsternis. Verfinsterungen der Sonne und des Mondes können nur dann stattfinden, wenn der Mond sich auch auf der Ekliptik befindet und gleichzeitig, von der Erde aus gesehen, in Konjunktion oder Opposition zur Sonne steht. Da die ==> Mondbahn gegenüber der Sonnenbahn um ca. 5° geneigt verläuft, ist dies nur durchschnittlich viermal im Jahr der Fall. Auf diese Weise - durch die Beobachtung von Finsternissen - hat man vor bereits 4000 Jahren die Ekliptik erkannt. So gesehen ist also die Sonnenbahn die Finsternislinie am Himmel. (Die Berührungen der Sonnen- und Mondbahn nennt man übrigens ==> Mondknoten.) Man bezeichnet die Ekliptik auch gern als Strasse der Planeten oder als Tierkreisband, wobei man ein Band sieht, das sich beidseitig ca. 5° um die Ekliptik ausbreitet. Nicht nur die Mondbahn, sondern auch alle Planetenbahnen sind leicht gegen die Ekliptik geneigt. Merkur und Pluto liegen als einzige Planeten etwas ausserhalb dieses Tierkreisbandes.

Fische, astronomisch

Fische ist die gleichnamige Fixstern-Konstellation am Himmel, durch welche sich die Ekliptik zieht - in der aber heute das astrologische Zeichen Widder steht. Das Sternbild F. ist relativ unauffällig, weil es keine Sterne 1. Klasse enthält.

Tagen um die Erde und zieht so eine ebenmässige Linie durch den Himmel. Weil die Sonne so regelmässig läuft - das heisst, sich an einem bestimmten Kalendertag jeden Jahres auf demselben Grad des ==> Zodiaks befindet (die Abweichungen bleiben innerhalb eines Grades) - werden an dieser «Strasse der Sonne» alle Himmelsphänomene gemessen. So vor allem die ==> Tierkreiszeichen, von

Diese Konstellation war im Zeitraum zwischen 2300 bis 400 v. Chr. in räumlicher Übereinstimmung mit jenem Abschnitt der jährlichen Sonnenbahn, den wir als Tierkreiszeichen Fische bezeichnen.

Fische, astro-psychologisch

F. ist ein Tierkreiszeichen. Einer der zwölf 30°-Abschnitte der Sonnenbahn (==> Ekliptik), welche man in der Astrologie ==> Tierkreiszeichen nennt. Da diese normalerweise vom Frühlingspunkt (0° Widder) aus gezählt werden, sind die Fische das letzte Zeichen der Reihe. Fische von 330° bis 360° der Ekliptik. Das Zeichen F. gehört zum ==> veränderlichen ==> Kreuz und das ==> Element ist ==> Wasser. Der Zeichenherrscher ist Neptun. Charakterlich ist F. fantasievoll, träumerisch veranlagt, mit ausgeprägtem Abstraktionsvermögen, einfühlend, hilfsbereit, geduldig, friedliebend. Der Fischetypus ist extrem anpassungsfähig, lässt sich aber nicht gerne festlegen und entzieht sich, wenn er unter Druck genommen wird. Beruflich trifft man auf F. in sozialen und helfenden Berufen, auch Seelsorge und Psychotherapie. Bei den Künsten sind es vor allem Musik, Mathematik, Finanzwesen. Das

Symbol F. besteht aus zwei in der Gegenrichtung geöffneten Bögen mit einem verbindendem Querstrich, hergeleitet von zwei in entgegengesetzter Richtung schwimmenden Fischen, die durch ein Band vereint sind. Da im astrologischen Symbolsatz der Bogen (auch der geöffnete Kreis, Schale, Halbmond, etc.) die Bedeutung der Sensitivität hat (Empfindungsfähigkeit, Empfänglichkeit), deutet also das Fischesymbol eine Empfindsamkeit in die äussere (nach rechts) und in die innere Welt (nach links) an. Das Band besagt, dass F. diese beiden Wesenshälften verbinden kann. Astro-medizinisch assoziiert man die F. mit den Füssen und Fesseln, sowie mit Neigungen zu vegetativen Dystonien, Hysterie, Suchtbildung. Archetypisch gilt F. als Wanderer zwischen zwei Welten, der verlorene Sohn, der ins Vaterhaus zurückkehrt, der Einsiedler, der weise Alte. Saatgedanke: «Ich verlasse des Vaters Haus und indem ich zurückkehre, erlöse ich».

Fische, mythologisch

Der älteste bekannte Name für die Fische ist in der sumerischen Figur der Annunitum zu finden. Der Gilgamesch-Epos (ca. 2400 v. Chr.) beginnt mit dem Erscheinen des Hirten Enkidu. Dieser entspricht dem ersten Zeichen Widder. Das Zeichen davor (das letzte in der Reihe: Fische) bringt Enkidu hervor. Annunitum ist die Mutter des Enkidu, der ja der Freund und sterbli-

che Begleiter des Halbgottes Gilgamesch ist, mit dem zusammen er die lebenslange Reise um die (damalige) Welt bestreitet. Wann und wo genau die Symbolik der Fische auftaucht, ist bis heute nicht sichergestellt. Es gibt Hinweise auf die späten Sumerer, welche die Fische aus dem «nassen Quadranten» (Winterquadrant Steinbock bis Fische) auftauchen

sehen: Nuni = die Fische. Und bei den Babyloniern (den Erben der Sumerer) finden sich schon früh Begriffe wie Grenze und Ende, welche mit Gedanken von Sicherheit und Geborgenheit und mit «Hilfe von anderer Seite» verbunden sind. Offenbar haben sich solche Gedanken später über die auswandernden Chaldäer nach Griechenland fortgepflanzt, wo sie sich in der Legende von Venus und Cupido wiederfinden: Venus flieht, vom kleinen Cupido begleitet, vor Typhon an den Euphrat, in den sie beim Nahen des furchterregenden Verfolgers hineinspringt; doch sie werden von hilfreichen Fischen gerettet, die dafür unter die Sterne versetzt werden. Im Altertum wurde das Fischezeichen als glücksbringend angesehen. Erst mit dem beginnenden ==> Fischezeitalter um 400 v. Chr., das mit der patriachalischen Kultur einhergeht, nimmt dieses Zeichen langsam melancholische, mit der Zeit sogar düstere Züge an, die dann im Mittelalter in ein eindeutig negatives Bild ausmünden.

Imago

Entspricht Leitbild, Bild, Vorstellung. Wird in der Tiefenpsychologie auch als Urbild, als Archetyp im Sinne des griechischen Pneuma verstanden. Der astrologische Symbolsatz (Planeten, Tierkreiszeichen) entspricht in etwa dieser tiefenpsychologischen Wertung. Leitbilder haben meist eine ganz individuelle Darstellungsform. Sie treten als innere Bilder in Form von Gegenständen, Situationen, Tieren oder in menschenähnlicher Gestalt (als Götter, Weise und Heilige, Wohltäter aber auch als Dämonen und Ungeheuer) ins Bewusstsein, dies am häufigsten in Träumen. Als äussere Bilder werden meist schon in der Kindheit bewunderungswürdige in der Vergangenheit oder Gegenwart lebende Menschen oder besonders

herausragende Rollen und/oder Ämter in der Gesellschaft vom Bewusstsein erwählt. Sie sind dann Vorlagen für das eigene Streben. Generell ist die Unterscheidung von Bedeutung, ob die eigenen Leitbilder eher innere oder äussere sind. Innere Bilder stammen aus den Tiefen des Unbewussten und sind eigentlich idealistischen Inhalts. Sie erzeugen starke Zugkraft, sind aber schwerer weltlich zu definieren. Sie stellen deshalb eher Fernzeile dar, die erst über Jahre hinweg geklärt werden müssen. Sie kommen dadurch häufig erst in der zweiten Lebenshälfte zum Tragen, sind aber oft von grösserer Tragweite und in ihrer motivierenden Kraft vielfach von transpersonaler Bedeutung (Lebensaufgaben). Äussere Leitbilder dagegen führen oft schneller zum Ziel, können aber (da sie häufig nur der persönlichen Befriedigung dienen) im Erreichen auch zu massiven Enttäuschungen führen. Leitbilder beider Arten finden ihren Niederschlag in erster Linie in den drei Planeten ==> Uranus (Ideal der perfekten Welt), ==> Neptun (Ideal der bedingungslosen Liebe) und ==> Pluto (Ideal des perfekten Menschen). Stehen diese an schwachen Stellen des Häusersystems (z.B. in der Nähe vom ==> Talpunkt) so sind sie durch Erziehung wenig beeinflusst. Innere Bilder kommen daher mehr zum Zuge. Befinden sie sich jedoch in Häuserspitzennähe, so hat die Erziehung eventuell erfolgreich äussere Bilder einbringen können.

Jungfrau, astronomisch Es gibt eine Fixstern-Konstellation mit dem gleichen Namen wie das Tierkreiszeichen Jungfrau. Durch J. zieht sich wie bei den übrigen elf zodiakalen Stern-

bildern das Band der Ekliptik, die Bahn der Sonne, des Mondes und der Planeten, kurz: unser astrologischer Tierkreis. Aufgrund der Präzessionsverschiebung durch die Jahrtausende ist aber in diesem Himmelsabschnitt heute das astrologische Tierkreiszeichen Waage zu finden.

Das Sternbild der J. ist eines der grössten im Tierkreisbereich. Es enthält einen auffälligen Stern der Grösse 1: Spica, die Kornähre. Die Entfernung zu Spica beträgt 258 Lichtjahre. Und um uns doch so hell zu erscheinen, muss Spica 20.000 mal stärker strahlen als unsere Sonne.

Jungfrau, astro-psychologisch

Die J. ist einer der zwölf 30° - Abschnitte der Sonnenbahn (==> Ekliptik), welche man in der Astrologie Tierkreiszeichen nennt. Vom Frühlingspunkt aus gezählt ist J. das sechste Zeichen, auf 150° bis 180° der Ekliptik. Das Zeichen gehört zum veränderlichen Kreuz. Sein Element ist die Erde. Diese scheinbar widersprüchliche Kombination macht das sonst recht lebendige veränderliche Kreuz etwas schwerblütig und bedingt, dass jungfraubetonte Menschen vorsichtig, be-

hutsam und mit intensiver Vorliebe fürs Detail an die Dinge des Lebens herangehen. Von der sorgfältigen Akribie bis zur ausufernden Pedanterie spannt sich hier ein weiter Bogen der Ausdrucksmöglichkeiten, welche aber immer wieder durch Ungeordnetheit - meist durch die eigene Spontaneität verursacht - durchkreuzt werden kann. Das muss wieder geflickt werden, weshalb manch eine Jungfrau ein Spezialist der Wiederherstellung in einem besonderen Bereich ist. Zeichenherrscher von J. ist der Merkur. Merkur macht hier große Vorliebe für Worte und Symbole, sowie für stetiges Ringen um guten Ausdruck, wobei die Furcht besteht, auf Gesagtes oder Geschriebenes festlegt oder dafür kritisiert zu werden. Aber gerade dieses Wirken macht J. zu einem guten Korrektor, der jeden Fehler findet. Die Neigung zur Buchstabentreue kann sich zur Buchstabengläubigkeit auswachsen. Astro-medizinisch gesehen wurden der Jungfrau der Bauch und Darmtrakt zugeordnet. Neigungen zu Verdauungsproblemen sind tatsächlich häufig zu beobachten; überbesorgte Beschäftigung mit der Gesundheit und zwanghafte Reinheitsbemühungen im Geistigen gehen oft einher mit eher überstarken psychosomatischen Reaktionen aller Arten, gelegentlich ist auch Hypochondrie zu beobachten. Im beruflichen Bereich sind es vor allem soziale,

helfende und heilende Berufe, besonders die Befassung mit Kindern; ausserdem Verwaltungstätigkeiten wie Treuhänder, Buchhalter, Steuerberater, Bibliothekar, im kleineren Rahmen Kartei-, Archiv- und Lagerverwaltung. Kunsthandwerkliche Neigungen; Ornamentik und Schriftgra fik, Kalligrafie, Miniaturmalerei, Töpferei und Steinmetzarbeit.

Das Symbol der J. besteht aus drei Ar kadenbögen, deren letzter Abstrich tief unter die Grundlinie greift und mit einer nach rechts ausholenden Schleife über quert wird. Nur in der graphologischen Betrachtungsweise lassen sich Ansätze zu typsichen Jungfrau-Charakteristiken erahnen: die Neigung, sich stets stille Vorräte zu halten und ein Hang zur Ge heimnistuerei (Arkadenbögen), das me tikulöse Graben nach Verborgenem (der tiefe Abstrich) und die starke Umweltzu wendung, die sich aber immer wieder auf sich selbst zurückzieht (die Schleife).

Die J. gibt sich sehr realistisch, ist hilfs bereit, geduldig, friedliebend, versteckt häufig ihr Einfühlungsvermögen, als Kind häufig sehr phantasiebegabt. Der Jung frautypus ist sehr anpassungsfähig, in abhängiger Situation auch unterwürfig. J. will an alles mit kluger Voraussicht he rangehen und wirkt deshalb häufig zu bedächtig oder übervorsichtig. Sie bleibt gern an Details hängen und kann in Gesprächen ausholend bis langfädig werden. Ein im Zeichen Jungfrau geborener Mensch ist zumeist ein sehr verlässlicher und vertrauenswürdiger Mitarbeiter, Partner oder Freund, kann aber unter drohendem Existenzdruck zum Denunzianten werden. Denn Existenzängste sind der primäre Antrieb der J., auch wenn sie sich das häufig nicht einmal selbst eingesteht. Sie entwickelt deshalb oft grosse Klugheit, und wird damit ein Spezialist in Überlebensstrategien, sofern sie mit ihrer Nachgiebigkeit nicht der Anpässlerei verfällt. J. ist ein zähes und oft langlebiges Naturell, das viele Schläge wegstecken kann, dessen defensive Waffe die absolut neutrale Haltung ist. Dieses sich nirgends anschliessen erfordert auch ein Allein-stehen-können, was schliesslich in erstaunliche Weisheit ausmünden kann.

Archetypen: die keusche Jungfrau, die Vestalin, die Klugheit, die bedingungslose Hingabe, die Käuflichkeit, der Denunziant.

Saatgedanke: «Ich bin die Mutter und das Kind - ich bin Gott, ich bin Materie.»

Jungfrau, mythologisch J. ist die älteste Darstellung der Unschuld und Tugendhaftigkeit überhaupt. Schon die alten Sumerer sprachen von AB.SIN der Jungfraugöttin mit einer Ähre. Sie

war Haus der Venus, welche in dieser matriarchalischen Kultur vier Gestalten und entsprechend vier Häuser hatte: im Stier die göttliche Hure Schamchat, in der Jungfrau die Erntegöttin, im Skorpion die Herrin aller Länder Ishchara und in den antiken Kulturen und in allen folgenden Epochen mit unterschiedlich klingenden Namen belegt und verschiedenem Beiwerk versehen. Aber schließlich blieb immer der Sinngehalt der keuschen Jungfrau als zentraler Archetyp mit dem Symbol der Erntefülle, der Ähre, erhalten.

Jupiter (Lernen)

Die beiden Planeten ==> Merkur und Jupiter stellen zusammen die Lernfähigkeit des Menschen dar. Jupiter als «Herr der Sinne» ermöglicht die Nachprüfung der Wirklichkeit durch eigene Wahrnehmung und Beobachtung - wobei das Sehen eine erstrangige Funktion innehat (visuelles Lernen). Er nimmt deshalb im Horoskop von Forschern oft eine wichtige Position ein. Aber gerade dieses Beispiel zeigt, dass Lernen mit dem Jupiter meist viel mühsamer und zeitaufwendiger ist als mit dem Merkur. Beim Lernen spielt das Experimentieren eine immer grössere Rolle und einige Schulformen wie die Montessoriund Waldorf-Schulen tragen diesem natürlichen Bedürfnis der Lernenden mehr Rechnung.

Krebs, astro-psychologisch

K. symbolisiert einen der zwölf 30°- Abschnitte der ==> Ekliptik, welche man in der Astrologie ==> Tierkreiszeichen nennt. Da diese vom ==> Frühlingspunkt (0° Widder) aus gezählt werden, ist K. das vierte Zeichen, das heisst 90° bis 120° der Ekliptik. Die Sonne läuft durch

dieses Zeichen jedes Jahr zwischen dem 21. Juni und dem 22. Juli. Menschen, die zwischen diesen beiden Daten geboren werden, bezeichnet man gemeinhin als Krebsgeborene. Der Krebsmonat ist der erste Sommermonat. Der K. ist ein ==> kardinales Zeichen. Sein ==> Temperament ist das ==> Wasser. Da Wasser sehr zur Passivität neigt, ist es den Krebsgeborenen nicht leicht gemacht, dies mit der Dynamik eines kardinalen Zeichens in Einklang zu bringen. Sie neigen infolge der im Zeichen heimischen Mondqualität (Kontaktbedürfnis) dazu, Menschen an sich zu ziehen, sie in Kreisen zusammenzufassen und sie dann zu «bemuttern» («wir sind alle eine Familie»), um sie dadurch zu eigener Aktivität im vorgegebenen Rahmen anzureizen. Zu starke Emotionalität allerdings schafft Abhängigkeiten, die nicht immer allen Betroffenen angenehm sind. Auf der anderen Seite kann die Cliquenbildung zu ausgeprägtem Gruppenegoismus führen, der allem Fremden mit Ablehnung entgegentritt. Dies mag die Gruppe oder Familie aus der Umgebung isolieren. In deren Mitte aber fühlt sich der Krebsgeborene meist wohl. ==> Zeichenherrscher ist der ==> Mond, der als Gefühlspol des Ichs sich leicht mit der Emotionalität des Wassertemperaments paart, was dem Zeichen häufig eine starke Gefühlshaftigkeit verleiht. Dies geschieht im Allgemeinen viel deutlicher bei Frauen, denn Krebsmänner neigen stärker dazu, mit einer Betonung ihrer Intelligenz die Gefühle zu verdrängen. Diese werden dann auf die Gruppe projiziert, oder in dieser induziert (Gruppenmanipulation). Als Berufe werden solche mit fürsorglichen Funktionen wie Kindererziehung, Heimleitung, Tierversorgung; mit mütterlichen Funktionen wie Koch, Gastwirt häufig gewählt; auch in Pflegeberufen trifft man Krebsgebo-

rene oft an. In der Politik werden soziale Interessen vertreten. Sein Symbol verkörpert zwei Schalen, die jeweils in einen offenen Kreis übergehen. Die untere Schale wird von links nach rechts gezogen und bedeutet das Hinausschreiten in die Welt. Die obere Schale wird von rechts nach links gezogen, was ein Zurückkehren zum Ausgangspunkt, zur Quelle bedeutet. Der K. ist gefühlsbetont, zärtlich, anhänglich, hilfsbereit, einfühlend und sehr empfindlich. Er reagiert mit starken Gefühlen auf alle Regungen seiner Umwelt. Bei positiven mit Freude und aktiver Beteiligung, bei negativen zieht sich K. in seine Schale zurück. Archetypisch gesehen kann K. mit Heim, der Familie, dem Hinabsteigen zu den Müttern, in die Geborgenheit in Verbindung gebracht werden. Der Saatgedanke vom K.: «Ich erbaue ein erleuchtetes Haus, um darin zu wohnen».

Krebs, astronomisch

Die Krebs-Konstellation (das physische Sternbild) ist die kleinste im Verein der 12 zodiakalen Bilder. Die hellsten Sterne des Sternbilds Krebs erreichen mittlere Lichtstärke. Für den nicht Bewanderten am Sternhimmel verschwindet die KrebsKonstellation in einem etwa 20° breiten sternarmen Raum zwischen den glänzenden Bildern der Zwillinge und des Löwen. Und doch wurde es in der antiken Welt viel beachtet, bewundert und hoch bewertet - im Wesentlichen wohl aus dem erstrangigen Grund, weil etwa 400 v. Chr. der Sommersonnenwendepunkt noch in diesem Bild lag. Es besteht einerseits aus fünf Sternen, die sich wie ein kopfstehendes Y anordnen und aus einem offenen

Sternhaufen, der dem Auge bei guter Sicht als verwaschener Fleck erscheint. Dieser Sternhaufen heisst Praesepe (die «himmlische Futterkrippe» für den Asellus Borealis und den Asellus australis, gemäss der griechischen Mythologie), Offener Sternhaufen Messier 44 oder englisch Beehive. Er besteht aus über 300 Sternen

und ist 250 Lichtjahre entfernt.

Krebs, mythologisch

Die Sumerer gaben dieser Sternkonstellation, die um 2300 v.Chr. eine grössere Bedeutung erlangt hatte, weil das Sommersolstitium nunmehr in den Bereich des Krebssternbildes eingewandert war, den Namen AL.LUL, was deutsch mit Flusskrebs zu übersetzen ist. Auf der Hauptlinie der Entwicklung der Astrologie durch Babylon und Chaldäa, zu den Griechen und Römern, über die Araber bis nach Europa blieb es bei Krebs als Bezeichnung des Bildes. Auch die Perser, die Inder und schliesslich sogar die Ägypter übernahmen dieses Bild. Diese relativ unscheinbare Sternenkonstellation erfuhr schon in den antiken Kulturen Beachtung und Bewunderung. Die Babylonier und Chaldäer und dann auch die frühen Griechen sahen in dieser Konstellation das «Tor des Menschen», durch das die Seelen aus den himmlischen Sphären in

menschliche Körper hinabstiegen. In der Griechischen Sagenwelt ist der Krebs mit der Mythologie um Herkules verbunden. Als zweite Arbeit wurde Herkules übertragen, die Wasserschlange Hydra zu töten. Diese war im Sumpf zu Lerna aufgewachsen, stieg aus dem Wasser heraus, zerriss Tierherden und verwüstete das Land. Hydra war unmässig groß und hatte neun Häupter, von denen acht sterblich waren. Das in der Mitte stehende Haupt war unsterblich. Es kommt zum Kampf und Herkules schlug ihr mit seiner Keule die Köpfe ab. Aber anstelle eines abgeschlagenen Kopfes wuchsen ihr zwei nach. Ein riesiger Krebs, mit dem Hera, die ständige Widersacherin von Herkules, den Kampf zugunsten Hydras entscheiden wollte, verletzte Herkules schwer am Fuss. Herkules tötete ihn. Später überwand er Hydra mit der Hilfe eines Freundes. Da Hera als Gattin von Göttervater Zeus Macht hatte, konnte sie beiden, der Hydra und dem Krebs, einen Platz am Sternenhimmel zuordnen.

Krisenmechanik/-mechanismus

Die Krisenmechanik, wie sie in den vier dreieckigen ==> Lernfiguren in Reinkul-

tur zum Ausdruck kommt, verläuft in drei Phasen: rot-grün-blau entsprechend der Aspektabfolge. Die ==> Lerndreiecke unterteilen sich in das ==> Dominantdreieck und die drei kleinen Lerndreiecke. Der dynamische Prozess fängt jeweils mit dem roten Aspekt (Quadrat) an. Konfliktpunkt ist die Berührungsstelle des roten mit dem blauen Aspekt. Die Ruhe und der ausgewogene, genussorientierte Zustand des blauen Aspekts werden gestört oder gereizt. Es tritt eine Spannung (Langeweile, Überdruss) oder ein Konflikt auf, irgendeine Entscheidung muss getroffen, eine Leistung erbracht werden. Der alte Zustand ist nicht mehr haltbar, ein Problem taucht auf und muss gelöst werden. Es handelt sich um eine Entwicklungsspirale, die den Sinn hat, mit jedem abgeschlossenen Durchgang eine weitere Sicht zu erlangen. Jeder Durchlauf durch die drei Phasen, jede dieser Krisen beinhaltet die Chance, Lösungen zu finden, die es vorher noch nicht gegeben hat, also Neuland zu erschliessen. Ob das gelingt oder nicht, hängt von der Einstellung ab, die man diesem Krisenprozess gegenüber einnimmt. Erkennt man innerlich die Möglichkeiten, ist Entwicklung wahrscheinlich. Lehnt man die Krise als blosse Störung ab, wird der Entwicklungssprozess abgeblockt. In der Regel können über Kommunikation und Informationsbeschaffung neue Erkenntnisse gewonnen werden (grüner Aspekt). Immer ist eine Bereitschaft zum Experimentieren vorhanden, man versucht, aufgrund der neu gewonnenen Erkenntnisse in einer noch unsicheren und passiven Haltung (grün-blauer Kontaktpunkt in der Aspektfigur), einen neuen, harmonischen Zustand zu etablieren, der erst einmal den Anforderungen der anfänglichen Problematik genügt.

Lernfiguren

Lernfiguren sind prinzipiell alle dreifarbigen Aspektfigurbilder. Fünf Grundtypen sind erkennbar, vier verschieden grosse Dreiecke und eine viereckige ==> Trapezfigur. Die Dreiecke sind häufig Bausteine grössere Aspektstrukturen. In den dreifarbigen Aspektfiguren begegnen wir einem prozesshaften Geschehen, das durch eine kontinuierliche Krisenmechanik Wachstum bedingt und grosse Entwicklungschancen eröffnet.

Lernfiguren, klein

Die kleinen Figuren sind viel beweglicher als die grossen, als z.B. das Dominantdreieck. Sie sind Ausdruck für Prozesse, die immer wieder in einem relativ schnellen Rhythmus ablaufen, so dass das Erleben der jeweiligen Ereignisse und Prozesse erst einmal wichtiger ist als die thematischen Inhalte, welche austauschbar erscheinen.

Merkur (Lernen)

Die beiden Planeten Merkur und ==> Jupiter stellen zusammen die Lernfähigkeit des Menschen dar. Es handelt sich um zwei verschiedene Wege des Lernens. Merkur als der «Herr der Sprache» symbolisiert das Lernen über den sprachlichen Weg (verbales Lernen): Man hört oder liest, und lernt dabei in kurzer Zeit sehr viel. Das so Erlernte ist erst einmal nicht auf seinen Wahrheitsgehalt überprüfbar, was deutlich wird, wenn man von verschiedenen Lehrautoritäten unterschiedliche

Auffassungen über denselben Lehrgegenstand erhält. Merkur bedeutete auch das Lernen von Fakten. In Schulen wird

Impressum

Der ASTROLOG ist eine 1980 von Bruno Huber gegründete, unabhängige Zeitschrift für Themen aus Astrologie und Psychologie. Aus ganzheitlicher Sicht wird über traditionelle und neue Themen der Astrologischen Psychologie berichtet. Der ASTROLOG ist Zeitschrift des IFAP - Internationaler Fachverband Astrologische Psychologie.

ASTROLOG - Kommission: Angelika Kraft, Elke F. Gut, Esther Wolf, André Horstmann

Gestaltung: André Horstmann

Korrektur: Petra Ullmann

Anzeigen: André Horstmann

Herstellung und Druck: Schaltungsdienst Lange Berlin

meist dem verbalen Lernen eine vorrangige Stellung eingeräumt, weil für das gesamte Lernsoll zu wenig Zeit zur Verfügung steht. Dies hat Auswirkungen auf die Ausprägung des Gedächtnisses, wofür ==> Saturn zuständig ist.

Saturn (Lernen)

In der Entwicklung der Intelligenz spielt ausserdem ein dritter Planet, der Saturn als die Fähigkeit das Gelernte festzuhalten (als Gedächtnis), eine wichtige Rolle.

Trapezfigur

Dieses achsensymmetrische Viereck ist flächenmässig das grösste aller Vierecke, weshalb es oft auch als Dominant-Viereck bezeichnet wird. Es wirkt vergleichsweise wie der stabile Sockel eines hohen Turmes; es handelt sich um einen Menschen, der aus dem inneren Drang nach Sicherheit (==> Viereck), beharrlich am Fundament seiner Persönlichkeit arbeitet und damit ein Vorbild stabiler Selbstver-

wirklichung wird.

Im «Trapezmenschen» laufen dauernd mehrere Lernprozesse auf verschiedenen Bereichen gleichzeitig ab. Wenn er sich genügend persönlichen Freiraum schafft, kann er auch schöpferisch werden und tiefe Weisheit manifestieren.

Abo- und Leserservice: IFAP; sekretariat@i-fap.org; Melanie Zagorni; Astrolog-Archiv: www.astrolog-magazin.com

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28-31 Astro Glossar by ifap.astrolog - Issuu