5*
GEBRAUCHSANWEISUNG F R DIESE BIBEL
Der Bibeltext Die »Gute Nachricht Bibel« ist eine bersetzung der Heiligen Schrift aus den Ursprachen in ein modernes, einfaches Deutsch. ber den besonderen Charakter der bersetzung und ihr Entstehen informiert das Nachwort im Anhang (Seite 441). Die Abschnitts berschriften sind von den bersetzern hinzugef gt worden. W rter in Klammern sind erl uternde Zus tze. Die Schreibung der Personen- und Ortsnamen folgt den Loccumer Richtlinien f r die einheitliche Schreibung biblischer Namen, die in evangelisch-katholischer Zusammenarbeit aufgestellt worden sind. Ein kleiner hochgestellter Kreis ( ) im Text verweist auf die Anmerkungen zum Bibeltext im Anhang. Man findet dort wichtige abweichende Lesarten der handschriftlichen berlieferung. Der Gottesname im Bibeltext (HERR) Der hebr ische Gottesname JHWH (fr her als »Jehova« gedeutet) wird nach altem Brauch durch das Ersatzwort »Herr« wiedergegeben. Dieses
wird in einer besonderen Schriftart gedruckt (HERR), zur Unterscheidung von den F llen, in denen im hebr ischen Text selbst das Wort »Herr« (im Sinn von Gebieter, Herrscher oder als H flichkeitsanrede) steht. Vergleichsstellen zum Bibeltext Wenn ganze Abschnitte in anderen biblischen B chern gleich oder hnlich berliefert sind, wird darauf in kleinem Druck unter der Abschnitts berschrift hingewiesen. Die verwendeten Abk rzungen sind auf Seite 8* erkl rt. Wo finde ich was? Das Inhaltsverzeichnis auf den folgenden Seiten folgt der Anordnung der biblischen B cher. Wer rasch ein bestimmtes Buch finden will, kann das Abk rzungsverzeichnis auf Seite 8* benutzen, das jeweils in der 2. Spalte die einzelnen B cher in alphabetischer Reihenfolge auff hrt. Ein berblick ber bekannte und wichtige Bibeltexte findet sich nach dem Abk rzungsverzeichnis. Eine rasche Orientierung ber den Inhalt der einzelnen biblischen B cher gibt die Inhalts bersicht jeweils vor Beginn des Buches.
9*
WO FINDE ICH WAS? (N = Neues Testament, eigene Seitenz hlung!)
Biblische Quellen des christlichen Lebens Feste im Kirchenjahr Weihnachten Lk 2,1-20 N 97 Mt 2,1-12 N 4 Karwoche Mk 14---15 N 85 Lk 22---23 N 143 Joh 18---19 N 184 Ostern Lk 24 N 149 Joh 20---21 N 189 Himmelfahrt Apg 1,6-11 N 193 Pfingsten Apg 2 N 195
Bergpredigt mit Seligpreisungen Christus begegnet uns im Mitmenschen Schwerter zu Pflugscharen Soziale Gerechtigkeit
Mt 5---7 N 8 Mt 25,31-46 N 49 Jes 2,1-4 960 Lev 19,9-18.33-36 159 Jak 5,1-6 N 391
Hoffnung auf das Friedensreich Jes 65,16b-25 Gebete und Lieder 1033 (Gebete f r bestimmte Anl sse siehe Seite 717) Sach 9,9-10 1281 Gottes Liebe Vaterunser Mt 6,9-13 N 11 Segen Num 6,22-27 in Christus R m 8,28-39 N 260 184 Lobgesang Marias 1 Joh 4,7-21 N 408 (Magnificat) Lk 1,46-55 N 95 Frieden mit Gott R m 3,21-26 Der Herr ist mein Hirt Ps 23 740 N 252 R m 5,1-11 Großer Dankpsalm Ps 103 840 N 255 2 Kor 5,14-21 Gottes Hoheit N 303 und die W rde des Menschen Ps 8 724 Das ewige Wort Joh 1 N 152 Der gute Hirt Joh 10,1-30 Vergebung N 171 der Schuld Ps 51 776 Weg und Wahrheit Joh 14,6 N 179 Fundamente des Glaubens Christus, das und Lebens Leben Joh 11,25 N 173 Das tat er Die Zehn Gebote Ex 20,1-17 102 f r uns Jes 52,13---53,12 Das wichtigste Gebot Mt 22,34-40 N 42 1020 Phil 2,5-11 N 333
1 MOSE/GENESIS 1
3
DAS ERSTE BUCH MOSE (GENESIS)
DIE URGESCHICHTE VON WELT UND MENSCH (Kapitel 1---11)
Inhalts bersicht Die Urgeschichte von Welt und Mensch Kap 1---11 Die Erschaffung der Welt 1---2 Paradies und Verlust des Paradieses 3--- 4 Von Adam bis Noach 4---5 Noach und die Sintflut 6---9 Ausbreitung der Menschheit 10 Der babylonische Turm. Sem bis Abraham 11 Die V ter und M tter Israels 12---36 Abrahams Berufung und Segnung 12---18 Untergang von Sodom und Gomorra 19 Geburt Isaaks und Pr fung Abrahams 21---22 Isaak und Rebekka 24---26 Jakob erlangt den Erstgeburtssegen 27 Jakob bei Laban, seine Frauen und S hne 28---31 Jakobs R ckkehr 32---35 Die Nachkommen von Esau 36 Josef und seine Br der 37---50 Josefs wunderbarer Aufstieg 37--- 41 Die Erprobung der Br der 42--- 45 Die Nachkommen Jakobs in gypten 46---50
Die Erschaffung der Welt Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Die Erde war noch leer und de, / Dunkel bedeckte sie und wogendes Wasser, / und ber den Fluten schwebte Gottes Geist.
1
3 Da sprach Gott: »Licht entstehe!«,
/ und das Licht strahlte auf. 4 Und Gott sah das Licht an: Es war gut. Dann trennte Gott das Licht von der Dunkelheit / 5 und nannte das Licht Tag, / die Dunkelheit Nacht. Es wurde Abend und wieder Morgen: / der erste Tag. 6 Dann sprach Gott:
/ »Im Wasser soll ein Gew lbe entstehen, / eine Scheidewand zwischen den Wassermassen!« 7 So geschah es: Gott machte ein Gew lbe / und trennte so das Wasser unter dem Gew lbe / von dem Wasser, das dar ber war. 8 Und Gott nannte das Gew lbe Himmel. Es wurde Abend und wieder Morgen: / der zweite Tag.
4
1 MOSE/GENESIS 1
9 Dann sprach Gott:
/ »Das Wasser unter dem Himmelsgew lbe / soll sich alles an einer Stelle sammeln, damit das Land hervortritt.« So geschah es. 10 Und Gott nannte das Land Erde, / die Sammlung des Wassers nannte er Meer. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 11 Dann sprach Gott:
/ »Die Erde lasse frisches Gr n aufsprießen, / Pflanzen und B ume von jeder Art, / die Samen und samenhaltige Fr chte tragen!« So geschah es: 12 Die Erde brachte frisches Gr n hervor, / Pflanzen jeder Art mit ihren Samen / und alle Arten von B umen / mit samenhaltigen Fr chten. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 13 Es wurde Abend und wieder Morgen: / der dritte Tag. 14 Dann sprach Gott:
/ »Am Himmel sollen Lichter entstehen, / die Tag und Nacht voneinander scheiden, / leuchtende Zeichen, / um die Zeiten zu bestimmen: / Tage und Feste und Jahre. / 15 Sie sollen am Himmelsgew lbe leuchten, / damit sie der Erde Licht geben.« So geschah es: 16 Gott machte zwei große Lichter, / ein gr ßeres, das den Tag beherrscht, / und ein kleineres f r die Nacht, / dazu auch das ganze Heer der Sterne. 17 Gott setzte sie an das Himmelsgew lbe, / damit sie der Erde Licht geben, / 18 den Tag und die Nacht regieren / und Licht und Dunkelheit voneinander scheiden. Und Gott sah das alles an: Es war gut.
19 Es wurde Abend und wieder
Morgen: / der vierte Tag. 20 Dann sprach Gott:
/ »Das Wasser soll von Leben wimmeln, / und in der Luft sollen V gel fliegen!« 21 So schuf Gott die Seeungeheuer / und alle Arten von Wassertieren, / ebenso jede Art von V geln / und gefl gelten Tieren. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 22 Und Gott segnete seine Gesch pfe und sagte: / »Seid fruchtbar, vermehrt euch / und f llt die Meere, / und ihr V gel, vermehrt euch auf der Erde!« 23 Es wurde Abend und wieder Morgen: / der f nfte Tag. 24 Dann sprach Gott:
/ »Die Erde soll Leben hervorbringen: / alle Arten von Vieh und wilden Tieren / und alles, was auf der Erde kriecht.« So geschah es. 25 Gott machte die wilden Tiere und das Vieh / und alles, was auf dem Boden kriecht, / alle die verschiedenen Arten. Und Gott sah das alles an: Es war gut. 26 Dann sprach Gott:
/ »Nun wollen wir Menschen machen, / ein Abbild von uns, das uns hnlich ist! / Sie sollen Macht haben ber die Fische im Meer, / ber die V gel in der Luft, / ber das Vieh und alle Tiere auf der Erde / und ber alles, was auf dem Boden kriecht.« 27 So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, / als Gottes Ebenbild schuf er sie / und schuf sie als Mann und als Frau. 28 Und Gott segnete die Menschen / und sagte zu ihnen: / »Seid fruchtbar
1 M O S E / G E N E S I S 1.2 und vermehrt euch! / F llt die ganze Erde und nehmt sie in Besitz! / Ich setze euch ber die Fische im Meer, / die V gel in der Luft / und alle Tiere / die auf der Erde leben, / und vertraue sie eurer F rsorge an.« 29 Weiter sagte Gott zu den Men-
schen: / »Als Nahrung gebe ich euch die Samen der Pflanzen / und die Fr chte, die an den B umen wachsen, / berall auf der ganzen Erde. 30 Den Landtieren aber und den V geln / und allem, was auf dem Boden kriecht, / allen Gesch pfen, die den Lebenshauch in sich tragen, / weise ich Gr ser und Bl tter zur Nahrung zu.« So geschah es. 31 Und Gott sah alles an, was er
geschaffen hatte, / und sah: Es war alles sehr gut. Es wurde Abend und wieder Morgen: / der sechste Tag. So entstanden Himmel und Erde / mit allem, was lebt. 2Am siebten Tag hatte Gott sein Werk vollendet / und ruhte von aller seiner Arbeit aus. 3 Und Gott segnete den siebten Tag / und erkl rte ihn zu einem heiligen Tag, / der ihm geh rt, / denn an diesem Tag ruhte Gott, / nachdem er sein Sch pfungswerk vollbracht hatte.
2
4a Dies ist die Geschichte der Entstehung von Himmel und Erde; / so hat Gott sie geschaffen.
Der Mensch im Garten Eden (Das Paradies) 4bAls Gott, der HERR, Erde und Himmel machte, 5 gab es zun chst noch
5
kein Gras und keinen Busch in der Steppe; denn Gott hatte es noch nicht regnen lassen. Es war auch noch niemand da, der das Land bearbeiten konnte. 6 Nur aus der Erde stieg Wasser auf und tr nkte den Boden. 7 Da nahm Gott, der HERR, Staub von der Erde, formte daraus den Menschen und blies ihm den Lebensatem in die Nase. So wurde der Mensch ein lebendes Wesen. 8 - 9 Dann legte Gott im Osten, in der Landschaft Eden, einen Garten an. Er ließ aus der Erde alle Arten von B umen wachsen. Es waren pr chtige B ume und ihre Fr chte schmeckten gut. Dorthin brachte Gott den Menschen, den er gemacht hatte. In der Mitte des Gartens wuchsen zwei besondere B ume: der Baum des Lebens, dessen Fr chte Unsterblichkeit schenken, und der Baum der Erkenntnis, dessen Fr chte das Wissen verleihen, was f r den Menschen gut und was f r ihn schlecht ist. 10 In Eden entspringt ein Strom. Er bew ssert den Garten und teilt sich dann in vier Str me. 11 Der erste heißt Pischon; er fließt rund um das Land Hawila, wo es Gold gibt. 12 Das Gold dieses Landes ist ganz rein, außerdem gibt es dort kostbares Harz und den Edelstein Karneol. 13 Der zweite Strom heißt Gihon; er fließt rund um das Land Kusch. 14 Der dritte Strom, der Tigris, fließt stlich von Assur. Der vierte Strom ist der Eufrat. 15 Gott, der HERR, brachte also den Menschen in den Garten Eden. Er bertrug ihm die Aufgabe, den Garten zu pflegen und zu sch tzen. 16 Weiter sagte er zu ihm: »Du darfst von allen B umen des Gartens essen, 17 nur nicht vom Baum der Erkenntnis. Sonst musst du sterben.«
6
1 M O S E / G E N E S I S 2.3 Die Erschaffung der Frau
18 Gott,
der HERR, dachte: »Es ist nicht gut, dass der Mensch so allein ist. Ich will ein Wesen schaffen, das ihm hilft und das zu ihm passt.« 19 So formte Gott aus Erde die Tiere des Feldes und die V gel. Dann brachte er sie zu dem Menschen, um zu sehen, wie er jedes Einzelne nennen w rde; denn so sollten sie heißen. 20 Der Mensch gab dem Vieh, den wilden Tieren und den V geln ihre Namen, doch unter allen Tieren fand sich keins, das ihm helfen konnte und zu ihm passte. 21 Da versetzte Gott, der HERR, den Menschen in einen tiefen Schlaf, nahm eine seiner Rippen heraus und f llte die Stelle mit Fleisch. 22Aus der Rippe machte er eine Frau und brachte sie zu dem Menschen. 23 Der freute sich und rief: »Endlich! Sie ist s! Eine wie ich! Sie geh rt zu mir, denn von mir ist sie genommen.« 24 Deshalb
verl sst ein Mann Vater und Mutter, um mit seiner Frau zu leben. Die zwei sind dann eins, mit Leib und Seele. 25 Die beiden waren nackt, aber sie sch mten sich nicht voreinander.
Die Menschen m ssen den Garten Eden verlassen Die Schlange war das kl gste von allen Tieren des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte. Sie fragte die Frau: »Hat Gott wirklich gesagt: ›Ihr d rft die Fr chte von den B umen im Garten nicht essen‹?« 2 »Nat rlich d rfen wir sie essen«, erwiderte die Frau, 3 »nur nicht die
3
Fr chte von dem Baum in der Mitte des Gartens. Gott hat gesagt: ›Esst nicht davon, ber hrt sie nicht, sonst m sst ihr sterben!‹« 4 »Nein, nein«, sagte die Schlange, »ihr werdet bestimmt nicht sterben! 5Aber Gott weiß: Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen k nnen.« 6 Die Frau sah den Baum an: Seine Fr chte mussten k stlich schmecken, sie anzusehen war eine Augenweide und es war verlockend, dass man davon klug werden sollte! Sie nahm von den Fr chten und aß. Dann gab sie auch ihrem Mann davon und er aß ebenso. 7 Da gingen den beiden die Augen auf und sie merkten, dass sie nackt waren. Deshalb flochten sie Feigenbl tter zusammen und machten sich Lendenschurze. 8Am Abend, als es k hler wurde, h rten sie, wie Gott, der HERR, durch den Garten ging. Da versteckten sich der Mensch und seine Frau vor Gott zwischen den B umen. 9Aber Gott rief nach dem Menschen: »Wo bist du?« 10 Der antwortete: »Ich h rte dich kommen und bekam Angst, weil ich nackt bin. Da habe ich mich versteckt!« 11 »Wer hat dir gesagt, dass du nackt bist?«, fragte Gott. »Hast du etwa von den verbotenen Fr chten gegessen?« 12 Der Mensch erwiderte: »Die Frau, die du mir an die Seite gestellt hast, gab mir davon; da habe ich gegessen.« 13 Gott, der HERR, sagte zur Frau: »Was hast du da getan?«
750
P S A L M 31.32 Doch du hast mich geh rt, als ich um Hilfe schrie. 24 Liebt den Herrn, ihr, die ihr ihm geh rt;
denn er sch tzt alle, die ihm die Treue halten. Doch wer sich ber ihn erhebt, bekommt seinen Zorn zu sp ren. 25 Ihr, die ihr auf den HERRN vertraut, seid stark, fasst Mut! Freude ber die Vergebung der Schuld
32
Ein Gedicht Davids. Freuen d rfen sich alle, denen Gott ihr Unrecht vergeben und ihre Verfehlungen zugedeckt hat! 2 Freuen d rfen sich alle, denen der HERR die Schuld nicht anrechnet und deren Gewissen nicht mehr belastet ist! 3 HERR,
erst wollte ich meine Schuld verschweigen; doch davon wurde ich so krank, dass ich von fr h bis sp t nur st hnen konnte. 4 Ich sp rte deine Hand bei Tag und Nacht; sie dr ckte mich zu Boden, ließ meine Lebenskraft entschwinden wie in der schlimmsten Sommerd rre. 5 Darum entschloss ich mich, dir meine Verfehlungen zu bekennen. Was ich getan hatte, gestand ich dir; ich verschwieg dir meine Schuld nicht l nger. Und du --- du hast mir alles vergeben! 6 Deshalb soll jeder, der dir die Treue h lt,
zu dir beten, wenn er in Not ger t. Wenn sie ihn dann bedr ngt wie eine Flut, wird sie ihn nicht verschlingen k nnen. 7 Bei dir finde ich Schutz; du h ltst die Not von mir fern und l sst mich jubeln ber meine Rettung. 8 Der HERR hat mir geantwortet:
»Ich sage dir, was du tun sollst, und zeige dir den richtigen Weg.
754
P S A L M 34.35 21 Er bewahrt ihn so unversehrt,
dass ihm kein Knochen gebrochen wird. 22 Doch wer Unrecht tut,
den bringt sein Unrecht um. Wer die Vertrauten des HERRN hasst, wird seiner Strafe nicht entgehen. 23 Der HERR rettet das Leben aller,
die bei ihm Schutz suchen; sie haben kein Unheil zu f rchten.
Gott nimmt die Schwachen in Schutz
35
Von David. HERR, sprich sie schuldig, die mich beschuldigen; tritt meinen Gegnern entgegen! 2 Nimm Schild und Waffen, komm und hilf mir! 3 Z cke die Lanze, versperre den Weg, dass meine Verfolger mich nicht erreichen! Gib mir die Zusage, dass du mir hilfst! 4 Schimpf und Schande ber alle,
die mir ans Leben wollen! Zur ckweichen m ssen sie und sich sch men, alle, die B ses gegen mich planen! 5 Sie sollen zerstieben wie Spreu im Wind, wenn der Engel des HERRN sie davontreibt. 6 Ihr Weg soll dunkel und schl pfrig sein, wenn der Engel des HERRN ihnen nachjagt. 7 Ohne Ursache haben sie mir Fallen gestellt, ein Loch gegraben und mit einem Netz verdeckt. 8 Ganz unerwartet treffe sie das Unheil! Sie sollen sich in ihrem Netz verfangen und in die eigene Grube st rzen! 9 Ich aber werde jubeln und mich freuen,
weil mir der HERR geholfen hat. 10Aus tiefstem Herzen will ich zu ihm sagen:
»HERR, keiner ist wie du! Du hilfst dem Schwachen gegen den Starken, du sch tzt den Wehrlosen und Armen vor dem, der ihn berauben will.«
58
MARKUS 1
DIE GUTE NACHRICHT NACH MARKUS (Markus-Evangelium)
Inhalts bersicht Der Anfang der Guten Nachricht Kap 1 Jesus wirkt in Galil a 1--- 8 Jesus auf dem Weg nach Jerusalem 8---10 Auseinandersetzungen in Jerusalem 11---12 Rede ber das Ende der Welt 13 Leiden, Tod und Auferstehung von Jesus 14---16
DER ANFANG DER GUTEN NACHRICHT (1,1-13) Wie es anfing In diesem Buch ist aufgeschrieben, wie die Gute Nachricht von Jesus Christus, dem Sohn Gottes, ihren Anfang nahm.
1
Johannes der T ufer tritt auf und k ndigt Christus an (Mt 3,1-12; Lk 3,1-18; Joh 1,19-28) 2 Es
begann, wie es im Buch des Propheten Jesaja angek ndigt wurde:
3 In der W ste ruft einer:
/ ›Macht den Weg bereit, auf dem der Herr kommt! / Ebnet ihm die Straßen!‹«
4 Dies
traf ein, als der T ufer Johannes in der W ste auftrat und den Menschen verk ndete: »Kehrt um und lasst euch taufen, denn Gott will euch eure Schuld vergeben!« 5Aus dem ganzen Gebiet von Jud a und aus Jerusalem str mten die Leute in Scharen zu ihm hinaus, bekannten ffentlich ihre S nden und ließen sich von ihm im Jordan taufen. 6Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und um die H ften einen Ledergurt; er lebte von Heuschrecken und dem Honig wilder Bienen. 7 Er k ndigte an: »Nach mir kommt der, der m chtiger ist als ich. Ich bin nicht einmal gut genug, mich zu b cken und ihm die Schuhe aufzubinden. 8 Ich habe euch mit Wasser getauft; er wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.« Jesus l sst sich taufen und wird auf die Probe gestellt (Mt 3,13-- 4,11; Lk 3,21-22; 4,1-13; Joh 1,32-34) 9 Zu
»›Ich sende meinen Boten vor dir her‹, sagt Gott, / ›damit er den Weg f r dich bahnt.‹
dieser Zeit geschah es: Jesus kam aus Nazaret in Galil a zu Johannes und ließ sich von ihm im Jordan taufen. 10Als er aus dem Wasser
59
MARKUS 1 stieg, sah er, wie der Himmel aufriss und der Geist Gottes wie eine Taube auf ihn herabkam. 11 Und eine Stimme aus dem Himmel sagte zu ihm: »Du bist mein Sohn, dir gilt meine Liebe, dich habe ich erw hlt.« 12 Gleich danach trieb der Geist Gottes Jesus in die W ste. 13 Dort blieb er vierzig Tage und wurde vom Satan auf die Probe gestellt. Er lebte mit den wilden Tieren zusammen, und die Engel Gottes versorgten ihn. JESUS WIRKT IN GALIL A (1,14 --- 8,26) Jesus beginnt sein Wirken (Mt 4,12-17; Lk 4,14-15) 14 Nachdem
man Johannes ins Gef ngnis geworfen hatte, kam Jesus nach Galil a zur ck und verk ndete im Auftrag Gottes: 15 »Es ist so weit: Jetzt wird Gott seine Herrschaft aufrichten und sein Werk vollenden. ndert euer Leben und glaubt dieser guten Nachricht!«
Jesus beruft vier Fischer zu J ngern (Mt 4,18-22; Lk 5,1-11) 16Als
Jesus am See von Galil a entlangging, sah er Simon und seinen Bruder Andreas, wie sie gerade ihr Netz auswarfen; sie waren Fischer. 17Jesus sagte zu ihnen: »Kommt, folgt mir! Ich mache euch zu Menschenfischern.« 18 Sofort ließen sie ihre Netze liegen und folgten ihm. 19Als Jesus ein kleines St ck weiterging, sah er Jakobus, den Sohn von Zebed us, und seinen Bruder Johannes. Sie saßen gerade im Boot und besserten die Netze aus. 20Jesus rief sie, und sie ließen ihren Vater Zebed us mit den Gehilfen im Boot zur ck und folgten ihm.
Jesus zeigt seine Macht (Lk 4,31-37) 21 Sie
gingen weiter und kamen miteinander nach Kafarnaum, und gleich am Sabbat ging Jesus in die Synagoge. Dort sprach er zu den Versammelten. 22 Sie waren von seinen Worten tief beeindruckt; denn er lehrte wie einer, der Vollmacht von Gott hat --ganz anders als die Gesetzeslehrer. 23 In ihrer Synagoge war ein Mann, der von einem b sen Geist besessen war. Er schrie: 24 »Was haben wir mit dir zu schaffen, Jesus von Nazaret? Du bist doch nur gekommen, um uns zu vernichten! Ich weiß genau, wer du bist: Du bist der, der an Gottes Heiligkeit teilhat!« 25 Drohend sagte Jesus zu dem b sen Geist: »Schweig und fahr aus von diesem Menschen!« 26 Da zerrte der Geist den Mann hin und her und fuhr aus mit lautem Geschrei. 27 Die Leute erschraken alle und fragten einander: »Was hat das zu bedeuten? Er hat eine ganz neue Art zu lehren --- wie einer, dem Gott Vollmacht gegeben hat! Er befiehlt sogar den b sen Geistern und sie gehorchen ihm.« 28 Wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Kunde von Jesus ringsum in Galil a. Jesus heilt die Schwiegermutter von Petrus und viele andere Menschen (Mt 8,14-17; Lk 4,38-41) 29 Sie
verließen die Synagoge und gingen in das Haus von Simon und Andreas. Auch Jakobus und Johannes kamen mit. 30 Die Schwiegermutter Simons lag mit Fieber im Bett, und gleich, als sie ins Haus kamen, sagten sie es Jesus. 31 Er ging zu ihr, nahm sie bei