der Plan 26 Oktober 2012

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derPlan 26

wien.arching.at archingakademie.at

Die Zeitschrift der Kammer der Architekt(inn)en und Ingenieurkonsulent(inn)en für Wien, Niederösterreich und Burgenland

Oktober 2012

NÖ ltur Bauku ation Deklar 2012 Seite 11

Unternehmensgründung

Know-how und Mundpropaganda als Wege zum Berufserfolg Der Berufseinstieg der meisten Newcomer ist wohlüberlegt. Die Härte des Marktes wird aber oft unterschätzt. Ein Round Table ................................. 4

Mit der NÖ Baukulturdeklaration 2012 wurde ein erster Schritt zum Planen und Bauen in Niederösterreich gesetzt. Eine Absichtserklärung .............. 10

Was sind die Werkzeuge der Kreativität, sind Bleistift und Modell out? Ein Architekt und ein Ingenieurkonsulent im Dialog. Eine Serie, Teil III .......................... 12

STEP 2014

Inhalt

Partizipation und Schnittstellen — Pille oder Placebo?

Vollversammlung ............ 7

Die Stadtentwicklung wird in jeder Hinsicht dynamischer. Eine Kick-off-Veranstaltung lädt zur Mitarbeit ein. — „derPlan“ hat Thomas Madreiter, Leiter der MA 18 – Stadtentwicklung und Stadtplanung, zu den wesentlichen Neuerungen befragt. Thomas Madreiter:

Derzeit gilt immer noch der STEP 2005, der 2010 überprüft und fortgeschrieben wurde. Jetzt befinden wir uns in einem Prozess der Neubearbeitung, einige Eckpunkte kann man schon nennen. Novum ist, dass wir die Inhalte von STEP und Masterplan Verkehr integrierter als bisher bearbeiten. Weiters war 2005 die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung nicht vorhersehbar, nun ist die Sicherstellung des Flächenbedarfs von bis zu 20.000 zusätzlichen Einwohnern pro Jahr zu berücksichtigen. derPlan:

Wie soll der STEP 2014 als Instrument weiterentwickelt werden? Madreiter:

Er soll wesentlich kompakter und niederschwellig lesbar werden. Das bedeutet nicht, dass er einfacher wird – ganz im Gegenteil, – er wird arbeitsintensiver, primär prozessorientiert. Die Vorstellung, man könne heute antizipieren, was in zehn Jahren räumlich sein wird, ist nicht haltbar. An unseren Hauptanliegen hat sich nichts geändert. Wir wollen für die künftigen Brennpunkte der Stadt eine Entscheidungshilfe zur Verfügung stellen. Potentiellen Inter-

essenten soll dargelegt werden, wo und wie sie sich an der Entwicklung beteiligen können. derPlan:

Sie brauchen das Know-how von Experten. Madreiter:

Wir haben sowohl auf Verwaltungsebene einen Arbeitsprozess entwickelt als auch Zusammenarbeitsformate mit Expertengruppen konzipiert. Es geht dabei nicht um Detailbearbeitungen, sondern um die Erarbeitung von Grundsätzen für alle von Stadtplanung berührten Fachbereiche, ergänzt um Querschnittsmaterien wie etwa Gender Mainstreaming oder Diversity Management. Dieser Arbeitsprozess ist sehr intensiv. Wir haben dann die Aufgabe, diese Ergebnisse nach außen, also etwa zur Kammer, zu kommunizieren. Ziel ist, die Fachmeinungen der Architekten und Bauingenieure mit einzubeziehen. derPlan:

Sie wollen verstärkt die Bevölkerung zum Dialog einladen? Madreiter:

Ja, etwa durch Zukunftswerkstätten, im Wege einer Internetplattform oder durch Aktivitäten im Stadtraum. Es geht uns dabei um grundsätzliche Positionen, um „Werthaltungen“. derPlan:

Wo sehen Sie Wien in zwanzig Jahren? Madreiter:

Ende des 20. Jahrhunderts haben wir oft eine disperse, andererseits auch patchworkartige räumliche Entwicklung beobachtet. Diese Bereiche kompakter zu machen wird sicher eine der Aufgaben. Ich hoffe, dass wir unsere Stadt als „Showcase“ weiter ausbauen können. Span-

nend finde ich die Frage, wie Wien mit erneuerbaren Energien auszukommen lernen wird. Hier haben wird den Anspruch, uns im internationalen Spitzenfeld zu bewegen. derPlan:

Es wird viel von Peripherie und deren Zentren gesprochen. Wie sehr lässt sich Ihrer Meinung nach die Stadt noch verdichten? Madreiter:

Wenn wir an echt kompakte Gebiete wie etwa Bereiche mit Gründerzeitbebauung denken, können wir davon ausgehen, dass so etwas nicht mehr möglich sein wird. Allerdings sollten wir trotzdem darauf achten, etwa in den Dachgeschossausbau wieder mehr Dynamik zu bringen. Es kann einem nicht egal sein, ob dieses städtebauliche Potential erschlossen wird oder nicht. Das betrifft auch fragmentierte Peripheriegebiete, wo nichts gegen eine intensivere Nutzung spricht. Nicht Nachverdichtung um jeden Preis, sondern in Bereichen, die in ihrer jetzigen Art längerfristig nicht mehr gebraucht werden. derPlan:

Was kann die Stadtentwicklung dem Traum vom Wohnen im Grünen entgegenwirken? Madreiter:

Ich glaube, dass die lockere Bebauung im suburbanen Bereich die Bewohner nicht zwangsläufig glücklich macht. Das Interesse an einem Eigenheim im Grünen nimmt ab. Viele junge Menschen ziehen eine intakte Beislkultur und eine gute Nahversorgungsstruktur einer Wohnfläche von 180 m2 im Grünen vor. Hier ist ein Wertewandel zu beobachten, der wiederum für städtische Qualität spricht. — B G

Die Kammervollversammlung und der Sektionstag der Ingenieurkonsulenten 2012 finden am Dienstag, 27. November, im Künstlerhaus statt.

Ingenieurbaukunst ....... 8 Dem Wiener Ingenieur und genialen Konstrukteur Alfred Pauser wurde in Stuttgart der renommierte Fritz-LeonhardtPreis 2012 verliehen.

Einreichplanung ........... 13 Der Aufwand zur Erlangung von Baubewilligungen ist seit 2006 um 60 Prozent gestiegen. Eine Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit dem Problem.

Haftpflicht ................... 16/17 Vorsicht! Die Haftpflichtversicherung deckt nicht alles ab. Was Sie zur Nachdeckung Ihrer existentiellen Absicherung wissen sollten.

Plan Pause ............................ 20 Maik Novotny analysiert den Streit zwischen David Chipperfield und Wolf D. Prix und ortet kommunikative Missverständnisse.

derPlan Nº 26 Ausgabe Oktober 2012 P.b.b. Verlagsort 1040 Wien Plus.Zeitung 10Z038446P


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