Stopfleberbetrieb in Cararcierzos

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CARACIERZOS

DER ZWEITGRÖßTE STOPFLEBERBETRIEB IN SPANIEN

Die Wahrheit über die Stopfleberindustrie auf stopfleber.org


ZWISCHEN 2011 UND 2012 DOKUMENTIERTE DAS RECHERCHETEAM VON ANIMAL EQUALITY DETAILLIERT DIE VORGÄNGE IN DER STOPFLEBERINDUSTRIE IN SPANIEN UND FRANKREICH. DIE ERGEBNISSE DIESER RECHERCHE FINDEN SIE AUF DER WEBSEITE WWW.STOPFLEBER.ORG Der vorliegende Bericht zeigt die Ergebnisse der Recherche, die im Stopfleberbetrieb „Caracierzos SL“ durchgeführt worden ist. Der Betrieb liegt in Santa Eulalia del Campo, einer Ortschaft in der Provinz Teruel.

Wie wir feststellen konnten, beliefert dieses Unternehmen die Firmen Martiko und Collverd. Seit 1999 züchtet, mästet und tötet Caracierzos 100.000 Enten pro Jahr und ist somit der größte Stopfleberhersteller in Aragonien und der zweitgrößte Hersteller in Spanien. Das Unternehmen Collverd wird von Jordi Terol geleitet, dem derzeitigen Präsidenten von Interpalm, einer Vereinigung, die mehr als 90% der Stopfleberhersteller_innen in Spanien unter sich vereint. Zugleich ist er Vizepräsident der europäischen Vereinigung "EURO FOIE GRAS". Collverd definiert sich außerdem als das Unternehmen mit der größten Erfahrung in der Verarbeitung und der Vermarktung von „Entenprodukten“ in Spanien. Collverd vertreibt seine Produkte in Spezialitätengeschäften und Restaurants auf nationaler Ebene. Außerdem exportiert das Unternehmen Stopfleber u.a. nach Frankreich, Luxemburg, Belgien, Mzexiko, Peru, Kolumbien, China und in die Niederlande.


Die Martiko-Gruppe mit Sitz in Navarra hingegen, die ebenfalls vom Betrieb Caracierzos beliefert wird, ist Marktführer was „Entenprodukte“ anbelangt und nimmt mit mehr als 70% Marktanteil in diesem Sektor in Spanien eine Monopolstellung ein. Martiko vermarktet und vertreibt 80% seiner Stopfleberproduktion in großen Supermarktketten, wie Eroski, Alcampo, Mercadona, Carrefour, El Corte Inglés und Makro, Gourmet-Geschäften und Restaurants überall in Spanien, wie die der bekannten und preisgekrönten Köche Arzak und Berasategui, das Restaurant Akelarre des Kochs Pedro Subijana und laut Aussage von Patxi San Martín, Manager von Lerín Agropecuaria der Martiko-Gruppe, das Restaurant Zuberoa. Martiko exportiert die restlichen 20% seiner Stopfleberprodukte hauptsächlich nach Frankreich, aber auch nach Italien und Deutschland und sogar in so weit entfernte Länder wie Indien, China und Japan. Weiterhin vertreibt Martiko seine Produkte nach Argentinien, Brasilien, Venezuela, Chile und Mexiko. Auch in Deutschland können also Produkte aus dem Betrieb Caracierzos gekauft werden.

Während dieser Recherche dokumentierte Animal Equality den Prozess der Ausbeutung der Enten für die Stopfleberherstellung im Betrieb Caracierzos vom Moment der Ankunft der gerade ein paar Tage alten Enten bis zu den Umständen, unter denen sie zwangsernährt und anschließend getötet werden.

Unser Rechercheteam hat mittels Video-und Photoaufnahmen das Leid, das die Tiere in diesem Betrieb ertragen müssen, aufgezeichnet. Unter anderem haben wir Folgendes dokumentiert:

• Eine in Blut getränkte Ente, deren Schnabel gebrochen war, blieb mehrere Tage ohne ärztliche Versorgung jeglicher Art. Dies wurde an drei verschiedenen Tagen mit Fotos festgehalten. • Enten mit Augeninfektionen. • Enten, die versuchten aus den Einzelkäfigen zu entkommen, in die sie gesperrt waren und in denen sie große Schwierigkeiten hatten, sich zu bewegen. • Enten, die sich ständig wiederholende Verhaltensweisen in den Käfigen zeigten, was ein mögliches Anzeichen für Stress ist. • Enten mit Atembeschwerden. • Tote Enten innerhalb und außerhalb der Käfige und sogar eine tote Ente, deren Kopf in der Tränke lag.


Darüber hinaus fanden die Ermittler folgende Ordnungsverstöße vor, die bei den zuständigen Behörden angezeigt worden sind:

• Hinweise darauf, dass die Tiere von tierärztlicher Seite vernachlässigt werden. Die Ermittler dokumentierten wiederholt verschiedene gesundheitliche Probleme der Tiere.

• Mastanlagen, die kein Luftfiltersystem und/oder keine Fenster haben. Die Tiere werden in Plastikkonstruktionen gefangen gehalten, in die kein Tageslicht eintreten kann.

• Mastanlagen, die keine Tröge und keine Tränken haben, die dafür ausgelegt sind, Krankheitsübertragungen zu verhindern.

• Mastanlagen, die keine geeignete Ausrüstung und Kontrollen zur Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen, die auf die Anlagen fahren und diese verlassen, besitzen.

Es ist außerdem wichtig zu unterstreichen, dass Caracierzos die Enten während der Mast in Einzelkäfigen gefangen hält, eine Praxis, die europäische gesetzliche Regelungen ausdrücklich verbieten. Diese Gesetzwidrigkeit wurde von Animal Equality im August 2012 bei den zuständigen Behörden angezeigt.

Diese ist die vierte Recherche in der Stopfleberindustrie, die Animal Equality in diesem Jahr veröffentlicht hat. Die Ergebnisse dieser und der vorherigen Recherchen finden Sie auf der Webseite www.stopfleber.org

Internationale Tierrechtsorganisation zur Verteidigung aller Tiere. Dezeit aktiv in Großbritannien, Italien, Spanien, Venezuela, Indien und Deutschland. Animal Equality Germany e.V. | Kriegsbergstr. 28 | D-70174 Stuttgart Germany | Tel. 0711 160 334 83 · www.animalequality.de


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