Hilfe geben. Hilfe annehmen.

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Martin Joliet · Michael Körner

100 JAHRE WALDERHOLUNGSSTÄTTE HOCHBEND

HILFE GEBEN. HILFE ANNEHMEN.


VORWORT von Dr. Michael Weber, Geschäftsführer HPZ Krefeld-Kreis Viersen gGmbH.

ALS VOR 100 JAHREN in Hochbend eine Walderholungsstätte gegründet wurde, hatte die Politik im damaligen Deutschen Reich, allen voran Reichskanzler Otto von Bismarck, die „soziale Frage“ bereits für sich entdeckt. Für die großen Lebens- und Arbeitsrisiken Krankheit, Invalidität, Unfall und Alter waren Sicherheitssysteme installiert worden, die freilich zu Anfang des 20. Jahrhunderts noch längst nicht in der Breite und in der Intensität wirksam waren, wie wir das im 21. Jahrhundert kennen. Es blieb damals noch vielerorts Raum für das, was wir heute, hundert Jahre später, „bürgerschaftliches Engagement“ nennen. Hier liegt denn auch der Ursprung für ein Hilfeangebot, das in dem verträumten Waldgebiet zwischen Krefeld, Tönisvorst und Anrath zunächst und vor allem den Arbeitern aus der umliegenden Region zugute kommen sollte. In den späteren Jahren wurde die Einrichtung auch für die Kinder- und Jugendhilfe und für die Krankenhilfe genutzt. Die historisch Interessierten können die wechselvolle Geschichte der Einrichtung in der vorliegenden Festschrift detailliert nachlesen.

Blickt man auf die gegenwärtigen sozialpolitischen Verhältnisse in Deutschland, so ist das Hilfenetz in den letzten 100 Jahren ganz zweifellos größer und dichter geworden. Es fängt eine viel höhere Zahl von Gruppen hilfebedürftiger Menschen auf und es wird von ungleich professioneller agierenden Fachkräften geknüpft, als dies noch zu Anfang des letzten Jahrhunderts der Fall war. Wer heute nach Hochbend kommt, sieht, dass in dem Fachwerkhaus der Walderholungsstätte eine heilpädagogische Kindertagesstätte beheimatet ist, die mit 88 Plätzen zu einer der größten Einrichtungen ihrer Art in der Bundesrepublik zählt. Das Angebot zur Betreuung von Kindern, die in ihrer Entwicklung spezielle Unterstützung benötigen, wird durch die Frühförderung für die Stadt Krefeld und den Kreis Viersen nachhaltig erweitert. Das Heilpädagogische Zentrum Krefeld – Kreis Viersen gGmbH ist seit 1970 Träger der Kindertagesstätte. Das HPZ hält daneben mit seinen Werkstätten für behinderte Menschen – in Hochbend befindet sich eine Betriebsstätte und die zentrale Verwaltung für weitere neun Werkstätten – ein Angebot für die Eingliederungshilfe und Rehabilitation von mehr als 1.800 behinderter Menschen vor. Daran war vor 100 Jahren noch nicht zu denken.


Dr. Michael Weber, 46.

Geschäftsführer des Heilpädagogischen Zentrums Krefeld

Wie gesagt: das Hilfenetz ist größer und dichter geworden. Das wird nicht zuletzt an einem Ort wie Hochbend im Bereich der Behindertenhilfe ganz unmittelbar deutlich. Diese Entwicklung ist in den letzten Jahren oft diskutiert worden. Die teilweise Kritik an der „Bürokratisierung der Nächstenliebe“ geht bisweilen einher mit dem wehmütigen Blick zurück auf das private, nicht-staatliche, sozial-caritative Engagement von Bürgern - vielleicht so wie jener, die vor 100 Jahren eine Walderholungsstätte für materiell schlechter gestellte Arbeiter der Umgebung „sponsorten“, im Wissen um die Unzulänglichkeiten staatlicher Unterstützungssysteme. Eine solche Kritik greift freilich zu kurz. Denn auch die heutigen Organisationen der Sozialwirtschaft sind nach wie vor auf privates Engagement angewiesen, und es gelingt ihnen auch, dieses Engagement zu wecken, zu fördern und in ihre betrieblich-pädagogischen Abläufe zu integrieren. Die Elternarbeit sei hier nur als Stichwort genannt. Und was mindestens eben so wichtig ist: die Fachkräfte der Einrichtungen bringen in ihrer weit überwiegenden Zahl jenes soziale Engagement mit, das man in früheren Zeiten noch am ehesten den Ordensschwestern aus Diakonie und Caritas zugeschrieben hat

– einer Gruppe, die übrigens auch in Hochbend vertreten war. Die individuelle Motivationslage der Heilpädagogin oder des Ergotherapeuten von heute ist in aller Regel eine andere, die Intensität des Engagements hingegen nicht. Es ist aus Sicht der hilfebedürftigen Klienten allerdings verlässlicher und berechenbarer geworden. Und das ist auch gut so. Die vorliegende Festschrift beschäftigt sich mit der wechselvollen Geschichte des Standortes Hochbend, des Geländes der ehemaligen Walderholungsstätte, und spannt mit Bildern, Zitaten, Geschichten und Anekdoten den Bogen bis zur heutigen heilpädagogischen Kindertagesstätte. Für alle, die an historischen Zeugnissen der sozialpolitischen Entwicklung in Deutschland Interesse haben, wird die Lektüre höchst anregend sein.

Hochbend, 02.06.2008 Dr. Michael Weber


DIE JAHRE VON 1908 BIS 2008 100 Jahre Walderholungsstätte Hochbend ..........................Seite 7

DIE GRUNDIDEE – Volksgesundheit ...........................Seite 10 WIE ALLES BEGANN – Wohltäter und Planung.......Seite 12 WALDERHOLUNGSSTÄTTEN WAREN VOR EINHUNDERT JAHREN TRENDY ..........................Seite 15 WAS AUF DEN HÖHEN FEHLT, IST DER GROSSE WALD – ein fragwürdiges Angebot...............Seite 17 HOCHBEND SCHON DAMALS DER IDEALE STANDORT – die Walderholungsstätte wird realisiert ...Seite 18 6. AUGUST 1908: DIE EINWEIHUNG Die Kuren können beginnen.............................................Seite 21

STÄNDIGES AN- UND UMBAUEN Stall und Gärtnerhaus kommen hinzu .............................Seite 22

IMPRESSUM Diese Festschrift erscheint im Sommer 2008 zum 100jährigen Bestehen der Walderholungsstätte Hochbend, 47918 Tönisvorst, Hochbend 21

ZWEI MARK FÜR SELBSTZAHLER Der Eigenanteil im Kurbetrieb ........................................Seite 25

DAS ERSTE JAHR – Zahlen und Statistik.................Seite 27 TEXT FOTOS

Martin Joliet Gabriele Arbogast, Martina von Biehl, Martin Joliet, Ulrike Küsters, Simone Rau, Diana Wieck, Astrid Wirtz, Archiv der Stadt Krefeld, Lebenshilfe Viersen GRAFIK DESIGN artkonzeptkörner Wegberg DRUCK Druckerei Impuls Kempen

DER KURBETRIEB IM KRIEG Einschränkungen an der Heimatfront ..............................Seite 29

KINDER, KUREN, SENSATIONELLE ERFOLGE Auch die Jüngeren erholen sich in Hochbend .....................Seite 35


INHALT NUR NOCH KINDER KÖNNEN KUREN

FERIEN AN DER SEE – ein Reisebericht....................Seite 70

Sparmaßnahmen in der Inflation ....................................Seite 38

DIE MÄR VOM EINZIG GLÜCKLICHEN TAG 1930: DIE SEITENFLÜGEL

Das ganze Jahr wird hier gelacht....................................Seite 73

Vergrößerung der Walderholungsstätte ................................Seite 43

ABRISS ODER NEUBAU WIEDER ERÖFFNET – Mehr Kinder haben Platz ......Seite 46

Mal wieder am Scheidewege ............................................Seite 74

1933 – 1945 IN DER WALDERHOLUNGSSTÄTTE Das abgelegene Hochbend wird wichtiger Teil des Reiches ..Seite 48

INTERESSANTE THEMEN BEGLEITEN DIE KINDER DURCH DAS JAHR – viele Erfahrungsangebote..........Seite 76

1946: WIEDER KURBETRIEB

IM LAUFE DER ZEIT – Fotoimpressionen ...................Seite 78

Nach dem Krieg geht’s zügig weiter .................................Seite 52

WASSER, WALD UND GLOCKE ABERMALS WURDE ERWEITERT

Ein Streifzug durch das Gelände.....................................Seite 80

Die letzten Anbauten......................................................Seite 56

FALKO, LILLY, HANNCHEN, ROCCO, SUNNY – WENIGER KUREN – HOCHBEND VOR DER SCHLIESSUNG

Therapiepferde und Frau Lehmann..................................Seite 82

Vom Kurbetrieb zum Kinderheim .....................................Seite 60

DIE GRÖSSTEN SPENDER FÜR DIE KINDERTAGESSTÄTTE

BERTA BROCKER GEHT IN PENSION

Ein Beispiel für Unterstützung .......................................Seite 84

Dreißig Jahre Heimleitung sind genug.............................Seite 62

DIE ERFAHRUNGEN VON STEFAN KÜSTERS

DANKE FÜR EIN LÄCHELN, DANKE FÜR EIN STAUNEN – sagt Roland Büschges .............Seite 86

Erzählung aus erster Hand ............................................Seite 64

DIE THERAPIEN – modernste Formen der Förderung....Seite 90 RETTUNG NAHT - EINE FINANZIELLE NOTLÖSUNG Vom Kinderheim zum Kindergarten .................................Seite 66

DIE MOBILE HEILPÄDAGOGISCHE FRÜHFÖRDERUNG – Hausbesuche..........................Seite 108

DAS HPZ FOLGT NACH HOCHBEND Verwaltung und Werkstätten nebenan ..............................Seite 69

100 JAHRE HOCHBEND – Nachwort ...................Seite 111

Gabriele Arbogast...........13 Martina von Bihl...........15 Roland Büschges.............17 Karin Calka..................19 Karin Doet ....................21 Nicole v. Haperen-Eickels 23 Miriam Heinecke ............25 Gena Hoersch.................27 Ruth Höfkes...................29 Silke Hübers...................33 Olga Hulm ....................35 Sven Janson....................37 Gisela Kingen ................39 Sigrid Kohnen ................41 Simone Kremers...............43 Carolin Küppers .............45 Ulrike Küsters................47 Tina Lindackers .............49 Pia Matusch ..................51 Isabel Michel..................53 Brigitte Midleja.............55 Silke Neumann...............57 Marlies Newiger.............59 Eva Quander..................61 Simone Rau....................63 Marie-Kathrin Reinartz 65 Birgit Schroers................67 Annette Skuballa............69 Marie-Theres Strötges......71 Simone Terporten.............73 Hiltrud Tilkes................75 Erika Werner .................77 Diana Wieck..................79 Astrid Wirtz..................81 Martina Wolfers.............83 Anna Wolska-Strzoda.....85



DIE JAHRE VON 1908 BIS 2008. In den 1820er Jahren, kurz nachdem bei der Entzifferung der Hyroglyphen der Durchbruch gelungen war, tat sich Jean Francois Campollion mit dem Italiener t wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci tation ullamcorper suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea commodo consequat.Duis autem vel eum iriure dolorAM ALS in hendrerit 6. AUGUST in 1908 vulputate die Walderholungsstätte velit esse molestie consequat, Hochbend feierlich vel illumeröffnet dolore eu wurde, feugiat planten nulladie facilisis Verantat wortlichen mit dieser einenqui Zeitraum vero eros et sicherlich, accumsan et iusto odioüber dignissim blandit praesent von einigen luptatum Jahrzehnten zzril delenit zur Gesundung augue duis der dolore Krefelder te feugait Bürger beitragen nulla facilisi. zu können. LoremDass ipsum es von dolor ein, zwei sit amet, eher fragwürdigen adipiscing Nutzungenelit, abgesehen, mittlerweile consectetuer sed diameine nonummy nibh euismod einhundertjährige tinciduntErfolgsgeschichte ut LAOREET DOLORE werden magna würde, war aliquam nichterat abzusehen. volutpat.Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh Im Jahre tincidunt 1908 warut nicht sonderlich viel losaliquam in der Welt. euismod laoreet dolore magna erat In China wurde erst ad zweijährige Pu Yi aus Qingvolutpat. Ut wisider enim minim veniam, quisder nostrud Dynastie als ullamcorper Kaiser inthronisiert. exerci tation suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea Im Vatikanconsequat. residierte Giuseppe commodo Melchiorre Sarto, besser bekannt als Pius schon dem DuisPapst autem vel X., eum iriureseit dolor in Jahre 1903.inErvulputate war im übrigen der hendrerit velit esse vorerst Papst, der molestieletzte consequat, vel heiligillum gesprochen wurde. Esfacilisis ist aber dolore eu feugiat nulla at nicht anzunehmen, dass eines der vero eros et accumsan et iusto ihm Wunder die odio zugesprochenen dignissim qui blandit Gründung der Walderholungspraesent luptatum zzril delenit stätte augue Hochbend duis dolorewar. te feugait nulla facilisi. Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer adipiscing elit, sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna

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100 Jahre Walderholungsstätte Hochbend Ut wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci

tation ullamcorper suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea commodo consequat. Duis autem vel eum iriure dolor in hendrerit in vulputate velit esse molestie consequat, Am Vortag der Eröffnung Walderholungsstätte vervel illum dolore eu feugiatder nulla facilisis at vero eros et unglückte Luftschiff LZ 4 in Echterdingen Stuttaccumsan das et iusto odio dignissim qui blanditbei praesent gart. luptatum zzril delenit augue duis dolore te feugait nulla facilisi.Nam liber tempor cum soluta nobis eleifend Für dencongue Tag der nihil Feierlichkeiten Hochbend vermerkten option imperdiet indoming id quod mazim die Chronisten die Geburt Rufino Jiaodolor Santos, placerat facer possim assum.von Lorem ipsum sit späterer Erzbischof von Manilaelit, undsed Kardinal. amet, consectetuer adipiscing diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna Am 7. August 1908, alsUt derwisi Betrieb schon aliquam erat volutpat. eniminadHochbend minim veniam, planmäßig geschieht noch etwassuscipit andereslobortis Weltquis nostrudläuft, exerci tation ullamcorper bewegendes: Willendorf, finden nisl ut aliquip In ex ea commodoNiederösterreich, consequat. Archäologen eine ca.iriure 10 cmdolor große, Duis autem vel eum in ca. 35.000 in Jahre alte Statuette aus hendrerit vulputate velit esse Kalkstein, „Venus von molestie die consequat, velWillenillum dorf“. dolore eu feugiat nulla Ansonsten verliefipsum das Jahr in Eufacilisis.Lorem dolor sit ropa ruhig. adipiscing elit, amet,eher consectetuer sed diam nonummy nibh euismod tincidunt ut laoreet dolore magna aliquam erat volutpat. Ut wisi enim ad minim veniam, quis nostrud exerci tation ullamcorper suscipit lobortis nisl ut aliquip ex ea commodo consequat. Duis autem VEL EUM IRIURE dolor in hendrerit in vulputate



IN DEN NÄCHSTEN EINHUNDERT JAHREN ereignete sich nicht sonderlich viel im beschaulichen Wäldchen in Hochbend. Woanders schon. Weltreiche explodierten oder implodierten, Staaten wurden gegründet und wegen Insolvenz später wieder aufgelöst, aber die Walderholungsstätte blieb fast immer ein Hort der Ruhe. Das ist immer wieder spürbar. Wenn man sich alleine auf einen Spaziergang durch die Latifundien begibt, wenn man im Tonnengewölbe unter der alten Küche auf der Suche nach Spielzeug befindlich ist, aber auf jeden Fall immer, wenn man in den Abstellräumen unter dem Dach Dinge hervorkramt oder ordentlich einräumt, dann scheint schon mal die Zeit seit einhundert Jahren stillzustehen.

Es gibt natürlich schon Unterschiede zwischen 1908 und 2008. Bei genauerem Hinsehen scheinen die Erzieherinnen heutzutage eine Nuance freundlicher zu schauen. Desweiteren gab es einige Anbaumaßnahmen, die, bei großzügiger Auslegung, sogar als Verbesserung des Betriebes bezeichnet werden können. Ansonsten blieb alles beim Alten. Fast alles, aber ein klein wenig Verschwendung kann schon unterstellt werden, denn: Kaum feiert das Gebäude seinen einhundersten Geburtstag, schon gibt es eine neue Turnhalle.

Baustelle Turnhalle Nach vielen Jahren Provisorium im Container, in Gruppenräumen, auf dem Dachboden und hinter der Küche wird im September 2008, pünktlich zum einhundertjährigen Bestehen der Kindertagesstätte, ein hochmodernes Therapiezentrum auf dem Gelände eingeweiht.


DIE GRUNDIDEE. Von der Romantik zu den Walderholungsstätten.

ENDE DES NEUNZEHNTEN, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte sich nahezu im ganzen Kaiserreich der Trend, Walderholungsstätten zur Volksgesundheit zu errichten. Womöglich auch infolge der Bismarckschen sozialen Wohltaten für den kleinen Mann gründeten sich in vielen Städten und Gemeinden Vereine, die der Erholung, Gesundung und Gesundheitsfür- und -vorsorge dienlich waren. Sie hatten immer hehre Ziele.

bedeutete die völlige Unterordnung eines Jeden unter das Gesamtwohl. Eine Idee, die etliche Jahre später nochmal verfeinert werden sollte.

IM WANDEL DER ZEITEN

Ähnlich verhielt es sich mit der intellektuellen Seite. Zeitgleich mit Turnvater Jahn um den Körper kümmerte sich die Romantik um die psychisch gequälte Seele der Menschen – die Zeit dazu hatten. Gefühl und Individualität wurden dabei ganz groß geschrieben. In etwa zeitgleich mit der Gründung etlicher Fußballvereine war die Romantik deutlich passé. Früher waren der Sport für die Allgemeinheit und der Geist für jeden alleine da gewesen, jetzt machte man Sport nur für sich, und die Intellektuellen kümmerten sich um die Allgemeinheit – um die gesundheitlich und auch finanziell Schwächeren. Es gründeten sich freiwillige Solidargemeinschaften, sie nannten sich „Verein zur Heilung der Atmungsorgane“, oder „Verband für Armenpflege und Wohltätigkeit“ , oder, wie in Krefeld, „Verein für sociale Wohlfahrtseinrichtungen“ und es ging eigentlich immer um die Bekämpfung der Tuberkulose, einer

War das neunzehnte Jahrhundert unter anderem geprägt von sportlicher Fitness im Turnvater Jahn’schen Sinne, frisch, fromm, fröhlich, frei, natürlich mit politischem Hintergrund, so war der Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts von Mannschaftssport, aber eben zur eigenen, persönlichen Ertüchtigung geprägt. Turnvater Jahn baute die Sportdisziplin Turnen aus zur „patriotischen Erziehung zur Vorbereitung auf den Befreiungskrieg“, die jungen Männer sollten kräftig und gesund genug sein, Deutschland von der Napoleonischen Knute zu befreien. Es ging nicht nur um die physische Gesundheit des Einzelnen, es ging um das kommende Deutsche Reich, selbstverständlich geführt von den Preußen, die was verstanden von Disziplin. „Frisch, fromm, fröhlich, Turnvater Jahn überall“,

Um 1900, einige Jahre vorher, einige Jahre hinterher, diente der Sport dem Freizeitvergnügen. Es gründeten sich Fußballvereine zuhauf. Ohne größere politische Sachdienlichkeiten, nur zur Erholung, und für die Fitness des Einzelnen.


Krankheit der armen Leute. Die Tuberkulose-Therapie bestand überall hauptsächlich aus gutem Essen, mit viel Milch und Brot, Liegen und frischer Luft. Standardausrüstung der Walderholungsstätten waren schlichte Holzbaracken, transportabel oder fest installiert, tunlichst mit Warmwasserheizung, des weiteren gab es Liegehallen, meist einen Hühnerhof, praktisch stets einen Gemüsegarten sowie Schweine- und Ziegenhaltung. Das Deutsche Zentral-Komitee zur Bekämpfung der Tuberkulose forderte die Städte des Deutschen Reiches auf, solche Kurheime zu gründen und zu unterhalten. Infolgedessen wurden quasi haufenweise Walderholungsstätten gegründet. Aus ebendiesem Grunde haben in den letzten Jahren viele dieser Heime das einhundertjährige Jubiläum ihrer Gründung gefeiert, und in den nächsten Jahren werden noch viele nachfolgen.

WALDERHOLUNGSSTÄTTEN IN ABGESCHIEDENER LAGE. Auch wenn sich heutzutage viele Mitarbeiter, die sich tagtäglich in den Kindergarten Hochbend – gefühlt am Ende der Welt – begeben, nicht vorstellen können, dass es noch abgeschiedenere Einrichtungen gab und gibt, gab und gibt es sie immer noch. In strukturschwachen Gebieten. Da kommt nach den Walderholungsstätten wirklich nichts mehr. Nur noch Gegend.

Reine Luft und Natur pur Walderholungsstätten wurden immer sehr abgelegen errichtet. So konnten die Erholungssuchenden schon vor ca. einhundert Jahren reinste Waldluft zur Genesung atmen. Desweiteren blieb ihnen nichts weiter übrig, als sich der Erholung anheimzugeben. Es war nichts anderes da.



Gabriele Arbogast, 45.

WIE ALLES BEGANN…

Kunsthistorikerin und Ergotherapeutin. „Größere Waldparzelle in der Nähe der Stadt Krefeld bei nicht zu teurem Preis zu kaufen gesucht. Angebote mit Preisangabe unter M.K. 8486 an die „Niederrh. Volkszeitung“, Krefeld.“

Mit der Anzeige im JUNI 1907, im Gladbacher Merkur, in der Willicher Volkszeitung, der Viersener Volkszeitung und Nebenausgaben in Viersen sowie in der Kempener Zeitung und Nebenausgaben in Kempen geschaltet, trat das Vorhaben des Vereins für soziale Wohlfahrtseinrichtungen e.V. zu Krefeld, ein Heim als Tageserholungsstätte für genesende und erholungsbedürftige Erwachsene aus Kreisen der „minderbermittelten“ Bevölkerung zu errichten, in die entscheidende Phase. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es geradezu ein Trend in vielen Städten des deutschen Kaiserreiches, sogenannte Walderholungsstätten zu gründen, um sozial schwachen Rekonvaleszenten oder Erholungsbedürftigen – besonders Mitgliedern der damals modern gewordenen Krankenkassen – „zur Genesung und Kräftigung tagsüber ungestörten Aufenthalt in reiner Waldluft bei Verabreichung guter Nahrung zu gewähren.“ Diese Mitbürger firmierten damals als „minderbemittelte“ Klassen, und die Mitglieder der Krankenkassen erst recht. Zum einen kümmerten sich die Städte selbst um diese Erholung, es waren aber auch Krankenkassen, Landesversicherungsanstalten oder Wohltätigkeitsvereine, die diesen edlen Dienst verrichteten.

Auch in Krefeld wurde rasch bemerkt, dass von Jahr zu Jahr eine Notwendigkeit zur Errichtung einer eigenen Walderholungsstätte immer dringlicher wurde. Schon einige Jahre vor Errichtung des seit nunmehr einhundert Jahre bestehenden Gebäudes, das die im folgenden beschriebene, bewegte Geschichte und die Geschichten in seinen Mauern beherbergt, war es gang und gäbe, krank geschriebene Krefelder Bürger zum Zwecke der baldigen Gesundung bzw. Besserung tagsüber in den Forstwald zu schicken. Das klingt heutzutage etwas putzig, war aber damals eine anerkannte Methode der Gesundheitsförderung. So wurde während der wärmeren Jahreszeit – früher konnten Frühling, Sommer, Herbst und Winter noch klar nach Wetterlage und vor allem nach Außentemperatur unterschieden werden – den Erholungssuchenden gestattet, selbstverständlich nur nach einer vorgeschriebenen Antragstellung, sich tagsüber im Forstwald aufzuhalten, der von Krefeld aus gut zugänglich war. Die Kasse finanzierte Milch, Brot und jedem ein gutes Mittagessen.

Beruflich habe ich unterschiedlichste Etappen durchlaufen und erlebt (Kindertheater, Denkmalpflege, Auslandeinsatz...). So aufregend und vielseitig die Arbeit in der Heilpädagogischen Kita ist, so ist sie seit zehn Jahren ein sicheres Standbein, auf dem ich neue und intensive Erfahrungen machen kann. Das Besondere ist, dass man die Kinder hier näher und mit allen Facetten kennenlernt. Kunst und Reisen sind wichtige Bestandteile in meinem Leben und letztendlich finden sich meine Erfahrungen wieder in der Begegnung mit dem Kind und seiner Welt. Hobbies: Salsa tanzen, kreatives Gestalten...


Die Suche nach einem passenden Geb채ude gestaltete sich anfangs schwierig.


WALDERHOLUNGSSTÄTTEN WAREN VOR EINHUNDERT JAHREN TRENDY. ALSBALD TRATEN DEUTLICHE PROBLEME AUF bei dieser Art der Erholung. Gelegentlich ließ das Wetter auch in der freundlichen Jahreszeit zu wünschen übrig, es mangelte an überdachtem Aufenthalt. Wie die Frage der Notdurftverrichtung damals geklärt war, entzieht sich völlig unserer Kenntnis. Da aber diesbezüglich in der Überlieferung keine Schwierigkeiten erwähnt werden, kann man annehmen, dass es keine gab. Die Notwendigkeit einer festen Walderholungsstätte ergab sich aus der Unmöglichkeit der Überwachung und vor allem der geschlechtlichen Trennung der Pfleglinge. Klar, es drohten womöglich Zustände wie weiland in Sodom und Gomorrha. Ergo musste für die Stadt Krefeld eine eigene Walderholungsstätte her. Die ortsansässigen Krankenkassen konnten sich die Errichtung einer solchen zwar vorstellen, aber keinen gemeinsamen Konsens finden. (Ist das schon hundert Jahre her? Es kommt einem vor wie gestern – oder heute.) Ein Fall für den Verein für soziale Wohlfahrtseinrichtungen: Er hatte gerade eine Lungenfürsorgestelle eingerichtet, und flugs kümmerte er sich um weitere Menschen mit gesundheitlichen und gleichermaßen finanziellen Problemen. Es wurde recht schnell ein Ausschuss gegründet, um die angedachte

Walderholungstätte zu realisieren. Besonders hervorzuheben ist auch nach hundert Jahre der damalige Vorsitzende, der Beigeordnete Dr. Cremer, der sich mit Eifer der Sache annahm und dessen Geschick und Tatkraft es in erster Linie zu verdanken ist, dass das Vorhaben des Vereins in kurzer Zeit verwirklicht wurde. „Das Charakteristische bei der Walderholungsstätte ist die außerordentliche Billigkeit des Betriebes und die Möglichkeit, trotz geringer Anlagekosten die Stätte mit einer großen Anzahl von Kranken gleichzeitig zu belegen, weil für Nachtunterkunft nicht zu sorgen ist. Demgegenüber wird vielfach geltend gemacht, dass der Aufenthalt der Kranken in ihren hygienisch nicht einwandfreien Wohnungen während der Nachtzeit und die Anstrengung des täglichen Aufsuchens der Stätte Nachteile im Gefolge haben, die bei Anstalten mit Dauerbetrieb wegfielen. Demgegenüber ist zu betonen, dass eben eine für die grosse Menge der Pflegebedürftigen ausreichende Zahl von geeigneten Heilstätten mit Tages- und Nachtbetrieb zur Zeit nicht besteht und der unerschwinglichen Kosten wegen in absehbarer Zeit jedenfalls nicht bestehen wird.“ Aus: Schriften des deutschen Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit. 80. Heft

Martina von Bihl, 41.

Gruppenleiterin in der „Bärenbude“.

Was mich an der Arbeit in der Heilpädagogischen Kita immer wieder begeistert, ist die Tatsache, dass hier „scheinbare Kleinigkeiten“ sehr wichtig werden und deshalb eine ausserordentliche Bedeutung bekommen. So beobachtet man z.B. Entwicklungsfortschritte, die man bei vielen anderen Kinder fast schon übersieht, weil sie einem so selbstverständlich vorkommen. Aus meiner langjährigen Gruppenarbeit, in enger und guter Zusammenarbeit mit unserem Therapeutenteam, weiß ich, dass die individuelle Förderung der Kinder tägliche Herausforderungen an uns stellt… …denen stelle ich mich gerne und es macht mir SPASS, Kinder in ihrem Spiel zu beobachten – deren Fortschritte zu erleben und sie ein Stück in ihrem „besonderen“ Leben zu begleiten...


Martina von Bihl, 41.

Gruppenleiterin in der „Bärenbude“. Meine Freizeit gestalte ich eigentlich immer unterschiedlich und vielseitig, sodass ich selten Langeweile empfinde, und dabei gut vom Arbeitsalltag „abschalten“ kann.


WAS AUF DEN HÖHEN FEHLT, IST DER GROSSE WALD.

Roland Büschges, 46.

ES WURDEN DIVERSE GRUNDSTÜCKE ANGEDACHT, die Firma Johannes Kleinewefers schlug als idealen Standort für die Krefelder Walderholungsstätte die Höhen zwischen St. Tönisberg und Schaephuysen respektive Schaephuysen und Rheurdt vor. „Landschaftlich schöner und in reinerer Luft kann die Anstalt kaum errichtet werden, wenigstens nicht in der Umgebung Krefelds.“

Kinder zu unterstützen, ihre Fähigkeiten so weit wie möglich auszubauen, zu erleben, dass jedes Kind, egal welche Schwierigkeiten es hat, Freude an seinem Leben entwickeln kann, ist das, was die Freude in meinem Beruf ausmacht.

Die Tatsache, dass dort keine Bahnlinie zur Verfügung stünde, wurde mit dem Hinweis abgetan, dass eine „eventuelle Mehrauslage für Fuhrwerk gar nicht in Erscheinung tritt.“ Recht lapidar wurde in dem Schreiben vom 2. NOVEMBER 1907 auch der im angebotenen Grundstück damals fehlende Wald, der bei einer Walderholungsstätte als ein absolutes Muß gelten dürfte, abgetan. „Was auf den Höhen fehlt, ist der grosse Wald, doch glaube ich, dass man auch über diesen Punkt hinwegkommt, wenn man sich sagt, dass eine Tannenpflanzung innerhalb vier Jahren schon so groß ist, dass sie genügend Deckung bietet ...“ Es ist nicht überliefert, was der Verein für soziale Wohlfahrtseinrichtungen aus Krefeld von dem Vorschlag hielt, sich in einer Baumschule dauerhaft einzurichten.

Ein Schelm womöglich, der in diesem Schreiben an eher eigene finanzielle Interessen des Ratgebenden denkt. Nach nunmehr 101 Jahren wollen wir das haarige Mäntelchen des Vergessens über diesen Gedanken werfen. Aber Dr. Cremer selbst war auch schon lange in Aktion getreten. Er besichtigte mit anderen Herren des Vorstandes am 12. SEPTEMBER 1907 die Walderholungsstätte der Landesversicherungsanstalt im Aaper Wald bei Düsseldorf, um sich selbst ein Bild zu machen, wie so etwas zuhause aussehen könnte. Gleichzeitig war der Verein selbst schon auf Grundstückssuche. In einer lokalen Zeitung der Nachbargemeinde Osterath war bereits im Sommer 1907 das nebenstehende Inserat aufgegeben worden: „Bauplätze für Villen. Unmittelbar bei Station Haus Meer, der elektr. Bahn Krefeld-Düsseldorf werden Bauplätze für Villen in jeder Größe abgegeben. Halbstündl. Bahnverkehr, 10 Minut. Vom Rhein, 5 Minuten vom Meerer Wald, der den Bewohnern der Villen freigegeben wird. Näheres durch Rentmeister Feddersen, Haus Meer, Post Osterath. 4190“ Die Absage an den Krefelder Verein durch Meerbusch erfolgte stante pede.

Heilpädagoge. Leitet die Kindertagesstätte und Frühförderung des HPZ.

Ich bin seit 22 Jahren glücklich verheiratet und habe drei Kinder. Zu Fuß oder per Rad die Natur zu erkunden und mit Freunden oder für Freunde zu kochen lässt mich in der Freizeit neue Energie für den Alltag tanken.


HOCHBEND SCHON DAMALS DER IDEALE STANDORT.

WIE MITTLERWEILE BEKANNT IST, gelang es dem Verein, eine geeignete, 40 Morgen große Waldparzelle zu Hochbend in unmittelbarer Nähe der Eisenbahnstrecke Forsthaus-Anrath zu finden, und für 42.000 Mark zu erwerben. Wie der Zufall es wollte, lag sie in unmittelbarer Nachbarschaft zum Forstwald, in dem die Gesundheitsfürsorge am Ende zu unkoscher vonstatten gegangen war. Da sich die Krefelder Bürgerschaft der Tragweite des Vorhabens bewußt war, spendete sie 44.000 Mark, der CORNELIUS DE GREIFFSCHE UNTERSTÜTZUNGSFOND auch 25.000 Mark und 10.000 Mark kamen vom Krefelder Feuerversicherungsverein, so dass der Kauf zu stemmen war. Das damals bestehende Problem, dass Hochbend zwar an der Hochgeschwindigkeitstrasse vom BAHNHOF FORSTWALD zu dem von Anrath lag, aber nicht angeschlossen war, wurde gegen die Zahlung von nur 3.000 Mark an die Reichsbahn vortrefflich gelöst. Eine eigene Haltestelle wurde errichtet. Gottseidank wurde das schon vor hundert Jahren geklärt. Warum es heutzutage wieder unmöglich ist, Hochbend und damit das HPZ mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen, bleibt unverständlich.

Da es im Kaiserreich geradezu ein Hype war, Walderholungsstätten für Bedürftige zu errichten, gab es auch schon einen einschlägigen Industriezweig. Es gab Fachunternehmen für stationäre Walderholungsstätten jedweder Art, aber ebenso auch welche für mobile, sprich klappbare. Diese hatten sich an einem anderen Ort sogar schon beim Besuch des Kaiserpaares bewährt. Der Kaiser hatte mit der Entsendung eines Regimentes zum dauerhaften Verbleib und als Tanzpartner für die Damenwelt schon Anregung und Anschub für Krefeld geleistet, die Idee vom Mobilheim wurde verworfen.


Karin Calka.

Erzieherin.

Ich arbeite in der Kindertagesstätte seit fast neun Jahren als pädagogische Kraft. Die Kinder zu begleiten bei der „Weltentdeckung“ ist auch für mich ein großes Abenteuer, welches mir immer noch viel Freude bereitet. Ich erlebe es immer wieder als ein Geschenk, von unseren Kindern gezeigt zu bekommen, dass kleine, unscheinbare Dinge im Leben doch viel bewirken können. Ich verbringe meine Freizeit am liebsten im Kreise meiner Familie.


Inschrift am Heim: Waldhaus gibt in treuer Hut M端den Kraft, Bedr端ckten Mut.


Karin Doet, 39.

Physiotherapeutin.

6. AUGUST 1908: DIE EINWEIHUNG.

NACHDEM GEKLÄRT WORDEN WAR, dass ein festes Gebäude für die Ewigkeit errichtet werden solle, waren Planung und Ausführung rasch erledigt. Schon am 6. AUGUST 1908 wurde in einem feierlichen Akt die Walderholungsstätte eingeweiht, und bereits vier Tage später, an einem Montag, richtig preußisch, wurde der Erholungsbetrieb aufgenommen, zunächst für Erwachsene. Das Hauptgebäude war ein „freundlich gehaltenes Landhaus“, und wies die folgenden Räumlichkeiten auf: Einen kleinen Empfangsraum, zwei zu beiden Seiten gelegene, nach Süden hin offene Speisesäle, die „durch Schiebefenster in der Küche in Verbindung standen“, des weiteren gab es noch kleinere Vorratskammern, Garderoben, spartanische Badezimmer, einen Keller und auch vier in der ersten Etage gelegene Schlafräume für das weibliche Personal. Auf der Männer- und auf der Frauenseite gleichermaßen wurden zusätzlich aus Holz 25 Meter lange, offene Liegehallen errichtet, die den „Pfleglingen“ bei schlechter Witterung zum Zwecke des Ruhens dienlich waren. (Im Laufe der kommenden einhundert Jahre wurde die eine oder andere Halle schon mal zweckentfremdet zum schnöden Lagern von Dingen.)

Seit nunmehr zehn Jahren bin ich in der Kindertagesstätte des HPZ tätig. Mir ist es wichtig, durch eine Optimierung der Motorik den Kindern Freude und Lust am Bewegen und selbstwirksamen Sein zu vermitteln. Jedes Kind dabei in seiner Einzigartigkeit zu erleben und zu fördern ist das Schöne an meinem Beruf. Gerne reise ich mit meinem Mann in fremde „sonnige“ Länder. Meine Freizeit verbringe ich viel mit Freunden, ob bei lustigen Spieleabenden oder gemeinsamen Unternehmungen (Natur, Kabarett und Sport).


STÄNDIGES AN- UND UMBAUEN.

DAS GÄRTNERHAUS 1909 Im Jahre 1909 wurde noch ein Gärtnerhaus – von einem Garten umgeben – errichtet. Ein verheirateter Gärtner beaufsichtigte von hier aus die Gebäude, den Wald, und erledigte anfallende Tätigkeiten in Garten und im Walde. Zeitgleich wurde zur Viehhaltung – Schweine und gelegentlich mal Kühe – unweit des Gärtnertraktes ein Stall errichtet. Auch diesen gibt es heute noch, und sein Alter sieht man ihm insbesondere anhand der uralten, schon seit Ewigkeiten nicht mehr hergestellten Schindeln an. Da man sich entgegen anderer Offerten letztendlich dazu entschlossen hatte, die Walderholungsstätte in einem Wald zu erstellen, konnten die Erholungssuchenden jederzeit einen ruhigen, ungestörten Spaziergang zwischen Kiefern, Eichen und jeder Menge Unterholz antreten.


Nicole van Haperen-Eickels, 29.

Heilerziehungspflegerin.

1999 lernte ich die Kindertagesstätte des HPZ im Rahmen meiner Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin kennen. Nachdem ich sowohl ein achtmonatiges Vorpraktikum als auch mein Aerkennungsjahr in der Kita machen konnte, wurde ich 2003 übernommen. Nun arbeite ich als Gruppenleitung in der Igelgruppe. Die vielseitige und kreative Arbeit mit den unterschiedlichen Kindern und die Möglichkeit, sie ein Stück ihres Weges zu begleiten, bereitet mir viel Freude. Links und rechts oben: Das Stallgebäude Rechts unten: Das Gärtnerhaus heute

In meiner Freizeit besuche ich gerne Flohmärkte, lese oder gehe mit unserem Hund spazieren. In den Ferien fahre ich am liebsten mit unserem VWBus Richtung Süden.



ZWEI MARK FÜR SELBST ZAHLER.

IM ERSTEN JAHR endete der Kurbetrieb nach zwei Monaten. Insgesamt wurden 158 Personen betreut und konnten meist als wieder arbeitsfähig entlassen werden. Für die zwölf Selbstzahler des ersten Jahrgangs betrug das Kurgeld durchschnittlich 2,-- Mark je Kopf (gemessen an den heutigen Beiträgen im Kindergartenbetrieb muß festgestellt werden, daß trotz mehrfacher Währungswechsel, größerer und kleinerer Inflationen und anderer Unwägbarkeiten keine erhebliche Preisanhebung stattgefunden hat). Die Aufnahme konnte nur dann erfolgen, wenn die Notwendigkeit einer Kur durch ärztliche Bescheinigung dargetan und eine Ansteckungsgefahr für die übrigen Insassen der Walderholungsstätte nicht vorhanden war.

Miriam Heinecke, 33.

Physiotherapeutin.


Gediegene Speiseatmosphäre – so war das damals


DAS ERSTE JAHR.

Gena Hoersch, 28.

Gruppenleitung in der Pinguingruppe.

Der Kurbetrieb begann am 10. August 1908 und endete am 12. Oktober desselben Jahres.

Jahr

vom

bis

insges.

männl.

weibl.

1908 1909 1910 1911 1912 1913 1914 1915 1916 1917 1918 1919 1920 1921

10.8. 10.5. 2.5. 1.5. 29.4. 28.4. 27.4. 28.4. 1.5. 14.5. 6.5. 12.5. 3.5. 2.5.

12.10. 10.10. 30.9. 30.9. 18.9. 10.10. 5.8. 30.9. 30.9. 30.9. 28.9. 3.10. 30.9. 28.9.

158 400 450 438 378 487 399 94 217 284 295 325 309 348

62 112 176 165 158 166 132 29 42 86 119 104 69 78

96 288 274 273 220 321 267 65 175 198 176 221 240 270

Belegungszahlen der erwachsenen Pfleglinge in den ersten Jahren

AUSGESCHLOSSEN vom Kurgenuss wurden fiebernde Kranke, Tuberkulöse mit Auswurf, Geschlechtskranke und dergl. Während des Kurbetriebes im Jahre 1908 wurden bereits 158 Personen aufgenommen, von denen 94 von der Landesversicherungsanstalt „Rheinprovinz“, 40 von Ortskrankenkassen und 12 von Betriebskrankenkassen überwiesen worden waren. Außer diesen wurden noch 12 Selbstzahler verpflegt. Gleichfalls im Jahre 1909 wurde der „Anstaltsbetrieb“ durch den Anbau einer Waschküche noch deutlich verbessert, zudem wurde ein Desinfektionsapparat installiert, „um die von den Kurgästen gebrauchten wollenen Decken bei jedem Wechsel des Besitzers zu desinfizieren“. Zusätzlich zum vorhandenen Wannenbad wurden noch zwei Brausebäder eingerichtet. Zudem bekamen Frauenund Männerseite – selbstverständlich weit voneinander entfernt - einen Spielplatz. Dem Vorstand gefiel die ganze Anlage wohl. So wurde schon im vierten Jahr nach der Einweihung vom Verein für soziale Wohlfahrtseinrichtungen der nördlich gelegene, immerhin auch stolze 16 Morgen große Tannenwald erworben.

Meine Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin habe ich 2003 abgeschlossen. Am besten gefällt mir an meiner Arbeit im HPZKindergarten der enge und sehr persönliche Kontakt zu den Kindern, sowie die Möglichkeit, sie täglich bestmöglich zu begleiten und heranwachsen zu sehen. In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport mit meinen Freunden. Ich interessiere mich für Musik und tanze sehr gerne. Außerdem gehört Vespa fahren zu meinen Hobbies. Am liebsten verbringe ich meine Zeit am, im und auf dem Wasser.


1912: Baden in Luft und Licht


DER KURBETRIEB IM KRIEG

BETRIEB IM KRIEG SO NORMAL WIE MÖGLICH

DIE PLANUNGEN zum Ausbau und zur erheblich umfangreicheren Nutzung der Walderholungsstätte Hochbend waren weit gediehen, da brach dann der Erste Weltkrieg aus. Dieser „wirkte hemmend auf den ganzen Kurbetrieb“. Es war schon nicht mehr möglich, die ärztlich zur Kur Verwiesenen morgens nach Hochbend zu bringen und abends abzuholen. Zwar war der Haltepunkt immer noch da und konnte auch bedient werden. Nur gab es keine Züge mehr für dieses Unterfangen. Die wurden gebraucht, um Material und Menschen nach Westen und Osten an die Fronten zu speditieren. So wurde 1914 der Betrieb in Hochbend bereits am fünften August eingestellt. Immerhin konnte der Gärtner sich weiterhin um die Grünflächen kümmern.

Im zweiten Kriegsjahr wurde wieder von Ende April bis Ende September gekurt, allerdings wurden die öffentlichen Gelder – wie auch die der Krankenkassen – an anderen Fronten gebraucht, es gab schlichtweg kaum etwas zu essen. Da sprangen die Stadt Krefeld, die Kriegshilfskasse und der Stiftungsfond Moritz de Greiff mit größeren Summen ein, der Betrieb konnte so normal wie möglich weiterlaufen. Kriegsbedingt konnten nicht alle von den Schulärzten für die Traditionskur in Bad Kreuznach vorgesehenen Schulkinder auch dorthin verschickt werden. So wurde der Rest in Hochbend gepflegt. Kaum waren die Erwachsenen Ende September aus dem Haus, kamen 60 Kinder im Alter zwischen sieben und vierzehn Jahren, die nach einigen Wochen von 63 weiteren abgelöst wurden. So dauerte der Erholungsbetrieb 1915 schon bis zum 15. Dezember. Der Bedeutung dieser Kinderkur war sich der Wohlfahrtsverein durchaus bewusst, standen doch immerhin von 82 der 123 teilnehmenden Kinder die Väter im Feld. Weihnachten gehörte Hochbend dann wieder nur dem Gärtner, seiner Frau und dem Vieh.

Ruth Höfkes, 25.

Erzieherin und Motopädin.

Seit Sommer 2006 arbeite ich im HPZ-Kindergarten in der Froschgruppe. Kinder zu begleiten, unterstützen und zu fördern bereitet mir sehr viel Freude. In meiner Freizeit treffe ich mich viel mit Freunden, reite und lese sehr gerne.



Carl Lütten und seine Stiftung

Die Stadtverordnetenversammlung nahm die Summe von 25.000 RM, in 5 % Kriegsanleihen an.

Erinnerungen an die ersten Kuren Zur Beachtung: rechts oben die Bodenfliesen in der Küche

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Die Zinsen sollten dazu verwendet werden, um schwächlichen Kindern unbemittelter oder wenig bemittelter Familien, vorzugsweise Angehörige der Teilnehmer an „dem gegenwärtigen Kriege“ einen Aufenthalt im Kinderwalderholungsheim Hochbend – damals noch in der Planung – zu gewähren.

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Ferner b stätte itte ich in dem Ha H us Walder ochbend, ode holung r in d e der Walde s rholun em bea h anzubr eim zu gsbsicht ingen, igten worauf Hochbend, ei folgen K i ndern den An d e e r einf Na gaben als St me meines Br ache Tafel i u f der mi ter ge Carl L t nannt üt wird: Leutna ten, geboren nt der a m 2 9 . R Regime nt, ge eserve im 3. Januar 1888 fa z GardeNordfr Feld A u Crefeld, ankrei llen im Luft ch. r kampf am 24. tl. Mai 19 Gezeic 16 in hnet a m 9. J anuar 1917

Wo die Tafel angebracht wurde und später verblieben ist, bleibt unklar.



Silke H端bers, 31.

Erzieherin.

Ich arbeite seit Oktober 1999 in der HPZ Kita. Die Arbeit mit den behinderten Kindern bereitet mir sehr viel Freude und wird nicht uninteressant!

Die Betriebskosten der ersten Kursaison 1908


Schlafen in Reih und Glied

Der erste Briefkopf von „Hochbend“


DER AUFENTHALT auch der jüngeren Generation in der Walderholungsstätte Hochbend brachte nahezu sensationelle Erfolge, denn abgesehen von wenigen Kindern mit „chronischen Gebrechen“ schlug die Erholung bei den übrigen so gut an, dass Kinderkuren von da an für viele Jahre im Programm enthalten waren. Einigen – schon damals begründeten - Traditionen ist das Haus bis auf den heutigen Tag treu geblieben: „Unter Aufsicht zuverlässiger Personen machten die kleinen Pfleglinge kurze Wanderungen; außerdem wurden täglich Bewegungsspiele arrangiert. Am Schluß der Kur fand eine kleine Abschiedsfeier statt.“

KINDER, KUREN, SENSATIONELLE ERFOLGE.

Olga Hulm, 45.

Bis Kriegsende konnten immerhin 490 Kinder dort im Walde aufgepäppelt werden. Zwar war der Bahnbetrieb lange wieder aufgenommen worden, es wurde aber als kontraproduktiv bemängelt, dass eine Übernachtung nicht möglich war. „Die Pfleglinge mussten fast regelmäßig längere Zeit auf den Bahnsteigen auf die Züge warten, wodurch die ohnehin geschwächten Kinder leicht der Gefahr von Erkältungen und anderen Gesundheitsstörungen ausgesetzt waren.“

Ich bin in der Heilpädagogischen Kindertagesstätte als Verwaltungsangestellte beschäftigt. Bin aber auch Ansprechpartnerin für all die kleinen und großen Probleme, die der Arbeitstag in der Tagesstätte so mit sich bringt. Die gute Laune und das Lachen der Kinder ist oft ansteckend und gibt Kraft für den Alltag.

Verwaltungsangestellte.


Indoor-Liegehalle, lichtdurchflutet, um 1920


Sven Janson, 27.

Physiotherapeut.

Ich arbeite seit circa zwei Jahren in der Kindertagesstätte des HPZ. Die Arbeit mit den Kindern macht mir viel Spaß. Es ist immer wieder schön, die Fortschritte der Kinder miterleben zu können und ihre Freude an Entdeckungen teilen zu können.

Bauplan der Erweiterungshalle für die Kinder

IN GEWISSER WEISE wurden die kurenden Krefelder Kinder zu den wenigen deutschen Kriegsgewinnlern. 1919 wurde durch die Auflösung des Vereinslazarettes vom Roten Kreuz des Vaterländischen Frauenvereins im Altersversorgungshaus die große Halle frei. Sie wurde der Walderholungsstätte geschenkt, ein kleines Fundament errichtet und der geschlossene Holzbau im Stil den bereits vorhandenen Gebäuden angepasst.

AM 26. JULI wurde im Rahmen einer kleinen Feier dieses Kinderheim eingeweiht, und am 28. Juli 1919 – völlig überraschend einem Montag - rückten bereits 40 Mädchen ein. Im Verlaufe desselben Jahres wurde der Bau stetig erweitert. Man baute einen weiteren kleinen Trakt für Garderobe und Küche und eine eigene Brunnen- und Abwasseranlage. Zudem wurde auch für die Kinder eine Liegehalle aufgestellt. Kurz darauf bekam die gesamte Walderholungsstätte elektrisches Licht und eine „einwandfreie“ Wasserversorgung. Für Männer, Kinder und sogar für die Frauen wurde der Kuraufenthalt damit deutlich verbessert.

In meiner Freizeit gehe ich gerne ins Fußballstadion, besuche Trödelmärkte, oder treffe mich mit Freunden und Bekannten.


NUR NOCH KINDER KÖNNEN KUREN.

INFOLGE DER GROßZÜGIGEN GELDENTWERTUNG im Jahre 1923 musste die Landesversicherungsanstalt Düsseldorf zu Sparmaßnahmen greifen. Eine davon war, die Kuren für Erwachsene in der Walderholungsstätte Hochbend ersatzlos zu streichen – und da regt man sich heute über Gesundheitsreformen auf. Allerdings wurde im gleichen Rahmen der Kurbetrieb für Kinder deutlich erweitert. Und die lästige Hinund Herfahrerei völlig abgeschafft.

Bei soviel Überzeugungskraft in diesem Schreiben ließ sich der Vorstand der Landesversicherungsanstalt Rheinprovinz dann doch noch überzeugen, zu den Anbaukosten ein Scherflein von 2.000,-- Reichsmark beizutragen.

1. Angesammelter Baufonds 2. Darlehen der Wohnungsfürsorge 3. Corn. De Greiff’scher Unterstützungsfonds 4. Privat-Feuerversicherungsverein 5. Landeshauptmann 6. Krankenkassen 7. Landesversicherungsanstalt 8. Verschiedene Spenden

Der Speisesaal der Frauen diente fortan als Schlafsaal für die Mädchen, der Männerspeisesaal als Ess- und Spielraum für Mädchen und Jungen, während den Jungen die bisherige Kinderhalle als Schlafstätte zugewiesen wurde. Spendenbetten von Krankenhaus und Corneliusstift halfen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen.

RM. „ „ „ „ „ „ RM.

48 309,28 74 117,82 10 000,-5 350,50 5 000,-3 000,-2 000,-7 124,15 154 901,75

DIE UMBAUKOSTEN Insgesamt wurden RM 154.901,75 Bau- und Einrichtungskosten aufgebracht.

Im Jahre 1930 war der Umbau abgeschlossen. Schon damals galt die Prämisse, die auch heute noch große Gültigkeit aufweist: Der Platz in der Walderholungsstätte musste komplett ausgenutzt werden, ohne jedoch auf räumliche Enge schließen zu lassen. Und vor 78 Jahren stand der Komplex noch nicht unter Denkmalschutz, weder Bestandschutz für das herrliche Gebäude noch das moderne Sozialgesetzbuch galt es zu beachten.


Gisela Kingen, 50.

Erzieherin.

Der Anbau 1930. Wer heutzutage das Gebäude umrundet, sieht genau, wo die Flügel der Walderholungsstätte angebaut wurden. Zwar wurde der älteste Backsteinkindergarten von Tönisvorst immer mit rotem Ziegel weitergebaut, die Anschlüsse und auch Fensterumbauten sind gut zu erkennen. Deshalb ist auch genau zu sehen, dass die Flügelbauten mit den Gruppenräumen viele Jahre später noch verbreitert wurden, um Platz für Abstell- und weitere Sanitärräume zu schaffen. Diese Verbreiterungen sind am Flachdach deutlich zu erkennen.

„Durch diesen Ausbau ist die Walderholungsstätte um zwei Flügelbauten vergrößert worden, in denen je 20 Betten in vier luftigen Schlafsälen Aufstellung finden können und welche auch die notwendigen Nebenräume für das Aufsichtspersonal, Waschräume, Kleiderablagen, Krankenzimmer usw. enthalten; auch ist die Erweiterung des Wirtschaftsgebäudes vorgenommen und außerdem eine einwandfreie Entwässerung und Zentralheizung angelegt worden… Ferner wurde auf dem bisher unbenutzten Grundstück der Eisenbahn entlang ein für den Kinderkurbetrieb unentbehrlicher Sport- und Spielplatz geschaffen und in Ergänzung desselben ein größerer Obstgarten angelegt.“

Ich arbeite in der Kindertagesstätte in der Mäusegruppe. Es macht mir Spaß, bei der Entwicklung von Kindern gerade im Kindergartenalter mitzuwirken. Durch das Arbeiten in der Kindertagesstätte habe ich mitbekommen, wie wichtig gerade eine gute frühe Förderung für die Entwicklung von Kindern mit einer Beeinträchtigung ist. Ich bin verheiratet und habe eine Tochter.


Nach dem Umbau: Vollmodernisierte Küche, mit zeitgemäßen Bodenfliesen


Sigrid Kohnen, 45.

Erzieherin in der G채nsegruppe.

Seit April 1987 bin ich als Erzieherin im HPZ-Kindergarten besch채ftigt, davon seit ca. 19 Jahren in der G채nsegruppe.


Die Kinderhalle aus dem Jahre 1919


Simone Kremers, 29.

Erzieherin in der Froschgruppe.

1930: DIE SEITENFLÜGEL.

MIT DEN ANBAUTEN wurde die Fläche der Walderholungsstätte mehr als verdoppelt, der „Altbau“ diente für viele Jahre fortan nur noch zum Kochen und Speisen. Die Schlaftrakte waren derart konzipiert, dass zwischen je zwei Schlafsälen das Aufsichtspersonal nächtigte, aber auch jederzeit die Zöglinge im Blick haben konnten. Zudem konnte dadurch der Betrieb der Erholungsstätte auch im Herbst und Winter stattfinden. So würde heute die Gänsegruppe zwei andere Gruppen überwachen, während die Marienkäfer zur einen Seite nach den „Igeln“ Ausschau halten, und zur anderen die Elefantengruppe kontrollieren würden. Auch die Küche wurde im Rahmen dieser Durchmodernisierung weitgehend verbessert. Es wurden ein elektrisch beheizbarer Herd, und, damals das absolute Nonplusultra, mehrere Kippkessel eingebaut. Die Walderholungsstätte verfügte damit über eine moderne Großküche. Dieser Sachverhalt kam sicherlich auch den Kindern zugute. Zusätzlich errichtete die zuständige Berufsfeuerwehr moderne Turn- und Spielgeräte. Zudem wurde die bereits seit längerem existierende Kinderspielhalle derart modifiziert, dass sie mit wenigen Handgriffen in eine Kapelle umzuwandeln war, sodass „der sonntägliche Gottesdienst in einfacher, aber doch würdiger Umgebung sowohl für katholische wie auch protestantische Kinder in Hochbend selbst stattfinden“ konnte.

Es bereitet mir große Freude, die Entwicklung der Kinder zu begleiten und zu sehen, mit wieviel Energie und Spaß die Kinder trotz ihrer Handicaps ihr Leben meistern. In meiner Freizeit treibe ich gerne Sport. An schönen Tagen fahre ich gerne mit dem Fahrrad durch die Felder, an schlechten gehe ich ins Fitnessstudio. Gerne treffe ich mich mit Freunden zu schönen und geselligen Abenden.


Schriftverkehr von 1915


Carolin Küppers, 45. Staatl.-geprüfte Kinderpflegerin.

Meine erste Ausbildung zur PKA absolvierte ich in der Hirsch-Apotheke in Krefeld. Nach meinem Abschluss arbeitete ich in Düsseldorf. Ich merkte sehr bald, dass dieser Beruf nicht wirklich meiner wahren Berufsvorstellung entsprach. Nach zehn Jahren „Babypause“ begann ich die Ausbildung zur staatl.-geprüften Kinderpflegerin und schloss diese erfolgreich ab. Am 25.08.97 fing ich im HPZ Kindergarten als Zweitkraft an zu arbeiten. Kinder mit den verschiedensten Handicaps, deren Entwicklung individuell zu fördern und die kleinen bzw. großen Fortschritte miterleben zu dürfen, ist für mich immer wieder die Bestätigung, den richtigen Beruf gewählt zu haben.


WIEDER ERÖFFNET.

Carolin Küppers, 45.

Staatl.-geprüfte Kinderpflegerin. Seit 22 Jahren bin ich glücklich verheiratet und habe zwei Kinder. In meiner Freizeit fahre ich mit Freunden mit dem Motorrad herum und erkunde schöne Gegenden. Auch zu Fuß, mit meinem Hund, genieße ich die Natur.

DER BEIGEORDNETE DR. STEPKES weihte die Neubauten feierlich ein. Am 24. September 1930 fand die Feier zur Einweihung der Erweiterungsbauten statt, mit hochrangigen Vertretern der staatlichen und der städtischen Behörden, der Wohlfahrtseinrichtungen, der Versicherungsanstalten und der Krankenkassen, wahrscheinlich war auch ein Vertreter der „Rheinprovinz“ geladen, viele zivile Gäste durften ebenso teilhaben. Die feierlichen Worte sprach der Beigeordnete Dr. Stepkes als Vorsitzender es Vereines für soziale Wohlfahrtseinrichtungen. Für das leibliche Wohl der Ehrengäste, die zudem durch einen Spaziergang durch den Park hungrig geworden waren, sorgte die Hausfrauenklasse der Bürgermädchenschule mit einem kleinen Imbiß. Am folgenden Tage, diesmal einem Donnerstag, bezogen die ersten Kinder diese Erweiterungsbauten.

Vom 25. September 1930 bis 31. März 19931 wurden insgesamt 70 Mädchen und 140 Knaben in drei Etappen in der Walderholungsstätte aufgepäppelt. Die Mädchen wurden medizinisch von Fräulein Dr. Goldberg versorgt, die Jungen von Dr. Schneider. Die nicht geringen Verpflegungskosten trugen die „Rheinprovinz“ die Stadt Krefeld und die Beiträge der Eltern.

„Möge Hochbend auch weiterhin für viele, viele Jahre den Segen spenden, der bislang von der Walderholungsstätte in so reichem Maße ausgegangen ist!“ Aus der Festschrift von 1933: 25 Jahre Walderholungsstätte Hochbend


Ulrike Küsters, 41.

Sprachtherapeutin.

Ich bin seit vielen Jahren in der Kindertagesstätte tätig. Mit unseren Kindern die große Welt der Worte zu entdecken und gemeinsam zu erleben, wie die Sprache zaubern und verzaubern kann und diese nie versiegende Quelle der Wortkraft immer wieder aufs neue mit dem Kind lebendig werden zu lassen ist eine Herausforderung, die ich mit ganzem Herzen erfüllen möchte. „Ich glaube, Verwandlung ist mein Wort“ – in meiner Kunst des Zauberns für Kinder und Erwachsene erwecke ich die Fähigkeit des Staunens; beim Schleifen und Bearbeiten von Edelsteinen und Bernsteinen wird Verborgenes sichtbar; und mein großes Interesse für Naturheilkunde lässt mich in tiefere Zusammenhänge von Mensch und Natur blicken.


1933 – 1945 IN DER WALDERHOLUNGSSTÄTTE.


Tina Lindackers, 26.

Kinderkrankenschwester.

Die Walderholungsstätte ist „deutsch“.

Während meiner Ausbildung zur Kinderkrankenschwester habe ich ein sechswöchiges Praktikum in der Kindertagesstätte gemacht, welches mir so gut gefallen hat, dass es ein großer Wunsch war hier zu arbeiten. Nun arbeite ich seit drei Jahren als Gruppenzweitkraft in der Igelgruppe. Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und den unterschiedlichen Kindern, sie lachen zu sehen, zu fördern und ihre Fähigkeiten zu erweitern, macht mir sehr viel Spaß und Freude. Sowohl mein Vater als auch mein Freund arbeiten im HPZ. In meiner Freizeit lese ich gerne, treffe mich mit Freunden und treibe Sport.


AB DEM JAHRE 1933 fanden überall im Reiche größere Umstrukturierungen statt, von denen die Walderholungsstätte zu Hochbend aber weitestgehend verschont blieb. Allgemein wurde längerfristig geplant. In der nun großzügig geschnittenen Anlage wurden die Erholungskuren weitgehend fortgeführt. Rasch wurde allerdings, bereits 1934, der Verein für soziale Wohlfahrtseinrichtungen e.V. aufgelöst, das Heim ging in städtischen Besitz – und Verwaltung – über. Jahrelang ging alles seinen geregelten Gang. Ende der Dreißiger Jahre wurde das Heim auch als Wohnheim für aus der Tschechoslowakei stammende Sudetendeutsche genutzt. 1938 stand es dann wieder primär für Kinderkuren zur Verfügung.

Offizielle heißen die Sudetendeutschen in Hochbend herzlich willkommen.

IN DEN FRÜHEN VIERZIGER JAHREN versorgten nahezu ausschließlich Diakonissinnen aus Kaiserswerth die kurenden Kinder. Im Jahre 1943 wurden die Kuren zum Zwecke der Erholung allerdings völlig eingestellt, die Walderholungsstätte diente eine Zeitlang als Notunterkunft für Säuglinge und Kleinkinder.


Pia Matusch, 23.

Erzieherin in der Pinguingruppe.

Schon im folgenden Jahr, 1944, wurde die Klientel abermals völlig gewechselt: Hochbend diente vorübergehend als Ausweichquartier für Altenheime, zudem war das Haus teilweise von der Wehrmacht beschlagnahmt. Aber diese Zweckentfremdung war nicht von langer Dauer. 1945: KRIEGSHANDLUNGEN UND TOTE IN HOCHBEND Im Frühjahr 1945 wurde am Rhein noch heftig gekämpft, kurz bevor man mit der Straßenbahn von der Westfront an die Ostfront fahren konnte. Alle Brücken über den Rhein waren von den Nazis und ihrem Anhang noch gesprengt worden, die Alliierten hatten einige Wochen Schwierigkeiten, von der linken auf die rechte Rheinseite zu gelangen. In Anrath, in der Nähe der heutigen JVA, befand sich eine Artilleriebatterie der britischen Armee, die nach Krefeld schoss. Die Walderholungsstätte war von der deutschen Verwaltung geräumt worden, und wurde von den Angelsachsen als Lagerstätte genutzt. Beim Beschuss der britischen Stellung verirrte sich eine deutsche Granate in die Walderholungsstätte, drei britische Befreier fanden dabei den Tod.

NACH DEM KRIEG GING ES ZÜGIG WEITER Wohl auch dank der eher abgeschiedenen Lage war die Walderholungsstätte mit geringen Kriegsschäden durch die alliierten Flächenbombardements und die Scharmützel im Frühjahr 1945 gekommen. Zunächst ließ man alles liegen, niemand war jemals in der Partei gewesen, niemand hatte die Walderholungsstätte beschädigt – das waren bestimmt alles die anderen gewesen. Die Beschädigungen an Haupt- und Nebengebäuden wurden letztendlich doch zügig repariert, und bereits 1946 konnte der Kurbetrieb für Kinder wieder aufgenommen werden.

Ich arbeite seit September 2006 als Erzieherin (Zweitkraft) in der Pinguingruppe. Besonders gefällt mir an meiner Arbeit im HPZKindergarten, dass wir Kinder mit Entwicklungsdefiziten bestmöglich fördern und liebevoll begleiten können. Meine Freizeit verbringe ich gerne mit Freunden, gehe Tanzen, ins Kino, Schwimmen und fahre Inlineskates.


Bereits 1946 konnte das Haus nach Instandsetzung der Kriegsschäden wieder der Kindererholung zur Verfügung gestellt werden.

NEBEN DEN „NORMALEN“ KURGÄSTEN aus Krefeld gab es auch andere Kinder, die in den schweren Nachkriegszeiten am Erholungsbetrieb im Anrather Wald teilhaben durften. Zum einen beherbergte das 1919 errichtete Kinderliegehaus ab 1948 für eine Zeitlang die „Bunkerkinder“ aus dem Mariannenbunker zu Kuren, zum anderen hat im Jahre 1950 das Wohlfahrtsamt der Stadt Krefeld eine Anzahl von Freiplätzen für schulpflichtige Kinder aus dem Notbezirk WattenstedtSalzgitter zur Verfügung gestellt. Im August 1950 kamen die ersten zehn Knaben an, die von den Heimkindern sofort aufs Herzlichste begrüßt wurden. Die nächsten zehn – diesmal Mädchen – trafen am 2. September zu einem mehrwöchigen Aufenthalt ein.

1946. WIEDER KINDERKURBETRIEB.

MITTAGSSCHLAF UNERWÜNSCHT. Damals waren etliche Kinder nicht besonders begeistert von allen Sitten und Gebräuchen in dem schmucken Fachwerkgebäude. So traf die vorgeschriebene Mittagsruhe – im Liegen einzuhalten – nicht immer auf uneingeschränkte Zustimmung. Vor allem die Kinder im Alter von 14 oder 15 Jahren folgten dieser Anweisung höchst ungern. So wie sich heute einige Vier- oder Fünfjährige, immerhin einer jahrzehntelangen Tradition folgend, ebenfalls weigern, das Angebot der gesunden Mittagsruhe wahrzunehmen. An Spiel und Bewegung in frischer Waldluft nahmen hingegen alle Kurkinder immer gerne teil, in dem Gelände, das zwei Hektar mehr Fläche umfasst als der Krefelder Zoo.


Krefeld,

den 9. M ärz 1950

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Isabel Michel, 28.

Ergotherapeutin.

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Krefeld,

den 16. März 195 0.

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Ich bin seit 2003 Ergotherapeutin und habe zunächst in zwei ergotherapeutischen Praxen in Düsseldorf gearbeitet. Als ich 2006 die Möglichkeit hatte, in die Heilpädagogische Kindertagesstätte zu wechseln, habe ich diese Chance sofort genutzt, da es mir sehr gefällt, die Kinder, abgesehen von der Einzelsituation in der Therapie, in ihrem Alltag zu begleiten und zu unterstützen. In meiner Freizeit lese ich gerne, tanze und erkunde die Eifel mit dem Motorrad.


Verwaltungsinterner Schriftwechsel 1949/50


Brigitte Midleja, 42.

Heilpädagogin.

Ich arbeite stundenweise als Vertretungskraft in der Kindertagesstätte des HPZ. Viel Freude bereitet mir, die Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten, in ihrem Alltag zu unterstützen und sich mit ihnen freuen zu können. Ich bin verheiratet und habe zwei Kinder. Mit meiner Familie und Freunden reise ich gerne und treibe Sport.


ABERMALS WURDE ERWEITERT. IM JAHRE 1957 wurde die bislang letzte Erweiterung vorgenommen. An die beiden äußeren Flügel der Walderholungsstätte wurden zum Hofe hin zwei Flachbauten an die vorhandenen „angepappt“, sie enthielten zusätzliche Dienstzimmer sowie jeweils einen Gruppenraum. Der mittlere Flügel, der Küchentrakt, blieb von dieser Maßnahme unberührt. ÄNDERUNGEN IM KURBETRIEB Bereits 1955 wurde der Kurbetrieb geringfügig eingeschränkt, die Anzahl der jährlichen Kuren wurde auf sechs vermindert: Dafür wurden seit demselben Jahr vom Jugendamt Krefeld im Hauptferienmonat Ferienspiele mit 150 Kindern durchgeführt, ein Vorläufer von „Spiel ohne Ranzen“. Im Jahr 1958 wurden die Kuren zudem auf Kinder mit Haltungsschäden ausgedehnt, regelmäßige Gymnastikstunden wurden eingeführt.


Silke Neumann, 31.

Sprachtherapeutin.

Bereits 1996 habe ich die Kindertagesstätte im Rahmen eines einjährigen Praktikums kennengelernt. Die Arbeit mit den Kindern machte mir so viel Spaß, dass ich mich zunächst für das Studium der Erziehungswissenschaften entschied, um später in den Bereich der Sprachheilpädagogik zu wechseln. Nach dem Studienabschluss vor 4,5 Jahren in Köln hatte ich das Glück, sofort in der Kita als Sprachtherapeutin eine Stelle zu finden. Ich bin immer wieder begeistert, wie Kinder Sprache auf ihre jeweilige Art erlernen, einsetzen und nutzen. Sie dabei individuell zu unterstützen macht mir sehr viel Freude.


Silke Neumann, 31.

Sprachtherapeutin. In meiner Freizeit mache ich viel Sport, koche und esse gerne, hĂśre viel Musik und verbringe Zeit mit meiner Familie und meinen Freunden.

Ende der FĂźnfziger feierte ein Ehepaar aus der Nachbarschaft in der geschlossenen Liegehalle mit Freunden und Familie seine Goldhochzeit.


Marlies Newiger, 49.

Gruppenleitung.

Seit elf Jahren arbeite ich als Gruppenleitung in der Kindertagesstätte und was mir an der Arbeit so gefällt?! „Kinder verzaubern diese Welt. Denn sie geben alles Glück Tausendmal mit Herz zurück...“

Hoher Besuch: Ein Weihbischof besucht Hochbend.


WENIGER KUREN – HOCHBEND VOR DER SCHLIESSUNG.

FRÄULEIN BERTA BROCKER, Heimleiterin seit 1938, mit einigen Jahren Dienst an einer anderen Wirkungsstätte nach Zweckentfremdung des Gebäudes, hatte seit den frühen Sechziger Jahren mit einigen Problemen zu kämpfen. Zum einen sank die Nachfrage nach Kinderkuren, der wirtschaftliche Aufschwung tat auch dem gesünderen Aufwachsen der Kinder gut, zum anderen setzte ein Sparzwang beim Träger ein, das männliche Personal wurde nahezu eingespart. So saß Fräulein Brocker des öfteren abends in ihrer Dienstwohnung im ersten Stockwerk des Heimes und entwickelte machbare Pläne für alternative Nutzung von Haus und Park. Das führte dazu, dass Ende 1965 deutlich wurde, dass eine Umwidmung der Walderholungsstätte sehr notwendig wurde. Die Eltern der kurenden Kinder waren nicht mehr bereit, den gleichen Eigenanteil wie für auswärtige Kuren zu bezahlen. Seit mittlerweile 100 Jahren dient dieser Weg der Erholung


DIE LÖSUNG: EIN KINDERHEIM.

DA GLEICHZEITIG die Krefelder Kinderheime völlig überfüllt waren, empfahl der Jugendwohlfahrtsausschuss dringend, Hochbend für deren Entlastung zu nehmen. Für die Städtische Familienfürsorge war Hochbend schon seit Jahren unentbehrlich geworden, da häufig unversorgte Kinder eingewiesen wurden. Bei diesem Vorschlag blieb es letztendlich. Es wurden weiterhin fünfwöchige Kuren für den Nachwuchs angeboten, die Nachfrage nach Genesung und Erholung im idyllischen Fachwerkhaus war auch nicht großartig gesunken. Trotzdem blieb schon 1966 ein ganzer Flügel mit dreißig Betten ungenutzt. Der Grund war ganz schlicht: Die Erholungsstätte hatte nicht mehr genügend Personal. Fräulein Brocker musste das gesamte große Gebäude mit lediglich sechs Helferinnen und einem Hausmeister in Ordnung halten. Und auch die Kinder bedurften der Betreuung, dafür waren noch sechzehn Kindergärtnerinnen angestellt. Eine andere Nutzung war nicht unbedingt möglich. Die Menschen wurden mobiler, da wollte jeder, wenn er schon wegfuhr, auch mal ein paar Kilometer mehr von zuhause weg. Auch gab es die Überlegung, ein Landschulheim in der Erholungsstätte einzurichten. Dieser Gedanke wurde irgendwann nicht mehr weiterverfolgt.

Eva Quander, 39.

Sprachtherapeutin.

Ich habe in Köln Sprachheilpädagogik studiert und arbeite seit zwölf Jahren in der HPZ Kita als Sprachtherapeutin. Seit einigen Monaten bin ich hier auch die Stellvertretende Leiterin. Meinen Beruf habe ich ausgewählt, weil es mich täglich neu begeistert, erleben zu können, wie unsere Kinder (egal, auf welchem Entwicklungsstand sie sich befinden), Sprache als Medium der Begegnung zwischen Menschen entdecken. Die Entwicklung der Sprache befähigt das Kind, sich intensiv mit seiner Umwelt und seinen Mitmenschen auseinander zu setzen und es macht mir großen Spaß, die Kinder auf diesem Weg begleiten und unterstützen zu dürfen.


BERTA BROCKER GEHT IN PENSION. Nach dreißig Jahren als Heimleiterin ging Fräulein Berta Brocker 1968 in Pension Eva Quander, 39.

Sprachtherapeutin. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit einem spannenden Buch oder mit Freunden auf einer Insel, nicht auf einer einsamen Insel, sondern auf der irischen oder britischen.

1966 UND 1967 schickte die Stadt Krefeld noch jeweils dreißig erholungsbedürftige Kinder sowie Mädchen und Jungen aus sozial schwachen Familien zur sechswöchigen Dauererholung. Letztendlich führte Personalmangel nach sechzig Jahren zur Schließung der geschichtsträchtigen Walderholungsstätte. Als 1968 drei weitere Mitarbeiterinnen kündigten, blieb nur die Aufgabe des Heimes übrig. Heimleiterin Berta Brocker: „Die Kinder haben sich hier wie im Paradies gefühlt. Das Personalproblem ist die Kardinalfrage. Seit einem Jahr haben wir kein Auto mehr, um unsere Besorgungen zu machen. Auch die Gärtnerstelle wurde eingespart. Die Helferinnen müssen 30 Minuten bis zur nächsten Bushaltestelle laufen. Nur noch ein Mann versorgt die technischen Anlagen des Heims und hält das 13 Hektar große Gelände in Ordnung. Das ist einfach zuviel Arbeit!“ So wurde nach sechzig Jahre die Walderholungsstätte Hochbend im März 1968 geschlossen, die Gebäude und der Park blickten in eine ungewisse Zukunft.

Fräulein Berta Brocker, von 1938 bis 1968 Heimleiterin der Walderholungsstätte Hochbend


Simone Rau, 36.

Motopädin.

Ich arbeite als Motopädin in der Kindertagesstätte. Bewegung ist ein unmittelbarer Ausdruck kindlicher Lebensfreude, den ich mit begleiten und bewegen möchte. Kindern diesen Raum zu geben bereitet mir viel Spaß und ist ein guter Grund für mich, im HPZ zu arbeiten.

Die Betreuerinnen des Heims im Jahre 1968: (von links nach rechts) Gisela, Roswitha, Ursula, Heimleiterin Berta Brocker und Frau Schoofs, die Köchin.

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Seit vier Jahren bin ich verheiratet und habe eine Katze. In meiner Freizeit gehe ich gerne ins Kino oder ins Museum. Mein Herz schlägt für meinen Heimatverein KFC Uerdingen und natürlich für Schalke 04. Neben Fußball gehe ich gerne tanzen, fahre mit dem Rad oder versuche, meinen Garten vom Unkraut zu befreien.


DIE ERFAHRUNGEN VON STEFAN KÜSTERS. 1970 KAM ICH MIT ZEHN JAHREN in die Kindertagesstätte Hochbend. Zu meiner Zeit gab es für behinderte Kinder noch keine Schulpflicht, und weil für mich im Kindergarten noch kein Platz frei war, damals waren die Räume der Kindertagesstätte zuerst noch auf der Martinstraße in Krefeld, verbrachte ich meine ersten zehn Lebensjahre zuhause bei meinen Eltern und Geschwistern.

Stefan Küsters heute. Oben rechts: Ritt auf Falko

Ich bin sehr, sehr gerne in den Kindergarten gegangen. Das Sankt-Martinsfest und der Kirmesbesuch waren schon damals große Höhepunkte im Jahr. Übrigens habe ich damals solange bei meinen Erzieherinnen gebettelt, bis sie endlich, Anfang der Siebziger, das erste Mal mit uns auf die Sprödentalkirmes gingen. Diese schöne Tradition wird ja bis heute im Kindergarten beibehalten.

Unser Therapiepferd Falko, das schon 1970 seine Dienste in Hochbend aufnahm, und ich waren dicke Freunde. Heute ist Sunny das Therapiepferd des Kindergartens, aber alle zwei Wochen dürfen meine Kollegen aus der Werkstatt und ich auch noch Reitstunden auf Sunny nehmen. Etwas ganz besonderes war allerdings, als die Bundesluftwaffe im Mai 1972 sechzig Kinder und 25 Mitarbeiter aus der Kindertagesstätte in einer Transall C160 nach Dänemark flog. Am Strand von Bjerregaard durften wir in einem eigens angemieteten Bungalowpark eine schöne erholsame Zeit verbringen. Nun arbeite ich schon seit vielen Jahren in der HPZWerkstatt in Hochbend und besuche gerne meinen alten Kindergarten und erinnere mich an viele schöne Erlebnisse.


Marie-Kathrin Reinartz, 30.

Heilerziehungspflegerin in der G채nsegruppe.

Seit zehn Jahren arbeite ich als Heilerziehungspflegerin in der G채nsegruppe.

Oben: Das erste Sommerfest des Kindergartens 1970. Rechts: Mittagsessen im Urlaub. Linke Seite: Im Gruppenraum Anfang der Siebziger Jahre. Im Bungalow in D채nemark 1972. Stefan am d채nischen Ostseestrand 1972.


War die Walderholungsstätte Hochbend zu groß für seine Klientel, platzten andere Wohlfahrtseinrichtungen in Krefeld aus allen Nähten.

RETTUNG NAHT.

SO WAR ZWAR ERST am 8. Mai 1964, einem Freitag, die Tagesstätte des Vereins „Lebenshilfe für das geistig behinderte Kind“ e.V. Krefeld im Jugendheim der Pfarrgemeinde St. Martin, auf der Ispelstraße in Krefeld, für 36 Kinder eröffnet worden, aber bereits nach wenigen Jahren zeigte sich, dass der Platz dort nicht ausreichte. Eltern und Lebenshilfe dankten der Pfarre St. Martin sehr für die Räumlichkeiten – aber es wurde dringend notwendig, eine gleichermaßen geräumige wie bezahlbare Alternative aufzutun. Ein nahezu identisches Schicksal teilte das Spastikerheim – im Säuglingsheim – an der Kaiserstraße in Krefeld, das im Zweiten Weltkrieg auch als Soldatenheim bzw. Ausweichaltenheim gedient hatte. Es war völlig überlastet. 1969 beschlossen Arbeits- und Sozialministerium von NRW sowie der Landschaftsverband Rheinland die Umwandlung des leerstehenden Jugendheimes Hochbend in ein Heilpädagogisches Zentrum für geistig und körperlich behinderte Kinder.


EINE FINANZIELLE NOTLÖSUNG.

Birgit Schroers, 29.

EIGENTLICH WAR ENDE der Sechziger Jahre ein großes HPZ am Luiter Weg in Traar geplant gewesen. Die Umsetzung erwies sich allerdings als äußerst problematisch, das Land Nordrhein-Westfalen hatte kein Geld dafür. Es bot sich einzig das kaum mehr genutzte Kinderheim in Hochbend an, die sogenannte kleine Lösung.

Der Umbau 1970 kostete 400.000 DM, ohne Einrichtung. Federführend bei den Umbaumaßnahmen und der weiteren Nutzung war der Vorsitzende des Vereines Lebenshilfe, Reinhold Olfs. Damals war noch geplant, im Bereich der Küchenräumlichkeiten eine beschützende Werkstatt zu errichten. Diese ist dann einige Meter weiter etwas größer ausgefallen. Es hätte sonst nach einiger Zeit wieder knapp werden können mit dem Platz.

Ich bin Erzieherin und arbeite als Gruppenleitung in der Bienengruppe der Kindertagesstätte. Bei der Arbeit mit den Kindern gefällt mir, sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen, zu fördern und zu begleiten.

Im Herbst 1970 wurde der heutige Kindergarten in Dienst gestellt. Es folgten geregelte Kindergartenjahre. Irgendwann wurde die Trennung zwischen geistig und körperlich Behinderten aufgehoben. Zum einen hatte die moderne Forschung die Erkenntnis gewonnen, dass die Ansteckungsgefahr äußerst gering war, zum anderen wurde auch festgestellt, dass man beide Behinderungen gleichzeitig haben kann.

In meiner Freizeit gehe ich zum Sport und zum Schwimmen. Ich lese viel und verbringe viel Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie.

Genügend Gruppenräume und für jeden Verein ein eigener großer Tagesraum reichten aus. Es gab gewisse Berührungsängste, gerade mal die Küche durfte für beide – Spastiker und geistig Behinderte – gleichzeitig Mahlzeiten zubereiten, ansonsten ging man sich aus dem Weg. Als äußerst praktisch erwies es sich, daß es zwei Gebäudeflügel, zwei Innenhöfe, zwei Spielhallen (die ehemaligen Liegehallen) und sogar zwei Spielplätze gab. Der Flügel, in dem heute die Gruppen der Schmetterlinge, der Gänse, der Igel, der Marienkäfer und der Elefanten beheimatet sind, beherbergte den Spastikerverein. Wie die Aufteilung der Spielplätze und der Liegehallen – für Spielen bei Regen – geregelt war, ist heute unklar.

In medizinischer Hinsicht war der eingeschlagene Weg ein völlig neuer, und es war klar, dass es kein leichter werden würde. Er galt als reiner Modellversuch und wurde deshalb auch toleriert, sogar von den Skeptikern. Die Kinder wurden nicht mehr nur verwaltet und mit Sonderturnen gepflegt, vielmehr wurden ganz neu entwickelte Therapien umgesetzt (Man bedenke, die Contergan-Kinder waren gerade eingeschult worden, auch hier gab es gar keine Erfahrungswerte).

Gruppenleitung in der Bienengruppe.



Annette Skuballa, 46.

Erzieherin in der Mäusegruppe. 1972 wurde die Stadt Krefeld Mitglied beim HPZ. Damit war ein starker Partner mit im Boot. Der Kreis Viersen folgte.

DAS HPZ FOLGT NACH HOCHBEND.

UM DEN KAPRIOLEN DES WETTERS bei der Reittherapie unter freiem Himmel zu entgehen wurde sogar geplant, eine eigene Reithalle zu errichten. Es ist zu erahnen, woran dieses Bauvorhaben scheiterte, natürlich an den anstehenden Kosten. Das Kinderliegehaus, im Jahre 1919 errichtet, verschwand im Laufe der Jahre spurlos. 1977 folgen Verwaltung und Werkstätten ihrem Kindergarten nach Hochbend. Wohl von der einzigartigen Lage der Kindertagesstätte beeindruckt, womöglich auch, weil es finanziell sinnvoll war, wurde im Frühjahr 1977 damit begonnen, den Verwaltungstrakt und einige Werkstätten in Hochbend an der Bahnlinie hochzuziehen. Die Nähe zum Gleiskörper war aber unwichtig geworden, es gab seit etlichen Jahren keinen Haltepunkt mehr. Der HPZ-Neubau wurde bereits 1977 in Hochbend in Betrieb genommen und im Januar 1978 offiziell eingeweiht. Mit Gymnastikraum und Bewegungsbad unter dem Werkstatttrakt. Die ganzen Jahre lief der Kindergartenbetrieb in die Richtung, die wir heute kennen. Die ersten Mitarbeiterinnen, die heute noch hier tätig sind, begannen im Kindergarten Hochbend. Oder die Mütter von heutigen Praktikantinnen.

Seit 13 Jahren arbeite ich als Erzieherin in der Mäusegruppe der Kindertagesstätte. Die Vielfalt der unterschiedlichen Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten, zu fördern und im Laufe der Zeit bei jeder kleinen Persönlichkeit kleinere und größere Fortschritte beobachten zu können sind die Gründe, warum ich so gerne in der Kita arbeite. Ich lebe in einer Beziehung und habe zwei erwachsene Kinder. In meiner Freizeit treibe ich viel Sport, z.B. Fahrradfahren, Schwimmen.


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FERIEN AN DER SEE.

Marie-Theres Strรถtges, 59.

Kinderpflegerin.

Es macht mir Spaร und Freude. Verheiratet, ein erwachsener Sohn und zwei Enkelkinder. Ich verreise gerne.



Simone Terporten, 25.

DIE MÄR VOM EINZIG GLÜCKLICHEN TAG. Kinderspaß durch’s ganze Jahr.

WER SICH DURCH etliche Jahrgänge von Presseberichten über diverse Sommerfeste der Kindertagesstätte liest, stößt fast immer auf einen Grundtenor: „Auf der Hüpfburg konnten die armen behinderten Kinder ihr schweres Los für einen Tag vergessen und ein bisschen Freude in ihrem Leben genießen.“ Da sind zwei Fehler enthalten. Zum einen ist es nicht so, dass die Kinder die restlichen Tage des Jahres im Kindergarten furchtbar leiden, weil sie nicht auf einer Hüpfburg hüpfen können. Die Erzieherinnen und TherapeutInnen haben noch zwei oder drei Dinge in petto, um den Kindern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Mit Lernspielen, Freispielen, Fahrrad-, Roller-, Kettcar- oder Dreiradfahren lassen sich die lieben Kleinen immer wieder bereitwillig auf den Hof locken, es werden mehrmals jährlich Ausflüge gemacht, zur Feuerwehr, zur Polizei, in den Zoo, lediglich das Feuerlöschboot von der Linner Wache hat sich bisher einem Besuch verweigern können. Die Sankt-Martins-Züge in der traumhaften Kulisse sind legendär, die Weihnachtsfeiern, Kirmesbesuche und Nikolausfeiern ebenso. Etliche andere gruppeninterne Angebote,

Besuche auf Obsthöfen, eigene Marmelade einkochen, selber Plätzchen backen, und nicht zuletzt das turnusmäßige Reiten runden den Alltag deutlich ab. Die Tätigkeit der Mitarbeiter wird auch auf Stadtund Kreisebene hoch geschätzt.. Der andere Fehler ist die Hüpfburg selber. Jahrelang stand so ein Gerät auf dem Hof. Bereits 1973 wurde eine acht mal zwölf Meter große Luftmatraze zu Therapiezwecken in einer Traglufthalle aufgestellt. Mehrere Jahre dauerte dieses Experiment in Hochbend an. Also: In keinem Kindergarten am Niederrhein wurde öfter und länger gehüpft als hier. Richtig ist aber, dass die Sommer- oder Herbstfeste in der Kindertagesstätte doch in ihrer Art gewisse Highlights im Jahresablauf waren. So konnten viele Freunde und Förderer gewonnen werden, die britischen Freunde von der Kempener Allee Krefeld oder aus Willich kamen immer wieder gerne, und sogar der frisch gebackene DFBPokalsieger von 1985, damals Bayer 05 Uerdingen heißend, kam gerne vorbei und versteigerte den Originalball des Berliner Endspieles zugunsten der Kindertagesstätte.

Ich arbeite seit 2005 in der Kindertagesstätte. Die Arbeit mit den Kindern macht mir sehr viel Spaß, wird nie langweilig und man lernt immer dazu!


ABRISS ODER NEUBAU? 1980: Der Kindergarten soll abgerissen und durch einen modernen Bau ersetzt werden

2008: Das moderne Bewegungszentrum wird eingeweiht

seit 1908: Diese Bodenfliesen sind immer dabei

IM JAHR 1980 wurde vom zuständigen Hochbauamt ernsthaft der Abriss des Gebäudes und Ersatz durch einen Neubau in Erwägung gezogen. Neben der erhaltenswerten Substanz des Denkmals sprachen auch die Kosten gegen ein neues Gebäude. Ein Nachtragshaushalt sorgte dafür, dass anstelle von 3,1 Millionen DM für einen Neubau nur 330.000 DM für Wärmedämmung in den Speicherräumen, Isolierverglasung, Sanierung der Dachflächen sowie eine Überholung der Heizungsanlage ausgegeben wurden. Der Kindergarten, so wie er heute steht, war das Ergebnis dieser Generalüberholung. Weiteren Anbauten oder Aufstockungen an dem einen oder anderen Gebäudetrakt steht der Denkmalschutz entgegen. So bleibt der natürliche Charme des für seine Nutzung eigentlich viel zu kleinen Gebäudes, das nur durch penibelste Ordnung verwendbar bleibt, erhalten. Die stets unterhalb der Decke verlaufenden Heizungsrohre, und nicht zuletzt die uralten Fliesen im früheren Küchentrakt tun ihr übriges.

Anfang 1990 wurden aus Spendengelder die maroden Liegehallen renoviert. So ist ansatzweise erkennbar, wie vor einhundert Jahren so eine Kur vonstatten gegangen sein könnte.

EINE NEUE TURNHALLE ERSETZT DAS DAUERPROVISORIUM CONTAINER Den Bogen von der Antike der Walderholungsstätte zur Moderne des Heilpädogischen Zentrums schlägt die neue Turnhalle. Und mit ihrem gediegenen Fachwerkdesign fügt sie sich harmonisch in der Nachbarschaft der einhundertjährigen Liegehalle und Walderholungsstätte sowie des jungen Stalles, der erst neunundneunzig Lenze auf dem Buckel hat, ein. Auf die Nutzung des Gymnastikraumes unter dem modernen Verwaltungsgebäude verzichtet der Kindergarten jetzt großzügig aber das Schwimmbecken wird weiterhin gerne genutzt werden.


Hiltrud Tilkes, 44.

Staatl. gepr. Wirtschafterin, staatl. gepr. Oecotrophologin.

Verheiratet, ein Kind. Hobbies: Familienausflüge, Natur und Kultur, kreatives Arbeiten mit Ton, Holz und anderen Materialien.

IM MAI 1986 verursachte das Verschwinden eines dreijährigen Jungen nach dem Besuch des HPZ-Kindergartens beinahe einen polizeilichen Großeinsatz. Eine Mutter aus Krefeld vermutete, dass ihr Sohn wie immer nach dem Kindergartenbesuch nachhause gebracht würde. Dem war aber nicht so. Ein Anruf bei der Polizei führte zu Folgetelefonaten. Das Kind war zwar in den Bus eingestiegen, aber nirgendwo ausgestiegen. Wie die Busdurchsuchung auf polizeiliche Anfrage beim Kempener Unternehmer ergab, lag das Kind friedlich schlafend auf der Rückbank des Busses, war infolgedessen vom Busteam versehentlich übersehen worden. Das wäre heute, im Zeitalter moderner Kindersitze, Gottseidank nicht mehr möglich.

Der Fuhrpark in den Siebzigern ...

... und im Jahre 2008



INTERESSANTE THEMEN BEGLEITEN DIE KINDER DURCH DAS JAHR.

Erika Werner, 60.

Erzieherin.

Es ist die Freude an der Arbeit, verbunden mit dem Gef端hl zu erleben, welche Fortschritte die mir anvertrauten Kinder in ihrer Entwicklung machen. Verheiratet, drei Kinder. Ich lese sehr gern, bin musikliebend (verschiedene Richtungen) und bin offen f端r Neues.


IM LAUFE DER ZEIT.


Diana Wieck, 34.

Ergotherapeutin.

Ich bin seit sechs Jahren als Ergotherapeutin im Heilp채dagogischen Kindergarten t채tig. Fortschritte, auch die kleinsten bei unseren Kindern zu sehen, das best채rkt mich jeden Tag in meiner Arbeit.

Hunderte von Kindern erfreuen sich im Laufe der Zeit am Spielplatz

In meiner Freizeit entspanne ich beim afrikanischen Trommeln und hole mir dort die musikalischen Inspirationen f체r meine Arbeit.


WASSER, WALD UND GLOCKE. Der Hochbend-Kanal

SCHON IM JAHRE 1907, als die Planung für die Walderholungsstätte Hochbend in die planerisch entscheidende Phase trat, machte ein Gutachten darauf aufmerksam, dass große unterirdische Wasserbewegungen in Form von Strömungen tätig waren.

Theo Berger kennt jeden Quadratzentimeter und jede Anekdote

Daran hat sich bis heute nicht viel geändert, nur wird ein Teil der fließenden Wassermenge in einem vor ca. 40 Jahren angelegten Kanal gebändigt. „Der Kanal wurde notwendig, als das HPZ am Gleiskörper seine Werkstätten und Verwaltungsgebäude errichtete“ weiß Theo Berger, der wie kein anderer die Gebäude und das dazugehörende Gelände kennt. Der zur Walderholungsstätte gehörende Wald ist so groß (60 Morgen), dass es schon beinahe angebracht wäre, die Wanderwege zu kennzeichnen, damit kein Ortsunkundiger auf der Strecke bleiben kann. Theo Berger hat ihn oft durchschritten und kennt jeden Fleck. Eigentlich kein Wunder, schließlich ist er einige hundert Meter entfernt in Anrath aufgewachsen und hat zudem bis zu seiner Pensionierung als Hausmeister in der Kindertagesstätte gearbeitet.

Damals: die hauseigene Kläranlage Eine von drei Brücken im Gelände

VÖLLIG EIGENSTÄNDIG DANK BRUNNENHAUS UND EIGENER KLÄRANLAGE BEI SEINER GRÜNDUNG war die Walderholungsstätte jwd – janz weit draußen. Es gab keinen Anschluss an öffentliche Wasserleitungen oder Kanalnetze. Relativ schnell wurde deshalb ein Brunnenhaus errichtet, aus etlichen Metern Tiefe das Grundwasser hochpumpt. Nachdem für das seit einigen Jahrzehnten angrenzende HPZ das Frischwasser- und Abwassersystem geändert wurde, wurden sowohl Brunnen als auch das dazugehörige, lange Zeit das autarke Dasein garantierende eigene Klärwerk stillgelegt. Ein Abriss wäre zu aufwendig gewesen, und beide stören ja nicht – Platz ist ja zur Genüge vorhanden.


Astrid Wirtz, 43.

Erzieherin. Die Glocke von Hochbend: heute im Glockenturm auf dem Oppumer Friedhof

EINE EIGENE KAPELLE STAND EBENFALLS IM WALD Ein anderes interessantes Gebäude ist leider spurlos aus dem Wald von Hochbend verschwunden: Die Kapelle, die viele Jahrzehnte zur Walderholungsstätte gehörte. „Da hat mein Vater, Jahrgang 1903, schon als Kind als Ministrant gedient, und auch zu meiner Zeit wurden dort regelmäßig Messen gelesen“ erklärt Theo Berger. „Hier hat sie gestanden.“ Das hölzerne Gotteshaus wurde recht bald nach dem Bau der Walderholungsstätte errichtet, als Kapelle o.s. – ohne Sanctissimum, ohne Allerheiligstes. Das hatte den Vorteil, dass sie, ohne religiöse Frevel zu begehen, auch für andere Zwecke gebraucht werden konnte. Lange Jahre war sie von Montag bis Freitag das Spielhaus für kurende Kinder bei schlechtem Wetter, und jeden Sonntag kam ein Priester – wahrscheinlich vom Kloster St. Elisabeth von der Hülser Straße aus Krefeld-Inrath, und die Heilige Messe wurde für die Heimbewohner und für die Nachbarschaft gelesen.

Ein Sturm – ein Kyrill-Vorgänger – ließ die Kapelle einstürzen, eine Renovierung fand nicht statt, die Trümmer wurden abgerissen. Die Glocke allerdings fand einen neuen Standort und läutet seitdem den verstorbenen Seelen auf dem Friedhof in Krefeld-Oppum. Nach dem Abriss der Kapellentrümmer wurde der große freigewordene Platz direkt wieder der Nutzung für die Kinder zugeführt: Er wurde der Reitplatz für die Reittherapie, die bis vor einigen Jahren mit den jeweils hauseigenen Pferden – man hatte ja einen Stall – unmittelbar vor der Tür stattfand. Da es allerdings häufig regnete und infolgedessen die Therapiestunden zu Pferde zu oft ausfallen mussten, wurde beschlossen, das Ganze, inclusive des Pferdes, auf ein Gehöft einige Kilometer entfernt zu verlegen. So konnte gleichzeitig die sehr zeitintensive Pferdepflege outgesourct werden. Nachdem der geschichtsträchtigste Platz des gesamten Geländes weder einen Kapellenbau noch einen Reitplatz beherbergt, ist er wieder das, was er vorher schon immer gewesen war. Gegend.

Seit dem 1.11.1989 bin ich als Erzieherin in der Kita des HPZ tätig. Seit 1.1.1990 leite ich die Marienkäfergruppe. Die Erarbeitung und Umsetzung der im Team erstellten Förderpläne für jedes einzelne Kind bieten mir ein interessantes und abwechslungsreiches Arbeitsspektrum. Die Freude und den Stolz des Kindes miterleben zu dürfen, wenn sich Erfolge zeigen, sind die Gründe, warum ich immer noch so gerne hier arbeite.


FALKO, LILLY, HANNCHEN, ROCCO, SUNNY. Die Pferde vom Kindergarten und eine unvergessene Reitlehrerin.

Astrid Wirtz, 43.

Erzieherin. Ich bin seit 22 Jahren glücklich verheiratet. Wir verbringen unsere Freizeit mit gemeinsamen Wander-, Fahrrad- oder Kanutouren. Das Entwickeln und Gestalten von Spielmaterial ist im Winter eine zusätzliche Freizeitbeschäftigung.

SEIT 38 JAHREN gibt es die Kindertagesstätte in Hochbend, seit 32 Jahren wird dort geritten. Einen großen Anteil daran, das Reiten als Therapieform in Hochbend zu etablieren, hatte die unvergessene Reitlehrerin Ellen Lehmann. Etliche Jahre lang kam Frau Lehmann viermal die Woche ehrenamtlich nach Hochbend, um nach den Regeln der modernen Hippotherapie durch den natürlichen Gang der Pferde die Bewegungsabläufe behinderter Kinder zu deren Wohl zu optimieren.

Viele Kinder haben anfangs furchtbare Angst, auf dem Pferd sitzen zu müssen. Die Mähne streicheln oder in die Pferdenase zu fassen ist meist kein Problem. Draufsitzen ist schon etwas ganz anderes. Aber nach wenigen Minuten ist die Scheu überwunden, viele wollen gar nicht mehr vom Pferderücken runter. Das war beim ersten Kindergartenpferd Falko, ebenso wie bei Lilly und Rocco, oder bei der „Legende“ Hannchen, die dreißig Jahre lang viele Generationen von behinderten Kindern durch den Vorster Forst speditierte. Heutzutage reiten die Kinder auf Sunny, und Barbara Schwanitz, die 1998 in die Fußstapfen von Ellen Lehmann getreten ist, macht ganz ähnliche Erfahrungen mit leuchtenden Kinderaugen, wenn es aufs Pferd geht, und gelegentlichem Gezeter, wenn’s wieder runter geht.


Martina Wolfers, 47.

Erzieherin.

Frau Lehmann und Hannchen therapieren

Puh, jetzt sind es wirklich schon 22 Jahre, die ich in der Kita arbeite. 22 glßckliche Jahre, denn in all dieser Zeit hat sich bestätigt, dass Erzieherin mein absoluter Traumberuf ist. Was kann schÜner sein auf Erden, als in ein strahlendes Kindergesicht zu schauen? Verheiratet bin ich nun schon 21 Jahre und meine kleine Tochter, die nun auch schon 18 Jahre ist (aber immer meine Kleine bleibt) erlernt gerade den Beruf als Heilerziehungspflegerin. Daran ist wohl auch zu erkennen, wie positiv ich meinen Beruf auch zu Hause vermittele.


Martina Wolfers, 47.

Erzieherin. Mein größtes Hobby ist meine kleine Familie, aber da gibt es noch den Sport (mindestens 3 x die Woche), tolle Bücher, die ich verschlinge, andere Länder und Städtereisen (jederzeit zu haben), Treffen mit zwei ganz lieben Freunden, und natürlich den Garten (mein Reich). Wichtig: Bei mir ist das Glas immer halb voll und nicht halb leer. Mein Lieblingsspruch: Lebe den Tag, als wär es Dein Letzter!

Else und Willi Winkmann, unermüdliche Unterstützer des HPZ-Kindergartens


DIE GRÖSSTEN SPENDER FÜR DIE KINDERTAGESSTÄTTE.

Anna Wolska-Strzoda, 56.

Staatlich anerkannte Erzieherin.

Else und Willi Winkmann sammelten in 27 Jahren 46.705,84 € .

MIT EINEM BESUCH bei Bekannten fing alles an, im Jahre 1977: „Wofür sammelt Ihr da?“ „Für den HPZ-Kindergarten in Hochbend.“ Das fanden Else und Willi Winkmann, Wirtsleute der Linner Gaststätte „be de Bur“ eine sinnvolle Idee, stellten eine von den großen, handelsüblichen AsbachFlaschen (nach vorheriger Leerung durch Gäste) auf dem Tresen auf, und steckten fortan ihre Trinkgelder hinein, für den guten Zweck. Den Stammgästen ihres beliebten Lokales blieb die emsige soziale Sammelleidenschaft ihrer Stammwirte selbstverständlich auch nicht verborgen, und so halfen auch sie mit, ein gutes Werk für die benachteiligten Kinder zu tun. Die erste – mit Geld statt mit Asbach gefüllte Flasche – wurde am 18. Juni 1977 dem Kindergarten überreicht, enthalten waren umgerechnet 613,55 €, aber halt noch in Mark und Pfennig. Unermüdlich betrieben die Eheleute Winkmann zum einen ihre Gaststätte weiter, zum anderen die Sammelei für den Kindergarten. Auch die Gäste hinterließen oftmals ein Scherflein mehr in den großen Flaschen, als es normalerweise üblich ist, um dieses große Ansinnen mit zu unterstützen.

ALS ELSE UND WILLI WINKMANN im April 2004 in den Ruhestand gingen, ihre Gaststätte in andere Hände gaben und die letzte Asbach-Flasche – es war die Einhundertundvierte - an den Kindergarten überreichten, waren im Laufe der Jahre stolze 46.705,84 € zusammengekommen. Dafür mussten sie auch in den Kindergarten kommen und sich ehren lassen, mit einer Gesangseinlage und einem Frühstück. Auch das taten sie gerne. Sicher ist eines: Es gab im Laufe der Jahre viele Spenden zugunsten der Walderholungsstätte, von rührigen, alteingesessenen Familien, von Helden im Luftkampf, von Feinden, die später zu Freunden wurden aus den Francisca Barracs, von deutschen Fußball-Pokalhelden, von großen und kleinen Unternehmen, von Privatleuten, von anonymen Gönnern, kleine, größere und ganz große Summen, die alle eines gemeinsam haben: SIE KAMEN VON HERZEN. Stellvertretend für alle diese Spender stellen wir die Eheleute Winkmann vor. Wir bedanken uns bei Ihnen und bei allen anderen, die die Kindertagesstätte Hochbend so selbstlos und großzügig unterstützen.

Georg Schrooten, ehemaliger Kindergartenleiter, zählt mit

Im Kindergarten arbeite ich seit Mai 1993. Ich bin seit 34 Jahren verheiratet und habe ein Kind. In der Freizeit lese ich gerne, besonders Naturbücher. Ich schaue auch gerne Naturfilme.


DANKE FÜR EIN LÄCHELN. DANKE FÜR EIN STAUNEN! VON ROLAND BÜSCHGES

FRAU BIEGALLA, Schaustellerurgestein aus Krefeld, stellte in den 70er Jahren fest, dass sie einem behinderten Kind und dessen Eltern eine riesige Freude damit machen konnte, dass sie ihre Schiffsschaukel für andere Gäste sperrte und nur dieser Familie mit ihrem besonderen Kind ein kostenloses Schaukelerlebnis ermöglichte. Damit war bei ihr die Idee geboren, Kindern mit einer besonderen Entwicklung die Möglichkeit zu geben, kostenlos die Kirmes zu besuchen.

Mathilde Biegalla (rechts) von der Sprödental-Kirmes lädt zweimal im Jahr alle Kinder ein.

SICHERLICH BIETET die Heilpädagogische Kindertagestätte alles, was ein Kind braucht. Doch was wäre ein Jahr ohne die besonderen Extras. Und einige der Extras wären nicht möglich, wenn es nicht Menschen gäbe, die immer wieder ihre Freizeit, Kreativität und ihre Talente einsetzen, um uns unvergessliche Momente zu bieten. Vier Beispiele stehen hier stellvertretend für Menschen, die unser Leben noch lebenswerter machen, die den Kindern ein Lächeln oder ein Staunen ins Gesicht zaubern und nicht nur den Kindern. „Danke!“

Bei ihrem Schaustellerkollegen Herrn Müller rannte sie offene Türen ein und beide beschlossen, ab sofort zu jeder Sprödental-Kirmes die Kinder der Kindertagesstätte des HPZ einzuladen. Während zu Beginn nur die Kinder und die Angestellten der Tagesstätte in den Genuss kamen, sind mittlerweile auch die Eltern fester Bestandteil der Besuchergruppe, die mit durchschnittlich 250 Teilnehmern nicht zu übersehen ist. Kaum hängt das erste Kirmesplakat am Straßenrand, können die Kinder den Ausflug kaum noch erwarten.


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WER SCHON MAL VERSUCHT HAT, vor Kindern den Nikolaus zu spielen, kann sicherlich gut verstehen, dass unser Nikolaus zwar schon viele Jahre Erfahrungen aufweisen kann, aber immer noch vor seinem großen Tag schlecht schläft. Herr Müller, Namensgleichheit ist rein zufällig, hatte vor vielen Jahren selbst ein Kind in unserer Kindertagesstätte und aus einer einmaligen Nikolausvorführung wurde ein jährlich ersehnter Auf-

tritt, für den HERR MÜLLER sogar seinen Urlaub einsetzt. Auch wenn der Vormittag in der Kindertagestätte und zwei Nachmittage mit der Frühförderung unter dem warmen Kostüm eine schweißtreibende Tätigkeit sind, entlohnen die strahlenden Kinderaugen, so Herr Müller, einfach für alles. Die Kinder, aber auch die Kollegen, haben großen Respekt vor dem „alten, weisen Mann“, der für jeden die richtigen Worte findet.


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DIE THERAPIEN.


Relief im Inneren der Kindertagesst채tte

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Reittherapeutin Barbara Schwanitz mit Sunny (unten) und Reiter (oben)


DAS THERAPEUTISCHE REITEN. QUELLE: INFOBLATT DES HPZ. Reittherapeutin Barbara Schwanitz kennt die HPZ-Kinder ganz genau und weiß, was sie ihnen zutrauen kann.

ALLE KINDER der Kindertagesstätte nehmen regelmäßig am therapeutischen Reiten teil. Der Kindergarten besitzt ein eigenes Therapiepferd. Nachdem das REITPFERD SUNNY jahrelang auf dem Gelände der Kindertagesstätte untergebracht war und dort auch, stets unter freiem Himmel, das Reiten stattfand, ist Sunny jetzt in einem Reitstall wenige Kilometer entfernt untergebracht. So wird bei gutem Wetter draußen und in der kalten Jahreszeit und bei Regen in der Halle geritten. Das Therapeutische Reiten wird von einer Reittherapeutin durchgeführt. Eine Gruppe von schwerbehinderten Kindern wird zusätzlich von einer Krankengymnastin auf dem Pferd therapeutisch betreut. Zielgruppen sind Kinder mit – Verhaltensauffälligkeiten – Störungen im senso-motorischen Bereich – Entwicklungsverzögerungen – Geistiger Behinderung – Körperlicher Behinderung

THERAPEUTISCHES REITEN bedeutet eine individuelle Förderung der sozialen, geistigen und körperlichen Entwicklung der Kinder. Durch die vielfältigen Bewegungsimpulse werden senso-motorische Fähigkeiten wie Gleichgewicht und Körperbeherrschung entwickelt und stabilisiert. In der Arbeit und dem Umgang mit dem Pferd lernen die Kinder Vertrauen, Verantwortung, Selbstwertgefühl, richtige Selbsteinschätzung und Frustrationstoleranz aufzubauen. Ängste und Aggressionen können abgebaut werden. Das Getragenwerden löst bei den Kindern ein warmes Gefühl und ein Sichwohlfühlen aus. Es vermittelt vor allem auch körperbehinderten Kindern vielfältige Körper- und Bewegungserfahrungen. Die dreidimensionale Bewegung des Pferderückens bewirkt beim Reiter eine ebensolche Mitbewegung des Beckens, die exakt derjenigen des Gehens entspricht. Das Reiten kann hier als Ergänzung zur krankengymnastischen Behandlung gesehen werden. Es wirkt regulierend auf den Muskeltonus, insbesondere bei Spastikern.



DIE SPRACHTHERAPIE. QUELLE: INFOBLATT DES HPZ

DIE SPRACHE IST DAS WERTVOLLSTE, was man Kindern auf den Lebensweg mitgeben kann. Sprache zu hören, zu finden, zu betätigen bereitet ihnen inneres Glück und Harmonie. Das sagen uns die leuchtenden Kinderaugen. Kinder lieben die Sprache und die Sprache kann Lebenskraft schenken, wenn der Erwachsene in feinsinniger Weise eine lebendige Verbindung zum Wort entwickelt, das in unserer Zeit immer mehr an innerem Wert verliert. Ein gutes Sprachvermögen kann nur in früher Kindheit angelegt werden. Es befähigt zum Allermenschlichsten, das wir haben, denn nichts kann uns mehr miteinander verbinden als die Sprache. So ist uns in der sprachtherapeutischen Arbeit ganz besonders wichtig, die Freude am Sprechen zu erwecken, z.B. durch Reime, Lieder, Bilderbuchbetrachtungen, beim Malen, Basteln oder in Form von Regel- oder Rollenspielen. Darüber hinaus gesetzte Förderschwerpunkte lassen gezielte Übungen entstehen, um die Sprachentwicklung der Kinder seinem Entwicklungsstand entsprechend positiv zu beeinflussen.

DIE SCHWERPUNKTE UNSERER SPRACHTHERAPEUTISCHEN FÖRDERUNG: – Wecken der Sprechfreude – Förderung des Blickkontaktes und Unterstützung von Mimik und Gestik – Erweiterung von Sprachverständnis und aktivem Wortschatz – Stimulation im Gesichtsbereich und Muskelfunktionsübungen für Lippen und Zunge, z.B. bei Schluckfehlfunktionen, zur Verbesserung von Essen und Trinken und als Vorübung der Lautanbahnung – Übungen zur auditiven Wahrnehmung – Anbahnung einzelner Laute – Übungen zur Strukturierung des Satzes

ALLE DINGE MIT DEN ZEHEN ZU VERSTEHEN, MIT DEN FINGERN ZU BEGREIFEN, IST DAS ERSTE, HIER AUF ERDEN. WORTE WERDEN BALD ERBLÜHEN, UND GEDANKEN WERDEN REIFEN.


Stimulation im Gesichtsbereich zur Verbesserung von Essen und Trinken.




DIE PSYCHOMOTORISCHE FÖRDERUNG setzt an den Stärken des Kindes an. In selbstgestalteten Bewegungsräumen erleben die Kinder neue Handlungsfähigkeiten und Spaß an Bewegung.

DIE PSYCHO MOTORIK. VON SIMONE RAU

Über themenspezifische Bewegungsspiele erlernen die Kinder Grenzen und Regeln und erweitern ihre motorischen Fähigkeiten. In der neuen, gut ausgestatteten Turnhalle können die Bereiche Körpererfahrung, Materialerfahrung und Sozialerfahrung von den Kindern gut umgesetzt werden. Die Schwerpunkte der psychomotorischen Förderung: – Bewegungsfreude wecken – Sensomotorische Förderung – Motorische Basiskompetenzen, wie z.B. Laufen, Klettern, Hüpfen, Springen, Balancieren… – Anbahnung zur Selbständigkeit und Eigentätigkeit – Übungen zur An- und Entspannung - Erweiterung des Sozialverhaltens sowie Förderung des Selbstvertrauens Geleitet wird die psychomotorische Förderung von einer Motopädin, welche die Gruppen unter Berücksichtigung des Entwicklungsstandes der Kinder zusammenstellt. SIE BEGLEITET die Kinder in ihrem selbständigen Tun und gestaltet die Förderstunden nach den Bedürfnissen des Kindes und der Gruppe. Die Förderung der Kinder findet in enger Zusammenarbeit mit den anderen TherapeutInnen und Erzieherinnen statt.


Kinder turnen - hier noch in alten Gemäuern‌



…ab sofort in der neuen Turnhalle.



SPASS & FREUDE WAHRNEHMUNG & HANDLUNGSSPIELRAUM VERTRAUEN & INTERAKTION

SELBSTÄNDIGKEIT HILFSMITTELVERSORGUNG PRÄVENTION

PHYSIOTHERAPIE MOTORIK HALTUNG BEWEGUNG

SELBSTSICHERHEIT & SELBSTBEWUSSTSEIN KOGNITION & EMOTION


DIE PHYSIO THERAPIE. VON SVEN JANSON

DAS OBERSTE ZIEL in der Physiotherapie ist das Erreichen der größtmöglichen Selbständigkeit des Kindes. Da gezielte Bewegungen ohne die Sicherung der Körperhaltung nicht möglich sind, steht in der Physiotherapie oft die Optimierung der Haltungskontrolle im Vordergrund. Dadurch erlangt das Kind eine bessere Koordination und ein besseres Gleichgewicht, wodurch eine vermehrte Handlungsfähigkeit erreicht wird. In Einzeltherapien werden Kinder mit Auffälligkeiten oder Störungen im sensomotorischen Bereich behandelt. Wir arbeiten nach den Konzepten von Bobath, Voijta und Psychomotorik. Wir haben zusätzlich die Möglichkeit, das Element Wasser im werkstatteigenen Schwimmbad therapeutisch zu nutzen. In erster Linie begleiten wir Kinder mit einer Bewegungsstörung. Wichtig ist uns der Dialog mit dem Kind und das Einbeziehen seiner Spielideen und Wünsche. WIR BEMÜHEN UNS, das Kind ganzheitlich zu sehen und gemäß seines jeweiligen Entwicklungsstandes zu fördern. Die Hilfsmittelversorgung findet in enger Zusammenarbeit mit Eltern, Erziehern, Ärzten und RehaFirmen statt. Auf eine individuelle Anpassung von Rollstühlen, Sitzschalen, Therapiestühlen, Fahrrädern, orthopädischen Schuhen etc. legen wir großen Wert.



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DIE ERGO THERAPIE. QUELLE: INFOBLATT DES HPZ

INNERHALB der Kindertagesstätte werden in der Ergotherapie (Beschäftigungstherapie) Kinder behandelt, die in ihrer Entwicklung gestört sind. Das heißt, bedingt durch eine körperliche, geistige oder soziale Behinderung und / oder Wahrnehmungsstörung kommen die Kinder nicht ausreichend zum Spiel und können sich dadurch nicht oder nur ungenügend mit ihrem Körper und ihrer Umwelt auseinandersetzen. In Form von Einzeltherapie und Kleingruppen findet 12 mal wöchentlich eine individuelle Förderung statt. Der Therapieansatz richtet sich nach dem Entwicklungsalter und nicht nach dem Lebensalter. Durch spielerische Mittel (zum Beispiel Hängematte, Rollbrett, Schaukel, Massagegerät oder verschiedene Sinnesmaterialien wie Rasierschaum, Bohnen) sowie mit Hilfe verschiedener Methoden (z.B. Ayres, Affolter, Frostig, Fröhlich) werden die einzelnen Sinnesbereiche gefördert und die eigene Handlungsfähigkeit und Selbständigkeit gesteigert.Dies geschieht möglichst spielerisch, alltags- und handlungsorientiert, damit das Kind dies auch auf andere Lebenssituationen übertragen kann. Ergotherapie wird auch in Reha-Kliniken, Behindertenwerkstätten, Alten- und Pflegeheimen und in Psychiatrieeinrichtungen angeboten.


DIE MOBILE HEILPÄDAGOGISCHE FRÜHFÖRDERUNG. QUELLE: INFOBLATT DES HPZ

DIESE FORM DER FRÜHFÖRDERUNG bietet das HPZ schon seit dem Ende der 70er Jahre erst für die Stadt Krefeld, dann auch für den Kreis Viersen an. In den Anfängen fuhren die Kollegen noch von Tönisvorst aus in den Kreis Viersen und nach Krefeld. Später wurde die Frühförderstelle für den Kreis Viersen im Kinderkrankenhaus Viersen angesiedelt. Heute arbeiten neun Kollegen für die Frühförderung. Sie richtet sich an: - Alle Eltern, die ein Kind haben, welches in seiner Entwicklung für eine kurze Zeit oder auf Dauer Entwicklungsbegleitung brauchen. - Eltern, die sozialrechtliche Beratung benötigen bzw. Hilfe bei der Organisation des Lebens mit einem Risikooder behinderten Kind unter den bestehenden Gegebenheiten. Eine zunehmend wichtige Aufgabe der mobilen heilpädagogischen Frühförderung wird es sein, als niederschwelliges Angebot bereitzustehen, wenn in Familien eine Überforderungssituation durch das gemeinsame Leben mit einem „besonderen Kind“ droht.


DIE HAUPTSTANDBEINE DER FRÜHFÖRDERUNG: FÖRDERUNG IM ELTERNHAUS: Die mobile heilpädagogische Frühförderung findet zu Hause im Elternhaus statt, weil die vertraute Umgebung dem Kind aber auch den Eltern Sicherheit gibt. Gleichfalls lassen sich Probleme in der Bewältigung des Alltags (z.B. Schlaf-, Essens-, Badesituation) leichter vor Ort als in fremden Räumen klären. FÖRDERUNG IM WASSER: Durch das Medium Wasser erhält das Kind eine direkte Rückmeldung auf jede seiner Bewegungen. Gerade Kinder, die sehr unruhig sind oder Schwierigkeiten in ihrer Bewegung haben, werden durch das ca. 32 Grad warme Wasser in ihrer gesamten Entwicklung spielerisch unterstützt. GRUPPEN: Hier erleben Eltern die Förderung ihrer Kinder in der sozialen Situation mit anderen Familien. Heilpädagogische Rhythmik-, Psychomotorik, Eltern-KindGruppen und Spielgruppen werden angeboten.

BERATUNGSGESPRÄCHE FÜR DIE ELTERN: Wir stehen den Eltern für alle Fragen rund um das Kind zur Verfügung. Inbegriffen sind sozialrechtliche, pflegeversicherungsrechtliche und versorgungstechnische Fragen. ENTWICKLUNGSDIAGNOSTIK: Ein Heilpädagoge kann bei Bedarf den Entwicklungsstand im Rahmen einer heilpädagogischen Diagnostik feststellen. BERATUNG BEIM ÜBERGANG IN DEN KINDERGARTEN: In Gesprächen mit den Eltern unterstützen wir die Familie darin, die richtige weiterführende Einrichtung für ihr Kind zu finden. Das kann ein Platz in einer Krippe, einer Kindertagesstätte, einer heilpädagogischen, integrativen oder sprachheilpädagogischen Kindertagesstätte sein. Besonders positiv wird von den Eltern empfunden, dass der Erhalt von Frühförderung ohne bürokratische Hürden möglich und ein Anruf bei der zuständigen Frühförderstelle ausreichend ist. Nach einem Aufnahmegespräch können wir den Eltern, falls eine Fördernotwendigkeit vorliegt, meist kurzfristig ein Förderangebot für ihr Kind unterbreiten.



Roland Büschges, 46.

100 JAHRE HOCHBEND… Seit 100 Jahren können Menschen aller Altersgruppen in Hochbend neue Kraft schöpfen, lernen ihren Alltag zu bewältigen oder einem speziellen Arbeitsangebot nachgehen.

VOR GENAU HUNDERT JAHREN wurde das Gebäude, in dem nun die Heilpädagogische Kindertagesstätte untergebracht ist, errichtet. Diesen Geburtstag nehmen wir zum Anlass, das letzte Jahrhundert noch einmal Revue passieren zu lassen. Gerade die Menschen waren es, die das Gesicht dieses Standortes prägten. Menschen, die oft bereit waren, eigene Belange hinten an zustellen, und ihre Zeit, ihre Ideen und auch ihr Geld für die „Gute-Sache“ einzusetzen. Menschen, die versuchten, immer wieder das Unmögliche möglich zu machen. Menschen, die hartnäckig mit Verwaltungen verhandelten. Aber auch Menschen in Verwaltungen, die gute Ideen förderten. „HILFE ZU GEBEN UND HILFE ANZUNEHMEN“ ist das Motto, das sich wie ein roter Faden durch die Geschichte Hochbends zieht. Schon die Walderholungsstätte trat an, Menschen neue Kraft und Energie zu geben, damit der Alltag wieder lebbar wurde. 100 Jahre später ist alles anders – ist es das wirklich? Ich denke – nein!

Zugegeben; heute verbringen 88 Kinder, die eine Starthilfe in ihr Leben brauchen, den Tag in der ehemaligen Walderholungsstätte Hochbend. Aber auch sie genießen den Wald, erhalten da Unterstützung und Hilfe, wo ihre Entwicklungsverzögerung oder Behinderung es verlangt und entwickeln so die Kraft und die Fähigkeit, ihr Leben zu leben. Glücklicherweise hat sich eines geändert. Mit dem HPZ hat die jetzige Kindertagesstätte und Frühförderung einen Träger, der es ihr ermöglicht, in pädagogisch und finanziell gesichertem Fahrwasser den Weg in die Zukunft anzutreten. Ich finde, dies sind viele gute Gründe, dem Geburtstagskind zu gratulieren. Das Geschenk, über das es sich am meisten freuen würde, wäre, wenn es gelänge, die Idee des Annehmens und Gebens von Hilfe auch für die nächsten 100 Jahre in Hochbend zu erhalten. Herzlichen Glückwunsch Roland Büschges Dipl.Heilpäd. Leiter der Tagesstätte und Frühförderung

Heilpädagoge. Leitet die Kindertagesstätte und Frühförderung des HPZ.


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Draussen wie drinnen: F端r Abwechslung ist gesorgt.



Wenn solch ein Werk, was jetzt druckfrisch vor uns liegt, einmal in hundert Jahren erscheint und zusammengestellt wird, bedarf es zum Einen echter detektivischer Fähigkeiten. Histörchen zu erfahren von Menschen, die sich gut erinnern können, in Archiven, die versteckt Bilder und alte Dokumente lagern, zu stöbern. Und alles für den Leser aus heutiger Sicht frisch und unverbraucht mit manch kleinem Augenzwinkern aufzuschreiben. Zum Anderen braucht es aber auch ein gutes Auge und die Fähigkeit, Altes und Verstaubtes in einer für uns Betrachter frischen und ungewöhnlichen Art zu gestalten. Das brachten Martin Joliet als Autor und Michael Körner als Designer zu Papier.


Michael Körner, 55.

Martin Joliet, 46.

Diplom Designer

Werbekaufmann, Journalist, Public-Relations-Berater.

Begann seine Laufbahn als Art Director in internationalen Werbeagenturen, wo er Kampagnen für Aspirin, Agfa, Bayer, Hansamed, Mazda und Yamaha prägte. 1998 gründete er sein eigenes Studio für Art Direction und Design. Vom Buch über das 100jährige Jubiläum der neugotischen Merbecker Kirche, einem Bildband „Über die Hardt“, dem Jubiläumsbildband „Unsere Feuerwehr wird Hundert“ und vielen weiteren Projekten mit historischen Inhalten entwickelt er sehr erfolgreiche Firmen-Logos, Broschüren, Internet-Konzepte und alles, was klassische Werbung, intelligentes Design und kreative Kommunikation ausmacht.

Kommt aus Düsseldorf, wohnt in Krefeld. Hat einen behinderten Sohn im Kindergarten des Heilpädagogischen Zentrums Krefeld und arbeitet dort praktisch mit. Schreibt Reportagen und Kommentare, sammelt Informationen und stellt sie interessant dar. Ein Beispiel ist diese Jubiläumsschrift.


Abbildung hintere Umschlagseite: Gedenktafel im alten Eingangsbereich der Walderholungsst채tte Hochbend.



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