musiKARLisch
… fränkisch spitzbübische Wortspiele Autor
Dieter Reinwand
Verlag art of arts ® - www.artofarts.de
-4Alle hier dargestellten Personen und Handlungen sind frei erfunden. Sollten Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden lebenden oder verstorbenen Personen oder stattgefundenen Handlungen und Ereignissen entstanden sein oder sollte ein solcher Eindruck entstehen, ist dies unsererseits auf keinen Fall gewollt oder beabsichtigt. Eventuelle Übereinstimmungen oder Ähnlichkeiten sind rein zufällig und unbeabsichtigt. Die Rechte an den veröffentlichten Texten liegen beim Autor Dieter Reinwand. Vervielfältigungen zum Zwecke der Veröffentlichung – Publikationsrechte liegen beim Verlag art of arts. Alle Rechte vorbehalten. Verwendung zum Zwecke der Weiterveröffentlichung darf nur mit ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung des Verlages und des Einverständnisses des Autors erfolgen. Der Verlag sowie der Autor übernehmen keine Haftung bei unsachgemäßer Verwendung und Verbreitung und den eventuell daraus entstehenden Folgeschäden. Für Druckfehler keine Gewähr. Nachdruck oder Vervielfältigung ist nur mit Genehmigung des Verlages gestattet, die Verwendung oder Verbreitung unautorisierter Dritter in allen anderen Medien ist untersagt. Die jeweiligen Textrechte verbleiben beim publizierenden Autor, dessen Einverständnis zur Veröffentlichung vorliegt. Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek. Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie – detaillierte bibliografische Daten im Internet abrufbar über http://dnb.ddb.de
Original-Erstausgabe 2018
ISBN 978-3-86483-066-2 Herausgebender Verlag: art of arts ® Inh. Silvia J.B. Bartl, 95168 Marktleuthen Satz, Layout, Gestaltung, Illustration, Cover Design: art of formation - Silvia J.B. Bartl Titelbild und weitere Fotografien: Dieter Reinwand Autor: Dieter Reinwand Druck und Bindung: inPrint GmbH - published & created in Germany –
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Inhaltsverzeichnis Seite
6
Die Familie Tauber
Seite 18
Leben auf dem Lande
Seite 72
Musikgegensätze
Seite 96
Karl und die Schule
Seite 107
Marlene und Jörg
Seite 122
Das Pech eines Metzgers
Seite 130
Streiche müssen sein
Seite 151
Gedankenspiele
Seite 162
Gustavs kleine Welt
Seite 173
Karl und Jörg an der Waldesruh
Seite 185
Weihnachten und Jahreswechsel
Seite 199
Musik liegt in der Luft
Seite 209
Jörgs Eltern
Seite 216
Ende der Schulzeit
Seite 227
Karls Gesundheit
Seite 242
Marlenes Musikunterricht
Seite 250
Der erste Sex
Seite 264
Familienprobleme
Seite 288
Sieg und Niederlage
Seite 335
Ein neues Leben beginnt
Seite 345
Verlagswort
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Die Familie Tauber
Das kleine fränkische Dorf Altbrunn erlebt heute einen ganz besonderen Tag. Der Metzgermeister Gustav Tauber hat sogar seinen sonntäglichen Frühschoppen verkürzt, um ja keine Minute einer Sendung im Radio zu verpassen. Der Bayerische Rundfunk überträgt nämlich das Zwölfuhrläuten aus der Kirche in Altbrunn. Fast so etwas wie ein Weltereignis – zumindest aus der Sicht der Bewohner. Im Rahmen dieser beliebten Sendung wird traditionsgemäß über die Chronik von Kirchen berichtet. Dass heute ausgerechnet Altbrunn zum Zuge kommt, hat damit zu tun, dass nach langer Vorgeschichte der Bischof persönlich den Beschluss verkündete, dass die katholische Kirche nicht nur saniert, sondern auch noch erweitert wird. Wenn das mal kein würdiger Anlass ist? Gerade als sich Gustav daheim auf seinen Sessel niederlassen will, kommt ihm sein Sohn Karl zuvor. Ein kurzer und ernster Blick genügt jedoch, und der Sessel wird sofort geräumt. Gustavs Kommentar: „Wurde auch Zeit, sonst hättest du gleich die erste Watschen für heute bekommen.“ Karl quittiert die Rüge mit einem Grinsen und setzt sich auf das Kanapee (eine Couch mit Rücken und Seitenlehne), das außer ihm auch seine Mutter und seine Schwester Marlene benutzen dürfen, oder sollte man lieber sagen: „Müssen?“ Die Hierarchie
-7ist nach dem Sitzplatzwechsel jedenfalls wieder hergestellt. Ein besonderes Privileg in der Familie genießt die inzwischen 78 Jahre alte Oma. Sie sitzt in einem eigenen Sessel neben ihrem Sohn. Es ist das erste Mal, dass im Radio etwas von Altbrunn zu hören ist. Die ganze Familie lauscht fast ehrwürdig dem Glockengeläut und den anschließenden Erläuterungen des Reporters. Die Straßen von Altbrunn sind während der Sendung wie leer gefegt. Nach wenigen Minuten ist die Sendung beendet und jeder ist stolz auf das, was zu hören war. Nur bei Karl scheint das ganze wenig Interesse zu finden. Geschichtliches findet er überflüssig, weil hier aus seiner Sicht nichts bewiesen ist. Kaum sind die letzten Glockenschläge beendet, sitzen alle am Tisch und der Schweinebraten wartet darauf, genossen zu werden. Karls Hunger lässt ihn heute vergessen, die Ordnung einzuhalten, und er haut sich laut hörbar ein Stück des Fleisches auf den Teller. Gustav zögert keine Sekunde und holt die vorher schon fällige Ohrfeige nun nach. Karl wäre dabei fast vom Stuhl gefallen. Ohne zu murren, legt er das Stück Fleisch wieder zurück auf den Servierteller. Das übliche Zeremoniell kann nun beginnen. Maria – Gustavs Frau – verteilt das Essen. Zuerst bekommt ihr Mann die fränkischen Klös serviert. Nach dem dritten Klos zeigt er mit Handzeichen an, dass es genügt. Beim Fleisch genehmigt er sich zwei große Stücke, die ebenfalls Maria nur auf seinen Teller legen darf. Danach ist die Oma dran und dann die Kinder. Maria ist es gewohnt, nicht sehr viel zu essen, und nimmt sich die kleinen Reste zum Schluss. Nach dem Mittagessen legt sich Gustav genüsslich auf das Kanapee, das sich ebenfalls in der Wohnküche befindet. Ein deutlich zu hörender Rülpser ersetzt das eigentlich nötige Kompliment gegenüber seiner Frau für das gute Essen. Sie weiß sein „Geräusch“ zu würdigen. Es dauert nicht lange, bis er fest schläft und wie immer anfängt, zu schnarchen. Die Arbeiten in der Küche stören ihn dabei nicht. Nur Karl scheint die Ohrfeige noch nicht zu genügen, denn er hält den Vater kurz die Nase zu.
-8Dieser erschrickt und greift sofort nach einem Hausschuh und wirft ihm Karl nach. „Schau bloß zu, dass du Boden gewinnst, sonst sperr ich dich in den Schlachtraum ein.“ Karl – weiterhin gut drauf: „Papa, wenn du so laut schnarchst, dann wackeln die Wände und irgendwann stürzt das Haus ein.“ Gustav, schon wieder am Einschlafen, ermahnt seine Frau: „Schmeiß mal den Deppen raus, sonst vergess ich mich noch.“ Maria flüstert Karl zu: „Also raus mit dir. Ab in dein Zimmer, mein lieber Sohn.“ Der letzte Satz sollte einen Seitenhieb gegen ihren Mann darstellen, weil er immer wieder sehr grob in seinen Ausdrücken ist. Doch Gustav befindet sich schon wieder im Tiefschlaf. *** Wenige Tage später. Es ist 6 Uhr an einem Freitagmorgen, als der Wecker klingelt. Gustav dreht sich nochmals im Bett um, murmelt etwas von einem „Scheißwecker“, setzt sich aber wenige Augenblicke später auf den Bettrand. Nachdem er einigermaßen wach geworden ist, springt er regelrecht von der Bettkante hoch, auch wenn ihm das in den letzten Jahren nicht mehr ganz so katapultartig gelingt. Trotz seiner 46 Jahre und einigem Übergewicht ist sein körperlicher Zustand relativ gut. Schließlich ist er Metzgermeister … und das erfordert eine gute körperliche Fitness. Das schnelle Aufstehen soll seiner Frau zeigen, was für ein toller Ehemann er ist. Sie kommentiert sein Verhalten in der Regel nicht, zeigt ihm aber ein freundliches Lächeln, worüber er sich allemal freut. Er weiß selbst, dass sich sein äußeres Erscheinungsbild in den letzten Jahren zu seinem Nachteil verändert hat. Auch heute meint es die Personenwaage nicht gut mit
-9ihm, denn sie zeigt einiges über 100 kg an. Hinweise auf sein Übergewicht kontert er mit seiner Größe, die mit ca. 180 cm sein Übergewicht allerdings nicht erklären kann. Sein Gesicht hat sich dem vergrößerten Gewicht angepasst und ist in den letzten Jahren rundlicher geworden. Im Gegensatz zu seinem Gewicht ist die Haarpracht dafür spärlicher geworden. Dass er den Rest seiner Haare recht kurz hält, hat nicht nur hygienische Gründe, die in der Metzgerei unerlässlich sind, sondern dient auch dazu, die Zeit für die tägliche Pflege zu verkürzen. Die Hosen, die er trägt, sind generell zu kurz. Eine Eigenheit, die er seit der Jugend pflegt. Lange Hosen, bei denen der Saum evtl. den Boden berühren kann, sind bei ihm nicht gefragt. Die neuartigen und zum Teil sehr engen Jeans lehnt er aber ab. „Da wird man krank, denn wenn man die trägt, wird die nötige Durchblutung behindert.“ Von dieser Meinung lässt er sich nicht abbringen. Der Hinweis darauf, dass ihm sogar der Hausarzt recht gibt, fehlt dabei natürlich nicht. Die meiste Zeit läuft er ohnehin mit einer Gummischürze herum. Die Gummischürze verdeckt die Flecken auf der Hose, die sich im Laufe einer Woche ansammeln. Wie üblich geht er früh als erster ins Bad. Das tägliche Waschen ist wie immer sehr kurz, denn es besteht darin, dass er sein Gesicht mit Wasser bespritzt. Das Wasser, welches sein Gesicht bei dieser „Wurfbehandlung“ verfehlt, fällt auf den Boden. Das ist nicht weiter tragisch, denn der Fußboden im Bad ist mit einem grauen Kunststoffbelag ausgelegt – Stragula genannt –, der die Wasserspritzer nicht weiter übel nimmt. Und fürs Saubermachen im Haushalt ist er ohnehin nicht zuständig. Der Schnurrbart wird zum Abschluss der „Morgentoilette“ noch kurz gekämmt und dann nach außen gezwirbelt. Gelegentlich beginnt er während seiner „Körperpflege“ ein kleines Liedchen. Für Maria der Hinweis, dass er heute gut gelaunt ist. Wenn seine Stimmung mal besonders gut ist, dann hört man seine Lieblingslieder. „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens oder „Marina“ von
- 10 Rocco Granate. Sein absoluter Favorit ist jedoch Freddy Quinn. Seine Lieder kennt er fast alle, und wenn er morgens mal das Lied „Junge komm bald wieder“ singt, ist er eher traurig gestimmt. Englischsprachige Lieder gehören nicht zu seinen Vorzügen. Die englische Sprache ist für ihn Kauderwelsch. Wie immer, wenn er aus dem Bad zurückkommt, geht er (manchmal noch singend) ins Schlafzimmer und weckt Maria – so auch heute. „Maria, ich bin fertig, du bist dran.“ Maria ist meistens schon wach und wartet nur auf sein Kommando. Sie steht auf und stellt sich kurz vor das im Schlafzimmer aufgehängte Kruzifix. Mit einem kurzen Stoßgebet bittet sie den lieben Gott um einen schönen Tag. Gustav fragt überraschend: „Sag mal, meinst du wirklich, dass der Herrgott dein tägliches Gebet am Morgen hört und dich auch erhört?“ Maria, leicht verärgert: „Wenn es nicht so wäre, würde ich nicht beten?“ Gustav zieht es vor, nicht zu antworten. Sie geht ins Bad und schaut erst einmal in den Spiegel. Sie hat mit ihren 44 Jahren keinen Grund, mit ihrer Erscheinung unzufrieden zu sein. Im Gegensatz zu ihrem Mann hat sie ihr Gewicht nicht ständig vergrößert. Ihr hübsches Gesicht passt zu ihrer gesamten Erscheinung, auch wenn inzwischen die eine oder andere kleine Falte hinzugekommen ist. Ihre langen Haare mit leichter Graufärbung werden jeden Morgen zu einem Dutt hochgebunden. Beim anschließenden Frühstück gilt ein ungeschriebenes Gesetz: Wenn Gustav spricht, haben alle anderen Redepause. Wie an jedem Arbeitstag werden heute die Arbeiten verteilt. „Maria, du übernimmst ab 8:00 Uhr den Verkauf im Laden. Denk daran, dass die Fleischwurst diese Woche im Angebot ist“.
- 11 Sie nickt zu seinem „Befehl“, auch wenn ihr dies selbstverständlich bekannt ist. Gustav nimmt dieses Nicken als Anerkennung seiner Fähigkeiten und fühlt sich als „Chef“ bestätigt. Er fügt noch hinzu: „Vielleicht kann die Oma dir beim Weiberzeug helfen.“ Unter Weiberzeug versteht er alles, was mit Haushalt zu tun hat. Als Nächstes ist die Tochter dran. „Marlene, du hilfst der Mama nach der Schule beim Verkauf im Laden. Die Hausaufgaben kannst du ja heute Abend machen. Alles klar?“ Marlene nickt ebenfalls – was soll sie auch sonst machen? Die Mithilfe in der Metzgerei ist für sie selbstverständlich. Sie ist – im Gegensatz zu ihrem Bruder – von der Natur mit vielen Vorteilen bedacht worden. Eine schlanke, zierliche, hübsche und außerdem immer freundliche junge Dame. Ihr langes, dunkelbraunes Haar trägt sie gelegentlich als Pferdeschwanz. Bei einer Konfektionsgröße von 36/38 fällt es ihr nicht schwer, die richtigen Kleidungsstücke zu finden. Meist trägt sie enge Jeans, die ihre gute Figur zur Wirkung bringen und so manchen jungen Mann dazu bringen, sich nach ihr umzudrehen. Sie registriert zwar die Blicke, aber mit ihren erst 16 Jahren ist das Interesse an Männern bisher nicht groß. Nachdem die Tochter ihre Anweisungen erhalten hat, ist nun der Sohn dran. „Karl, du kommst sofort nach der Schule zum Wursten! Wehe du trödelst auf dem Heimweg.“ Obwohl Gustav mit erhobener Hand anzeigt, dass bei Nichtbeachtung Schläge zu erwarten sind, grinst Karl den Vater freundlich an und sagt: „Jaja“ und dann sagt er noch dazu einen kleinen Vers auf: „Leute in Altbrunn gebt Acht, bei uns wird eine Sau geschlacht!“
- 12 Marlene lächelt ihren Bruder an, streichelt ihm den Rücken, und er erwidert dies mit seinem üblichen Grinsen, das er immer dann zeigt, wenn ihm etwas gefällt. Oft ist dieses Grinsen mit einem dem Lachen ähnlichen Laut untermalt. Ab und zu läuft er sogar um die Person herum, als würde er sie umgarnen wollen. So ist es auch heute. Er steht auf, läuft hinter dem Stuhl von Marlene hin und her und grinst wie ein Honigkuchen. Die Oma genießt den kleinen Freudenausbruch von Karl, denn er sagt nie, wenn ihm etwas besonders gefällt. Seine Mimik wird in der Familie als Antwort ohne Worte interpretiert. Von der täglichen Arbeitsverteilung beim Frühstück ist die Oma ausgenommen. Ihr Sohn Gustav nimmt auf ihren Zustand Rücksicht und überlässt ihr den Tagesablauf selbst. Er weiß, dass sie immer dann hilft, wenn es ihr möglich ist. Er braucht sie nicht darum zu bitten. Jeder weiß, dass sie Schmerzen nicht vorgibt, um sich um die Arbeit zu drücken. Karl lässt im Übrigen keine Gelegenheit aus, mit der Oma Späße zu machen. So manches Gedicht wird ihr gewidmet und sie genießt es, wenn er sich mit ihr befasst. Die beiden verbindet eine besonders enge Freundschaft. Nachdem die Arbeit verteilt ist, wirft Gustav noch einen Blick in die Tageszeitung, was bei seiner Frau und der Oma zu Stirnrunzeln führt, denn sie ahnen, was nun folgt. Er schreckt die Familie mit einer laut vorgetragenen Nachricht auf: „Stellt euch mal vor, der Willy Brandt hat tatsächlich die Aussicht, Bundeskanzler zu werden. Stellt euch mal vor, wie das ist, wenn ein Sozi Bundeskanzler wird. Da können wir alle einpacken. Das ist ja fast, als würde jemand das Ende der Welt voraussagen. Gut, der Kiesinger hat auch seine Schwächen, aber der Brandt – nein das muss nicht sein. Und die APO (außerparlamentarische Opposition) hilft ihm dabei. Da sieht man doch, auf welcher Seite Brandts Freunde stehen. Fürchterlich! Der Tag ist mir jetzt gründlich verdorben.“ Marlene kontert. „Ach weißt du Papa, so schlecht wäre das gar nicht.
- 13 Endlich mal frisches Blut in unserer Politik. Ich bin kein politischer Mensch, aber es muss dir doch zu Denken geben, wenn mehr als die Hälfte der Bevölkerung für einen Wechsel ist.“ Gustav, jetzt so richtig in Fahrt: „Du hast es richtig gesagt, du bist kein politischer Mensch, also kannst du da gar nicht mitreden. Ich bin Christ und wähle christlich. Diejenigen die anders wählen sind unchristlich. Der Anfangsbuchstabe der Parteien verrät doch schon, was dahinter steckt.“ Marlene lässt nicht locker. „Der Name der Partei sagt meiner Meinung nach gar nichts über deren Ziele aus. Warum glaubst du eigentlich, dass man als guter Politiker auch Christ sein muss?“ „Na du hast ja Ansichten. Sollen wir die Politik vielleicht Heiden überlassen? Das wäre der Untergang der Welt“, stellt Gustav klar. Marlene kennt die Meinung ihres Vaters und will nicht weiter provozieren. „Papa, ich habe eine gute Idee. Du gehst in die Politik, denn du weißt alles besser. Du hast vielleicht zündende Ideen, die unser Land voranbringen könnten.“ Gustav ahnt ihre Absicht und gibt die für ihn typische Antwort: „Da müsste ich ja noch lernen, wie man ungeniert lügt. Das bring ich nicht fertig. Ich will kein sündiger Mensch werden, sondern Christ bleiben. Die meisten Politiker wissen doch heutzutage gar nicht mehr, was eine Sünde ist. Im Zweifelsfall hat man sich falsch ausgedrückt oder man erinnert sich nicht mehr. Nein – Politiker könnte ich nie werden. Ich bleib lieber ein rechtschaffener Mensch – und ein Christ!“ Marlene grinst ihren Vater an und beschließt die kleine Diskussion: „Ich bin froh, dass du so ein Ansinnen ablehnst, denn du wirst in Altbrunn gebraucht.“
- 14 Gustav zeigt mit einem Kopfnicken an, dass er ihre Meinung teilt. Das Ausweichmanöver ist ihm gelungen. *** Kaum sind die Kinder aus dem Hause, machen sich Gustav und Maria an die Arbeit. Die Oma bleibt noch in der Wohnküche und kümmert sich um den Abwasch. Als sie fertig ist, setzt sie sich in den Sessel und beginnt, die Zeitung zu lesen. Doch sie kommt nicht weit, denn ein Artikel in der Presse beschäftigt sich mit der Behinderung von Menschen und deren Besonderheiten im Alltag. Während sie liest, schweifen ihre Gedanken ab und beschäftigen sich nur noch mit ihrem Enkel Karl. Sie legt die Zeitung auf ihren Schoß und versucht zu verstehen, warum er so anders ist. Warum er nicht über seine Gefühle redet. Warum er niemals das Wort „Ich“ verwendet. Schon oft hat sie darüber nachgedacht, aber nie ist sie mit ihren Antworten weiter gekommen. Warum kann er sich nicht über sich selbst äußern? Das ist die Frage, die sie am meisten beschäftigt, denn niemand kann sagen, was er denkt und fühlt. Man kann es nur erahnen. Bei Menschen, die ihn nicht kennen, führt der erste Eindruck dazu, dass er von dem Gesagten gar nichts versteht, wenn er mit versteinertem Gesichtsausdruck zuhört. Doch sein Umfeld weiß, dass er fast alles versteht, aber nicht darüber redet. Dieses sich Verweigern von Konversation führt in der Schule dazu, dass er z. B. im Geschichtsunterricht zwar Jahreszahlen nennen kann, aber die Hintergründe werden von ihm gar nicht oder nicht korrekt widergegeben. Es reicht in einigen Fächern nur zu Noten, die deutlich unter dem Durchschnitt liegen. Die 3. Klasse besuchte er sogar zwei Mal. Irgendwelche Ambitionen bezüglich seiner Noten hat er nicht. Alle die ihm nahestehen, fragen sich allerdings, warum er Gedichte verfassen kann, die zum Teil große Aussagekraft haben. Karl ist sein Äußeres völlig egal. Folglich ist ihm auch die Meinung anderer über sein Aussehen gleichgültig. Selbst die Kleidung trägt er so lange, bis die Mut-
- 15 ter oder die Schwester sie zum Waschen wegnimmt. Ein Loch in der Hose ist für ihn ohne Belang. Karl ist seit seiner Kindheit ein sehr schlanker und relativ großer Mensch. Die Freude am Essen gehört nicht zu den wichtigsten Dingen in seinem Leben. Allerdings hat er Lieblingsspeisen, bei denen er ordentlich zugreift. Dazu gehören der Schweinebraten und Schokoladenpudding. Eine leichte körperliche Behinderung führte im Kindesalter dazu, dass er beim Laufen Probleme bekam. Der Arzt stellte damals fest, dass sein körperliches Wachstum zu schnell sei und das Gehirn damit noch nicht klar komme. Mit der Schulzeit besserte sich sein Zustand zwar, aber sein Gehen wirkt immer noch schlaksig und manchmal schaut es unkontrolliert aus. Große Probleme bereitet ihm diese kleine Schwäche jedoch nicht. Seine Hosenlänge ist so, wie er es beim Vater schon immer sieht – nämlich deutlich zu kurz. An das Haare schneiden muss ihn die Mutter immer wieder erinnern. Sie übernimmt diese Arbeit, auch wenn dies vom Ergebnis her manchmal zu sehen ist. Aber Karl lässt sich die Haare viel lieber von ihr schneiden, als einen Friseurladen aufzusuchen. Die Nähe zu den anderen Familienmitgliedern ist für ihn etwas, was er braucht und genießt, auch wenn er nicht darüber redet. Mit seinen 11 Jahren ist er in der Metzgerei eine fast vollwertige Arbeitskraft. Die Oma ist nicht zuletzt deswegen besonders stolz auf ihren Enkel. Sie gibt die Hoffnung nicht auf, dass er eines Tages normal mit ihr reden wird. Was wäre das für eine Freude für sie? Sie klammert sich auch heute wieder an ihren Wunsch und ertappt sich dabei, dass sie vor lauter Träumen ein paar Tränen vergießt. Sie atmet ganz tief durch, nimmt die Zeitung wieder hoch und fährt mit dem Lesen fort. Ganz leise spricht sie vor sich hin: „Karl, ich glaube an dich. Eines Tages wirst du „Ich“ sagen und uns alle überraschen. Ja, ich glaube daran.“ Sie ist so in Gedanken versunken, dass sie nicht merkt, dass Gustav die Küche betritt. Er sieht ihre Tränen und fragt: „Was ist denn mit dir los?“
- 16 Oma: „Ach, ich muss immer an Karl denken. Stell dir mal vor, wenn er eines Tages ganz normal mit uns reden würde. Es wäre wie ein Traum, der sich …“ Gustav unterbricht seine Mutter barsch: „Der Karl wird immer ein bisschen deppert bleiben. Der ändert sich nicht mehr. Außerdem, was willst du denn, er ist eine gute Hilfskraft in der Metzgerei.“ Die Oma springt regelrecht vom Sessel hoch und schreit ihren Sohn an: „Du sollst nicht so über Karl reden. Ich wünsche mir, dass du mit mehr Respekt von ihm redest.“ Gustav uneinsichtig: „Was regst du dich auf? Ich sage doch nur, was Sache ist. Das wird doch noch erlaubt sein.“ Oma: „Du meinst wohl, weil du der Haushaltsvorstand bist, darfst du alles sagen. Du hast dieser Tage davon geredet, dass du ein christlicher Mensch bist. Darf ein Christ, der an Gott glaubt, so über seinen Sohn reden? Nach meiner Meinung solltest du im Beichtstuhl nachfragen. Geh jetzt wieder an deine Arbeit und denke mal darüber nach, was ich dir gesagt habe.“ Gustav dreht sich nach diesem sehr seltenen Wutausbruch der Oma wie ein ertappter Dieb um und verlässt die Wohnküche. Entgegen seiner Angewohnheit schließt er die Tür hinter sich ganz leise. Der Hinweis mit dem „Christ sein“ hat ihn ein klein wenig nachdenklich gemacht. Zu einem grundsätzlichen Nachdenken über sein Verhalten hat der Wutausbruch seiner Mutter allerdings nicht geführt. Er läuft in den Hof der Metzgerei und schaut sich die alten und zum Teil maroden Gebäude von außen an. Ob es um das Wohnhaus, den Laden, das Schlachthaus, das Kühlhaus und all die anderen Teile geht: Er konnte bisher alles einiger-
- 17 maßen erhalten. Aber wie es weitergehen soll, darüber macht er sich ungern Gedanken. Das eigentliche Wohnhaus ist mit einer Wohnküche, zwei Kinderzimmern, einem Elternschlafzimmer, einer größeren Kammer für seine Mutter und einem Badezimmer einschließlich WC ausgestattet. Das Dachgeschoss wäre auch noch nutzbar, müsste aber erst einmal gedämmt werden. So besteht die einzige Nutzung darin, dass die Kinder mit ihren Freunden ab und zu hier Versteck spielen. Ein staubiger Spielplatz, auf dem die Spinnen die meiste Zeit in Ruhe leben können. Das Anwesen der Familie Tauber leidet nicht unter Platzproblemen, sondern unter dem Zustand der Bausubstanz. Der einzige Luxus, den sich die Familie in den letzten Jahren leistete, war der Einbau einer Zentralheizung. Selbst Marlene kann sich nicht mehr daran erinnern wie es vorher war – ohne diese Selbstverständlichkeit.
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Ein Leben auf dem Lande
Der Name Altbrunn hat alten Aufschreibungen zufolge seinen Namen von einer Quelle (Alter Brunnen), die ganz oben am Berg entspringt. Das anfänglich kleine Rinnsal vergrößert sich auf dem Weg ins Tal durch weitere Zuläufe zu einem Bach, der mitten durch den Ort fließt. Früher diente er zur Entnahme von Trinkwasser, heute wird nur noch Gießwasser entnommen. Der Bach bietet aber auch noch andere Möglichkeiten der Nutzung. Wenige Tage nach der Sendung im Bayerischen Rundfunk geht Karl in Marlenes Zimmer und fragt: „Machen wir heute wieder einmal ein Schuhcremeschachtelrennen?“ Marlene etwas überrascht: „Wie kommst du denn auf diese Idee. Es ist sehr kalt draußen, also ein ungünstiger Zeitpunkt dafür.“ Karl: „Der Mann im Radio hat gesagt, dass Altbrunn sehr schön ist und dass hier Leute wandern können. Auch im Winter. Wir wandern neben dem Bach und beobachten nebenbei unsere Rennschachteln.“ Marlene bremst ein wenig. „Beim Schuhcremeschachtelrennen läufst du zwar, aber du schaust nur auf deine Schachtel und genießt nicht die schöne Gegend.“
- 19 Karl lässt nicht locker. „Karl darf alleine nicht, also musst du mit.“ Marlene: „Also gut, aber wir sollten aufpassen, dass Papa nichts mitbekommt, sonst könnte es Ärger geben. Das mit den Freunden übernimmst du, ok?“ „Das macht der Karl sofort.“ Er springt hoch und hüpft vor Freude um seine Schwester herum. Danach holt er alles was er braucht und versteckt es hinter dem Haus. Die drei Freunde von Karl wohnen in der Nachbarschaft, sind zwischen 11 und 14 Jahre alt und verstehen sich untereinander prächtig. Marlene, ihr Bruder und die drei Jungs von nebenan laufen getrennt zum Bach, damit die Eltern nichts merken. Außerhalb der Sichtweite ihrer Elternhäuser werden die 5 Schachteln in den Bach gelegt und einer hält einen Stab quer zur Fließrichtung, um einen Frühstart zu verhindern. Karl schreit das Kommando förmlich heraus: „Auf die Plätze, fertig, los!“ Der Stab wird gehoben und das Rennen beginnt! Das Spiel besteht darin, die leeren Blechschachteln, die einmal Schuhcreme enthielten, von der Strömung treiben zu lassen. Hat sich eine Schachtel festgefahren, darf sie mit dem „Rennstock“ durch kurzes Antippen wieder losgelöst werden. Anschieben ist dabei allerdings verboten. Der nicht allzu schnell fließende Bach unterhalb des Anwesens der Familie Tauber misst nur ein bis zwei Meter Breite und eröffnet dadurch die Möglichkeit, die ganze Strecke nebenher zu laufen und den Rennverlauf zu verfolgen. Der Rennstock ist aus Haselsträuchern geschnitten, den jeder für sich fertigt und mit seinen ausgedachten Verzierungen versieht. Ein Taschenmesser sorgt für die Einkerbungen, die meist aus den Initialen des Inhabers bestehen. Karl hat sich einen ganz besonderen Stock zugelegt. Er hat sogar ein paar Einkerbungen angebracht, die wie Blumen
- 20 aussehen. Diese hat er mit Farbe ausgemalt. Der heutige „Renntag“ ist wirklich nicht der beste Tag, denn die Temperatur liegt unter dem Gefrierpunkt. Die Kälte hat am Rande bereits kleine Eisflächen gebildet. Karl hat nach etwa der Hälfte der Strecke eine deutliche Führung von ein paar Metern herausgeholt. Obwohl er sonst kaum Kommentare abgibt, lässt er sich heute zu einen Ausruf hinreißen: „Ihr seid lahme Enten!“ Georg kontert: „Ich glaube, du hast beschissen und die Schachtel unten eingefettet.“ Karl schaut leicht verwirrt und sagt: „Karl hat kein Fett dabei, sonst würde er damit jetzt ein Brot beschmieren.“ Georg grinsend: „Ja, Karl, das sehe ich ein.“ Nachdem es nur noch etwa 100 Meter bis zum Ziel sind, wird Karl übermütig. Er hüpft neben seiner Schachtel her und gibt Geräusche zum Besten, die einem aufheulenden Motor gleichkommen sollen. Dabei vergisst er den Raureif auf der Wiese. Ein kurzer Ausrutscher und schon fällt er der Länge nach ins Wasser. Der Bach ist an dieser Stelle nur einen halben Meter tief, also besteht keine Gefahr zu ertrinken. Karls Kopf ist für einen Augenblick untergetaucht, was ihn nicht weiter stört. Aber die Temperatur des Wassers liegt nur wenige Grad über Null. Georg, wie immer der Lustigste, nutzt das Missgeschick von Karl für Witzeleien: „Karl, warum springst du eigentlich ins Wasser? Der Sommer ist noch lange nicht da. Außerdem hast du doch gar keine Badehose an.“ Fred macht mit dem Spott weiter: „Sag mal Karl, hast du in die Hose gepinkelt? Also, so was. Kannst du dich nicht zusammenreißen?“
- 21 Alle lachen, und selbst Franz macht bei dem Spaß mit: „Wer anderen einen Bach gräbt, fällt selbst hinein.“ Karl steht immer noch im Wasser und streckt den anderen die Zunge heraus. Doch nach wenigen Sekunden verschwindet sein Lachen, denn sehr schnell merkt er, was kaltes Wasser bei diesen Wetterverhältnissen bedeutet. Ganz schnell verlässt er den Bach. Nun merkt er erst, dass die Hose nicht nur sofort für kalte Beine sorgt, sondern sie wiegt auch ein Mehrfaches des Normalen. Er wird allmählich blass im Gesicht und beginnt, Fragen zu stellen: „Die Hose ist furchtbar schwer und Karl wird es auf einmal immer kälter. Hört das wieder auf?“ Marlene versucht, ihn zu beruhigen. „Das dauert eine Weile, aber dann wird es wieder wärmer.“ Alle sammeln ganz schnell ihre Schachteln ein – so viel Zeit muss sein. Marlene übernimmt nun das Ruder: „Wir müssen jetzt ganz schnell heim, los lauft schon, wir müssen uns beeilen!“ Die Freunde machen sofort was Marlene sagt, denn sie ist älter und weiß um die Gefahr, in der sich ihr Bruder befindet. Jetzt fängt auch sie an zu zittern, aber nicht nur wegen der Kälte, sondern vor lauter Angst um ihren Bruder. In ihrer ersten Verzweiflung zieht sie ihre warme Jacke aus und hängt sie ihm um. Aber die Wirkung verpufft schnell. Georg bekommt es nun auch mit der Angst zu tun und zieht ebenfalls seine Jacke aus, um sie Karl umzuhängen. Doch Karl nimmt das Geschenk nicht an. „Karls Kleidung ist sehr schwer, er kann sie kaum noch tragen. Es geht ja bergauf.“ Georg zieht seine Jacke wieder an und sagt: „Wir lassen dich nicht allein. Wir sind ja mitschuldig an dem Scheiß.“
- 22 Karl fasst wieder etwas Mut und witzelt: „Mitgefangen, mit gehangen, so heißt ein Sprichwort. Papa wird uns nicht fragen, sondern lieber schlagen.“ Doch sein Wortspiel kann die Freunde nicht trösten. Es sind noch einige hundert Meter bis zum Elternhaus. Karls Hose beginnt allmählich an den Beinen unterhalb des Knies durch den Frost steif zu werden. Aus den alten Lederschuhen kommt bei jedem Schritt immer noch Wasser. Obwohl er eigentlich Schmerzen spüren müsste, weint er nicht. Georg versucht, Karl etwas aufzuheitern. „Jetzt sieht man, dass du nicht in die Hose gemacht hast. Da haben wir uns getäuscht.“ Fred tröstet Karl ebenfalls: „Ach Karl, das mit dem Wasser ist gar nicht so schlimm, und wenn dich dein Papa watscht, dann denk einfach daran, dass es wieder aufhört. Und wir machen weiter unsere Späße.“ Karls Gesichtsausdruck rührt die drei Freunde, weil er versucht, sich nichts anmerken zu lassen, obwohl ihm vermutlich die Angst zu schaffen macht. Marlene versucht es mit einem Trick zur Ablenkung. „Karl, du hast noch kein Gedicht über das Rennen gemacht. Uns fehlt da etwas.“ Karl, dem inzwischen die Zähne klappern und die Knie zittern, bleibt stehen und tatsächlich kommt ein paar Sekunden später ein kleiner Vers. „Wenn der Karl zu viel singt und dann ins Wasser springt, wird die Hose nass und schwer und Papa haut den Karl gar sehr.“ Georg schüttelt den Kopf: „Sag mal Karl, wie kannst du so schnell ein Gedicht erfinden? Ich würde da eine Stunde dazu brauchen.“
- 23 Karl kurz und bündig: „Karl denkt und dann ist das Gedicht einfach da.“ Die anderen lachen gequält und versuchen, Karl wieder zum schnelleren Laufen zu bringen. Doch das ist gar nicht so einfach. Georg kommt auf eine spaßige Idee. „He, Karl, soll ich dich schieben?“ Fred ergänzt: „Georg, du schiebst von hinten. Marlene zieht am rechten Arm und ich am linken. Und der Franz, der zieht dich von vorne.“ Franz geht auf die Anspielung sofort ein und fragt: „Was mache ich denn da? Ich weiß gar nicht, wo ich da etwas zum Anfassen finde.“ Karls Freunde und Marlene lachen wegen der Frage. Als die drei tatsächlich schieben und ziehen, kommt eine Antwort von Karl: „Karls Hosenträger sind zum Ziehen da. Das reicht doch, oder?“ Franz fasst die Hosenträger und zieht Karl hinter sich her. Karls Grinsen lässt vermuten, dass er die kleine Anspielung verstanden hat. Als sie endlich daheim ankommen, trennen sich die Freunde. Marlene ruft schon an der Haustüre nach der Mutter. Die sieht Karl mit der nassen Hose und stellt eine große Schüssel mit warmen Wasser auf den Fußboden in der Wohnküche. Maria und Marlene ziehen Karl Hose und Schuhe aus, während Maria erklärt: „Karl, du musst jetzt die Füße ins warme Wasser stellen. Das wird am Anfang ein bisschen weh tun, aber dann lässt es nach. Das wird schon wieder. Ist ja nichts weiter passiert, oder?“ Karl schüttelt den Kopf und stellt seine Füße ganz langsam ins warme Wasser. Wie ein Häuflein Elend sitzt er auf einen Stuhl in der Küche und friert vor sich hin. Die Zähne klappern laut hörbar und er fragt Marlene: „Was bedeutet dieses Klappern? Können da die Zähne ausfallen?“
- 24 Marlene lächelnd: „Durch das Klappern versucht sich der Körper zu erwärmen und Wärme, die kannst du jetzt gebrauchen.“ Karl guckt Marlene an und sagt nichts. Die Situation ist neu für ihn und es scheint, als brauche er noch Zeit, alles zu verstehen. Oma hat mitbekommen, dass etwas passiert sein muss und kommt hinzu. Sie sieht den immer noch zitternden Karl und seine Füße in der Schüssel. Ohne weitere Fragen zu stellen, holt sie sofort Salz und streut etwas in das warme Wasser. Als Marlene fragt: „Warum streust du da Salz hinein?“, antwortet die Oma: „Das Salz soll angeblich die Kälte schneller vertreiben und die Durchblutung verbessern. Das haben schon unsere Vorfahren so gemacht, also ist es gut. Ob das alles stimmt, weiß ich nicht. Schaden tut es ganz sicher auch nicht.“ Karl hört den beiden Frauen zu und fragt dann: „Woher wisst ihr so viel?“ Marlene antwortet lächelnd: „Oma ist schon lange auf der Welt und hat viele Erfahrungen in ihrem Leben gesammelt, und ich gehe schon länger in die Schule als du. Also habe ich auch mehr Wissen als du.“ Marlene und Maria ziehen sich zurück, denn sie wissen, dass jetzt die Oma an der Reihe ist. Sie holt einen Stuhl, setzt sich neben ihren Enkel und versucht, ihn etwas zu wärmen. Obwohl er wieder trockene Kleidung trägt, hat sie eine Decke geholt und legt sie ihm um den Oberkörper. Dazu holt sie noch eine Wärmflasche und hält sie ihm abwechselnd an den Bauch und dann an den Rücken. Karl und seine Oma - was für ein Pärchen? Er kuschelt sich an sie und beide sitzen noch eine Weile nebeneinander bis Karl so geschafft ist, dass er in den Armen der Oma einschläft. Als Maria wieder zurück in die Küche kommt und die beiden einträchtig nebeneinander sitzen sieht, ist sie vom Anblick ganz gerührt.
- 25 „Ihr Zwei seid wirklich ein Herz und eine Seele.“ Karl, noch schlaftrunken, hört den Satz und stellt klar: „Wir sind zwei Herzen und zwei Seelen. Karl ist auch schon lange in der Schule und kennt sich aus.“ „Natürlich, da hast du recht“, stellt Maria klar. Die Ruhe und Eintracht wird abrupt von Gustav gestört. Er kommt in die Küche und poltert los: „Karl, ist es richtig, dass ihr wieder am Bach ward? Und das in dieser Jahreszeit.“ Karl nickt nur und schon gibt es die üblichen Ohrfeigen. Die Schläge sind so kräftig, das sie deutliche Spuren in Karls Gesicht hinterlassen. Gustav: „Strafe muss sein, weil du ja sonst nicht hörst.“ Oma schnauzt Gustav an: „Nun schlag ihn doch nicht gleich wieder so heftig. Sei froh, dass es ihm gut geht!“ Nun schimpft er auch Marlene. „Du bist die ältere Schwester und hättest das nicht zulassen dürfen. Kann man sich denn auf Niemanden hier verlassen?“ Marlene zeigt sich reumütig. „Ich weiß, Papa, das Wetter ist sehr ungünstig für unser Spiel. Ich hätte es verhindern müssen.“ Für Karls Freunde sind die üblichen Ohrfeigen bzw. Schimpftiraden ebenfalls Nebensache. Das stecken sie ganz schnell wieder weg. Sie besuchen Karl etwas später und fragen: „Hat bei dir auch der Blitz eingeschlagen?“
- 26 Karl: „Es war diesmal schlimmer als sonst, weil sich Papa Sorgen gemacht hat.“ Gustav kommt hinzu und hebt warnend den Zeigefinger: „Ihr Spitzbuben sollt doch in dieser Jahreszeit nicht solche Spielchen treiben!“ Die anderen nicken und Franz sagt zu Gustav: „Das machen wir ganz bestimmt nicht mehr!“ „Nie mehr, vor allem nicht, wenn es so kalt ist!“, fügt Georg hinzu. Als Gustav die Reue erkennt und seine Warnung als akzeptiert sieht, spielt er wieder den gütlichen Menschen und Vater. „Als ich in eurem Alter war, habe ich auch keinen Blödsinn ausgelassen. Ich bin auch mal bei einem Schuhschachtelrennen ins Wasser gefallen, aber das war im Sommer. Und als die anderen mir raushelfen wollten, habe ich sie auch noch hineingezogen. Wir waren alle ordentlich nass. Eine Riesengaudi, sag ich euch. So was gehört dazu, aber halt nicht, wenn es so kalt ist. Ach ja, ein paar Ohrfeigen habe ich damals auch er halten, obwohl es Sommer war!“ Die Kinder lachen wegen der geschilderten Szene. Sie können sich vorstellen, wie das damals ablief – eigentlich nicht anders als im letzten Sommer. Da wurde aus einem Rennen ebenfalls ein Badetag. Wenn Gustav mal in seinem Element ist, dann ist er kaum zu bremsen. Dies gilt sowohl für die negativen wie auch positiven Seiten von ihm. Gut gelaunt macht er plötzlich einen Vorschlag. „Wisst ihr was? Ihr setzt euch jetzt an den Tisch und ich hole Brot und einen Schinken. Auf den Schrecken hin wird jetzt ordentlich was gegessen!“ Wie auf Kommando rufen die anderen: „Ja!“ und setzen sich sofort an
- 27 den Tisch. Die Oma lässt sich zu einer Anerkennung hinreißen und klopft dazu ihren Sohn auf die Schultern: „Gustav, du hast doch einiges von mir in die Wiege gelegt bekommen.“ „Na hoffentlich nicht alles!“, kontert Gustav gleich. Dieser kleine Seitenhieb veranlasst die Oma, die Hand hochzuheben und so zu tun, als würde ihr Sohn jetzt auch eine Ohrfeige bekommen. Doch Gustav huscht grinsend davon und sagt: „Ich gehe lieber, bevor ein schweres Gewitter mit Blitzeinschlägen auch bei mir aufzieht.“ Die vier Lausbuben lachen über den kleinen Scherz. Für sie ist es wichtig, dass alles gut ausgegangen ist. Und ein richtiges Abenteuer war es allemal. Einig ist man sich nur, dass das nächste Rennen erst wieder stattfindet, wenn es wärmer ist. Als sie nach der Brotzeit heimgehen, flüstert Georg Karl zu: „Bis zum nächsten Abenteuer, Karl!“ Doch Gustav hört das und schimpft sofort: „Das mit den Abenteuern, das lasst ihr künftig sein!“ Während er das sagt, huscht ein Grinsen über sein Gesicht und die Kinder wissen sofort, wie seine Warnung zu verstehen ist. Georg: „Wir werden in Zukunft besser aufpassen.“ Gustav ist beeindruckt von der Reaktion der Kinder und sagt: „Wenn ihr wieder mal ein Rennen macht, dann gehe ich mit. Dann werde ich euch zeigen, wer der größte Schuhcremeschachtelfahrer in Altbrunn ist. Da werdet ihr euch wundern. Ich bin nämlich unschlagbar.“ Ein allgemeines Gelächter beendet diesen besonderen Tag.
- 28 Gustav strahlt vor Freude, lacht mit und zwirbelt genüsslich seinen Schnurrbart. Trotz der versöhnlichen Geste: Gustav ist jederzeit für kleine Gehässigkeiten bereit. Wie unter Zwang wird er von diesen Stimmungswechseln beherrscht. Insbesondere im Wirtshaus werden ihm deshalb gelegentlich die Grenzen aufgezeigt. Wenn er einen seiner bissigen Kommentare von sich gibt, bekommt er öfters Gegenwind zu spüren. Doch dies wird von ihm genauso hingenommen wie beißender Spott, der sich gelegentlich über ihn ergießt. Er bleibt dem Motto der Altbrunner treu: wer austeilt, muss auch einstecken können. Ein schwieriger Mensch wird er aber immer bleiben. Wie sagte mal einer am Stammtisch? „Du bist ein sturer Hund. Zum Glück bellst du nicht auch noch, sonst würden wir dich verprügeln.“ Auch hier folgte sein „Nachtritt“: „Ich würde jeden von euch einzeln in die Waden beißen.“ *** Die Kinder von Altbrunn haben einige Spiele von den Eltern und Großeltern übernommen. Da können selbst Fernseher, Stereoanlagen und andere neuartige Entwicklungen nicht allzu viel dagegen ausrichten. Ein lustiger Streich ist allemal besser, als in die Glotze zu schauen. Ansonsten gilt der Vers von Karl: „Gelegenheit macht Diebe und nach jedem „Scheiß“ gibt es Hiebe.“ Im Falle der vier Freunde heißt das: Der Blödsinn kann nicht groß genug sein. Ein wichtiger Teil der Erziehung besteht darin, die Kinder beizeiten an Pflichten zu gewöhnen. Eine bei Kindern wenig geliebte Pflicht ist das samstägliche Reinigen der Straße vor dem Haus. Der Autoverkehr ist in den sechziger Jahren - vor allem am Lande - noch relativ gering. Gehstei-
- 29 ge gibt es nur im Bereich von Schule und Kirche. Vor dem Haus der Taubers gibt es eine asphaltierte Straße, an deren Rand sich viel Dreck durch landwirtschaftliche Fuhrwerke ansammelt. Die Reinigung der Straße wird fast immer den Kindern übertragen. Diese machen aus der Not eine Tugend: Pflicht muss sein, Lachen ist dabei erlaubt. Es ist ein sonniger Samstagnachmittag und die drei Freunde aus der Nachbarschaft haben bereits mit dem Kehren vor ihrem Haus begonnen. Karl sieht das und ruft seiner Mutter zu: „Karl geht raus zum Straßenkehren, weil sich viel Stroh angesammelt hat.“ Grinsend wird er von den anderen begrüßt: „Willst du kehren oder suchst du etwas?“ Karl antwortet zunächst nicht, holt ein kleines Stück von einem alten Dachziegel aus seiner Hosentasche hervor und zieht damit einen Strich quer über die Straße. Er erklärt: „Das ist die Grenze. Da drüben müsst ihr kehren und Karl kehrt hier auf dieser Seite.“ Georg gleich kampfesbereit: „Wehe, du kehrst deinen Dreck rüber zu uns.“ Nach allgemeinem Gelächter beginnt Karl nun ebenfalls mit der Arbeit. Dabei schiebt er zunächst Blätter, Steinchen und Sand zu Häufchen zusammen. Die anderen sehen das und folgen seinem Beispiel. Als der Straßenrand sauber ist, kehren alle ihre Häufchen nur noch in eine Richtung – nämlich hin zur künstlichen Grenze. Die Freunde bewegen sich allmählich aufeinander zu, beäugen sich dabei und grinsen, je näher sie sich kommen. Es knistert regelrecht und jeder überlegt, was man denn nun als Blödsinn machen könnte. Als sich alle Auge in Auge gegenüber stehen, schiebt Georg seinem Bruder den Kehricht so schnell hin, dass er einen Teil davon in die Schuhe bekommt.
- 30 Georg: „Oh, entschuldige, ich wollte dich nicht dreckig machen.“ Franz schiebt in Windeseile seinen zusammengekehrten Abfall Georg in die Schuhe: “Ich wollte dich auch nicht dreckig machen, aber der Wind ist so heftig.“ Karl macht das Blasen des Windes nach und allgemeines Gelächter folgt. Die Idee für einen Blödsinn ist geboren und der nimmt nun seinen Lauf. Fred greift ebenfalls in den Kampf ein und schiebt seinen Kehricht in Richtung Georg und Franz. Sein mit harten Borsten bestückter Besen eignet sich ganz besonders, den Dreck den anderen in die Schuhe zu schieben. Die drei sind schon reichlich verschmutzt und hören für Sekunden mit dem Dreckschieben auf, weil sie kaum noch aus den Augen sehen können. Georg grinsend: „Also der Wind, der bläst heute sehr stark. Ausgerechnet rüber zum Karl.“ Wie auf Kommando wird nun Karl von den anderen attackiert, während er den Wind erneut aufleben lässt. Animiert von Karls Geräuschkulisse schieben die anderen ihren Dreck so schnell sie können dem Karl in die Schuhe. Karl sieht dies als „Kriegserklärung“ an und schiebt blitzschnell den Dreck wieder zurück. Im Nu wird aus dem Hin und Her eine kleine Schlacht. Karl bekommt eine volle Ladung direkt auf Hemd und Hose. Mit einem „Juhu!“ hebt er einen Teil des Drecks vom Boden auf und wirft ihn den anderen über den Kopf, sodass sie sich die Augen reiben und den Staub aus dem Mund herausspucken müssen. Alle sind inzwischen von oben bis unten voller Staub, Blätter und Strohhalme. Die Blätter sind in den Haaren verteilt und genau diesen Anblick finden sie besonders lustig. Georg: „Seit wann wachsen euch Blätter auf dem Kopf? Na klar, ihr seid Holzköpfe!“
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Verlagswort Wir freuen uns sehr, dass wir für unseren Autor Dieter Reinwand, den Traum vom eigenen Buch Wirklichkeit werden lassen konnten und bedanken uns herzlich für das entgegengebrachte Vertrauen sowie das größte Gut eines Schreibenden – das Manuskript, welcher Idee durch dieses Buch nun Leben eingehaucht wurde. "musiKARLisch …fränkisch spitzbübische Wortspiele" ist ein berührendes Buch, das von der fränkischen Heimat des Autors vom Leben inmitten der 60iger Jahre erzählt. Insbesondere auf dem Lande erfordert es von den Menschen viel Kraft und Durchhaltevermögen ein vernünftiges Leben zu ermöglichen. In so einem Umfeld ist es nicht immer einfach, wenn Kinder ständig Unsinn machen, wenn Musik, die kaum unterschiedlicher sein kann, die Harmonie in der Familie stört, wenn eine Liebe ins Spiel kommt, die sich ungeplant entwickelt. Und wenn dazu noch ein Kind durch seine leichte Behinderung – oder einseitige Begabung – nicht immer alles versteht. Ist der Anfang der Erzählung noch von Harmonie geprägt, entwickelt sich eine Geschichte mit einem extremen Auf und Ab der Gefühle. Dabei wurden alle Personen mit Ausnahme der Familie Tauber so geschildert, wie sie der Autor selbst erlebt hat. Seine eigene Geschichte ist mit dem Namen Georg verbunden. Lassen Sie sich entführen in die fränkischen 60iger und berühren von den musikalischen Tönen, die zwischen den Zeilen schwingt. Vielen Dank für den Erwerb von: "musiKARLisch …fränkisch spitzbübische Wortspiele", und dass wir durch dieses Buch Ihr Leseinteresse wecken durften, auch im Namen des Autors. "musiKARLisch …fränkisch spitzbübische Wortspiele" ist in gedruckter Form als Buch und elektronischer Form als eBook erhältlich. Das Buch ist im Buchhandel unter der ISBN 978-3-86483066-2 für 17,95 € zu beziehen, das eBook unter der ISBN 978-3-86483-065-5 für 9,95 € beim Autor und beim Verlag art of arts, z.B. im online Buchshop www.artofbookshop.com bei amazon, weltweit bestellbar im Buchhandel oder auf www.dieterreinwand.webnode.com der Buchhomepage der Autors.
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- 348 Das eine Volk und sein energetischer Kalender Seelenschreie Stich ins Herz Ich kann mehr als nur ... Mezedes Fundstücke am Rande der Straße Flucht aus Bern Die griechische Seele suchend Sophia und das Lächeln Im Herzensgarten Ankommen beim Licht Manifest zum Widerstand Fet(t)a ... kann auch anders 1-2-3 für jeden was dabei Kreta kulinarisch Poesie trifft Kunst Maria kocht griechisch The Catalyst for Life Intrinsische Erinnerungen Im Philosophiegarten KlarTraum –Symphonie des Globalen Aufwachens Trauriges Happy-End musiKARLisch
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… dieses Werk besteht aus 346 Seiten, 89.255 Wörtern, 543.393 Zeichen. "musiKARLisch …fränkisch spitzbübische Wortspiele" von Dieter Reinwand, der seine Worte durch dieses Buch der Öffentlichkeit präsentiert. Die Texte sind urheberrechtlich geschützt (c) 2018 - art of arts ® Beiträge gemäß der neuen Deutschen Rechtschreibung. Für Druckfehler keine Haftung.