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Aus der Seelsorgeeinheit

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Vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren

St. Jakob Feierliche Segnung

Mitte August fand in der Pfarrkirche zum hl. Jakobus in Innerpfitsch eine feierliche Messe statt, in deren Rahmen eine Mariensta tue, die sogenannte Thronende Madonna, gesegnet und in einer Prozession in die Alte Kirche über führt wurde. Feierlich umrahmt wurde die Messfeier, die von Pfar rer Walter Prast zelebriert wurde, von der Holz- und Blechbläser gruppe der Musikkapelle Innerpfitsch sowie einer Sängergruppe des Kirchenchores. Um die Sicherheitsabstände ge währleisten zu können, wurde die feierliche Segnung vor dem Eingang der Alten Kirche vorge nommen. Karl Graus, Vorsitzender des Vermögensverwaltungsrates, begrüßte die zahlreichen Anwesenden und Ehrengäste, darunter auch Bürgermeister Stefan Gufler, Christina Pupp, Direktorin der Raiffeisenkasse Wipptal, und Konrad Bergmeister, Präsident der Stiftung Sparkasse. Die Pfarrgemeinde von Inner pfitsch hatte die Statue im Jahr 2018 von Hermann Hofer, Bauer vom Boarhof in Innerpfitsch, als Geschenk erhalten, so Karl Graus in seiner Rede. Über die Herkunft dieser Statue gibt es nur spärliche Hinweise, sie dürfte jedoch wäh rend des Umbaus des Bauernhofes Ende des 19. Jahrhunderts oder sogar noch früher zum Vor schein gekommen sein. Entstanden dürfte sie jedoch wesentlich früher sein, vermutlich zwischen dem Ende des 18. Jahrhunderts und der Mitte des 19. Jahrhun derts. Restaurator Christoph Hofer hatte der Statue während der vergangenen Wochen und Monate eine neue Fassung verliehen. Nachdem von der ursprünglichen Bemalung keine Spuren mehr vorhanden wa ren, gestaltete sich dieser Auftrag zu einer echten Herausforderung, wie Hofer erklärte. Das Ergebnis kann sich jedoch sehen lassen und beeindruckte die Anwesenden sichtlich. Im Anschluss an die Seg nung bedankte sich Peter Graus, Präsident des Pfarrgemeinderates, bei allen, die zum Gelingen dieses Festtages beigetragen haben.

Salomon – die Bitte um ein hörendes Herz

Kurz nach seinem Regierungsantritt fragt Gott Salomo im Traum: „Sprich eine Bitte aus, die ich dir gewähren soll!“ Um vieles könn te König Salomo bitten, um Reichtum, um ein langes Leben oder um Erfolg über seine Feinde, doch Salomo bittet: „Verleih deinem Knecht ein hörendes Herz, damit er dein Volk zu regieren und das Gute vom Bösen zu unterscheiden versteht!“ Gott gefällt diese Bitte und er erfüllt Salomo seinen Wunsch. In fünf Wipptaler Gemeinden werden die Bürgermeister und die Gemeinderäte neu gewählt. Die Kandidaten werben für ihre Pro gramme, sie werben um den Zuspruch der Leute, sie werben um jede Stimme. Nach der Wahl gehen die Gewählten ihre Aufgaben an und versuchen das Versprochene umzusetzen. Es wäre interessant zu erfahren, worum gewählte Politiker bit ten würden, wenn sie solche Wünsche aussprechen und erhalten könnten. Wäre es die Gunst der Bürger, wäre es erfolgreicher Ta tendrang, wäre es viel Geld in den Gemeindekassen, wären es unbeschwerliche fünf Jahre der politischen Arbeit? Die Bitte Salomos an Gott aus dem alttestamentlichen Buch 1 Kö nige ist für mich in der heutigen Zeit sehr aktuell. Jeder, der sich für politische Arbeit zur Verfügung stellt, hat meinen Respekt und meine Anerkennung. Ich durfte selbst zehn Jahre politisch in mei ner Gemeinde mitwirken und weiß, welche Aufgabe dies ist. Gerade in der heutigen Zeit wird es immer schwieriger, dass sich Personen für die Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Bei vielen Gottesdiensten wird für die Menschen gebetet, die sich in der Politik engagieren. So heißt es zum Beispiel: „Verleihe den Politikern ein hörendes Herz, um die Nöte und Sorgen der Men schen zu erkennen und ernst zu nehmen, damit sie gute Lösungen und Entscheidungen treffen werden.“ Oder: „Schenke den Politikern die Weisheit, das Gute vom Bösen zu unterscheiden.“ „Lass die Politiker in ihrem Dienst an den Mitmenschen wachsen und reifen.“ Der hl. Thomas Morus, englischer Staatskanzler und Humanist, verweigerte den Gehorsamseid gegenüber König Heinrich VIII. und wurde dafür 1535 enthauptet. Er ist zum Patron der Regie renden und der Politiker geworden, weil er in der entscheidenden Abstimmung seinem Gewissen und nicht den politischen Nutznie ßern Folge geleistet hat. Im Gebet um Humor, das ihm zugeschrieben wird, heißt es u. a.: „Schenke mir eine heilige Seele, Herr, die im Auge behält, was gut und rein ist, damit sie sich nicht ein schüchtern lässt vom Bösen, sondern Mittel findet, die Dinge in Ordnung zu bringen.“ So wünschen wir allen, die im September gewählt werden, Freude an der Arbeit und einen guten Stil im Umgang miteinander.

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