hänssler CLASSIC
Flute Concertos KV 314/ 313/ 299 No. 94.002
W O L F G A N G
A M A D E U S
M O Z A R T (1756 – 1791)
FLUTE CONCERTO KV 314 D-Dur/ D Major/ rè majeur FLUTE CONCERTO KV 313 G-Dur/ G Major/ sol majeur CONCERTO FOR FLUT AND HARP KV 299 C-Dur/ C Major/ ut majeur
Kammerorchester arcata stuttgart
Raffaele Trevisani Flöte/ Flute/ Flute
Luisa Prandina Harfe/ Harp/ Harpe
Patrick Strub
1
hänssler CLASSIC
DEUTSCH
nur knapp die Hälfte des Honorars, was seinen Zorn erregt. Aus heutiger Sicht haben wir zwar dafür volles Verständnis, verstehen aber auch die Reaktion des »Holländers«, denn Mozart hat ihn zweifach betrogen: das erste Flötenkonzert in G-Dur (hier als zweites Konzert eingespielt) wurde wohl bereits im Juli 1777 zum Namenstag der Schwester Nannerl als »Flaute traverse Concert« komponiert und das zweite, das Flötenkonzert in D-Dur, war in der gerade laufenden Saison schon mehrfach als Oboenkonzert in C-Dur von dem Mannheimer Oboisten Friedrich Ramm äußerst erfolgreich aufgeführt worden und hatte beim Publikum nach Aussagen Mozarts »einen großen Lärm« gemacht. Komponiert hatte es Mozart vermutlich für den italienischen Oboisten Ferlendis, der ein Jahr lang der Mannheimer Hofkapelle angehörte. Hastig brachte Mozart vor allem in der Solostimme ein paar Veränderungen an und ließ den »Holländer« (so nannte er Dejean in seinen Briefen) ohne die versprochenen KonzertOriginale ziehen. Vater Mozart war gar nicht zufrieden mit seinem Sohn, dessen Lieblingsinstrument ab diesem Jahr die Klarinette war, deren warmen Klang er in Mannheim so richtig schätzen gelernt hatte. Das vorwärtsdrängende Kopf-thema des ersten Satzes mit seinen Sekundvorhalten und Synkopen reserviert Mozart für das Orchester, das zweite Thema – sein Kennzeichen sind zwei fallende Dreiklänge – wird am Ende der Exposition von der Flöte aufgegriffen und selbständig fortgeführt. Klavierspieler werden möglicherweise versucht sein, mitzupfeifen, verwendet Mozart dieses Thema doch später noch einmal in der Klaviersonate C–Dur KV 545. Auf die Durchführung freuen sich besonders die tiefen Streicher: sie dürfen über lange Strecken hinweg pausieren und dem Voranschreiten der Musik lauschen. Auch der zweite Satz (in Sonatenhauptsatzform ohne Durchführung) ist auf dieselbe Weise sparsam instrumentiert und lebt vom Kontrast zweier Themen. Der dritte Satz spiegelt vortrefflich Mozarts Lebensgefühl während der ersten Mannheimer Monate wider.
Konzert für Flöte und Orchester D-Dur KV 314 Bevor wir an dieser Stelle gerade diejenigen deprimierenden Nachrichten aus musikwissenschaftlichen Kreisen zitieren, die Mozarts Flötenkonzerte als die am wenigsten inspirierten von allen seinen Instrumentalkonzerten charakterisieren, nehmen wir lieber eine andere, leicht begründbare Position ein und finden diese Konzerte besonders beeindruckend, weil es uns immer wieder erstaunt, wie es Mozart möglich war, für ein Instrument, das er in jungen Jahren nicht sonderlich mochte, und dazu in großer Zeit- und Liebesnot eine so schöne und unterhaltende Musik zu schreiben. Erkennen Sie die Melodie, die Ihnen Mozart in diesem Konzert zu Beginn des dritten Satzes, einem heiter-kecken Rondo, vorstellt? Sie wird 1782 im Singspiel Die Entführung aus dem Serail von Blond-chen in einer Arie gesungen werden auf den Text »Welche Wonne, welche Lust...«. Aber wir schreiben erst den Jahresanfang 1778, und Mozart befindet sich – bevor er nach Paris reisen wird – gerade in Mannheim und in höchsten Nöten. Einerseits paßt der Arientext zwar auch in diese Situation, denn Mozart hat eine von seiner Seite aus sehr heftige Liebesaffäre mit Aloysia Weber, der hochbegabten Sängerin und späteren Schwägerin. Ihr liegt er zu Füßen, ihr schreibt er Arien, sie fördert er in ihrer musikalischen Ausbildung. Das nimmt sie gerne hin, sonst macht sie ihm keine Hoffnungen. Andererseits hat er in dieser Situation verständlicherweise keine Zeit und offensichtlich noch weniger Lust, seinem Beruf als Komponist von Konzerten nachzugehen. Als ihm dann ein »reicher Holländer«, Ferdinand Dejean (auch de Jean geschrieben, übrigens nach jüngeren Erkenntnissen durchaus kein Holländer, sondern ein deutscher Arzt und Flötenliebhaber), »drei kleine, leichte und kurze Concertln und ein paar Quattro auf die Flöte" (so berichtet der Sohn dem Vater Leopold) in Auftrag gibt, kann er den im Februar abreisenden Mäzen mit »nicht mehr als zwei Concerti und drei Quartetti« bedienen und erhält dafür auch
Konzert für Flöte und 2
hänssler CLASSIC
abgelegt). Im übrigen ist es gerade die Originalgestalt des Satzes, die beweist, wie liebevoll Mozart den Flötenklang zu arrangieren weiß. Von Widerwillen gegen das Instrument ist in keinem Takt etwas zu bemerken.
Orchester G–Dur KV 313 200 Gulden sollte Mozart bekommen, wenn er bis zur Abreise des »Holländers« im Februar 1778 den oben geschilderten Auftrag erledigt gehabt hätte. Aber er hatte bis zu diesem Zeitpunkt halt nur zwei »Concertln« und drei Quartette fertig und erhielt nur 96 Gulden. Und die Konzerte waren nicht einmal eigens für Herrn Dejean geschrieben. Was wir für gerecht halten, empörte Mozart. Interessant ist es aber auch, daß er sein Versagen nicht nur mit Zeitmangel, sondern dazu mit schlechter Laune begründete. Er rechtfertigte sich vor dem gestrengen Herrn Vater: »Dann bin ich auch, wie Sie wissen, gleich stuff (=widerwillig), wenn ich immer für ein Instrument, das ich nicht leiden kann, schreiben soll.« So wie diese Einstellung Mozart am Ende seines Lebens doch nicht davon abhalten konnte, ausgerechnet eine Oper mit dem Titel Die Zauberflöte in Musik zu setzen, ist auch im Flötenkonzert in G-Dur die Aversion nicht hörbar. Mozart läßt den Flötisten alle Künste seines Instruments entfalten, soweit es das Instrument damals schon zuließ. Dejean konnte sich sicher sein, einen guten Ankauf gemacht zu haben. Die beiden Ecksätze atmen die heitere und festliche Stimmung der Salzburger Divertimenti und Serenaden. In der Exposition des ersten Satzes tauchen als Grundsubstanz immer wieder rhythmische Punktierungen auf, die an die einleitenden Marsch-Sätze der Serenaden erinnern. Danach gewinnen nach und nach muntere Spielfiguren die Oberhand, die die Virtuosität des Flötenspielers im rechten hellen Licht erscheinen lassen. Der letzte Satz erinnert an den Aufbau der Violinkonzerte. Das Menuett in Rondoform beginnt im durchsichtigen Triosatz (zwei Violinen, dazu die Flöte). Das achttaktige Material wird vom Orchester wiederholt. In den darauffolgenden Abschnitten erhält der Flötist immer wieder Gelegenheit, sein virtuoses Können zu zeigen. Ein kurzer Einschub in c-Moll retardiert den Verlauf und stellt eine gedankliche Verbindung zum langsamen zweiten Satz her. Den zweiten Satz des Konzertes, so wie er in dieser Einspielung erklingt, hielt Mozart wegen seiner Ernsthaftigkeit für seinen Kunden Dejean als für zu schwer verdaulich. Deshalb schrieb er ihm rasch einen einfacheren, auch im Aufbau konventionelleren (im Köchelverzeichnis unter Nr. 315
Konzert für Flöte, Harfe und Orchester C-Dur KV 299 Anfang Mai 1778 berichtet Mozart aus Paris dem Vater nach Salzburg, daß er der Tochter des Herzogs de Guines Kompositionsunterricht geben solle. Sehr rasch stellt er schon bei den einfachsten Übungen fest: »Sie hat gar keine gedancken. es kömmt nichts«. Die ausführliche Beschreibung der weiteren Unterweisung gehört zu den amüsantesten Briefstellen Mozarts. Zuvor hatte er wenigstens noch festgestellt, daß der Herzog »unvergleichlich« die Flöte spielte und sie »magnifique die Harpfe; sie hat sehr viell talent, und genie, besonders ein unvergleichliches gedächtnüß, indemm sie alle ihre stücke, deren sie wircklich 200 kann, auswendig spiellt.« Zwei Monate später nennt er seine Schülerin »von herzen dumm, und dann von herzen faul«. Da aber hatte er das vom Herzog de Guines in Auftrag gegebene Doppelkonzert schon vollendet. Die Anfangseuphorie war offenbar so stark, daß er das Werk in einem Zug komponierte. Statt ihn für die Lieferung und die 24 doppelstündigen Lektionen zu bezahlen, zog sich der Herzog aufs Land zurück. Auf Mozarts Intervention hin wollte ihn die Gouvernante des Hauses mit drei Louis d’or abspeisen mit der Bemerkung, er werde wohl damit zufrieden sein. Mozart tobte und wies das Geld, das nicht einmal die Höhe eines Trinkgeldes erreichte, empört zurück. Noch im Brief an den Vater spürt man die Erregung: »Der Mr: Le Duc hatte also keine Ehre im leib – und dachte das ist ein junger mensch, und nebst diesen ein dummer teutscher – wie alle franzosen von die teutschen sprechen – der wird also gar froh darum seyn – Der dumme teutsche war aber nicht froh darum – sondern nahme es nicht an – er wollte mir also für 2 Stunde eine stunde zahlen – und dieß aus egard, weil er schon 4 Monath ein Concert auf die flöte und harpfe von mir hat, welches er mir noch nicht bezahlt hat – ich warte also nur bis die hochzeit vorbey ist (seine Schülerin heiratete gerade), dann gehe ich zur gouvernante und begehre mein geld. was mir den größten verdruß 3
hänssler CLASSIC
sik. Vornehm geht es zu, aber trotzdem heiter und unbeschwert. Die Vielfalt der Veränderungen muß französischen Ohren besonders gut gefallen haben.
hier macht, ist, daß die dummen franzosen glauben ich seye noch sieben jahr alt weil sie mich in diesem alter gesehen haben – Das ist gewis wahr.« Mit dieser Sichtweise hatte Mozart nicht einmal unrecht. Vielerorts sah man in dem 22jährigen jungen Mann immer noch ein Wunderkind (auf dem Klavier) und nicht einen genialen Komponisten. Warum die Bewertung des Doppelkonzertes durch nachfolgende Generationen häufig so niedrig angesetzt wurde, ist nicht nachzuvollziehen. Einsichtig müßte sein, daß Mozart ein unterhaltsames Werk schaffen wollte. Was dabei herauskam, wird vom damaligen Publikum sehr wohl verstanden worden sein: ein Konzert voll instrumentalem Glanz, beachtlicher Virtuosität, voll spritzigem Esprit der Einfälle und von vollendeter »Clareté«. Und all das besitzt das Konzert natürlich auch heute noch. Daß Mozart später auch ganz eigensinnig gegen den Publikumsgeschmack zu schreiben wußte, zeigen seine späten Wiener Werke. In Paris jedoch war ihm alles daran gelegen, dem Publikum zu gefallen. Der erste Satz des Konzerts enthält gleich zwei in gleicher Weise bedeutsame Themen, dazu jene gravitätische Feierlichkeit, die französischen Ouvertüren zu eigen war. Wie eine Fanfare schwingt sich ein C-DurDreiklang aufwärts, dem ein in Synkopen aufsteigender, zwischen tiefen Streichern und Oboen aufgeteilter Unisonogang folgt. Auch das Seitenthema lebt von dem Kontrast zwischen Bläsern und Streichern. Nach einem marschartigen Tutti-Epilog setzen die Solisten ein. Äußerst geschickt setzt Mozart die Charakteristika der beiden Instrumente ein, läßt die Harfe Figurationen in kurzen Notenwerten und die Flöte weit schwingende Bögen spielen. Später übernimmt die Harfe einmal das Baßfundament über den in hohen Lagen spielenden Streichern. Immer wieder aber geraten die beiden Soloinstrumente in einen dichten Dialog. Im zweiten Satz in dreiteiliger Liedform nimmt Mozart mit einer herrlichen Melodie schon die Gefühlswelt der Romantik vorweg. Während die Bläser schweigen, schmiegen sich die Streicher mit sanften Akkorden an die Soloinstrumente an, die das Themenmaterial vielfältig durch Sequenzen und Diminuition verändern. Der letzte Satz symbolisiert durch die Verwendung der Gavotte-Form innerhalb des Rondos den höfischen Charakter der Mu-
Luisa Prandina studierte in Mailand Harfe und schloß dort mit Auszeichnung ab, als sie erst fünfzehn Jahre alt war. Sie hatte bereits mit zehn Jahren ihren ersten Wettbewerb gewonnen (den Bellini Preis), und war von da an bei vielen anderen nationalen und internationalen Wettbewerben erfolgreich. Luisa Prandina war Solo-Harfenistin in vielen bedeutenden Orchestern, so im Euopean Community Youth Orchestra (ECYO), dem Radio-Sinfonie-Orchester Frankfurt, dem Europäischen Kammerorchester, bei den Solisti Veneti. Mit letzteren tritt sie oft als Solistin auf. Seit 1992 hat sie die Stelle der Soloharfenistin des Teatro alla Scala in Mailand inne. Ebenfalls baut sie ihre Solokarriere damit auf, daß sie viel Kammermusik mit so hervorragenden Musikern wie Dora Schwarzberg und Yuri Bashmet spielt. Während Sie als Solistin beim Philharmonischen Orchester der Scala unter der Leitung von Riccardo Muti spielte, wurden viele Aufzeichnungen, u.a. für BMG Records und EMI gemacht. Der italienische Flötist Raffaele Trevisani studierte bei James Galway. Nachdem er vier Jahre bei dem Orchestra del Teatro alla Scala in Mailand gespielt hatte (1984 bis 1988), begann er mit großem Erfolg eine Solokarriere. Flötisten wie Jean Pierre Rampal, Julius Baker und Maxence Larrieu erkannten ebenfalls sein außergewöhnliches Talent. In Italien spielte er mit Orchestern wie »I Solisti Veneti«, »Orchestra da camera di Padova e del Veneto«, »I Pomeriggi Musicali di Milano«, »I Cameristi della Scala« und »I Solisti della Scala«. Seit vielen Jahren lädt man Trevisani nach Japan, USA, Südamerika und Europa zu Tourneen und Konzerten ein. Er spielte in der Suntory Hall, Bunkakaikan, in der Nikkei Hall in Tokio, in der Symphony Hall in Detroit, in der Trinity Church in New York, in der Wigmore Hall in London, in dem Memorial da America Latina in Sao Paolo etc. Außerdem nahm er an den wichtigsten Flöten-Festivals in Boston ’93, in Frankfurt ’95 und in Chicago ’97 teil.
4
hänssler CLASSIC
nalen Philharmonie Estland und dem Kammerorchester Tallin in Konzerten, auf Tourneen und für Rundfunk- und Fernsehaufnahmen zusammen. Einen besonderen Schwerpunkt legt Strub auf die Förderung junger Musiker. Als vielgefragter Gast-dirigent an deutschen und austra-lischen Musikhochschulen, auf den großen internationalen Festivals in Banff/Canada und Sewanee/ USA, auf Tourneen mit dem Australian Youth Orchestra, als Juror bei Musikfestivals in Australien und in den USA, sowie als Leiter der ersten Orchesterakademie in Melbourne verwirklicht er dieses Anliegen.
Aufnahmen machte er für das italienische Radio (RAI), das japanische Radio (NHK), das RAI Televison in New York, die englische BBC und das brasilianische Fernsehen. Eine Serie von Duo-Konzerten mit Maxence Larrieu und James Galway spielte Trevisani für das italienische Fernsehen ein. Zusammen mit seiner Frau, der Pianistin Paola Girardi, nahm er zwei CDs für Flöte und Klavier auf.
Patrick Strub stammt aus einer Musikerfamilie. Er studierte zunächst Musikwissenschaft und Psychologie in München, anschließend Violine in Hamburg und Rom. Neben dem Violinstudium erhielt er bei Wilhelm Brückner-Rüggeberg in Hamburg und bei Franco Ferrara in Siena seine Dirigentenausbildung. In Siena wurde ihm das Ehrendiplom des internationalen Dirigentenkurses verliehen. 1984 gründete Strub das Kammerorchester arcata stuttgart, mit dem er inzwischen weit über 350 Konzerte im Inland und auf ausgedehnten Tourneen in Europa, Fern-ost und in Amerika gegeben hat. arcata stuttgart war mit seinem Dirigenten Patrick Strub auf vielen großen internationalen Festivals vertreten. Darüberhinaus zeugen zahlreiche Funk- und Fernsehmitschnitte sowie international sehr beachtete Platteneinspielungen von dieser fruchtbaren Zusammenarbeit. Seit 1986 wird Strub regelmäßig zu Gastdirigaten in die USA und nach Australien eingeladen. 1987 übernahm er kurzfristig als erster Gastdirigent eine durch 16 Städte führende USA- und Kanada-Tournee des Stuttgarter Kammerorchesters, der wegen ihres großen Erfolges 1988 eine weitere USA-Reise folgte. Neben Produktionen und Konzerten mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart arbeitet Patrick Strub unter anderem mit dem Stuttgarter Kammerorchester, der Württembergischen Philharmonie, der Nordwestdeutschen Philharmonie, den Nürnberger Symphonikern, dem Queensland Philharmonic Orchestra/Australien, dem City of Kobe Orchestra/Japan, den RadioSinfonieorchestern in Bratislava und in Krakau, der Slowakischen Philharmonie, der Staatsphilharmonie Ko*sice, der Cappella Istropolitana, dem Konzertverein Winterthur, dem Nationalen RadioSinfonieorchester Peking sowie der Natio-
Das Kammerorchester arcata stuttgart wurde 1984 von Patrick Strub zusammen mit 19 jungen, profes-sionellen Streichern gegründet. Durch sein schwungvolles und stilsicheres Musizieren erspielte sich das dynamische Ensemble schnell die Gunst des Publikums. Das Orchester begeistert durch seine kammermusikalische Flexibilität, seine spieltechnische Präzision und seinen spezifischen Klang. Sein Repertoire spannt den weiten Bogen vom frühen Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Inzwischen hat arcata stuttgart unter seinem Dirigenten Patrick Strub weit über 350 Konzerte gegeben. Mit seinen Erfolgen hat es sich einen festen Platz im Musikleben der Landeshauptstadt Stuttgart und ihrer Region erobert. Neben dieser intensiven Konzerttätigkeit vor allem im süddeutschen Raum unternahm das Orchester ausgedehnte Tourneen in Europa (Portugal 1988, Spanien 1991 und 1995, Schweiz 1992 und 1994, Italien 1997 und 1998) Amerika 1987, Asien 1985, Australien 1985 und 1990. arcata stuttgart war Gast auf bedeutenden internationalen Festivals in Hongkong, Adelaide, Perth, Melbourne, Sydney, Wellington und Como, beim Schleswig-HolsteinFestival, beim Zeltmusikfestival in Freiburg, beim Europäischen Musikfest in Stuttgart, beim Mozartfest in Augsburg sowie bei den Schloßfestspielen in Schwetzingen und beim Rheingau Musikfestival. Vom Süddeutschen Rundfunk Stuttgart wird das Kammerorchester arcata stuttgart immer wieder zu Produktionen eingeladen. arcata stuttgart hat für Beyer-Record die Ballettmusik »Don Juan« von Willibald Gluck auf CD eingespielt. Im HänsslerVerlag erschienen die vielbeachteten Einspielungen von Dmitri Schostakowitschs 5
hänssler CLASSIC
that, but over and above that she doesn’t hold out any hopes for him. On the other hand, in this situation he understandably enough doesn’t have time and obviously has even less ambition to practise his profession as a composer of concertos. So, when a ”rich Dutchman”, Ferdinand Dejean (also written de Jean, and according to recent findings not Dutch at all, but a German doctor and lover of the flute), commissions ”three short, simple concertos and a few quartets for the flute” (as reported by the son to his father Leopold), he can serve the patron, who is going to leave in February, with ”not more than two concertos and three quartets”, and therefore receives only about half of the royalty, a fact that makes him fly into a rage. From today’s point of view, we have the fullest understanding for this, but we can also understand the reaction of the ”Dutchman” because Mozart has cheated him twice: the first flute concerto in G major (the second concerto on this CD) had probably been composed already in July 1777 under the title ”Flaute traverse Concert”, on the occasion of his sister Nannerl’s Saint’s day, and the second one, in D major, had repeatedly and exceedingly success-fully been performed by the Mannheim oboist Friedrich Ramm as Oboe Concerto in C major during the running season of that time, and had caused, according to Mozart, ”much ado” in the audience. Mozart had probably composed it for the Italian oboist Ferlendis, who had been a member of the Mannheim Court Orchestra (Mannheimer Hofkapelle) for one year. Hastily, Mozart made a few changes especially in the solo part and let go the ”Dutchman” (that’s how he used to call Dejean in his letters) without any of the promised original concertos. Father Mozart was not at all satisfied with his son, whose favourite instrument from this year on was the oboe, the warm sound of which he had come to fully appreciate in Mannheim. The forward pressing head theme of the first movement with its second suspensions and syncopes has been reserved by Mozart for the orchestra, the second theme – its characteristics are two descending triads – is being taken over at the end of the development and then independently continued by the flute. Pianists might feel tempted to whistle along with it, recognizing the theme that Mozart later makes use of again in the piano sonata in C major K. 545. Particularly the deep strings look for-
Klavierkonzert Nr.1 und seiner Kammersinfonie c-moll op.110 (hänssler CD 98.917) sowie einer CD mit Werken von Franz Schubert: Ouvertüre D8 c-moll und Quartett D810 d-moll »Der Tod und das Mädchen (hänssler CD 98.160). arcata stuttgart konzertiert mit namhaften Solisten wie Daniel Adni (Klavier), Wolfgang Bauer (Trompete), Isabelle Faust (Violine), Kerstin Feltz (Violoncello), Reinhold Friedrich (Trompete), Christiane Jaccottet (Cembalo), Diethelm Jonas (Oboe), Ewa Kupiec (Klavier), Ulrike Anima Mathé (Violine), Eugene Mursky (Klavier), Kalle Randalu (Klavier),Stefan Schilli (Oboe), und Tabea Zimmermann (Viola).
ENGLISCH Concerto for Flute and Orchestra in D major K. 314 Instead of quoting on this occasion the depressing messages from the musicological world which characterize Mozart’s flute concertos as the least inspired ones of all of his instrumental concertos, we prefer to take up another, easily justifiable point of view and consider these concertos to be particularly impressing, because again and again we wonder how Mozart was able to write such beautiful and entertaining music for an instrument that he didn’t really like in the days of his youth, during a period of great shortage of time and big love troubles. Do you recognize the melody that Mozart intoduces to you in this concerto at the beginning of the third movement, a cheerful and saucy rondo? In 1782 it will be sung by ”Blondchen” (Blondie) in the song-play ”Die Entführung aus dem Serail” (The Abduction from the Seraglio) upon the words ”Welche Wonne, welche Lust...” (What bliss, what lust...). But this is only the beginning of the year 1778, and just now Mozart is – before leaving for Paris – in Mannheim, and in dire straits. On the one hand, the words of the aria fit this situation as well because Mozart is having a, on his part very intense, love affair with Aloysia Weber, the highly talented singer and future sisterin-law. At her feet he is lying, to her he dedicates arias, she is the one whose musical education he supports. She accepts 6
hänssler CLASSIC
tuoso skills. A short insertion in C minor retards the course of the piece and creates a mental connection to the slow second movement. Because of its seriousness, Mozart thought the second movement of the concerto, as it is recorded on this CD, to be too hard to digest for his customer Dejean. Therefore he quickly wrote for him a simpler, in the construction more conventional one (to be found in the Köchel index as no. 315). Incidentally, it is the original form of the movement which proves that Mozart knew very well how to make use of the sound of the flute. Not a single bar shows an aversion against the instrument.
ward to the development section: they may pause for a long time and only listen to the progression of the music. The second movement (in sonata form), too, is economically orchestrated in the same manner and obtains its effect from the contrast of two themes. The third movement splendidly reflects Mozart’s state of mind during the first months in Mannheim.
Concerto for Flute and Orchestra in G major K. 313 200 florins Mozart was supposed to receive if he had carried out the above-mentioned commission in time, before the departure of the ”Dutchman” in February 1778. But at that time he had only completed two concertos and three quartets and got only 96 florins. And the concertos hadn’t even been written originally for Mister Dejean. What we consider to be only fair, caused his indignation. And it is also interesting to know that Mozart accounted for his failure not only with shortage of time, but with bad temper as well. He justified himself before his strict father: ”And then again, as you know, I am always unwilling when I am obliged to write for an instrument that I don’t like.” But this didn’t prevent him from setting to music an opera called ”Die Zauberflöte” (The Magic Flute), towards the end of his life, and in the G major concerto, too, nothing indicates his aversion. Mozart lets the flautist develop to the full all of his skills on his instrument, as far as the instruments of that time allowed it. Dejean could have been certain to have made a good deal. The two outer movements breathe the cheerful and solemn atmosphere of the Salzburg divertimenti and serenades. In the development of the first movement, dotted rhythms appear again and again as a basic essence, recalling the introductory marchlike first movements of the serenades. After that, lively figures gradually gain the upper hand, letting the flautist’s virtuosity shine in a favourable bright light. The last movement is reminiscent of the construction of the violin concertos. The minuet in rondo form begins with a transparent trio movement (two violins plus the flute). The eightbar material is repeated by the orchestra. The following sections give the flautist time and again the opportunity to show his vir-
Concerto for Flute, Harp and Orchestra in C major K. 299 At the beginning of May 1778 Mozarts reports from Paris to his father in Salzburg that he has been asked to teach composition to the Comte de Guines’s daughter. Very soon, after the first simple exercises, he finds out: ”she doesn’t have any thoughts, there is nothing coming from her”. The detailed description of the following instructions belongs to the funniest passages in Mozart’s letters. Before, he had at least pointed out that the Count played the flute ”incomparably” and that she played ”the harp magnificently; she has a great deal of talent and genius, particularly an incomparable memory in that she plays all the 200 pieces she knows by heart.” Two months later he calls his student ”silly at heart, and then lazy at heart”. But at that time he had already completed the double concerto that the Comte de Guines had commissioned. The initial euphoria obviously had been so strong that he composed the whole work in a row. Instead of paying him for the delivery and the 24 double period lessons, the Count retired to the countryside. At Mozart’s intervention the governess of the House tried to fob him off with three Louis d’or, with the remark that he should be satisfied with that. Mozart got furious and refused to accept the money, which was not more than a gratuity, with indignation. In the letter to his father one can still feel his excitement: ”So, Monsieur Le Duc didn’t have a shred of self-respect – and thought this is a young man, and besides a stupid German – as all French speak of Germans – he will be quite happy 7
hänssler CLASSIC
chords into the solo instruments which vary the thematic material with sequences and ornamentations.
about it – But the stupid German wasn’t happy at all about it – instead he didn’t accept to take it – so he wanted to pay me one hour for two hours – and this out of consideration for me, because he has already received a concerto for flute and harp from me four months ago for which he hasn’t paid me yet – so I will only wait until after the wedding [his student was getting married at that time], then I will see the governess and demand my money, what annoys me most is that the stupid French believe I were still seven years old because they had seen me at that age – That is certainly true”. Mozart wasn’t even wrong in his estimation. At many places the young man of 22 was still seen as a wonder boy (on the piano) and not as a brilliant composer. It is not comprehensible why following generations often had a rather low opinion of the double concerto. It should be clear that Mozart wanted to create an entertaining work. The audience of that time probably understood very well what it was supposed to be: a concerto of instrumental splendour, remarkable virtuosity, full of intruiging ideas and of perfect "clareté". And of course, all this can still be found in the concerto today. His later Vienna works show that Mozart had also been capable of writing stubbornly against the taste of the audience. In Paris, however, it was important to him to please the audience. The first movement of the concerto contains two equally important themes and has the expression of grave solemnity that was characteristic for French overtures. Like a flourish, a C major triad swings upward, followed by a unison of ascending syncopes, divided between the deep strings and the oboe. The subsidiary theme, too, lives on the contrast of the wind section and the strings. After a marchlike tutti epilogue the soloists come in. Exceed-ingly skilfully Mozart makes use of the characteristics of the two instruments, letting the harp play figurations in short note values and the flute wide-spread sinuous phrases. Later, the harp takes over the bass foundation while the strings play in the high register. But time and again the two solo instruments meet in an intense dialogue. In the second movement, in the form of a three-part song, Mozart’s marvellous melody anticipates the emotions of the Romantic period. While the wind instruments remain silent, the strings nestle with gentle
The last movement symbolizes by using the gavotte form within the rondo the courtly character of the music. In a distinguished manner, the music is cheerful and light. The great variety of variations must have pleased the French ears tremendously. Luisa Prandina studied harp in Milan where she graduated with full honours when she was only fifteen. As she was ten years old, she won the first competition (Bellini award) and from that time she had successful results in many other national and international competitions. She has been principal harp in many orchestras such as ECYO, Frankfurt Radio Orchestra, Chamber Orchestra of Europe, Solisti Veneti, where she also performed as soloist. Since 1992, she is solo-harp in the Orchestra of Teatro alla Scala in Milan. She also follows her solo career, playing also a lot of chamber music with outstanding musicians such as Dora Schwarzberg and Yuri Bashmet. She has done many records, also for BMG Ricordi and EMI, performing as soloist with the Philharmonic Orchestra of La Scala under the direction of Riccardo Muti. Italian flutist Raffaele Trevisani studied with James Galway. After playing for four years (1984-1988) with the Orchestra del Teatro alla Scala of Milan, he commenced a brilliant solo career receiving critical acclaim and enthusiastic responses from the public. Flutists Jean Pierre Rampal, Julius Baker and Maxence Larrieu also recognised his talent and musicianship. In Italy, Raffaele Trevisani played with orchestras like I Solisti Veneti, Orchestra da camera di Padova e del Veneto, I Pomeriggi Musicali di Milano, I Cameristi della Scala and I Solisti della Scala. For many years, he has been invited to Japan, USA, South America and Europe for concert tours and master classes playing in important halls like Bunkakaikan, Suntory Hall and Nikkei Hall in Tokio, Symphony Hall in Detroit, Trinity Church in New York, Wigmore Hall in London or Memorial da America Latina in San Paolo. He played in the most important flute festivals: Boston ’93, Frankfurt ’95, Chicago ’97, Rome ’97. 8
hänssler CLASSIC
The chamber orchestra “arcata stuttgart” was founded in 1984 by Patrick Strub together with nineteen young, professional string players. Through its spirited and stylishly secure performances, this dynamic ensemble has played its way into the hearts of its audience. The orchestra rouses enthusiasm with its graceful flexibility, technical precision, and characteristic sound. Its repertoire encompasses a wide spectrum from the early Baroque up to contemporary music. Meanwhile, “arcata stuttgart” has given more than 350 concerts under its conductor Patrick Strub. With its successes, it has secured itself a prominent place in the musical life of the state capital Stuttgart and the surrounding regions. Besides this intensive concert activity above all in southern Germany, the orchestra has undertaken extensive tours in Europe (Portugal 1988, Spain 1991 and 1995, Switzerland 1992 and 1994), America 1987, Asia 1985, and Australia 1985 and 199“arcata stuttgart” has made guest appearances at important international music festivals in Hong Kong, Adelaide, Perth, Melbourne, Sydney, Wellington, and Como, at the SchleswigHolstein Festival, the Zeltmusikfestival in Freiburg, the European Music Festival in Stuttgart, the Mozart Festival in Augsburg, as well as at the Castle Festival in Schwetzingen and the Rheingau Music Festival. The South German Radio (SR) regularly invites the chamber orchestra “arcata stuttgart” to do productions.
Raffaele Trevisani made recordings for Italian RAI radio, Japan NHK radio, RAI Corporation Television in New York, English BBC and Brasilian Television. He played in a series of duo concertos with Maxence Larrieu and with James Galway for the Italian Television. He recorded two CDs with music for flute and piano with his wife, pianist Paola Girardi. Patrick Strub was born into a family of musicians. He initially studied musicology and psychology in Munich, and subsequently violin in Hamburg and Rome. In addition to his violin studies, Strub received instruction in conducting from Wilhelm BrücknerRüggeberg in Hamburg and from Franco Ferrara in Siena. In Siena he was awarded the Diploma of Honor of the international conducting course. In 1984, Strub founded the chamber orchestra »arcata stuttgart,« with which he has since given more than 350 concerts at home and abroad. Numerous radio and television appearances give witness to this fruitful undertaking Strub regularly receives invitations for guest appearances in the USA, Japan and Australia. In 1987, he took over on short notice a concert tour with the Stuttgart Chamber Orchestra, as its principal guest conductor, which led to sixteen cities in the USA and Canada. As a result of this tour’s great success, a further USA concert tour followed in 1988. Besides productions with the Radio Symphony Orchestra Stuttgart, Strub works together with, among others, the Stuttgart Chamber Orchestra, the Württembergische Philharmonie, the Nordwestdeutsche Philharmonie, the Nürnberger Symphoniker, the Queensland Philharmonic Orchestra/Australia, the City of Kobe Orchestra/Japan, the Radio Symphony Orchestras in Bratislava and Krakow, the Slovakian Philharmonic, the Cappella Istropolitana, and the State Philharmonic Ko*sice in concert, on tour, and for radio recordingsA matter of special importance to Strub is the encouragement of young musicians. With concert engagements, in regular collaborations with German and Australian colleges of music, as juror at music festivals in Australia and in the USA, and as director of the first orchestral academy in Melbourne, he translates this concern into deed.
“arcata stuttgart” has made a CD recording of Ch. Willibald Gluck’s ballet ”Don Juan” for Bayer Records. A highly regarded recording of Dmitri Shostakovich’s Piano Concerto No. 1 and his Chamber Symphony in C Minor op. 110 has been issued by Hänssler Verlag. (hänssler CD 98.917) and Schubert, Ouverture D8 in c minor/String Quartet in d minor D810 “Death and the Maiden” (hänssler CD 98.160). “arcata stuttgart” performs with such renowned soloists as Daniel Adni (piano), Wolfgang Bauer (trumpet), Isabelle Faust (violin), Kerstin Feltz (violoncello), Reinhold Friedrich (trumpet), Rudolf Gleissner (violoncello), Konradin Groth (trumpet), Christiane Jaccottet (harpsi-chord), Diethelm Jonas (oboe), Ewa Kupiec (piano), Ulrike Anima Mathé (violin), Eugene Mursky (pia-
9
hänssler CLASSIC
CD), Mozart l’avait composé en juillet 1777 pour la fête de sa sœur Nannerl comme «flaute traverse concert», et le deuxième, en ré majeur, avait déjà été exécuté plusieurs fois pendant la saison dans sa version pour hautbois en ut majeur, avec Friedrich Ramm, un hautboïste de Mannheim, et aurait fait «beaucoup de bruit» d’après Mozart. Il avait été écrit probablement pour un hautboïste italien, Ferlendis, qui fit partie durant un an de l’orchestre de la Cour de Mannheim. Mozart apporta rapidement quelques retouches, notamment dans le solo, et laissa partir le «Hollandais» (c’est ainsi qu’il l’appelle dans ses lettres) sans les partitions originales promises. Papa Mozart n’était pas du tout content de son fils, dont l’instrument préféré à partir de cette année fut la clarinette. C’est à Mannheim qu’il apprit à apprécier et aimer pleinement la chaude sonorité de cet instrument.
no), Marietta Petkova (piano), Stefan Schilli (oboe), and Tabea Zimmermann (viola).
FRANZÖSISCH Concerto pour flûte et orchestre en ré majeur KV 314 Aux critiques négatives des musicologues qui caractérisent les concertos pour flûte de Mozart comme étant les moins inspirées de toutes ses œuvres instrumentales, il nous semble plus juste de répondre qu’ils sont particulièrement impressionnants: n’est-il pas admirable qu’il ait été possible au jeune Mozart de composer des musiques aussi belles et amusantes pour un instrument qu’il n’aimait guère, de surcroît à une période marquée par le dépit amoureux et le manque de temps!
Le fulgurant thème initial du premier mouvement avec ses syncopes et ses secondes retenues est réservé à l’orchestre, le deuxième thème - caractérisé par deux accords descendants - est repris à la fin de l’exposition par la flûte qui le développe seule. Ce thème, les amateurs de piano le reconnaîtront puisque Mozart s’en est souvienu pour la sonate pour piano en ut majeur KV 545. Les cordes graves ne s’en plaindront pas: de longues pauses leur permettent d’écouter tranquillement la musique. Le deuxième mouvement, de forme-sonate sans développement, est également peu instrumental et vit du contraste entre ses deux thèmes. Le dernier mouvement reflète à merveille les premiers mois de Mozart à Mannheim.
Reconnaissez-vous la mélodie du rondeau gai et enlevé au début du troisième mouvement? C’est déjà l’air «Welche Wonne, welche Lust» (quelle joie, quel bonheur...) que chantera Blondchen, en 1782, dans «L’enlèvement au sérail». Mais nous ne sommes qu’au début de l’année 1778, et Mozart se trouve - avant son voyage à Paris - à Mannheim, en mauvaise posture. Le texte de l’aria convient parfaitement car Mozart s’est violemment épris d’Aloysia Weber, chanteuse de grand talent, sa future belle-sœur: il est à ses pieds, écrit des airs pour elle et encourage sa formation musicale - ce qu’elle accepte volontiers sans toutefois lui laisser d’espoir - il n’a donc ni le temps ni l’envie de composer des concertos. Quand un «riche Hollandais», Ferdinand Dejean (ou de Jean, qui s’est avéré ne pas être hollandais mais allemand, médecin et amateur de flûte) lui commande «trois petits concertos légers et courts et quelques quatuors avec flûte» (lettre à son père Léopold), il n’est en mesure de fournir au mécène, lorsque celui-ci part en février, «que deux concertos et trois quatuors» et reçoit à peine la moitié de la somme prévue. Mozart est très fâché. Cela se comprend fort bien, mais on peut aussi comprendre le «Hollandais» puisqu’il a été doublement berné par Mozart: le premier concerto pour flûte en la majeur (qui suit sur le présent
Concerto pour flûte et orchestre en la majeur KV 313 Pour la commande dont il a été question précédemment, Mozart devait recevoir 200 florins. Mais au départ du «Hollandais», en février 1778, il avait tout juste achevé deux concertos et trois quatuors et ne reçut donc que 96 florins. Ces concertos n’étant même pas écrits pour Monsieur Dejean, cela nous paraît normal, mais Mozart était indigné. Il est intéressant de voir qu’il mit cet échec sur le compte du manque de temps mais aussi d’une mauvaise humeur. 10
hänssler CLASSIC
duc de Guines. Très vite, il doit constater lors des exercices les plus simples: «Elle n’a pas d’idée, rien ne vient». La description détaillée de ces leçons figure parmi les passages les plus cocasses de toute sa correspondance. Au début, il avait estimé que le duc jouait de la flûte de manière «incomparable» et elle «à merveille de la harpe, elle a beaucoup de talent et de génie, et surtout une excellente mémoire, jouant tous les morceaux qu’elle connaît – elle en connaît vraiment 200 – par cœur». Deux mois plus tard, il qualifie son élève de «cordialement bête, et de plus cordialement paresseuse». Mais il avait déjà achevé le double concerto commandé par le duc. L’euphorie du début avait été si forte qu’il l’avait composé d’une traite. Mais le duc, au lieu de lui payer cette livraison et vingtquatre leçons de deux heures, s’était retiré à la campagne. Mozart tenta d’intervenir auprès de la gouvernante, qui crut l’apaiser avec trois louis d’or en lui disant qu’il devrait s’en contenter. Furieux, Mozart refusa cet argent qui représentait moins qu’un pourboire. La lettre à son père respire encore de son émoi: «Monsieur le Duc n’a donc pas d’honneur dans le ventre – il pensait c’est un jeune homme et en plus un Allemand stupide – ce que tous les Français disent des Allemands – il sera donc content avec ça – Mais l’Allemand stupide n’était pas content et il ne l’a pas accepté il voulait me payer pour deux heures une heure – et ceci eu égard qu’il a déjà depuis quatre mois un concerto pour la flûte et harpe de moi, qu’il ne m’a pas encore payé – j’attends donc seulement que les noces soient passées [celles de son élève], puis j’irai chez la gouvernante et j’exigerai mon argent. Ce qui me chagrine le plus ici, c’est que les stupides Français croient que j’ai toujours sept ans parce qu’ils m’ont vu à cet âge – ça c’est bien vrai.» En cela Mozart n’avait pas tout a fait tort. Presque partout on voyait encore dans ce jeune homme de vingt-deux ans l’enfant prodige (au piano) et pas un compositeur de génie. Il est difficile de comprendre pourquoi le double concerto fut si peu apprécié par les générations suivantes. Il faut prendre en compte que Mozart a voulu créer une œuvre divertissante. Ce qui fut certainement compris du public de l’époque: un concerto à l’instrumentation brillante, d’une virtuosité éblouissante, plein d’invention, spirituel et d’une grande clarté. Toutes qualités qu’il possède encore
En tout cas, c’est ainsi qu’il tente de se justifier vis-à-vis de son père: «Et puis, vous savez, il me répugne d’écrire pour un instrument que je n’aime pas.» Cette attitude ne l’empêchera nullement de mettre en musique, vers la fin de sa vie, un opéra qui aura pour titre «La flûte enchantée», et l’on ne perçoit pas la moindre aversion contre la flûte dans le concerto en la majeur. Mozart laisse toute liberté au flûtiste de déployer ses talents sur son instrument, autant que l’instrument d’alors le permit. Dejean pouvait être certain d’avoir fait une bonne affaire. Les deux mouvements extrêmes ont l’atmosphère toute enjouée et pompeuse des divertimenti et des sérénades de Salzbourg. Dans l’exposition du premier mouvement resurgit en permanence la substance de base des ponctuations rythmées qui ne sont pas sans évoquer les marches introductives des sérénades. Puis, de vives figures prennent progressivement le dessus et mettent en pleine lumière la virtuosité du flûtiste. La dernière phrase rappelle la facture des concertos pour violon. Le menuet en rondeau commence par une phrase légère en trio (deux violons, puis la flûte). Le matériel de mesure à huit temps est repris à l’orchestre. Les passages suivants permettent à maintes reprises au flûtiste de démontrer son habileté de virtuose. Une brève insertion en ut mineur retarde le développement et établit un pont avec l’esprit du mouvement lent qui suit. Le deuxième mouvement du concerto, tel qu’il est interprété ici, devait sembler trop indigeste à Mozart pour son client Dejean, trop sérieux. C’est pourquoi il avait réécrit rapidement à son intention un mouvement plus simple mais aussi plus conventionnel dans sa structure (il s’agit du KV 315). C’est du reste la forme originale du mouvement qui prouve l’amour avec lequel Mozart sait accommoder la sonorité de la flûte. A aucun moment on ne ressent une quelconque aversion contre l’instrument.
Concerto pour flûte, harpe et orchestre en ut majeur KV 299 Au début de mai 1778, Mozart annonce de Paris à son père à Salzbourg qu’il va donner des leçons de composition à la fille du 11
hänssler CLASSIC
Elle a fait plusieurs enregistrements, entre autres pour BMG Records et EMI, en jouant comme soliste avec l’orchestre philharmonique de la Scala dirigé par Riccardo Muti. Le flûtiste italien Raffaele Trevisani fit ses études auprès de James Galway. Après avoir joué pendant quatres ans dans l’Orchestre des Teatro alla Scala à Milan (1984-1988), il débuta sa carrière de soliste, accompagne par l’acclama-tion et l’enthousiasme du public. Même des flûtistes comme Jean Pierre Rampal, Julius Baker et Maxence Larrieu appréciaient son talent et ses capacités de musicien. En Italie, il jouait avec des orchestres comme »I Solisti Veneti«, »Orchestra da camera di Padova e del Veneto«, »I Pomerriggi Musicali di Milano«, I Cameristi della Scala« et »I Solisti delle Scala«. Pendant beaucoup d’années, il fut invité au Japon, aux États Unis, en Amérique du Sud et en Europe pour faire des tournées de concerts, pour donner des cours de perfectionnement et pour jouer à des endroits aussi importants que Bunkakaikan, Suntory Hall et Nikkei Hall à Tokio, la Symphony Hall à De-troit, Trinity Church in New York, Wigmore Hall à Londres, Memorialda America Latina à Sao Paolo etc. Il joua aux festivals flûte les plus importants: Boston ’93, Frankfort ’95, Chicago ’97. Il a enregistré pour la radio italienne RAI, la NHK radio japonais, la télévision RAI de New York, la BBC anglaise et la télévision brésilienne. Il a joué une série de concerts pour deux flûtes avec Maxene Larrieu et avec James Galway pour la télévision italienne. En plus, il a enregistré deux CD pour la flûte et la piano avec sa femme, la pianiste Paola Girardi. Patrick Strub est issu d’une famille de musiciens. Il a d’abord étudié la musicologie et la psychologie à Munich, puis le violon, à Hambourg et à Rome. Parallèlement, il a suivi des cours de direction d’orchestre auprès de Wilhelm Brückner-Rüggeberg à Hambourg et auprès de Franco Ferrara à Sienne. Il a obtenu à Sienne le diplôme d’honneur du cours international de direction d’orchestre. Depuis 1970, Patrick Strub assure la direction artistique de l’Orchestre symphonique Christophorus de Stuttgart, qu’il a rapidement fait parvenir au rang de l’un des meilleurs ensembles symphoniques estudiantins du sud de l’Allemagne.
aujourd’hui. Plus tard, les œuvres viennoises montreront que Mozart savait parfaitement composer, quand il le voulait, à l’encontre du goût du public. Mais à Paris, il cherchait avant tout à plaire. Le premier mouvement du concerto comprend deux thèmes d’égale importance, il s’y ajoute cette sérénité, cette gravité propre aux ouvertures à la française. Comme une fanfare s’élève un accord d’ut majeur suivi d’un passage à l’unisson montant en syncopes entre les cordes sombres et les hautbois. Le thème secondaire aussi repose sur le contraste entre les vents et les cordes. Les solistes font leur entrée après un épilogue du tutti en manière de marche. Très habilement, Mozart sait mettre en valeur les caractéristiques des deux instruments, laissant jouer la flûte en larges traits tandis que la harpe fait entendre des figures de notes brèves. Plus loin, elle reprend les basses jusqu’au-dessus des cordes jouant dans le registre le plus aigu. Sans cesse les deux instruments solo entretiennent un dialogue serré. Dans le mouvement central qui prend la forme ternaire du lied, Mozart annonce par une splendide mélodie le monde sentimental du romantisme. Tandis que les vents se taisent, les cordes caressent les solistes en doux accords qui varient constamment le matériau thématique par des séquences et des diminutions. Le dernier mouvement symbolise le caractère galant de la musique par l’emploi de la gavote dans le rondeau. Tout est excellent et pourtant gai et léger. Les nombreuses transformations ont dû particulièrement plaire au public français. Luisa Prandina étudia la harpe à Milan et finit avec une mention à l’âge de quinze. Elle eut son premier succès à un concours à l’âge de dix (le prix Bellini), et après, elle eut plusieurs succès des concours nationaux et internationaux. Elle était la première harpe dans plusieurs orchestres comme le ECYO, l’Orchestre de la Radio Frankfort, Orchestrede chambre Européen, auprès les Solisti Veneti, avec lesquels elle a joué comme soliste. Depuis 1992, elle est la harpe soliste du teatro alla Scala à Milan. Elle poursuit également sa carrière de soliste en jouant beaucoup de la musique de chambre (avec d’excellents musiciens comme Dora Schwarzberg et Yuri Bashmet). 12
hänssler CLASSIC
Stuttgart et des environs. Ses nombreuses prestations dans le sud de l’Allemagne n’ont pas empêché l’orchestre d’entreprendre de longues tournées dans plusieurs pays européens (au Portugal en 1988, en Espagne en 1991 et en 1995, en Suisse en 1992 et 1994, en Amérique en 1987, en Asie en 1985 et en Australie en 1985 et 1990). arcata Stuttgart a été l’invité de nombreux grands festivals: à Hong-kong, Adelaïde, Perth, Melbourne, Sydney, Wellington et Côme, ainsi qu’au Festival du SchleswigHolstein, au Zeltmusikfestival de Fribourgen-Brisgau, à la Fête euro-péenne de la musique de Stuttgart, au Festival Mozart d’Augsbourg, au Festival du château de Schwetzingen et au Festival du Rheingau. L’ensemble est également régulièrement invité à participer aux productions du Süddeutscher Rundfunk de Stuttgart. arcata Stuttgart a enregistré sur CD pour Beyer Record la musique de ballet du «Don Juan» de Willibald Gluck, et pour HänsslerVerlag la CD Schubert, Ouverture D8 en ut mineur/Quatuor D810 en ré mineur «La Jeune et la Mort» (hänss-ler CD 98.160) et le «Concerto pour piano n°1» et la «Symphonie de chambre en ut mineur op. 110» de Chostakovitch. Cet enregistrement a été très remarqué. (hänssler CD 98.917) arcata stuttgart s’est déjà produit avec d’éminents solistes, parmi lesquels Daniel Adni (piano), Wolfgang Bauer (trompette), Isabelle Faust (violon), Kerstin Feltz (violoncelle), Reinhold Friedrich (trompette), Rudolf Gleissner (violoncelle), Konradin Groth (trompette), Christiane Jaccottet (clavecin), Diethelm Jonas (hautbois), Ewa Kupiec (piano), Ulrike Anima Mathé (violon), Eugene Mursky (piano), Marietta Petkova (piano), Stefan Schilli (hautbois) et Tabea Zimmermann (violon alto).
En 1984, il a fondé l’Orchestre de chambre arcata stuttgart, avec lequel il a donné plus de 350 concerts en Allemagne et à l’étranger. De nombreuses productions radiophoniques et télévisées témoignent du fruit de cette collaboration. Patrick Strub est régulièrement invité à se produire aux Etats-Unis, au Japon et en Australie. En 1987, il fut invité inopinément à participer, à la tête du Stuttgarter Kammerorchester, à une tournée qui l’a conduit dans seize villes différentes des Etats-Unis et du Canada. Cette tournée remporta un tel succès qu’elle fut suivie l ’annee suivante d’une nouvelle série de concerts aux EtatsUnis. Patrick Strub participe aux productions de l’Orchestre symphonique de la radio de Stuttgart. Il travaille aussi notamment avec le Stuttgarter Kammerorchester, la Württembergische Philharmonie, la Nordwestdeutsche Philharmonie, l’Orchestre symphonique de Nuremberg, le Queensland Philharmonic Orchestra (Australie), le City of Kobe Orchestra (Japon), les orchestres radio-symphoniques de Wroclaw et de Cracovie, la Philharmonie slovaque, la Cappella Istropolitana, la Philharmonie nationale de Kosice, aussi bien pour des concerts et des tournées que pour des enregistrements radiophoniques. Patrick Strub a tout particulièrement à cœur d’encourager les jeunes artistes. C’est ainsi qu’il engage des jeunes pour des concerts, collabore régulièrement avec des conservatoires de musique allemands et australiens, fait partie du jury de plusieurs festivals de musique australiens et allemands, et dirigera la première Académie de musique pour orchestre de Melbourne. L’orchestre de chambre arcata fut fondé en 1984 par Patrick Strub et 19 autres jeunes instrumentistes à cordes professionnels. Son jeu stylé et dynamique lui a très vite gagné les faveurs du public. Il séduit par sa précision technique, sa flexibilité et sa sonorité bien spécifique. Son répertoire s’étend des débuts du baroque à la musique contemporaine. Depuis sa fondation, I’ensemble arcata a donné, sous la direction de Patrick Strub, plus de 350 concerts, et il s’est forgé une place de choix dans la vie musicale de
13