Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
40’500
Tonnen CO2 -Emissionen
8’000
Gebäude und Anlagen im Portfolio
24’000
Hektaren Landflächen im Eigentum des VBS
Wer wir sind
Als professionelles Bau- und Liegenschaftsorgan des VBS bieten wir unseren Kunden nachhaltige Gesamtlösungen aus einer Hand an. Wir prägen die Entwicklung des Immobilienmanagements aktiv und setzen Massstäbe im Management von Immobilien der Armee. Was wir tun
Mit ihrem täglichen Engagement und einem breit gefächerten Spezialwissen sorgen die Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien für gesetzeskonforme, innovative und nachhaltige Immobilienlösungen. Unsere Werte
Wir haben uns auf eine Reihe gemeinsamer Werte verständigt. Sie bestimmen unsere Unternehmens kultur und sind uns Verpflichtung im persönlichen und professionellen Verhalten.
Bildlegende Titelseite: Blick auf Vierwaldstättersee
Inhaltsverzeichnis Kennzahlen 2017
2
Vorwort von Martin Stocker, Leiter armasuisse Immobilien
4
Portrait armasuisse Immobilien
6
Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien
10
Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement
14
Im Gespräch mit Nathalie Falcone-Goumaz, Generalsekretärin VBS
16
Kerngeschäft Immobilienmanagement
19
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
25
Nachhaltige Beschaffungspraxis
33
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik
37
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
43
Über diesen Bericht
49
GRI-Inhaltsindex
50
Impressum
53
4 Vorwort von Martin Stocker,
10 Nachhaltigkeit bei
19 Kerngeschäft
Leiter armasuisse Immobilien
armasuisse Immobilien
Immobilienmanagement
«Ich wünsche mir, dass die nächsten Generationen in einer wirtschaftlich, politisch und ökologisch sicheren und gesunden Schweiz leben können.»
16 Im Gespräch mit Nathalie Falcone-Goumaz, Generalsekretärin VBS
43 armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
2
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Kennzahlen 2017 Zusammenstellung der wichtigsten Kennzahlen. Detaillierte Angaben sind in den einzelnen Kapiteln zu finden sowie im separaten GRI-Bericht.
24’000
Hektaren Landflächen im Eigentum des VBS. Das entspricht der Gesamtfläche des Kantons Zug
270’000
m2
belasteter Boden wurden bisher saniert
9’120
Aufträge hat armasuisse Immobilien der Bauwirtschaft erteilt
1’400
Gebäude und Anlagen wurden einer Zustandsbeurteilung unterzogen
8’000
Gebäude und Anlagen im Portfolio
375
Mio.
Franken Investitionen getätigt
21
Mrd.
Franken beträgt der Wiederbeschaffungswert des Immobilienportfolios
Kennzahlen 2017
40’500 Tonnen CO2-Emissionen
4’000
Personen haben dank extern vergebener Aufträge für Dienstleistungen, den Immobilienbetrieb oder Bauprojekte eine Erwerbsarbeit
94
%
der Ausgaben für Planungsund Bauleistungen entfielen auf lokale Zulieferer innerhalb der Sprachregionen
100
%
der Elektrizität stammt aus erneuerbaren Quellen, vor allem Wasserkraft
66
%
von über 90 gemäss Roter Liste bedrohten Vogel- und Pflanzenarten haben ihren Verbreitungsschwerpunkt auf VBS-Arealen
236
Mitarbeitende an 11 Standorten in der Schweiz
92
%
der Mitarbeitenden sind mit armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin zufrieden
60
kulturelle oder sportliche Grossanlässe wurden auf Armee-Arealen durchgeführt
3
4
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Vorwort Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien
Herausforderungen wie Klimawandel, Zersiedelung oder Ressourcen knappheit erfordern global nachhaltige Antworten. Mit der Bewirtschaftung unseres Immobilienportfolios haben auch wir grossen Einfluss auf Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft. Diese Verantwortung nehmen wir wahr und berichten jährlich darüber, wo wir stehen.
Wiederentdeckte Heuschreckenarten Seite 32
Auf das Jahr 2017 blicken wir mit Stolz zurück: Über 700 Bauprojekte und Instandhaltungsmassnahmen sind umgesetzt, die Zusammenarbeit mit unseren Kunden verbessert sich stetig und wir konnten das Budget punktgenau einhalten. Das Monitoring nachhaltige Beschaffung zeigt, dass wir bei Planerleistungen und Wettbewerben die Nachhaltigkeitsanforderungen schon umfassend umsetzen. Auch die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist erfreulich hoch. Für die Bewahrung der vielfältigen Naturwerte auf unseren Arealen sind umfassende Managementsysteme etabliert. Dies zeigt sich etwa am Beispiel der gefleckten Keulenschrecke: Die im Talraum der Ostschweiz vermeintlich ausgestorbene Art ist im Sommer 2017 auf dem Waffenplatz in Chur wiederentdeckt worden. Nachhaltiges Wirken bedeutet für uns, die Zukunft aktiv zu gestalten. Die langfristige Perspektive ist dabei entscheidend: Wir stellen ein professionelles Immobilienmanagement sicher, indem wir gesellschaftliche, wirtschaftliche und ökologische Aspekte in die Planung einbeziehen. Dabei berücksichtigen wir die Bedürfnisse unserer Anspruchsgruppen in aus gewogenem Masse; angesichts der knappen finanziellen Mittel stellt dies allerdings eine Herausforderung dar.
Vorwort
5
«Nachhaltiges Wirken bedeutet für uns, die Zukunft aktiv zu gestalten». Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien
Armeebauten gehen modulare Wege Seite 24
Holz aus eigenen Wäldern verbaut Seite 36
Wir sind mehr denn je gefordert, Kosten einzusparen: Der Fokus liegt dabei primär auf der Reduktion der Nutzer- und Baustandards. Auch innovative Ansätze wie die Modulbauweise kommen dabei zum Einsatz, wie der Neubau der Kaserne Jassbach zeigt. Als Eigentümervertreter tragen wir die Verantwortung, über den gesamten Lebensweg einer Immobilie hinweg kostenbewusst zu handeln. Dies fordert nicht nur jede und jeden Einzelnen bei armasuisse Immobilien, sondern auch alle Rollenträger im Immobilienmanagement VBS. Dem Thema Kostentreiber schenken wir deshalb auch im Jahr 2018 hohe Aufmerksamkeit. Die konkreten Ergebnisse, die wir in diesem Bericht ausweisen, stimmen uns optimistisch. Doch wir wollen uns weiter verbessern! Dafür gehen wir auch Experimente ein, wie der Bericht über den Einsatz von Holz aus unseren eigenen Wäldern zeigt. Nachhaltigkeit bleibt für uns und unsere Anspruchsgruppen ein Kernanliegen, dem wir Rechnung tragen. Mit unserer jährlichen Berichterstattung zeigen wir auf, was wir tun und wo wir stehen. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie, was wir im letzten Jahr erreicht haben und worauf wir uns heute und in Zukunft fokussieren. Im Sinne der Nachhaltigkeit wird dieser Bericht nicht mehr gedruckt. Die digitale Version bietet Ihnen die Möglichkeit, unsere Tätigkeiten auch durch aussagekräftige Bilder sowie Video- und Audiobeiträge noch besser kennenzulernen. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen und eine interessante Lektüre!
Martin Stocker Leiter armasuisse Immobilien
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Portrait armasuisse Immobilien
8’000 Gebäude und Anlagen im Portfolio
armasuisse Immobilien, das Immobilienkompetenzzentrum des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport VBS, ist zuständig für das Management von 24’000 Hektaren Land und 8’000 Gebäuden und Anlagen des VBS. Im breit gefächerten Portfolio verantwortet die Organisation den ganzen Lebenszyklus der Immobilien: angefangen bei der Planung über die Umsetzung bestehender und künftiger Kundenbedürfnisse, die Bewirtschaftung der militärisch genutzten Objekte, die Realisierung von Neu- und Umbauten bis hin zur Veräusserung oder dem Rückbau von nicht mehr benötigten Infrastrukturen. Beim Immobilienportfolio handelt es sich um einen der umfangreichsten und vielfältigsten Immobilienbestände der Schweiz. Es umfasst Infrastrukturen für Verwaltung und Betrieb, für Ausbildung, Einsatz, Logistik und Support. Objekte wie Waffen- und Schiessplätze, Kasernen oder militärische Flugplätze gehören ebenso zum Bestand wie Bunker, Zeughäuser, Höhenoder unterirdische Anlagen sowie komplexe Simulatorengebäude. Die Kernaufgabe von armasuisse Immobilien ist es sicherzustellen, dass die Departementsbereiche des VBS in der ganzen Schweiz mit den notwendigen Immobilien versorgt werden und ihre Aufgaben wahrnehmen können. Hauptkunde und Partner ist die Armee, deren Bedürfnisse in erster Linie abdeckt werden. An elf Standorten in der ganzen Schweiz setzen Bau- und Immobilienfachleute ihr Fachwissen für ein professionelles und nachhaltiges Immo bilienmanagement ein.
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as Portfolio- und Umweltmanagement D verantwortet die strategische Steuerung des Immobilienportfolios und insbesondere die Planung und Koordination bestehender und künftiger Bedürfnisse der Armee. Zudem erarbeitet es gesamtheitliche Lösungen für den individuellen Infrastrukturbedarf der Kunden und strebt einen nachhaltigen Umgang mit militärisch nicht mehr benötigten Immobilien an.
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as Facility Management ist für die BeD wirtschaftung der Objekte und Anlagen zuständig. Es plant und beauftragt deren Werterhaltung und setzt sich für einen sicheren und reibungslosen Betrieb der Immobilien ein. So beauftragt das Facility Management etwa Betreiberleistungen wie Hauswartdienste, Reinigung, Wartung und Inspektionen in Höhe von rund 250 Millionen Franken pro Jahr.
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Das Baumanagement realisiert in enger Zusammenarbeit mit der Schweizer Bauwirtschaft über 700 Neu-, Umbau-, Erneuerungsund Instandsetzungsprojekte pro Jahr. Mit der dezentralen Organisation des Baumanagements werden in enger Zusammenarbeit mit Planerteams und Unternehmungen aus der Bauwirtschaft jährlich um die 350 Millionen Franken für Neu- und Umbauten sowie Sanierungen umgesetzt.
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er Fachbereich Planung, Controlling D und Support verantwortet die Finanzführung von armasuisse Immobilien und unterstützt die Organisation mit Supportleistungen in den Bereichen Daten und Informatik. Er verantwortet die Infrastruktur, die Sicherheitsund Notfallorganisation und stellt im Bereich Unternehmensentwicklung die Führungsunterstützung, die Ausbildung sowie die Prozesse sicher.
Portrait armasuisse Immobilien
Stetige Weiterentwicklung
21 Mrd. Franken beträgt der Wiederbeschaffungswert des Immobilienportfolios
armasuisse Immobilien wurde 2006 im Zuge der Armeereform XXI und der damit verbundenen Neuorganisation des Immobilienmanagements im Rahmen des Projektes «Immobilien VBS XXI» gegründet. Damit wurden verschiedene Liegen schaftsdienste innerhalb des Departements VBS zusammengeführt und entlang neu definierter Aufgaben in der neuen Organisation zentralisiert. Der Fokus richtet sich heute verstärkt auf die Kostentransparenz des Immobilienmanagements: Dazu geführt haben namentlich die Umstellung auf die Führung mit Leistungsauftrag und Globalbudget FLAG 2007 sowie das per 2017 eingeführte neue Führungsmodell für die Bundesverwaltung NFB. Aus diesem Grund wurde eine umfassende Portfoliobewertung und -segmentierung durchgeführt sowie die Eigentümer- und Portfoliostrategie entwickelt. Seit 2013 erfordert das Stationierungskonzept der Armee eine zügige Reduktion des Immobilienbestandes. Die Optimierung des Immobilienmanagements VBS hat im Jahr 2016 wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die Vorgaben im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen langfristig umzusetzen.
Seit ihrer Gründung vor mehr als zehn Jahren stellte sich armasuisse Immobilien immer wieder auf Veränderungen im politischen, militärischen und gesellschaftlichen Umfeld ein und entwickelte sich kontinuierlich weiter. Ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg ist die respektvolle Zusammenarbeit innerhalb der Organisation, aber auch mit den Partnern innerhalb des Departements.
Das vielfältigste Immobilienportfolio der Schweiz Das Portfolio umfasst den Kernbestand, der für die militärische Nutzung zur Verfügung steht, und den Dispositionsbestand, der militärisch überzählige Objekte enthält. Nicht mehr benötigte Objekte wie beispielsweise Bunkeranlagen oder Zeughäuser werden zu gegebener Zeit vom Kernbestand in den Dispositionsbestand überführt. Diese Immobilien werden ebenfalls von armasuisse Immobilien bewirtschaftet. Marktfähige Immobilien mit einem zivilen Nutzungspotenzial werden öffentlich ausgeschrieben und an den Meistbietenden verkauft oder im Baurecht abgegeben. Nicht marktfähige Immobilien werden stillgelegt oder zurückgebaut.
Von armasuisse Immobilien bewirtschaftete Objekte
Link Verkauf von Immobilien
Die von armasuisse Immobilien bewirtschafteten Objekte verteilen sich über die ganze Schweiz. Die Karte zeigt die Standorte der Hochbauten im Kernbestand.
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8
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Das Immobilienportfolio armasuisse Immobilien bewirtschaftet einen der schweizweit umfangreichsten und vielfältigsten Immobilienbestände. Er umfasst Waffen- und Schiessplätze, Kasernen, militärische Flugplätze, Bunker, Zeughäuser, Höhen- und unterirdische Anlagen sowie komplexe Simulatorengebäude.
01
04
01 Logistik-Gebäude
02 Ehemalige Bunker und Festungen 02
Das Immobilienportfolio
03
03 Unterirdische Anlagen
04 Flugzeughallen
05 Mehrzweckhallen
06 Schiessplätze
05
06
9
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien armasuisse Immobilien verfolgt ein langfristig ausgerichtetes Immobilienmanagement, das sämtliche Phasen des ImmobilienLebenszyklus beinhaltet. Dabei werden die drei Nachhaltigkeitsdimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt in ausgewogener Weise berücksichtigt.
Schiessplatz Wicheln GL
Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien
Link Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016–2019
Link Nachhaltigkeitsgrundsätze von armasuisse Immobilien
In der «Strategie Nachhaltige Entwicklung 2016–2019» verpflichtet sich der Bund, sein umfangreiches Immobilienportfolio nach Kriterien der nachhaltigen Entwicklung zu bewirtschaften. Die Strategie formuliert unter anderem auch die Umsetzung der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen des Bundes. Für deren Umsetzung ist armasuisse Immobilien ein wichtiger Partner. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit sind weiter in der Immobilienstrategie des VBS und im VBSLeitbild «Raumordnung und Umwelt» verankert. Sie dienen armasuisse Immobilien als Weg weiser, weshalb sie auch ihre Grundsätze zum nachhaltigen Immobilienmanagement daraus abgeleitet hat. Stichworte dafür sind: Kundenorientierung, Wirtschaftlichkeit, Lebensweg, Immobilienmanagement, Anspruchsgruppen, Werkeigentümerhaftung, Ressourcenschonung, Bewusstsein, Unternehmenskultur und Transparenz.
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Kompetenzzentren bieten fachkundige Unterstützung Eine Vielzahl von Strategien, Weisungen und Verordnungen auf den Ebenen Bund, Departement und Organisation zu Themen wie Energie, Materialeinsatz oder Denkmalschutz geben klare Vorgaben, die armasuisse Immobilien berücksichtigt. Dabei wird sie von verschiedenen Kompetenzzentren innerhalb des VBS bei der Umsetzung unterstützt. Die meisten Spezialisten sind bei armasuisse Immobilien selbst angesiedelt. Um die Nachhaltigkeitsaspekte angemessen umzusetzen, setzt armasuisse Immobilien intern auf eine Reihe von Programmen. So werden beispielsweise Naturwerte, denkmalpflegerisch wertvolle Bauten, Schiesslärmemissionen oder Sicherheitsaspekte professionell bewirtschaftet und die Reduktion von Bodenbelastungen, Energieverbrauch und Luftschadstoffemissionen in zentralen Registern geführt. Organisatorisch ist das Thema Nachhaltigkeit in der Geschäftseinheit Portfolio- und Umweltmanagement angesiedelt. Ein Fachberater Umweltmanagement und Nachhaltigkeit koordiniert die verschiedenen Aktivitäten und stellt ein stimmiges Ganzes sicher.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Wesentliche Themen
Kontakte pflegen
[GRI 102-46] Um festzulegen, welche ökologischen, ökonomischen und sozialen Themen besonders relevant sind, hat armasuisse Immobilien umfangreiche Untersuchungen durchgeführt. Für den ersten Nachhaltigkeitsbericht führte sie eine Analyse durch, die folgende Gesichtspunkte beleuchtete: Interne Projekte, die Grundsätze eines nachhaltigen Immobilienmanagements, internationale Rahmenwerke sowie die Erwartungen von internen und externen Anspruchsgruppen. Es fanden zehn Interviews mit Vertretern verschiedener Anspruchsgruppen und ein interner Workshop statt. Aus den konsolidierten Resultaten leitete armasuisse Immobilien die prioritären Themen für ihre Nachhaltigkeitsleistung ab. Diese Analyse wurde 2017 im Austausch mit der deutschen und der österreichischen Organisation für militärisches Immobilienmanagement weiterentwickelt. Für den vorliegenden Bericht wurde die Analyse um die Perspektive der Auswirkungen ergänzt und intern validiert.
[GRI 102-40] Im Dialog lernt armasuisse Immobilien, was ihre Gesprächspartner beschäftigt und wo sich die Organisation verbessern kann. Sie steht in vielfältigem und kontinuierlichem Austausch mit unterschiedlichen Anspruchsgruppen. Die wichtigsten sind die Mieter und Nutzer, die Departementsebene, politische Instanzen, Lieferanten und Partner, Mitarbeitende, Standortgemeinden, die öffentliche Verwaltung sowie verschiedene Interessengruppen und Nichtregierungsorganisationen.
Das Ergebnis dieser Analyse ist die Wesentlichkeitsmatrix. Sie zeigt, welche Themen aus interner und externer Sicht für armasuisse Immobilien besonders relevant sind. So werden die Prioritäten für den vorliegenden Bericht wie auch für ihr Nachhaltigkeitsengagement sichtbar.
Weitere Informationen zum Austausch mit Anspruchsgruppen finden sich im GRI-Bericht.
Link GRI-Bericht 2017
Nachhaltigkeit bei armasuisse Immobilien
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Wesentlichkeitsmatrix höchste
Der helle Bereich zeigt die wesentlichen Themen [GRI 102-47]
Energie und Treibhausgasemissionen Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen
Volkswirtschaftlicher Beitrag
Relevanz für Anspruchsgruppen
Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen
Mitarbeiterzufriedenheit Aus- und Weiterbildung
Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
Korruption
Transparente und nachhaltige Beschaffung Bodenschutz und Altlastensanierung
Biodiversität
Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer Nachhaltiges Bauen
Lebenszyklusbetrachtung
Rechtskonformität Denkmalschutz und Architektur
niedrigste
Lärmschutz
niedrigste
Hohe Auswirkungen Mittlere Auswirkungen Tiefe Auswirkungen
Relevanz für armasuisse Immobilien
• Kerngeschäft Immobilienmanagement • Umweltverträgliches Immobilienmanagement • Nachhaltige Beschaffungspraxis
• Im Dialog mit Gesellschaft und Politik • armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
höchste
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement Die strategischen Stossrichtungen und die Ziele von armasuisse Immobilien sind im integrierten Aufgaben- und Finanzplan IAFP und in der Geschäftsfeldstrategie definiert. Darin enthalten sind integrale Bestandteile, die den Kurs von armasuisse Immobilien noch stärker in Richtung Nachhaltigkeit lenken. Die folgende Zusammenstellung zeigt, wie die Organisation ihre Leistung im Jahr 2017 einschätzt und welche Ziele und Massnahmen für 2018 und darüber hinaus definiert wurden.
Beurteilung
Ausgewählte Ziele und Massnahmen für 2018 und darüber hinaus
Schwerpunkt
Stossrichtungen und Ziele 2017
Leistung 2017
Übergeordnet
armasuisse Immobilien stellt ein nachhaltiges Immobilienmanagement sicher.
Die überarbeitete Portfoliostrategie unterstützt dabei, die knappen Mittel am richtigen Ort einzusetzen. 96 % der Investitionen wurden an langfristig gesicherten Standorten getätigt.
Eigentümerinteressen bei der Erarbeitung der departementalen Immobilien strategie VBS einbringen.
Kerngeschäft Immobilienmanagement
armasuisse Immobilien achtet auf eine hohe Zufriedenheit seiner Nutzer und Mieter und steuert mit einer bedarfsorientierten Planung das Angebot an Immobilien.
Schulungen zum optimierten Immo bilienmanagement VBS erfolgreich durchgeführt. Projektabschluss und Umsetzungsstart der Optimierung Immobilienmanagement.
Durchgängige und strategiegerechte Investitionsplanung sicherstellen. Jeweilige Standortstrategien auf die verfügbaren finanziellen Mittel abstimmen. Die Priorisierung der umsetzungsreifen Vorhaben ist stringent und mit dem Kunden abgestimmt.
armasuisse Immobilien stellt die nachhaltige Bewirtschaftung des Portfolios sicher und leistet damit einen Beitrag zur Optimierung der Immobilienkosten.
Es wurden für 201 Mio. Franken wert erhaltende Massnahmen getätigt. Die Massnahmen konzentrierten sich auf Objekte, die im Portfolio längerfristig gesichert sind.
Damit der Wert der weiterhin genutzten Immobilien erhalten bleibt, werden Instandhaltungsmassnahmen und Ersatzneubauten von jährlich mindestens 250 Mio. Franken geplant. Dabei werden die Wirtschaftlichkeits betrachtungen der Nutzer und Mieter konsequent berücksichtigt.
armasuisse Immobilien erhöht den Selbstfinanzierungsgrad im Dispositionsbestand durch längerfristig gesicherte Einnahmen.
Die Erträge und Einnahmen lagen leicht unter den Erwartungen, es konnten jedoch bedeutend mehr Gebäude und Anlagen stillgelegt werden als geplant.
Deckungsbeitrag im Dispositionsbestand weiter erhöhen. Der Fokus liegt auf längerfristigen Einnahmen bei der Verwertung des Dispositionsbestandes.
Ausblick und Ziele im nachhaltigen Immobilienmanagement
Beurteilung
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Ausgewählte Ziele und Massnahmen für 2018 und darüber hinaus
Schwerpunkt
Stossrichtungen und Ziele 2017
Leistung 2017
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
Reduktion des CO2-Ausstosses auf 48’000 t. Energieeffizienz mit der Anwendung fortschrittlicher Gebäudestandards und der Umsetzung von Betriebsoptimierungsmassnahmen steigern. Anteil der erneuerbaren Energie bei der Elektrizität auf 100 % halten.
Der CO2-Ausstoss konnte auf dem Vorjahresniveau von 40’500 t gehalten werden. Die Elektrizität wurde wiederum zu 100 % aus erneuerbaren Quellen beschafft. Mit der zentralen Produktionsdatenerfassung im Bereich Elektrizität aus erneuerbaren Quellen und der Möglichkeit, standortbezogene Überschüsse andernorts einzusetzen, wurde der Eigenverbrauch optimiert.
Die grössten Herausforderungen wird die Steigerung der Energieeffizenz und der Ausbau von erneuerbaren Energien darstellen. Hier gilt es vor allem die Chancen zu nutzen, die sich bei Neubauten und Sanierungen bieten. Daneben werden die künftigen Herausforderungen durch die noch festzulegenden departementalen Energieziele bis 2030 und durch die sich abzeichnenden Anforderungen bezüglich Autarkie unserer Immobilien geprägt sein.
armasuisse Immobilien vermeidet soweit möglich schädliche und lästige Auswirkungen auf die Umwelt und auf Dritte und stellt den Erhalt schützenswerter Elemente im Portfolio sicher. Dazu setzt armasuisse Immobilien verschiedene Programme im Bereich Sicherheit, Umwelt und Technik um.
Die Steuerung der verschiedenen Themen über systematische Programme schafft gute Grundlageninformationen und Verlässlichkeit. So zeigen die Zwischenbilanzen bei der energetischen Betriebsoptimierung und bei der Biodiversität erfreuliche Resultate. Die Analyse der Schiessplätze bezüglich Lärmemissionen zeigt, dass weniger Personen direkt betroffen sind als erwartet. Zudem wird die Situation mit den begonnenen Sanierungen laufend verbessert.
Künftig gilt es, die aus den verschiedenen Programmen gewonnen Informationen zeit- und anwendergerecht zur Verfügung zu stellen. Die dabei erkannten Defizite müssen innert nützlicher Frist behoben werden. Zweiteres stellt insbesondere aufgrund der knappen finanziellen Mittel eine grosse Herausforderung dar.
Nachhaltige Beschaffungspraxis
Als eine der zentralen Beschaffungsstellen der Bundesverwaltung gewährleistet armasuisse Immobilien eine hohe Professionalität im Beschaffungsprozess.
Die Auswertung zeigt wiederum ein sehr gutes Bild: 98 % der Aufträge wurden in ordentlichen Verfahren vergeben, nur 2 % sind vom Gesetz vorgesehene Ausnahmen. Bei fast allen relevanten Ausschreibungen wurden zudem die vereinbarten Nachhaltigkeitskriterien angewendet.
armasuisse Immobilien strebt innerhalb des Bundes bezüglich Beschaffungsprofessionalität eine Vorbildrolle an. Dazu gehört auch die Umsetzung des Monitorings «Nachhaltige Beschaffung Bau», das wichtige Grundlagen für die weitere Entwicklung liefert.
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik
armasuisse Immobilien sorgt für eine gute Erfüllung staatspolitischer Anliegen, wobei auch die Bedürfnisse von Kantonen und Gemeinden einbezogen werden.
Mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung wurde ein wichtiger Schritt im Dialog mit der Gesellschaft und Politik gemacht. armasuisse Immobilien konnte so aufzeigen, welche Themen sie im nachhaltigen Immobilienmana gement bearbeitet und welche Schnitt stellen zur Gesellschaft bestehen.
Künftig werden militärische Nutzungen noch besser und institutioneller mit den lokalen Ansprechpartnern abgestimmt. Die heute funktionierenden Plattformen – vom Sachplan Militär bis zum lokalen Waffenplatz-Board – sind gemeinsam mit den internen Partnern zu nutzen und bei Bedarf zu vertiefen. Auch Benutzungsordnungen bieten dazu gute Ansätze.
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
armasuisse Immobilien bietet ihren Mitarbeitenden Perspektiven und prüft periodisch deren Zufriedenheit. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bleibt ± 2 % auf gleich hohem Niveau wie in den ver gangenen zwei Jahren.
Die bundesweite Personalbefragung bescheinigte armasuisse Immobilien überdurchschnittlich hohe Werte bei der Arbeitszufriedenheit und zeigte das Potential auf, um diesen guten Kurs halten zu können. Zudem konnte durch die Internalisierung von Stellen in den letzten Jahren die Arbeitsbelastung reduziert werden.
Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden bleibt ± 2 % auf gleich hohem Niveau wie bisher. Der Umfang und der Umgang mit der Arbeitsbelastung werden weiterhin optimiert.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Im Gespräch Nathalie Falcone-Goumaz Generalsekretärin VBS
Das Generalsekretariat des VBS unterstützt den Departementsvorsteher, Guy Parmelin, bei seinen Aufgaben als Mitglied des Bundesrats und bei der Leitung des Departements. Im Interview erläutert die Generalsekretärin, Frau Nathalie Falcone-Goumaz, ihre Sichtweise zum Thema Nachhaltigkeit, zur Frage, in welcher Form das Departement seine Verant wortung wahrnimmt und welche Ziele es damit verfolgt. Frau Falcone, weshalb ist für Sie Nachhaltigkeit wichtig? Nachhaltigkeit betrifft nicht nur die Umwelt, sondern auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Themen und ist somit Teil unseres täglichen Lebens. Wir müssen als Verwaltung Stabilität bieten und deshalb intensiv nach fortschrittlichen, nachhaltigen Lösungen suchen, insbesondere auch in finanzieller Hinsicht. Denn die Zukunft gehört unseren Kindern und Grosskindern, für deren Wohl wir mitverantwortlich sind. Welche Verantwortung muss das VBS aus Ihrer Sicht im Bereich Nachhaltigkeit übernehmen? Das VBS leistet wesentliche Beiträge zur Nachhaltigkeit in der Schweiz. Allen voran sorgt das VBS für Sicherheit, was die Grundlage für wirtschaftliche Entwicklung, Wohlstand und eine freie Gesellschaft ist. Um diese Sicherheit zu gewährleisten, müssen wir nachhaltig agieren, d. h. die positiven Auswirkungen stärken und die negativen minimieren. Nachhaltigkeit beschäftigt sich mit ökologischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Themen. Welche Erfolge innerhalb des Immobilienmanagements VBS haben Sie diesbezüglich besonders gefreut? Wir haben mit der systematischen Beseitigung der Altlasten auf Schiessplätzen begonnen. Das ist für mich ein wichtiger Beitrag zur Nachhaltigkeit und ein Generationenprojekt: ökologische Lasten von früheren Generationen zugunsten der künftigen Generationen beseitigen. Mit rund 12’000 Arbeitsplätzen schaffen wir auch wirtschaftliche und soziale Sicherheit. Damit zählt das VBS zu den grossen Schweizer Arbeitgebern. Ich bin auch immer wieder beeindruckt vom Gesamtvolumen der Aufträge, die wir Jahr für Jahr an Schweizer Unternehmen vergeben, insbesondere auch im Immobilienbereich. Damit schaffen wir eine hohe Wertschöpfung und erhalten wertvolles Know-how in der Schweiz.
Im Gespräch
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«Nachhaltigkeit ist leider nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich: Das ganze Departement muss sich deshalb weiter anstrengen und wo immer möglich Vorbild sein, für eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes.» Nathalie Falcone-Goumaz Generalsekretärin VBS
Auch gesellschaftlich nehmen wir eine wichtige Rolle wahr: Im Immobilienbereich etwa ermöglichen wir Gemeinden aus allen Landesteilen ehemalige Militärinfrastrukturen im öffentlichen Interesse zu nutzen. Eine grosse Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern nutzt regelmässig unsere Gebäude, seien es Turnhallen im Rahmen des Vereins- oder Dorflebens oder weitläufige Waffen platzareale als Naherholungsgebiete.
Denken Sie, dass sich diese Erfolge auch positiv auf das gesamte Departement auswirken und das VBS davon profitieren kann? Allen Erfolgen ist gemeinsam, dass sie das Bild des VBS positiv prägen. Sie stehen für das Engagement des VBS zugunsten unseres Landes, auch jenseits der Kernleistung Sicherheit. Sie stehen auch für die Verantwortung, die wir übernehmen und dafür, was wir getan haben und tun. Nachhaltigkeit ist leider nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich: Das ganze Departement muss sich deshalb weiter anstrengen und wo immer möglich Vorbild sein, für eine nachhaltige Entwicklung unseres Landes. Für einen nachhaltigen Umgang mit unserem Umfeld sind alle gefordert. Was erwarten Sie in diesem Zusammenhang von den einzelnen Rollenträgern im Immobilienmanagement VBS? Gemeinsam müssen die verschiedenen Rollenträger den reibungslosen Einsatz der Armee unter stützen, indem sie ihr geeignete Infrastrukturen zur Verfügung stellen. Jede Rolle im Immobilien management VBS hat dabei ihre spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu erfüllen. Ich erwarte von den Rollenträgern im Immobilienmanagement, dass sie den Fokus über ihre Kernaufgabe hinaus auch auf das Umfeld richten. Sie müssen gemeinsam nach guten Lösungen suchen. Die Wertschätzung für ihre Kernleistungen und die Unterstützung dafür, beispielweise durch die Politik, hängen auch davon ab, wie sie den Aspekten der Nachhaltigkeit Rechnung tragen. Ich bin mir bewusst, dass die Bedürfnisse sehr widersprüchlich sind und dass es sehr anspruchsvoll sein kann, ein Optimum zu finden. Und welche Erwartungen haben Sie an armasuisse Immobilien als Eigentümervertreter in diesem Zusammenhang? armasuisse Immobilien hat wie alle Bau- und Liegenschaftsorgane den Auftrag, ein nachhaltiges Immobilienmanagement zu gewährleisten. Das heisst unter anderem, dass der Unterhalt der Immobilien so sein sollte, dass keine Lasten für künftige Generationen angehäuft werden. Zudem sollen all die Erwartungen der Politik an den Bund vorbildlich erfüllt werden. Angesichts der finanziellen und personellen Mittel sind diese Ansprüche gar nicht zu bewältigen; gezielte Abstriche sind deshalb unausweichlich.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Ich erwarte daher vom Eigentümervertreter, dass er mithilft, mit den verfügbaren Mitteln noch mehr zu erreichen. Er soll den Mut zu schlichten Funktionsbauten aufbringen, mit denen sich der Nutzer zu arrangieren hat. Ich erwarte auch, dass er sich vermehrt mit dem Kerngeschäft der militärischen Nutzer auseinandersetzt, um sie bei der Suche nach einfachen Lösungen noch besser zu unterstützen. Es ist die Aufgabe von armasuisse Immobilien, den Nutzern konsequent die Kostenfolge der baulichen Anforderungen aufzeigen und ihnen nach Möglichkeit kostengünstigere Alternativen zu unterbreiten. In ihrer Vorbildfunktion ist armasuisse Immobilien gefordert, sich vermehrt auf ausgewählte Aspekte zu fokussieren.
Nachhaltigkeit und Kosten stehen meist in einem gespannten Verhältnis. Welche Strategie erachten Sie deshalb in der angespannten finanziellen Situation im VBS als sinnvoll? Aufgrund der angespannten finanziellen Lage des VBS können nicht mehr Mittel eingesetzt werden. Im Gegenteil, es muss in allen Bereichen gespart werden. Im Immobilienbereich werden wir uns künftig auf noch weniger Standorte fokussieren. Dort müssen wir, trotz knapper Mittel, Investitionen tätigen, die unmittelbar Standortkonzentrationen ermöglichen und auch Potential für die Weiterentwicklung der Armee bieten. Dadurch senken wir die Gefahr von Fehlinvesti tionen. Bei den übrigen Standorten müssen wir mit einem minimalen Unterhalt sicherstellen, dass die Sicherheit und die Gebrauchstauglichkeit der Immobilien so lange wie möglich gewährleistet bleibt. Daraus ergibt sich automatisch die Notwendigkeit, für die Nutzung und den Betrieb – mehr als bisher – einfache Lösungen ohne Immobilienmassnahmen zu finden. Haben Sie bezüglich der nachhaltigen Zukunft des VBS und insbesondere des Immobilienmanagements eine Vision? Die Vision im Immobilienmanagement VBS ist, dass wir einen Immobilienbestand haben, der mit den verfügbaren Mitteln wirtschaftlich unterhalten werden kann, der die Anforderungen für die Kernaufgaben des VBS erfüllt, der mit baulich, betrieblich und technisch innovativen Lösungen die Schweiz weiter und der Gesellschaft auf verschiedenen Ebenen einen Nutzen bringt. Alles in allem wünsche ich mir, dass die nächsten Generationen in einer wirtschaftlich, politisch und ökologisch sicheren und gesunden Schweiz leben können, ohne die Schulden ihrer Vorfahren zahlen zu müssen.
«Alles in allem wünsche ich mir, dass die nächsten Generationen in einer wirtschaftlich, politisch und ökologisch sicheren und gesunden Schweiz leben können, ohne die Schulden ihrer Vorfahren zahlen zu müssen.» Nathalie Falcone-Goumaz Generalsekretärin VBS
Kerngeschäft Immobilienmanagement
Kerngeschäft Immobilienmanagement Die Aufgabe von armasuisse Immobilien ist es, mit den richtigen Immobilien zur richtigen Zeit am richtigen Ort dazu beizutragen, dass die Armee ihre Aufgaben erfüllen kann.
Militärflugplatz Meiringen BE
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Lebenszyklusbetrachtung Link VILB
Angesichts der Grösse des Portfolios sind die verfügbaren Mittel für das Immobilienmanagement VBS knapp. Es ist deshalb zentral, Investitionen mit Weitblick zu planen und die Kosten über die gesamte Lebensdauer einer Anlage im Blick zu haben. So kann armasuisse Immobilien laufend Einsparpotential identifizieren und die knappen Mittel heute und auch in Zukunft zielgerichtet einsetzen. Der Einbezug der Lebenszykluskosten erlaubt eine ganzheitliche Nutzenbetrachtung und ist ein zentrales Element im nachhaltigen Immobilienmanagement VBS.
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Steuern
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Verwerten und Rückbauen
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Planen und Bauen
3
Bewirtschaften
Langfristige Orientierung durch die Betrachtung des kompletten Lebenszyklus einer Immobilie bei Entscheiden zu Bauvorhaben
In ihrem Wirken fokussiert sich armasuisse Immobilien besonders darauf, die Kosten über den gesamten Lebensweg einer Immobilie hin weg zu berücksichtigen. Dieser ganzheitliche Ansatz ist auf höchster Ebene festgeschrieben, so etwa in der Verordnung über das Immobilienmanagement und die Logistik des Bundes VILB und in den Weisungen des Eidgenössischen Finanzdepartements EFD zum nachhaltigen Immobilienmanagement. armasuisse Immobilien strebt für Bauvorhaben gesamtheitliche Lösungen an, mit einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis. Dafür müssen die Kosten langfristig budgetiert und der finanzielle Nutzen unterschiedlicher baulicher Lösungen verglichen werden. Bereits in der Planungsphase betrachtet sie deshalb die gesamten voraussichtlichen Lebenswegkosten von der Erstellung über den Betrieb und den Unterhalt bis zum Rückbau des Objektes und optimiert sie während des Baus, der Instandhaltung und des Betriebs stetig. Bei Bauvorhaben über drei Millionen Franken wird jeweils eine Wirtschaftlichkeitsrechnung erstellt. Grundlage dafür ist die Wirtschaftlichkeitsbetrachtung, die der Mieter zusammen mit dem Nutzer in der Bedürfnisformulierung zum Bauprojekt erstellt. Nicht nur die Investitionskosten, sondern auch die voraussichtlichen Kosten über den gesamten Lebensweg des Um- oder Neubaus werden darin mitberücksichtigt und verschiedene Optionen werden miteinander verglichen. Die Wirtschaftlichkeitsrechnung ermöglicht eine ganzheitliche Nutzen betrachtung und bildet damit eine wichtige Entscheidungsgrundlage.
Kerngeschäft Immobilienmanagement
Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen armasuisse Immobilien zeichnet sich verantwortlich, mit den richtigen Immobilien zur richtigen Zeit am richtigen Ort dazu beizutragen, dass die Armee ihre Aufgaben erfüllen kann. Dies bedingt nicht nur vorausschauend zu planen, sondern laufend auch Sanierungen zu tätigen, die den Wert der Immobilien langfristig erhalten. Aufgrund der knappen finanziellen Ressourcen gilt es umsichtig abzuwägen, wann die verfügbaren Mittel wo eingesetzt werden. armasuisse Immobilien ist eine Verwaltungseinheit des Bundes und unterliegt allen einschlägigen regulatorischen Vorgaben bei der Haushalts- und Rechnungsführung. Mittels integriertem Aufgaben- und Finanzplan IAFP wird der Einsatz der finanziellen Mittel mit kurz- und langfristigen Zielen geplant und jährlich überprüft.
Link Stationierungskonzept der Armee
Das Immobilienportfolio ist auch mit dem neuen Stationierungskonzept nach wie vor sehr gross. Neben hoch modernen Immobilien enthält es viele ältere Objekte, welche die heutigen ökologischen und sicherheitstechnischen Anforderungen nicht mehr erfüllen. Sanierungen sind notwendig, um den Wert langfristig zu erhalten und die Bedürfnisse der Armee optimal zu erfüllen. Gleichzeitig bringt die stetige Weiterentwicklung der Armee auch neue Infrastrukturbedürfnisse mit sich. Die Organisation berücksichtigt deshalb bei den Entscheiden bezüglich Aus- bzw. Rückbau oder Sanierungen stets auch die unterschiedlichen Interessen von Mietern, Standortgemeinden, Zulieferern und Vertretern aus Politik und Verwaltung.
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Mit den geltenden finanziellen Vorgaben kann armasuisse Immobilien nicht alle für den Werterhalt erforderlichen Sanierungen und Instandsetzungsarbeiten umsetzen. Allein in jenem Teil des Kernbestands, der in den nächsten 15 bis 25 Jahren mit Sicherheit genutzt wird, besteht ein aufgelaufener Instandsetzungsbedarf im Umfang von über sechs Milliarden Franken. armasuisse Immobilien steht somit stets vor der Herausforderung, die Investitionsvorhaben im Kernbestand richtig zu priorisieren, um die begrenzten finanziellen Ressourcen am richtigen Ort einzusetzen.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
375 Mio. Franken Investitionen getätigt
Kennzahlen und Leistungsausweis Der Fachbereich Planung, Controlling und Support PCS stellt jährlich die Finanzkennzahlen zusammen. Diese werden durch die Finanzen VBS und die Eidgenössische Finanzkontrolle EFK geprüft und fliessen in die Planung zum IAFP ein. Die Finanzkennzahlen wurden 2017 erstmals nach den Vorgaben des neuen Rechnungsmodells erstellt. Aus diesem Grund unterscheiden sich die Kennzahlen im Vergleich mit früheren Nachhaltigkeitsberichten. Damit die Entwicklung der Kennzahlen aber trotzdem verfolgt werden kann, wurden die Zahlen der Jahre 2015 und 2016 nachträglich nach den neuen Vorgaben erhoben. Am Ende des Berichtsjahres befanden sich rund 4’500 Gebäude und Anlagen im Kernbestand. Gesamthaft umfasst das Immobilienportfolio 8’000 Gebäude und Anlagen. Die Portfolioreduktion sind auf zwei Hauptgründe zurückzuführen: Einerseits wurden vermehrt Kleingebäude und -anlagen, welche kostengünstig stillgelegt oder zurückgebaut werden können, abgebaut. Andererseits wurden bei Verkäufen zusätzliche Gebäude und Anlagen mit abgegeben. Die Investitionen beliefen sich auf 375 Millionen Franken. Durch Verkäufe wurden 19 Millionen Franken eingenommen. Der Instandsetzungsbedarf ist nach wie vor hoch. 75 % der Objekte im Kernbestand sind instandsetzungs- oder sanierungsbedürftig.
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Kerngeschäft Immobilienmanagement
Erfolgsrechnung 2015
2016
2017
1’193
1’167
1’163
Aufwand
907
861
896
Eigenaufwand
684
664
717
31
33
36
222
196
178
286
306
267
in Mio. Franken
Ertrag
(interne Leistungsverrechnung vor allem aus Vermietungen) 1
davon Personalaufwand kalkulatorische Kapitalkosten Gebäude und Grundstücke
Saldo 3
2
1 Mietzinsen aus Vermietungen innerhalb der Bundesverwaltung (z. B. der Armee) werden intern verrechnet (interne Leistungsverrechnung) 2 Kalkulatorische Kapitalkosten entsprechen den Zinsen, die aufgewendet werden müssten, wenn die Gebäude und Grundstücke mittels Fremdkapital finanziert werden müssten. 3 Beim Saldo handelt es sich somit um eine Über-/Unterdeckung mit rein deklaratorischem Charakter.
Investitionsrechnung in Mio. Franken
Investitionseinnahmen (Veräusserung Sachanlagen)
Investitionsausgaben (davon wertvermehrender Anteil an Bauprojekten)
Saldo
(Investitionseinnahmen – Investitionsausgaben)
2015
2016
2017
14
13
19
313
333
375
222
240
276
– 299
– 320
– 357
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Armeebauten gehen modulare Wege Hauptsächlich wirtschaftliche Überlegungen haben die Projektleitung von armasuisse Immobilien bewogen, für die neue Kaserne einen Rahmenbau zu wählen. Dabei wurde die Gebäudekonstruktion aus vorgefertigten Elementen mit hohem Holzanteil gefertigt. Der Vorteil eines Rahmenbaus besteht darin, dass die Vorfabrikation der Elemente im Trockenen erfolgt, parallel zu den Bauarbeiten. Die Montage vor Ort nimmt nur wenige Tage in Anspruch. Dadurch wurde die effektive Bauzeit wesentlich verkürzt; das Gebäude konnte fristgerecht im Dezember 2017 übergeben werden.
Zeitplan und Budget eingehalten Für den Neubau investierte armasuisse Immobilien die vom Parlament bewilligten rund 17 Millionen Franken. Dank einer effektiven und effizienten Projektplanung konnte der ambitionierte Zeitplan von nur 13 Monaten Bauzeit eingehalten werden. Die Investitionssumme wurde vollumfänglich in der Schweiz wirksam. Erfreulicherweise konnten die Bauarbeiten grösstenteils an regionale Unternehmen vergeben werden.
Jassbach ist bereit für die Zukunft Die neu erstellte Kaserne auf dem Waffenplatz Jassbach wurde im Hinblick auf die Weiterentwicklung der Armee WEA realisiert. Das Stationierungskonzept der Armee sieht vor, den Standort langfristig zu nutzen. Dies wirkt sich unter anderem auf die Anzahl der unterzubringenden Rekruten aus. Stand ursprünglich Platz für die Beherbergung von rund 200 Personen zur Verfügung, können heute doppelt so viele untergebracht und verpflegt werden.
Waffenplatz Jassbach, Linden BE
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
Umweltverträgliches Immobilienmanagement Der Immobiliensektor ist ressourcenintensiv und insbesondere militärische Nutzungen beeinflussen die Umwelt stark. Deshalb gilt es, negative Auswirkungen auf Klima, Wasser, Boden und Biodiversität proaktiv anzugehen.
Sanierung Schiessplatz Reconvilier JU
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Bodenschutz und Altlastensanierung
Gesamthaft 270’000 m2 belasteter Boden saniert
Am Beispiel der Sanierung der Schiessplätze Reconvilier und Länggenberg zeigt der Film, wie das VBS bei einer Untersuchung und Sanierung vorgeht und wie Schwermetallbelastungen die durch die Schiesstätigkeit entstehen, in Zukunft vermieden werden.
Belastete Standorte identifizieren und sanieren Das Kompetenzzentrum Boden klärt laufend die Intensität bestehender Belastungen ab. Dazu führt das Generalsekretariat VBS den Kataster der belasteten Standorte, der die Belastungen dokumentiert. Auf Flächen, bei denen nur ein Verdacht besteht, werden Nutzungsmöglichkeiten gemäss einem Kriterienkatalog geprüft und wo nötig eingeschränkt. Bei Verkaufsgeschäften werden mögliche Belastungen offengelegt; der Kataster ist öffentlich einsehbar.
Die militärische Nutzung der Areale bringt Belastungen des Bodens mit sich. Die Schiesstätigkeit der Armee beispielsweise kann den Boden mit Schwermetallen belasten und der Einsatz von schweren Fahrzeugen im offenen Gelände führt zu ökologisch unerwünschten Bodenverdichtungen. Schadstoffe aus der Schiesstätigkeit könnten ins Grundwasser oder in den Nahrungskreislauf gelangen. armasuisse Immobilien setzt sich deshalb für die Sanierungen belasteter Flächen ein und trifft gemeinsam mit den Nutzern geeignete Schutzmassnahmen. Stillgelegte Schiessplätze werden seit 2016 systematisch rückgebaut und saniert. Mit den Mit vielfältigen Massnahmen arbeitet die Or- vorhandenen Mitteln kann jährlich nur ein Teil ganisation daran, die Bodenbelastungen laufend der Flächen untersucht und bei Bedarf später zu reduzieren und gleichzeitig die Bedürfnisse saniert werden. Die Untersuchungen und Sader Nutzer zu erfüllen. Damit möglichst wenig nierungen werden deshalb nach klaren PrioriMunition ins Erdreich gelangt, werden die täten durchgeführt. Massgebend für die PrioPlätze, wo technisch möglich, mit künstlichen risierung sind die konkrete Umweltgefährdung, Kugelfängen ausgerüstet. Schiessanlagen, die die landwirtschaftliche Nutzung, geplante im Konflikt mit Grundwasserschutzzonen lagen, Bauvorhaben und Verkaufsabsichten. Hervorwurden bereits geschlossen. Um die Belastungen zuheben ist die Sanierung des Schiessplatzes während der militärischen Nutzung zu vermei- Reconvilier für 3,2 Mio. Franken, welche im den, setzt das VBS auf zielgerichtete Massnah- Berichtsjahr abgeschlossen werden konnte. men: Schiessplätze werden von Geschossresten gesäubert, Übungen werden wenn möglich mit Kennzahlen und Leistungsausweis Simulatoren durchgeführt und Fahrten mit Von rund 2’000 Zielgebieten auf Schiessplätzen schweren Fahrzeugen sind nur auf befestigten und 8’000 Einträgen auf Betriebsstandorten ist Wegen oder im definierten Fahrübungsgelände ein Viertel im Kataster eingetragen, da sie poerlaubt. tentiell oder effektiv belastet sind. Auf den Schiessplätzen und Schiessanlagen wurde bis zum heutigen Zeitpunkt, in Zusammenarbeit mit den kantonalen Fachstellen, rund 270’000 m2 belasteter Boden saniert. Dies entspricht einer Fläche von 38 Fussballfeldern. Mit der grossen Anzahl Objekte im Kataster belasteter Standorte bleibt auch in den kommenden Jahrzehnten viel zu tun.
Link Kataster der belasteten Standorte
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
Energie und Treibhausgasemissionen Rund 35 % des VBS-Energieverbrauchs ist auf den Immobilienbereich zurückzuführen. Angesichts des Klimawandels und der begrenzten Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen ist es gerade hier unabdingbar, Ressourcen zu schonen und Emissionen zu senken. armasuisse Immobilien als Eigentümervertreterin des VBS und Bewirtschafterin des umfangreichen Portfolios kommt dabei eine Vorbildrolle zu. Das Erfassen, Bewerten und Steuern der Umweltwirkungen des Immobilienportfolios hat deshalb einen hohen Stellenwert. armasuisse Immobilien nimmt aktiv in der Koordinationsgruppe Energie-Vorbild Bund teil und setzt die ausgearbeiteten Massnahmen der Energiestrategie 2050 des Bundes und die Vorgaben aus dem Energiekonzept VBS 2020 bestmöglich um. Die Vorgaben, Strategien und Restriktionen von Bund und VBS im Energiebereich hat die Organisation übernommen, weiterentwickelt und konkretisiert. So hat sie sich das Ziel gesetzt, ihre Immobilien mit Strom und Wärme zu versorgen, die vollständig aus erneuerbaren Quellen stammen; ein hoher Anteil davon sogar aus Eigenproduktion. Die Zielvorgaben werden in eigenen technischen Vorgaben weiter konkretisiert. Darin wird festgehalten, dass bei allen energierelevanten Bauvorhaben der Energiebedarf zwingend minimiert, der CO2 -Ausstoss reduziert und die Produktion erneuerbarer Energie berücksichtigt werden muss. Für jedes grössere Bauvorhaben wird ein Energiekonzept entwickelt, das die konkreten Zielwerte bereits in der Planungsphase festlegt. Beheizte Neu- und Umbauten werden nach dem geeignetsten Minergie-Standard ausgeführt.
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Zielvorgabe: 100 % erneuerbare Energie Bei sämtlichen Neu- und Umbauten muss die benötigte Wärme für den Betrieb des Gebäudes zu 100 % aus erneuerbaren Energiequellen stammen und es wird geprüft, ob eine erneuerbare Produktion von Elektrizität möglich ist. Sämtlicher aus dem Netz bezogener Strom stammt mehrheitlich aus Wasserkraft und ist ebenfalls erneuerbar. Der Einsatz nicht erneuerbarer Energieträger beschränkt sich auf Anwendungen, die aus verteidigungstechnischen Gründen zwingend sind. Auch Liegenschaften, die dem Dispositionsbestand zugewiesen sind, bilden hier eine Ausnahme. Das Kompetenzzentrum Energie unterstützt den Vollzug im Bereich Energie. Es erarbeitet beispielsweise technische Vorgaben, Formulare und Checklisten und unterstützt das Immobilienmanagement in fachlichen Belangen. Um den Energieverbrauch des Immobilienbetriebs zu überwachen, wurden in den letzten Jahren das Datenmanagement, insbesondere die Erfassung des Energieverbrauchs, kontinuierlich verbessert. Die Einführung eines Gebäudeenergieausweises für militärische Bauten ermöglichte eine Übersicht über den Zustand der Gebäudehüllen und der Gebäudetechnik von rund 900 Objekten. Die Bestandsaufnahme zeigt eindeutig, dass viele ältere Objekte im Portfolio einer energetischen Sanierung bedürfen. Bei 52 Arealen wird zurzeit das Programm «Energieplanung Areal» angewendet. Mittels diesem Programm identifizieren Fachleute auf den Arealen konkrete Massnahmen zur betrieblichen Energieoptimierung. Treibhausgasemissionen reduzieren Der Energieverbrauch des umfassenden Portfolios bringt eine grosse Klimawirkung mit sich. Die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz tragen dazu bei, den Energieverbrauch und die Treibausgasemissionen zu reduzieren. Die Zielvorgabe sieht vor, die CO2 -Emissionen aus Immobilien bis 2020 um 30 % zu senken. Kalkulationsbasis bilden die Messwerte aus dem Jahr 2001.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Energieverbrauch Wärme
Energieverbrauch Elektrizität
Gigajoules (GJ)
Gigajoules (GJ)
1’000’000 900’000 800’000 700’000
700’000
600’000
600’000
500’000
500’000
400’000
400’000
300’000
300’000
200’000
200’000
100’000
100’000
2013
2014
2015
2016
2017
2013
2014
2015
2016
Fernwärme erneuerbar
Eingekauft, erneuerbare Quellen
Holz
Eigenproduktion, erneuerbare Quellen
Flüssiggas Fernwärme nicht erneuerbar Erdgas Heizöl Extraleicht
Treibhausgasemissionen t CO2 -e
60’000 50’000 40’000 30’000 20’000 10’000
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 Direkte Treibhausgasemissionen (Scope 1) Indirekte energiebezogene Treibhausemissionen (Scope 2) Zielpfad CO2
2017
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
Fernwärmenetz Schwäbis senkt zukünftig die gesamten CO2-Emissionen um 2 %
Ausbau des Fernwärmenetzes reduziert die gesamten CO2 -Emissionen um 2 % Das Areal Schwäbis ist neu ans Fernwärmenetz des Waffenplatzes Thun angeschlossen. Dadurch sind auch diese Gebäude mit erneuerbarer Energie aus der KVA Thun beheizt, anstelle der bisherigen Erdgasheizung. Die neue Fernwärmeleitung überquert Geleise und Aare und schliesst an das neue Unterstationsgebäude an. Mit dem Anschluss des Areals Schwäbis ans Fernwärmenetz wird der jährliche CO2 -Ausstoss um 1’000 Tonnen reduziert. Dies entspricht über 2 % des CO2 -Ausstosses des gesamten Immobilienportfolios. Diese Einsparung wird jedoch erst in den Emissionszahlen für 2018 ersichtlich sein, da das Fernwärmenetz erst Ende 2017 in Betrieb genommen wurde.
Areal Schwäbis in Thun BE
Photovoltaikanlage Areal Schwäbis Thun BE
Kennzahlen und Leistungsausweis Mittels Energiestatistik überprüft armasuisse Immobilien jährlich, wie die Zielvorgaben eingehalten werden. In der Energieperiode 2017 (1.7.2016–30.6.2017) betrug der Energieverbrauch für die Wärmeversorgung der Immobilien 863’000 Gigajoule (GJ). Damit liesse sich eine Kleinstadt mit 16’000 Haushalten während eines Jahres beheizen. 37 % dieser Energie stammen aus erneuerbaren Energiequellen. Trotz durchgeführter Energie-Optimierungsmassnahmen stieg der Wärmebedarf gegenüber dem Vorjahr um 4 %, teilweise begründet durch den kühleren Winter.
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Der Stromverbrauch sank gegenüber dem Vorjahr um 4 % und betrug im Berichtsjahr rund 667’000 GJ; damit könnten rund 34’000 durchschnittliche Schweizer Haushalte ein Jahr lang versorgt werden. Die gesamte Elektrizität stammt aus erneuerbaren Quellen. Der Rückgang der Eigenproduktion beruht auf einem Messfehler, der im Jahr 2016 zu einem Anstieg geführt hat. Trotz konstanter Treibhausgasemissionen hat armasuisse Immobilien das CO2 -Reduktionsziel erreicht. Bereits seit 2014 liegen die CO2 -Werte unter der Zielgrenze.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Biodiversität In ihrer Rolle als eine der grössten Landbesitzerinnen der Schweiz fällt armasuisse Immobilien eine spezielle Verantwortung zur Förderung der Biodiversität zu. Die Flächen, die durch das VBS genutzt werden, sind ökologisch oft besonders wertvoll, weil sie extensiv genutzt werden, abgelegen liegen oder vor anderen Nutzungsinteressen geschützt sind. Während die militärische und zivile Nutzung dieser Flächen die Tiere, Pflanzen und ihre Lebensräume stört, bietet die Grösse des Portfolios hingegen eine einmalige Chance, die Biodiversität gezielt zu fördern.
Die militärische Nutzung kann die Biodiversität dann begünstigen, wenn durch die Nutzung Feuchtgebiete oder Flächen mit Pioniervegetation, d. h. Pflanzenarten in neu geschaffenen Lebensräumen, entstehen. Sie kann sie aber auch beeinträchtigen, so durch die Versiegelung des Bodens, wenn Lebensräume getrennt werden oder durch Fahr- und Fluglärm. Mit dem Programm Natur Landschaft Armee NLA will das Kompetenzzentrum Natur und Denkmalschutz die militärische Nutzung, die landwirtschaftliche Nutzung und die Naturwerte an den Standorten möglichst in Einklang bringen. Das KOMZ definiert Schutzziele, bestimmt geschützte Gebiete oder regt an, dass die Nutzung der Flächen auf ihren ökologischen Wert abgestimmt wird.
Umweltverträgliches Immobilienmanagement
Auf VBS-Arealen brüten Vogelarten der Roten Liste doppelt so häufig wie ausserhalb
Link Rote Liste Brutvögel
Die ökologische Infrastruktur wird ausgebaut Flächen aus dem Dispositionsbestand, die einen hohen Naturwert aufweisen, werden in erster Linie an Gemeinden oder Naturschutzorganisationen veräussert. Damit können Auflagen im Bereich Natur- oder Denkmalschutz an die Käufer übertragen werden, was die nachhaltige Nutzung der Flächen auch nach dem Verkauf gewährleistet. armasuisse Immobilien bot im Jahr 2017 überzählige Geländepanzerhindernisse, sogenannte Panzersperren, gezielt Naturschutzorganisationen zum Verkauf an, mit dem Zweck der ökologischen Vernetzung. Mit diesem Beitrag engagiert sich das VBS im Rahmen des Aktionsplans Biodiversität des Bundesamtes für Umwelt BAFU, die ökologische Infra struktur zu erhalten. Digitale Übersicht zu schützenswerten Lebensräumen Anfang 2017 wurde das NLA WebGIS, ein Geoinformationssystem, in Betrieb genommen. Die digitale Karte zeigt die schützenswerten Lebensräume auf Waffen-, Schiess- und Militärflugplätzen. Sie dient als Leitplanke für die Bau- und Verpachtungsaktivitäten von armasuisse Immobilien. Die regionalen Beauftragten des Kompetenzzentrums Natur aktualisieren das System laufend.
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Kennzahlen und Leistungsausweis Für 19 Areale wird aktuell ein NLA-Konzept erarbeitet. Damit ist nun auf allen 192 naturrelevanten Arealen des Sachplans Militär ein NLA-Konzept entweder in Erarbeitung oder wird bereits umgesetzt. Aktuell sind auf VBS-Flächen 6’800 Hektaren als schützenswerte Lebensräume deklariert. Die Wirkung des Programms wird jährlich mit einem Biodiversitätsmonitoring überprüft. Es ist abgestimmt auf die Biodiversitätsstrategie und das entsprechende Monitoring des Bundes. Als Indikator für den Landschaftszustand der VBS-Flächen dienen die Brutvögel, Indikator für den Zustand der Lebensräume sind die Gefäss pflanzen. Das Ergebnis des Biodiversitätsmo nitorings 2017 zeigt: Auf VBS-Arealen brüten Vogelarten der Roten Liste mindestens doppelt so häufig wie ausserhalb. Fördernswerte Gefässpflanzen finden sich ebenfalls signifikant häufiger auf VBS-Arealen als im Rest der Schweiz. Es handelt sich dabei um Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen oder um Zielarten, die für die Umweltziele Landwirtschaft, Pionierstandorte oder Feuchtgebiete definiert sind.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Armeeareale als Horte bedrohter Lebensräume und Arten: der Storch mitten in Bern Weissstörche galten in der Schweiz einst als ausgestorben und sind auch heute noch stark gefährdet. Umso grösser war die Freude, als sich im Frühling 2016 nach über 65 Jahren wieder ein Storchenpaar auf dem Kamin eines denkmalgeschützten Gebäudes des VBS in Bern niederliess. Nach einer missglückten ersten Brutsaison kehrte das Paar Ende Februar 2017 aus dem Winterquartier in den Berner Horst zurück; zur Begeisterung aller schlüpften Ende April vier Nestlinge. Leider überlebte aufgrund des nasskalten Frühlingswetters nur einer der Jungstörche, der aber nach zwei Monaten Flugtraining im September gesund und munter ausflog. Eine Webcam gab rund um die Uhr einzigartige Einblicke ins tägliche Leben der Storchenfamilie. Der Storch war 1950 in der Schweiz ausgestorben und steht heute immer noch auf der Roten Liste, weil sein Brutbestand gefährdet ist. Das Berner Storchenpaar brütete 2017 die erste nachweisbare Brut seit der Wiederansiedlung des Storches in der Schweiz aus. Diese Tatsache bekräftigt auch die Resultate des Biodiversitätsmonitorings; es sagt aus, dass 39 der gefährdeten Brutvogelarten sich vorzugsweise auf Armeearealen niederlassen.
Link auf Webcam: www.berner-storch.ch Link: Beringung 2017
Papiermühlestrasse in Bern
Die Armeeareale bieten Lebensraum für viele seltene Arten, die oft so unscheinbar sind, dass sie zuerst noch entdeckt werden wollen. So wurden in den letzten Jahren auf den Waffenplätzen Chur und Mels gleich drei Heuschreckenarten wiederentdeckt. Eine davon ist die Gefleckte Keulenschrecke, welche im Talraum der Ostschweiz erstmals seit über 80 Jahren wieder nachgewiesen werden konnte.
Waffenplätze Chur GR und Mels SG
Nachhaltige Beschaffungspraxis
Nachhaltige Beschaffungspraxis Eine Beschaffung, die transparent ist und einen fairen Umgang mit Lieferanten sicherstellt, ist für armasuisse Immobilien ein zentrales Anliegen. Das Bewusstsein, dass beim Einkauf nicht nur ökonomische, sondern auch ökologische und soziale Kriterien beachtet werden sollen, hat an Bedeutung gewonnen.
Seilbahnbau
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Transparente und nachhaltige Beschaffung
armasuisse Immobilien strebt bezüglich Beschaffungsprofes sionalität und Nachhaltigkeit eine Vorbildrolle innerhalb des Bundes an
Die Lieferkette der Baubranche beinhaltet eine Vielzahl von Umwelt- und Sozialwirkungen wie Ressourcenverbrauch, CO2 -Emissionen, Menschenrechte und Arbeitsbedingungen. Mit den rund 9’000 Aufträgen an die Bauwirtschaft und Ausgaben von 410 Millionen für Planer- und Bauleistungen gehört armasuisse Immobilien zu den grossen Bauherren in der Schweiz. Über eine transparente und nachhaltige Beschaffungspraxis kann armasuisse die vielfältigen Wirkungen in der Lieferkette adressieren. armasuisse Immobilien untersteht dem öffentlichen Beschaffungsrecht des Bundes. Beschaffungen von Gütern (Produkte, Dienstleistungen, Bauwerke) sollen entsprechend diesem Beschaffungsrecht über ihren gesamten Lebensweg hohen wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Anforderungen genügen. Als Teil der Bundesverwaltung setzt armasuisse Immobilien die Empfehlungen der Beschaffungskonferenz des Bundes BKB um. Überdies gibt sich armasuisse in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie weitere Vorgaben, für die Umsetzung einer transparenten und nachhaltigen Beschaffung.
Koordiniert und breit abgestützt Bei der Umsetzung setzt armasuisse Immobilien auf die Koordination mit Partnern und beteiligt sich aktiv an der Entwicklung nachhaltiger Beschaffungskriterien in der Baubranche. Sie kooperiert dabei mit den anderen Bau- und Liegenschaftsorganen des Bundes und arbeitet in der Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren KBOB mit. armasuisse Immobilien beteiligte sich ebenfalls federführend am Aufbau des «Monitorings nachhaltige Beschaffung Bau», welches das Beschaffungscontrolling des Bundes umsetzt. In diesem Monitoring wird überprüft, wie die Zuschläge über den WTO-Schwellenwerten, die Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllen. Nachhaltigkeit innerhalb des öffentlichen Beschaffungsrechtes eingefordert Die Umweltkriterien werden bei der Spezifikation der Ausschreibungen integriert. Bei den Sozialthemen verpflichtet armasuisse Immobilien ihre Lieferanten sowie deren Subunternehmen, die geltenden Arbeitsschutz- und Arbeitsbestimmungen sowie das Prinzip der Lohngleichheit einzuhalten. Kennzahlen und Leistungsausweis Betrachtet man die Gesamtsumme der vergebenen Aufträge, wurden im Jahr 2017 über 94 % aller beschafften Leistungen mit schriftlichen Normverträgen bestellt. Daneben zeigt das Monitoring Nachhaltige Beschaffung Bau, dass armasuisse Immobilien bei Planerleistungen und Wettbewerben die Nachhaltigkeitsanforderungen vollständig umsetzt. Auch bei den Bau leistungen liegt der Umsetzungsgrad in den jeweiligen Kategorien über 83 %. Das Monitoring bestätigt die Bestrebungen von armasuisse Immobilien, nachhaltig zu beschaffen.
Nachhaltige Beschaffungspraxis
Monitoring Nachhaltige Beschaffung Bau Das Monitoring Nachhaltige Beschaffungen wurde 2016 ins Leben gerufen und erfasst die Beschaffungen für Planer- und Bauleistungen über den WTO-Schwellenwerten. Dem Monitoring unterliegen die drei Bau- und Liegenschaftsorgane BLO des Bundes, nämlich das Bundesamt für Bauten und Logistik BBL, die armasuisse Immobilien und der ETH-Rat sowie das Bundesamt für Strassen ASTRA. Kriterien zum Umweltschutz, zur Gesundheit und zum Ressourcenverbrauch gibt es im Bauwesen schon seit langer Zeit. Diese Kriterien münden im Hochbau verschiedentlich in Labels wie zum Beispiel Minergie, Eco oder Standard nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS. Die Koordinationskonferenz der Bau- und Liegenschaftsorgane der öffentlichen Bauherren KBOB hat diese Bestrebungen stets gefördert und bei Bundesbauten eingefordert. Die Standardverträge der KBOB enthalten die entsprechenden Vorgaben und fordern sie von den beauftragten Planern und Unternehmungen ein. Mit dem Monitoring nachhaltige Beschaffung Bau können diese Bestrebungen nun auch überprüft werden. Bei der Auswertung wurden jeweils Zuschläge betrachtet, bei denen Nachhaltigkeitsanforderungen relevant waren.
Auswertung Monitoring nachhaltige Beschaffung Hoch- und Tiefbau: Planerleistungen und Wettbewerbe Umsetzungsgrad in %
100%
100%
100%
100%
Lebenszykluskosten
Standards im Bereich Gesundheit und/ oder Behaglichkeit (Hochbau) bzw. Lärm/Sicherheit (Tiefbau)
Einhalten von Arbeitsschutzbestimmungen, Arbeitsbedingungen und Lohngleichheit
Standards im Bereich Ökologie
Umsetzungsgrad der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Ausschreibungen für Planerleistungen und Wettbewerbe in den Bereichen Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie der Beschaffungsstellen für das Jahr 2017.
Auswertung Monitoring nachhaltige Beschaffung Hoch- und Tiefbau: Bauleistungen Umsetzungsgrad in %
Link KBOB
100%
Einhalten von Arbeitsschutzbestimmungen, Arbeitsbedingungen und Lohngleichheit
83%
Standards im Bereich Ökologie
83%
Standards im Bereich Gesundheit und/oder Behaglichkeit (Hochbau) bzw. Lärm/Sicherheit (Tiefbau)
Umsetzungsgrad der Nachhaltigkeitsanforderungen in den Ausschreibungen für Bauleistungen in den Bereichen Ökonomie, Gesellschaft und Ökologie der Beschaffungsstellen für das Jahr 2017.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
armasuisse Immobilien auf dem Holzweg Für die nachhaltige Beschaffung von Baumaterialien hat armasuisse Immobilien ein Experiment gewagt. Das VBS verfügt über eigene Waldflächen und damit über eigenes Holz. In Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Bauten und Logistik BBL hat sie ein Pilotprojekt lanciert. Gemeinsam liessen sie testen, ob sich das Holz aus Wäldern des VBS für den Holz-Betonbau des BBL einsetzen lässt. Das Zielobjekt war ein weiterer Neubau im UVEK Campus in Ittigen. Dieses Vorgehen bietet eine innovative Möglichkeit, eigenes, vorhandenes Material zu veredeln und zu nutzen. Die Verwendung von Buchenholz aus Schweizer Produktion wird damit gefördert und die kurzen Transporte ergeben eine niedrigere Werte an grauer Energie für den Neubau. Im Pilotprojekt haben das BBL und armasuisse Immobilien die Grundlagen für die bundesinterne Beschaffung von Konstruktionsholz gelegt. In mehreren Schritten haben sie 1800 m3 Holz schlagen und sägen lassen. Die Tests haben allerdings ergeben, dass die Holzqualität für statisch hochbelastete Bauteile weniger geeignet ist als erhofft. Das Holz wird nun für den Innenausbau statt für die Tragstruktur verwendet. Mit diesem Projekt haben die beiden Bau- und Liegenschaftsorgane des Bundes neue Wege beschritten. Der Prozess war nicht einfach und das ursprüngliche Ziel, das Holz für die Tragstruktur zu verwenden, konnte nicht realisiert werden.
Nachhaltiges Bauen armasuisse Immobilien realisiert jedes Jahr rund 700 Neu- und Umbau-, Erneuerungs- und Instandsetzungsprojekte. Bei deren Planung kann beispielsweise der künftige Energieverbrauch der betroffenen Immobilien massgeblich beeinflusst werden. Folglich ist armasuisse Immobilien ein wichtiger Partner bei der Umsetzung der «Strategie Nachhaltige Entwicklung» des Bundesrats, die auch die Grundsätze der nachhaltigen Entwicklung im Bauwesen des Bundes formuliert. management» ein und organisierte im letzten Jahr eine Exkursion für die Fachgruppe nacharmasuisse Immobilien baut nach den geltenden haltiges Bauen der KBOB auf dem Waffenplatz Gesetzen und Normen (z. B. SIA). Daneben Thun. Gemeinsam mit der Fachgruppe s teuerte wendet sie die Empfehlungen der KBOB an und sie damit einen wichtigen Teil zum kontinuierhat eigene technische Vorgaben in verschiede- lichen Austausch unter Bundes-, Kantons- und nen Bereichen. Für gewisse Objekttypen wird Gemeindevertretern bei. Die Fachgruppe arbeibeispielsweise der Minergie-P-Eco Standard tet gemeinsam an der Weiterentwicklung der gefordert. Die Organisation verfolgt das Ziel, Empfehlungen der KBOB. bei Neubauten konsequent den Minergie-Standard oder einen gleichwertigen Standard umzusetzen. Dadurch können der betriebliche Energieaufwand erheblich reduziert und Res- Link Publikationen der Fachgruppe sourcen optimal eingesetzt werden. nachhaltiges Bauen der KBOB
Engagiert und vernetzt armasuisse Immobilien engagiert sich in verschiedenen Organisationen für das nachhaltige Bauen. So ist sie Mitglied der KBOB und im Netzwerk nachhaltiges Bauen Schweiz. Sie brachte sich aktiv, beim Überarbeiten der KBOB-Publikation «Nachhaltiges Immobilien-
Kennzahlen und Leistungsausweis Im vergangenen Jahr konnten die Anzahl Minergie-Objekte weiter ausgebaut werden. Die folgende Tabelle zeigt den Status im Bereich Minergie-Standards Ende 2017 (Zahlen gerundet).
UVEK Campus Ittigen BE Anzahl von nachhaltigen Gebäudezertifizierungen, -ratings und Gütesiegeln
Standard
MINERGIE
2015
2016
2017
Energiebezugsfläche gesamt in m2
Energiebezugsfläche gesamt in m2
Energiebezugsfläche gesamt in m2
46’600
33’490
7’960
MINERGIE A
12’400
MINERGIE A Eco
1’760
MINERGIE P
1’350
MINERGIE P Eco
1’760
6’010
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik armasuisse Immobilien ist in der ganzen Schweiz präsent und verfügt über vielfältige Berührungspunkte mit der Bevölkerung. Armeeareale werden nicht nur für militärische Zwecke, sondern auch für die Landwirtschaft, für Veranstaltungen und sportliche Grossanlässe zur Verfügung gestellt. Ein gutes Zusammenspiel mit Gesellschaft und Politik ist deshalb besonders wichtig.
Flugplatz Alpnach OW anlässlich Innerschweizer Schwing- und Älplerfest ISAF 2017
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen
2017 wurden auf Militärgeländen 60 kulturelle oder sportliche Grossanlässe durchgeführt
Hand in Hand: Militärische und zivile Nutzung Bei Standortentscheiden werden, wo möglich und sinnvoll, die Synergien zwischen militärischer und ziviler Nutzung ausgeschöpft. Dies ermöglicht der Zivilbevölkerung zahlreiche Areale als Naherholungsgebiete zu nutzen. Ein erfolgreiches Beispiel für die gemeinsame Nutzung von Gebäuden ist die abendliche Nutzung der neuen Armee-Doppelsporthalle durch den Nationalliga A-Unihockeyclub Thun (siehe Seite 42).
armasuisse Immobilien ist in der ganzen Schweiz präsent und verfügt über vielfältige Berührungspunkte mit der Bevölkerung, den Gemeinden und Städten. Die militärische Nutzung der Anlagen wirkt sich auf die umliegenden Ortschaften aus. Gleichzeitig stehen der Bevölkerung grosse Areale als Naherholungsgebiet zur Verfügung oder werden für Kultur- und Vereinsveranstaltungen genutzt. Ein gutes Zusammenspiel mit Gesellschaft und Politik ist deshalb besonders armasuisse Immobilien unterhält zudem verwichtig. schiedene Managementsysteme die potentiell negative Auswirkungen auf die lokale BevölkeGemeinsam mit den Nutzern engagiert sich rung durch den militärischen Betrieb eindämmen. armasuisse Immobilien dafür, die militärischen Dazu gehört beispielsweise das SchiesslärmmaBedürfnisse mit den Anliegen der lokalen Bevöl- nagementsystem. Weitere Instrumente, um das kerung abzustimmen und pflegt mit Gemein- Umfeld vor Immissionen zu schützen, bestehen devertretern, Stadt- und Kantonsregierungen für den Bereich Gewässer- und Bodenschutz, einen offenen Dialog. Vor Ort ist der jeweilige Naturschutz, Energie, Luftreinhaltung, DenkWaffenplatzkommandant die zentrale Ansprech- malschutz und Störfallvorsorge. person, den armasuisse Immobilien in den Dialog einbezieht. Bei grösseren Waffenplätzen ist die Über den Bereich Interessenwahrung sammelt Organisation durch einen Beauftragten im je- und analysiert armasuisse Immobilien unterweiligen Waffenplatz-Board vertreten. schiedliche Anfragen aus Politik und Gesellschaft. Neben der Analyse der Medienberichterstattung Bei Neu- oder Umbauten von militärischen Anla- betreibt sie ein qualitatives Monitoring, welches gen erfolgt eine enge Zusammenarbeit im die lokalen Gegebenheiten berücksichtigt, und Rahmen von sogenannten militärischen Plange- nimmt sich der Anliegen der Bevölkerung an. nehmigungsverfahren MPV. Darin werden die Bauprojekte durch das Generalsekretariat VBS, Bereich Raum und Umwelt, auf ihre Rechtskonformität überprüft. Betroffene Privatpersonen, Organisationen, Gemeinden, Kantone und Bundesbehörden werden in die Beurteilung einbezogen und die Planungsunterlagen werden öffentlich aufgelegt.
Von Schiesslärm betroffene Gebäude und Personen
Betroffene Gebäude mit Überschreitung des Immissionsgrenzwerts IGW (Schiesslärm) Betroffene Personen in Gebieten mit Überschreitung des Immissionsgrenzwerts IGW (Schiesslärm)
2015
2016
2017
331
353
255
1’224
1’265
969
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik
39
Kulturgüter für die Nachwelt dokumentieren: Buch «Festungen in der Schweiz» Die militärischen Festungsbauten sind ein spezielles Kulturerbe der Schweiz. Die meisten der im 19. und 20. Jahrhundert erbauten Festungen werden seit dem Ende des Kalten Krieges nicht mehr benutzt. Das neue Buch «Festungen in der Schweiz» macht diese Bauwerke einem breiten Publikum zugänglich. Mit rund 150 Fotografien stellen die Autoren der Leserschaft eine Auswahl der wichtigsten Bauten bezüglich Geschichte, Architektur und aktueller Nutzung vor. Das Werk bietet einen einzigartigen Einblick in eine Architektur, die sich eigentlich auf die Tarnung spezialisiert hat.
Kulturgüter für die Nachwelt bewahren: Neues Sammlungszentrum «Kommunikation und Übermittlung» Im August 2017 eröffnete die Stiftung HAMFU Stiftung Historisches Armeematerial Führungsunterstützung in Winikon bei Uster das neue Sammlungszentrum für historisches Armeematerial. Die Ausstellung zeigt auf rund 4’000 Quadratmetern über 15’000 Objekte und 50 historische Fahrzeuge aus den Bereichen Kommunikation und Übermittlung. armasuisse Immobilien hat das bestehende Aussenzeughaus in Winikon im Auftrag des Armeestabs saniert und das dreigeschossige Gebäude baulich auf seine neue Aufgabe vorbereitet.
Link www.hamfu.ch
HAMFU Stiftung Historisches Armeematerial Führungsunterstützung, Winikon ZH
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer
1’400 Gebäude und Anlagen wurden 2017 einer Zustandsbeurteilung unterzogen
Armee-Anlagen unterliegen einer intensiven Nutzung. In Unterkünften und Ausbildungsbauten, aber auch in der Logistikinfrastruktur sowie auf grossen offenen Landflächen wie Schiess- und Übungsplätzen muss die Sicherheit der verschiedenen Nutzerinnen und Nutzer gewährleistet sein. Potenziell schädliche Einwirkungen auf Personen sollen frühzeitig erkannt und Massnahmen für deren Vermeidung oder Verminderung umgesetzt werden. Um die Sicherheit langfristig zu gewährleisten, sind periodisch Sanierungen notwendig, besonders im Bereich Brandschutz, aber auch zum Schutz vor natürlichen Gefahren wie Erdbeben, Hochwasser oder Radonstrahlung. Das Alter der Anlagen spielt dabei eine wichtige Rolle, da viele Bauten aus einer Zeit stammen, in der noch andere Standards galten. Angesichts des grossen Portfolios und der beschränkten Ressourcen ist armasuisse Immobilien besonders beim systematischen Management der Sicherheitsanforderungen gefordert.
Systematische Prüfung und kontinuierliche Instandhaltungsplanung Den Sanierungsbedarf zu ermitteln, ist angesichts der Grösse des Portfolios aufwändig. Deshalb hat armasuisse Immobilien ein umfassendes Sicherheits- und Gesundheitsmanagement implementiert. Dazu gehören systematische Prüfungen, Messungen oder Inspektionen, zum Teil vor Ort, zum Teil im Rahmen von Daten bankauswertungen. armasuisse Immobilien führt regelmässig Zustandserhebungen durch. Bei jedem Gebäude bzw. jeder Anlage wird periodisch der Zustand durch Spezialisten geprüft. Mittels Vereinbarung (Service Level Agreement) stellt sie zudem sicher, dass auch die Betreiber regelmässig Prüfungen durchführen. Anhand dieser systematischen Prüfungen wird der Sicherheitsbedarf kurz-, mittel- und langfristig ermittelt und eingeplant. Bei kritischen Mängeln, beispielsweise bei fehlenden Brandabschnittstüren oder Brandmeldern in Schlafräumen oder bei Altlasten, die das Trinkwasser beeinträchtigen könnten, werden Sofortmassnahmen eingeleitet. Kennzahlen und Leistungsausweis 2017 wurden rund 4’000 Sicherheits- und Gesundheitsprüfungen (z. B. Gebäudetechnik, Trinkwasser etc.) durchgeführt. Bei 6 % dieser Kontrollen wurden kritische Mängel festgestellt. Zusätzlich fanden bei 1’400 Gebäuden und Anlagen allgemeine Zustandserhebungen statt.
Im Dialog mit Gesellschaft und Politik
Volkswirtschaftlicher Beitrag
Durch armasuisse Immobilien extern vergebene Aufträge erzeugen während eines Jahres Arbeit für rund 4’000 Personen
Der Betrieb der Standorte der Armee ist für die regionale Wirtschaft von Bedeutung. Das betrifft beispielsweise Zulieferer von Verpflegung, das lokale Kleingewerbe oder die örtliche Gastronomie. Zudem haben die Bauprojekte positive Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft, da die Immobilienprojekte überwiegend in der Schweiz beschäftigungswirksam sind. Die Aufträge, die armasuisse Immobilien mit Dritten abschliesst, fallen für diese Unternehmen wirtschaftlich ins Gewicht. So haben die Vereinbarungen, die im Jahr 2017 mit Dritten für Dienstleistungen, den Betrieb der Immobilien sowie für Bauprojekte abgeschlossen wurden, eine hohe Beschäftigungswirksamkeit. Die Aufträge erzeugten während eines Jahres Arbeit für rund 4’000 Personen. armasuisse Immobilien setzt sich deshalb bei Ausschreibungen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten dafür ein, regionale Aspekte angemessen zu berücksichtigen.
Kennzahlen und Leistungsausweis Im letzten Jahr wurden 751 Millionen Franken an Zulieferer bezahlt. Es sind Ausgaben, die für die Planung, den Bau, die Erneuerung, den Betrieb und den Unterhalt der Immobilien notwendig sind. Kosten für Anmieten und Pachten sind darin ebenfalls eingeschlossen. Ein Teil davon wird im Rahmen von verwaltungsinternen Vereinbarungen verwendet. Die internen Partner, in erster Linie die Logistikbasis der Armee in ihrer Rolle als Betreiber, investieren wiederum einen wesentlichen Teil dieser Beträge. Dies, um in der Privatwirtschaft Leistungen für den Betrieb der Immobilien zu beschaffen. Die Gesetzgebung des öffentlichen Beschaffungswesens verbietet es, grundsätzlich lokale Zulieferer zu bevorzugen. armasuisse Immobilien kann deshalb nicht beeinflussen, welche Aufträge an lokale Zulieferer vergeben werden. Dennoch ist der Anteil der Ausgaben an lokale Lieferanten ein wichtiger Indikator für den volkswirtschaftlichen Beitrag von armasuisse Immobilien und für die Wettbewerbsfähigkeit des einheimischen Gewerbes. Im letzten Jahr steigerte sich dieser Anteil insbesondere in der Westschweiz und im Tessin wesentlich.
Zahlungen an Zulieferer
Anteil der Ausgaben für lokale Lieferanten
in Mio. CHF
in Prozent
800 700
751 675
100 90
701
80 600
70
500
60
400
50 40
300
30 200 20 100
10
2015
2016
2017
Zahlungen an Zulieferer für beauftragte Planer-, Bau- und Dienstleistungen sowie für Anmieten und Pachten.
41
2014 Deutschschweiz Westschweiz Tessin
2015
2016
2017
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Das ausgebaute Armeelogistikcenter Monteceneri ist für die Zukunft gerüstet
Sportförderung durch zivile Nutzung der Armee-Doppelsporthalle in Thun
Das Stationierungskonzept der Armee sieht die fünf Armeelogistikcenter Grolley, Hinwil, Monteceneri, Othmarsingen und Thun vor. Für die Alpensüdseite wurde das ehemalige Zeughaus Monte Ceneri als Standort ausgewählt. Die bestehenden Infrastrukturen werden etappenweise den neuen Anforderungen angepasst. Nebst der umfassenden Sanierung des Zeughauses wurde in der ersten Aus bauetappe in Höhe von knapp 22 Millionen Franken das neue Hauptgebäude realisiert. Es bietet Platz für 5’000 Paletten im hochmodernen Schmalganglager, den Unterhalt aller Fahrzeuge, eine Waschstrasse sowie eine Prüfstrasse, Räume für die Ausbildung von Lernenden sowie Büros und den Posten für die Militärpolizei, welcher im gleichen Gebäude untergebracht wird. Dank dem wettbewerbsfähigen Lokalgewerbe konnten erfreulicherweise 95 % der Arbeiten an Tessiner Unternehmen vergeben werden.
armasuisse Immobilien befindet sich in einem fortlaufenden Dialog mit den Lokalbehörden und engagiert sich, damit die Bevölkerung von militärischen Anlagen profitieren kann. Insbesondere die grossen Waffenplatzareale stehen Erholungssuchenden am Abend und an Wochenenden zur Verfügung. Ebenso können Gemeinden und Vereine seit Jahren in der ganzen Schweiz Militärinfrastrukturen an Randstunden nutzen. Mit dem neuen Vermietungsmodell in Thun, wonach die Stadt selbst die Zuteilung der abendlichen Trainingszeiten an die Vereine übernimmt, geht armasuisse Immobilien im Vermietungsmodell an Dritte einen Schritt weiter.
Im Rahmen einer zweiten Etappe werden mit zusätzlichen Investitionen von 37.3 Millionen Franken auf der gegenüberliegenden Seite der Kantonsstrasse Neubauten für Werkstätten und die Unterbringung von Fahrzeugen entstehen.
Seit Anfang 2017 wird die neue Doppelsporthalle des VBS auf dem Waffenplatz Thun durch die Truppen der Armee genutzt. Sie dient als Ersatzbau für die beiden alten Mehrzweckhallen an der Allmendstrasse. Die neue Doppelsporthalle bietet aufgrund ihrer Grösse und Infrastruktur auch ideale Voraussetzungen für Sportvereine. Wie in den meisten Städten herrscht auch in Thun ein Mangel an Hallen und somit Trainingszeiten für Sportvereine. Deshalb haben sich das städtische Amt für Stadtliegenschaften, das Amt für Bildung und Sport sowie armasuisse Immobilien zusammengefunden, um die abendliche Vermietung effizient und flexibel zu gestalten.
Schmalganglager Monte Ceneri
Viele Vereine profitieren Der Nationalliga A-Unihockeyclub Thun hat den grössten Platzbedarf und nutzt hauptsächlich die neuen Trainingsmöglichkeiten in der Armeesporthalle. Die anderen Vereine profitieren von den bisherigen Zeitfenstern des UHC in den bestehenden Hallen. Es sind der SC Thunerstern (Rollhockey), die LV Thun (Leichtathletik), Hünibasket (Basketball), die Thun Tigers (American Football), der FC Rot-Schwarz Thun sowie der Turnverein Thun (Rugby). Dank der guten Zusammenarbeit der Stadt Thun mit armasuisse Immobilien sowie dem Waffenplatzkommando Thun kann besonders die Kinder- und Jugendsportförderung durch moderne Infrastruktur weiter gestärkt werden.
Armee-Doppelsporthalle Thun BE
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin Kompetente, gut ausgebildete und motivierte Mitarbeitende aus allen Landesteilen und Sprachgebieten tragen dazu bei, die Aufgaben von armasuisse Immobilien professionell und nachhaltig zu erfüllen.
Niederlassung von armasuisse Immobilien in Mels SG
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44
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Mitarbeiterzufriedenheit
92 % der Mitarbeitenden arbeiten gerne bei armasuisse Immobilien
Das Aufgabengebiet von armasuisse Immobilien ist sehr vielfältig. Deshalb sind Kompetenz, Motivation und Zufriedenheit wichtige Erfolgsfaktoren, um die verschiedenen Anspruchsgruppen zufrieden zu stellen. Damit die komplexen Aufgaben bedürfnisgerecht umgesetzt werden können, braucht es gute Fachkräfte. armasuisse Immobilien will eine attraktive Arbeitgeberin bleiben und ihre Mitarbeitenden langfristig halten. Die Mitarbeiterzufriedenheit auf einem hohen Niveau zu halten, ist eines der Jahresziele. Die Zufriedenheit hängt von vielen Faktoren ab. Eine grosse Rolle spielen gute Arbeitsbedingungen und vielfältige Möglichkeiten zur individuellen Weiterentwicklung. So gelten für armasuisse Immobilien die fortschrittlichen Anstellungsbedingungen und Lohnnebenleistungen der Bundesverwaltung.
Mitsprache ermöglichen Darüber hinaus fördern partizipative Elemente den Dialog und animieren dazu, sich im Unternehmen aktiv einzubringen. Mitarbeitende können sich über die jährliche Mitarbeiterumfrage und das Vorschlagswesen äussern und Verbesserungsvorschläge einbringen. Zudem haben sie die Möglichkeit sich für Anliegen an die Personalkommission armasuisse wenden. In der Gruppe avenir armasuisse Immobilien können sich Mitarbeitende freiwillig engagieren, um aus Ideen und Visionen konkrete Chancen für die Unternehmung zu generieren. Im Fokus stand 2017 wiederum die Reduktion der Arbeitsbelastung. Die vom Parlament genehmigte Internalisierung von Stellen und die vereinfachten Prozesse sollen bald erste Verbesserungen ermöglichen. Kennzahlen und Leistungsausweis armasuisse Immobilien führt jährlich eine Umfrage durch, die die Zufriedenheit der Mitarbeitenden erfasst und Verbesserungsmassnahmen identifiziert. Die Resultate geben Auskunft über die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit ihrer Arbeit, ihrer Motivation und decken acht weitere Themengebiete ab. Die Ergebnisse fielen 2017 sehr positiv aus. Bei acht von zehn Themengebieten sind 85–95 % der Mitarbeitenden eher bis vollkommen zufrieden. Negativ fielen die Ergebnisse erneut bei der Arbeitsbelastung aus, die von circa 40 % der Befragten als hoch eingestuft wird.
«Mit einer individuellen Lösung aus Kostenübernahme und Zeitgutschrift hat mir armasuisse Immobilien ideale Rahmenbedingungen für meine Weiterbildung geboten.» Joëlle Augsburger Sachbearbeiterin Eingangspforte mit fachlichen und organisatorischen Führungsaufgaben, hat 2017 erfolgreich die Ausbildung zur Führungsfachfrau mit eidgenössischem Fachausweis abgeschlossen.
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
Aus- und Weiterbildung Damit die Mitarbeitenden die Kernaufgaben im Immobilienmanagement erfolgreich umsetzen können, sind umfangreiche Kompetenzen und Fachkenntnisse gefordert. Hinsichtlich der demographischen Entwicklung und der Altersverteilung bei armasuisse Immobilien ist es besonders wichtig, das Spezialwissen zu halten und auszubauen. Nur so wird die Organisation auch in Zukunft über qualifizierte und kompetente Mitarbeitende verfügen.
Das «Rendez-vous der Regionen» für praxisorientierte Ausbildungen vor Ort Zu Ausbildungszwecken und zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Geschäftseinheiten hat der Bereich Portfolio- und Umweltmanagement das Pilotprojekt «Rendez-vous der Regionen» lanciert. In vier verschiedenen Landesregionen wurde je ein Treffen auf militärischen Arealen durchgeführt, in denen sich insgesamt 129 Mitarbeitende aus elf Fachbereichen weiterbilden konnten. Direkt vor Ort haben sie mehr über die Umsetzung von technischen und ökologischen Vorgaben im Immobilien management erfahren. Dieser Austausch förderte den Wissenstransfer und die gegenseitige Unterstützung, auch in überfachlichen Kompetenzen. Die Teilnehmenden zogen ein durchwegs positives Fazit. Es ist geplant, das Format «Rendez-vous» nun alle zwei Jahre durchzuführen.
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dungskosten. AZB- und armasuisse-Seminare sowie Ausbildungen und Kurse unter 5’000 Franken werden vollständig finanziert. Aus- und Weiterbildungen im Rahmen einer Ausbildungsvereinbarung unterstützt armasuisse Immobilien mit bis zu 75 % der Kosten.
Schwerpunkte der Aus- und Weiterbildung Die Themen Veränderungsbereitschaft sowie die finanzielle Führung in der Bundesverwaltung sind Schwerpunktthemen für Kadermitarbeitende im Jahr 2018. Weitere Schwerpunkte sind Projektleitungsausbildungen sowie die FachkomDie Planung der Aus- und Weiterbildung ist petenzerweiterung. Zudem wird das AusbilBestandteil der individuellen Entwicklungsplanung dungsangebot an Sprachen ausgebaut. der Mitarbeitenden. Sie wird im Rahmen der jährlich durchgeführten Mitarbeitergespräche Kennzahlen und Leistungsausweis erarbeitet und in einem Kompetenzprofil fest- Durchschnittlich nahmen die Mitarbeitenden gehalten. Den Mitarbeitenden steht ein attrak- im Jahr 2017 während 78 Stunden an Aus- und tives Ausbildungs- und Weiterbildungsprogramm Weiterbildungen teil. Die Anzahl der Aus- und offen, darunter Angebote von armasuisse Im- Weiterbildungsstunden konnten in den letzten mobilien, von armasuisse sowie diejenigen des fünf Jahren kontinuierlich gesteigert werden. Ausbildungszentrums der Bundesverwaltung Erfreulicherweise haben in den letzten zwei AZB. armasuisse fördert dabei sowohl interne Jahren insbesondere Mitarbeiterinnen vermehrt als auch externe Weiterbildungsmöglichkeiten an Aus- und Weiterbildungen teilgenommen. und beteiligt sich grosszügig an den Ausbil-
Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeitende Stunden pro Mitarbeitende und Jahr 90 80 70 60 50 40 30 20 10 Männer Frauen 2013
2014
2015
2016
2017
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung Als Teil der Bundesverwaltung, der schweizweit tätig ist, legt armasuisse Immobilien Wert auf eine kulturell vielfältige Belegschaft und fördert die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern und den Sprachregionen. Gerade als armeenaher Betrieb, der in einem technischen Umfeld agiert, ist es für armasuisse Immobilien schwierig, Frauen als Mitarbeiterinnen zu gewinnen. Umso wichtiger ist es, potentiellen Mitarbeiterinnen ein attraktives und vielfältiges Arbeitsumfeld zu bieten, das keine Diskriminierung duldet und die Lohngleichheit sicherstellt. Die Verantwortung über Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung liegt zunächst beim Kader. Diese werden vom Personalleiter und der Chancengleichheitsbeauftragten unterstützt. armasuisse Immobilien setzt sich dafür ein, dass keine Diskriminierung entsteht, weder zwischen Männern und Frauen noch zwischen Jung und Alt. Zusätzlich findet zum Thema Chancengleichheit jährlich ein Controlling auf Stufe VBS statt. Die kulturelle Vielfalt zwischen den Sprachregionen spielt eine grosse Rolle für armasuisse Immobilien. So profitiert sie vor allem durch ihre dezentrale Organisationsstruktur von der sprachlichen und kulturellen Vielfalt der Mitarbeitenden. Bei allen Stellenausschreibungen werden explizit Mitarbeitende aus den französischen und italienischen Sprachgemeinschaften, die untervertreten sind, angesprochen und gesucht. Die Mitarbeitenden in den verschiedenen Sprachregionen pflegen ein grosses Beziehungsnetz. Dies innerhalb der Bundesverwaltung, aber auch als direkte Ansprechpartner mit den Kantonen, den Gemeinden und mit der Privatwirtschaft.
Den Mitarbeitenden von armasuisse Immobilien stehen die Beratungsdienstleistungen der Bundesverwaltung zur Verfügung, so beispielsweise die Schlichtungskommission nach Gleichstellungsgesetz, die Vertrauensstelle für das Bundespersonal oder die Personal- und Sozialberatung der Bundesverwaltung. Ein Ziel, das für alle Teile der Bundesverwaltung gilt: «Gleicher Lohn für gleichwertige Arbeit.» 2017 wurde die Lohngleichheit durch das Eidgenössische Personalamt überprüft. Die Lohnanalyse stellte fest, dass keine Lohnungleichheit besteht. Kennzahlen und Leistungsausweis Ende 2017 zählte armasuisse Immobilien 236 Mitarbeitende. Der Grossteil der Mitarbeitenden, nämlich rund drei Viertel, arbeitet am Hauptsitz in Bern. Die restlichen Mitarbeitenden sind an zehn weiteren, kleineren Standorten tätig, die über die drei Sprachregionen Tessin, Westschweiz und Deutschschweiz verteilt sind. Der Anteil Frauen beträgt 31 %. Dies liegt leider noch weit unter den Zielwerten der Bundesverwaltung von 48 %. Auch wenn in den Stellenausschreibungen beide Geschlechter angesprochen werden, bewerben sich leider noch immer vergleichsweise wenige Frauen auf die offenen Positionen bei armasuisse Immobilien.
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
47
Altersverteilung der Belegschaft
unter 30 Jahre, männlich unter 30 Jahre, weiblich 30–50 Jahre, männlich 30–50 Jahre, weiblich über 50 Jahre, männlich über 50 Jahre, weiblich
Mitarbeitende in Regionen
Die Lohnanalyse stellte fest, dass Männer und Frauen gleich viel verdienen
Deutsche Schweiz, männlich Deutsche Schweiz, weiblich Französische Schweiz, männlich Französische Schweiz, weiblich Italienische Schweiz, männlich Italienische Schweiz, weiblich
2015
2016
2017
Absolut
%
Absolut
%
Absolut
%
181
100 %
212
100 %
236
100 %
männlich
149
82 %
152
72 %
162
69 %
weiblich
32
18 %
60
28 %
74
31 %
155
86 %
161
76 %
168
71 %
140
77 %
136
64 %
142
60 %
15
8%
25
12 %
26
11 %
26
14 %
51
24 %
68
29 %
männlich
9
5%
16
7%
20
9%
weiblich
17
9%
35
17 %
48
20 %
Gesamtbelegschaft
Vollzeitmitarbeitende männlich weiblich
Teilzeitmitarbeitende
48
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Ein Tag im Leben eines Facility Managers Marc Meyer betritt die Loge an der Blumenbergstrasse 39 in Bern. Hier im Immobilienkompetenzzentrum des VBS befindet sich sein Arbeitsort. Doch wer ist Marc und was motiviert ihn seit über zehn Jahren, diese Loge zu passieren und für armasuisse Immobilien tätig zu sein?
08:00 Uhr. Bern. Marc Meyer startet in den Arbeitstag Auf dem Weg ins Büro grüsst Marc seine Kolleginnen und Kollegen, die ihm auf dem Korridor begegnen. Doch er ist in Eile, denn er wird bald auf dem Militärflugplatz in Payerne erwartet. Der 45-jährige Marc ist studierter Betriebsingenieur FH mit einer Weiterbildung zum Immobilienbewirtschafter. Für armasuisse Immobilien arbeitet er als Facility Manager und ist zuständig für das Portfolio «Waffen- und Flugplatz Payerne, inklusive Aussenstandorte». Es umfasst einen Waffenplatz mit Schiessplätzen, Kasernen sowie einen Flugplatz und einen Fliegerschiessplatz. Marcs Aufgaben sind verantwortungsvoll und vielfältig: Er kümmert sich um strategische, technische und kaufmännische Anliegen bei der Bewirtschaftung von militärischen Bauten und den dazugehörigen Infrastrukturen für Verwaltung und Betrieb, für Ausbildung, Einsatz, Logistik und Support. Wesentlich ist auch die Zusammenarbeit mit den Betreibern der Anlagen und den militärischen Nutzern vor Ort. Es ist genau die Abwechslung zwischen der Teamarbeit mit Arbeitskolleginnen und -kollegen, Kunden und Partnern und dem selbständigen Arbeiten als Immobilienspezialist mit einem interessanten Portfolio, die Marc Meyer an seiner Arbeit gefällt. Zudem schätzt er die attraktiven Arbeitsbedingungen, die guten Sozialleistungen und die motivierende Firmenkultur. Dank flexiblen Arbeitszeiten und mobilen Arbeitslösungen sowie einem Teilzeitpensum von 90 % kann Marc Familie und Karriere gut miteinander vereinen.
08:10 Uhr. Bern. Besprechung mit dem Portfoliomanagement betreffend Instandhaltungen Bevor Marc die knapp 60-minütige Fahrt nach Payerne antritt, trifft er sich mit Oliver Henchoz und bespricht mit ihm kurz die aktuellen Instandsetzungsbedürfnisse. Olivier ist Portfoliomanager und für die strategische Entwicklung des Immobilienportfolios in der Westschweiz zuständig. Er priorisiert gemeinsam mit Marc die Instandhaltungsplanung für den Flug- und Waffenplatz Payerne. Das VBS investiert in den Standort in den nächsten Jahren rund 400 Millionen Franken. Zurzeit laufen zahlreiche Bauprojekte. Die Luftwaffe soll trotz der Bauund Sanierungsarbeiten ihren Arbeitsalltag möglichst uneingeschränkt bestreiten können. 09:30 Uhr. Militärflugplatz Payerne. Begehung der Flugbetriebsfläche Im Restaurant TopAir auf dem Militärflugplatz Payerne trifft sich Marc zum Kaffee mit André Pilloud, dem Bauprojektleiter von armasuisse Immobilien und Laurent Senn, dem Betreiber der Infrastrukturen vor Ort. Payerne ist der wichtigste Flugplatz der Schweizer Armee und ermöglicht u.a. den Flugbetrieb der F/A-18- und Tiger-Flotte, der Super Puma- und EC635-Helikopter sowie Drohnen. An der heutigen Sitzung, der eine Begehung folgt, geht es um den Zustand der Flugbetriebsflächen. Im Unterschied zu Strassen erfordern Flugbetriebsflächen spezielle technische Anforderungen, die regelmässig geprüft werden müssen. Auf dem Weg zur Hauptpiste müssen Marc, André und Laurent auf die Freigabe vom Tower warten, die es ihnen erlaubt, den Flugbereich mit dem Auto gefahrenlos zu passieren. Dabei wandert Marcs Blick
armasuisse Immobilien als Arbeitgeberin
zu den Öffnungen im Zaun, die von einer Kamera überwacht werden. Diese Durchgänge befinden sich dort, wo der Wildtierkorridor sich mit der Piste kreuzt und sie sind Teil des NLA-Konzepts (Natur Landschaft Armee), das von armasuisse Immobilien realisiert wurde. Wie die Kameraaufnahmen zeigen, werden die Korridore in der Dämmerung und nachts rege genutzt.
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von Marc die Pachtverträge für den Flugplatz Payerne. Aktuell werden diese neu geregelt, da es Veränderungen bezüglich den Bereitschaftszeiten der Luftwaffe gibt. Die Luftpolizei gewährleistet künftig, dass zwei bewaffnete Kampfjets rund um die Uhr innert 15 Minuten starten können. Dies bedingt, dass die Rollbahnen vor dem Start innerhalb kurzer Zeit geräumt und gereinigt sind. Dafür müssen die Rollbahnen Die informative Begehung ist schon fast zu frei und die Pächter, die das umliegende Land Ende, als ein lautes Getöse die Aufmerksamkeit bewirtschaften, rechtzeitig in Sicherheit sein. der drei Männer auf sich zieht – denn genau in diesem Moment erhebt sich auf der Piste, direkt 11:30 Uhr. Militärflugplatz Payerne. vor ihren Augen, eine F/A-18 in die Lüfte. Marc Mittagessen ist so nahe am Geschehen, dass er sich die Das Restaurant ist während der Mittagszeit gut Ohren zuhalten muss. besucht, auch von externen Gästen. Die Einsatzkräfte der Luftwaffe scheinen anziehend zu wirken und verleihen dem Restaurant ein be10:30 Uhr. Militärflugplatz Payerne. Neue Verträge mit den Pächtern sonderes Ambiente. Trotz seinen häufigen BeZurück im Sitzungszimmer wird Marc schon von suchen in Payerne geniesst Marc immer noch Elise Guillaume erwartet. Elise erstellt im Auftrag die spezielle Atmosphäre des Militärflugplatzes.
Besprechung in Bern zu den Instandsetzungs bedürfnissen für den Flug- und Waffenplatz Payerne. V. l. Marc Meyer, Facility Manager; Olivier Henchoz, Portfoliomanager
Besichtigung der Flugbetriebsflächen des Flugplatzes Payerne. V.l. André Pilloud, Projektleiter; Laurent Senn, Logistikbasis der Armee; Marc Meyer, Facility Manager
Besprechung der Pachtverträge des Flugplatzes Payerne. V.l. Elise Guillaume, Bewirtschafterin; Marc Meyer, Facility Manager; André Pilloud, Projektleiter
50
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Haben wir Ihr Interesse geweckt? Werden Sie Teil des Teams von rund 40 Facility Managerinnen und Managern bei armasuisse Immobilien. Gemeinsam betreuen sie mit 8’000 Objekten eines der umfangreichsten und vielfältigsten Immobilienportfolios der Schweiz. Sie setzen sich täglich in allen Landesteilen für einen sicheren und nachhaltigen Betrieb der militärischen Immobilien ein. Nebst einem Hoch- oder Fachhochschulabschluss in einem Fachgebiet der Bau- oder Immobilienbranche sind auch Kenntnisse im Gebäudemanagement, Verhandlungsgeschick und gute kommunikative Fähigkeiten von Bedeutung. Aktuelle Stellenangebote finden Sie unter www.stelle.admin.ch / oder senden Sie uns eine Mail mit Ihren Kontaktdaten an Info.immobilien@armasuisse.ch. Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
14:00 Uhr. Waffenplatz Payerne. Sitzung zur Organisation des «Comptoir Broyard» Das Waffen- und Flugplatzkommando in Payerne ist in der Öffentlichkeit sehr präsent. Der Waffenplatzkommandant ist Oberst im Generalstab Simone Rossi. Bei ihm gehen alle Anfragen und Belange bezüglich des Waffenplatzes ein. Diejenigen, die den Immobilienbereich betreffen, leitet er an Marc weiter; beispielsweise wenn es darum geht, das Armeegelände für Grossanlässe bereitzustellen. Nächstes Jahr findet die Gewerbeausstellung «Comptoir Broyard» mit über 200 Ausstellern auf dem Waffenplatz in Payerne statt: ein wichtiges Ereignis für die Region. Zusammen mit Angehörigen der Armee bietet Marc organisatorische und logistische Unterstützung. Es ist nicht der erste Grossanlass, der in Payerne stattfindet: Im Jahr 2014 feierte die Luftwaffe mit der internationalen Air14 an zwei Wochenenden ihr 100-jähriges Bestehen. Auch das eidgenössische Schwing- und Älplerfest 2016 war zu Gast auf dem Armeeareal in Payerne. Ohne die Unterstützung der Armee und ohne die Vermietung der weitläufigen Armeeareale könnten viele Grossanlässe nicht durchgeführt werden.
Vorbereitung für das «Comptoir Broyard» auf dem Waffenplatz Payerne. V.I. Yvar Roggo, Logistikbasis der Armee; Oberstleutnant Alain Freise; Marc Meyer, Facility Manager; Kdt Oberst im Generalstab Simone Rossi; Frédéric Gosteli, Projektleiter
Nach der Sitzung tauscht sich Yvar Roggo, Chef der Logistikbasis der Armee von Payerne, mit Marc über die aktuellsten Entwicklungen rund um den Waffenplatz aus. Sie sprechen dabei über die kürzlich in Betrieb genommene Holzheizung. Die neusten Zahlen sind erfreulich: Sie zeigen, dass damit jährlich rund 260 Tonnen CO2 und 125’000 Liter Öl eingespart werden. armasuisse Immobilien setzt sich stark für einen nachhaltigen Ressourceneinsatz im Immobilien management des VBS ein und ist sehr engagiert, was die Verwendung von erneuerbaren E nergien und die Reduktion des CO2 -Ausstosses betrifft. 16:00 Uhr. Waffenplatz Payerne. Rückreise nach Bern Marc hat seine Aufträge in Payerne für heute erledigt. Er setzt sich ins Auto und schaltet das Radio ein. In Gedanken geht er nochmals den ereignisreichen Arbeitstag durch. Durch seine Arbeit wird er den grössten Militärflugplatz der Schweiz schon bald wieder besuchen. Bei armasuisse Immobilien gleicht kein Tag dem andern und bietet auch einem Routinier wie Marc Meyer immer wieder spannende Herausforderungen.
Marcs zweiter Arbeitsort: der Waffen- und Flugplatz Payerne
Über diesen Bericht
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Über diesen Bericht Mit der jährlichen Nachhaltigkeitsberichterstattung informiert armasuisse Immobilien ihre Anspruchsgruppen über die Nachhaltigkeitsleistung und die Fortschritte im Nachhaltigkeitsmanagement. Der Nachhaltigkeitsbericht von armasuisse Immobilien erscheint jährlich. Der letzte Bericht erschien als Kurzbericht mit ausführlichem GRI-Bericht im Juni 2017 und deckte das Kalenderjahr 2016 ab. Der vorliegende Bericht bezieht sich auf armasuisse Immobilien mit Sitz in Bern. In die Berichterstattung eingeschlossen sind sämtliche Standorte von armasuisse Immobilien sowie das gesamte betreute Portfolio. Die aufgeführten Massnahmen und Kennzahlen beziehen sich, wo nicht anders deklariert, auf das Kalenderjahr 2017. Dieser Bericht wurde in Übereinstimmung mit den GRI-Standards: Option Kern erstellt. In der Berichterstattung wurden neben den GRI-Standards auch Teile des GRI-Branchenzusatzes für die Bau- und Immobilienbranche (Construction and Real Estate Sector Disclosures) verwendet. Mit dem Logo auf Seite 52 bestätigt GRI die Korrektheit der Verweise auf die Wesentlichkeitsangaben (GRI-Angaben 102-40 bis 102-49). Ergänzend zum vorliegenden Bericht wird ein ausführlicher GRI-Bericht veröffentlicht, der weitergehende Informationen entlang der GRI-Vorgaben enthält. Weitere Informationen werden auch auf der Plattform www.armasuisse.ch/nachhaltigkeit veröffentlicht. Die Berichte liegen in deutscher, französischer und italienischer Sprache vor.
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Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
GRI-Inhaltsindex
GRI-Inhaltsindex
GRI-Standard
Angabe
Seiten im NH-Bericht
Seiten im GRI-Bericht
GRI 101: Grundlagen (2016)
Allgemeine Angaben GRI 102: Allgemeine Angaben (2016)
Organisationsprofil 102-1 Name der Organisation 102-2 Aktivitäten, Marken, Produkte und Dienstleistungen
A
3
6-9
3
51
3
102-4 Länder mit Geschäftstätigkeitsschwerpunkt
7
3
102-5 Rechtsform und Eigentümerstruktur
6
3
102-6 Wesentliche Märkte
7
3
2 – 3, 6 – 7, 22 – 23
4
102-8 Information über Angestellte und andere Mitarbeiter
47
4, 5
102-9 Lieferkette
34
5
–
5
–
5
102-3 Ort des Hauptsitzes
102-7 Grössenordnung der Organisation
102-10 Signifikante Änderungen in der Organisation und ihrer Lieferkette 102-11 Umsetzung des Vorsorgeprinzips 102-12 Externe Initiativen 102-13 Mitgliedschaft in Verbänden
36
6
–
6
4–5
–
B, 6 – 7, 10 – 11
–
–
6–7
Strategie 102-14 Erklärung des höchsten Entscheidungsorgans Ethik und Integrität 102-16 Werte, Richtlinien, Standards und Verhaltensnormen Führung 102-18 Führungsstruktur Stakeholdereinbezug
12
7
102-41 Anteil Mitarbeitende unter Kollektivvereinbarungen
–
7
102-42 Ermittlung und Auswahl der Stakeholder
–
8
102-43 Ansatz für den Stakeholdereinbezug
–
8–9
102-44 Schlüsselthemen und Anliegen
–
9
102-40 Liste der Stakeholder-Gruppen
Vorgehensweise bei der Berichterstattung
–
9
102-46 Bestimmen des Berichtsinhalts und Themenabgrenzung
12
10
102-47 Liste der wesentlichen Themen
13
–
–
10
102-45 Liste der konsolidierten Unternehmen
102-48 Neuformulierung der Informationen
–
10, 11
102-50 Berichtszeitraum
51
11
102-51 Datum des letzten Berichts
51
11
102-52 Berichtszyklus
51
11
102-49 Änderungen in der Berichterstattung
102-53 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht 102-54 Aussagen zu Berichterstattung in Übereinstimmung mit den GRI-Standards
–
11
51
2, 11
102-55 GRI-Inhaltsindex
52 – 55
–
102-56 Externe Prüfung
–
11
GRI-Inhaltsindex
53
GRI-Inhaltsindex
GRI-Standard
Angabe
Seiten im NH-Bericht
Seiten im GRI-Bericht
Auslassung
–
Wesentliche Themen Lebenszyklusbetrachtung GRI 103: Managementansatz (2016)
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
20
12
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
20
12
103-3 Prüfung des Managementansatzes
20
12
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
21
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
21
–
Verantwortungsvoller Umgang mit dem Volksvermögen GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 201: Wirtschaftliche Leistung (2016)
103-3 Prüfung des Managementansatzes
21 – 23
–
201-1 Direkt erwirtschafteter und verteilter wirtschaftlicher Wert
22 – 23
13 – 14
–
15
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
26
16
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
26
16
201-4 Finanzielle Zuwendungen der öffentlichen Hand
–
Bodenschutz und Altlastensanierung GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI G4 CRE5
103-3 Prüfung des Managementansatzes
26
16
CRE5 B elastete Flächen, die saniert wurden oder auf denen Sanierungs bedarf besteht
26
16 – 17
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
27
18
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
27
18
–
Energie und Treibhausgasemissionen GRI 103: Managementansatz (2016)
103-3 Prüfung des Managementansatzes
27 – 29
18
GRI 302: Energie (2016)
302-1 Energieverbrauch innerhalb der Organisation
28 – 29
18 – 19
Eigener Indikator
AR-1 Anzahl Areale mit Energieplanung Areal
Eigener Indikator
AR-2 Einteilung der Gebäude in Energieeffizienz-Kategorien
GRI 305: Emissionen (2016)
27
20
–
20
305-1 Direkte THG-Emissionen (Scope 1)
28
20 – 21
305-2 Indirekte energiebedingte THG-Emissionen (Scope 2)
28
21
Eigener Indikator
AR-3 Ersatz von Kältemitteln
–
21
Eigener Indikator
AR-4 Stand der Heizanlagen bezüglich Luftreinhalteverordnung
–
22
30
–
30 – 32
–
–
Biodiversität GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 304: Biodiversität (2016)
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen 103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten 103-3 Prüfung des Managementansatzes
31
–
304-1 Eigene, gemietete oder verwaltete Betriebsstandorte, die sich in oder neben Schutzgebieten und Gebieten mit hohem Biodiversitätswert ausserhalb von Schutzgebieten befinden
31
23 – 24
304-2 Erhebliche Auswirkungen von Aktivitäten, Produkten und Dienst leistungen auf die Biodiversität
30 – 31
24
304-4 Arten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion (IUCN) und auf nationalen Listen geschützter Arten, die ihren Lebensraum in Gebieten haben, die von Geschäftstätigkeiten betroffenen sind
31
25
–
54
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
GRI-Inhaltsindex
GRI-Standard
Angabe
Seiten im NH-Bericht
Seiten im GRI-Bericht
Auslassung
–
Wesentliche Themen Transparente und nachhaltige Beschaffung GRI 103: Managementansatz (2016)
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
33 – 34
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
34 – 35
–
103-3 Prüfung des Managementansatzes
34 – 35
–
GRI 308: Umweltbewertung der Lieferanten (2016)
308-1 Neue Lieferanten, die anhand von Umweltkriterien überprüft werden
–
26
GRI 414: Soziale Bewertung der Lieferanten (2016)
414-1 Neue Lieferanten, die anhand von sozialen Kriterien überprüft wurden
–
26
Eigener Indikator
AR-5 Monitoring nachhaltige Beschaffung
34 – 35
26 – 27
Eigener Indikator
AR-6 Anzahl Rekurse bei Auftragsvergabe
–
27
Nachhaltiges Bauen GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI G4 CRE8
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
36
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
36
–
103-3 Prüfung des Managementansatzes
36
–
CRE8 Anzahl von nachhaltigen Gebäudezertifizierungen, -ratings und Gütesiegeln
36
28
–
Einbezug der lokalen Bevölkerung und zivile Nutzung militärischer Anlagen GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 413: Lokale Gemeinschaften (2016)
GRI G4 CRE7
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
38
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
38
–
103-3 Prüfung des Managementansatzes
38
–
413-1 Geschäftsstandorte mit Einbindung lokaler Gemeinschaften, Folgenabschätzungen und Förderprogrammen
38
29
413-2 Geschäftstätigkeiten mit erheblichen tatsächlichen oder potenziellen negativen Auswirkungen auf lokale Gemeinschaften
38
29
–
29
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
40
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
40
–
CRE7 Freiwillig oder unfreiwillig vertriebene und / oder umgesiedelte Personen
–
Sicherheit und Gesundheit der Kunden und Nutzer GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 416: Kundengesundheit und Kundensicherheit (2016)
103-3 Prüfung des Managementansatzes
40
–
416-1 Beurteilung der Auswirkungen verschiedener Produkt- und Dienstleistungskategorien auf die Gesundheit und Sicherheit
40
30
–
30
416-2 Verstösse im Zusammenhang mit den Gesundheits- und Sicherheitsauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen
–
Volkswirtschaftlicher Beitrag GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 203: Indirekte ökonomische Auswirkungen (2016)
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
41
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
41
–
103-3 Prüfung des Managementansatzes
41
–
203-1 Infrastrukturinvestitionen und geförderte Dienstleistungen
41
31
203-2 Erhebliche indirekte ökonomische Auswirkungen
GRI 204: Beschaffungspraktiken (2016)
204-1 Anteil der Ausgaben für lokale Lieferanten
GRI G4-EC7-CRE
G4-EC-7-CRE Infrastrukturinvestitionen in Immobilien
–
31 – 32
41
31
38, 42
31
–
GRI-Inhaltsindex
55
GRI-Inhaltsindex
GRI-Standard
Angabe
Seiten im NH-Bericht
Seiten im GRI-Bericht
Auslassung
–
Wesentliche Themen Mitarbeiterzufriedenheit GRI 103: Managementansatz (2016)
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
44
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
44
–
103-3 Prüfung des Managementansatzes
44
–
GRI 401: Beschäftigung (2016)
401-1 Neue Angestellte und Angestelltenfluktuation
–
33
Eigener Indikator
AR-7 Mitarbeiterzufriedenheit
44
34
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
45
–
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
45
–
Aus- und Weiterbildung GRI 103: Managementansatz (2016)
GRI 404: Aus- und Weiterbildung (2016)
103-3 Prüfung des Managementansatzes
45
–
404-1 Durchschnittliche Stundenzahl für Aus- und Weiterbildung pro Jahr und Angestellten
45
35
404-2 Programme zur Verbesserung der Kompetenzen der Angestellten und zur Übergangshilfe
45
35 – 36
404-3 Prozentsatz der Angestellten, die eine regelmässige Beurteilung ihrer Leistung und ihrer Karriereentwicklung erhalten
45
36
103-1 Erklärung der wesentlichen Themen und ihre Abgrenzungen
46
37
103-2 Der Managementansatz und seine Komponenten
46
37
–
Vielfalt, Chancengleichheit und Gleichbehandlung GRI 103: Managementansatz (2016)
103-3 Prüfung des Managementansatzes GRI 401: Beschäftigung (2016) GRI 405: Vielfalt und Chancengleichheit (2016) GRI 406: Gleichbehandlung (2016)
401-3 Elternzeit
46 – 47
37
–
37
405-1 Vielfalt in Leitungsorganen und der Angestellten
47
4–5
405-2 Verhältnis des Grundgehalts und der Vergütung von Frauen zum Grundgehalt und zur Vergütung von Männern
46
38
406-1 Diskriminierungsvorfälle und ergriffene Abhilfemassnahmen
–
38
38
39
Lärmschutz (nicht wesentliches Thema) Eigener Indikator
AR-8 Lärmschutz
–
56
Nachhaltigkeitsbericht 2017 armasuisse Immobilien
Impressum Projektleitung: armasuisse Immobilien Beratung Nachhaltigkeitsberichterstattung: BSD Consulting Gestaltung: phorbis Communications AG Fotos/Bildnachweis: Michael Peuckert, Jürg Schlegel ZHAW, Inauen-Schätti AG, ISAF 2017, VBS/DDPS
armasuisse Immobilien Blumenbergstrasse 39 CH-3003 Bern Tel. +41 58 463 20 20 info.immobilien@armasuisse.ch www.armasuisse.ch/immobilien