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Freienfeld: 900.000 Euro an Verwaltungsüberschuss

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Vor 100 Jahren

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Franzensfeste Saugbagger im Einsatz

900.000 Euro Verwaltungsüberschuss

© Fischereiverband Südtirol

Nachdem die Spülung des Mühlbacher Stausees im ver gangenen Sommer ein massives Fischsterben verursacht hatte, gingen die Wogen hoch. Die Entleerung des Staubeckens hatte eine bei nahe völlige Vernichtung des Fischbrütlingbestandes auf ei ner Flusslänge von 60 km zur Folge. Umweltschutzverbän de und der Fischereiverband wiesen öffentlichkeitswirksam auf diese Umweltkatastrophe hin und riefen zu einer nach haltigen und umweltschonenden Lösung auf. Als Reaktion darauf verabschiedete der Südtiroler Landtag einen Be schluss, mit dem der Einsatz von Saugbaggern gefordert wird. Alperia wird nun nicht die für heuer vorgesehene Entleerung des Staubeckens in Franzensfeste durchführen, sondern im Rahmen eines Pi lotprojektes die Sedimente mithilfe dieses Gerätes abtragen. Voraussichtlich bis Mitte Okto ber wird der Bagger im Einsatz sein und rund 40.000 m 3 Material absaugen.

Freienfeld

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Nicht weniger als 16 Punkte diskutierten die Gemeinderäte auf der jüngsten Ratssitzung in Freienfeld, die aufgrund der Covid-Einschränkungen erneut im Vereinshaus von Trens abgehalten wurde.

Eingangs wurde die Vereinbarung für die zwischen gemeindliche Zusammenarbeit betreffend Servicestellte für Bau- und Landschaftsangelegenheiten zwischen den Gemeinden Freienfeld, Brenner, Pfitsch und Ratschings einstimmig genehmigt. Zu den Bilanzänderungen berichtete Bürgermeisterin Verena Überegger, dass die Gemeinde um staatliche Fördergelder in Höhe von 50.000 Euro angesucht hat, mit denen die Fenster in der Grundschule Mauls erneuert werden. Weiters wurde der Gemeinde ein Leader-Beitrag in Höhe von 114.000 Euro zugewie sen, mit dem das erste Baulos der Dorfgestaltung – Straße zum Friedhof (Naherholungszone Mauls) realisiert wird. Weitere Geldmittel sind für die Grundschulen (8.000 Euro) und Kindergärten (5.000 Euro) vorgesehen. Der Verwaltungsüberschuss von rund 900.000 Euro wird u. a. für die Erstellung von Planungsunterla gen im Rahmen des neuen Raumordnungsgesetzes (93.000 Euro) verwendet, 61.000 Euro werden als Beiträge an die verschiedenen Vereine und Organi sationen ausgeschüttet, so 9.700 Euro für die Pfarrgemeinde, 4.250 für kulturelle Belange, 8.000 Euro werden in den Sport investiert, 36.000 Euro wird den Feuerwehren zugewiesen und ein Beitrag von 2.800 Euro fließt an die Bergrettung. Weitere 62.000 Euro werden für den Umbau der Mittelschule in Sterzing verwendet, 130.000 Euro für öffentliche Strukturen (Sportzone, Spielplätze, Fraxenhof), 46.000 Euro fließen in die Restfinanzierung der verschiedenen Leader-Projekte und 400.000 Euro werden in die In

Nordöstliche Zufahrt zum Friedhof: Mit einem Leader-Beitrag in Höhe von 114.000 Euro wird das erste Baulos (Naherholungs zone Mauls) realisiert.

standhaltung des Straßennetzes gesteckt. Die Zuweisungen des Verwaltungsüberschusses wurden mehrheitlich angenommen, Alfred Sparber (SVP) stimmte dagegen, die übrigen SVP-Mandatare enthielten sich der Stimme. at

In Kürze

Einstimmig genehmigt wurden die Verordnung über die Festsetzung und Einhebung der Eingriffsgebühr und der Zivilschutzplan, der auf der letzten Sitzung vorgestellt worden ist.

Für die nächsten fünf Jahre werden Verena Überegger und Alfred Sparber als Mitglieder im Verwaltungsrat der Flans Energie GmbH und in der Gesellschaft der Senges GmbH tätig sein. Anton Salcher, Verena Überegger und Manfred Saxl werden diese Tätigkeit in der Elektrizitäts genossenschaft Eggerbach und Energiegesellschaft PNE ausüben und in die Mauls Konsortial GmbH wird Übereg ger als Verwaltungsratsmitglied entsandt.

Bürgermeisterin Überegger informierte die Anwesenden darüber, dass die Recherchen zum „illegalen Baumfäl ler“ der Blaufichte in Stilfes noch zu keinem Ergebnis geführt hätten.

Im Rahmen der Verordnung zur Errichtung von Speed-Bo xen konnte mit der Gemeindepolizei Sterzing eine Übereinkunft getroffen werden; diese wird ab dem kommenden Jahr in der Gemeinde Freienfeld den Ordnungsdienst versehen.

„Zuständigkeit liegt bei Verkehrspolizei“

Wie in der Juli-Ausgabe des Erker berichtet, führen die LKW-Fahrverbote in Öster reich an Feiertagen regelmäßig dazu, dass jede freie Fläche im Wipptal zugeparkt wird.

Nicht nur die Anrainer in der Hand werkerzone Eisack, die sich u. a. mit einem offenen Brief an die Öf fentlichkeit gewandt haben, kritisieren diese unzumutbaren und sich regelmäßig wiederholenden Zustände. Über die Frage, wer da ran schuld sei bzw. wie eine Lösung aussehen könnte, scheiden sich die Geister. Die Frächter sehen das Land Tirol, das durch die Fahr verbote eine zügige Durchfahrt der LKW verhindert, in der Pflicht. Die Bürger sehen die Hauptverantwort lichen in den Politikern, der A22 und den Ordnungsorganen. Aber könnte die A22 tatsächlich die Ausfahrt der LKW in Sterzing ver hindern? Nein, so einfach ist die Sache leider nicht. Auf Nachfrage des Erker teilt Hartmann Reichhalter, Präsident der Brennerautobahn AG, mit, dass die Entscheidungsbe fugnis bei der Verkehrspolizei liege. An Fahrverbotstagen in Österreich erlässt das Regierungskommissari at der Provinz Bozen eine Verordnung, die den Transit auf dem Abschnitt von Sterzing bis zur Staatsgrenze verbietet. An diesen Fahrverbotstagen werden die LKW, welche die Brennerautobahn bei Sterzing erreichen, in die Sadob re geleitet, nach Ablauf des Verbots können diese von dort wie

Rekordjahr 2019

Im Rekordjahr 2019 wurden 16,17 Millionen Fahrten zwischen Brenner und Modena registriert. Das sind im Durchschnitt 44.315 Fahrzeuge pro Tag.

Wenn der Autohof Sadobre seine maximale Kapazität erreicht hat, entscheidet die Verkehrspolizei, die LKW nach Süden umzuleiten.

der ausfahren. Wenn der Autohof Sadobre seine maximale Kapazität erreicht hat, entscheidet die Ver kehrspolizei, die LKW nach Süden umzuleiten, um zu vermeiden, dass sie entlang der Fahrbahn Richtung Norden parken und diese blockie ren. „Die Autobahngesellschaft hat diesbezüglich keine Kompetenz, weshalb es auch keine schriftliche Vereinbarung mit den anliegenden Wipptaler Gemeinden gibt“, so Reichhalter. Die Überwachung der Verkehrssicherheit und die Einhal tung der Straßenverkehrsordnung (Sperrung des Transits und die An ordnung der Wiederaufnahme des Fahrbetriebes, das Fehlen von Park verboten auf den für das Parken gewählten Flächen ...) liegen im Zu ständigkeitsbereich der Verkehrspolizei. Wie der Präsident der A22 weiters erklärt, investiert die Brennerau tobahngesellschaft seit längerem Ressourcen, um den umgeleiteten LKW-Fahrern angemessene Park flächen in Bezug auf Anzahl, Größe und erforderliche Dienstleistungen sowohl entlang der Brennerautobahn als auch unmittelbar außerhalb der Autobahn zur Verfügung zu stellen. Zu den zahlreichen Ini tiativen zählen u. a. der Beschluss

des Verwaltungsrates, im Februar 2011 einen Parkplatz-Plan („Piano parcheggi 22 – Spazi riservati alla sosta lungo l’Autostrada del Bren nero“) umzusetzen, der im Oktober 2015 inhaltlich aktualisiert wurde. Dieser Plan sieht insbesondere die Vergrößerung der Parkflächen für LKW vor sowie die Bereitstel lung grundlegender funktionaler Ausstattung für persönliche Dienst leistungen wie Toiletten, Duschen, Verpflegung und Ruheräume so wie sicherheitsrelevante Dienste, zu denen Beleuchtung und Video überwachung zählen, und Infomobilität (Verkehrslage, Wetter). Zudem sollen bestehende Bereiche, einschließlich der an die Servicebe reiche angrenzenden Flächen, für welche die A22 zuständig ist, er weitert und neu organisiert werden. at

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