Centaurus Magazine 01

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N.1-2007

for gay, lesbian, bi, trans & friends

Totgesagte leben länger dieser Spruch trifft auf die derzeitige Diskussion rund um die Legalisierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften besonders zu: Viele Jahre lang schien es, als ob Italien niemals darauf eingehen würde. Dann unter der frisch gewählten Regierung Prodi große Hoffnungen, die bald enttäuscht werden sollten: Aus dem groß angekündigten PACS wurde bescheidene DICO. Dann schien sogar

IM CENTAURUS

„Es muss der Tag kommen, wo alle ihr Gesicht zeigen können!“ Es weht ein neuer Wind bei Centaurus: Ende Jänner wurde im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt. S. 2

DICO ein Stolperstein für die Regierung Prodi zu werden. Doch DICO geht in eine neue Runde: Kundgebungen in Rom, neue Gesprächsrunden im römischen Parlament - eine spannende

Phase, die auch unsere Redaktion dazu bewegt hat, Gehörtes, Gelesenes, aber auch selbst Erlebtes niederzuschreiben. Das Ergebnis kann sich, so hoffen wir, sehen lassen: ein 24 Seiten starkes News, mit Geschichten und Nachrichten aus unserem (Vereins) Leben, aber auch aus der lokalen Community. Centaurus Magazine News ist ein handliches Medium, das Euch in Zukunft noch schneller über die sich ständig verändernde Welt informieren soll. Ähnliche Projekte hat es in der Vergangenheit ja bereits gegeben - Totgesagte leben eben länger.

DA ROMA

SVEGLIA! È L'ORA DEI DIRITTI! Il 10 marzo alla manifestazione nazionale per le unioni civili, abbiamo partecipato anche noi. PAG. 6


Es weht ein neuer Wind bei Centaurus: Ende Jänner wurde im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung ein neuer Vorstand gewählt. Nachdem Ingrid Facchinelli nach vierjähriger Präsidentschaft vorzeitig aus dem aktiven Vereinsleben zurückgetreten war, wählten die Mitglieder neben acht teils neuen, teils bekannten Vorstandmitgliedern Waldemar Kerschbaumer zu ihrem neuen Vorsitzenden. Centaurus Magazine News hat den 35-jährigen Präsidenten zum Interview gebeten und ihn zu seinen Zielen befragt.

> Interview: Stefan Windegger News: Hast du Dich schon an Deine neue Rolle als Vorsitzender von Centaurus gewöhnt? Waldemar: Das ging sehr schnell. Ich hatte ja bereits vorher, so Mitte Dezember, meinen persönlichen Wunsch nach Heirat kundgemacht und ein Wachrütteln der Gesellschaft initiiert. Mich haben einige 02

politische Haltungen und vatikanische Hasskampagnen dermaßen geärgert, dass ich einfach handeln musste. Der Wiedereinstieg in den Verein Centaurus war also eine logische Folge. Der Wunsch etwas zu bewegen ist sehr groß. Nicht nur für mich und meinen Mann, sondern für die ganze Community. News: Deine Mitarbeit bei Centaurus ist ja nicht neu. Du hattest Dich bereits in den ersten Vereinsjahren engagiert. Was ist heute anders als früher? Waldemar: Als ich vor fast 14 Jahren zum Verein gestoßen bin und sehr freundschaftlich aufgenommen wurde, wollte ich sofort mithelfen. Habe die Jugendgruppe gegründet und zudem mehrere Jahre im Vorstand und bei der Telefonberatung mitgewirkt. Zu jener Zeit hatte ich bereits gute Medienkontakte. In den ersten Jahren hatten wir knapp 100 Mitglieder, kaum Frauen und waren generell eher ein Underground-Verein, ohne eigenen Sitz. Wir waren lang in Untermiete bei den Grünen. Mittlerweile ist der Verein gewaltig gewachsen. Wir sind Arcigay-Mitglied, haben über 900 Mitglieder und viele aktive Untergruppen. Am meisten freut mich, dass unzählige Mitglieder viel Energie und Leidenschaft in diese – manchmal mühselige – Vereinstätigkeit stecken. So macht Arbeiten Spaß. News: Vor Deiner Wahl hat Ingrid Facchinelli den Verein geleitet. Sie hat sich dabei vor allem in politischen Belangen eingesetzt. Was wird Dein Schwerpunkt sein? Waldemar: Es muss der Tag kommen, wo jeder Schwule, jede Lesbe, jeder Transgender oder Bisexuelle dieses Landes sein Gesicht zeigen kann und in keinster Weise diskriminiert wird. Ein steiniger Weg. Deshalb müssen wir an drei Punkten ansetzen: 1. Bei uns selbst, um das Selbstwert-

gefühl zu steigern und uns in keinster Weise zu verstecken. Um anerkannt zu werden, müssen wir uns zeigen. 2. Bei der Gesellschaft und den Medien, um zu sensibilisieren. Erst nachdem man uns kennt und unsere Wünsche verstanden hat, können Vorurteile abgebaut werden. 3. Bei den Politikern und Entscheidungsträgern, um auch in diesem Staat die Rechte zu erhalten, die uns zustehen. Des Weiteren möchte ich, dass Centaurus wieder der Vertreter und Treffpunkt aller Sprachgruppen des Landes wird und sich stärker in nationale Angelegenheiten einbringt. News: Welches Ziel verfolgt der neu gewählte Vorstand für das kommende Arbeitsjahr? Waldemar: Nachdem Centaurus ständig wächst, planen wir eine Zukunftswerkstatt, wo wir uns im Rahmen einer Klausur über die Ausrichtung und Zukunft des Vereins Gedanken machen. Zudem möchten wir zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten studieren, um unseren Mitgliedern noch mehr bieten zu können, d.h. neue Partner bei Drucksorten und Festen, Sponsoring, aktivere Spendenaufrufe und die Möglichkeit die 5 Promille dem Verein zuzusteuern. News: Concludendo questa intervista, cosa vorresti dire ai nostri soci di madre lingua italiana? Waldemar: Centaurus é da sempre il punto di riferimento di tutte le persone GLBT della provincia indipendentemente dalla loro lingua, origine o cultura. Purtroppo in tanti progetti collaborano più persone di lingua tedesca e forse questo spaventa gli altri. Noi siamo qui per tutti e le nostre porte sono aperte. Adesso spetta a voi ad entrare e/o aiutarci a rendere l’ambiente più accogliente per tutti. E-mail: president@centaurus.org 03


und dem Appell an Schwule und Lesben, den Kampf um Anerkennung in die eigenen Hände zu nehmen und im persönlichen Umfeld aufzuklären. Auf Details wurde leider nicht eingegangen. Vielleicht hätte sich da mehr Zündstoff ergeben, in der Frage: Rechte, ja klar, aber wie weit sollen/dürfen/können/ müssen diese Rechte gehen?

ein homogener Diskussionsabend an der Uni Brixen > Von Ulrike Spitaler

Einige haben die Gelegenheit genutzt, sich noch schnell - wenn schon mal in Brixen in der Sauna auszuspannen, bevor es am Abend so richtig mit der Diskussion um die Rechte homosexueller Paare losging. Schön war’s, aber nicht unbedingt notwendig.

Hans Widmann Kammerabgeordneter

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Die Veranstaltung war insgesamt sehr entspannt. Julia Unterberger, Hans Widmann, Robert Hochgruber, Alessandro Zan, Waldemar Kerschbaumer und der Moderator Peter Malfertheiner waren sich im Wesentlichen einig, dass gesetzliche Grundlagen für lesbische und schwule Paare geschaffen werden müssen. Überraschend einig. Fast so, als wäre man/frau ungerecht mit der SVP gewesen, die schon gewollt hätte, wenn sie gekonnt hätte. Für die anwesenden SVPlerInnen mag das ja zutreffen, aber ob das wirklich die Haltung der Partei ist? Dass das Problem nicht, wie gesagt wurde, die schwulen und lesbischen Paare seien, sondern die heterosexuellen, denen mit PACS oder DICO eine von der SVP ungeliebte Alternative zur traditionellen Ehe geboten würde. Nicht die Anwesenden, aber halt die Partei. Die Zuständigkeiten für die gesetzlichen Grundlagen liegen in Rom. Daran, dass nichts weitergeht, sind die katholische Kirche und die momentane politische Situation mit ihren unklaren Mehrheitsverhältnissen schuld. Gegen letzteres kann nichts getan werden und gegen ersteres eigentlich auch nicht. Gefordert und theoretisch verankert ist die Trennung zwischen Kirche und Staat ohnehin schon. Dass die Vorgehensweise der Kirche in dieser Sache allen zu weit geht, darüber herrschte ebenfalls Einigkeit. Aber mit etwas Geduld werde sich alles schon irgendwann einrichten. Mit Geduld

Schön war am kleinen Kreis, der sich in Brixen eingefunden hat, dass alle ein wenig mitreden konnten. Günther, dem es gegen den Strich geht, sich dieselben Durchhalteparolen seit zwanzig Jahren Alessandro Zan Nationaler PACS-Experte - Gemeinderat (PD)

stisch ist, kann das als Zeichen sehen, dass die Forderung nach Ehe und Familie vonseiten der Homosexuellen eben kaum mehr einen Heterosexuellen dazu provoziert, den häuslichen Diwan für eine Diskussionsveranstaltung zu verlassen. Diese Forderung wird von der gesellschaftlichen Mehrheit bereits als legitim betrachtet. Nur die Politik scheint noch nicht so weit zu sein. Ein Dank der Öffentlichkeitsgruppe für die Organisation den TeilnehmerInnen – und der ungenannten Übersetzerin. Julia Unterberger Landesbeirat für Chancengleichheit

anzuhören, Annie, die auch als Freiberuflerin Diskriminierungen im Arbeitsbereich kennt, Ingrid, auf die von ihr geleistete Arbeit mit Gesetzesentwürfen verwies, die von den PolitikerInnen gar nicht so harmonisch aufgenommen wurde und sich einen größeren Einsatz vonseiten des Landtages wünscht oder Toni, der trotz allem nicht aus der Kirche austreten will. Auf der anderen Seite war es schade, dass der kleine Kreis auf die eh schon bekannten und engagierten Personen beschränkt blieb und sich nur wenige Heterosexuelle eingefunden hatten, um sich die Wünsche und Sorgen homosexueller Paare anzuhören. Wer optimi-

Robert Hochgruber Initiativgruppe für eine lebendigere Kirche

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Rosy Bindi e Barbara Pollastrini

caput mundi - un viaggio per i diritti della coppia

Das Wenige, das ich darüber sagen wollte

> di Gian Luca Bartellone

> Von Ulrike Spitaler

Eccoci qui, il mio compagno ed io, dopo un viaggio di sei ore siamo finalmente a Roma Termini, col nostro manifesto arrotolato sotto braccio, da sbandierare alla manifestazione per i diritti delle coppie di fatto. Certo sarebbe stato bello riuscire a raccogliere un po’ di persone con cui condividere questa esperienza e invece siamo qui da soli. Arriviamo in Piazza Campo dei Fiori, quella col monumento a Giordano Bruno ed è già pieno di gente, la paura di essere in pochi è andata a farsi benedire. Siamo in anticipo ma è difficile muoversi, montiamo il nostro manifesto con un grosso cuore e la scritta “We Are Family” su aste di plastica per poterlo sbandierare. Piazza Farnese è stata scelta per il consolato francese, dove anni fa due uomini, di cui uno francese, hanno legalizzato la loro unione con un PACS. La piazza è un muro umano, ci sono bandiere dappertutto e per entrare bisogna proprio forzare. Ci sono in mezzo alla folla personaggi famosi intenti a farsi intervistare, passiamo dietro a Cecchi Paone, poco più avanti c’è Grillini e passiamo a un soffio da Vladimir Luxuria avvolta in una nuvola di profumo e con una enorme sveglia al collo, sempre sventolando il nostro manifesto, chissà magari è rimasto impresso in qualcuna di tutte quelle telecamere. 06

Ormai è l’ora, comincia la manifestazione, i politici iniziano a parlare e una volta tanto mi sembra di sentire delle cose sensate, quelle cose semplici che come omosessuale mi piacerebbe sentire o leggere più spesso dai media che invece continuano a fomentare l’odio razziale nei nostri confronti. Mi colpisce la folla che ho intorno, tutta gente semplice, ci sono persone anziane e anche coppie con figli, penso che queste sono le vere famiglie, quelle che insegnano il rispetto ai propri figli e non il disprezzo, quelle famiglie per le quali due uomini o due donne che si vogliono bene sono solo un’altra famiglia. Quando dal palco Don Barbero si scaglia contro i faraoni del Vaticano, c’è un boato che esplode nella piazza, è difficile sottrarsi, urlo anch’io, gli applausi e le grida durano minuti, mi chiedo se i telespettatori della diretta lo vedranno o il suo intervento verrà tagliato. Arrivano le sei e tutte le sveglie della piazza trillano, i cellulari squillano, noi non abbiamo né sveglie né cellulari ma facciamo casino lo stesso, l’atmosfera è proprio bella e per un attimo mi sembra che persino il Papa se fosse lì potrebbe dire che tutti hanno gli stessi diritti. Arriva il buio e siamo stanchi, la piazza è ancora piena ma noi usciamo. Domani avremo appena il tempo di vedere qualche monumento e poi via di nuovo verso casa - con un bel ricordo nel cuore.

Erst war der gute Wille da, dann kam PACS. Und als es nicht noch schlimmer kommen konnte, als schon klar war, dass die volle Gleichstellung als StaatsbürgerInnen diesmal nicht angepeilt werden wird, kam DICO. Der gute Wille: Eigentlich schwebte der aktuellen Regierung (hoffentlich auch noch bei Erscheinen dieser Zeitung) das französische Modell vor. Dass in puncto gleichgeschlechtliche Partnerschaften Handlungsbedarf besteht, war zumindest Prodi und seinen linkeren BündnispartnerInnen klar. Und dass es nicht gleich zu radikal sein darf, auch. Aber irgendwie musste das schief gehen, weil die Details der Rechte und Pflichten niemanden interessieren dürfen – die einen befürchten, dass konkrete Forderungen das bisschen rauben, was vielleicht sein könnte, und für die anderen ist eh schon alles zuviel, was überhaupt ist. Von Anfang an standen die Polemiken im Mittelpunkt. Calderoli machte damals den spektakulären Auftakt mit den „assurde pretese di privilegi dei culattoni“. Nicht, dass sich der Gesprächsstil in der Zwischenzeit sehr geändert hätte. Alle nehmen sich das Recht heraus zu wissen, welche Rechte der natürlich sehr

geschätzte Hausfrisör haben soll (Clemente Mastella lädt seinen Frisör sogar zum Essen ein, „ma che metta su famiglia proprio no“). „Costituzionalmente sterili“ (M. Carfagna FI) sollen wir sein. Am nettesten klingt dann noch die Mär von der Lobby, die es sich zum Ziel gemacht habe „piegare il diritto in funzione dei desideri insaziabili e contrari alla natura“. Unersättlich klingt doch irgendwie erstrebenswert, zumindest in Verbindung mit Sexualität und wenn viele andere auch da sind, die das wollen. Um die Notwendigkeit einer Form von Absicherung und Anerkennung von Paaren darzulegen, wurde von gutmeinenden Menschen (die das Wort Homosexualität lieber nicht in den Mund nahmen) oft das Argument von der mit ihrem Bruder zusammenlebenden Schwester gebracht, was eine Zeitgenossin zu der Aussage drängte, in Italien wäre es scheinbar besser, inzestuös zu leben als schwul oder lesbisch. Nach den ganzen bekannten Fakten (DICO wurde vorgeschlagen, Kirche war sowieso dagegen und setzte ihre Waffen ein, Regierung musste fast zurücktreten, weil sie den lebenslangen und irgendwie immer noch nicht von allen Verdächtigungen freien katholischen Senator Andreotti unter anderem damit beleidigt hatte, dass das Thema gleichgeschlechtliche Partnerschaften überhaupt aufgegriffen wurde)… also nach all dem gibt es die Regierung

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doch noch, sich mehr denn je ihrer Schwachpunkte bewusst. Oft bin ich darauf angesprochen worden, dass die Frauenstimmen in dieser Diskussion fehlen. Stimmt. Frauen sind anscheinend nicht so begeisterungsfähig für die Einbindung in rechtliche Strukturen, schon gar nicht, wenn nicht alle Fakten offen liegen. Kann man uns wohl auch nicht verübeln, nach all den jahrhundertealten Erfahrungen mit den ehelichen und familiären Institutionen. Daniela Mantovani machte vor diesem Hintergrund eine Analyse der sozialen Auswirkungen des DICO mit dem Titel: „Riconosciuti, si... pagando“. Zitat: „I DICO non sono una cattiva legge, bensì una legge cattiva.“ Sie macht auf die Folgen aufmerksam, wenn die Pflichten (zwei Gehälter in der Einkommensklärung für Kinderhorte, Lebensminimum, Unterbringung in sozialen, sanitären und pflegerischen Strukturen etc.) berechnet werden, die damit verbundenen Rechte aber marginal sind: Sie bringt das Beispiel des Schwulen im DICO-Zeitalter, der für das Pflegeheim und den Unterhalt seines älteren oder kranken Freundes mitzahlt, aber nicht sicher erbberechtigt ist, wenn die notwendigen Jahre noch nicht abgelaufen sind. Und besuchen darf er seinen Freund auch mit DICO noch nicht selbstverständlich. Genauso die Frau, deren Einkommen mit dem ihrer Freundin beispielsweise in die Tagesmutter-Berechnung einfließt. Vom ersten Tag an zahlt sie überall mit, sollte ihrer Freundin aber etwas zustoßen, hat unsere Frau keine rechtlich anerkannte Beziehung zu dem Kind, das eher noch von bis dahin Unbekannten adoptiert werden darf – solange sie heterosexuell und verheiratet sind. Vor DICO war ich in meiner Radikalität schon fast bekehrt worden, dass nämlich bis zum Erreichen der vollen Bürgerrechte Zwischenschritte eingelegt werden müssen. Aber auch davon bin ich fast schon wieder abgekommen. Wir werden sehen, was aus dem zarten DICO-Pflänzchen wird, ob Hoffnung oder Unkraut. 08

Von der Einfachheit der Weltbilder das Thema PACS/DICO in den Leserbriefseiten der „Dolomiten“ > Von Georg Vescoli Anlässlich der Diskussion um die PACS wurde auf den Leserbriefseiten der „Dolomiten“ den ganzen Jänner hindurch sowohl über die eingetragenen Partnerschaften als auch über Homosexualität im Allgemeinen heftig diskutiert. Eine Reihe homosexuell l(i)ebender Menschen hat sich in den Leserbriefen öffentlich zu ihrer sexuellen Orientierung bekannt, offensiv und mutig für eine effektive Gleichberechtigung Partei ergriffen. Daneben haben mehrere Leserbrief-SchreiberInnen – obwohl selber nicht homosexuell – sich mit der Forderung nach einer rechtlichen Absicherung von – auch homosexuellen - Partnerschaften solidarisch erklärt. Diese Beiträge haben deutlich gezeigt, dass es im „heiligen“ Land Tirol eine liberale Öffentlichkeit gibt, welche in ethischen Fragen zwischen den Forderungen der Kirche und der Realität eines pluralistischen, wenngleich nur mangelhaft säkularen Staates unterscheiden kann. Die dritte Gruppe der Leserbrief-SchreiberInnen war jene, welche mit Bibelzitaten, pseudo-psychologischen und -medizinischen Erkenntnissen sowie Visionen vom Untergang der westlichen Zivilisation einen Feldzug nicht nur gegen die PACS, sondern gleichzeitig auch gegen Homosexualität insgesamt angetreten hat. Eine kleine Nachlese zu diesen Beiträgen:

Neues von der Ursachenforschung Auf dem neuesten Stand der wissenschaftlichen Diskussion wähnt sich Herr Gritsch aus Naturns. Während Genetiker, Sexualwissenschaftler und Gehirnforscher sich noch immer nicht auf eine einheitliche Erklärung zur Entstehung von Homosexualität einigen können, – den Betroffenen ist diese Diskussion inzwischen schnurzegal – kann Herr Gritsch diese aus dem Ärmel schütteln: „Es gibt kein homosexuelles Erbmaterial. Es ist inzwischen bewiesen, dass Homosexualität entweder auf eine gewisse psychische Fehlentwicklung oder häufig auf Verführung zurückgeht und auch heilbar ist.“ (Dolomiten, 4. Jänner 2007) Gleich noch ein Erklärungsmodell, diesmal aus der Feder von Herrn Dr. Hoffmann aus Rum (A): „Die Frage, ob Homosexualität eine physische oder psychische Krankheit ist, möchte ich offen lassen, fest steht, dass sie widernatürlich ist. Die meisten Schwulen und Lesben entstehen einfach dadurch, dass man irgendein albtraummäßiges heterosexuelles Erlebnis gehabt hat, welches einem dann einerseits selbst „auf das falsche Ufer“ bringt und dabei eine/n ebenso frustrierte/n Partner/in in die „Liebe“ (Gegenliebe) mitnimmt.“ (Dolomiten, 12. Jänner 2007) Aus der Reihe: Große Sozialwissenschaftler in Aktion. Am selben Tag finden wir einen weiteren Erklärungsversuch in den Leserbriefseiten. Josef Pichler weiß es genau: „Sexualwissenschaftliche Forschungen zeigen,

dass die homosexuelle Neigung durch emotionale Verwundungen in Kinder- und Jugendzeit, die zu einer Verunsicherung in der geschlechtlichen Identität führen, eine große Rolle spielen.“ Und zum Abschluss ein Erklärungsmodell, diesmal direkt aus der Bibel via Leserbrief von Herrn Oberhöller, Pfarrer in Tschengls (Dolomiten, 23. Jänner 2007): „Entehrende Leidenschaften, Begierden, Unzucht, Ungerechtigkeit, Lüge, Habgier, Neid, Streit, Mord, List, Tücke und Verleumdung“ all das, also wohl auch die Homosexualität (die ist wohl mit den entehrenden Leidenschaften, Begierden, Unzucht gemeint) rührt daher, dass „die Menschen sich vom wahren Gott abwenden, dann beginnt der sittliche Verfall.“ Immerhin räumt Herr Oberhöller ein: „Es gibt zwischen den Homosexuellen und Lesben (aha, die sind also nicht homosexuell!) auch echte Zuneigung und Treue…“. Wo es so klare Aussagen zu den Ursachen gibt, da lassen die Methoden der „Heilung“ nicht lange auf sich warten: Frau Ruedl Bitteleri aus Kaltern ist Expertin für Fragen der „Behandlung“. Neben Internetadressen von Therapiezentren und Selbsthilfegruppen (u.a. IGNIS-Therapiezentrum – ab in den Waschautomaten und dann das Schleuderprogramm aktivieren – oder doch lieber in die Gefriertruhe, um uns „Warme“ abzukühlen?) kriegt der Leser am 23. Jänner 2007 jede Menge Literaturtipps und einen besonderen Hinweis auf „Gerard Aardweg mit seinen zahlreichen Publikationen über Neurosen-

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forschung, Homosexualität und Klagezwänge.“ (Aha, Klagezwänge!!!) Vielleicht laden Frau Ruedl Bitteleri und ihre Bewegung fürs Leben Herrn Aardweg nebst geheiltem Schwulen wieder mal nach Südtirol ein, ist auch schon länger her, dass uns der Herr besucht hat. Andere Heilmethoden empfiehlt Frau Lobis aus Unterinn. Zuerst weiß sie, wie man Transsexuelle heilt: „Ein solcher Mensch möge mit seinen Angehörigen und der Kirche viel um Heilung beten.“ Transsexualismus „ist naturwidrig, eine Gotteslästerung! Ich meine in solchen Fällen wäre der Exorzismus angebracht! Um Heilung beten mögen auch die gleichgeschlechtlichen Lebenspartner.“ (Dolomiten, 23. Jänner 2007) Wir von der Redaktion können auch noch Daumenschrauben, Rädern, Ausstechen eines oder beider Augen oder in ganz schlimmen Fällen die Guillotine empfehlen.

Homosexualität und die Folgen – oder: Wie weit ist’s noch bis zur Apokalypse? Zuerst Herr Malfertheiner, für den die Einführung der PACS eine Lawine des Lasters lostreten würde: „Der zivile Solidaritätspakt (PACS) würde einen Dammbruch bedeuten, der weiteren „skurrilen Beziehungskisten“ (z.B. Polygamie) den Weg in die Salonfähigkeit ebnet.“ (Dolomiten, 19. Jänner 2007) Herr Matzneller bringt es auf den Punkt (Dolomiten, 11. Jänner): „Denn praktizierte Homosexualität hat nicht Zukunft. Am Ende steht Zerstörung und Verdammnis.“ Seine These belegt er mit Bibelzitaten: „Gott vernichtete Sodom und Gomorra (Gen 19.29)“ oder „Gott duldete schon im Alten Testament keineswegs, dass Männer und Frauen ,den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen vertauschten (Röm 1.26) “. Eine weitere Variante zum Thema Apokalypse bildet die Vorstellung vom Ende der Menschheit durch Mangel an Nachwuchs (Apropos: Wie schnell bewegen wir uns in Richtung 7 Mrd. Menschen?) „Ganz einfach, weil es ohne Familien keine Kinder gibt und ohne Kinder ein Staat keine Zukunft hat.“ Oder: „Die Ehe von Mann und Frau muss bevorzugt werden, weil sie den Weiterbestand der Familie, des Dorfes, des Landes und somit des Staates garantiert.“ Eine in zweifacher Weise interessante Argumentation des Chefredakteurs der Dolomiten, Toni Ebner (Dolomiten, 3./4. Februar 2007): 5 – 8 % der Menschheit – nämlich schwule und lesbische Lebensgemeinschaften – gefährden den Weiterbestand des Staates und sogar unverheiratete Paare mit Kindern stellen dieselbe Gefahr dar. Abschließend nochmals Herr Gritsch: „Alle wissen, dass homosexuelle Paare keine Kinder bekommen können und somit keinen Beitrag für den Erhalt eines Volkes leisten können.“ (4. Jänner 2007) Nix geleistet, fünf, setzen!! Vielleicht sollten wir den Damen und Herren Literaturtipps zur Heilung von Homophobie zusenden, vermutlich sind sie jedoch therapieresistent!

Schweizer Familien nicht in Gefahr > Von Jochen Pichler Mit 1. Jänner 2007 ist in der Schweiz das neue Partnerschaftsgesetz in Kraft getreten. Es ermöglicht Schwulen und Lesben, ihre Partnerschaft bei den Standesämtern registrieren zu lassen. Der Zivilstand für Homosexuelle wird mit dieser Registrierung der Ehe gleichwertig. Die Kantone Zürich, Genf und Neuenburg/Neuchatel hatten die Registrierung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften bereits vor mehreren Jahren

eingeführt. Mit Bundesgesetz wurde nun eine einheitliche Regelung für die gesamte Schweiz geschaffen, die den Partnerschaften auch vollständigere Rechte einräumt, als dies bei den kantonalen Regelungen der Fall war. Bemerkenswert an der Schweizer Regelung ist die Tatsache, dass sie am 5. Juni 2005 in einer Referendumsabstimmung vom Wahlvolk gutgeheißen wurde. Die Schweiz ist damit das erste Land, das die registrierte Partnerschaft für Homosexuelle nach einem Volksentscheid eingeführt hat. Viele Schwierigkeiten, Rechtsunsicherheiten und Hindernisse, denen sich lesbische und schwule Paare bisher ausgesetzt sahen, lassen sich mit dem neuen Rechtsinstitut nun lösen. Das neue Gesetz dient aber auch allen allein lebenden Lesben und Schwulen, indem es der Homosexualität endgültig den Status der „privaten Peinlichkeit“ nimmt und den Homosexuellen in der Schweizer Gesellschaft einen offiziellen Platz einräumt. Mit der Registrierung erwachsen den Paaren Rechte, die weitgehend denen von Eheleuten entsprechen. Die Partner

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haben z.B. Anspruch auf Altersvorsorge und beim Tod des Partners steht ihnen ein Pflichtteil von 50% des hinterlassenen Vermögens zu. Die Partner haben gegenseitige Unterhalts- und Unterstützungspflichten, und im Fall einer Trennung können demjenigen Partner Unterhaltszahlungen zugesprochen werden, der die Erwerbsarbeit aufgegeben hat, um sich um den gemeinsamen Haushalt zu kümmern. Verschlossen bleibt gleichgeschlechtlichen Paaren weiterhin das Recht, Kinder zu adoptieren und Methoden der künstlichen Befruchtung in Anspruch zu nehmen. Dafür werden die Schwulenund Lesbenorganisationen der Schweiz jedoch weiterhin kämpfen. Wie die Neue Zürcher Zeitung vom 12.02.07 meldete, gab es im Kanton Zürich einen regelrechten Ansturm auf die eingetragene Partnerschaft. Allein im Monat Januar haben sich 184 gleichgeschlechtliche Paare eintragen lassen. Im gleichen Zeitraum wurden 280 Ehen geschlossen. Bemerkenswert ist auch, dass im Kanton Zürich innerhalb eines Monats nach eidgenössischem Recht gut doppelt so viele Partnerschaften eingetragen wurden wie während des ganzen letzten Jahres nach kantonalem Recht. Das neue Bundesgesetz (und die älteren kantonalen Regelungen) werden hauptsächlich von Männern in Anspruch genommen. Von den 672 Paaren, die sich etwa seit der Einführung der Registrierung im Kanton Zürich im Jahr 2003 standesamtlich ein-

tragen ließen, waren 80% männlich. Während Zürich seine kantonale Regelung nach Einführung der bundesrechtlichen eingetragenen Partnerschaft abschaffen will, behalten Genf und Neuenburg ihre kantonalen Gesetze bei, aufgrund denen auch heterosexuelle Paare ihre Partnerschaft registrieren und damit bestimmte Rechte und Pflichten vor dem Gesetz übernehmen können, ohne jedoch heiraten zu müssen. Meldungen über den Verfall der traditionellen Schweizer Familie und Ehen oder ähnliche Katastrophen sind bisher keine eingetroffen.

RISPONDE • ANTWORTET

Liebe Dra Sexpert, kürzlich flüsterte mir eine Frau zu: „Leck mich geil“. Das erregte mich total, bisher habe ich Sex eher schweigend erlebt. Ich aber brachte in dieser Situation keine wirklich unanständigen Wörter über die Lippen. Gehört habe ich es ja gerne, aber mir selbst wäre es viel zu peinlich, solche Hetero-Pornosprache zu verwenden. Muss ich das nun doch einüben, wenn ich auch sprechen will, oder gibt es irgendwelche lesbischen Vorlagen? Karla, 35, aus Glurns

Liebe Karla, das möchte ich auch gerne wissen. Es gibt Frauen, die sprechen, aber nichts tun, die, die tun, aber nichts sagen, wenn du Glück hast, die, die tun und reden – und die anderen. Beim Sprechen während und über Sex

fehlt uns zumeist eine sexuelle Umgangssprache. Es ist nicht leicht ein für sich selbst akzeptables Mittelding zwischen steifer lateinischer Terminologie, Kindersprache, verklemmter Erwachsenensprache und einem vulgären sexuellen Slang zu finden. Besonders letzterer ist sonst nur gewöhnlichen Flüchen vorbehalten und trägt zudem häufig diskriminierende Bedeutungen. Wenn deine Partnerin Ausdrücke verwendet, ob Lesbo-Hetero-Porno-Wissenschaft oder Schnuckelverniedlichungen oder ein anderes persönliches Repertoire, die du nicht magst, solltest du ihr das sagen. Wenn dir ihre Sprache gefällt, genieß es einfach. Sprechen macht immer verletzlich. Tun es deshalb so wenige? Aber wie du gemerkt hast, kann es die Lust am Miteinander deutlich erhöhen. Sexualität ist Kommunikation. Die kann nur gut funktionieren, wenn sie authentisch ist. Und authentisch sollte auch deine Sprache sein, ob mit oder ohne Worte. Da hilft es natürlich wenig, Listen auswendig zu lernen oder vor dem Spiegel Trocken-

übungen zu machen, wenn diese Sprache nicht deine ist. Wenn dich obszöne Ausdrücke erregen und du sie benutzen möchtest, dann tu es – ganz egal, wer sie erfunden hat. Drum, liebe Karla, nur Mut zur versprachlichten sexuellen Lust! Deine Uli Sexpert (Und dann gibt’s noch die, die schreiben und nichts sagen – wie ich)

Seit Schwule und Lesben heiraten dürfen: AIDS-Kampagne in der Schweiz

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Cara dott.ssa Sexpert, ogni volta che ho un rapporto sessuale molto soddisfacente, mi accorgo che al termine il mio letto è tutto bagnato. Cerco sempre di fare la pipì prima, ma non serve. Una mia partner si è lamentata dicendomi che è strano e che le fa un po’ schifo. Io mi sento imbarazzata e a questo punto non riesco più a lasciarmi andare completamente. Maria, 23, di Brunico

Cara Maria, Ci sono ancora molte donne che pensano che l’anatomia femminile sia per tutte uguali e che quindi tutte debbano reagire allo stesso modo. Il senso di schifo per le secrezioni liquide del corpo è qualcosa che ci viene dato con l’educazione ed è difficile da estirpare. Ma quando si fa buon sesso di solito è difficile non avere liquidi, e comunque ci sono secrezioni e secrezioni! Ciò che bagna il tuo letto non è urina – la riconosceresti dal colore e dall’odore – ma liquido dell’eiaculazione, che viene rilasciato dalle ghiandole alla sinistra del condotto dell’urina (ghiandole di Skene). Se e quanto venga eiaculato dipende da ciascuna donna, può variare da nulla fino ad una piccola macchia o ad una fontana. In alcuni libri di consulenza per il sesso lesbico danno anche dei consigli e degli esercizi corporei abbastanza complessi per stimolare l’eiaculazione. Probabilmente il tuo senso del lasciarti andare è per te molto piacevole e non dovresti metterti (o farti mettere) sotto pressione per contenere le tue sensazioni sessuali. Ciò non fa bene né a te né alla tua partner. Ci sono molte donne a cui piace l’eiaculazione della partner; magari ad altre no, ma questo è il rischio che si corre sempre con gli incontri “a nudo”. In ogni caso un asciugamano è sempre una buona soluzione per un letto bagnato. La tua Uli Sexpert

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Hallo Dr. Sexpert, ich habe zurzeit meine erste schwule Beziehung und bin total verliebt. Wir haben auch schon ein paar Mal zusammen geschlafen, wobei ich mich von ihm ficken hab lassen. Jetzt möchte auch ich ihn ficken, aber er zögert, weil er glaubt, dass sein Arschloch „zu eng gebaut“ ist. Inzwischen bin ich so scharf auf seinen Arsch, dass ich kaum noch an was anders denken kann, wenn wir miteinander bumsen. Was kann ich tun, damit er seine Angst vor Analsex verliert? Manuel, 19, aus Auer

Lieber Manuel, analer Sex erfordert ein großes Maß an Vertrauen und gegenseitigem Kennen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass du die Ängste deines Freundes ernst nimmst. Sprich mit ihm über seine Ängste und versucht gemeinsam herauszufinden, was ihm genau Angst macht. „Zu eng gebaut“ gibt es nicht, höchstens Probleme, die von Verletzungen oder Krankheiten her kommen können. Für viele Schwule (aber auch für Heterosexuelle) kann Analverkehr etwas Wunderbares sein. Beherzigt folgende Tipps: Nehmt euch genügend Zeit und lasst euch keinen Erfolgstress auferlegen. Mit Fingerspielen könntet ihr euch vorbereiten und so in eine Entspannung geraten. Verwendet unbedingt genügend Gleitmittel, vielleicht besser eines auf Silikonbasis, dies schmiert länger und besser. Versprich ihm, dass du dich ganz nach ihm richtest und vereinbart ein bestimmtes Signal, bei dem du nicht mehr weitermachen darfst. Als Ausgangsposition empfehle ich euch zwei Stellungen: Legt euch nebeneinander hin, deine Vorderseite an der Rückseite deines Partners. Dein Freund kann sich aber auch auf deinen Penis setzen, damit er die Situation besser steuern kann. Beim ersten Mal solltest du langsam und sachte in ihn

eindringen. Du kennst ja die Redensart: „In der Ruhe liegt die Kraft.“ Wenn sich dein Freund verspannt, zieh deinen Schwanz wieder heraus und massiere ihm sein Arschloch. Dann kannst du es erneut versuchen. Ich wünsche euch viel Spaß beim Ausprobieren! Und denkt daran immer schön die Safer Sex-Regeln zu beachten, auch wenn das drin bereits in der Hose liegt! Liebe Grüße Dr. Uli Sexpert

Hallo Dr. Sexpert, der Penis eines gelegentlichen Partners wird schon kurz nach der Erektion total feucht (viel stärker als meiner). Normalerweise bin ich aktiv und blase ihn, wir achten aber ganz klar darauf, dass er nicht in meinem Mund kommt. Besteht die Möglichkeit, dass ich mich durch diese Flüssigkeit aus seinem Penis mit dem HI-Virus anstecke, falls er HIV+ ist? Fritz, 24, aus Niedervintl

Lieber Fritz, kennst du die Jack Radcliffe-Pornos? Wenn nicht, dann ist’s auch egal. Jack Radcliffe (der absolute Bärentyp!!) zelebriert in seinen Pornos nämlich den Lusttropfen, die Flüssigkeit, von der du schreibst. Er quetscht irgendwann in den ersten 4 – 5 Minuten des Films seinen erigierten Dödel und an der Öffnung vorne erscheint ein richtig schöner großer Tropfen, die Kamera zoomt da natürlich drauf und Jacks Sexualpartner leckt dann mit sichtlichem Genuss den Tropfen weg. Einige Minuten später zieht sich Jack ein Präservativ über, was dann noch bis zum Ende des Films passiert, kannst du dir ja vorstellen. Jack Radcliffe und sein Partner kennen sich aus. Sie wissen zwar, dass es wissenschaftlich noch umstritten ist, ob die HI-Virenkonzentration im Lusttropfen

für eine Infektion beim oralen Sex ausreicht, gleichzeitig wissen sie auch, dass die Aids-Hilfen ein solches Risiko als „zu vernachlässigend“ einschätzen, außer im Mund des Partners gibt es offene Wunden, und selbst da ist das Risiko einer Ansteckung mit dem HI-Virus ziemlich gering (und das Blasen macht da sicher auch nicht sonderlich Spaß). Was Jack Radcliffe und sein Partner auch wissen, ist, dass z.B. eine HepatitisInfektion über den Lusttropfen möglich ist und deshalb haben sie sich auch impfen lassen, eh klar, oder? Also: Bumsen mit Kondom, Blasen ohne Abspritzen im Mund!! Liebe Grüße Dr. Uli Sexpert

Bei Fragen zu den Themen safer sex konsultiert das Dr. Uli Sexpert-Team folgende Internet-Seiten: www.drgay.ch www.aidshilfe.de www.muenchner-aidshilfe.de Mach auch du das… oder schreib direkt an uns: dr_sexpert@hotmail.com

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Ultimamente si sta diffondendo anche da noi in Alto Adige una pratica molto pericolosa: il “bareback” - significa avere rapporti sessuali senza protezione, ovvero senza usare profilattico. Centaurus Magazine News è passato dall’associazione “Pro Positiv”, che si occupa dell’informazione e della prevenzione HIV e AIDS e ha parlato con Roberto, un collaboratore dell’associazione e ci conferma che questo fenomeno effettivamente esiste.

> Intervista: Andreas Unterkircher

News: Ma perché la persona mette a rischio se stessa e anche il partner occasionale? Roberto: Secondo me chi pratica il “bareback” sa del problema HIV, ma lo sottovaluta, oppure pensa di essere già sieropositivo e quindi non si sente più in pericolo. L’HIV è una strada a senso unico: Una volta infettato non si torna indietro, non si torna HIV negativo. Grazie alle terapie una persona HIV positiva può avere una vita relativamente normale, ma dipende sempre da terapie e deve assumere farmaci giornalmente. Vuoi tu dipendere dai farmaci per tutta la vita? News: C’è una mancanza d’informazione? Roberto: Sì! La gente si informa poco, direi che un buon 60% delle persone non abbia una giusta informazione riguardo la malattia e al virus. Il rischio di infezione viene ampliamente sottovalutato. Io vado nelle scuole a fare informazione e prevenzione e do ai ragazzi dell’età di 16/18 anni un piccolo questionario da compilare anonimo. Alla domanda “Hai mai pensato di essere a rischio?”, quasi tutti rispondono “No”. È gravissimo, perché

siamo tutti a rischio. Inoltre molte ragazze pensano che la pillola possa proteggerle dal virus. Il fatto è che non si parla più di AIDS. Se ne parla solo il 1° dicembre, giornata mondiale contro l’AIDS. Lo scorso novembre il reparto malattie infettive dell’ospedale di Bolzano ha organizzato un convegno sul tema “Perché parlare ancora di HIV-AIDS?”. Ecco, a questo convegno non è venuto quasi nessuno della popolazione. News: Cosa fate contro questa mancanza d’informazione? Roberto: La più grande malattia è l’ignoranza. Noi insieme al “Centro Forum” portiamo avanti il progetto “Sessualità, Affettività e Salute”. Entriamo nelle scuole e parliamo con i ragazzi. Diamo ai giovani gli strumenti per difendersi e le informazioni corrette, poi è la singola persona a decidere per la propria vita. News: C’è anche una cattiva informazione? Roberto: Purtroppo c’è informazione terroristica. Ultimamente c’era su internet uno spot che diceva “Chiedi al tuo partner il test HIV”. Nulla di più inutile considerando che il virus può essere diagnosticato solo dopo due mesi dal contagio. Perciò il partner può risultare negativo al primo test e essere comunque capace di trasmettere il virus. Qui si tratta di informazione ingannevole e pericolosa. News: Usare il profilattico sempre e comunque. Ma un mio amico ha fatto una brutta esperienza. Gli si è rotto il condom. Com’è possibile? Roberto: I rapporti anali sono diversi dai rapporti vaginali. L’orifizio anale è più stretto che non quello della vagina, così il profilattico deve essere più resistente. Non sono indicati quindi i condom extrasottili ed ultrasensibili, che sono fatti apposta per il sesso vaginale. Inoltre per un utilizzo corretto usare gel idrosolubili e non liposolubili, cioè a base di grasso, tipo Nivea, perché danneggiano il profilattico. News: Recentemente hanno aperto a Bolzano una sauna per il pubblico gay due volte la settimana. Che rischi si corre nelle saune?

Roberto: Non conta dove fai sesso o con chi, ma è importante come lo fai. Non è lo stile di vita che una persona ha, ma il suo comportamento. Se uso le precauzioni posso stare tranquillo. Purtroppo circolano ancora idee sceme del tipo che farlo senza profilattico sia una prova d’amore. È vero il contrario. Le foto: Campagna di annunci pubblicati sui media germanici, contro la pratica del bareback.


LIBRI BÜCHER

La corsa di Billy

vatore dello sport, per vivere apertamente la sua relazione con un uomo. Il libro trae spunto da esperienze autobiografiche dell’autrice, nata nel 1936 e cresciuta in una fattoria del rurale Montana, che in quanto donna e lesbica aveva vissuto in prima persona discriminazioni analoghe. Infatti, la Nell Warren solo pochi anni prima della pubblicazione del suo ro-

> Von Jochen Pichler Il libro di Patricia Nell Warren narra la storia del giovane corridore Billy Sive che dopo essere stato cacciato da una prestigiosa scuola americana per sospetta omosessualità assieme a due amici nel 1974, anno di pubblicazione del romanzo, si iscrive a un piccolo college di New York chiedendo di essere allenato da Harlan Brown, un noto allenatore che quasi quindici anni prima era stato a sua volta allontanato dalla Penn University per lo stesso motivo. Il talento dei ragazzi e le capacità dell’allenatore consentiranno ad uno di loro di partecipare alle Olimpiadi di Montreal. Il romanzo racconta anche la storia d’amore di Billy che affronta con coraggio le discriminazioni e le ostilità diffuse nella società americana e soprattutto nell’establishment conser-

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manzo aveva dovuto lottare duramente per poter partecipare assieme ad altre donne alla maratona di Boston che fino al 1968 era riservata esclusivamente a corridori maschi. Criticato da alcuni per essere troppo melenso, a tratti al limite del kitsch, il libro si presta però anche ad una lettura politico sociale facendo riferimento ad avvenimenti quali la “battaglia” di Christopher Street che fanno nascere una nostalgia terribile per

quegli anni che sembrano ormai irrimediabilmente passati: quei primi anni 70 in cui gli Stati Uniti e tutto il mondo che si considerava “libero” lottava comunque per i diritti e l’uguaglianza, anziché contro il terrorismo. Sorprende piacevolmente la tempistica della pubblicazione del libro in Italia che coincide con l’affossamento della normativa sulle coppie di fatto (anche omosessuali). Chi legge il romanzo che mostra la felicità e la normalità di famiglie composte per esempio dalla lesbica col figlio nato da inseminazione artificiale o dal gay col compagno transessuale e il figlio nato dal matrimonio precedente, inevitabilmente torna alla prima pagina per constatare che, sì, il libro è stato scritto nell’America del 1974, e, sì, noi viviamo nell’Italia del 2007 in cui il Dolomiten può impunemente continuare a pubblicare lettere e articoli tendenzialmente omofobi, e la chiesa cattolica e i suoi rappresentanti nel Parlamento continuano a imporci dogmaticamente il loro concetto di famiglia. Patricia Nell Warren: La corsa di Billy Fazi Editore, ISBN 9788881127665 Auf Deutsch ist das Buch unter dem Titel „Der Langstreckenläufer“ erschienen Bruno Gmünder Verlag, ISBN 3861872323

KINO CINEMA

sein, wenn es darum geht, sich den Gegenstand ihrer Liebe zu Eigen zu machen, nützt die altjüngferlichresolute Lehrerin Barbara ihre Chance, als die (heimlich) begehrte junge Kollegin Sheba sich in ihren Schutz begibt. Sheba hat nämlich eine Affäre mit einem minderjährigen

Diario di uno scandalo Judi Dench spielt eine böse Lesbe und Cate Blanchett ist ihr Opfer. Richard Eyre erzählt ihre Geschichte im Film „Notes on a Scandal“. Böse, rücksichtslos und ohne Unrechtsbewusst-

Vier Minuten Der auf der Berlinale Teddygekrönte Film, der auch sonst einiges an Preisen auf der ganzen Welt gewonnen hat, erzählt die Begegnung zweier Frauen in einem Frauengefängnis: der Klavierlehrerin Traude Krüger und der inhaftierten Jenny. Die erste Begegnung der beiden wird zur Katastrophe: Die strenge, introvertierte greise Lehrerin, geprägt von preußischer Selbstdisziplin, und die unberechenbare, (selbst-) zerstörerische Schülerin. Nach heftigen Zusammenstössen entwickelt sich eine fragile Freundschaft.

Schüler. Das Grundmuster dieses Genre-Films scheint sattsam bekannt, und doch wird der Film hochgelobt wegen der Eindringlichkeit seiner beiden Charaktere, wodurch Figuren erbarmungslos seziert werden, nicht durch Überheblichkeit verraten werden. Der Komponist des Films Philip Glass trägt dazu bei, dass die Atmosphäre der Unbehaglichkeit und Bedrückung aufgebaut wird, Judi Denchs Anteil ist die bedrohliche Aura, um die sie mancher Film-Bösewicht beneiden sollte. Notes on a Scandal – Diario di uno Scandalo Regie: Richard Eyre

Traudes unverarbeitetes, mühsam verdrängtes Schicksal durchbricht immer wieder die Chronologie der Geschichte: ihre unerfüllte Liebe als junge

grausames Ende fand. Den beiden Darstellerinnen Monica Bleibtreu und Hannah Herzsprung wird von der Filmkritik (die auch sonst begeistert vom Film

Krankenpflegerin und Klavierlehrerin in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 zu einer Gefangenen, die als „Volksschädling“ ein

ist) einhellig ein brillantes Spiel zuerkannt. Vier Minuten Regie: Chris Kraus Im April und Mai im Kino 19


> OSCAR 2007 Die Oscar Verleihung ist nach dem Super Bowl das größte US-amerikanische TV-Event und erreicht allein in den USA mehr als 40 Millionen ZuschauerInnen. Dieses Jahr moderierte die offen lesbische Schauspielerin und Stand Up Komödiantin Ellen DeGeneres dieses Großereignis, und nahm die Chance wahr, unter viel Applaus auf humorvolle Art und Weise auch zu ernsten Themen Stellung zu beziehen: „So viele negative Dinge werden gesagt über Rasse, Religion oder sexuelle Orientierung von Menschen – und ich möchte hier eines klar stellen: Wenn es keine Schwarzen, keine Juden und keine Gays gäbe, gäbe es auch keine Oscars.“

> LA SPAGNA RICONOSCE I TRANSESSUALI Il parlamento spagnolo ha approvato una legge che autorizza i transessuali a cambiare sesso e identità 20

sui registri civili senza essere obbligati a sottoporsi agli interventi chirurgici. Basterà che un medico o uno psicologo certifichino che la persona che sollecita il cambiamento di identità è transessuale, che accetti il suo cambiamento di sesso e che abbia seguito un trattamento medico di due anni. In Spagna, tra 3000 e 8000 persone sono transessuali ma solamente un terzo di esse si sottoporre ad un'operazione chirurgica. È la legge più progressista e più comprensiva della realtà transessuale in Europa.

pena di morte, ma se questa legge diventasse operativa le cose peggiorerebbero ulteriormente in quanto determinerebbe un’ulteriore emarginazione della comunità GLBT. Potrebbero infatti essere penalizzate anche tutte quelle persone eterosessuali che, con la loro attività, “promuovano” o supportino in qualche modo lo stile di vita gay e lesbico: vendere una casa a una coppia gay o partecipare a una manifestazione pubblica in difesa delle libertà e dei diritti civili per gli omosessuali.

> NIGERIA: RISCHIO DI PUNIZIONI PIÙ SEVERE

> LESBISCHWULE ALTENHEIME

Quattro esperti indipendenti delle Nazioni Unite hanno espresso seria preoccupazione per l’intenzione del governo della Nigeria di far approvare una legge che renderebbe la vita delle persone non eterosessuali più dura. Il progetto di legge in questione ha lo scopo di “creare le condizioni affinché siano proibite le relazioni tra persone dello stesso, le celebrazioni dei matrimoni tra queste, e altre materie a questo correlate.” In Nigeria i rapporti omosessuali sono perseguibili penalmente e la punizione può arrivare anche alla

Viel Homosexuelle haben Angst vor dem Altern – eine Antwort auf dieses Problem will Rainbow Vision geben: In Santa Fe (USA) haben etwa 60 homosexuelle RentnerInnen das erste lesbisch/ schwule Rentnerdorf bezogen. Das Dorf besteht aus unabhängigen Wohnungen, die bei Bedarf zu betreuten Wohneinheiten werden. Aufgrund des großen Erfolges dieses besonderen „Altenheimes“ entstehen jetzt bereits 21 weitere derartige Rentnerdomizile in den USA und Kanada. Link: www.rainbowvision prop.com

> SCHWULES MÄRCHEN AN GRUNDSCHULEN

> MICHAELSCHMIDPETERPREIS

Ein Kinderbuch sorgt an britischen sowie US-amerikanischen Grundschulen für Diskussion: Das Märchen „König & König“ von den niederländischen Autoren Linds de Haan und Stern Nijland handelt von einem Prinzen, der sich anstatt in eine Thronfolgerin in einen Kerl verliebt. In Großbritannien steht das Buch auf dem Lehrplan mehrerer Grundschulen. Im Rahmen des Pilotprojektes "The Outsiders", das von einer staatlich finanzierten Organisation getragen wird, sollen Kinder schon im Alter zwischen 4 und 11 Jahren lernen, dass nicht nur Mama und Papa miteinander glücklich sein können, sondern auch Mama und Mama oder Papa und Papa - und dass daran nichts schlimm ist. Doch Kirchen und Elternverbände sind „not very amused“. Unterdessen hat ein Richter des USBundesstaates Massachusettes die Klage von zwei Familien abgewiesen, die verhindern wollten, dass das Buch in der Grundschule behandelt wird. Der Richter entschied, dass öffentliche Schulen das Recht haben, „alle Themen zu behandeln, die die Schüler dazu bringt, ein vitaler Teil unserer Demokratie zu werden“.

Leider ist „Schwule Sau“ noch immer ein sehr beliebtes Schimpfwort am Schulhof, und noch immer ist die Selbstmordrate von jugendlichen Homosexuellen in Bayern viermal so hoch wie bei gleichaltrigen heterosexuellen Jugendlichen. Da viel zu wenig Lehrerinnen und Lehrer sich trauen, im Unterricht couragiert mit dem Thema „Homosexualität“ umzugehen, hat „lambda::bayern“ den „Michael-SchmidtpeterPreis“ ins Leben gerufen. Der Preis ruft alle Lehrer/ innen und Schüler/innen Bayerns auf, sich mit dem Thema Homosexualität auseinander zu setzen. Die Patenschaft für dieses vorbildhafte Projekt haben Rea Garvey (Sänger der Gruppe Reamon) und Peter Maffay übernommen. Wer Michael Schmidpeter war, und welche Vorschläge „lambda::bayern“ hat, das Thema Homosexualität im Unterricht zu integrieren, ist nachzulesen auf Link: www.schmidpeter-preis.de

> NIENTE FAMILY DAY PER ARCIGAY E ARCILESBICA Arcigay e Arcilesbica hanno annunciato che non parteciperanno al Family

Day il 12 maggio a Roma. “Gli organizzatori hanno gettato la maschera”, denuncia la presidente nazionale di Arcilesbica Francesca Polo, “ammettendo che la loro sarà una manifestazione contro una parte delle famiglie italiane e contro una legge sulle unioni civili. A quella manifestazione aderiscono anche organizzazioni di estrema destra. In piazza San Giovanni si inciterà alla discriminazione verso le persone omosessuali. Il nostro posto è altrove.” Chi legge il manifesto del Family Day scopre che la manifestazione non attacca solo le coppie dello stesso sesso, ma anche divorziati e genitori single.

> ANERKENNUNG LESBISCHWULER EHEN DURCH DIE FAO Die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO mit Sitz in Rom muss verheiratete lesbische und schwule Paare gleich behandeln wie andere Ehepaare. Das hat das Verwaltungsgericht der UNO-Arbeitsorganisation ILO entschieden. Die FAO hatte im Jahr 2003 einem niederländischer Mitarbeiter in Rom die Auszahlung von Zusatzvergütungen im Rahmen der Fürsorge- und Krankenversicherung verweigert, die sie sonst verheirateten Angestellten 21


zugesteht. Die Organisation begründete dies damit, dass der Angestellte mit einem Mann verheiratet sei. Da die internen Regeln der FAO in Bezug auf solche Zusatzvergütungen immer von Ehemann und Ehefrau sprechen, seien sie eben nicht auf gleichgeschlechtliche Partnerschaften anwendbar. Der Angestellte empfand diese Entscheidung als diskriminierend und klagte vor dem zuständigen Gericht der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf. Das Gericht gab ihm Recht - mit der Begründung, dass der persönliche Status eines FAO-Angestellten vom nationalen Recht des Angestellten geregelt werde. Wenn dieses wie in den Niederlanden vorsehe, dass auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten können, so habe dies auch eine internationale Organisation zu respektieren. Die FAO wurde verurteilt, ihrem Angestellten rückwirkend sämtliche Bezüge nachzuzahlen, die ihm als Verheiratetem zustehen, ihm sämtliche Prozesskosten zu ersetzen und einen Schadenersatz für das erlittene Unrecht in der Höhe von 10.000 Euro zu leisten. Für Infos, Kommentare und Feedback schreibt an: Per informazioni, commenti e feedback, scrivete a: magazine@centaurus.org Nächste Ausgabe Prossima uscita: Summer 2007 22

> AUTOR/INNEN GESUCHT!!! Der junge Südtiroler Verlag Prokopp & Hechensteiner plant ein Buch mit homosexuellen Liebesgeschichten oder erotischen Geschichten, die in Südtirols Dörfern und Städten spielen. Die inhaltlichen Vorgaben beschränken sich darauf, dass sich die Schauplätze in Südtirol befinden müssen, ansonsten sind der Phantasie keinerlei Grenzen gesetzt. Die Länge der Erzählungen sollte in etwa 7.000 bis 12.000 Anschläge (mit Leerzeichen) betragen. Ziel des Buches ist es, Homosexualität in unseren Dörfern, Tälern und Städten sichtbar zu machen, der Anspruch ist ein gesellschaftspolitischer, kein literarischer. Auch aus diesem Grund ist es nötig, dass die Autor/innen mit Namen zeichnen – außerdem werden Buchvorstellungen mit Lesungen organisiert. Wäre doch toll, wenn wir in absehbarer Zeit, einen kleinen feinen Erzählband in den Händen halten könnten, in dem nicht von Begebenheiten in Berlin und München erzählt wird, sondern von jenen in Klausen, Stilfs und Bozen, oder? Also, holt eure Texte aus

den Schubladen, schmeißt euch an den Computer und erzählt eure Erlebnisse und Phantasien. Für Infos könnt ihr euch direkt an den Verlag wenden: Prokopp & Hechensteiner KG 39050 St. Pauls/Eppan, Feldweg 4b Tel/Fax +39 0471 66 08 04 info@prokopphechensteiner.com www.prokopphechensteiner.com

Impressum Eigentümer und Herausgeber: Centaurus - Homosexuelle Initiative Südtirol / Iniziativa omosessuale sudtirolese (Landeskomitee / Comitato provinciale Arcigay) Galileo-Galilei-Straße 4/a, Bozen Veröffentlicht im April in Bozen Druck: Satzzentrum Presserechtlich verantwortliche Direktorin: Ulrike Spitaler RedakteurInnen: Conny Cossa, Jochen Pichler, Ulrike Spitaler, Christoph Tauber, Andreas Unterkircher, Georg Vescoli, Peter Viehweider, Stefan Windegger. MitarbeiterInnen: Gian Luca Bartellone, Evi Ferrarini, Jürgen Piger, Marcella Pirrone Grafiker: Andrea Cagol Foto: Centaurus Eingetragen beim Landesgericht Bozen am 11/4/2007 - n. 7

Wir danken - Ringraziamo

Veranstaltungsprogramm/Attività APRIL / APRILE > JUNI / GIUGNO 2007 April/Aprile 06.04. 07.04. 14.04. 15.04. 20.04. 27.04.

Fr/Ve......... Lesbentreff/Serata Donne und/e Disco im/al Melody Sa/Sa........Oster-Mitgliedertreffen/Festa di Pasqua im/al Centaurus Sa/Sa........Centaurus Movietime: “Fire – Wenn die Liebe Feuer trägt” So/Do........Wanderung am Gardasee/Escursione al Lago di Garda Fr/Ve......... U27 Jugendgruppe/Gruppo giovani: Filmabend/Serata Film Fr/Ve......... Mitgliederversammlung/Assemblea dei soci:

Wahl von zwei Delegierten für den Arcigay Kongress in Mailand/ Voto di due delegati per il congresso Arcigay a Milano (11-13.05.)

Mai/Maggio 04.05. Fr/Ve......... Lesbentreff/Serata Donne und/e Disco im/al Melody 06.05. So/Do........Wanderung am Vinschger Sonnenberg/ Escursione al Monte Sole in Val Venosta 12.05. Sa/Sa........Centaurus Movietime: “When Night is Falling” + “Meeresfrüchte” 19.05. Sa/Sa........Frühjahrsparty/ Festa Primaverile im/al Centuarus

Juni/Giugno 01.06. Fr/Ve......... Lesbentreff/Serata Donne und/e Disco im/al Melody 03.06. So/Do........Wanderung in den Sarntaler Alpen/Escursione sui Monti Sarentini 09.06. Sa/Sa........Pride in/a Roma: Arcilesbica Trient und die Lesbentelefon-Gruppe organisieren einen Frauenbus/ Arcilesbica Trentino Alto Adige e Linealesbica del Centaurus organizzano un pullman Info: Lesbentelefon/Linealesbica 16.06. Sa/Sa........Innlove in/a Innsbruck 16.06. Sa/Sa........Infostand beim/al School’s-Out-Festival in Bozen/a Bolzano 23.06. Sa/Sa........Lesbenfrauendisko/Disco donne 30.06. Sa/Sa........Grillfest Bardienst/Grigliata Servizio Bar Änderungen vorbehalten/salvo variazioni Siehe auch/Vedi anche su www.centaurus.org

DI/MA VON/DALLE 20.00 BIS/ALLE 22.00

DO/GI VON/DALLE 20.00 BIS/ALLE 22.00

info@centaurus.org

lesbianline@centaurus.org 23



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