Anzeiger Luzern 12 / 22.3.2022

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Anzeiger Luzern – Dienstag, 22. März 2022

Aktuell

Vorschau auf das Retro-Festival im Hotel Schweizerhof von 23. bis 26. März

«Nichts kommt an die Beatles heran» Er schrieb Welthits wie «Satellite», «Johnny B.» oder «One of Us». Mit The Hooters steht Eric Bazilian am Mittwoch am Retro-Festival auf der Bühne. Im Vorfeld sprach er mit dem «Anzeiger» über sein Deutsch, Songs, die ihm Ärger einbrachten, und die Beatles. Eric Bazilian, können wir das Interview auf Deutsch führen? (Antwortet in perfektem Hochdeutsch) Bitte nicht, ich habe diese Sprache seit zwei Jahren nicht mehr gesprochen. (Weiter auf Englisch) Mein Deutsch klingt nur gut.

das Piano. Meine Mutter war eine brillante Pianistin. Als ich elf war, kaufte sie einen Steinway-Flügel. Der begleitet mich bis heute. Immer, wenn ich spiele, ist quasi meine Mutter dabei – emotionale Momente, besonders seit ich sie letztes Jahr verloren habe.

Sie verbindet mit der deutschen Sprache und Deutschland sehr viel. Woher kommt diese Zuneigung? Ich glaube, die deutsche Sprache und ich haben sich ineinander verliebt und bleiben immer Freunde. Deutsch ist sehr geeignet für viele Arten der Musik. Deutschland respektive der deutschsprachige Teil der Welt hat eine grossartige Livemusik-Tradition – richtige Musik, «handgemacht» und mit Melodie.

Sie haben so viele Welthits geschrieben. Haben Sie einen Favoriten auf der Liste? Ich bleibe eigentlich bescheiden mit solchen Aussagen, aber es gibt ein paar Songs, die sind Fast-Beatles (lacht). Paul McCartney persönlich hat mir einmal gesagt, dass er «Satellite» ganz toll finde. Als ich «All You Zombies» geschrieben hatte, eigentlich den ersten Hooters-Song, wussten wir alle: «Da haben wir etwas.»

Ein bisschen Liebe bekommt auch die Schweiz ab, schliesslich haben Sie für Stefanie Heinzmann einen Song komponiert. Mit Stefanie hatte ich eine grossartige Zeit. Und ich liebe die Schweiz. Ich verbrachte schon mehrere Wochen mit Mountainbiking in Zermatt. Fürs letzte Album von Gotthard habe ich Songs beigesteuert, bin seither mit Nic Maeder befreundet, war mit ihm auf der «Rock meets Classic»-Show-Tour 2018 in Deutschland und der Schweiz. Um das Thema angesprochen zu haben: Darf man Rock ’n’Roll machen in diesen kriegerischen Zeiten? Die Ukraine geht uns in Amerika genauso etwas an wie euch in Europa. Was mich betroffen macht: Ich sehe – im Gegensatz zu Covid – keinen guten Ausgang für die Sache. Es gibt nur schlimme oder schlimmste Lösungen. Alles, was ich beitragen kann, ist, unsere Musik zu spielen und Menschen ein paar Momente glücklich zu machen. Zurück zur Musik und zur deutschen Sprache. Sie haben eine Ulknummer mit rein deutschem Text geschrieben: «Pissing in the Rhine». Das war grosser Spass! Mit der Hilfe eines deutschen Wörterbuchs und von Freunden

Kurzmeldungen Komitee «wirksamer Klimaschutz» gegründet (PD) Mitte Februar 2022 haben die FDP und Die Mitte Stadt Luzern das konstruktive Referendum gegen die Klima- und Energiestrategie der Stadt Luzern ergriffen. Nun hat sich ein breit abgestütztes Komitee «wirksamer Klimaschutz» gegründet. Dieses setzt sich gemeinsam für den Gegenvorschlag der beiden Parteien ein und spricht sich damit für einen wirksamen Klimaschutz ohne übertriebene Forderungen aus. Die Unterschriftensammlung ist im Gang und dauert bis am 27. April 2022. Das Komitee besteht aus folgenden Organisationen: die FDP, die Mitte, Jungfreisinnige, City Vereinigung Luzern, KMU Littau Reussbühl, Hauseigentümerverband Luzern und Wirtschaftsverband Stadt Luzern. Vitznau und Weggis: Regierung bewilligt Naturgefahrenprojekt (PD) Die Kantonsstrasse K 2b im Abschnitt Sparen auf dem Gebiet der Gemeinden Weggis und Vitznau ist steinschlag- und felssturzgefährdet. Verschiedene Sicherungsmassnahmen, unter anderem ein Steinschlagschutznetz und Schutzzäune, senken die Risiken für Personen, Bauten und Anlagen im betroffenen BLN-Gebiet auf ein akzeptables Mass. Der Regierungsrat hat ein entsprechendes Projekt mit Gesamtkosten in der Höhe von 1,668 Mio. Franken bewilligt.

The Hooters mit Eric Bazilian (Vierter von links). aus Deutschland haben wir die Nummer rund um den Satz «Eine Flasche Bier» entwickelt. Sie haben auch Songs gemacht, die Ärger einbrachten, zum Beispiel im «Bible Belt» («Bibelgürtel») der USA. Sie meinen «One of Us», «Einer von uns» – und damit ist Gott gemeint. Ich hatte nie die Absicht, bewusst provokative Songs zu schreiben, die kamen einfach so raus. Diese Lieder waren im Raum, und ich habe sie gefunden. Wie gehen Sie normalerweise vor beim Songwriting: Text vor Musik? Normalerweise ein bisschen Musik, dann folgt der Text. Die Melodie gibt vor, wohin der Text gehen soll. Nebst den Hooters haben Sie für eine ellenlange Liste von Künstler:innen Songs geschrieben. Welche Zusammenarbeit hat Sie am meisten beeindruckt? Mit den Scorpions. Wir haben so eine lange Zeit zusammen verbracht, sind immer noch befreundet, haben regelmässig Kon-

Bild: PD

takt. Dann Joan Osborne, mit der ich die grössten Hiterfolge hatte. Amanda Marshall war grossartig. In den letzten Jahren Alexis Cunningham, mit der ich aktuell den American Song Contest bestreite, das Pendant zum Eurosong. Gibt es Künstler:innen, mit denen Sie hoffen, in Zukunft zusammenarbeiten zu können? Viele sind gestorben. Lenny Kravitz kommt mir in den Sinn. Oder Billie Eilish: Mit ihr nur am Piano und mit Gitarre Songs zu machen, das wäre etwas Grosses. Eine versteckte Liebe von Ihnen ist die klassische Musik, richtig? Yeah, das wurde eine Art Passion über die letzten fünf Jahre. Ich übe stundenlang auf der Mandoline Bach-Sonaten, das ist eine Art Meditation für mich. Dank Johann Sebastian Bach habe ich gelernt, Musik wirklich zu verstehen. Er ist für die klassische Musik das, was die Beatles für unsere Musik sind. Sie sind ein Beatles-Fan? Ich liebe die Rolling Stones, The Who, und

Erlebe pure Freude am Frühlingsevent von LU Couture am 31. März

Frische Frühlingsmode aus Luzern

viele weitere grossartige Künstler:innen. Aber nichts kommt an die Beatles heran. Selbst als Komponist habe ich den Code noch nicht geknackt, der diese Musik so einzigartig macht, sonst würde ich nun alle Beatles-Melodien schreiben, die die Jungs nicht selbst gemacht haben (lacht). BeatlesSongs haben auch Humor und Ironie in sich, die es in der aktuellen Musik nicht mehr gibt. Sie beherrschen Piano, Gitarre, Mandoline, Saxofon, Keyboard … Was ist Ihr Instrument des Herzens? Die Gitarre, mein erstes Instrument, und

Die Schneiderinnen des Luzerner Modelabels LU Couture präsentieren die neuste Frühjahrskollektion Sparkle of Joy in tollen Farben. Wer die limitierten Teile als Erstes anprobieren will, sollte am Donnerstag, 31. März, zwischen 12 und 21 Uhr beim Frühlingsevent dabei sein. Alle Besucher:innen profitieren von Spezialpreisen und spannenden Highlights, wie einem Blick hinter die Kulissen des Jugendstil-Ateliers. LU Couture zelebriert ihr Handwerk und verfolgt hohe Nachhaltigkeitsziele. Als Massatelier, Showroom, Ausbildungsstätte und Produktionsbetrieb werden hier stilvolle Kleidungsstücke für Frauen und Männer

gefertigt. Mit dem Erlös wird die Ausbildung von 30 Lernenden zum/zur Bekleidungsgestalter:in unterstützt. Die Modekreationen sind auch im eigenen Store und im Onlineshop erhältlich.

LU Couture AG

Alpenstrasse 4 (Atelier), Hertensteinstrasse 27 (Store), 6004 Luzern info@lu-couture.ch | lu-couture.ch | shop. lu-couture.ch

Diese Woche sind Sie in Luzern ... Wir freuen uns sehr auf dieses kleinere Konzertlokal, in dem wir den Gästen viel Liebe übermitteln können. Und Luzern ist so schön ... bei gutem Wetter. Andréas Härry

The Hooters in Luzern Eric Bazilian (69) ist Musiker, Arrangeur und Produzent. Er gehört zu den Gründungsmitgliedern von The Hooters. Die US-Rockband startete 1980 und erreichte von Mitte der 1980er-Jahre bis zur Jahrtausendwende mit Titeln wie «All You Zombies», «Johnny B.», «Satellite» oder «Boys will be Boys» Chartplätze in den USA und vor allem in Deutschland. The Hooters treten am Mittwoch, 23. März, im Rahmen des Retro-Festivals (23. bis 26. März) im Hotel Schweizerhof auf. Tickets: www.theretrofestival.ch.

Wechsel in der Direktion Nach fast 20 Jahren geben Patric und Susanne Graber-Ulrich die Leitung des Hotels Waldstätterhof ab.

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Mit LU Couture immer richtig gekleidet – für zeitlos guten Stil und ein gutes Gewissen. Bild: Monique Wittwer/Model: Mia Augsburger

Sie haben viel erlebt auf den Bühnen der Welt, hatten mit den bekanntesten Persönlichkeiten zu tun. Wann schreiben Sie Ihre Autobiografie? (Schmunzelt.) Ich habe effektiv ein paar Seiten geschrieben. Aber ich habe zu viel zu tun, mein Leben zu leben, um Zeit zu haben, zurückzuschauen. Ich weiss, während Covid haben viele angefangen, Bücher zu schreiben. Ich stieg lieber aufs Bike, komponierte ein Soloalbum und lernte viel über Johann Sebastian Bach.

as Direktionspaar des Hotels Waldstätterhof, Patric und Susanne Graber-Ulrich, hat sich entschieden, das Hotel Waldstätterhof zu verlassen und seine Zukunft neu zu planen. Als Nachfolger setzte sich in einem Auswahlverfahren der Obwaldner Hotelier Thorsten Fink gegen mehrere Kandidaten durch. «Susanne und Patric Graber-Ulrich haben in den letzten fast zwei Jahrzehnten das Hotel Waldstätterhof zu einer festen Grösse in der Stadt Luzern und zu einem erfolgreichen Betrieb geformt», sagt Ursula Engelberger-Koller, Stiftungsratspräsidentin der Stiftung Waldstätterhof, als Eigentümerin. «Wir sind den beiden für ihren Einsatz sehr dankbar und wünschen für die Zukunft alles Gute.» Wohin es das Ehepaar Graber zieht, ist noch nicht bekannt. «Wir sind offen für Neues und prüfen aktuell verschiedene Optionen. Entschieden ist allerdings noch nichts», erklärt Susanne Graber-Ulrich. Ab Mitte April übernimmt der in der Zentralschweiz bekannte und bestens vernetzte Obwaldner Hotelier Thorsten Fink die Führung des 3-Sterne-superior-Hotels. Nach der erfolgreichen Führung des Frutt Resort auf Melchsee-Frutt und der Entwicklung des Walliserhof Grand-Hotel und Spa in Saas-Fee zu einem der besten Ferien-

hotels der Schweiz begibt sich Thorsten Fink zurück zu seinen Wurzeln in der Stadthotellerie, aber auch privat zurück in die Zentralschweiz. «Ich freue mich darauf, das Hotel Waldstätterhof Luzern in den nächsten Jahren durch eine spannende Transformation begleiten zu dürfen und das Haus fit für die Zukunft zu machen», so der designierte Hoteldirektor. Die Eigentümer planen, nachdem auch in den vergangenen Jahren immer kontinuierlich in die Weiterentwicklung des Hotels investiert worden ist, für die nächsten Jahre erhebliche Modernisierungen mit dem Ziel, das Hotel als bestes 3-Sterne-Haus der Zentralschweiz zu etablieren. Wie die Vorsitzende der Betriebskommission der Stiftung Waldstätterhof sagt, fiel die Wahl des Stiftungsrats auf Thorsten Fink vor allem aufgrund seiner umfangreichen Erfahrung im Bereich Hotelentwicklung und -sanierung. Fink ist verheiratet, hat zwei Kinder und wohnt im Kanton Obwalden. PD

Der neue Direktor Thorsten Fink.

Bild: PD


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