Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

39 700

Tonnen CO2 -Emissionen

7000 24 000

Hektaren Landflächen im Eigentum des VBS

Gebäude und Anlagen im Portfolio


Wer wir sind

Als professionelles Bau- und Liegenschaftsorgan des VBS bieten wir unseren Kunden nachhaltige Gesamtlösungen aus einer Hand an. Wir prägen die Entwicklung des Immobilienmanagements aktiv und setzen Massstäbe im Management von Immobilien der Armee. Was wir tun

Mit ihrem täglichen Engagement und einem breit gefächerten Spezialwissen sorgen die Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien für gesetzeskonforme, innovative und nachhaltige Immobilienlösungen. Unsere Werte

Wir haben uns auf eine Reihe gemeinsamer Werte verständigt. Sie bestimmen unsere Unternehmens­ kultur und sind uns Verpflichtung im persönlichen und professionellen Verhalten.

Bildlegende Titelseite: Blick auf den Vierwaldstättersee


Inhaltsverzeichnis Kennzahlen 2021

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Vorwort von Martin Stocker, Leiter armasuisse Immobilien

4

Portrait armasuisse Immobilien Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien

6 10

Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement

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Im Gespräch mit Divisionär Jean-Paul Theler, Chef Armeestab

16

Kerngeschäft Immobilienmanagement

19

Umweltverträgliches Immobilienmanagement

26

Nachhaltige Beschaffungspraxis

34

Im Dialog mit Gesellschaft und Politik

39

armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

44

Über diesen Bericht

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GRI-Inhaltsindex

54

Impressum

58

10 Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien

« Ohne Weitsicht in der Planung und ohne auf das Wesentliche zu fokussieren sind die ambitionierten Ziele für das Immobilienportfolio des VBS weder finanziell tragbar noch nachhaltig zu erreichen.»

4 Vorwort von Martin Stocker, Leiter armasuisse Immobilien

19 Kerngeschäft Immobilienmanagement

16 Im Gespräch mit Divisionär Jean-Paul Theler,

44 armasuisse Immobilien als

Chef Armeestab

Arbeitgeberin


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Kennzahlen 2021 Zusammenstellung der wichtigsten Kennzahlen. Detaillierte Angaben sind in den einzelnen Kapiteln zu finden sowie im separaten GRI-Bericht.

24 000

Hektaren Landflächen im Eigentum des VBS. Das entspricht der Gesamtfläche des Kantons Zug

7,2

Rund

GWh

Strom pro Jahr aus eigenen Photovoltaik-Anlagen

6500

Aufträge hat armasuisse Immobilien der Bauwirtschaft erteilt

1143

Gebäude und Anlagen wurden einer Zustandsbeurteilung unterzogen

7000

Gebäude und Anlagen im Portfolio

363

Mio.

Franken Investitionen getätigt

21

Mrd.

Franken beträgt der Wiederbeschaffungswert des Immobilienportfolios


Kennzahlen 2021

39 700

Tonnen CO2-Emissionen

4200

Personen haben dank extern vergebener Aufträge für Dienstleistungen, den Immobilienbetrieb oder Bauprojekte eine Erwerbsarbeit

86

%

der Ausgaben für Planungsund Bauleistungen entfielen auf Zulieferer innerhalb der Sprachregionen

100

%

der Elektrizität stammt aus erneuerbaren Quellen, vor allem Wasserkraft

60

%

von über 90 gemäss Roter Liste bedrohten Vogel- und Pflanzenarten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt auf VBS-Arealen

255

Mitarbeitende an 8 Standorten in der Schweiz

86

%

der Mitarbeitenden sind mit armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin zufrieden

13*

kulturelle oder sportliche Grossanlässe wurden auf Armee-Arealen durchgeführt *Coronabedingt

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Vorwort Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien

Liebe Leserinnen und Leser, ich freue mich ganz besonders, Ihnen die zehnte Ausgabe unseres Nachhaltigkeitsberichts vorzustellen. Seit unserem ersten Bericht im Jahr 2012 hat sich der gesamtgesellschaftliche Dialog über sämtliche Nachhaltigkeitsdimensionen deutlich verstärkt. Ein Beispiel dafür ist die aktuelle durch den Krieg in der Ukraine ausgelöste Debatte: Wie hoch ist das eigene Sicherheits- und Schutzbedürfnis und wie gelingt es, wirtschaftlich und energetisch unabhängiger zu werden? Die jüngsten Ereignisse in der Ukraine führen derzeit zu einer gesellschaftlichen Diskussion über das eigene Schutz- und Sicherheitsbedürfnis und zu Bestrebungen, wirtschaftlich und energetisch unabhängiger zu werden.

Links Nachhaltige und autarke Energieversorgung Planungs- und Investitionssicherheit dank Entwicklungsplan Standardisiertes Bauen – wie sieht die Kaserne der Zukunft aus? Im Gespräch mit Divisionär Jean-Paul Theler, Chef Armeestab

Letzteres – die energetische Unabhängigkeit – steht im Zentrum der Projektstudie zur nachhaltigen und autarken Energieversorgung des Waffenplatzes Wangen an der Aare: Ein autarker Standort ist in der Lage, die Strom- und Wärmeversorgung unabhängig von äusseren Einflüssen aufrechtzuerhalten. Insbesondere in den Wintermonaten mit hohem Wärmebedarf und geringem Solarertrag ist dies eine Herausforderung. Die Projektstudie wird aufzeigen, was für Massnahmen nötig sind, um den unabhängigen und nachhaltigen Betrieb des Waffenplatzes sicherzustellen und damit auch einen Beitrag zum Sicherheitsbedürfnis der Schweiz zu leisten. Ohne Weitsicht in der Planung und ohne auf das Wesentliche zu fokussieren sind die ambitionierten Ziele für das Immobilienportfolio des VBS weder finanziell tragbar noch nachhaltig zu erreichen. Erfahren Sie am Beispiel des Flug- und Waffenplatzes Payerne, welche systematischen Planungsinstrumente armasuisse Immobilien einsetzt, um am richtigen Standort nachhaltig in bedarfsgerechte und zweckmässige Immobilien zu investieren. Apropos zweckmässig: Mit einem Pilotprojekt für eine «Kaserne der Zukunft» soll auf dem Waffenplatz Sand-Schönbühl eine zukunftsorientierte Standardbaulösung errichtet werden. Sie soll unter anderem die spezifischen Anforderungen der Armee an eine Kaserne erfüllen, eine flexible Nutzung zulassen und gleichzeitig nur einen minimalen Energieverbrauch aufweisen. Auch wenn in turbulenten Zeiten nachhaltiges Handeln nicht immer im Fokus der Gesellschaft liegt, sind wir als VBS entschlossen, den Belastungen für Mensch und Umwelt sowie dem Klimawandel entgegenzuwirken. Lesen Sie dazu im Interview mit Divisionär Jean-Paul Theler, Chef Armeestab, wie die Armee ihre gesellschaftliche Verantwortung im Nachhaltigkeitsbereich auch künftig wahrnehmen will.


Vorwort

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« Ohne Weitsicht in der Planung und ohne auf das Wesentliche zu fokussieren sind die ambitionierten Ziele für das Immobilienportfolio des VBS weder finanziell tragbar noch nachhaltig zu erreichen.» Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien

Links Durchbruch für «Mobiles Arbeiten» BIM – so sieht Immobilienplanung im digitalen Zeitalter aus Ein Tag im Leben des BIM-Managers

Die Pandemie hat dauerhafte Auswirkungen auf die Arbeitsweise der Schweizerinnen und Schweizer und so auch auf unsere Mitarbeitenden. Obwohl das Arbeiten von zu Hause nicht neu war, so hat sich das mobile Arbeiten während der Pandemie zur vorherrschenden Arbeitsform entwickelt. Dank den flexiblen Vorgaben der im Sommer 2021 überarbeiteten Bundespersonalverordnung können Mitarbeitende von armasuisse Immobilien fortan an unterschiedlichsten Orten mobil arbeiten: etwa im Homeoffice, in öffentlichen Co-Working Bereichen, in militärischen Infrastrukturen unserer Kunden oder bei längeren Fahrten auch ganz mobil im Zug. Die zahlreichen Arbeitsformen bieten den Mitarbeitenden wie auch der Arbeitgeberin Flexibilität und ermöglichen es, Arbeits- und Privatleben besser miteinander zu vereinbaren. Nicht zuletzt reduzieren sie ausserdem die individuellen Arbeitswege und senken damit ein Stück weit die Umweltbelastung. Die Corona-Krise hat uns einmal mehr die Bedeutung der Digitalisierung vor Augen geführt. Im Bauwesen ist die BIM-Methode (Building Information Modelling) in aller Munde. Erfahren Sie, wo wir in der Umsetzung stehen und welche Herausforderungen die ganze Baubranche in diesem Zusammenhang bewältigen muss. Wie sich der spannende Arbeitsalltag unseres BIM-Managers Giuseppe Acciardi gestaltet, der sich mit Haut und Haaren der Einführung der BIM-Methode bei armasuisse Immobilien verschrieben hat, lesen Sie zudem in der Mitarbeitendenreportage. Gerne lade ich Sie ein, auf den folgenden Seiten in unsere Aktivitäten im Jahr 2021 einzutauchen und wünsche Ihnen eine spannende Lektüre.

Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Portrait armasuisse Immobilien

7000 Gebäude und Anlagen im Portfolio.

armasuisse Immobilien, das Immobilienkompetenzzentrum des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, ist zuständig für das Management von 24 000 Hektaren Land und 7000 Gebäuden und Anlagen des VBS. Im breit gefächerten Port­folio verantwortet die Organisation den ganzen Lebenszyklus der Immobilien: angefangen bei der Planung über die Umsetzung bestehender und künftiger Kundenbedürfnisse, die Bewirtschaftung der militärisch genutzten Objekte, die Realisierung von Neu- und Umbauten bis hin zur Veräusserung oder dem Rückbau von nicht mehr benötigten Infrastrukturen. Beim Immobilienportfolio handelt es sich um einen der umfangreichsten und vielfältigsten Immobilienbestände der Schweiz. Es umfasst Infrastrukturen für Verwaltung und Betrieb, für Ausbildung, Einsatz, Logistik und Support. Objekte wie Waffen- und Schiessplätze, Kaser- nen oder militärische Flugplätze gehören eben- so zum Bestand wie Bunker, Zeughäuser, Höhenanlagen oder unterirdische Anlagen sowie komplexe Simulatorengebäude. Die Kernaufgabe von armasuisse Immobilien ist es sicherzustellen, dass die Departementsbereiche des VBS in der ganzen Schweiz mit den notwendigen Immobilien versorgt werden und ihre Aufgaben wahrnehmen können. Hauptkunde und Partner ist die Armee, deren Bedürfnisse in erster Linie abgedeckt werden. An acht Standorten in der ganzen Schweiz setzen Bau- und Immobilienfachleute ihr Fachwissen für ein professionelles und nachhaltiges Immobilienmanagement ein.

as Portfolio- und Umweltmanagement D verantwortet die strategische Steuerung des Immobilienportfolios und insbesondere die Planung und Koordination bestehender und künftiger Bedürfnisse der Armee. Zudem erarbeitet es gesamtheitliche Lösungen für den individuellen Infrastrukturbedarf der Kunden und strebt einen nachhaltigen Umgang mit militärisch nicht mehr benötigten Immobilien an. Das Facility Management ist für die Bewirtschaftung der Objekte und Anlagen zuständig. Es plant und beauftragt deren Wert­ erhaltung und setzt sich für einen sicheren und reibungslosen Betrieb der Immobilien ein. So beauftragt das Facility Management etwa Betreiberleistungen wie Hauswart­dienste, Reinigung, Wartung und Inspektionen in Höhe von rund 260 Millionen Franken pro Jahr. Das Baumanagement realisiert in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Bauwirtschaft über 750 Neu-, Umbau-, Erneuerungsund Instandsetzungsprojekte pro Jahr. Mit der dezentralen Organisation des Baumanagements werden in enger Zusammenarbeit mit Planerteams und Unternehmungen aus der Bauwirtschaft jährlich durchschnittlich 400 Millionen Franken für Neu- und Umbauten sowie Sanierungen umgesetzt. Der Fachbereich Planung, Controlling und Support verantwortet die Finanzführung von armasuisse Immobilien und unterstützt die Organisation mit Supportleistungen in den Bereichen Daten und Informatik. Er stellt im Bereich Unternehmensentwicklung die Führungs­unterstützung, die Ausbildung sowie die Prozesse sicher.


Portrait armasuisse Immobilien

Stetige Weiterentwicklung

21 Mrd. Franken beträgt der Wiederbeschaffungswert des Immobilienportfolios.

armasuisse Immobilien wurde 2006 im Zuge der Armeereform XXI und der damit verbundenen Neuorganisation des Immobilienmanagements im Rahmen des Projektes «Immobilien VBS XXI» gegründet. Damit wurden verschiedene Liegenschaftsdienste innerhalb des Departements VBS zusammengeführt und entlang neu definierter Aufgaben in der neuen Organisation zentralisiert. Der Fokus richtet sich heute verstärkt auf die Kostentransparenz des Immobilienmanagements: Dazu geführt haben namentlich die Umstellung auf die Führung mit Leistungsauftrag und Globalbudget FLAG 2007 sowie das per 2017 eingeführte neue Führungsmodell für die Bundesverwaltung NFB. Aus diesem Grund wurde eine umfassende Portfoliobewertung und -segmentierung durchgeführt sowie die Eigentümer- und Portfoliostrategie entwickelt. Seit 2013 erfordert das Stationierungskonzept der Armee eine zügige Reduktion des Immobilienbestandes. Die Optimierung des Immobilien­ managements VBS hat im Jahr 2016 wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Vorgaben im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen langfristig umzusetzen. Die 2020 zu diesem Projekt durchgeführte Wirkungskontrolle bestätigte den eingeschlagenen Weg und zeigte punktuelle Verbesserungsmöglichkeiten auf.

Seit ihrer Gründung 2006 stellte sich armasuisse Immobilien immer wieder auf Veränderungen im politischen, militärischen und gesellschaftlichen Umfeld ein und entwickelte sich kontinuierlich weiter. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die respektvolle Zusammenarbeit innerhalb der Organisation, aber auch mit den Partnern innerhalb des Departements.

Das vielfältigste Immobilienportfolio der Schweiz Das Portfolio umfasst den Kernbestand, der für die militärische Nutzung zur Verfügung steht, und den Dispositionsbestand, der militärisch überzählige Objekte enthält. Nicht mehr benötigte Objekte wie beispielsweise Bunkeranlagen oder Zeughäuser werden zu gegebener Zeit vom Kernbestand in den Dispositionsbestand überführt. Diese Immobilien werden ebenfalls von armasuisse Immobilien bewirtschaftet. Marktfähige Immobilien mit einem zivilen Nutzungspotenzial werden öffentlich ausgeschrieben und an den Meistbietenden verkauft oder im Baurecht abgegeben. Nicht marktfähige Immobilien werden stillgelegt oder zurückgebaut.

Von armasuisse Immobilien bewirtschaftete Objekte

Link Verkauf von Immobilien

Die von armasuisse Immobilien bewirtschafteten Objekte verteilen sich über die ganze Schweiz. Die Karte zeigt die Standorte der Hochbauten im Kernbestand.

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Das Immobilienportfolio Die von armasuisse Immobilien bewirtschafteten Gebäude und Anlagen bilden ein Immobilienportfolio, das zu den umfangreichsten und vielfältigsten der Schweiz zählt. Es umfasst Waffen- und Schiessplätze, Kasernen, militärische Flugplätze, Bunker, Zeughäuser, Höhenanlagen und unterirdische Anlagen sowie komplexe Simulatorengebäude.

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01 Seilbahn zu Höhenanlage

02 Mehrzweckhalle

03 Gebäude für Simulatoren 02


Das Immobilienportfolio

04

05

04 Schiessanlage

05 Übungsdorf für den Rettungseinsatz

06 Ausbildungsgebäude

06

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien armasuisse Immobilien verfolgt ein langfristig ausgerichtetes Immobilienmanagement, das sämtliche Phasen des ImmobilienLebenszyklus beinhaltet. Dabei werden die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in ausgewogener Weise berücksichtigt.

Panzerpiste Waffenplatz Bure (JU)


Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien

Link Sustainable Development Goals

Link Nachhaltigkeitsgrundsätze von armasuisse Immobilien

Link Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030

In der «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030» verpflichtet sich der Bund, sein umfangreiches Immobilienportfolio nach Kriterien der nachhaltigen Entwicklung zu bewirtschaften. Die Strategie formuliert unter anderem auch die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen des Bundes. Für deren Umsetzung ist armasuisse Immobilien eine wichtige Partnerin. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sind weiter in der Immobilienstrategie des VBS und im Umweltleitbild VBS verankert. Sie dienen armasuisse Immobilien als Weg­weiser, weshalb sie auch ihre Grundsätze zum nachhaltigen Immobilienmanagement daraus abgeleitet hat. Stichworte dafür sind: Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit, Lebensweg, Immobilienmanagement, Anspruchsgruppen, Werkeigentümerhaftung, Ressourcenschonung, Bewusstsein, Unternehmenskultur und Transparenz. Unsere Nachhaltigkeitsarbeit im Kontext der Ziele für nachhaltige Entwicklung Am 25. September 2015 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Agenda 2030 setzt die internationalen Leitlinien und Prioritäten für nachhaltige Entwicklung. Im Kern beinhaltet sie die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) und ihre 169 Unterziele oder Zielvorgaben. Neben den 193 Mitgliedstaaten sind auch nichtstaatliche Akteure aufgerufen, zur wirtschaftlichen Entwicklung beizutragen, das menschliche Wohlergehen zu fördern und die Umwelt zu schützen. Die Agenda 2030 bildet auch für die Schweiz einen Referenzrahmen für die neue Strategie Nachhaltige Entwicklung. Als wichtige Partnerin für die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen des Bundes sowie als eine der grössten Landeigentümerinnen der Schweiz stellt sich armasuisse Immobilien der Verantwortung zur Erreichung der SDGs bis 2030 beizutragen. Im Verlauf des Nachhaltigkeitsberichts wird auf jene SDGs verwiesen, auf die armasuisse Immobilien mit ihren Aktivitäten einwirkt. Die SDGs werden mittels ihrer Icons repräsentiert.

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Kompetenzzentren bieten fachkundige Unterstützung Eine Vielzahl von Strategien, Weisungen und Verordnungen auf den Ebenen Bund, Departement und Organisation zu Themen wie Energie, Materialeinsatz oder Denkmalschutz geben klare Vorgaben, die armasuisse Immobilien berücksichtigt. Dabei wird sie von verschiedenen Kompetenzzentren innerhalb des VBS bei der Umsetzung unterstützt. Die meisten Spezialisten sind bei armasuisse Immobilien selbst angesiedelt. Um die Nachhaltigkeitsaspekte angemessen umzusetzen, setzt armasuisse Immobilien intern auf eine Reihe von Programmen. So werden beispielsweise Naturwerte, denkmalpflegerisch wertvolle Bauten, Schiesslärmemissionen oder Sicherheitsaspekte professionell bewirtschaftet und Bodenbelastungen, Energieverbrauch und Luftschadstoffemissionen in zentralen Registern geführt. Organisatorisch ist das Thema Nachhaltigkeit in der Geschäftseinheit Portfolio- und Umweltmanagement angesiedelt. Eine Fachberaterin Umweltmanagement und Nachhaltigkeit koordiniert die verschiedenen Aktivitäten und stellt ein stimmiges Ganzes sicher.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Wesentliche Themen

Kontakte pflegen

[GRI 102–46] In mehreren Schritten legte armasuisse Immobilien fest, welche ökologischen, ökonomischen und sozialen Themen besonders relevant sind. 2012 führte sie eine Analyse durch, die folgende Gesichtspunkte beleuchtete: Interne Projekte, die Grundsätze eines nachhaltigen Immobilienmanagements, internationale Rahmenwerke sowie die Erwartungen von internen und externen Anspruchsgruppen. Es fanden zehn Interviews mit Vertretern verschiedener Anspruchsgruppen und ein interner Workshop statt. In diesem bewerteten die Teilnehmenden, wie relevant die Themen jeweils für die Anspruchsgruppen und die Organisation sind. Die Ergebnisse dieser Analyse sind in der Wesentlichkeitsmatrix dargestellt. Aus der Matrix leitete armasuisse Immobilien die prioritären Themen für ihr Nachhaltigkeitsmanagement und für den vorliegenden Bericht ab.

[GRI 102–40] Im Dialog lernt armasuisse Immobilien, was ihre Gesprächspartner beschäftigt und wo sich die Organisation verbessern kann. Sie steht in vielfältigem und kontinuierlichem Austausch mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Die wichtigsten sind die Mieter und Nutzer, die Departementsebene, politische Instanzen, Lieferanten und Partner, Mitarbeitende, Standortgemeinden, die öffentliche Verwaltung sowie verschiedene Interessengruppen und Nicht­ regierungsorganisationen.

Die Wesentlichkeitsanalyse wurde 2017 im Austausch mit der deutschen und der österreichischen Organisation für militärisches Immobilienmanagement weiterentwickelt. 2020 hat armasuisse Immobilien zusätzlich ihre Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bewertet und die Matrix intern validiert. Eine weitere Anpassung betrifft die beiden Themen «Lärmschutz» und «Biodiversität». Da diese in den letzten Jahren an Wichtigkeit gewonnen haben und vermehrt im Fokus der Öffentlichkeit stehen, sind sie in der Relevanzmatrix entsprechend weiter oben platziert worden.

Weitere Informationen zum Austausch mit Anspruchsgruppen finden sich im GRI-Bericht.

Link GRI-Bericht 2021


Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien

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Wesentlichkeitsmatrix höchste

Die Wesentlichkeitsmatrix zeigt, welche Themen aus interner und externer Sicht für armasuisse Immobilien besonders relevant sind (heller Bereich) und wo die grössten Auswirkungen auf Umwelt, Gesellschaft und Wirtschaft bestehen (Kreise). [GRI 102–46, GRI 102–47]

Energie und Treibhausgasemissionen Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen

Volkswirtschaftlicher Beitrag

Relevanz für Anspruchsgruppen

Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen

Mitarbeiterzufriedenheit Aus- und Weiterbildung

Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz

Transparente und nachhaltige Beschaffung

Lärmschutz Bodenschutz und Altlastensanierung

Biodiversität Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer

Korruption

Nachhaltiges Bauen

Lebenszyklusbetrachtung

Rechtskonformität

niedrigste

Denkmalschutz und Architektur

niedrigste

Hohe Auswirkungen Mittlere Auswirkungen

Relevanz für armasuisse Immobilien

• Kerngeschäft Immobilienmanagement • Umweltverträgliches Immobilienmanagement • Nachhaltige Beschaffungspraxis

• Im Dialog mit Gesellschaft und Politik • armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

Tiefe Auswirkungen

Die vierzehn identifizierten, für armasuisse Immobilien wesentlichen Themen (heller Bereich) können in fünf Schwerpunkte zusammengefasst werden: – Kerngeschäft Immobilienmanagement – Umweltverträgliches Immobilienmanagement – Nachhaltige Beschaffungspraxis – Im Dialog mit Gesellschaft und Politik – armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin Die Kapitelstruktur des vorliegenden Berichts orientiert sich an diesen Schwerpunkten und alle wesentlichen Themen werden innerhalb dieser Kapitel behandelt.

höchste


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement Die strategischen Stossrichtungen und die Ziele von armasuisse Immobilien sind im integrierten Aufgaben- und Finanzplan (IAFP) und in der Geschäftsfeldstrategie definiert. Darin enthalten sind Schwerpunkte, die den Kurs von armasuisse Immobilien noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Die folgende Zusammenstellung zeigt, wie die Organisation ihre Leistung im Jahr 2021 einschätzt und welche Ziele und Massnahmen für 2022 und darüber hinaus definiert wurden.

Beurteilung

Ausgewählte Ziele und Massnahmen für 2022 und darüber hinaus

Schwerpunkt

Stossrichtungen und Ziele 2021

Leistung 2021

Übergeordnet

armasuisse Immobilien stellt ein nachhaltiges Immobilienmanagement sicher.

Die Eigentümer- und Portfoliostrategie unterstützt dabei, die knappen Mittel am richtigen Ort einzusetzen. 95 % der Investitionen wurden an langfristig gesicherten Standorten getätigt. Der Beitrag zum Controlling zur Umsetzung der Immobilienstrategie VBS wurde geleistet.

Die Erarbeitung des Stationierungskonzepts der Armee ist mit zuverlässigen Grundlagen unterstützt. Dazu sind insbesondere die finanztechnische Analyse und die Angebotsplanung erstellt.

Kerngeschäft Immobilienmanagement

armasuisse Immobilien achtet auf eine hohe Zufriedenheit seiner Nutzer und Mieter und steuert mit einer bedarfsorientierten Planung das Angebot an Immobilien.

Umsetzung der Immobilienstrategie gemäss den departementalen Vorgaben des VBS. Die Vision setzt sich zum Ziel, dass das VBS seine Immobilien nachhaltig baut und entwickelt und insbesondere im Bereich Energie eine Vorbildfunktion wahrnimmt. Die strategischen Ziele umfassen:

Der Investitionsplan Immobilien zeigt den Bedarf über die nächsten 12 Jahre auf und liegt termingerecht zur Genehmigung vor. Mieter- und Instandhaltungsbedürfnisse sind ausgewogen berücksichtigt.

1. Hohe Befriedigung der Immobilienbedürfnisse des VBS 2. Sparsamer Umgang mit den Finanzen des Bundes 3. Erfüllung staatspolitischer Anliegen armasuisse Immobilien stellt die nachhaltige Bewirtschaftung des Portfolios sicher und leistet damit einen Beitrag zur Optimierung der Immobilienkosten.

Es wurden für 231 Mio. Franken wert­ erhaltende Massnahmen getätigt. Die Massnahmen konzentrierten sich auf Objekte, die längerfristig im Portfolio verbleiben.

Damit der Wert der weiterhin genutzten Immobilien erhalten bleibt, werden Instandhaltungsmassnahmen und Ersatzneubauten von jährlich mindestens 250 Mio. Franken geplant. Dabei werden die Wirtschaftlichkeits­betrachtungen der Nutzer und Mieter konsequent berücksichtigt.

armasuisse Immobilien erhöht den Selbstfinanzierungsgrad im Dispositionsbestand durch längerfristig gesicherte Einnahmen.

Die Erträge und Einnahmen lagen unter den Erwartungen. Es konnte jedoch wiederum eine Vielzahl Gebäude und Anlagen stillgelegt, rückgebaut oder verkauft werden.

Deckungsbeitrag im Dispositionsbestand weiter erhöhen. Der Fokus liegt auf längerfristigen Einnahmen bei der Verwertung des Dispositionsbestandes.


Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement

Beurteilung

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Ausgewählte Ziele und Massnahmen für 2022 und darüber hinaus

Schwerpunkt

Stossrichtungen und Ziele 2021

Leistung 2021

Umweltverträgliches Immobilienmanagement

Reduktion des CO2-Ausstosses auf 37 500 t. Energieeffizienz mit der Anwendung fortschrittlicher Gebäudestandards und der Umsetzung von Betriebsoptimierungsmassnahmen steigern. Anteil der erneuerbaren Energie bei der ­Elektrizität auf 100 % halten.

Der gesamte Energiebedarf für Strom und Wärme der Immobilien VBS ist im Energiejahr 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 11 % und der CO2-Ausstoss um 8 % gestiegen. Der steigende Strombedarf und höhere Wärmebedarf sind sowohl auf die höhere Auslastung und überdurchschnittliche Nutzung der Gebäude als auch auf zusätzliche Provisorien aufgrund der Covid19-Situation zurückzuführen. Auch die Inbetriebnahmen der neuen Rechenzentren und die kälteren Temperaturen (Heizgradtage +14,3 %) trugen ihren Teil dazu bei. Trotz dem Ersatz von acht Heizzentralen mit erneuerbaren Energien ist der CO2 Ausstoss auf 39 700 Tonnen gestiegen. Die Elektrizität wurde wiederum zu 100 % aus erneuerbaren Quellen beschafft. Die Produktion erneuerbarer Energie mit PV-Anlagen lag bei 7,2 GWh. Der Aktionsplan Energie und Klima VBS ist freigegeben worden und die Ziele bis 2030 sind definiert. Die Umsetzungsplanung der Massnahmen Klimapaket und Aktionsplan Energie und Klima VBS ist erfolgt.

Die Umsetzung des Ersatzes von Ölheizungen, des Baus von PV-Anlagen sowie von Elektroladestationen erfolgt planungsgemäss.

armasuisse Immobilien vermeidet soweit möglich schädliche und lästige Auswirkungen auf die Umwelt und auf Dritte und stellt den Erhalt schützenswerter Elemente im Portfolio sicher. Dazu setzt armasuisse Immobilien verschiedene Programme im Bereich Sicherheit, Umwelt und Technik um.

Die Steuerung der verschiedenen Themen über systematische Programme schafft gute Grundlageninformationen und Verlässlichkeit. So zeigen die Zwischenbilanzen bei der energetischen Betriebsoptimierung und bei der Biodiversität erfreuliche Resultate. Die Analyse der Schiessplätze bezüglich Lärmemissionen zeigt, dass im Vergleich zu anderen Lärmarten relativ wenige Personen direkt betroffen sind. Trotzdem steigt die Anzahl Lärmklagen. 2021 wurden die Lärmsanierungsprojekte weiter vorangetrieben, womit zukünftig mit einer besseren Situation zu rechnen ist.

Künftig gilt es, die aus den verschiedenen Programmen gewonnen Informationen zeitund anwendergerecht zur Verfügung zu stellen. Die dabei erkannten Defizite müssen innert nützlicher Frist behoben werden. Letzteres stellt insbesondere aufgrund der knappen finanziellen Mittel eine grosse Herausforderung dar. Insbesondere das Projekt Mitholz bedeutet eine grosse Herausforderung. Die Erarbeitung der Aktionspläne in den weiteren Umweltbereichen wird unterstützt und die Ziele sind definiert. Die Mitarbeit bei der Erstellung des Nachhaltigkeitsleitbildes und -berichts VBS ist sichergestellt.

Nachhaltige Beschaffungspraxis

Als eine der zentralen Beschaffungsstellen der Bundesverwaltung gewährleistet armasuisse Immobilien eine hohe Professionalität im Beschaffungsprozess. Sie integriert zudem das revidierte Bundesgesetz über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) in seine Vorgaben.

armasuisse Immobilien hat an zahlreichen Vorgaben für die nachhaltige Beschaffung mitgewirkt. Insbesondere bei den Empfehlungen der KBOB und des Netzwerks nachhaltiges Bauen Schweiz NNBS, damit künftig Nachhaltigkeitskriterien in Bauprojekten wirkungsvoller berücksichtigt werden. Zudem wurde eine interne Vorgabe mit Nachhaltigkeitskriterien für die Auswahl von geeigneten Planern erarbeitet. Die Auswertung der Beschaffungen zeigt wiederum ein sehr gutes Bild: 98 % der Aufträge wurden in ordentlichen Verfahren vergeben, nur 2 % sind vom Gesetz vorgesehene Ausnahmen. Bei fast allen relevanten Ausschreibungen wurden zudem die vereinbarten Nachhaltigkeitskriterien angewendet. Das Monitoring nachhaltige Beschaffung ist ausserdem überarbeitet und erweitert worden.

Die neuen Instrumente gilt es nun in der täglichen Arbeit anzuwenden und Erfahrungen zu sammeln. Dabei gilt es den Fokus auf die kontinuierliche Verbesserung zu legen.

Im Dialog mit Gesellschaft und Politik

armasuisse Immobilien sorgt für eine gute Erfüllung staatspolitischer Anliegen, wobei auch die Bedürfnisse von Kantonen und Gemeinden einbezogen werden.

Mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde ein wichtiger Schritt im Dialog mit der Gesellschaft und Politik gemacht und die Immobilienstrategie VBS gibt den staatspolitischen Anliegen auch ein entsprechendes Gewicht. armasuisse Immobilien kann mit dem Nachhaltigkeitsbericht aufzeigen, welche Themen sie im Immobilienmanagement bearbeitet und welche Schnittstellen zur Gesellschaft bestehen.

Künftig werden militärische Nutzungen noch besser und institutioneller mit den lokalen Ansprechpartnern abgestimmt. Die heute funktionierenden Plattformen – vom Sachplan Militär bis zum lokalen Waffenplatz-Board – sind gemeinsam mit den internen Partnern zu nutzen und bei Bedarf zu vertiefen. Auch Benutzungsordnungen bieten dazu gute Ansätze.

armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

armasuisse Immobilien bietet ihren Mitarbeitenden Perspektiven und prüft periodisch deren Zufriedenheit. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bleibt ±2 % auf gleich hohem Niveau wie in den vergangenen zwei Jahren.

Die bundesweite Personalbefragung bescheinigte armasuisse Immobilien überdurchschnittlich hohe Werte bei der Arbeitszufriedenheit und zeigte das Potenzial auf, um diesen guten Kurs halten zu können. Durch eine weitere Internalisierung von Stellen im 2021 wurde das Thema der hohen Arbeitsbelastung angegangen.

Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bleibt ±2 % auf gleich hohem Niveau wie bisher. Der Umfang und der Umgang mit der Arbeitsbelastung werden weiterhin optimiert. Der Frauenanteil wird jährlich um mindestens 1% erhöht.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Im Gespräch Divisionär Jean-Paul Theler Chef Armeestab

Divisionär Jean-Paul Theler führt seit dem Jahr 2021 den Armeestab der Schweizer Armee. Er ist damit für die Entwicklung, die Steuerung und die Ressourcenverteilung der Armee zuständig. Im Interview spricht er unter anderem darüber, wie die Armee ihre Verantwortung hinsichtlich einer nachhaltigen Zukunft wahrnimmt und was Fortschritte im Bereich Autarkie und der erneuerbaren Energien kosten dürfen.

höher. Dies zeigt sich an den zahlreichen Interpellationen und Motionen, die an uns gerichtet werden. Erneuerbare Energien, Elektromobilität, neue Technologien und Lärmbelastung sind wiederkehrende Themen. Und wir dürfen auch nicht den Aspekt der Diversität vergessen, für den sich die Schweizer Armee ebenfalls einsetzt. Nachhaltigkeit ist ein sehr umfassendes Thema und ich denke, dass in den kommenden Jahren noch weitere Interessenschwerpunkte hinzukommen werden.

Nachhaltigkeit beschäftigt sich mit ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Welche Verantwortung muss die Armee aus Ihrer Sicht in diesen Bereichen übernehmen? Die Schweizer Armee muss bei Themen, die ihren Zuständigkeitsbereich berühren – wie beispielsweise Truppenführung und -organisation – eine Gesamtverantwortung übernehmen. Das bedeutet, dass wir für alles verantwortlich sind, was mit dem Dienstbetrieb und den Aktivitäten der Truppe während der verschiedenen Phasen des Militärdienstes zu tun hat; namentlich im Zusammenhang mit der zivilen und militärischen Infrastruktur, auf den Schiessplätzen und Übungsgeländen, bei Truppenbewegungen oder – ganz generell – bei allen militärischen Aktivitäten.

Herr Theler, was bedeutet Nachhaltigkeit für Sie persönlich? Das Ziel der Nachhaltigkeit ist es, die Rahmenbedingungen und den Lebensstandard langfristig für die zukünftigen Generationen zu bewahren. Sie verbindet unsere Interessen in Umweltfragen mit denen unserer Wirtschaft und der Schweizer Gesellschaft und schliesst den Umgang mit den verfügbaren Ressourcen mit ein. Wir müssen uns schon heute mit allen Aspekten auseinandersetzen, um dieses Ziel zu erreichen. Zur Behandlung dieses komplexen Themas stütze ich mich als Chef Armeestab auf die Strategie Nachhaltige Entwicklung 2030 des Bundesrates Bei der Beschaffung von Material oder bei militärischen Infrastrukturen und die Bestrebungen von Bundesrätin Viola Amherd. hat die Schweizer Armee eine geteilte Verantwortlichkeit; sie teilt diese insbesondere mit armasuisse und dem Generalsekretariat VBS, mit denen Meiner Meinung nach erfordert die heutige Zeit, unsere Lebensweise im sie eine enge Zusammenarbeit pflegt. weitesten Sinn zu überdenken und die Zukunft unter einem anderen Blickwickel zu betrachten. Für unsere Gesellschaft und unsere Armee bietet nachhaltiges Handeln eine Chance. Wenn wir für Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit betrifft uns alle. Welchen Beitrag leistet die sorgen, stellen wir auch die Funktionsfähigkeit unserer Armee sicher, Armee Ihrer Meinung nach bereits, um die Zukunft nachhaltiger sodass diese im Einklang mit den Entwicklungen in der Gesellschaft und zu gestalten? Wirtschaft handelt. Seit vielen Jahrzehnten stehen die Themen Umwelt und Nachhaltigkeit im Fokus der Schweizer Armee. Deshalb wurden in verschiedenen Bereichen Massnahmen eingeführt – beispielsweise die Förderung der Wie schätzen Sie die Erwartungen der Gesellschaft an die Armee ein Biodiversität durch Umweltschutzmassnahmen. So konnte die Chefin bezüglich Nachhaltigkeit? Welche Themen bewegen die Menschen? VBS am 31. August 2021 das 20-jährige Bestehen des Programms Militärdienstleistende erwarten in hohem Mass, dass eine nachhaltige Natur-Landschaft-Armee (NLA) feiern. Vom Programm profitieren heuEntwicklung in der Armee genauso wie in der Privatwirtschaft und der te 150 militärische Standorte. Diese zeichnen sich durch eine bemerZivilgesellschaft berücksichtigt wird. Wir dürfen nicht vergessen, dass die kenswerte Dichte und Vielfalt von natürlichen Lebensräumen aus, was Armee teilweise ein Spiegelbild der Schweizer Gesellschaft ist. Die Er- wiederum der Tier- und Pflanzenwelt zugutekommt. wartungen der Politik und im weiteren Sinn der Gesellschaft sind noch


Im Gespräch

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« Mit dem Inkrafttreten des Aktionsplans Energie und Klima des VBS begann für die Schweizer Armee eine neue Ära im Energiebereich.» Divisionär

Jean-Paul Theler Chef Armeestab

Das Fachwissen der Gruppe Verteidigung im Bereich der Minenräumung und Kampfmittelbeseitigung, insbesondere die Erfahrung des Kompetenzzentrums KAMIR, hilft nicht nur bei unserer Aufgabe, die militärischen Schiessplätze zu räumen. Das Fachwissen wird auf Ersuchen auch den zivilen Behörden zur Verfügung gestellt. Durch das Engagement von KAMIR bei zahlreichen Missionen im Ausland besitzt dieses auch auf internationaler Ebene Anerkennung. Es handelt sich hierbei um einen relevanten Beitrag zu den Zielen von Frieden und Zusammenarbeit der Vereinten Nationen. Im Übrigen unterstützt die Gruppe Verteidigung die Aktionen des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA), wenn es in Diskussionen der Vereinten Nationen um Abrüstungsfragen und Nonproliferation geht. Mit dem Inkrafttreten des Aktionsplans Energie und Klima des VBS begann für die Schweizer Armee eine neue Ära im Energiebereich. Die Erdölressourcen sind limitiert. Die Prognosen über die verfügbaren Ressourcen deuten darauf hin, dass die Reserven uns nur noch für die nächsten 20 bis 30 Jahre eine weltweite Autonomie garantieren. Es ist deshalb entscheidend, dass wir schon heute die Energiewende hin zu neuen Energieformen in die Wege leiten, damit die Einsatzbereitschaft der Schweizer Armee auch langfristig gesichert ist. Die Überlegungen zu diesem Thema sollten wir als Chance sehen, denn durch diese Energiewende macht sich unsere Armee weniger von externen Dienstleistern abhängig und gewinnt an Autonomie. Von einer solchen Gelegenheit müssen wir profitieren. Derzeit führen wir schrittweise Elektrofahrzeuge ein und installieren in Zusammenarbeit mit armasuisse Immobilien in unseren Infrastrukturen Ladestationen. Zur Reduktion des CO2-Ausstosses werden wir auch nachhaltigen Flugtreibstoff beschaffen. Und wir prüfen die Möglichkeit, biogene Treibstoffe für die Bodenmobilität zu kaufen. Diese Projekte werden mit Hilfe der Fachleute von armasuisse durchgeführt, sowohl in den Bereichen Immobilien und Rüstungsbeschaffung als auch im Bereich Wissenschaft und Technologie.

Diese Beispiele zeigen klar und deutlich, dass uns das Thema Nachhaltigkeit die Chance bietet, unseren Energiebedarf und die Art und Weise, wie wir diesen decken, zu überdenken. Wir müssen alle Möglichkeiten ausschöpfen, um in Sachen Energie autonomer zu werden. Durch die Entwicklung unserer Gesellschaft müssen wir auch die Bedingungen, unter denen unsere Angehörigen der Armee, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interagieren, ständig anpassen. Wir müssen deshalb schlüssige und zufriedenstellende Antworten auf Fragen im Zusammenhang mit Geschlecht, Integration, Nichtdiskriminierung und Chancengleichheit geben. Diese gesellschaftlichen Erwartungen finden sich auch in der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen.

In die Nachhaltigkeit zu investieren kann kostenintensiv sein. Was dürfen Fortschritte bei der selbstproduzierten Elektrizität aus erneuerbaren Energien sowie in den Bereichen Autarkie und Energieeffizienz kosten? Derzeit erleben wir einen Paradigmenwechsel, der sich auf unsere Vorstellung eines langfristigen Managements der verfügbaren Ressourcen auswirkt. Die Frage des Preises ist ein zentrales Element. Die aktuelle geopolitische Lage zeigt aber auch, dass der Preis für fossile Brennstoffe schwankt und jederzeit ansteigen kann. Die Investitionen von heute sind nicht nur eine Gelegenheit sich zumindest teilweise von Erdölprodukten unabhängig zu machen; sie sind auch eine Chance, sich schrittweise das Know-how im Zusammenhang mit neuen Energieträgern anzueignen. Ausserdem sind die Herstellungskosten dieser Energieträger besser vorhersehbar, da diese Energien in der Regel in der Nähe des Verbrauchsortes erzeugt werden. Diese Energiewende zu verzögern würde zudem langfristig Mehrkosten generieren. Denn die Lücke zwischen den aktuell betriebenen Systemen und dem was künftig auf dem Markt verfügbar sein wird, nimmt tendenziell zu.

Der Bundesrat hat beschlossen, dass die Schweiz bis 2050 CO2-neutral Damit leisten wir unseren Beitrag zur Erzeugung und Nutzung von sau- werden soll. Wir müssen dafür in erneuerbare Energien und die lokale berer Energie und setzen gleichzeitig Massnahmen zur Abschwächung Stromerzeugung investieren, was aber im Rahmen des Armeebudgets des Klimawandels um – zwei der Ziele für nachhaltige Entwicklung der erfolgen muss. Es gilt also, die Relevanz eines jeden Projekts zu überprüAgenda 2030 der Vereinten Nationen. fen. Damit meine ich, dass wir jenen Projekten den Vorrang geben


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

müssen, mit denen wir letztendlich ein Netz an Energiequellen realisieren und den Energieverbrauch begrenzen können. Wenn ich mir anschaue, was bereits getan wurde, sehe ich, dass das VBS seit 2005 eine bewusste Energiepolitik verfolgt und im Immobilienbereich beispielsweise die Einführung der Minergie-Standards vorantreibt. Zahlreiche Infrastrukturen sind daher heute schon energieeffizient ausgerichtet. Dank diesem Vorgehen ist es auch gelungen, Technologien einzuführen, die uns den Ausstieg aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen ermöglichen. Ich denke da insbesondere an den Einsatz von Holz als Heizmaterial, aber auch an die Solarthermie und Photovoltaik. Meiner Meinung nach müssen zusätzliche erneuerbare Energieträger ausgebaut werden, so etwa die Windenergie und die Geothermie. Zweifellos müssen wir bei der Stromerzeugung eine gewisse Autonomie anstreben. Bei den Projekten zur Beschaffung von Gütern müssen wir darauf achten, dass künftig Systeme mit geringerem Energieverbrauch entwickelt werden. Diese Entwicklungen müssen jedoch unter Berücksichtigung der ökonomischen und haushaltspolitischen Möglichkeiten erfolgen. Das Armeebudget ist begrenzt, weshalb wir nicht jedes Forschungsprojekt unterstützen können. Unsere Investitionen müssen zielgerichtet sein und schlussendlich zur Senkung unserer Betriebskosten und zu einer gewissen Rentabilität beitragen. Ich möchte in Erinnerung rufen, dass wir auch eine ethische Pflicht hinsichtlich unserer Ausgaben haben, denn schliesslich handelt es sich um Geld der Steuerzahlenden.

Welche Bedeutung haben aus Ihrer Sicht multifunktionale und flexible Bauten, angesichts der sich verändernden äusseren Rahmenbedingungen? Den Aufbau solcher Infrastrukturen müssen wir unterstützen. Die Schweizer Armee hat in den letzten 30 Jahren vier Reorganisationen durchlaufen, das heisst von der Armee 95 über die Armee XXI, den Entwicklungsschritt 08/11 bis hin zur «Weiterentwicklung der Armee» (WEA). Unsere Armee muss daher ihre Flexibilität unter Beweis stellen. Das Stationierungskonzept wurde im Übrigen mehrmals angepasst. Wenn man die verfügbaren finanziellen Mittel und vor allem die relativ langen Fristen für die Anpassung militärischer Infrastruktur in Betracht zieht, sind multifunktionale Infrastrukturen von entscheidender Bedeutung. Deren Nutzung soll für Schulen (z.B. Rekrutenschulen) aber auch für Truppen in Wiederholungskursen möglich sein. Eine multifunktionale Infrastruktur muss beispielsweise sowohl Infanterietruppen als auch Luftwaffenoder Logistiktruppen aufnehmen können.

Wo sehen Sie die Hauptherausforderungen einer nachhaltigen Armee, insbesondere hinsichtlich des Immobilienmanagements? In Bezug auf nachhaltige Immobilien sehe ich drei Herausforderungen: Flexibilität, Kostenentwicklung und den Zeitrahmen, welchen Entwicklung und Umsetzung bei Immobilienprojekten benötigen. Flexibilität kann mit multifunktionalen Bauten erreicht werden. Es gibt aber auch andere Möglichkeiten. Ich denke da vor allem an die Einführung von modularen Infrastrukturen und Containern, die so viel Flexibilität bieten, dass vorübergehender Bedarf gedeckt oder dieser an einen anderen Standort verlagert werden kann. Die Kostenentwicklung beschäftigt mich regelmässig. Die finanziellen Ressourcen sind zwar umfangreich, aber dennoch begrenzt. Wir müssen die Nachhaltigkeit unter Berücksichtigung der verfügbaren finanziellen Mittel und der Anforderungen an die Rentabilität entwickeln. Ich bin bereit, eine hohe Investition zu bewilligen, erwarte aber im Gegenzug eine substanzielle Gegenleistung. Die Entwicklung und Umsetzung von Immobilienprojekten verlangt viel Zeit. Wir sollten versuchen, diese Zeit zu verkürzen, um agiler zu werden. Damit könnten wir schneller über eine Infrastruktur verfügen, die unseren Bedürfnissen entspricht, und schneller unseren Beitrag zu einer nachhaltigen Entwicklung leisten; also etwas, das die Gesellschaft von uns erwartet. Letztlich gibt es keine Alternative. Wir müssen die Armee noch nachhaltiger gestalten. Dies ist auf lange Sicht eine echte Herausforderung, die uns zwingt, unsere Arbeitsweise zu überdenken und erhebliche Ressourcen zu mobilisieren. Die Armee und die Gesellschaft werden dadurch aber an Autonomie und Robustheit gewinnen. In Nachhaltigkeit zu investieren ist das Beste, was wir für unsere Zukunft tun können.


Kerngeschäft Immobilienmanagement

Kerngeschäft Immobilienmanagement Die Aufgabe von armasuisse Immobilien ist es, mit den richtigen Immobilien zur richtigen Zeit am richtigen Ort dazu beizutragen, dass die Armee ihre Aufgaben erfüllen kann.

Waffenplatz Bure (JU)

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

In diesem Kapitel behandelte SDGs

Link Verordnung über das Immobilienmanagement und die Logistik des Bundes (VILB)

Lösungen an, mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Dafür müssen die Kosten langfristig budgetiert und der finanzielle Nutzen unterschiedlicher baulicher Lösungen verglichen werden. Bereits in der Planungsphase betrachtet armasuisse Immobilien deshalb die gesamten voraussichtlichen Lebenswegkosten von der Erstellung über den Betrieb und den Unterhalt bis zum Rückbau des Objektes und optimiert sie während des Baus, der Instandhaltung und des Betriebs stetig.

Lebenszyklusbetrachtung

Angesichts der Grösse des Portfolios sind die verfügbaren Mittel für das Immobilienmanagement VBS knapp. Es ist deshalb zentral, Investitionen weitblickend zu planen und die Kosten über die gesamte Lebensdauer einer Anlage zu überblicken. So kann armasuisse Immobilien laufend Einsparpotenzial erkennen und die knappen Mittel heute und auch in Zukunft zielgerichtet einsetzen. Der Einbezug der Lebenszykluskosten erlaubt eine ganzheitliche Nutzenbetrachtung und ist ein zentrales Element Bei Bauvorhaben über drei Millionen Franken im nachhaltigen Immobilienmanagement VBS. wird jeweils eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt. Grundlage dafür ist die WirtschaftlichIn ihrem Wirken fokussiert sich armasuisse keitsbetrachtung, die der Mieter zusammen mit Immobilien besonders darauf, die Kosten über dem Nutzer in der Bedürfnisformulierung zum den gesamten Lebensweg einer Immobilie Bauprojekt erstellt. Nicht nur die Investitionshinweg zu berücksichtigen. Dieser ganzheitliche kosten, sondern auch die voraussichtlichen Ansatz ist auf höchster Ebene festgeschrieben, Kosten über den gesamten Lebensweg des so etwa in der Verordnung über das Immobili- Um- oder Neubaus werden darin mitberückenmanagement und die Logistik des Bundes sichtigt und verschiedene Optionen werden (VILB) und in den Weisungen des Eidgenössischen miteinander verglichen. Die WirtschaftlichkeitsFinanzdepartements (EFD) zum nachhaltigen rechnung ermöglicht eine ganzheitliche Nutzen­ Immobilienmanagement. armasuisse Immobi- betrachtung und bildet damit eine wichtige lien strebt für Bauvorhaben gesamtheitliche Entscheidungsgrundlage.

1

Steuern

4

Verwerten und Rückbauen

2

Planen und Bauen

3

Bewirtschaften Langfristige Orientierung durch die Betrachtung des kompletten Lebenszyklus einer Immobilie bei Entscheiden zu Bauvorhaben


Kerngeschäft Immobilienmanagement

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen

363 Mio. Franken Investitionen getätigt.

armasuisse Immobilien zeichnet sich verantwortlich, mit den richtigen Immobilien zur richtigen Zeit am richtigen Ort dazu beizutragen, dass die Armee ihre Aufgaben erfüllen kann. Dies bedingt nicht nur vorausschauend zu planen, sondern laufend auch Sanierungen zu tätigen, die den Wert der Immobilien langfristig erhalten. Aufgrund der knappen finanziellen Ressourcen gilt es umsichtig abzuwägen, wann die verfügbaren Mittel wo eingesetzt werden. armasuisse Immobilien ist eine Verwaltungseinheit des Bundes und unterliegt allen einschlägigen regulatorischen Vorgaben bei der Haushaltsund Rechnungsführung. Mittels integriertem Aufgaben- und Finanzplan (IAFP) wird der Einsatz der finanziellen Mittel mit kurz- und langfristigen Zielen geplant und jährlich überprüft.

Link Stationierungskonzept der Armee

Das Immobilienportfolio ist auch mit dem gültigen Stationierungskonzept nach wie vor sehr gross. Neben hoch modernen Immobilien enthält es viele ältere Objekte, welche die heutigen ökologischen und sicherheitstechnischen Anforderungen nicht mehr erfüllen. Sanierungen sind notwendig, um den Wert langfristig zu erhalten und die Bedürfnisse der Armee optimal zu erfüllen. Gleichzeitig bringt die stetige Weiterentwicklung der Armee auch neue Infrastrukturbedürfnisse mit sich. Die Organisation berücksichtigt deshalb bei den Entscheiden bezüglich Aus- beziehungsweise Rückbau oder Sanierungen stets auch die unterschiedlichen Interessen von Mietern, Standortgemeinden, Zulieferern und Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Verwaltung.

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Mit den geltenden finanziellen Vorgaben kann armasuisse Immobilien nicht alle für den Werterhalt erforderlichen Sanierungen und Instandsetzungsarbeiten umsetzen. Allein in jenem Teil des Kernbestands, der in den nächsten 15 bis 25 Jahren mit Sicherheit genutzt wird, besteht ein aufgelaufener Instandsetzungsbedarf im Umfang von rund 5,5 Milliarden Franken. armasuisse Immobilien steht somit stets vor der Herausforderung, die Investitionsvorhaben im Kernbestand richtig zu priorisieren, um die begrenzten finanziellen Ressourcen am richtigen Ort einzusetzen. Kennzahlen und Leistungsausweis Der Fachbereich Planung, Controlling und Support (PCS) stellt jährlich die Finanzkennzahlen zusammen. Diese werden durch die Finanzen VBS und die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) geprüft und fliessen in die Planung zum IAFP ein. Am Ende des Berichtsjahres befanden sich rund 4000 Gebäude und Anlagen im Kernbestand. Gesamthaft umfasst das Immobilienportfolio 7000 Gebäude und Anlagen. Die Investitionen beliefen sich auf 363 Millionen Franken. Durch Verkäufe wurden 4 Millionen Franken eingenommen. Der Instandsetzungsbedarf ist nach wie vor hoch.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Nachhaltige und autarke Energieversorgung: Projektstudie am Beispiel des Waffenplatzes Wangen an der Aare Im Rahmen der Klimastrategie des Bundes reduziert das VBS die CO2-Emissionen, steigert die Energieeffizienz und baut die erneuerbaren Energieproduktionsanlagen aus. Mit Pilot- und Leuchtturmprojekten wird aber auch in eine autarke Energieversorgung von militärischen Infrastrukturen investiert. Ein autarker Waffenplatz bedeutet, dass im Falle eines Ereignisses insbesondere die Strom- und Wärmeversorgung, unabhängig von äusseren Einflüssen, bis zu mehreren Wochen aufrechterhalten werden kann. Vor allem in den Wintermonaten mit hohem Wärmebedarf und geringem Solarertrag bringt dies grosse Herausforderungen mit sich. Mit einer Projektstudie soll deshalb aufgezeigt werden, welche Massnahmen für einen autarken Waffenplatz sinnvoll sind und gleichzeitig auch die Aspekte der Nachhaltigkeit berücksichtigen. Der Waffenplatz Wangen an der Aare bietet ideale Voraussetzungen für eine Projektstudie zur unabhängigen Energieversorgung: Viel Infrastruktur muss in den nächsten 20 Jahren altersbedingt saniert oder erneuert werden. Zur Zeit erfolgt die Weiterentwicklung des Waffenplatzes Wangen a.A. durch Neubauten. Bei Gebäudesanierungen können geeignete Dachflächen mit Photovoltaikmodulen ausgerüstet werden und beim anschliessenden Ausbau lassen sich zusätzlich gezielt Massnahmen integrieren, die der Autarkie dienen. Die Massnahmenpalette umfasst unter anderem die Prüfung von Stromerzeugungen mit verschiedenen erneuerbaren Energiequellen und den Ausbau von Elektroladestationen. Für die Sicherstellung der Autarkie ist nicht nur die Erzeugung relevant, sondern auch die Möglichkeit der Speicherung von elektrischer Energie. Die aktuell technisch möglichen Varianten werden mit der Projektstudie geprüft. Auch die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energien ist teil der Studie und umfasst beispielsweise die Aufrechterhaltung der bestehenden Infrastruktur für die Gebäudeheizung. Je nach Kombination der verschiedenen Massnahmen ist es möglich, vor allem in sonnigen Wochen, die Autarkiezeit mit erneuerbaren Energien deutlich zu verlängern. Die gewonnen Erkenntnisse werden zukünftig bei weiteren Arealen des VBS zum Tragen kommen, um eine eigenständige Energieversorung mit erneuerbaren Energien zu fördern.

Waffenplatz Wangen an der Aare, BE


Kerngeschäft Immobilienmanagement

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Erfolgsrechnung 2019

2020

2021

1053

1038

1044

Aufwand

815

798

790

Eigenaufwand

682

690

705

37

39

40

133

108

85

238

240

254

in Mio. Franken

Ertrag

(interne Leistungsverrechnung vor allem aus Vermietungen) 1

davon Personalaufwand kalkulatorische Kapitalkosten Gebäude und Grundstücke

Saldo 3

2

1 Mietzinsen aus Vermietungen innerhalb der Bundesverwaltung (z. B. der Armee) werden intern verrechnet (interne Leistungsverrechnung) 2 Kalkulatorische Kapitalkosten entsprechen den Zinsen, die aufgewendet werden müssten, wenn die Gebäude und Grundstücke mittels Fremdkapital finanziert werden müssten. 3 Beim Saldo handelt es sich somit um eine Über-/Unterdeckung mit rein deklaratorischem Charakter.

Investitionsrechnung in Mio. Franken

Investitionseinnahmen (Veräusserung Sachanlagen)

Investitionsausgaben (davon wertvermehrender Anteil an Bauprojekten)

Saldo

(Investitionseinnahmen – Investitionsausgaben)

2019

2020

2021

13

8

4

403

395

363

302

278

281

– 390

–387

–359


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Standardisiertes Bauen: Wie sieht die Kaserne der Zukunft aus? Mit dieser Frage beschäftigt sich das Projektteam, das für den Neubau der Kaserne auf dem Waffenplatz Sand in Schönbühl BE zuständig ist. Im Rahmen dieses zukunftsgerichteten Projektes sollen Lösungen für eine flexible Nutzung, einfache Erweiterbarkeit, optimale Materialisierung und die mühelose Anpassung der Konstruktion an städtebauliche Anforderungen gefunden werden. Ziel ist es einen Standardbau zu entwickeln, welcher die Bedürfnisse der Armee an eine Kaserne optimal abdeckt und dabei die hohen Erwartungen an einen minimalen Energieverbrauch bei Verwendung von ökologischen Materialien erfüllt. Der Bau soll einfach, robust sowie erweiterbar sein und gleichzeitig auch mit tiefen Lebenszykluskosten überzeugen. Die Planung zu diesem Vorhaben wurde 2021 gestartet und soll Resultate liefern, die als Grundlage für die Gestaltung der Kasernen der Zukunft dienen werden.

Waffenplatz Sand-Schönbühl, BE


Kerngeschäft Immobilienmanagement

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Planungs- und Investitionssicherheit dank Entwicklungsplan Die systematische und nachhaltige Entwicklung der Immobilien am Standort Payerne steuert seit 2021 ein Entwicklungsplan (EP). Er umfasst sowohl den Flug- und den Waffenplatz Payerne als auch die Tankanlage in Sévaz (FR). Der standardisierte Entwicklungsplan bildet zusammen mit dem Nutzungskonzept (NUK) die Basis für alle Immobilienprozesse an einem Standort. Er stellt sicher, dass das VBS am richtigen Standort in zweckmässige und bedarfsgerechte Immobilien investiert. Während das Nutzungskonzept ein Immobilienangebot einem ausgewiesenen und geplanten Bedürfnis zuordnet, dient der Entwicklungsplan dazu, das Nutzungspotenzial aufzuzeigen und für die weitere Entwicklung zu reservieren, ohne auf einen konkreten Nutzerbedarf abzustellen. Auf diese Weise lassen sich strategische Reserven für die langfristige Entwicklung sichern. Zurück zum Standort Payerne: hier hat armasuisse Immobilien anhand einer eingehenden Situationsanalyse das Nutzungspotenzial des Standorts aufgezeigt. Dabei hat sich herausgestellt, dass der Zustand der bestehenden Gebäude sehr unterschiedlich ausfällt. Hinzu kommt, dass im Perimeter diverse Umweltauflagen bestehen, die es bei einer Massnahmenplanung zu berücksichtigen gilt. So sind beispielsweise weite Teile des Militärflugplatzes Payerne als Fruchtfolgefläche ausgeschieden. Diese Flächen können daher nur dann als Baugrund verwendet werden, wenn im Gegenzug Ausgleichsflächen zur Verfügung stehen. Aus den Erkenntnissen der Situationsanalyse und des aufgezeigten Nutzungspotenzials entstand eine Entwicklungsstrategie. Diese zeigt beispielsweise auf, wie die Lösungssuche für die Kompensation der Fruchtfolgeflächen fortgeführt werden soll und skizziert Varianten, um die herausfordernde Verkehrssituation beim Militärflugplatz Payerne neu zu gestalten. Schliesslich stellen eine Massnahmenplanung und ein Controlling sicher, dass die Entwicklungsstrategie konsequent umgesetzt wird.

Flug- und Waffenplatz Payerne, VD


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Umweltverträgliches Immobilienmanagement Der Immobiliensektor ist ressourcenintensiv und insbesondere militärische Nutzungen beeinflussen die Umwelt stark. Deshalb gilt es, negative Auswirkungen auf Klima, Wasser, Boden und Biodiversität proaktiv anzugehen.

Infoanlass zum neuen Umweltleitbild VBS, Waffenplatz Chamblon (VD)


Umweltverträgliches Immobilienmanagement

In diesem Kapitel behandelte SDGs

Bodenschutz und Altlastensanierung

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Belastete Standorte identifizieren und sanieren Das Kompetenzzentrum Boden klärt laufend die Intensität bestehender Belastungen ab. Dazu führt das Generalsekretariat VBS den Kataster der belasteten Standorte, der die Belastungen dokumentiert. Auf Flächen, bei denen nur ein Verdacht besteht, werden Nutzungsmöglichkeiten gemäss einem Kriterienkatalog geprüft und wo nötig eingeschränkt. Bei Verkaufsgeschäften werden mögliche Belastungen offengelegt. Der Kataster ist öffentlich einsehbar.

Die militärische Nutzung von Arealen bringt Belastungen des Bodens mit sich. Die Schiesstätigkeit der Armee beispielsweise kann den Boden mit Schwermetallen belasten und der Einsatz von schweren Fahrzeugen im offenen Gelände führt zu ökologisch unerwünschten Bodenverdichtungen. Schadstoffe aus der Schiesstätigkeit könnten ins Grundwasser oder in den Nahrungskreislauf gelangen. armasuisse Immobilien setzt sich deshalb für die Sanierung belasteter Flächen ein und trifft gemeinsam mit den Nutzern geeignete Schutzmassnahmen. Stillgelegte Schiessplätze werden seit 2016 systematisch rückgebaut und saniert. Mit den Mit vielfältigen Massnahmen arbeitet die Or- vorhandenen Mitteln kann jährlich nur ein Teil ganisation daran, die Bodenbelastungen laufend der Flächen untersucht und bei Bedarf später zu reduzieren und gleichzeitig die Bedürfnisse saniert werden. Die Untersuchungen und Sader Nutzer zu erfüllen. Damit möglichst wenig nierungen werden deshalb nach klaren PrioriMunition ins Erdreich gelangt, werden die täten durchgeführt. Massgebend für die PrioPlätze – wo technisch möglich – mit künstlichen risierung sind die konkrete Umweltgefährdung, Kugelfängen ausgerüstet. Schiessanlagen, die die landwirtschaftliche Nutzung, geplante im Konflikt mit Grundwasserschutzzonen ge- Bauvorhaben und Verkaufsabsichten. legen sind, wurden bereits geschlossen. Um die Belastungen während der militärischen Nutzung zu vermeiden, setzt das VBS auf zielgerichtete Massnahmen: Schiessplätze werden von Geschossresten gesäubert, Übungen werden wenn möglich mit Simulatoren durchgeführt und Fahrten mit schweren Fahrzeugen sind nur auf befestigten Wegen oder im definierten Fahrübungsgelände erlaubt.

Das VBS setzt alles daran, die Belastungen der Umwelt so gering wie möglich zu halten.

Link Umweltleitbild VBS


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Link Kataster der belasteten Standorte

Kennzahlen und Leistungsausweis Von rund 2200 Zielgebieten auf Schiessplätzen und 8700 Einträgen auf Betriebsstandorten ist rund ein Viertel im Kataster eingetragen. Auf den militärischen Schiessplätzen und Schiessanlagen wurden bis zum heutigen Zeitpunkt rund 98 800 Quadratmeter belasteter Boden saniert. Dies entspricht einer Fläche von etwa 14 Fussballfeldern. Mit der hohen Anzahl Objekte im Kataster der belasteten Standorte bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten viel zu tun.

Energie und Treibhausgasemissionen Rund 40 Prozent des VBS-Energieverbrauchs ist auf den Immobilienbereich zurückzuführen. Angesichts des Klimawandels und der begrenzten Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen ist es gerade hier unabdingbar, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu senken. armasuisse Immobilien als Eigentümervertreterin des VBS und Bewirtschafterin des umfangreichen Portfolios kommt dabei eine Vorbildrolle zu. Umwelt­ wirkungen des Immobilienportfolios zu zu bewerten und zu steuern hat deshalb einen hohen Stellenwert.

armasuisse Immobilien nimmt eine aktive Rolle bei der Umsetzung der Initiative «Vorbild Energie und Klima» ein. Der Bundesrat hat an seiner Sitzung vom 3. Juli 2019 beschlossen, anknüpfend an die Energiestrategie 2050 die Treibhausgasemissionen der Bundesverwaltung stärker zu senken. Er hat dazu das «Klimapaket Bundesverwaltung» verabschiedet. Dieses gibt die Stossrichtung für weitere Massnahmen zum Flugverkehr, zur Fahrzeugflotte und zum Gebäudebereich vor. Das VBS hat demnach seine CO2 -Emissionen bis 2030 um mindestens 40 % gegenüber dem Jahr 2001 zu senken, zudem sollen die restlichen Treibhausgasemissionen durch Emissionsminderungszertifikate kompensiert werden. Die dafür ausgearbeiteten Umsetzungskonzepte Gebäudesanierungen, Stromund Wärmeproduktion, sowie Ladestationen sind vom Bundesrat im September 2020 zur Umsetzung freigegeben worden. Mit dem Aktionsplan Energie und Klima VBS legt das VBS seine energiepolitischen Ziele für die Periode 2021–2030 fest. Der Aktionsplan löst damit das bisherige Energiekonzept VBS ab. Die bundesrätliche Vorgabe aus dem «Klimapaket Bundesverwaltung» ist Bestandteil dieses Aktionsplans. Das VBS will im Energie- und Klimabereich eine Vorbildrolle einnehmen. Die Vorgaben, Strategien und Restriktionen von Bund und VBS im Energiebereich hat die Organisation übernommen, weiterentwickelt und konkretisiert. So hat sie sich das Ziel gesetzt, ihre Immobilien mit Strom und Wärme zu versorgen, die vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen; ein hoher Anteil davon sogar aus Eigenproduktion um bis 2030 den CO2 -Ausstoss der Immobilien um weitere 50 Prozent gegenüber dem Jahr 2019 zu reduzieren. Die Zielvorgaben werden in eigenen technischen Vorgaben weiter konkretisiert. Darin wird festgehalten, dass bei allen energierelevanten Bauvorhaben der Energiebedarf zwingend minimiert, der CO2-Ausstoss reduziert und die Produktion von erneuerbarer Energie berücksichtigt werden muss. Für jedes grössere Bauvorhaben wird ein Energiekonzept entwickelt, das die konkreten Zielwerte bereits in der Planungsphase festlegt. Beheizte Neu- und Umbauten werden nach dem passendsten Minergie-Standard ausgeführt.


Umweltverträgliches Immobilienmanagement

armasuisse Immobilien leistet einen wertvollen Beitrag zur klimaneutralen Bundesverwaltung.

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Zielvorgabe: 100 Prozent erneuerbare Energie Bei sämtlichen Neu- und Umbauten muss die benötigte Wärme für den Betrieb des Gebäudes zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen stammen und es wird geprüft, ob Elektrizität erneuerbar produziert werden kann.

Treibhausgasemissionen reduzieren Der Energieverbrauch des umfassenden Portfolios bringt eine grosse Klimawirkung mit sich. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz tragen dazu bei, den Energieverbrauch und die Treibausgasemissionen zu reduzieren.

Sämtlicher aus dem Netz bezogener Strom stammt mehrheitlich aus Wasserkraft und ist ebenfalls erneuerbar. Der Einsatz nicht erneuerbarer Energieträger beschränkt sich auf Anwendungen, die aus verteidigungstechnischen Gründen zwingend sind. Auch Liegenschaften, die dem Dispositionsbestand zugewiesen sind, bilden hier eine Ausnahme.

Stand Umsetzungskonzepte Klimapaket Die Umsetzungskonzepte Gebäudesanierungen, Strom- und Wärmeproduktion sowie Ladestationen beziehen sich auf Gebäude im Eigentum des Bundes in der Schweiz und berücksichtigen die sozialen, ökologischen und ökonomischen Aspekte unter Beachtung des Lebenszyklus.

Aufbauplan Konzept Gebäudesanierungen Bis 2030 werden die bestehenden Ölheizungen durch Anlagen mit erneuerbaren Energieträgern ersetzt (Bedarf minus 90 Prozent gegenüber Basisjahr 2001), unabhängig vom Ende ihrer Lebensdauer. Die bestehenden Erdgasheizungen sind durch erneuerbare Energieträger zu ersetzen oder mit Biogas zu betreiben (Bedarf minus 65 Prozent gegenüber Basisjahr 2001). Der Ölbedarf konnte bis 2021 bereits um 38 Prozent und das Die Einführung eines Gebäudeenergieausweises Erdgas um 55 Prozent reduziert werden. Damit für militärische Bauten ermöglichte es, den ist die Umsetzung zur Zielerreichung auf Kurs. Zustand der Gebäudehüllen und der Gebäudetechnik von rund 1000 Objekten übersichtlich Aufbauplan Konzept Stromdarzustellen. Die Bestandsaufnahme zeigt und Wärmeproduktion eindeutig, dass viele ältere Objekte im Portfolio Der Ausbau der Stromproduktion wird auf den einer energetischen Sanierung bedürfen. geeigneten Flächen aktiv forciert. Die Stromproduktion wird bei Neubauten, Gesamtsanierungen Bei 61 Arealen wird zurzeit das Programm oder Betriebsoptimierungen immer berücksich«Energieplanung Areal» angewendet. Damit tigt und geprüft. Bis 2030 wird mit dem Bau identifizieren Fachleute auf den Arealen kon- von Photovoltaikanlagen die Stromproduktion krete Massnahmen zur betrieblichen Energie­ auf militärischen Bauten auf 25 GWh/a erhöht. optimierung. Im Jahr 2021 lag diese im Vergleich dazu bei gut 7.2 GWh. Das Kompetenzzentrum Energie unterstützt den Vollzug im Bereich Energie. Es erarbeitet beispielsweise technische Vorgaben, Formulare und Checklisten und unterstützt das Immobilienmanagement in fachlichen Belangen. Damit verfügt armasuisse Immobilien über ein Instrument, das die Steuerung des Energieverbrauchs mit Blick auf die Zukunft erlaubt.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Aufbauplan Konzept Ladestationen Der Aufbauplan umfasst die Elektro-Ladestationen der Verwaltungsfahrzeuge. Das Konzept für Ladestationen für militärische Elektro-Fahrzeuge erfolgt separat. Das Ziel, bis 2022 zehn Ladestationen an drei Standorten zu errichten, konnte bereits im Jahr 2020 erreicht werden: für die Verwaltungsfahrzeuge sind zehn Ladestationen an sechs verschiedenen Standorten installiert worden. Kennzahlen und Leistungsausweis Mittels Energiestatistik überprüft armasuisse Immobilien jährlich, wie die Zielvorgaben eingehalten werden. In der Energieperiode 2021 (1.7.2020–30.6.2021) betrug der Energieverbrauch für die Wärmeversorgung der Immobilien 918 000 Gigajoule (GJ). Damit liesse sich eine Kleinstadt mit knapp 17 500 Haushalten während eines Jahres beheizen. 48 Prozent dieser Energie stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Damit stieg der Anteil erneuerbarer Energie an der Wärmeversorgung um 7 Prozentpunkte. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Wärmebedarf um 12 Prozent, begründet durch die höhere Auslastung und überdurchschnittliche Nutzung der Gebäude, sowie zusätzliche Provisorien aufgrund der Covid-19-Situation und des kälteren Winters.

Der Stromverbrauch ist gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozent gestiegen und betrug im Berichtsjahr rund 704 000 GJ. Damit könnten rund 35 500 durchschnittliche Schweizer Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Die gesamte Elektrizität stammt aus erneuerbaren Quellen, vorwiegend aus Wasserkraft und davon 20 Prozent aus der höchsten Qualitätsstufe «naturemade star». Die Treibhausgasemissionen sind 2021 im Vergleich zum Vorjahr wieder angestiegen. Verantwortlich dafür war unter anderem die höhere Auslastung und überdurchschnittliche Nutzung der Gebäude, sowie die kälteren Temperaturen, welche einen Anstieg der Heizgradtage zur Folge hatten.


Umweltverträgliches Immobilienmanagement

Energieverbrauch Wärme

Energieverbrauch Elektrizität

Gigajoules (GJ)

Gigajoules (GJ)

31

1 000 000 900 000 800 000 700 000

700 000

600 000

600 000

500 000

500 000

400 000

400 000

300 000

300 000

200 000

200 000

100 000

100 000

2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021

Biogas

Eingekauft, erneuerbare Quellen

Fernwärme erneuerbar

Eigenproduktion, erneuerbare Quellen

Holz Wärmepumpe Flüssiggas Fernwärme nicht erneuerbar Erdgas Heizöl Extraleicht

Treibhausgasemissionen Tonnen CO2 -e

60 000 50 000 40 000 30 000 20 000 10 000

2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1) Indirekte energiebezogene Treibhausemissionen (Scope 2) Zielpfad CO2


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Biodiversität

Bedrohte Brutvogelarten der Roten Liste sind auf VBS-Arealen signifikant weiter verbreitet als in der restlichen Schweiz.

Link Web-Geoinformationssystem (WebGIS) der schützenswerten Lebensräume gemäss NLA* *(passwortfreier Zugang mit Benutzername «Gast»)

Link Rote Liste Brutvögel

Die ökologische Infrastruktur wird ausgebaut Flächen aus dem Dispositionsbestand, die einen hohen Naturwert aufweisen, werden in erster Linie an Gemeinden oder Naturschutzorganisationen veräussert. Damit können Auflagen im Bereich Natur- oder Denkmalschutz an die Käufer übertragen werden, was die nachhaltige Nutzung der Flächen auch nach dem Verkauf gewährleistet. Mit diesem Beitrag engagiert sich das VBS im Rahmen des Aktionsplans Biodiversität des Bundesamtes für Umwelt (BAFU) dafür, die ökologische Infrastruktur zu erhalten.

In ihrer Rolle als eine der grössten Landeigentümerinnen der Schweiz fällt armasuisse Immobilien eine spezielle Verantwortung zur Förderung der Biodiversität zu. Die Flächen, die durch das VBS genutzt werden, sind ökologisch oft besonders wertvoll, weil sie extensiv genutzt werden, abgelegen liegen oder vor anderen Nutzungsinteressen geschützt sind. Während die militärische und zivile Nutzung dieser Flächen die Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume stört, bietet die Grösse des Portfolios hingegen eine einmalige Chance, die Biodiversität gezielt zu fördern. Digitale Übersicht zu schützenswerten Lebensräumen Die militärische Nutzung kann die Biodiversität Das Web-Geoinformationssystem (WebGIS) zeigt dann begünstigen, wenn durch die Nutzung als digitale Karte die schützenswerten LebensFeuchtgebiete oder Flächen mit Pioniervegeta- räume auf Waffen-, Schiess- und Militärflugplättion – das heisst Pflanzenarten in neu geschaf- zen. Sie dient als Leitplanke für die Bau- und fenen Lebensräumen – entstehen. Sie kann sie Verpachtungsaktivitäten von armasuisse Immoaber auch beeinträchtigen, so durch die Versie- bilien. Die regionalen Beauftragten des Kompegelung des Bodens, wenn Lebensräume getrennt tenzzentrums Natur aktualisieren das System werden oder durch Fahr- und Fluglärm. Mit dem laufend. Programm «Natur – Landschaft – Armee (NLA)» will das Kompetenzzentrum (KOMZ) Natur und Kennzahlen und Leistungsausweis Denkmalschutz die militärische Nutzung, die Für alle 185 naturrelevanten Areale des Sachplans landwirtschaftliche Nutzung und die Naturwer- Militär ist ein NLA-Dossier entweder in Erarbeite an den Standorten möglichst miteinander in tung oder wird bereits umgesetzt. Aktuell sind Einklang bringen. Das KOMZ definiert Schutz- auf VBS-Flächen 6704 Hektaren als schützensziele, bestimmt geschützte Gebiete oder regt werte Lebensräume deklariert. an, dass die Nutzung der Flächen auf ihren ökologischen Wert abgestimmt wird. Die Wirkung des Programms wird jährlich mit einem Biodiversitätsmonitoring überprüft. Es ist abgestimmt auf die Biodiversitätsstrategie und das entsprechende Monitoring des Bundes. Als Indikator für den Landschaftszustand der VBS-Flächen dienen die Brutvögel. Indikator für den Zustand der Lebensräume sind die Gefässpflanzen. Das Ergebnis des Biodiversitätsmonitorings 2021 zeigt: Die mittlere Artenzahl von bedrohten Arten der Roten Liste ist auf VBS-Arealen deutlich höher als in der restlichen Schweiz. Dies kann direkt auf den überdurchschnittlich hohen Anteil geschützter Lebensräume zurückgeführt werden. Förderungswürdige Gefässpflanzen finden sich ebenfalls deutlich häufiger auf VBS-Arealen als im Rest der Schweiz. Es handelt sich dabei um Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen oder um Zielarten, die für die Umweltziele Landwirtschaft, Pionierstandorte oder Feuchtgebiete definiert sind.


Umweltverträgliches Immobilienmanagement

Militärische Areale entwickeln sich zu ökologischen Oasen Grosse Teile der schweizerischen Landschaft werden durch die Bevölkerung intensiv genutzt. Dies kann die jeweiligen Ökosysteme beeinträchtigen. Dagegen haben sich die Areale der Armee innerhalb der Landschaft zu ökologischen Oasen entwickelt und dienen vielen Menschen als Naherholungsgebiet. Die militärische Nutzung begünstigt die Biodiversität dadurch, dass die Gebiete über Jahrzehnte hinweg wenig gedüngt, gepflügt und überbaut wurden. Seit nunmehr 20 Jahren fördert das VBS ausserdem die Vielfalt der Arten und ihrer Lebensräume auf den Armeearealen durch das Programm Natur-Landschaft-Armee (NLA). Dieses Engagement lohnt sich: Der Anteil an schutzwürdigen Weiden und Wiesen ist auf Armeearealen dreimal höher als in der restlichen Schweiz. Auch rund zwei Drittel der vom Aussterben bedrohten Vogel- und Pflanzenarten kommen häufiger vor. Erstmals sind diese Biodiversitätsaspekte verschiedener militärischer Waffen-, Schiess- und Flugplätze für die Öffentlichkeit aufgearbeitet worden: Die neuen NLA-Flyer geben Einblicke in die Biodiversität der militärischen Areale und liefern spannende Informationen zu den Lebensräumen und besonderen Arten des jeweiligen Standorts. Die Flyer laden ein, auf Entdeckungsreise zu gehen.

Link Natur – Landschaft – Armee

Waffenplatz Reppischtal: Grundwasser bleibt sauber, dank künstlichem Kugelfang Die bestehende Kurzdistanz-Schiessanlage dient der Infanterieschule auf dem Waffenplatz Zürich-Reppischtal bei Birmensdorf zu Ausbildungszwecken. Sie wurde aus Kapazitätsgründen durch zwei künstliche Schiessboxen erweitert. Das Besondere daran: Das neue Kugelfangsystem hält Schadstoffe zurück, die aus Geschossen austreten können. Bei konventionellen Schiessanlagen entstehen durch den Schiessbetrieb Schadstoffbelastungen im Bereich des Kugelfanges, da die in den Geschossen enthaltenen Schwermetalle in die Umwelt gelangen können. Deshalb sind die neuen künstlichen Kugelfänge komplett emissionsfrei angelegt. Das heisst sie halten Schadstoffe zurück, damit diese nicht ausgewaschen und ins Grundoder Oberflächenwasser gelangen können. Der gesamte Kugelfang ist dazu vollständig abgedichtet. Er sammelt das anfallende Sickerwasser, das über einen Kontrollschacht sicher abfliesst. Das Wasser durchläuft anschliessend ein sich hinter dem Kugelfang befindliches Filterbecken. Dabei stellen regelmässige Probenahmen sicher, dass die erforderliche Reinigungsleistung immer eingehalten wird. Letztlich fliesst das so filtrierte und gereinigte Wasser durch den Kontrollschacht in die Reppisch. Ähnliche Systeme kommen derzeit auch international – beispielsweise in Finnland – zur Anwendung und werden ebenfalls zur Reinigung von Strassenabwässern eingesetzt.

Waffenplatz Zürich-Reppischtal bei Birmensdorf, ZH

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Nachhaltige Beschaffungspraxis Eine Beschaffung, die transparent ist und einen fairen Umgang mit Lieferanten sicherstellt, ist für armasuisse Immobilien ein zentrales Anliegen. Das Bewusstsein, dass beim Einkauf nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden müssen, hat an Bedeutung gewonnen.

Digitale Vermessung des Armeelogistikcenters Burgdorf (BE)


Nachhaltige Beschaffungspraxis

In diesem Kapitel behandelte SDGs

armasuisse Immobilien strebt bezüglich Beschaffungsprofessionalität und Nachhaltigkeit eine Vorbildrolle innerhalb des Bundes an.

Transparente und nachhaltige Beschaffung

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genschaftsorganen des Bundes und arbeitet in der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB) mit. armasuisse Immobilien beteiligte sich ebenfalls federführend am Aufbau des «Monitorings nachhaltige Beschaffung Bau», welches das Beschaffungscontrolling des Bundes umsetzt. In diesem Monitoring wird überprüft, wie die Zuschläge über den WTO-Schwellenwerten, die Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen.

Die Lieferkette der Baubranche beinhaltet eine Vielzahl von Umwelt- und Sozialwirkungen, wie Ressourcenverbrauch, CO2 -Emissionen, Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Mit den rund 6500 Aufträgen an die Bauwirtschaft und Ausgaben von knapp 410 Millionen für Planerund Bauleistungen gehört armasuisse Immobilien zu den grossen Bauherren in der Schweiz. Über eine transparente und nachhaltige Be- Nachhaltigkeit innerhalb des öffentlichen schaffungspraxis kann armasuisse die vielfältigen Beschaffungsrecht eingefordert Die Umweltkriterien werden bei der SpezifikaWirkungen in der Lieferkette adressieren. tion der Ausschreibungen integriert. Bei den armasuisse Immobilien untersteht dem öffent- Sozialthemen verpflichtet armasuisse Immobilichen Beschaffungsrecht des Bundes. Beschaf- lien ihre Lieferanten sowie deren Subunternehfungen von Gütern (Produkte, Dienstleistungen, men, die geltenden Arbeitsschutz- und ArbeitsBauwerke) sollen entsprechend diesem Beschaf- bestimmungen sowie das Prinzip der Lohnfungsrecht über ihren gesamten Lebensweg gleichheit einzuhalten. hohen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Anforderungen genügen. Als Teil der Kennzahlen und Leistungsausweis Bundesverwaltung setzt armasuisse Immobilien Betrachtet man die Gesamtsumme der vergedie Empfehlungen der Beschaffungskonferenz benen Aufträge, wurden im Jahr 2021 über 98 des Bundes (BKB) um. Überdies gibt sich arma- Prozent aller beschafften Leistungen mit schriftsuisse in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie weitere lichen Normverträgen bestellt. Daneben zeigt Vorgaben, um eine transparente und nachhal- das Monitoring Nachhaltige Beschaffung Bau, tige Beschaffung umzusetzen. dass die Nachhaltigkeitsanforderungen bei Planerleistungen und Wettbewerben vollständig Koordiniert und breit abgestützt erfüllt worden sind. Bei den Bauleistungen liegt Bei der Umsetzung setzt armasuisse Immobilien der Umsetzungsgrad der Nachhaltigkeitsanforauf die Koordination mit Partnern und beteiligt derungen in den jeweiligen Kategorien zwischen sich aktiv an der Entwicklung nachhaltiger Be- 92 und 100 Prozent Das Monitoring bestätigt schaffungskriterien in der Baubranche. Sie ko- die Bestrebungen von armasuisse Immobilien, operiert dabei mit den anderen Bau- und Lie- nachhaltig zu beschaffen.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

BIM – So sieht Immobilienplanung im digitalen Zeitalter aus

Der Nachhaltigkeit bereits bei der Planung mehr Gewicht geben

Gemäss der Strategie «Digitale Schweiz» des Bundes wird die Building Information Modeling (BIM)-Methode ab 2025 als Standard für die Projektabwicklung für neue Immobilienprojekte eingesetzt. Hinter der BIM-Methode steht die Philosophie, den gesamtem Lebenszyklus eines Gebäudes – von der Konzeptphase über die Bauphase und den Betrieb bis hin zum Rückbau – digital zu erfassen und das kollaborative und koordinative Zusammenarbeiten zu fördern. Sie vernetzt die Gebäudegeometrie mit Informationen zum Aufbau, der Konstruktion und der Leistungsfähigkeit von Bauwerken und ermöglicht dadurch effizientere und kostengünstigere Abläufe bei der Planung, dem Bau und insbesondere im Betrieb einer Immobilie. Kurzum gesagt, mit der BIM-Methode ist die Immobilienplanung und -bewirtschaftung im digitalen Zeitalter angekommen.

Mit der Totalrevision des Bundesgesetztes und der Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB / VöB), die am 1. Januar 2021 in Kraft getreten ist, hat sich ein Kulturwandel im schweizerischen Vergaberecht vollzogen. Die Vergabestellen sind aufgefordert, in Ausschreibungen vermehrt Zuschlagskriterien zu formulieren, die auf Qualität und Nachhaltigkeit ausgerichtet sind. Der Zuschlag soll nicht mehr an das wirtschaftlich günstigste, sondern an das vorteilhafteste Angebot erfolgen.

Auf strategischer Ebene haben die vier Bauorgane des Bundes (BLO) – das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), der ETH-Rat, armasuisse Immobilien sowie das Bundesamt für Strassen (ASTRA) – eine gemeinsame Strategie zur Anwendung digitaler Methoden geschaffen. Diese beinhaltet die Planung, Erstellung, Nutzung und den Betrieb von Bauwerken des Bundes. Damit können die Anforderungen der Strategie «Digitale Schweiz» und auch die Anwendung des öffentlichen Beschaffungsrechts, Prozesse und Abläufe sowie Normen und Standards einheitlich umgesetzt werden. Für die Schweizer Bauwirtschaft bedeutet die vorliegende Strategie der BLO zudem, dass nun verbindliche Grundlagen verfügbar sind: Die Bauwirtschaft muss die Herausforderungen der Digitalisierung ebenfalls meistern, um auch künftig Bauaufträge des Bundes ausführen zu dürfen. In der Praxis hat armasuisse Immobilien im Jahr 2021 acht Bauvorhaben bei der Planung mit der BIM-Methode begleitet. Den dadurch gesammelten Erfahrungsschatz wird sie 2022 mit Infrastruktur- und Umbauprojekten erweitern; dies vor dem Hintergrund die nötigen IT-Anwendungen und Daten zu beschaffen, die Mitarbeitenden zu schulen und die Prozesse praxisorientiert zu erarbeiten und umzusetzen.

Link Strategie Digitale Schweiz Link Strategie digitale Methoden BLO und ASTRA

armasuisse Immobilien konkretisiert die Umsetzung, indem eine Arbeitsgruppe – bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Baumanagements als Auftraggeber und des Portfolio- und Umweltmanagements als Vorgabestelle für Nachhaltigkeitsstandards – einen Katalog mit Nachhaltigkeitsanforderungen definiert hat. Der Katalog liefert Anregungen und dient als Anhaltspunkt, wie dem Aspekt der Nachhaltigkeit bei Ausschreibungen mehr Gewicht beigemessen werden kann. Die Projektleiterinnen und Projektleiter können mit Hilfe dieses Katalogs die im jeweiligen Projekt vorausgesetzten Anforderungen auswählen und in ihre Ausschreibung als Zuschlagskriterien integrieren. Dadurch wird dem Aspekt Nachhaltigkeit bereits bei der Wahl der Planerinnen und Planer ein angemessenes Gewicht verliehen und es können Auftragnehmende verpflichtet werden, die in diesem Bereich über umfassende Kenntnisse verfügen.

Link Bundesgesetz und Verordnung über das öffentliche Beschaffungswesen (BöB / VöB)


Nachhaltige Beschaffungspraxis

Monitoring Nachhaltige Beschaffung Bau Das Monitoring Nachhaltige Beschaffungen wurde 2016 ins Leben gerufen und erfasst die Beschaffungen für Planer- und Bauleistungen über den WTO-Schwellenwerten. Dem Monitoring unterliegen die drei Bau- und Liegenschaftsorgane (BLO) des Bundes, nämlich das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL), armasuisse Immobilien, der ETH-Rat sowie das Bundesamt für Strassen (ASTRA). Kriterien zum Umweltschutz, zur Gesundheit und zum Ressourcenverbrauch gibt es im Bauwesen schon seit langer Zeit. Diese Kriterien münden im Hochbau verschiedentlich in Labels wie zum Beispiel Minergie, Eco oder Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS. Die Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB) hat diese Bestrebungen stets gefördert und bei Bundesbauten eingefordert. Die Standardverträge der KBOB enthalten die entsprechenden Vorgaben und fordern sie von den beauftragten Planern und Unternehmungen ein. Mit dem Monitoring nachhaltige Beschaffung Bau können diese Bestrebungen nun auch überprüft werden. Bei der Auswertung wurden jeweils Zuschläge betrachtet, bei denen Nachhaltigkeitsanforderungen relevant waren.

Auswertung Monitoring nachhaltige Beschaffung Hoch- und Tiefbau: Planerleistungen und Wettbewerbe Umsetzungsgrad in Prozent

100%

100%

100%

100%

Lebenszykluskosten

Standards im Bereich Gesundheit und/ oder Behaglichkeit (Hochbau) bzw. Lärm/Sicherheit (Tiefbau)

Einhalten von Arbeitsschutzbestimmungen, Arbeitsbedingungen und Lohngleichheit

Standards im Bereich Ökologie

Umsetzungsgrad der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Ausschreibungen für Planerleistungen und Wettbewerbe in den Bereichen Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie der Beschaffungsstellen für das Jahr 2021.

Auswertung Monitoring nachhaltige Beschaffung Hoch- und Tiefbau: Bauleistungen Umsetzungsgrad in Prozent

Link Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB)

100%

Einhalten von Arbeitsschutzbestimmungen, Arbeitsbedingungen und Lohngleichheit

99%

Standards im Bereich Ökologie

92%

Standards im Bereich Gesundheit und/oder Behaglichkeit (Hochbau) bzw. Lärm/Sicherheit (Tiefbau)

Umsetzungsgrad der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Ausschreibungen für Bauleistungen in den Bereichen Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie der Beschaffungsstellen für das Jahr 2021.

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Nachhaltiges Bauen armasuisse Immobilien realisiert jedes Jahr rund 750 Neu- und Umbau-, Erneuerungs- und Instandsetzungsprojekte. Bei deren Planung lässt sich beispielsweise der künftige Energieverbrauch der betroffenen Immobilien massgeblich beeinflussen. Folglich ist armasuisse Immobilien ein wichtiger Partner bei der Umsetzung der «Strategie Nachhaltige Entwicklung» des Bundesrats, die auch die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen des Bundes formuliert. armasuisse Immobilien baut nach den geltenden Gesetzen und Normen (z. B. SIA). Daneben wendet sie die Empfehlungen der KBOB an und hat eigene technische Vorgaben in verschiedenen Bereichen. Für gewisse Objekttypen wird beispielsweise der Minergie-P-Eco Standard gefordert. Die Organisation verfolgt das Ziel, bei Neubauten konsequent den Minergie-Standard oder einen gleichwertigen Standard umzusetzen. Dadurch können der betriebliche Energieaufwand erheblich reduziert und Ressourcen optimal eingesetzt werden.

Engagiert und vernetzt armasuisse Immobilien engagiert sich in verschiedenen Organisationen für das nachhaltige Bauen. So ist sie Mitglied der KBOB und im «Netzwerk nachhaltiges Bauen Schweiz» und hat sich aktiv beim Überarbeiten der KBOB-Publikation «Nachhaltiges Immobilienmanagement» eingebracht. Gemeinsam mit der Fachgruppe nachhaltiges Bauen der KBOB leistet armasuisse Immobilien damit einen Beitrag zum kontinuierlichen Austausch unter Bundes-, Kantonsund Gemeindevertreterinnen und -vertretern. Die Fachgruppe arbeitet gemeinsam an der Weiterentwicklung der Empfehlungen der KBOB.

Link Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren (KBOB).

Kennzahlen und Leistungsausweis Im vergangenen Jahr konnten die Anzahl Minergie-Objekte weiter ausgebaut werden. Die folgende Tabelle zeigt den Status im Bereich Minergie-Standards Ende 2021.

Anzahl von nachhaltigen Gebäudezertifizierungen, -ratings und Gütesiegeln Standard

MINERGIE MINERGIE A MINERGIE A Eco MINERGIE P MINERGIE P Eco Total Energiebezugsfläche (zertifiziert und unzertifiziert)

2019

2020

2021

Energiebezugs­fläche gesamt in m2

Energiebezugs­fläche gesamt in m2

Energiebezugs­fläche gesamt in m2

55 492

19 124

78 910

2001

1760

1760

520

6620

6620

168 018

179 987

191 140


Im Dialog mit Gesellschaft und Politik

Im Dialog mit Gesellschaft und Politik armasuisse Immobilien ist in der ganzen Schweiz präsent und verfügt über vielfältige Berührungspunkte mit der Bevölkerung. Armeeareale werden nicht nur für militärische Zwecke genutzt, sondern auch für die Landwirtschaft, für Veranstaltungen und sportliche Grossanlässe zur Verfügung gestellt. Ein gutes Zusammenspiel mit Gesellschaft und Politik ist deshalb besonders wichtig.

Stadtkaserne Chur (GR)

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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

In diesem Kapitel behandelte SDGs

Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen

Hand in Hand: Militärische und zivile Nutzung Bei Standortentscheiden werden – wo möglich und sinnvoll – die Synergien zwischen militärischer und ziviler Nutzung ausgeschöpft. Dies ermöglicht der Zivilbevölkerung, zahlreiche Areale als Naherholungsgebiete zu nutzen. In Chur ist eine neue Kaserne etwas ausserhalb der Stadt auf dem Rossboden geplant. Das aktuelle Kasernenareal in der Stadt soll daher dem Kanton und der Stadt verkauft und anschliessend für zivile Nutzungen erschlossen werden (siehe Seite 41).

armasuisse Immobilien ist in der ganzen Schweiz präsent und verfügt über vielfältige Berührungspunkte mit der Bevölkerung, den Gemeinden und Städten. Die militärische Nutzung der Anlagen wirkt sich auf die umliegenden Ortschaften aus. Grosse Areale stehen gleichzeitig der Bevölkerung als Naherholungsgebiet zur Verfügung oder werden für Kultur- und Vereinsveranstaltungen genutzt. Gut mit der Gesellschaft und der Politik zusammenzuarbeiten, ist deshalb besonders wichtig. armasuisse Immobilien unterhält zudem verschiedene Managementsysteme, die potenziell Gemeinsam mit den Nutzern engagiert sich negative Auswirkungen auf die lokale Bevölkearmasuisse Immobilien dafür, die militärischen rung durch den militärischen Betrieb eindämmen. Bedürfnisse mit den Anliegen der lokalen Bevöl- Dazu gehört beispielsweise das Schiesslärmmakerung abzustimmen und pflegt mit Gemeinde- nagementsystem. Das VBS hat in den Jahren vertreterinnen und -vertretern sowie Stadt- und 2012 bis 2016 die Lärmimmissionen sämtlicher Kantonsregierungen einen offenen Dialog. Vor weiterhin militärisch genutzten Waffen- und Ort ist der jeweilige Waffenplatzkommandant Schiessplätze berechnet, um die Priorität der die zentrale Ansprechperson, den armasuisse Lärmsanierung festzulegen. Von den rund 140 Immobilien in den Dialog einbezieht. Bei grös­ Waffen- und Schiessplätzen, die dieser Grobbeseren Waffenplätzen ist die Organisation durch urteilung unterzogen worden sind, könnten bei einen Beauftragten im jeweiligen Waffenplatz-­ gut 40 Plätzen die Grenzwerte überschritten Board vertreten. sein. Die Prüfung lärmreduzierender Massnahmen ist inzwischen fortgeschritten und erfolgt etapBei Neu- oder Umbauten von militärischen An- penweise. Im Rahmen der Lärmsanierung werlagen erfolgt eine enge Zusammenarbeit im den die Lärmimmissionen auf der Grundlage Rahmen von sogenannten militärischen Plange- der aktuellen Nutzung im Detail ermittelt, annehmigungsverfahren (MPV). Darin werden die schliessend werden alle möglichen Massnahmen Bauprojekte durch das Generalsekretariat VBS, zur Lärmreduktion geprüft und wo sinnvoll und Bereich Raum und Umwelt, auf ihre Rechtskon- realisierbar umgesetzt. Die Realisierung der formität überprüft. Betroffene Privatpersonen, ersten baulichen Massnahmen ist im Gang. Ziel Organisationen, Gemeinden, Kantone und der Lärmsanierungen ist es, die Bevölkerung von Bundesbehörden werden in die Beurteilung Lärm zu entlasten. Zudem soll für Armee, Beeinbezogen und die Planungsunterlagen werden hörden und Bevölkerung Rechts- und Planungsöffentlich aufgelegt. sicherheit bestehen.

Von Schiesslärm betroffene Gebäude und Personen

2019

2020

2021

Betroffene Gebäude mit Überschreitung des Immissionsgrenzwerts (IGW) (Schiesslärm)

175

200

249

Betroffene Personen in Gebieten mit Überschreitung des Immissionsgrenzwerts (IGW) (Schiesslärm)

661

718

878

Die Anzahl betroffener Gebäude und Personen hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen. Dies ist mit den fortschreitenden Detailuntersuchungen zu erklären, die genauere Aussagen über lärmbetroffene Liegenschaften und Gebiete zulassen.

Weitere Instrumente, um das Umfeld vor Immissionen zu schützen, bestehen für den Bereich Gewässer- und Bodenschutz, Naturschutz, Energie, Luftreinhaltung, Denkmalschutz und Störfallvorsorge. Über den Bereich Interessenwahrung sammelt und analysiert armasuisse Immobilien unterschiedliche Anfragen aus Politik und Gesellschaft. Nebst der Analyse der Medienberichterstattung betreibt sie ein qualitatives Monitoring, welches die lokalen Gegebenheiten berücksichtigt und nimmt sich der Anliegen der Bevölkerung an.


Im Dialog mit Gesellschaft und Politik

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Kanton und Bund spannen nachhaltig zusammen Im Juni 2021 ist das neue dreistöckige Logistikgebäude «Ersatzbau Süd» in Oberdorf, Kanton Nidwalden, an seine zukünftigen Nutzer übergeben worden. Bei der Armee als auch beim Kanton wurde der Platzmangel in den letzten Jahren ein zunehmendes Problem. Mit dem multifunktionalen 86 Meter langen und 16 Meter hohen Gebäude wurde nun Abhilfe geschaffen. Der Bau ist ein partnerschaftliches Gemeinschaftswerk des Kantons Nidwalden und armasuisse Immobilien und grenzt an das Kasernenareal in Wil. Sowohl das kantonale Amt für Militär und Bevölkerungsschutz als auch das Kompetenzzentrum für Friedensförderung im internationalen Rahmen SWISSINT, profitieren nun von den modernen zweckorientierten Räumlichkeiten. Die schlichte Holzfassade und die grossen Fenster betten das Gebäude sanft in die Umgebung ein und erlauben ausserdem eine optimale Nutzung des natürlichen Lichts. Die Immobilie hat zudem eine mit zwei Elektroladestationen ausgestattete Tiefgarage, die ausserhalb der Betriebszeiten auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Auf dem Dach befindet sich eine 1800 Quadratmeter grosse Photovoltaikanlage, die rund 180 000 Kilowattstunden [kWh] Strom liefert und damit unter anderem das Gebäude selbst versorgen kann.

Logistikgebäude Ersatzbau Süd, Oberdorf, NW

Verkauf der Stadtkaserne Chur eröffnet eine städtebaulich nachhaltige Arealentwicklung Der Waffenplatz Chur soll weiterhin und langfristig aufrechterhalten werden – darin sind sich das VBS, der Kanton Graubünden und die Stadt Chur einig. Allerdings hiesse das auch, dass die Kaserne dafür umfassend saniert oder neu gebaut werden müsste. Im Zuge einer Variantendiskussion wurde daher entschieden, das aktuelle Kasernenareal dem Kanton und der Stadt zu verkaufen und eine neue Kaserne etwas ausserhalb auf dem Rossboden zu realisieren. Dieses Gebiet wird bereits heute von der Armee für Schiessübungen und Ausbildungen genutzt. Nachdem die Bürgergemeinde dem Landabtausch zu gestimmt hat, hat das Churer Stimmvolk Ende September 2021 ebenso den Kauf der Stadtkaserne bewilligt. Damit wurde der Weg für eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung des zentral gelegenen Areals geebnet. Gemäss Zeitplan soll bis 2030 die militärische Logistik des Stadtkasernenareals in einen Neubau auf den Rossboden verlegt und das Stadtkasernenareal anschliessend an die Stadt und an den Kanton übergeben werden. Das Gebiet, das der Stadt zusteht, soll zu einem Drittel der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, während auf zwei Dritteln des Areals Wohn- und Gewerbeflächen vorgesehen sind. Über die genauen Pläne dürfen die Churer Stimmbürgerinnen und Stimmbürger voraussichtlich im Jahr 2027 abstimmen.

Stadtkaserne Chur, GR


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer

1143 Gebäude und Anlagen wurden 2021 einer Zustandsbeurteilung unterzogen.

Armee-Anlagen unterliegen einer intensiven Nutzung. In Unterkünften und Ausbildungsbauten, aber auch in der Logistikinfrastruktur sowie auf grossen offenen Landflächen wie Schiess- und Übungsplätzen muss die Sicherheit der verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer gewährleistet sein. Potenziell schädliche Einwirkungen auf Personen sollen frühzeitig erkannt und Massnahmen umgesetzt werden, um Unfälle zu vermeiden oder zu vermindern. Um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten, sind periodisch Sanierungen notwendig, besonders im Bereich Brandschutz sowie zum Schutz vor natürlichen Gefahren wie Erdbeben, Hochwasser oder Radonstrahlung. Das Alter der Anlagen spielt dabei eine wichtige Rolle. Denn viele Bauten stammen aus einer Zeit, in der noch andere Standards galten. Angesichts des grossen Portfolios und der beschränkten Ressourcen ist armasuisse Immobilien besonders beim systematischen Management der Sicherheitsanforderungen gefordert.

Systematische Prüfung und kontinuierliche Instandhaltungsplanung Den Sanierungsbedarf zu ermitteln, ist angesichts der Grösse des Portfolios aufwändig. Deshalb hat armasuisse Immobilien ein umfassendes Sicherheits- und Gesundheitsmanagement implementiert. Dazu gehören systematische Prüfungen, Messungen oder Inspektionen, teils vor Ort, teils im Rahmen von Datenbankauswertungen. armasuisse Immobilien führt regelmässig Zustandserhebungen durch. Bei jedem Gebäude, beziehungsweise jeder Anlage, wird periodisch der Zustand durch Spezialisten geprüft. Mittels Vereinbarung (Service Level Agreement) stellt sie zudem sicher, dass auch die Betreiber regelmässig Prüfungen durchführen. Anhand dieser systematischen Prüfungen wird der Sicherheitsbedarf kurz-, mittel- und langfristig ermittelt und eingeplant. Bei kritischen Mängeln – beispielsweise bei fehlenden Brandabschnittstüren oder Brandmeldern in Schlafräumen oder bei Altlasten, die das Trinkwasser beeinträchtigen könnten – werden Sofortmassnahmen eingeleitet. Kennzahlen und Leistungsausweis 2021 wurden rund 5000 Sicherheits- und Gesundheitsprüfungen (z.B. Gebäudetechnik, Trinkwasser usw.) durchgeführt. Bei 6 Prozent dieser Kontrollen wurden kritische Mängel festgestellt. Zusätzlich fanden bei 1143 Gebäuden und Anlagen allgemeine Zustandserhe­ bungen statt.


Im Dialog mit Gesellschaft und Politik

Volkswirtschaftlicher Beitrag

Durch armasuisse Immobilien extern vergebene Aufträge erzeugen während eines Jahres Arbeit für rund 4200 Personen.

Der Betrieb der Standorte der Armee ist für die regionale Wirtschaft von Bedeutung. Das betrifft beispielsweise Zulieferer von Verpflegung, das lokale Kleingewerbe oder die örtliche Gastronomie. Zudem haben die Bauprojekte positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, da die Immobilienvorhaben überwiegend in der Schweiz beschäftigungswirksam sind. Die Aufträge, die armasuisse Immobilien mit Dritten abschliesst, fallen für die betroffenen Unternehmen wirtschaftlich ins Gewicht. So sind die Vereinbarungen, die im Jahr 2021 mit Dritten für Dienstleistungen, den Betrieb der Immobilien sowie für Bauprojekte abgeschlossen wurden, stark beschäftigungswirksam. Die Aufträge erzeugten während eines Jahres Arbeit für rund 4200 Personen. armasuisse Immobilien setzt sich deshalb bei Ausschreibungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten dafür ein, regionale Aspekte angemessen zu berücksichtigen.

Kennzahlen und Leistungsausweis Im letzten Jahr wurden 777 Millionen Franken an Zulieferer bezahlt. Dies sind Ausgaben, die für die Planung, den Bau, die Erneuerung, den Betrieb und den Unterhalt der Immobilien notwendig sind. Kosten für Anmieten und Pachten sind darin ebenfalls eingeschlossen. Ein Teil davon wird im Rahmen von verwaltungsinternen Vereinbarungen verwendet. Die internen Partner – in erster Linie die Logistikbasis der Armee in ihrer Rolle als Betreiber – investieren ihrerseits wiederum einen wesentlichen Teil jener Beträge, um in der Privatwirtschaft Leistungen für den Betrieb der Immobilien zu beschaffen. Die Gesetzgebung des öffentlichen Beschaffungswesens verbietet es, grundsätzlich lokale Zulieferer zu bevorzugen. armasuisse Immobilien kann deshalb nicht beeinflussen, welche Aufträge an lokale Zulieferer vergeben werden. Dennoch ist der Anteil der Ausgaben an lokale Lieferanten ein wichtiger Indikator für den volkswirtschaftlichen Beitrag von armasuisse Immobilien und für die Wettbewerbsfähigkeit des einheimischen Gewerbes.

Zahlungen an Zulieferer

Anteil der Ausgaben für lokale Lieferanten

in Mio. CHF

in Prozent

800

751

735

766

794

777

43

100 90

700

80 600

70

500

60

400

50 40

300

30 200 20 100

10

2017

2018

2019

2020

Zahlungen an Zulieferer für beauftragte Planer-, Bau- und Dienstleistungen sowie für Anmieten und Pachten.

2021

2017 Deutschschweiz Westschweiz Tessin

2018

2019

2020

2021


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin Kompetente, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende aus allen Landesteilen und Sprachgebieten tragen dazu bei, die Aufgaben von armasuisse Immobilien professionell und verantwortungsvoll zu erfüllen.

Verwaltungszentrum Guisanplatz 1 Bern (BE) während des Lockdowns


armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

In diesem Kapitel behandelte SDGs

Mitarbeiterzufriedenheit Das Aufgabengebiet von armasuisse Immobi­lien ist sehr vielfältig. Deshalb sind Kompetenz, Motivation und Zufriedenheit wichtige Erfolgsfaktoren, um die verschiedenen Anspruchsgruppen zufriedenzustellen. Damit die komplexen Aufgaben bedürfnisgerecht umgesetzt werden können, braucht es gute Fachkräfte. armasuisse Immobilien will eine attraktive Arbeitgeberin bleiben und ihre Mitarbeitenden langfristig halten. Die Mitarbeitendenzufriedenheit auf einem hohen Niveau zu halten, ist eines der Jahresziele. Sie hängt von vielen Faktoren ab. Eine entscheidende Rolle spielen attraktive Arbeitsbedingungen und vielfältige Möglichkeiten, um sich individuell weiterzuentwickeln. So gelten für armasuisse Immobilien die fortschrittlichen Anstellungsbedingungen und Lohnnebenleistungen der Bundesverwaltung.

86 % der Mitarbeitenden arbeiten gerne bei armasuisse Immobilien.

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Mitsprache ermöglichen Darüber hinaus fördern partizipative Elemente den Dialog und animieren dazu, sich im Unternehmen aktiv einzubringen. Mitarbeitende können sich über die jährliche Mitarbeitendenumfrage und das Vorschlagswesen äussern und Verbesserungsvorschläge einbringen. Zudem haben sie die Möglichkeit, sich für Anliegen an die Personalkommission armasuisse zu wenden. In der Gruppe «avenir armasuisse Immobilien» können sich Mitarbeitende freiwillig engagieren, um aus Ideen und Visionen konkrete Chancen für die Unternehmung zu generieren. Kennzahlen und Leistungsausweis armasuisse Immobilien führt jährlich eine Umfrage durch, die die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erfasst und Verbesserungsmassnahmen identifiziert. Die Befragung gibt Auskunft über die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Arbeit sowie ihrer individuellen Arbeitsmotivation und deckt acht weitere Themengebiete ab. Die Ergebnisse fielen auch 2021 positiv aus. 82 Prozent der Mitarbeitenden sind mit den Arbeitsbedingungen eher bis vollkommen zufrieden. Die Zufriedenheit insgesamt sinkt um vier Prozentpunkte auf 86 Prozent der Mitarbeitenden, die eher bis vollkommen zufrieden sind.


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Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Durchbruch für «mobiles Arbeiten»

«Zu meinen Aufgaben gehört die Digitalisierung von teilweise vertraulichen Archivdokumenten. Ich habe daher während der Pandemie grösstenteils vor Ort in Bern gearbeitet. Entscheidend waren Sicherheitsüberlegungen im Umgang mit physischen Akten und die vorhandene Scan-Infrastruktur.» Gabriele Grisiger Sachbearbeiterin, Fachbereich Planung, Controlling und Support

«Coworking-Plätze lassen sich in immer mehr Städten unkompliziert buchen. Sie bieten neben einem Arbeitsplatz oft auch schallisolierte Bereiche für Telefongespräche. Diese Flexibilität zusammen mit Laptop, Mobile und einem leckeren Kaffee ist alles was ich brauche, um effizient und dezentral zu arbeiten.» Fabio Brantschen Fachberater Bau- und Schutzbautechnik, Fachbereich Umwelt, Normen und Standards

«Zuhause zu arbeiten bedeutet für mich Flexibilität. Seit je her teile ich mit dem CEO unseres vier Personenhaushalts «Mullis-Gmür» ein Büro mit zwei eingerichteten Arbeitsplätzen. Da fällt es leicht, sich ungestört in die Arbeit zu vertiefen. Braucht es den Austausch mit Beauftragten oder Kolleginnen und Kollegen, reicht ein Anruf aus und die Videokonferenz steht.» Mario Mullis Projektleiter, Fachbereich Baumanagement Ost

«Als Facility Manager bin ich in regem Kontakt mit unseren Kunden, in meinem Fall etwa mit den Nutzern des Waffenplatzes Monte Ceneri. Da sich der Aussenstandort von armasuisse Immobilien direkt auf dem Waffenplatzgelände befindet, war es für mich praktisch, nebst Home Office an einzelnen Tagen vor Ort zu arbeiten.» Efrem Ferrini Facility Manager, Fachbereich Facility Management Zentral

Es gab sie bereits im Jahr 2019, jene vereinzelten Personen, die meist einen Tag pro Woche Zuhause ihre Arbeitsleistung erbringen durften. Zwei Jahre später hat die Coronakrise das Homeoffice mindestens in den Wintermonaten zur dominanten Arbeitsform gemacht. Doch die mobile Arbeit hat selbst eine Entwicklung erfahren. Nebst dem eigenen Zuhause kann beispielsweise in Co-Working Bereichen gearbeitet werden, unterwegs bei längeren Bahnfahrten und auch an dezentralen Arbeitsorten in den zahlreichen Liegenschaften, welche die Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien für ihre Kunden betreuen. Diese Entwicklung hat die Bundesverwaltung im Sommer 2021 mit der Überarbeitung der Bundespersonalverordnung berücksichtigt und mobile Arbeitsformen gestärkt. Die bereits weit fortgeschrittene Digitalisierung der Prozesse und besonders die elektronische Dokumentenverwaltung haben es den Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien ermöglicht, während den Infektionswellen jeweils rasch in die mobile Arbeit überzugehen. Gleichzeitig hat die schnelle und massive Verschiebung hin zu mobilen Arbeitsformen auch Herausforderungen aufgezeigt: Im technischen Bereich gilt dies insbesondere für die IT-Infrastruktur. Sie muss bei hoher Nutzung jederzeit eine unterbruchsfreie Verbindung zum Unternehmensnetzwerk garantieren. Im persönlichen Bereich war wiederum die Kontaktpflege zu Arbeitskolleginnen und Kollegen und die Vereinbarkeit von Privatleben und Arbeitsalltag besonders herausfordernd. Dosiert eingesetzt können mobile Arbeitsformen die Mitarbeitenden genauso wie die Arbeitgeberin bereichern: Werden sie zusätzlich mit flexiblen Arbeitszeiten kombiniert, gelingt es, Privat- und Berufsleben leichter aufeinander abzustimmen. Reduzierte Arbeitswege schonen zudem die Nerven, sparen Zeit und senken die Umweltbelastung.

Link Medienmitteilung Eidgenössisches Personalamt: Mehr Flexibilität bei den Arbeitsformen für die Mitarbeitenden der Bundesverwaltung

«Während der akuten Phase der Pandemie konnte ich an einem VBS Standort in der Nähe meines Wohnorts arbeiten. Ein grosser Vorteil war dabei die sichere und schnelle Internetanbindung an das Bundesnetz.» Marcel Adam Leiter Bereich Portfolio- und Umweltmanagement


armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

Aus- und Weiterbildung Damit die Mitarbeitenden die Kernaufgaben im Immobilienmanagement erfolgreich umsetzen können, sind umfangreiche Kompetenzen und Fachkenntnisse gefordert. Hinsichtlich der demographischen Entwicklung und der Altersverteilung bei armasuisse Immobilien ist es besonders wichtig, das Spezialwissen zu erhalten und auszubauen. Nur so wird die Organisation auch in Zukunft über qualifizierte und kompetente Mitarbeitende verfügen.

47

und beteiligt sich grosszügig an den Ausbildungskosten. AZB- und armasuisse-Seminare sowie Ausbildungen und Kurse unter 5000 Franken werden vollständig finanziert. Aus- und Weiterbildungen im Rahmen einer Ausbildungsvereinbarung unterstützt armasuisse Immobilien mit bis zu 75 Prozent der Kosten.

Schwerpunkte der Aus- und Weiterbildung Die Themen neue Arbeitsformen, insbesondere mobiles Arbeiten und das Programm Fit4Function, welches Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung bietet und auf on-the-job Die Planung der Aus- und Weiterbildung ist Ausbildung fokussiert, sind Schwerpunktthemen Bestandteil der individuellen Entwicklungsplanung für Kadermitarbeitende im Jahr 2021. der Mitarbeitenden. Sie wird im Rahmen der jährlich durchgeführten Mitarbeitendengespräche Kennzahlen und Leistungsausweis erarbeitet und in einem Kompetenzprofil fest- Durchschnittlich nahmen die Mitarbeitenden im gehalten. Den Mitarbeitenden steht ein attrak- Jahr 2021 während 61 Stunden an Aus- und tives Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramm Weiterbildungen teil. Dies entspricht einem offen, darunter Angebote von armasuisse Im- Anstieg von 25 Stunden gegenüber 2020. Viemobilien, von armasuisse sowie diejenigen des le Weiterbildungsanlässe wurden Covid-bedingt Ausbildungszentrums der Bundesverwaltung in digitaler Form durchgeführt und aus dem (AZB). armasuisse fördert dabei sowohl interne Vorjahr nachgeholt. Frauen nahmen im Schnitt als auch externe Weiterbildungsmöglichkeiten 4 Stunden weniger an Ausbildungen teil.

Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeitende Stunden pro Mitarbeitende und Jahr 90 80 70 60 50 40 30 20 10 Männer Frauen 2014

2015

2016

2017

2018

2019

2020

2021


48

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung

Abwechslungsreiches Lernprogramm: Grundausbildungen im Immobilienmanagement VBS «Rundum gelungen, spannend, lehrreich und kurzweilig» – so das Feedback der Teilnehmenden an der eintägigen Grundausbildung Immobilienmanagement VBS, welche 2021 wieder physisch im Eidgenössischen Ausbildungszentrum in Schwarzenburg stattfinden konnte. Rund 80 neue Mitarbeitende von armasuisse Immobilien, des Armeestabs, der Logistikbasis der Armee sowie neue Waffenplatzkommandanten und Waffenplatz-Berufsunteroffiziere besuchten die dreitägige Ausbildung. Das Lernprogramm beinhaltete grundlegendes Wissen zu den Rollen und Aufgaben, welche die Teilnehmenden im Immobilienmanagement VBS wahrnehmen. Mit Referaten, Ausbildungsvideos und verschiedenen Gruppenarbeiten bot sich den Teilnehmenden wiederum ein abwechslungsreiches und praxisnahes Programm auf Deutsch und Französisch. Schlüsselpersonen des Immobilienmanagements VBS hatten die Gelegenheit, an Spezialmodulen teilzunehmen. Die als kleine Workshop-Gruppen angelegten Spezialmodule boten einerseits Raum für den persönlichen Austausch zwischen den Rollenträgern. Andererseits ermöglichten sie, individuelle Fragen und Probleme aus der Praxis direkt aufzunehmen und zu klären.

Als Teil der Bundesverwaltung, der schweizweit tätig ist, legt armasuisse Immobilien Wert auf eine kulturell vielfältige Belegschaft und fördert die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und den Sprachregionen. Als armeenaher Betrieb, der in einem technischen Umfeld agiert, ist es für armasuisse Immobilien schwierig, Frauen als Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Umso wichtiger ist es, potenziellen Mitarbeiterinnen ein attraktives und vielfältiges Arbeitsumfeld zu bieten, das keine Diskriminierung duldet und die Lohngleichheit sicherstellt. Die Verantwortung über Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung liegt zunächst beim Kader, unterstützt durch die Personalleiterin und die Chancengleichheitsbeauftragte. Diese werden vom Personalleiter und der Chancengleichheitsbeauftragten unterstützt. armasuisse Immobilien setzt sich dafür ein, dass keine Diskriminierung entsteht, weder zwischen Männern und Frauen noch zwischen Jung und Alt. Zusätzlich findet zum Thema Chancengleichheit jährlich ein Controlling auf Stufe VBS statt. Die kulturelle Vielfalt zwischen den Sprachregionen spielt eine grosse Rolle für armasuisse Immobilien. So profitiert sie vor allem durch ihre dezentrale Organisationsstruktur von der sprachlichen und kulturellen Vielfalt der Mitarbeitenden. Bei allen Stellenausschreibungen werden explizit Mitarbeitende aus den französischen und italienischen Sprachgemeinschaften, die untervertreten sind, angesprochen und gesucht. Die Mitarbeitenden in den verschiedenen Sprachregionen pflegen ein grosses Beziehungsnetz. Dies innerhalb der Bundesverwaltung, aber auch als direkte Ansprechpartner mit den Kantonen, den Gemeinden und mit der Privatwirtschaft.

Den Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien stehen die Beratungsdienstleistungen der Bundesverwaltung zur Verfügung, so beispielsweise die Schlichtungskommission nach Gleichstellungsgesetz, die Vertrauensstelle für das Bundespersonal oder die Personal- und Sozialberatung der Bundesverwaltung. Ein Ziel, das für alle Teile der Bundesverwaltung gilt: «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.» 2020 wurde die Lohngleichheit durch das Eidgenössische Personalamt überprüft. Die Lohnanalyse stellte fest, dass keine Lohnungleichheit besteht. Kennzahlen und Leistungsausweis Ende 2021 zählte armasuisse Immobilien 255 Mitarbeitende. Der Grossteil der Mitarbeitenden, nämlich rund drei Viertel, arbeitet am Hauptsitz in Bern. Die restlichen Mitarbeitenden sind an sieben weiteren, kleineren Standorten tätig, die über die drei Sprachregionen Tessin, Westschweiz und Deutschschweiz verteilt sind. Der Anteil Frauen stieg von 32 Prozent auf 36 Prozent. Dies liegt leider immer noch weit unter den Zielwerten der Bundesverwaltung von 48 Prozent. Auch wenn in den Stellenausschreibungen beide Geschlechter angesprochen werden, bewerben sich vergleichsweise wenige Frauen auf die offenen Positionen bei armasuisse Immobilien.


armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

49

Altersverteilung der Belegschaft

unter 30 Jahre, männlich unter 30 Jahre, weiblich 30–50 Jahre, männlich 30–50 Jahre, weiblich über 50 Jahre, männlich über 50 Jahre, weiblich

Mitarbeitende in Regionen

Deutsche Schweiz, männlich Deutsche Schweiz, weiblich Französische Schweiz, männlich Französische Schweiz, weiblich Italienische Schweiz, männlich Italienische Schweiz, weiblich

2019

Frauen und Männer nehmen praktisch gleich viel an Ausund Weiterbildungen teil.

2020

2021

Absolut

%

Absolut

%

Absolut

%

236

100 %

247

100 %

255

100 %

männlich

156

66 %

167

68 %

163

64 %

weiblich

80

34 %

80

32 %

92

36 %

183

78 %

185

75 %

190

74 %

männlich

143

61 %

146

59 %

143

56 %

weiblich

40

17 %

39

16 %

47

18 %

53

23 %

62

25 %

65

26 %

männlich

13

5%

21

8%

20

8%

weiblich

40

17 %

41

17 %

45

18 %

Gesamtbelegschaft

Vollzeitmitarbeitende

Teilzeitmitarbeitende


50

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Ein Tag im Leben eines Projektleiters und Managers im Bereich Building Information Modelling (BIM) Giuseppe Acciardi steigt in Luzern aus seinem Auto. Er geht die wenigen Stufen hoch bis zu einem Gebäude am Murmattweg 6 in der Nähe des Armee-Ausbildungszentrums (AAL). Jenes Gebäude beherbergt einen der acht Standorte von armasuisse Immobilien, dem Immobilienkompetenzzentrums des VBS. Wer ist Giuseppe Acciardi und was motiviert ihn, sich seit mehr als zwei Jahren mit der Einführung der Methode des Building Information Modelling (BIM) zu beschäftigen?

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Haben wir Ihr Interesse geweckt? Sind Sie von der Digitalisierung begeistert? Kompetente, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus allen Landesteilen und Sprachgebieten tragen dazu bei, die Aufgaben von armasuisse Immobilien professionell und verantwortungsvoll zu erfüllen. Werden Sie Teil des Teams! armasuisse Immobilien bietet vielfältige Aufgaben und Stelleprofile, sei es als Baumanagerin, Fachberater, Portfoliomanagerin, Sachbearbeiter, oder als Facility Managerin. Zukünftige Mitarbeitende zeichnen sich nebst einem qualifizierten Fachabschluss durch Verhandlungsgeschick und gute Kommunikationsfähigkeiten in mindestens einer Landessprache aus.

8:00 Uhr. Luzern. Der Arbeitstag beginnt. Beim Gang durch die Eingangshalle, in der es früh morgens nach Kaffee duftet, begrüsst Giuseppe einige Arbeitskollegen auf dem Flur. Giuseppe Acciardi (54) ist Projektleiter Bauherr im Fachbereich Baumanagement Zentral bei armasuisse Immobilien. Seine Hauptaufgabe ist es, die Methode des Building Information Modelling im Unternehmen einzuführen. Den Auftrag dazu hat der Bundesrat 2016 im Rahmen der Strategie «Digitale Schweiz» erlassen; dies

mit dem Ziel, die Vorteile der Digitalisierung voll auszuschöpfen: Durch die zunehmende Digitalisierung im Bauwesen können alle Beteiligten ihren ökologischen Fussabdruck verkleinern und den effizienten Informationsaustausch fördern. Ziel ist es, die BIM-Methode bis 2025 für Neubauten standardmässig bei armasuisse Immobilien einzusetzen. Durch seinen Werdegang als Bauleiter und Diplom-Informatiker hat Giuseppe bereits seit 2015 mit dem Thema BIM zu tun. Sein Arbeitsplatz befindet sich in Luzern, wobei

Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter www.stelle.admin.ch oder senden Sie uns eine Mail mit Ihren Kontaktdaten an info-immobilien@armasuisse.ch Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!

Giuseppe Acciardi, Projektleiter und Manager im Bereich Building Information Modelling (BIM)


armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

51

Sitzung mit dem Team OPTIMA

er oft aufgrund von Sitzungen im Hauptsitz von armasuisse Immobilien in Bern anzutreffen ist. Diese Treffen sind sehr unterschiedlich. Wenn Giuseppe nicht gerade an einem Meeting zum Thema BIM teilnimmt, dann tauscht er sich mit verschiedenen externen Partnern, Auftragnehmern oder anderen Bundesorganisationen aus. Er ist auch Mitglied im Team des Programms OPTIMA, das für den intensiven Daten- und Informationsaustausch von digitalen Projekten sorgt, um die nachhaltige Verfügbarkeit von Daten, Informationen sowie des bestehenden Wissens gewährleisten zu können. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von armasuisse Immobilien haben so effizienter, zentraler und bequemer Zugriff auf Daten. Seinem umfangreichen Adressbuch und Terminkalender zufolge ist Giuseppe ein aktiver Mensch, der an vielen Fronten tätig ist. Das zeigt sich an seinem straff organisierten Tagesablauf.

08:15 Uhr. Luzern. Im Büro. Vorbereitung auf ein Webinar zum Thema BIM. Giuseppe bereitet seinen Input für ein Webinar der schweizerischen Zentralstelle für Baurationalisierung (CRB) vor. Im Rahmen der CRB Impulse-Serie kann Giuseppe den Ausbau der Logistikinfrastruktur in Burgdorf, der als Pilotprojekt von armasuisse Immobilien mit der BIM-Methode geplant wird, den Experten der Bau- und Immobilienwirtschaft vorstellen. Möglichkeiten zum Austausch und der Weitergabe

seiner Erfahrungen schätzt er sehr. Denn Tätigkeiten dieser Art sind ein Highlight seiner Arbeit bei armasuisse Immobilien. Nach kurzer Überlegung entscheidet sich Giuseppe, den Schwerpunkt auf das Thema «Informationsmanagement von der Planung bis zum Betrieb» zu legen. Er arbeitet konzentriert und die PowerPoint Präsentation ist fast schon fertig zusammengestellt. Es fehlen nur noch die Animationen, bei welchen das Publikum während des Webinars direkt beobachten kann, wie der Informationsaustausch zwischen internen und externen Partnern über die aktuell pilotierende Common Data Environment (CDE) Übergabeplattform von armasuisse Immobilien funktioniert. Perfekt, die Animationen in die Präsentation einzufügen hat reibungslos geklappt. Nach einer raschen Kaffeepause ist es nun auch schon höchste Zeit, sich via Skype in das folgende Meeting einzuwählen.

Definition von konkreten Nutzungsfällen, die bei der Immobilienbewirtschaftung benötigt werden. Unterhaltsmassnahmen via Nutzungsfall abzuwickeln stellt einen bedeutenden Mehrwert von BIM für den Betreiber einer Immobilie dar, da es die Planung und Ausführung von Arbeiten vereinfacht und standardisiert. Um diesen Mehrwert möglichst effizient ausnutzen zu können, werden Nutzungsfälle bereits bei den BIM-Pilotprojekten geplant und getestet. Während des Meetings prüft Giuseppe immer wieder, ob es neue Fragen oder Anmerkungen auf seinem Miro Board (digitales Whiteboard) gibt, die es zu beantworten gilt. Ihm ist es wichtig deutlich zu machen, welche Chancen BIM und die damit verbundenen Digitalisierungen bieten und er wünscht sich einen offenen und positiven Umgang aller Beteiligten mit diesen Veränderungen.

10:00 Uhr. Luzern. Skype-Onlinesitzung. BIM-Team Meeting. Aufgrund von Teilnehmenden im Homeoffice findet die nächste Sitzung online statt. Unter der Leitung von Giuseppe nehmen interne Vertreterinnen und Vertreter des Facility Managements, des Baumanagements und des Portfolio- und Umweltmanagements sowie externe Partner an der Besprechung teil. Es zeigt sich, dass BIM bei zahlreichen Aufgaben und Bereichen von armasuisse Immobilien eingesetzt werden kann. Das heutige Hauptthema ist die

11:30 Uhr. Luzern. Unterwegs in Richtung Burgdorf. Die letzte online Sitzung des Vormittags ist vorbei. Giuseppe wirft einen letzten Blick auf seine Uhr und geht zurück zu seinem Auto. Heute Nachmittag muss er zum Armeelogistikcenter in Burgdorf. Zum Glück gibt es um diese Uhrzeit nicht zu viele Staus, denkt er sich. So bleibt in Burgdorf vor dem ersten Nachmittagstermin noch Zeit für eine kurze Mittagspause. Giuseppe freut sich über den informellen Austausch mit seinen Kolleginnen und Kollegen während alle gemeinsam das Mittagessen geniessen.


52

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

13:30 Uhr. Burgdorf. Logistikinfrastruktur in Burgdorf. Ankunft. Nach seiner Ankunft im Armeelogistikcenter in Burgdorf trifft Giuseppe auf ein Team, das sich auf die Digitalisierung von Daten spezialisiert hat. Das Team soll Daten und Messungen des Standortes sammeln und diese dann digitalisieren. In den kommenden fünf Jahren soll der Standort für Logistikinfrastruktur für 150 Millionen Franken nachhaltig saniert und ausgebaut werden. Mit der BIM-Methode lassen sich alle erforderlichen Phasen dieses Bauprojekts vorausplanen.

14:00 Uhr. Burgdorf. Logistikinfrastruktur in Burgdorf. Datensammlung. Der Nachmittag beginnt mit der Erfassung der Daten des gesamten Standorts mithilfe des Fahrzeugs «Pegasus» und eines Laserscanners im Innern der Gebäude. Sobald diese Messungen in Form von Punktwolken vorliegen, geht es

weiter zur nächsten Ebene, wo Giuseppe und seine Kollegen zur Vermessung der Gebäude und der umliegenden Flächen eine vollkommen automatisierte Drohne fliegen lassen. Diese zweite Phase, die durch den Drohnenflug eingeleitet wurde, vervollständigt die 3D-Modellierung des Perimeters. Diese ist dann in einer Online-Anwendung, die über einen Browser zugänglich ist, verfügbar. Der Zugang zu solchen Daten ist bei einem Bauprojekt von grossem Vorteil. Dank dieser lückenlosen 3D-Darstellung kann nun der Standort mit 360°-Bildern betrachtet werden, und das alles, ohne einen Finger zu rühren: Ein Klick genügt.

masuisse mobile Arbeitsformen fördert, kann er dies direkt vom Homeoffice aus erledigen. Am Steuer seines Autos lässt Giuseppe seinen reich befrachteten Arbeitstag Revue passieren. Er denkt über die nächsten grossen Phasen der Projekte nach, für deren Koordination er verantwortlich ist. Sie werden auch dafür sorgen, dass sich so abwechslungsreiche und bereichernde Tage wiederholen und ihn in alle Ecken der Schweiz bringen werden. Bei armasuisse Immobilien gleicht kein Tag dem anderen, sodass sich immer wieder neue und spannende Herausforderungen ergeben.

16:30 Uhr. Abreise nach Luzern. Video: Homeoffice. Ende des Arbeitstages. BIM Burgdorf: Digitale Vermessung Giuseppe hat seinen Arbeitstag fast beendet. des Armeelogistikareals. Bevor er sich ausruhen und Zeit mit seiner Familie verbringen kann, muss er noch einige Termine für die nächsten Tage planen: Da ar-

Visualisierung der zukünftigen Logistikinfrastruktur in Burgdorf BE, die als Pilotprojekt mit der BIM-Methode geplant wird.

Giuseppe Acciardi mit dem Team für die Erfassung der Daten im Armeelogistikcenter in Burgdorf.


armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin

53

Über diesen Bericht Mit der jährlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung informiert armasuisse Immobilien ihre Anspruchsgruppen über die Nachhaltigkeitsleistung und die Fortschritte im Nachhaltigkeitsmanagement. Der Nachhaltigkeitsbericht von armasuisse Immobilien erscheint jährlich. Der letzte Bericht erschien als Kurzbericht mit ausführlichem GRI-Bericht im Juni 2021 und deckte das Kalenderjahr 2020 ab. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf armasuisse Immobilien mit Sitz in Bern. In die Berichterstattung eingeschlossen sind sämtliche Standorte von armasuisse Immobilien sowie das gesamte betreute Portfolio. Die aufgeführten Massnahmen und Kennzahlen beziehen sich, wo nicht anders deklariert, auf das Kalenderjahr 2021. Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards: Option «Kern» erstellt. In der Berichterstattung wurden neben den GRI-Standards auch Teile des GRI-Branchenzusatzes für die Bau- und Immobilienbranche (Construction and Real Estate Sector Disclosures) verwendet. Mit dem Logo auf Seite 54 bestätigt GRI die Korrektheit der Verweise auf die Wesentlichkeitsangaben (GRI-Angaben 102–40 bis 102–49). Ergänzend zum vorliegenden Bericht wird ein ausführlicher GRI-Bericht veröffentlicht, der weitergehende Informationen entlang der GRI-Vorgaben enthält. Weitere Informationen werden auch auf der Plattform www.armasuisse.ch/nachhaltigkeit veröffentlicht. Die Berichte liegen in deutscher, französischer und italienischer Sprache vor.


54

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

GRI-Inhaltsindex Für den GRI Materiality Disclosures Service prüfte das GRI Services Team, dass der GRI-Inhaltsindex den Anforderungen entspricht und dass die Verweise für die Angaben 102–40 bis 102–49 mit den entsprechenden Stellen im Nachhaltigkeitsbericht übereinstimmen. Der GRI Service wurde in der deutschen Version des Berichts durchgeführt.

GRI-Standard

Angabe

Seiten im NH-Bericht

Seiten im GRI-Bericht

GRI 101: Grundlagen 2016

Allgemeine Angaben GRI 102: Allgemeine Angaben 2016

Organisationsprofil 102–1 Name der Organisation 102–2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen 102–3 Hauptsitz der Organisation 102–4 Betriebsstätten

A

3

6-9

3

53

3

7

3

102–5 Eigentumsverhältnisse und Rechtsform

6

3

102–6 Belieferte Märkte

6

4

102–7 Grösse der Organisation 102–8 Informationen zu Angestellten und sonstigen Mitarbeitern 102–9 Lieferkette 102–10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette 102–11 Vorsorgeansatz oder Vorsorgeprinzip 102–12 Externe Initiativen 102–13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessengruppen

2–3, 6, 21, 23

4

48

4– 5

35, 43

5

5

5– 6

37–38

6

35

6

4–5

B, 6 – 7, 10–12

6–7

Strategie 102–14 Erklärung des höchsten Entscheidungsträgers Ethik und Integrität 102–16 Werte, Grundsätze, Standards und Verhaltensnormen Unternehmensführung 102–18 Führungsstruktur Einbindung von Stakeholdern

12

7

102–41 Tarifverträge

8

102–42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder

8

102–43 Ansatz für die Einbindung von Stakeholdern

8–9

102–44 Wichtige Themen und hervorgebrachte Anliegen

9– 10

10

12–13

10

102–40 Liste der Stakeholder-Gruppen

Vorgehensweise bei der Berichterstattung 102–45 Im Konzernabschluss enthaltene Entitäten 102–46 Vorgehen zur Bestimmung des Berichtsinhalts und der Abgrenzung der Themen 102–47 Liste der wesentlichen Themen 102–48 Neudarstellung von Informationen

13

11

11

102–50 Berichtszeitraum

53

11

102–51 Datum des letzten Berichts

53

11

102–52 Berichtszyklus

53

11

102–49 Änderungen bei der Berichterstattung

102–53 Ansprechpartner bei Fragen zum Bericht 102–54 Erklärung zur Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI-Standards

11

53

11

102–55 GRI-Inhaltsindex

54 – 57

102–56 Externe Prüfung

12


GRI-Inhaltsindex

55

GRI-Inhaltsindex

GRI-Standard

Angabe

Seiten im NH-Bericht

Seiten im GRI-Bericht

Auslassung

Wesentliche Themen Lebenszyklusbetrachtung GRI 103: Managementansatz 2016

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

20

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

20

13

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

20

13

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

21

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

21

Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen GRI 103: Managementansatz 2016

GRI 201: Wirtschaftliche Leistung 2016

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

21, 23

201–1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert

21, 23

14 – 15

16

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

27

17

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

27

17

201–4 Finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand

Bodenschutz und Altlastensanierung GRI 103: Managementansatz 2016

CRE5

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

27 – 28

17

CRE5 B elastete Flächen, die saniert wurden oder auf denen Sanierungs­bedarf besteht

27 – 28

17– 18

Energie und Treibhausgasemissionen GRI 103: Managementansatz 2016

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung 103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

28

28 – 29

19

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

28–31

19

GRI 302: Energie 2016

302–1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation

30–31

19 – 21

Eigener Indikator

AR–1 Anzahl Areale mit Energieplanung Areal

Eigener Indikator

AR–2 Einteilung der Gebäude in Energieeffizienz-Kategorien

GRI 305: Emissionen 2016

29

21

21

305–1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)

30–31

21 – 22

305–2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)

30–31

22

Eigener Indikator

AR–3 Ersatz von Kältemitteln

22–23

Eigener Indikator

AR–4 Stand der Heizanlagen bezüglich Luftreinhalteverordnung

23

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

32

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

32

Biodiversität GRI 103: Managementansatz 2016

GRI 304: Biodiversität 2016

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

32

304–1 Eigene, gemietete und verwaltete Betriebsstandorte, die sich in oder neben geschützten Gebieten und Gebieten mit hohem Biodiversitätswert ausserhalb von geschützten Gebieten befinden

32

24 – 25

304–2 Erhebliche Auswirkungen von Aktivitäten, Produkten und Dienst­ leistungen auf die Biodiversität

32

25

304–4 Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und auf nationalen Listen geschützter Arten, die ihren Lebensraum in Gebieten haben, die von Geschäftstätigkeiten betroffenen sind

32

26


56

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

GRI-Inhaltsindex

GRI-Standard

Seiten im NH-Bericht

Seiten im GRI-Bericht

Auslassung

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

35

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

35

Angabe

Wesentliche Themen Transparente und nachhaltige Beschaffung GRI 103: Managementansatz 2016

35, 37

GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten 2016

308–1 Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft werden

27

GRI 414: Soziale Bewertung der Lieferanten 2016

414–1 Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden

27

Eigener Indikator

AR–5 Monitoring nachhaltige Beschaffung

37

27– 28

Eigener Indikator

AR–6 Anzahl Rekurse bei Auftragsvergabe

28

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

Nachhaltiges Bauen GRI 103: Managementansatz 2016

CRE8

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

38

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

38

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

38

CRE8 Anzahl von nachhaltigen Gebäudezertifizierungen, -ratings und Gütesiegeln

38

29

Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen GRI 103: Managementansatz 2016

GRI 413: Lokale Gemeinschaften 2016

CRE7

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

40

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

40

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

40

413–1 Betriebsstätten mit Einbindung der lokalen Gemeinschaften, Folgenabschätzungen und Förderprogrammen

40

30

413–2 Geschäftstätigkeiten mit erheblichen tatsächlichen oder potenziellen negativen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften

40

30

30

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

42

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

42

CRE7 Freiwillig oder unfreiwillig vertriebene und / oder umgesiedelte Personen

Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer GRI 103: Managementansatz 2016

GRI 416: Kundengesundheit und -sicherheit 2016

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

42

416–1 Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Produkt- und ­Dienstleistungskategorien auf die Gesundheit und Sicherheit

42

31

31

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

43

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

43

416–2 Verstösse im Zusammenhang mit den Auswirkungen von Produkten und Dienstleistungen auf die Gesundheit und Sicherheit

Volkswirtschaftlicher Beitrag GRI 103: Managementansatz 2016

103–3 Beurteilung des Managementansatzes GRI 203: Indirekte ökonomische Auswirkungen 2016 GRI 204: Beschaffungspraktiken 2016

203–1 Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen 203–2 Erhebliche indirekte ökonomische Auswirkungen 204–1 Anteil an Ausgaben für lokale Lieferanten

43

40, 43

32

32

43

32


GRI-Inhaltsindex

57

GRI-Inhaltsindex

GRI-Standard

Angabe

Seiten im NH-Bericht

Seiten im GRI-Bericht

Auslassung

Wesentliche Themen Mitarbeiterzufriedenheit GRI 103: Managementansatz 2016

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

45

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

45

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

45

GRI 401: Beschäftigung 2016

401–1 Neu eingestellte Angestellte und Angestelltenfluktuation

Eigener Indikator

AR–7 Mitarbeiterzufriedenheit

33

45

34

Aus- und Weiterbildung GRI 103: Managementansatz 2016

GRI 404: Aus- und Weiterbildung 2016

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

47

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

47

103–3 Beurteilung des Managementansatzes

47

404–1 Durchschnittliche Stundenzahl der Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten

47

36

404–2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe

47

36–37

37

404–3 Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmässige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer beruflichen Entwicklung erhalten

Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung GRI 103: Managementansatz 2016

103–1 Erläuterung des wesentlichen Themas und seiner Abgrenzung

48

103–2 Der Managementansatz und seine Bestandteile

48

38

103–3 Beurteilung des Managementansatzes GRI 401: Beschäftigung 2016 GRI 405: Diversität und Chancengleichheit 2016 GRI 406: Nichtdiskriminierung 2016

401–3 Elternzeit

48–49

38

48–49

4–5

405–2 Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern

48

39

406–1 Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemassnahmen

39

40

40

405–1 Diversität in Kontrollorganen und unter Angestellten

Lärmschutz (nicht wesentliches Thema) Eigener Indikator

AR–8 Lärmschutz


58

Nachhaltigkeitsbericht 2021 armasuisse Immobilien

Impressum Projektleitung: armasuisse Immobilien Beratung Nachhaltigkeitsberichterstattung: BSD Consulting Gestaltung: phorbis Communications AG Fotos/Bildnachweis: Seite 8/9: Marc Wäfler Inauen Schätti AG, Seite 24: Swiss Interactive AG und Gähler und Partner AG, Seite 41: Kanton Nidwalden. armasuisse Immobilien Guisanplatz 1 CH-3003 Bern Tel. +41 58 463 20 20 info-immobilien@armasuisse.ch www.armasuisse.ch/immobilien


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