Grenzland Chronik 2016

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Jahreschronik 2016

1. Januar 2017

Nr. 1/2017

Jänner Mit hoher Anerkennung, Stolz und Freude kann die HLW Braunau ihr 40-jähriges Jubiläum feiern. Der Fest­ akt findet in der Aula der Schule, un­ ter dem Beisein zahlreicher Ehrengäs­ te statt. Im Laufe des Jahres sind noch einige Highlights zum Jubilä­ umsjahr geplant. Wohnen an der Altheimer Ache ist nach einjähriger Bauzeit möglich – die 14 Eigentumswohnungen in der Bettmesserstraße 1 werden ihren neuen Besitzern übergeben. Einen neuen Geburtenrekord kann die Geburtsstation am Krankenhaus St. Josef in Braunau verzeichnen. Im Jahr 2015 erblicken 945 Babys, davon zehn Zwillingspaare, das Licht der Welt – 498 Buben und 447 Mädchen. Im Vergleich zu 2014 wieder eine Stei­ gerung um 13,1 Prozent. Riesenspektakel in Braunau – beim großen Show- und Gardetanztreffen beteiligen sich über 15 Gruppen mit hochkarätiger Besetzung von diesund jenseits des Inns.

Die Chronik unserer Heimat für das Jahr 2016 11. Folge – von Monik a Hopfenwieser schluss werden bei einem kleinen Im­ biss Neujahrswünsche ausgetauscht und sich gut unterhalten. Die Feuerwehr Altheim stellt ein neues Fahrzeug in Dienst. Es ist ein Kleinlöschfahrzeug (KLF) Logistik als Ersatz für das bisherige Transport­ fahrzeug „Last“, das gravierende technische Mängel aufweist. Beson­ ders diesem Kleinlöschfahrzeug ist, dass es mittels Rollcontainern bela­ den werden kann und damit sehr fle­ xibel einsetzbar ist. Februar Die erste Reisemesse in Braunau ist ein großer Erfolg. 15 namhafte Veranstalter stellen empfehlens­ werte und abwechslungsreiche Ziele vor. Die reisefreudigen Besucher kommen voll auf ihre Kosten, egal ob bei Fernreisen, Kreuzfahrten, Rad-, Wander- und Motorradtouren, bei Städtetouren, Konzertreisen oder dem Familienurlaub.

Stets präsent – die Schülerinnen und Schüler der HLW Foto: HLW

Rekordeinsatz für die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Braunau – sie verzeichnet im Jahr 2015 622 Einsätze, davon sind 408 technische Einsätze, 77 Brandeinsätze und 137 für den vor­ beugenden Brandschutz – insgesamt 106 Einsätze mehr als im vorangegan­ genen Jahr. Rund 350 Besucher kommen zum Neujahrsempfang ins Veranstal­ tungszentrum. Bürgermeister Jo­ hannes Waidbacher ist überwältigt und spricht in einer kurzen Zusam­ menfassung über die prägnantesten Ereignisse im abgelaufenen Jahr, da­ runter als größte Herausforderung die große Flüchtlingswelle. Im An­

Urlaubsplanung war bei der großen Auswahl der Reisemesse schwer

Die neuen Besitzer der Eigentumswohnungen an der Altheimer Ache fühlen sich wohl in ihrem neuen Zuhause. Bürgermeister LAbg. Franz Weinberger (6.v.l.) mit weiteren Ehrengästen bei der Foto: Vorich Schlüsselübergabe

Die Ziele für 2020 stellte Bürgermeister Johannes Waidbacher beim Neujahrsempfang vor

Paradies-Wirt Karl Watzek (2. v. l.) eröffnete am Stadtplatz das Würstelparadies

Das Show- und Gardetanztreffen versprach viele tänzerische und akrobatische HighFoto: Aigner lights

Nach 30 Jahren gibt es ihn wieder, den Würstlstand am Braunauer Stadtplatz. Er heißt Würstl-Paradies und gleich am Eröffnungstag kom­ men mehrere Hundert Würstl-Liebha­ ber zu Paradies-Wirt Karl Watzek und lassen sich Käsekrainer, Burenwurst, Frankfurter und viele mehr schme­ cken.

Beglückwünschung zum neuen Feuerwehr-Fahrzeug durch Vertreter von Politik und Abschnittsfeuerwehrkommando Foto: FF Altheim


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In der Herzogsburg können sich die Besucher einer besonderen Ausstellung erfreuen – herrliche Uhren und Zeitmessgeräte werden ausgestellt, darunter alte Turmuhren, prunkvolle Tischuhren sowie Sonnen-, Sand-, Öl-, Wasser- und Räderuhren. Als beson­ deres Stück ist eine original königlich bayerische Bier-Uhr aus der Zeit um 1892 mit einem Mass-Bier-Zähler für maximal 16 Mass Bier zu sehen.

Pokalüberreichung aninThomas Ober zum Gesamtsieg in der Kalüberreichung zum Gesamtsieg der Kategorie „Apfelbrand holzfass gelagert“ tegorie „Apfelbrand holzfassgelagert“

Foto: privat

ieselburg war auch heuer ieder GOLD wert!

der AB HOF in Wieselburg wurden wir, wie h im letzten Jahr, mit insgesamt zwölf Auszeichgen (Brände, Likör, Moste und Säfte) geehrt. Dazu der amtsieg in der Kategorie „Apfelbrand holzfassgelagert“. den letzten vier Jahren bereits derBreinfalk dritte Gesamtsieg Offizieller Start derwar STSdies mit (v.l.) Thomas (IHK), Bürger13 Apfelbrand, 2015 Apfel-Birnen-Brand, 2016 Calva). Elke meister Johannes Waidbacher, STS-Geschäftsführerin

Standortpositionierung, einen Immo­ bilien-Masterplan, aktives Standort­ marketing sowie die Standortwer­ bung für den Einkaufsraum BraunauSimbach und einen lokalen OnlineMarktplatz. April

Das große Feuerwehrfest der Feuerwehren Braunau und Simbach zum 150-jährigen Jubiläum wirft seine Schatten voraus. Zusammen starten die Feuerwehren ein Gewinnspiel mit Schweinefilet Schlüsselsuche – zu den Hauptprei­ sen zählen ein Smartphone, ein Wo­ gefüllt mit Calvachenende mit einem Mercedes Benz, Apfel ein 150-Euro-Einkaufsgutschein und vieles mehr. Außerdem ist die Feuer(für ca. 4 Personen) wehrchronik der beiden Nachbar­ 2 Stk. Schweinefilet städte Braunau und Simbach bereits 2 Stk. Äpfel (Topaz) im Druck. 2 cl Calva frischer Rosmarin Thymian Salz, Pfeffer 250 ml Schlagobers Aus den Äpfeln mit dem Apfelausstecher Apfelstifte ausstechen. Schale entfernen und in Calva mit Thymian und frischem Rosmarin ca. 1/2 Std. einlegen.

Die beiden Kommandanten Markus PilFilet mit dem Kochlöffel ger und Klaus Litzlbauer schickten die Herrliche Uhren und Zeitmessgeräte durchbohren und mit den Bevölkerung auf Schlüsselsuche konnten in der Herzogsburg besichtigt Apfelstiften füllen. Foto: Geiring Foto: Museumsverein werden Das Filet rundherum braun

Pflug, Wirtschaftslandesrat Dr. Michael Strugl, MdL Reserl Sem, e nachhaltige Bestätigung unserer konsequenten Qualitätsanbraten und anschließend Bürgermeister Klaus Schmid und WKO-Obmann Klemens Steidl Mit der Frühjahrsmesse, unter im Rohr ca. 15 min. bei tegie. Beste Rohstoffe, modernste Technologie verbunden mit März dem Motto „Lifestyle, Gesundheit, 120°C weiter garen lassen. Liebe und Leidenschaft bei der Verarbeitung sind die Ingredienzen dieses Kulinarium“ hat der Messefrühling in In der Zwischenzeit den olges. Damit hat sich das OberGut innerhalb der letzten acht Jahre Die als Stadtkapelle einer Braunau feiert ihr Braunau Einzug gehalten. Dieses Jahr Bratenrückstand mit Schlag90-jähriges Der Top-Edelbrennereien in Oberösterreich etabliert. Es heißt also nicht zu un- Bestandsjubiläum. stehen Braunau und Simbach ge­ aufgießen. Den Rest Verein gehört mitobers 103 Musizierenden meinsam im Mittelpunkt. An 70 Stän­ ht „Gut ist nicht genug. OberGut.“ der Beize dazugeben und zu den größten Musikvereinen des

den wird den Besuchern drei Tage

Wieselburg freuen. In der Kategorie „Apfelbrand holzgelagert“ heimst Thomas Ober den Gesamtsieg und das „Goldene Stamperl“ ein. Dietmar Krisai wird neuer Vorsitzender von Team 68 und löst damit den Gründer und Langzeitvorsitzen­ den Konsulent Peter Krebs in seinem Amt ab. Das Stadt-, Tourismus- und Stand­ ortmarketing Braunau-Simbach, kurz STS genannt, startet offiziell mit einem zweistaatlich besetzten Podi­ um und Ehrengästen die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Als Ziel für die nächsten drei Jahre nennt STS-Geschäftsführerin Elke Pflug die

on im Gardetanz mit Hebungen und Showcharakter Hauptklasse sowie die Juniors in Charakter Hauptklasse Jugend weiterhin den Titel „Österrei­ 06.03.2016 19:58 chische Meister“ tragen dürfen.

salzen und pfeffern. be Genießer überzeugen Sie sich selbst davon! Die prämierten Produkte Bezirks. Frühjahrskonzert, Open Air lang ein attraktives Angebot präsen­ Vom Ofen nehmen und tiert und es wird hervorragend ge­ und Requiem stehen im Jubiläums­ alten Sie in unserem Hofladen oder in unserem Stadtgeschäft in Braunau. mit dem Saft vom Garen nutzt. auf dem Programm. er Sie verkosten sie gleich vor Ort. Unsere Hofschänke hat jeden jahr Donnerstag Das OberGut instrecken. Braunau darf sich Die Showdance Company vertei­ Samstag für Sie geöffnet. Um Ihnen unsere „ausgezeichneten“ Produkte über zwölf Medaillen für empfehlen verschie­ wirdigt ihre Meistertitel, so dass Alissa Als Beilage h schmackhafter zu machen, bieten wir die prämierten Produktedene vom Produkte wie Brände, Liköre Rosmarinkartoffeln. Aigner und Alexander Mann im März bis 9. April um minus 20 Prozent (siehe Angebote im Innenteil) an. bei der Ab-Hof-Messe in Paartanz Garde, die Dance Generati­ und Säfte

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Zeigen bei der Frühjahrsmesse gemeinsam Stärke: die beiden Bürgermeister aus Braunau Johannes Waidbacher und Simbach Klaus Schmid

Messe-Organisator Herwig Untner zauberte zusammen mit Elia na Cardoso ein brasilianisches Gericht

Foto: Braunauer Ausstellungsverein

Mai Die Feuerwehren Simbach und Braunau sind im Sondereinsatz – sie feiern grenzüberschreitend und ge­ meinsam ihr 150-jähriges Gründungsjubiläum mit Festakt, Gottes­ dienst, stattlichem Festumzug, Fahr­ zeugsegnung, Fahrzeugschau, Fest­ abend, Löschparty und großer Oldti­ mer-Schau. Die Chronik der beiden

Seit neun Jahrzehnten gibt es die Stadtkapelle Braunau

Foto: Stadtkapelle


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Feuerwehren wird zum Festauftakt im Veranstaltungszentrum zum ers­ ten Mal dem Publikum mit großer Re­ sonanz präsentiert.

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leben, verstehen, Rücksichtnahme, Bedürfnisse und Fähigkeiten sowie Spiel, Spaß, Singen, Workshops, das Ausloten von Grenzen, Hilfsbereit­ schaft und neue Erfahrungen sam­ meln. Lauftreff-Mitglieder aus Simbach und Geinberg setzen ihr Vorhaben, ei­ nen Staffellauf vom Lunghinsee bis Passau zu absolvieren in die Tat um. 19 Sportler legen von der Schweiz bis Passau 550 Kilometer zurück.

Ehren-Oberbrandrat Alois Wengler stellte die Feuerwehr-Chronik vor Florian Zagler mischt den Müsli­ markt neu auf – er wird von der Jun­ gen Wirtschaft Oberösterreich mit Gold, dem ersten Platz in der Katego­ rie „Regionen-Rocker“, ausgezeich­ net.

Beim Staffellauf liefen 19 Sportler 550 km von der Schweiz bis Passau Foto: privat Landeshauptmann Dr. Josef Pührin­ ger zeichnet ehemalige Landesbe­ dienstete für ihre Verdienste um die Republik Österreich aus. Das Goldene Ehrenzeichen erhält Mag. Dr. Her-

Bei der Preisübergabe – Moderatorin Nina Kraft, Markus Roth, Florian Zagler und JW-Landesvorsitzender-Stv. ChrisFoto: WKO toph Heumader Im sportlichen Bereich holt sich die Dance Generation der Showdance Company Braunau in der Kategorie Garde mit Hebungen Hauptklasse den Europameister-Titel. Die Braunauer Pfadfinder freuen sich auf das große PfadfinderPfingst´l-Treffen, das sie mit rund 120 Pfadfindern aus ganz Oberösterreich in ihrem neu errichteten Heim feiern dürfen. Die landesweite Aktion findet zum 40. Mal statt und an drei Tagen ist tolles Lagerleben angesagt. Im Mittelpunkt stehen gemeinsames Er­

Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer überreichte Mag. Dr. Hermann Bleier das Goldene Ehrenzeichen und Laszlo Mayzan das Goldenen Verdienstabzeichen

Fotos: Land OÖ/Kraml

Im Mai feierten die beiden Feuerwehren aus Braunau und Simbach ihr gemeinsames 150-Jahr-Jubiläum

Die Feuerwehr Braunau freut sich mit Bürgermeister Johannes Waidbacher (l.) auf das Jubiläum

Luftaufnahme Bernd Preis, www.topviewpictures.de


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mann Bleier, ehemaliger Richter des Landesverwaltungsgerichtshofes, bis Ende 2013 Senatsmitglied des Unab­ hängigen Verwaltungssenates und seit 2014 Richter des Landesverwal­ tungsgerichts Oberösterreich. Das Goldene Verdienstzeichen überreicht Pühringer an Laszlo Mayzan, ehema­ liger Lehrer der Landesmusikschule Braunau. Durch engagierten Unter­ richt, hohe Sachkenntnis, großes pä­ dagogisches Geschick und Virtuosität ermöglichte Mayzan es, dass durch stets neue Formationen außerhalb der Musikschule, in verschiedenen Projekten, vor allem das Musikgut der Balkanhalbinsel, des vorderasia­ tischen Raumes und Nordafrikas mit eingebracht und der Braunauer Be­ völkerung nahegelegt werden konn­ ten. Große Überflutungen gab es im Gemeindebereich Weng

Überflutung der Brücke bei Pirath

Land unter auch in Teilen Neukirchens

Fotos: Gemeinde

Foto: FF Altheim

Inns so schnell wie möglich zu helfen. Stadtpfarrer Marek Nawrot wird 40 – ein gemeinsamer Gottesdienst wird gefeiert. Viele Gratulanten, da­ runter die Firmlinge, Jungen und Mit­ glieder von Pfarrgemeinderat und Fi­ nanzausschuss sowie Mitbrüder und Honoratioren der Stadt wünschen das Allerbeste und musikalisch wird der Gottesdienst vom Kirchenchor und Da capo non fine umrahmt. Über­ rascht wird der Geistliche mit einem Ständchen der Stadtkapelle und des Männergesangsvereins „Lyra“. Der Gemeinderat in Braunau hat eine neue Integrationsbeauftragte – die Erwachsenenbildnerin Lizeth Außerhuber-Camposeco wird einstim­ mig in diesem neuen Amt bestätigt.

Juni Im Bezirk Braunau richten die enor­ men Regenfälle am 1. Juni große Schäden an. „Land unter“ heißt es in Teilen von Neukirchen an der En­ knach. Große Überflutungen gibt es im Gemeindebereich Weng und Alt­ heim. Besonders heftig sind die Über­ flutungen auch in Handenberg, Brau­ nau, Mauerkirchen und Moosbach. Bereits am Vormittag werden die ers­ ten Feuerwehren alarmiert. Ein Rück­ haltebecken in Sonnleiten droht überzulaufen – Unterliegerwarnung für die Gemeinden Burgkirchen, Brau­ nau und Mauerkirchen, Boote wer­ den zur Personenrettung eingesetzt. Hangrutsche drohen, Straßen sind gesperrt, insgesamt rücken die Feu­ erwehren zu 363 Einsätzen aus. Zwei Tage sind die Feuerwehren mit Pumpund Aufräumungsarbeiten im Bezirk beschäftigt. Am dritten Tag stehen elf Feuerwehren aus dem Bezirk den bayerischen Kameraden in Simbach beim Aufarbeiten der schweren Schä­ den nach dem katastrophalen Hoch­ wasser zur Seite (siehe Sondertext). Vom Landesfeuerwehrkommando wird eine Hochleistungspumpe ange­ fordert, die bis zu 15.000 Liter Wasser in der Minute wegpumpt. Auch an den kommenden Tagen sind die Feu­ erwehren aus dem Bezirk vor Ort und helfen, wo sie nur können – sei es bei Pumparbeiten oder dem Beseitigen der enormen Schlammmassen u.a. in der Gartenstraße. Ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Viele Spendenak­ tionen werden ins Leben gerufen, um den Flutopfern dies- und jenseits des

Foto: FF Neukirchen

Pfarrer Marek Nawrot wurde musikalisch zum Geburtstag von Foto: privat der Stadtkapelle Braunau überrascht

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Volles Haus an zwei Tagen des Stadtfestes

Lizeth Außerhuber-Camposeco – die neue Integrationsbeauftragte der Foto: privat Stadt Braunau Mit dem Punktemaximum von 120 Punkten wird der zehnjährige Sebas­ tian Weidinger von der Volksschule Braunau-Neustadt in seiner Alters­ klasse Landes- und Bundessieger beim „Känguru der Mathematik“-

Mathe-Sieger Sebastian Weidinger Foto: Weidinger


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Wettbewerb und erhält im Bundesmi­ nisterium in Wien die Auszeichnung für seine überragende Leistung. Im Rahmen des 150-Jahr-Jubiläums der evangelischen Kirche in Braunau erscheint eine 324 Seiten starke Chro­ nik unter dem Titel „150 Jahre evangelische Kirche Braunau am Inn“. Juli

seit 1976

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Verlagspostamt 5280 braunau

Österreichische Post Ag / Postentgelt bar bezahlt

Feiern und gleichzeitig helfen, das haben sich derzeit viele Veranstalter auf die Fahne geschrieben. So auch die Stadt Braunau mit ihrem Stadt­ fest, bei dem statt des Eintritts um freiwillige Spenden für die Hochwas­ seropfer gebeten wird. Die Ferienkinder dürfen sich wie­ der auf ein abwechslungsreiches Sommerprogramm der Stadt freuen. Für die Jugendlichen hat das Y4U-Ju­ gendforum Braunau einige attraktive Programmpunkte zusammengestellt. Der Simbacher Anzeiger feiert sein 100jähriges – aufgeteilt auf 60 Jahre Simbacher und 40 Jahre Grenzland Anzeiger. Vom kleinen Anzeigenblatt hat sich der Anzeiger zu einem wich­ Anzeigen- und informAtionsblAtt für die stÄdte brAunAu und AltHeim soWie die orte burgKirCHen, HAndenberg, mAuerKirCHen, mining, moosbACH, neuKirCHen, rAnsHofen, sCHWAnd, st. Peter Am HArt, uttendorf und Weng · erscheint 2x monatlich d-84359 simbach a. inn · Jakob-Weindler-straße 4 · tel. +49 8571 92522-0 · fax 92522-10 · grenzland-anzeiger@vierlinger.de 41. Jahrgang

1. August 2016

Lesen Sie im Innentei l:

Wie geht es weiter in Simbach?

nr. 15/2016

Aus der Heimat – für die Heimat

Zusammen sind wir

60 Jahre 40 Jahre ... und weiterhin voller Ideen und Zukunfts-Visionen für die heimische Region!

tigen Informationsträger der Region entwickelt. „Es liegt uns am Herzen, die positiven Seiten von Simbach, Braunau und Umgebung herauszu­ stellen“ – das war bei der Gründung durch Rudolf Vierlinger im Jahr 1956 schon der Grundsatz des Anzeigers und ist auch heute noch der Anspruch der beiden Verantwortlichen Marian­ ne Madl als Anzeigerleiterin und Gün­ ther Plaza als Geschäftsführer der Druckerei Vierlinger.

Nr. 1/2017

Straßenkunst und Mitmachfest für Groß und Klein – das ist die Stadtoase, deren Mittelpunkt darauf abzielt, die verschiedensten Menschen aller Generationen und Kulturen zusam­ menzubringen, um den Gemein­ schaftssinn zu fördern. Unterschied­ lichste Attraktionen umrahmen das Straßenfest im Grünen, das bestens bei der Bevölkerung ankommt. August Ein großer Teil des Naherholungsgebietes im Tal ist für die Bevölke­ rung wieder nutzbar. Ein fantasie­ voller Kinderspielplatz, neugeschaf­ fene Spazierwege, die Wiesenflächen und der idyllische Bachlauf des rena­ turierten Fischbaches laden zum Ent­ spannen, Verweilen und Spielen im Grünen ein. Die städtischen Betriebe, Bauhof, Wasserwerk und Stadtgärtnerei, be­ kommen einen gemeinsamen Stand­ ort. Dazu wird die Stadtgärtnerei, die sich bisher in der Talstraße befand, auf das Areal neben Bauhof und Was­ serwerk verlegt. Der neue Name „Wirtschaftshof Braunau“ unter­ streicht die Vereinigung der drei Be­ triebe. Die Gesamtkosten dieses Pro­ jekts sind mit 3,5 Millionen Euro ver­ anschlagt. Ein sportliches Jubiläum kann der WSV-ATSV Ranshofen feiern – den Verein gibt es seit 70 Jahren. Gefeiert wird an den beiden Tagen natürlich sportlich, mit Fußball-Turnieren, Fest­ abend, Mitglieder-Ehrungen, LiveMusik und gemütlichem Frühschop­ pen. Auf einen grandiosen Pferdesommer kann der RC Hofinger blicken. In­ ternationale Reitergrößen geben sich die Zügel in die Hand und tragen an mehreren Wochenenden hochkarä­ tige Prüfungen und Wettbewerbe aus.

Der neue Wirtschaftshof mit Verwaltungsgebäude und neuer Fassade (l.) sowie (hi. Mitte) das neue Folien-Gewächshaus der Stadtgärtnerei und der Rohbau des Gärtnereigebäudes (r. daneFoto: Stadtamt ben)

Stadtrat Josef Knauseder, Johann Eichberger, Vizepräsident Thomas Fellner, Franz Van Dyck, Präsident Fritz Strobl und Anna Foto: Langthaler Dobler beim Festabend des ATSV Ranshofen

Isabel Roman-Karajan holte sich beim RC-Pferdesommer den Foto: Team myrtill „Großen Preis“ mit Bestmarke

September Zum dritten Mal wird im Stift und Schloss Ranshofen die GartenlustAusstellung abgehalten und Tausen­ de von Besuchern können eintauchen in die wunderbare Atmosphäre und Welt des Entspannens und Genie­ ßens – leider ist das Wochenende von Regen geprägt. Mit einem Festgottesdienst und anschließendem Festprogramm fei­

Ein herrliches Ambiente für die Gartenlust-Ausstellung bietet Fotos: Veranstalter das Stift Ranshofen

Die Stadtoase bietet den Grundstock für viele Begegnungen

Foto: Stadtgemeinde

Ein wahres Kinder-Paradies ist der neu gestaltete Spielplatz im Naherholungsgebiet im Tal Foto: Stadtgemeinde


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Die Ehrengäste bei der Enthüllung der Jakob-Schönthaler-Stele am Schönthaler-Platz gemeinde

beim

Jubiläum

der

evangelischen KirchenFoto: Stefan Ziekel

ert die evangelische Kirchengemeinde das 150-jährige Bestehen der Kirche. In diesem Rahmen wird der Schönthaler-Platz offiziell einge­ weiht. Die Zeitgeschichte-Tage widmen sich dieses Jahr im Kulturhaus Gugg drei Tage dem Thema „Macht der Bil­ der – Bilder der Macht“. Das relativ junge Forschungsfeld beschäftigt sich mit Bildern – statische, dyna­ mische oder elektronisch erzeugte und verlinkte, sowohl als Quellen als auch als eigenständige Gegenstände der historischen Forschung betrach­ tet. Es befasst sich mit dem Einfluss des Visuellen auf Geschichte ebenso wie mit der Historizität des Visuellen an sich.

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jährigen Sonderschau „Sport und Freizeit“ und dem dazugehörigen Ok­ toberfest. Viele Aussteller und ein großartiges Rahmenprogramm sor­ gen für Interessantes und tolle Ab­ wechslung auf der messebraunau – nur das Wetter hatte dieses Mal kein Einsehen mit den Veranstaltern. Die Trinkwasserversorgung ist nun auch bei einem Blackout, einem grö­ ßeren und längeren Stromausfall, ge­ sichert. Durch die Anschaffung einer mobilen Beleuchtungs- und Not­ stromanlage 150 kVA, zusammen mit der Feuerwehr Haselbach, können im Notfall die Grundbedürfnisse befrie­ digt werden. Es ist dezidiert festge­ legt, dass die Sicherstellung der Trink­ wasserversorgung der Stadt Braunau stets oberste Priorität hat. Oktober Der Kiwanis-Club Braunau hat einen neuen Präsidenten. Er heißt Josef Knauseder und übernimmt die Präsi­ dentschaft von Reg.Rat Karl Probst, MPA. Das Präsidentenamt wird je­ weils für ein Jahr bekleidet. Zum Prä­ sident elect für 2017/18 wird Mag. Rü­ diger Pressler gewählt.

Prof. Dr. Gerhard Paul veranschaulichte bei den ZeitgeschichteTagen die verschiedenen Sichtweisen ­historischer Bilder

Foto: Geiring

Die Fahrbahn soll in Zukunft geradlinig von Österreich nach Deutschland führen

Der Grenzübergang an der neuen Innbrücke von Braunau-Ranshofen nach Kirchdorf wird neu gestaltet und soll in Zukunft übersichtlicher werden. Geplant ist, die Fahrbahn ge­ radlinig von Österreich nach Deutsch­ land verlaufen zu lassen. Abbruchar­ beiten an Gebäuden haben bereits begonnen. Ein wahrer Besuchermagnet ist er­ neut die Herbstmesse mit der dies­

Messe-Obmann Christian Haidinger (re.) und Organisator Herwig Untner

Der scheidende Präsident Karl Probst (l.) wünscht seinem Nachfolger Josef Knauseder viel Glück Foto: Kiwanis-Club Der Bezirks-Kriegerfriedhof St. Florian in Helpfau-Uttendorf besteht seit 50 Jahren. Zu einer Gedenkfeier mit Gottesdienst lädt das Österrei­ chische Schwarze Kreuz nach St. Flori­ an ein – rund 200 Besucher wohnen den Feierlichkeiten bei. Braunau erstellt eine Planungs-Synergie von Parkgarage und Grünfläche – damit soll dem Geduldspiel der Parkplatzsuche, vor allem im Bereich des Krankenhauses, Abhilfe geboten und dem Wunsch vieler Braunauer und Innviertler nach stadtnahen Parkplätzen entsprochen werden. Bürgermeister Johannes Waidbacher stellt die Machbarkeitsstudie für ein

Zum Start der Herbstmesse gaben die Bürgermeister Gas

Dieses Gespann, bestehend aus einem VW Amarok und der mobilen Beleuchtungs- und Notstromanlage 150 kVA, sichert im Foto: FF Notfall die Trinkwasserversorgung

Rund 200 Besucher kamen zur Gedenkfeier am Bezirks-Kriegerfriedhof St. Florian Foto: Christoph Koidl


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Parkhaus in der Innenstadt vor. In Auftrag gegeben hat die Studie die Stadt Braunau und das Krankenhaus St. Josef. Beide Initiatoren wollen das Projekt, ein Gebäude im Bereich des Stadtparks/Tonkresparks, östlich des Krankenhauses, begrenzt von der Salzburger Vorstadt und der Ringstra­ ße, verwirklichen. Es gibt jedoch nicht nur Befürworter, sondern auch Geg­ ner des Projekts. Die Baumaßnahmen sind mit 3,4 Millionen veranschlagt. Wird dem Projekt zugestimmt, könnte es 2018 gebaut und 2019 in Betrieb genommen werden. Großen Anklang findet die Lehrlingsmesse in Braunau, die bereits zum zehnten Mal in Folge ihre Pfor­ ten öffnet und den künftigen Entlass­ schülern und neuen Berufsanfängern einen umfangreichen Einblick in die Arbeitswelt gewährt. In Theorie und Praxis kann man in die verschie­ densten Bereiche schnuppern und sich Infos holen. November Braunau und Simbach starten zum ersten Mal eine gemeinsame Weihnachtsaktion, die mit einer langen Einkaufsnacht dies- und jenseits des Inns beginnt. Die Organisationsteams von Shopping in Braunau, der Werbe­ gemeinschaft Simbach und dem Stadtmarketing STS haben sich ei­ niges einfallen lassen und unter das Motto „Weihnachten in aller Welt“ ge­ stellt. Die Goldhaubengruppe BraunauStadt hat eine neue Obfrau. Nach 14 Jahren übergab Hermine Ober­ huemer diese Funktion in die Hände von Angelika Gerner.

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Dezember Über ein vorzeitiges Christkindl darf sich Walter Obersberger freuen. Er und sein Team werden im Rahmen einer Handelsgala im Palais Kaufmän­ nischer Verein in Linz mit dem TopHandelszertifikat der Sparte Handel in der WKO ausgezeichnet. Außerdem bekommt Radsport Obersberger noch die Handelstrophy in der Kate­ gorie Freizeit & Hobby. „Mia höfn zam“ heißt der diesjäh­ rige Taufwein, für den die beiden Bür­ germeister aus Braunau und Sim­ bach, Johannes Waidbacher und Klaus Schmid, die Patenschaft über­ nommen haben. Die Weintaufe hat auf dem Braunauer Bauernmarkt Tra­ ditionsstatus – den Segen für den neuen Taufwein spendet Pfarrer Ma­ rek Nawrot. Shopping in Braunau und die Wer­ begemeinschaft Simbach starten zu­ sammen mit dem Stadtmarketing Braunau-Simbach ein gemeinsames Gutscheinsystem – den Brückenzehner Braunau-Simbach. Der grenzü­ bergreifende Brückenzehner macht die Angebote und Nutzungsmöglich­ keiten für Kunden und Besucher in Braunau und Simbach deutlich at­ traktiver und vielfältiger. Der Brü­ ckenzehner eignet sich bestens zum Verschenken, unterstützt und stärkt den gemeinsamen lokalen Handel und bindet die Kaufkraft in der Regi­ on. Das neue Gutscheinsystem schließt den vormaligen Braunauer Zehner und die Simbacher Gutschein­ karte, die jeweils nur auf eine Stadt begrenzt waren, zusammen und kann künftig in allen teilnehmenden Be­ trieben in Braunau und Simbach grenzübergreifend genutzt werden.

V.l. Architekt DI Karlheinz Zopf, Geschäftsführer Erwin Windischbauer, Bürgermeister Johannes Waidbacher, DI Werner Grafinger, Gemeinderat Maximilian Angermeier, Stadtrat Hubert Esterbauer bei der Vorstellung der Parkhaus-Planung

Großes Interesse zeigten die Besucher für die Ausbildungsangebote an den zahlreichen Ständen der Lehrlingsmesse

Bürgermeister Johannes Waidbacher mit der scheidenden Obfrau der Goldhaubengruppe Hermine Oberhuemer (r.) und deren Foto: Stadtamt Nachfolgerin Angelika Gerner

Starten gemeinsam die Weihnachtsaktion 2016 – Braunau und SImbach

v.l. Johannes Waidbacher sen., Obfrau Rosmarie Bliemsrieder, die Bürger­meister und Paten Klaus Schmid und Johannes Waidbacher, Pfarrer ­Marek Nawrot und die Winzer Rosmarie und Edi Schreibeis stoßen mit dem diesjährigen Taufwein an

Geschäftsführer Walter Benninger (2. v.l.) und Walter Obersberger (3. v.r.) mit zwei Verkäuferinnen und flankiert von Klaus Berer (l.) und Klemens Steidl von der WKO Braunau bei der HanFoto: WKO delsgala


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Der Christkindlmarkt im Palmpark ist erneut Besuchermagnet. An drei Wochenenden sorgen 60 Aussteller in 45 Hütten und Standln für ein riesiges Angebot rund um Advent-, Winterund Weihnachtszeit. Auch der kulina­ rische Genuss kommt nicht zu kurz. Viele Musikgruppen sorgen für Ab­ wechslung auf der Bühne und als Highlight kommen Nikolaus, Christ­ kind und natürlich die Glöckler und Perchten in den Palmpark.

Herrliche Kunsthandwerksarbeiten gab es beim KunsthandwerFotos: Geiring kermarkt zu bewundern

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Großes Interesse herrscht beim Kunsthandwerkermarkt des Innviert­ lerisch-bayerischen Kunsthandwerks, der an zwei Tagen im Schloss Ransho­ fen abgehalten wird. Obfrau Elisa­ beth Blum freut sich über die insge­ samt 56 Aussteller mit ihrem anspre­ chenden und hochwertigen Angebot sowie über die Vielzahl an Besuchern. Fotos, wenn nicht anders angegeben: Madl, SImbacher Anzeiger

Organisieren jedes Jahr den Christkindlmarkt: Tourismusverband Braunau – v.l. Obfrau Christine Baccili, Michael Plasounig, Gerlinde Nöbauer

1. Juni 2016 – Simbach wird von Flutwelle überschwemmt

Eine Sturzflut überschwemmte am Mittwoch, 1. Juni 2016 in der Mittagszeit Simbach. Hier die Innstraße um 14.19 Uhr. Das Bild von Walter Geiring ging um die Welt

Die Umfahrung stand komplett unter Wasser

Mit dem 1. Juni 2016 beginnt in der Nachbarstadt Simbach eine neue Zeitrechnung. Bereits in den Morgen­ stunden kann man ahnen, dass der Starkregen das Gefahrenpotential „Hochwasser“ verursacht. Hilfskräfte machen sich in den Vormittagsstun­ den bereit für ihren Einsatz. Was dann allerdings in den Mittagsstun­ den in Simbach, aber auch im Ge­ meindegebiet Julbach, Kirchdorf, Wit­ tibreut und Tann, sowie Triftern und Anzenkirchen passiert, war nicht ab­ zusehen. Eine Gewitterzelle mit 50 Zellen steht über dem südlichen Landkreis und entlädt sich über Sim­ bach und den Nachbargemeinden mit 175 l/m². Die Bäche werden zu rei­

Foto: Geiring

ßenden Gewässern und nehmen Schlamm und Bäume entlang der Ufer mit sich. Der Simbach-Durch­ lauf unter der Straße zum Schul­ zentrum kann die Massen nicht fassen, das Wasser staut sich nörd­ lich des Straßendamms, überspült diesen und reißt schließlich die ganze Straße weg. Zusammen mit dem Holzlager des ansässigen Sä­ gewerks ergießen sich die Wasser­ massen tsunamiartig über die Stadt und nehmen Gebüsch, Bäu­ me, sogar Gebäude entlang des Bachs mit in Richtung Innenstadt. Fünf Meter zeigt der Pegelstand des Simbachs im Bereich Moos­ mühle. Die Flutwelle ergießt sich


1. Januar 2017

in mehreren Strömen über die Inn­ straße und die Gartenstraße. Der Damm des Simbachs bricht und überflutet die komplette Kreuz­ berger Siedlung. In den Häusern spielen sich dramatische Szenen ab. Bewohner, Mitarbeiter und Kunden fliehen vor den Wasser­ massen und stehen teils Tode­ sängste aus. Wie sich später he­ rausstellt, fordert das Unglück sie­ ben Menschenleben, fünf davon in Simbach, eine Tote in Julbach und ein Opfer in Triftern. Die komplette Umgehungsstraße steht unter Wasser, LKW-Fahrer müssen aus ihren Fahrzeugen gerettet wer­ den. Die Feuerwehren, THW, BRK aus der ganzen Region sind im Dauereinsatz. 482 Personen müs­ sen evakuiert werden, davon wer­ den 49 mit dem Hubschrauber über Seilwinden gerettet, 150 Per­ sonen retten Wasserwacht und Zil­ lenfahrer der österreichischen Feuerwehr mit Booten aus akuter Lebensgefahr. Über 1.000 Per­ sonen stehen vor den Ruinen ihres Lebens und müssen ihre Häuser und Wohnungen zurücklassen. Rund 40 Geschäfte, Betriebe und Restaurants im Zentrum von Sim­ bach sind ebenfalls zerstört. Simbach ist getrennt in Ost und West, denn sämtliche Verbin­ dungen über den Bach sind zer­ stört bzw. unpassierbar. Schlamm­ massen haben Häuser zerstört und machen die Straßen unpas­ sierbar. Die Innenstadt wird für den Verkehr gesperrt um Helfern freie Zufahrt zu ermöglichen. Ta­ gelang steht das Wasser in der Er­ lacher Au zwei bis drei Meter hoch. Experten schätzen die Masse auf drei Millionen Kubikmeter in der Au und eine halbe Million Kubik­ meter in der Gartenstraße. Erst durch die Öffnung eines Teilstücks des Damms, kann das Wasser kon­ trolliert abfließen. Tagelang ist außerdem die gan­ ze Region ohne Wasser und Strom, denn an den Leitungen hat die Flut riesige Schäden verursacht. Von Braunauer Seite baut die ös­ terreichische Feuerwehr zwei Schlauchwasserleitungen um die notwendigste Versorgung auf­ recht zu erhalten. Mit Hochdruck arbeiten Fachkräfte, Bauhof und Rettungsmannschaften an der Wiederherstellung einer Notver­ sorgung. Neben Ausgabestellen für Trinkwasser errichtet das Tech­ nische Hilfswerk eine Anlage zur Trinkwasser-Wiederaufbereitung und säubert damit 3,1 Millionen Li­ ter Wasser. Erste Schätzungen gehen von einer Schadenssumme von einer Milliarde Euro aus, wobei allein schon für die Herstellung der In­ frastruktur 69 Millionen Euro ge­ schätzt werden. Positiv ist die enorme Hilfsbe­ reitschaft der Bevölkerung und

Jahreschronik 2016

vieler Helfer, die von weiter Entfer­ nung kommen und auch viele Helfer aus dem benachbarten Österreich. Mit Schaufeln und Gummistiefeln ausgerüstet, helfen sie den Betrof­ fenen Schlamm und Müll zu entfer­ nen. Alles wird per LKW und Trakto­ ren mit Anhängern auf zwei eilig in­ stallierte Deponien auf dem KnaufFirmengelände und ins Gewerbege­ biet Waltersdorf gefahren. 50.000 Tonnen Schlamm und Müll landen in Waltersdorf, 18.000 Tonnen auf dem Knauf-Gelände. Am Bauhof Simbach ist die Sam­ melstelle für die Helfer und auch Ab­ gabe für Spenden. Flutopfer können sich dort mit Kleidung und Lebens­ mitteln versorgen. Überall leisten Freiwillige Hilfe. Feuerwehren aus ganz Bayern und Österreich kommen täglich in die Stadt. Sie pumpen über 1,1 Millionen Liter Öl/Wasser-Gemisch aus den Kel­ lern. Mit weiteren Hilfsorganisati­ onen schätzt man die Helferzahl auf rund 8.000 Personen, sowie 1.000 Po­ lizeibeamte und 100 Bundeswehrsol­ daten. Für die Betroffenen wird die Aus­ zahlung einer Soforthilfe in Höhe von 1.500 Euro organisiert, damit sie sich mit Kleidung und Lebensmitteln ver­ sorgen können. 12,7 Millionen Euro sind bis Dezember bereits ausgezahlt für Sofortgeld und Hausrat-Soforthil­ fe. Das Kabinett beschließt am 7. Juni Hilfsprogramme für private Haus­ halte und Wohnungsunternehmen, Unternehmer sowie Land- und Forst­ wirtschaft. Das Hochwasser wird als Jahrtausendhochwasser eingestuft und deshalb mit 80 bis 100 Prozent an Hilfsmitteln bezuschusst. In den folgenden Tagen und Wo­ chen installiert die Diakonie, das BRK, die Caritas und weitere Organisati­ onen vielfältige Hilfsangebote. Spen­ den treffen ein, Benefizveranstal­ tungen zu Gunsten der Flutopfer wer­ den abgehalten. Bis Ende des Jahres werden 1,4 Millionen Euro Spenden gesammelt, fast 200.000 Euro davon kommen aus Österreich. Bis Jahresende werden 23 Gebäude abgerissen, 16 weitere werden noch folgen und bei weiteren 20 Gebäuden droht ebenfalls ein Abriss. Schwer be­ troffen ist die Gartenstraße und das Kreuzberger Feld. Die Schadenshöhe beim Hochbau schätzt das Land­ ratsamt auf 200 Millionen Euro. Vier bis fünf Gebäude werden auch in Julbach und Zeilarn abgerissen. Die Bachläufe werden mit Hoch­ druck in den folgenden Monaten be­ festigt, bachnahe Gebäude in Sim­ bach aufgekauft zum Abriss, um spä­ ter dem Bach mehr Raum zu geben. Die Dimension der Katastrophe kann selbst hier in einem Jahresrück­ blick nicht ausreichend und lückenlos erfasst werden. Die Hoffnung der Be­ völkerung bleibt die Aussage von Bür­ germeister Klaus Schmid, dass man sich ein neues und schöneres Sim­ bach aufbauen will.

Nr. 1/2017

Österreich half tatkräftig mit:

Bürgermeister Johannes Waidbacher (l.) informiert sich über die Lage. Die Braunauer Feuerwehr verlegt Leitungen zur Wasserversorgung

Mit Zillen werden Personen gerettet

Feuerwehren aus nah und fern waren im Einsatz

Hunderte Helfer unterstützen die Betroffenen bei den Aufräumarbeiten und verpflegten die Leute

Großzügige Spenden konnten übergeben werden

Fotos: Madl


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