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Vernissage mit dem Künstler Minimal Blue „Art meets Science im virtuellen Raum“ – Eine Verbindung von Kunst und Technik der anderen Art erwartete die Besucher des Kunstraumes am Cospudener See, der Kleinen Freiheit, Ende Oktober des Jahres. Eingeladen hatte die Gesellschaft zur Förderung der Software-Industrie in Sachsen e.V. (GeSIS).
Minimal Blue: Reiner Schneeberger als realer Avatar nachgebildet Alter unbekannt, signiert seine Werke mit „42“ Begründer der Computer Minimal Art. Award of Excellence in Computer Art (Museum of Modern Art, Whitney Gallery New York). Einige seiner vor 1980 erstellten Werke wurden Bestandteil der Sammlung H.W. Franke der Bremer Kunsthalle. Verwendete Technik der abgebildeten Arbeiten: rawscreenshot (Bildschirmkopien ohne Nachbearbeitung)
Zu Gast auf der Vernissage von Met Knelstrom´s „trayetory genesis“
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Der Kunstinformatiker Reiner Schneeberger zeigte die neueste Technologie auf dem Weg zum Digitalen Museum und in Sachen Metaverse. Mit seinem Avatar Minimal Blue beschreitet er seit 2007 neue Wege in der Kunstrezeption aus der mittlerweile eine neue Kunstrichtung, die Avatarkunst entstanden ist. Diese Kunst findet im virtuellen Raum statt, der über die Internet-Technologie in Gestalt eines Avatars betreten werden kann. Heute steht hierfür die Bezeichnung Metaverse. Sie wurde von Neal Stephenson in seinem 1992 erschienenen Roman „Snow Crash“ kreiert. Der Mensch, der hinter einem Avatar steht, beginnt mit der Zeit sich mit seinem Alter Ego zu identifizieren, taucht dabei in diese dreidimensionale Welt ein und nimmt an dem sich dort abspielenden Geschehen aktiv teil. Er wird Teil des Ganzen. Falls sich das Metaverse der Kunstpräsentation verschrieben hat, haben wir eine virtuelle
Galerie vor uns. In der Ausstellung in der Kleinen Freiheit konnten Exponate gewissermaßen in der realen Welt besichtigt werden. Neben der Vermittlung von Eindrücken aus dem Metaverse war die Technik aufzuzeigen ein zentrales Anliegen der Veranstaltung, die sich an Softwareentwickler, Architekten und Ingenieure richtete. Der aufgebaute Server stellt dabei den virtuellen Raum über das Internet zur Verfügung. Auf der so geschaffenen Plattform treffen sich Besucher aus allen Erdteilen und tauschen über Tastatur (chat) oder Sprache (voice) ihre Ansichten über das zu Sehende bzw. Erlebte aus. Das Erscheinungsbild der Avatare über die Zeit der Nutzung zu verfolgen, ist mittlerweile Gegenstand sozialwissenschaftlicher Untersuchungen und einer der spannendsten Aspekte jenseits der technischen Herausforderungen.
Kunst & Technik 02/2009
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An der Universität Malta beschäftigte sich Schneeberger mit diesen Fragen innerhalb des „Art programme at the Faculty of Education“. Die Beschreibung des Erlebten durch die Studenten sagen mehr als jede Theorie dazu. Das Erlebnis des Schwimmens im Wasser ist ohne Wasser zwar beschreibbar aber nicht erlebbar. Ebenso ist der „Third Grid“, wie Schneeberger seinen Kunstraum nennt, nur erschließbar, wenn man mitmacht. So haben die ausgestellten Werke der Avatarkunst eine seltsame Nähe und Distanz zugleich, denn wie soll man sich vorstellen, dort auf dem Bild einer der Avatare zu sein? Wie wäre es wohl, sich mit anderen Avataren dort über das Bild „the inner core“ auszutauschen und sich vielleicht mit der dritten Person von links zum Kaffee zu verabreden? Minimal Blue ist mittlerweile dazu übergegangen, weitere Kunstavatare auf Entdeckungsreisen zu schicken, quasi als Agenten zur Kunstproduktion, weltweit. Einer davon, Met Knelstrom, war in der Kleinen Freiheit mit seinen Werken zu sehen. Im realen Leben Daniel Jung, 22 Jahre, angehender Fachinformatiker bei der Leipziger Cyberspace GmbH und derzeit in einem Projekt zur Umsetzung von
02/2009 Kunst & Technik
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Avatarkunst: Der Künstler und sein Werk treffen sich im Metaverse
Veranstaltungen im Metaverse in Berlin tätig. Die Frage was Kunst ist musste aber auch nach der Ausstellung offenbleiben. Immerhin konnten wir den Lieblingssatz dazu von Minimal Blue notieren, wonach jeder Avatar zum Kunstgegenstand werden kann: „In the future everybody will be world famous for fifteen minutes, but maybe again and again“. Angelehnt an Worte von Andy Warhol.
METAVERSE ENGINEERING hat den Focus in der Entwicklung virtueller von Avataren bewohnten Welten. Dabei wird an die Erfahrung in der Entwicklung von Mensch-MaschineSchnittstellen, dem Human Interface Design, angesetzt. Durch die Integration von Techniken aus verschiedenen Wissensgebieten dringt das Metaverse Engineering „in Bereiche vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“ Und wir schreiben nicht das Jahr 2264, wir schreiben das Jahr 2014. Die ersten Schritte sind gemacht: Kunst wird real erfahrbar, Kommunikation, Erfahrung und Meinungsaustausch erfolgen weltweit, Sprachen lernen wir in neuer Form, wir konstruieren in Freiheitsgraden, die so bisher unerreichbar sind. Link zum Thema: http://metaverse-engineering.com
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