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hänssler CLASSIC

No. 94.009

ST. JOHN PASSION

J O H A N N

S E B A S T I A N

A C H (1685 - 1750)

CHRISTINE SCHÄFER Soprano (Ancilla & Arias) YVI JÄNICKE Alto ADELBERT KRAUS Tenore (Evangelist & Arias) REINHARD HAGEN Basso (Christ & Aria 24) BERTHOLD POSSEMEYER Basso (Pilate & Arias) TIMO SCHÖNING Tenore (Servus) GEROLD SPRINGLER Baritone (Peter)

Stuttgarter Hymnus Chorknaben Eckhard Weyand

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Einführung

dichtung auskannte. Schon der Aufbau des Gesamttextes ist von tiefgreifenden poetisch-architektonischen Ideen durchdrungen: in den einzelnen »SzeAm 1. Juni 1723 war JohannSebastian Bach ofnen« folgen die Arien und Choräle nach einem ausgefiziell in das doppelamt eingeführt worden, das er klügelten Plan aufeinander, so daß in beiden Teilen zu bis zu seinem Tod innehatte: in das Musikdirektorat Beginn syrnmetrische Text-Strukturen entstehen der Stadt Leipzig und das Kantorat an der Thomasetwa im ersten Teil: Eingangschor und Altarie bilden schule. Bach war für die Leipziger nicht die allerAußenposten für die »Szene« der Gefangennahme; erste Wahl gewesen: weder war er ein ausgewieals »Symmetrieachse« figuriert, flankiert von zwei sener Schulmann (auch Lateinunterricht war KantoChorälen, das mittlere von drei Rezitativen (»Auf daß renpflicht), noch ein akademisch gebildeter, in modas Wort erfüllet würde«). Im weiteren Verlauf wechderner italienischer Opernmusik erfahrener Komposeln Arien und Choräle in ihrer »Unterbrecherfunktinist, der dem Renommee der Universitäts- und on« fürden Bibeitextab, ehe am Teilschluß beide unMessestadt Leipzig mitteiftistig angepaßt erschien mittelbar aufeinanderfolgen, im ersten Teil in Tenor(wie Telemann, der aber absagte). Diejenigen im arie und Schlußchoral, im zweiten im »Schlußchor« Leipziger Ratskollegium, die dies letztere anstreund einem weiteren Choral. bten, setzten sich schließlich für Bach ein, nachDieses Textsystem erforderte eine perfekte Kenntnis dem dieser eine Kantoratsprobe abgelegt hatte: seine Musik machte ihn zu ihrem Wunschkandidaten, der damaligen Bibelauslegung; zudem griff der Dichter für seine eigenen, freien Texte auf Formulierungen und sie beseitigten auch die Hindernisse, die Bach bekannter Passionsoratorien der Zeit zurück (die eher selbst für sich in Leipzig sah. Am 7. April 1724, als die Johannespassion uraufgeführt wurde, war Bachs »geistliche Musik für den Konzertsaal« waren als »Kirchenmusik«), vor allem auf »Der Für die Sünde erstes Leipziger Jahr fast verstrichen, und es gibt der Welt Gemarterte und Sterbende Jesus« des keinerlei Hinweise darauf, daß die Leipziger ihre Hamburger Rats- herrn Barthold Heinrich Brockes musikalischen Erwartungen nicht erfüllt sahen. (1712, vertont unter anderem von Händel und von Die Johannespassion steht im Kontext der KirchenTelemann). Manchmal ist die Anlehnung nur locker, inusiken aus Bachs erstem Leipziger Jahr; verglibisweilen aber sehr eng; so lautet Brockes' Textvorlachen mit ihnen ist ihr Umfang zwar exzeptionell, ge für Bachs erste Arie: »Mich vom Stricke meiner aber an Karfreitag der geforderte (nicht einmal an Sünden zu entbinden, wird mein Gott gebundenen. Weihnachten oder Ostern wurden vergleichbare Derartige Anleihen warden damals kein Makel, sonAusmaße erreicht). Auch im Detail mußte das Werk dern wohl sogar erwünscht, denn sie griffen bewährte auf gottesdienstlichen Ablauf zugeschnitten sein: Formutierungen auf und konnten dabei zur Förderung es hat zwei Teile, und die Unterteilung ist auf die der Andacht beitragen. Predigt ausgerichtet. So entstand zwischen dem Ob Bach auf die Textgestalt Einfluß nahm und ob er relativ kurzen ersten Teil, der von Christi Gefangenan der Wahl des Johannesevangeliums beteiligt war, nahme über das Verhör durch die Hohenpriester ist schwer zu beur- teilen. Er hat aber die Textstruktubis zur Verleugnung des Petrus reicht, eine ausgeren eigenständig fortgeführt, und so enthält auch seidehnte »Pause« für die Predigt, ehe die verbleibenne Musik einen »symmetrischen« Aspekt; für sechs den rund zwei Drittel des Werks folgten - mit dem Bibelwort-Chöre des zweiten Teils benutzt er unter bei Johannes so zentralen Verhör durch Pitatus dieser Vorgabe paarweise gleiche Musik: im Rahmen (»Mein Reich ist nicht von dieser Welt«- »Was ist eines Außenpaars aus »Sei gegrüßet, lieber JudenWahrheit?« - »Du hättest keine Macht über mich«), könig« und »Schreibe nicht: der Juden König« entmit Kreuzigung und Grablegung. diesem Rahmen steht ein Binnenpaar mit »Wir haben ein Gesetz« und wurden auch zwei Evange- lienabschnitte berücksichtigt, die im Johannes-Text nicht enthalten sind, die »Lässest du diesen los«, um das sich ein weiteres Paar fügt (»Kreuzige, kreuzige« und »Weg mit dem, für den Hörer des 18. Jahrhunderts aber fast zwinkreuzige«). Ähnliche Begriffe und ähnliche Textmengend zum Passionsbericht gehörten: Petri Trauer gen setzte Bach somit in einer »musikalischen Symnach der Verleugnung (Text nach Matthäus) und metrie« um. Aber er wirkte auch dem Eindruck entgedas Erdbeben nach Christi Tod (zunächst nach gen, daß das Werk lediglich Summe einzelner Blöcke Markus, in der geläufigen Fassung nach Matthäus). sei: indem er für fünfweitere Evangelien-Chöre ebenDer Name des Dichters, der den Evangelienbericht falls gleichemusikverwendete (zweimal »Jesum von mit freien Arientexten, die er selbst verfaßte, und mit Chotalstrophen gliederte, ist nicht überliefert; Kan- Nazareth« im ersten Teil sowie im zweiten in »Wir dürfen niemand täten« sowie für »Nicht diesen, sontatentexte (dazu gehört auch der Text der Johandern Barrabam« und»Wir haben keinen König denn nespassion) galten als halbliturgische Texte, nach deren Dichter nicht gefragt wurde. Es muß aber eine den Kaiser«). Sie stehen außerhalb symmetrischer Ordnung und verkörpern ein zielgerichtetes Element Person gewesen sein, die in Theologie und Poetik des Werks, das dieses (und damit alle »Symmetrien«) ein gleichermaßen hohes Niveau vertrat und sich Üüberspannt. berdies in der Welt der »modernen« Passions2


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Mit den Textstrukturen waren auch außerhalb der Ablauf-Fragen Vorgaben für die Musik geschaffen. Der Textdichter hatte etwa gleich viele Choräle und frei gedichtete Sätze in dem Werk vorgesehen; in Bachs fertiger Komposition sind es elf Choräle und elf musikalisch-textlich »freie« Sätze, dazu eine Baß-Arie, in der beide Elemente enthalten sind (»Mein teurer Heiland« mit dem Choral »Jesu, der du warest tot«). Diese Sätze untergliedern den Evangelienvortrag in siebzehn Abschnitte. Die »freien« Sätze (das sind auch Eingangs- und Schlußchor) und zwei Sätze wurden als Ariosi vertont. Somit bleiben gerade sieben Arien übrig - in einem Gesamtrahmen von vierzig Text- und Satzeinheiten. Daran wird deutlich, in welcher Weise Bach von dem Gesamttext gefordert wurde: vor allem in der Rezitativik und in den Volks-Chören, daneben als Meister des Choralsatzes. In diesem Rahmen geht schließlich auch seine Arienkunst auf. Sie wirkt kunstvoll-»gelehrt« in ihren Satzstrukturen, ist zwar dramatisch, aber dennoch zurückhaltend. Im Instrumentalen bleibt sie ohne »Star«; Arien mit Soloinstrurnent und vollem Orchester (wie später in der Matthäuspassion) gibt es nicht. Neben den Vokalsolisten tritt allenfalls »reine« Orchesterbegleitung, oder die Singstimme ist mit zwei Instrumenten und Generalbaß in einen komplexen Quartettsatz eingeflochten und damit selbst eher zu einem Ensembleteil geworden, als daß sie virtuose Funktionen übernähme (in der ersten Altarie: zwei Oboen; in der zweiten Tenorarie: ursprünglich zwei Viole d'amore, später zwei Geigen; in der letzten Sopranarie: Flöte und Oboe da caccia). »Zufall« ist dies sicherlich nicht. Ge- rade Instrumentalsoli hat Bach bewußt eingedämmt: den Flötenpart in der ersten Sopranarie könnte ein einzelnes Instrument spielen, doch Bach wünscht den chorischen Klang zweier Flöten in einer Stimme; den herausragenden Part des traditionellen »Todesinstruments« Garnbe in der letzten Altarie, das einzige »echte« Instrurnentalsolo, läßt er dort verstummen, wo das Streichertutti spielt (»Der Held aus Juda siegt mit Macht«). Somit will es scheinen, daß Bach hier von grundlegend anderen stilistischen Fragestellungen ausging als nur drei Jahre später, als er die Matthäuspassion schrieb - doch gerade »der« Bach der Johannespassion war wohl derjenige, den der Leipziger Rat im Vorjahr gewählt hatte. Nach Bachs Ansicht sollte das Werk erstmals in der Thomaskirche erklingen, in der Kirche, in der Gottfried Lange Kirchenvorsteher war der Bürgermeister, der Bachs Berufung durchgesetzt hatte. Bach war ihm sehr verbunden; auch zum Paten seines ersten in Leipzig geborenen Kindes hat er ihn gemacht (Gottfried Heinrich, getauft am 27. Februar 1724). Daß Bach gerade in seiner ersten Karfreitagsmusik auch Langes Erwartungen entsprechen wollte, darf man wohl annehmen. 3

Doch die Aufführung wurde von Rats wegen kurzfristig in die Nikolaikirche verlegt, in die andere Kirche, für deren Kantatenmusik Bach zuständig war (Aufrührungen fanden in St. Nikolai und St. Thomas abwechselnd statt). Für das Folgejahr, somit für die Thomaskirche (also auch »für Bürgermeister Lange«), schuf Bach bereits eine zweite Fassung der Johannespassion, und damit setzt die Vielfalt der Versionen ein, die Bachs Nachwelt bei der Betrachtung der Johannespassion bisweilen verwirrt. Jeder neue Umgang mit einem Werk bot Bach grundsätzlich die Möglichkeit, Retuschen vorzunehmen; »das Werk« blieb für ihn nie dasselbe (das gilt ebenso etwa für das »Wohltemperierte Klavier«). Von der Matthäuspassion blieben nur zwei Fassungen erkennbar, von denen man ohne Mühe eine zu »Bachs endgültiger« erklären konnte. Für die Johannespassion hingegen ergibt sich sogar die groteske Situation, daß Bach »unsere« Fassung nie selbst gehört hat: Er hatte um 1730/40 die Johannespassion gründlich zu revidieren begonnen, doch seine Arbeit brach aus nicht näher bekannten Gründen vor dem Choral »Wer hat dich so geschlagen« ab (Nr. 10). Zwar ließ Bach einen Schüler die Partitur aufgrund einer älteren Fassung komplettieren, doch er musizierte weiterhin aus den alten Noten, in die die Revisionen nie eingetragen wurden. Seit 1830 hat sichjene Mischfassung eingebürgert, die sich aus Bachs Überarbeitung und der Schüler-Abschrift ergibt. Damit wird man noch heute (wenn es auch kaum wahrnehmbar ist) direkter Zeuge des lebendigen Verhältnisses, in dem Bach zu seinem Werk stand, einem Werk, das ihn ständig neu herausforderte und fesselte. Konrad Küster

Introduction On June 1st 1723 Johann Sebastian Bach was officially inaugurated intothedouble office he was to hold until his death: that of rnusical director of the city of Leipzig and choirmaster of St. Thomas' school. Bach was not the Leip- zigers' first choice; neither was he quatified schoolmaster (Latin was compulsory for a choirmaster) nor was he an academically edueated composer, experienced in modern ltalian opera inusic, who would appear


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fitting for the higly reputed university and exhibition city of Leipzig (untike Telemann, who refused the post). Those of the Leipzig City Council who desired Telemann's nornination, how- ever, supported Bach after he had held one choir practice: it was bis musie that rnade hirn their choice candidate and they removed the obstacles which Bach had also seen for hirn- self in Leipzig. On April 7th 1724, when St. John's Passion was performed for the first time, Bach's first year in Leipzig was alinost over and there is no evidence of any kind that musical expectations in Leipzig were not being fulfilled. St. John's Passion should be seen in the context of Bach's saered musical composi- tions during his first Leipzig year. Compared with them its length is indeed exceptional but it was the required length for Good Friday (not even at Christmas or Easter were such pro- portions reached). The composition had to be suited to the church service in detail, too. lt has two parts and the division is designed to accomodate the sermon. Thus, after the relatively short first part covering Christ's capture, interrogation by the High Priests and Peter's denial, there was a lengthy 'interval" for the sermon before the rernaining two thirds ofthe work followed. This Part contained the interrogation by Pontius Pilate – so central to the Gospel ofst. John ('My Kingdom is not ofthis world', 'What is truth, "Thou wouldst have no power against rne"), the erucifixion and burial. Within this framework two Gospel passages were included which are not to be found in St. John but which were almost imperative to the 18th century listener of the Passion story: Peter's grief after his denial (text according to St. Matthew) and the earthquake after Christ's death (originally according to St. Mark and in the common version to St. Matthew). The name of the poet who interspersed the gospel account with his own freoly composed aria texts and chorale verses is not known. Cantata texts (to which the text of st. John's Passion belongs) were considered as semi-liturgical and their authors' narnes were not recorded. However, it must have been someone as well versed in theology as in poetry and who morcover was familiar with the world of 'modern" passion poetry. The mere structure of the text as a whole is steeped in far-reaching poetieally architectonic ideas. In the individual “scenes” the arias and chorals follow each other according to a sophisticated plan so that at the beginning of each halfa symrnetrical text framework is produced, e. g. in the first part the opening chorus and alto aria provide the outer pillars for the capture “scene”, the “axis of symmetry” is formed by the middle of three reeitatives ('That the saying might be fulfilled') flanked by two chcrals. In the ensuing passages arias and chotals “'interrupt” the Bible text alternatoly until, at the end of each half, one im- inediately follows 4

the other: in part one the tenor aria and final choral, in part two the final chorus and another choral. A text system of this kind requires perfect knowledge of Bibel interpretation of that era. The Poet also feil back upon the phrasing of well-known Passion oratorios of that time (“sacred music for the concert hall” rather than "church music”) for bis own freely composed texts, chiefly upon "For the sins of the world martered and dying Jesus” by the Hamburg couneillor Barthold Heinrich Brockes (1712, set to music among others by Handel and Telemann). Sometimes the imitation is only vague, sometimes very close, e.g. Brockes´ text model for Bach's first aria reads, "In reieasing me from the bonds of my sins, my Lord is bound". Such imitations were not disapproved of at that time but were in fact desirable for they used wellestablished phrases and thus helped to promote devotion. lt is difficult to say whether Bach influenced the shaping of the text or whether he participaled in choosing St. John's Gospel. Whatever the case he developed the textual structures himself and so bis music also has a symmetrical aspect: six choruses of Bible passages in the second part are made into pairs by the use of the same music. Within the framework of the outer pair “Hail, King of the Jews”, and “Write not, the King of the Jews” we have an inner pair "We have a law” and “If thou let this man go” surrounded by one more pair “Crucify him, crucify him" and “Away with him, away with him, crucify him". Thus Bach puts passages with similar words and length into “musical symmetry”. He counteracts the improssion, however, that his composition is merely the sum of individual blocks by using the sarne music for five more Gospel choruses (twice for “Jesus of Nazareth” in the first part and “lt is not lawful for us to put any man to death” in the second part and for “Not this man, but Barrabas" and “We have no king but Caesar”. These choruses do not fit into any symmetrical order but embody that aspect of the composition aimed at spanning the whole work (and at the same time embracing all symmetries). The textual structure imposed other conditions upon the composer apart from the question of sequence. The poet had chosen approximately the same number of chorals as freely written texts; in Bach's finished work there are eleven chorals (one with two verses) and eleven musically and textually “free” pieces with one bass aria containing both elements (“Thou my Saviour” with the choral “Jesus, Thou who wert dead'). These pieces divide the account of the Gospel into seventeen sections. The “free” pieces include the opening and final choruses and two ariosi, thus leaving only seven arias in a framework of forty textual and inusical units in all. This demonstrates to what measure Bach was challenged by the text as a whole: first and foremost by the recitatives and people's choruses but also as a master of choral arrangements. His skill at aria


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composition becomes apparent bere, too. The structure of his musical statements has an artistically “learned” effect, is dramatic and yet restrained. The orchestra has no “star” Arias with one solo instrument and a full orchestra (as are found later in St. Matthew's Passion) do not exist here. Only “pure” orchestra accompaniment is to be found with the vocal soloists or eise the voice part is woven into a complex quartet with two instruments and basso continuo, thus becoming in itself part of an ensemble rather than taking on the role of a virtuoso (in the first alto aria - two oboes; in the second tenor aria - originally two viole d'amore, later two violins; in the last soprano aria - flute and oboe da eaccia). This is surely not “coincidence”. Bach deliberately restricted instrumental solos; the flute part in the first soprano aria could weil be played by one instrument, but Bach requires the choral seund of two instruments playing one part; the prominent part of the traditional “death instrument”, the viola da gamba - the only true instrumental solo - is silenced when the string tutti plays ('Our Hero batties on with might'). Thus it seems that Bach started out from stylistic principies which were basically different from those of three years later when he wrote St. Matthew's Passion - and yet the Bach of St. John's Passion was the one whom the Leipzig Council had appointed one year earlier. Bach wanted his work to be performed in St. Thomas's, the very church of which Gottfried Lange - the mayor who had achieved Bach's appointment - was the chairman ofthe parish council. Bach was greatly indebted to him and made him godfather of the first child born to him in Leipzig (Gottfried Heinrich, christened on Feb. 27th, 1724). lt can safely be assumed that Bach wished to fulfill Lange's expectations in his first Composition for Good Friday. However, the perfortnance was transferred by the Councit at short notice to the church of St. Nicholas, the other church for which Bach was responsible for cantata music (perforrnances altematod between St. Nicholas's and St. Thomas's). For the following year, i. e. for St. Thomas's (and therefore for Mayor Lange), Bach wrote a second version of St. John's Passion - and here begins the variety of scores which, froin time to time, confuse posterity's conternplation of this work. Each tirne Bach occupied himself with a cornposition he gave himself the opportunity to touch it up: “'the cornposition” never re- mained the same for hirn (this applied equally to the “The WellTernpered Clavier"). Of St. Matthew's Passion only two versions remain, of which one could easily be declared to be “Bach's final version". With St. John's Passion we are faced with the grotesque situation that Bach himsolf never heard “our” version. In 1730/40 he began a thorough revision of the work but, for unknown reasons, broke off at the choral “Who was it 5

Lord did smite Thee” (no. 10). Although Bach had a pupil compiete the score on the basis of an older version, he himseifeontinued to work with his old version into which the alterations were never entered. Since 1830 the mixed version consisting of Bach's revisions and the pupil's copy has established itself. And so today (even ifhardly recognizable) we are direct witnesses of the fervent reiationship Bach had to his work, a work which challenged and faseinated him again and again. Konrad Küster

Johannes Passion Erster Teil (Johannes 18,1 - 4) Nr. 1 CHOR Herr, unser Herrscher, dessen Ruhm in allen Landen herrlich ist! Zeig uns durch deine Passion, daß du, der wahre Gottessohn, zu aller Zeit, auch in der größten Niedrigkeit, verherrlicht worden bist!


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Nr. 2 a REZITATIV Evangelist Jesus ging mit seinen Jüngern über den Bach Kidron, da war ein Garten, darein ging Jesus und seine Jünger. Judas aber, der ihn verriet, wußte den Ort auch, denn Jesus versammlete sich oft daselbst mit seinen Jüngern. Da nun Judas zu sich hatte genommen die Schar und der Hohenpriester und Pharisäer Diener, kommt er dahin mit Fackeln, Lampen und mit Waffen. Als nun icsus wußte alles, was ihm begegnen sollte, ging er hinaus und sprach zu ihnen: Jesus Wen suchet ihr?

Evangelist Jesus went forth with his diseipies over the brook Cedron, where there was a garden which he and his discipies entered. Judas, his betrayer, also knew the place, for Jesus often went there with his disciples. So Judas tock with him a troop of soldiers and henchmen of the high priests and Pharisees, arriving with lanterns, torches and weapons. Jesus, knowing all that was coming upon him, went out and said to them: Jesus Whom do you seek? Evangelist They answered:

Evangelist Sie antworteten ihm:

No. 2 b CHORUS Jesus of Nazareth

Nr. 2 b CHOR Jesum von Nazareth

No. 2 c RECITATIVE Evangelist Jesus said to them:

Nr. 2 c REZITATIV Evangelist Jesus spricht zu ihnen:

Jesus I am he.

Jesus Ich bin's.

Evangelist Judas, his betrayer, stcod with them. And when lesus said, I am he, they drow back and fell to the ground. Again he asked them:

Evangelist Judas aber, der ihn verriet, stund auch bei ihnen. Als nun Jesus zu ihnen sprach: ich bin's, wichen sie zurücke und fielen zu Boden. Da fragete er sie abermal:

Jesus Whom do you seck?

Jesus Wen suchet ihr?

Evangelist They answered:

Evangelist Sie aber sprachen:

No. 2 d CHORUS Jesus of Nazareth.

Nr. 2 d CHOR Jesum von Nazareth. Nr. 2 e R EZITATIV Evangelist Jesus antwortete:

St. John Passion Part 1 (John 18:1 - 4) No. 1 CHORUS 0 Lord, our Master, whose glory resounds in every land! Show us through your passion that you, the true Son of God, have been glorified throughout the ages even in your greatest humility. No. 2 a RECITATIVE 6

Jesus Ich hab's euch gesagt, daß ich's sei, suchet ihr denn mich, so lasset diese gehen! Nr. 3 CHORAL 0 große Lieb, o Lieb ohn alle Maße, die dich gebracht auf diese Marterstraße! Ich lebte mit der Weit in Lust und Freuden, und du müßt leiden.


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Nr. 4 REZITATIV Evangelist Auf daß das Wort erfüllet würde, welches er sagte: Ich habe der keine verloren, die du mit gegeben hast. Da hatte Simon Petrus ein Schwert und zog es aus und schlug nach des Hohenpriesters Knecht und hieb ihm sein recht Ohr ab; und der Knecht hieß Maichus. Da sprach Jesus zu Petro:

No. 4 RECITATIVE Evangelist In this way he fulfilied his prophecy:”l have not lost any of those you gave me”. Simon Peter drew his sword and struck the servant of the High Priest, cutting off his right ear (The servant's name was Maichus.) Jesus then said to Peter: Jesus Put your sword in its sheath! Am I not to drink the cup my Father has given me?

Jesus Stecke dein Schwert in die Scheide! Soll ich den Kelch nicht trinken, den mir mein Vater gegeben hat? Nr. 5 CHORAL Dein Will gescheh, Herr Gott, zugleich auf Erden wie im Himmelreich. Gib uns Geduld in Leidenszeit, gehorsam sein in Lieb und Leid; wehr und steur allem Fleisch und Blut, das wider deinen Willen tut! Nr. 6 REZITATIV Evangelist Die Schar aber und der Oberhauptrnann und die Diener derjuden nahmen Jesum und bunden ihn und führeten ihn aufs erste zu Hannas, der war Kaiphas' Schwäher, weicher des Jahres Hoherpriester war. Es war aber Kaiphas, der den Juden riet, es wäre gut, daß ein Mensch würde umbracht für das Volk. Nr. 7 ARIE (ALT) Von den Stricken meiner Sünden mich zu entbinden, wird mein Heil gebunden. Mich von allen Lasterbeulen völlig zu heilen, läßt er sich verwunden.

No. 5 CHORALE Your will be done, 0 Lord, on earth as it is in heaven. Grant us patience in times of torrnent that we may obey in love and suffering. Thwart and direct all flesh and blood that acts against your will! No. 6 RECITATIVE Evangelist The troops, their comrnander and the Jews' henchmen took Jesus and bound him. TheY first led him to Annas, the father-in-Iaw of Caiaphas, the High Priest for that year. lt was Caiaphas who had advised the Jews to let one man die for the whole peopie. No. 7 ARIA (ALTO) To free me from the coils of my sins they have bound rny Saviour. To heal me of all the sores of my viees hc bears his wounds. (John 18:15 – 27; Matthew 26:75) No. 8 RECITATIVE Evangelist Simon Peter and another,diseipie followed Jesus.

(Johannes 18,15 - 27; Matthäus 26,75) No. 9 ARIA (SOPRAN0) I, too follow you with joyful tread and shall not leave you, my Life, my Light. Go on your way and do not cease to draw, to pull, to plead With me.

Nr. 8 REZITATIV Evangelist Simon Petrus aber folgete icsu nach und ein ander Jünger. No. 2 e RECITATIVE Evangelist Jesus replied: Jesus I told you that I am he. lf it is I you seck, let these others go! No. 3 CHORALE 0 mighty love, o love beyond all measure, which has brought you to this travail! I lived with the joys and pleasures of the worid, yet you must suffer. 7

Nr. 9 ARIE (SOPRAN) Ich folge dir gleichfalls mit freudigen Schritten und lasse dich nicht, mein Leben, mein Licht. Befördre den Lauf und höre nicht auf, selbst an mir zu ziehen, zu schieben, zu bitten. Nr. 10 REZITATIV Evangelist Derselbige Jüngerwardem Hohenpriester bekannt und ging mit Jesu hinein in des Hobenpriesters


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Palast. Petrus aber stund draußen für der Tür. Da ging der andere Jünger, der dem Hohenpriester bekannt war, hinaus und redete mit der Türhüterin und führete Petrum hinein. Da sprach die Magd, die Türhüterin, zu Petro: Ancilla (Magd) Bist du nicht dieses Menschen Jünger einer?

Evangelist The henchmen and servants stood about a charcoal fire to keep warm (for it was cold). Peter stood with them, warming himself. The High Priest questioned Jesus about his discipies and his teachings. Jesus answered him: Jesus I have spoken freely and openly to all the worid. i have always taught in the synagogue and in thc tempie, where all Jews congregate, and have said nothing in sectet. Why do you question rne about it? Ask rny listeners what I told them! They know what I said.

Evangelist Er sprach: Petrus Ich bin's nicht. Evangelist Es stunden aber die Knechte und Diener und hatten ein Kohlfeu'r gemacht (denn es war kalt) und wärmeten sich. Petrus aber stund bei ihnen und wärmete sich. Aber der Hohepriester fragte Jesum um seine Jünger und um seine Lehre. Jesus antwortete ihm: Jesus Ich habe frei, öffentlich geredet für der Welt. Ich habe allezeit gelehret in der Schule und in dem Tempel, da alle Juden zusammenkommen, und habe nichts im Verborgenen geredt. Was fragest du mich darum? Frage die darum, die gehöret haben, was ich zu ihnen geredet habe! Siehe, dieselbigen wissen, was ich gesaget habe. Evangelist Als er aber solches redete, gab der Diener einer, die dabei stunden, Jesu einen Backenstreich und sprach: Servus (Diener) Solltest du dem Hobenpriester also antworten?

Evangelist When he had said this one of the servants standing nearby struck Jesus on the face, exclaiming: Servant Is this how you answer the High Priest? Evangelist Jesus replied: Jesus lf I spoke Ill, prove that it is evil; if i spoke well, why do you strike me? No. 11 CHORALE 1. Whe has struck you thus, my Saviour, and treated you so eruelly and amiss? You are not a sinner like ourseives and our children, for you know nothing of wrongdoing. 2. I, I and my sins as numerous as grains of sand by the sea, have brought you to the misery that besets you and to the host of torments you bear. No. 12 a RECITATIVE Evangelist So Annas sent him bound to Caiaphas the High Priest. As Simon Peter stood warming hiniself the athers asked him:

No. 10 RECITATIVE Evangelist That same disciple was knwon to the High Priest and entered the High Priest's palace with Jesus. But Peter stood at the door outside. So the other diseipie, tile one known to the High Priest, went out and spoke to Evangelist Jesus aber antwortete: the woman minding the door, and led Peter in. The woman minding the door then said to Peter: Jesus Maid Hab ich übel geredt, so beweise es, daß es böse sei, hab ich aber recht geredt, was schlägest du Are you not one of this man's discipies? mich? Evangelist Nr. 11 CHORAL He replied: 1. Wer hat dich so geschlagen, Peter mein Heil, und dich mit Plagen so übel zugericht? Du bist ja nicht ein Sünder, wie wir und I am not. 8


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unsre Kinder, von Missetaten weißt du nicht. 2. Ich, ich und meine Sünden, die sich wie Körnlein finden des Sandes an dem Meer, die haben dir erreget das Elend, das dich schläget, und das betrübte Marterheer.

One of the High Priest's servants, a friend of the man whose ear Peter had struck off, then said:

Nr. 12 a REZITATIV Evangelist Und Hannas sandte ihn gebunden zu dem Hohenpriester Kaiphas. Simon Petrus stund und wärmete sich, da sprachen sie zu ihm:

Evangelist Once again Peter denied this, and just at this moment a cock crowed. Peter, recalling Jesus's words, went out and wept bitterly.

Servant Did I not see you with him in the garden?

No. 13 ARIA (TENOR) Ah, my soul, where do you wish to go, where shall I find succour? Should I stay here, or do I want to bear a mountainous burden? The world gives but poor counsel, and my heart suffers the pangs ofmy misdeeds since the servant denied his Lord.

Nr. 12 b CHOR Bist du nicht seiner Jünger einer? Nr. 12 c REZITATIV Evangelist Er leugnete aber und sprach: Petrus Ich bin's nicht. Evangelist Spricht des Hohenpriesters Knecht einer, ein Gefreundter des, dem Petrus das Ohr abgehauen hatte:

No. 14 CHORALE Peter, oblivious to all, denies bis Lord, but at an earnest glance sheds bitter tears. Jesus, look on me as weil when I fail to be contrite; when I have done ill touch my consciencel

Servus (Diener) Sahe ich dich nicht im Garten bei ihm? Evangelist Da verleugnete Petrus abermals und alsobald krähete der Hahn. Da gedachte Petrus an die Worte Jesu und ging hinaus und weinete bitterlich. Nr. 13 ARIE (TENOR) Ach, mein Sinn, wo willt du endlich hin, wo soll ich mich erquicken? Bleib ich hier, oder wünsch ich mir Berg und Hügel auf den Rücken? Bei der Weit ist gar kein Rat, und im Herzen stehn die Schmerzen meiner Missetat, weil der Knecht den Herrn verleugnet hat.

No. 12 b CHORUS Are you not one of his discipies?

Nr. 14 CHORAL Petrus, der nicht denkt zurück, seinen Gott verneinet, der doch auf ein' ernsten Blick bitterlichen weinet. Jesu, blicke mich auch an, wenn ich nicht will büßen; wenn ich Böses hab getan, rühre mein Gewissen!

No. 12 c RECITATIVE Evangelist But he denied it, saying: Peter I am not.

Zweiter Teil

Evangelist

(Johannes 18,28 - 40; 19,1) 9


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Nr. 15 CHORAL Christus, der uns selig macht, kein Bös' hat begangen, der ward für uns in der Nacht als ein Dieb gefangen, geführt für gottlose Leut und fälschlich verklagst, verlacht, verhöhnt und verspeit, wie denn die Schrift saget.

No. 15 CHORALE Christ, our Saviour, who did no wrong, was captured in the night for us like a thief, was led away for godiess souls and falsely accused, mocked, jeered and spat upon, as the Seriptures had foreseen.

Nr. 16 a REZITATIV Evangellst Da f'ühreten sie Jesum von Kaiphas vor das Richthaus, und es war frühe. Und sie gingen nicht in das Richthaus, auf daß sie nicht un- rein würden, sondern Ostern essen möchten. Da ging Pilatus zu ihnen heraus und sprach:

No. 16 a RECITATIVE Evangelist From Caiaphas Jesus was led away to the house ofjudgment. lt was now early morning. Tbc Jews remained outside the house to avoid defilement, but took the Passover meal. Pilate went out to them and said:

Pilatus Was bringet ihr für Klage wider diesen Menschen?

Pilate What complaint do you bring against this man?

Evangelist Sie antworteten und sprachen zu ihm:

Evangelist They answered him by saying:

No. 16 b CHORUS Nr. 16 b CHOR Wäre dieser nicht ein Übeltäter, wir hätten dir ihn nicht lf he were not a wrongdoer we would not have brought him before you. überantwortet. Nr. 16 c REZITATIV Evangelist Da sprach Pilatus zu ihnen:

No. 16 c RECITATIVE Evangelist Pilate then said to them:

Pilatus So nehme ihr ihn hin und richtet ihn nach eurem Gesetze!

Pilate Then take him and try him according to your own law! Evangelist The Jews replied:

Evangelist Da sprachen die Juden zu ihm:

No. 16 d CHORUS We are not allowed to kill anyone.

Nr. 16d CHOR Wir dürfen niemand töten. Nr. 16 e REZITATIV Evangelist Auf daß erfüllet würde das Wort Jesu, weiches er sagte, da er deutete, welches Todes er sterben würde. Da ging Pilatus wieder hinein in das Richt-haus und rief Jesu und sprach zu ihm:

No. 16 e RECITATIVE Evangelist In this way the prophecy was fulfilied by which Jesus foretold the manner ofhis death. Pilate then returned to the house ofjudgrnent and surnmoned Jesus, saying:

Pilatus Bist du der Juden König? Evangelist Jesus antwortete: Jesus Redest du das von dir selbst, oder haben's dir andere von mir gesagt?

Part 2 (John 18:28 - 40; 19:1)

Evangelist 10


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Pilatus antwortete:

Pilate replied:

Pilatus Bin ich ein Jude? Dein Volk und die Hohenpriester haben dich mir überantwortet; was hast du getan?

Pilate Am I a Jew? Your peopie and the high priests have brought you before ine. What have you done?

Evangelist Jesus antwortete:

Evangelist Jesus replied:

Jesus Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wäre mein Reich von dieser Weit, meine Diener würden darob kämpfen, daß ich den Juden nicht Überantwortet würde; aber nun ist mein Reich nicht von dannen.

Jesus My kingdom does not beiong to this world. lf it did, my followers would fight to keep me from being handed over to the Jews. But now my kingdorn is elsewhere.

Nr. 17 CHORAL 1. Ach großer König, groß zu allen Zeiten, wie kann ich g'nugsam diese Treu ausbreiten? Kein's Menschen Herze mag indes ausdenken was dir zu schenken. 2. Ich kann's mit meinen Sinnen nicht erreichen womit doch dein Erbarmen zu vergleichen. Wie kann ich dir denn deine Liebestaten im Werk erstatten?

No. 17 CHORALE 1. Ah, mighty King, mighty in all ages, how can I tell of your great loyalty? No mortal heart can compass a fitting gift for you. 2. My mind cannot fathom anything to compare with your compassion. How, then, ean 1 hope to repay your benefaction with my deeds? No. 18 a RECITATIVE Evangelist Pilate then said:

Nr. 18 a REZITATIV Evangelist Da sprach Pitatus zu ihm:

Pilate So You are a king after all?

Pliatus So bist du dennoch ein König?

Evangelist Jesus replied:

Evangelist Jesus antwortete:

Jesus lt is you who call me king. I was born and sent into the worid to bear witness to the truth' All who are ative to the truth listen to my voice.

Jesus Du sagst's, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt kommen, daß ich die Wahrheit zeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der höret meine Stimme.

Evangelist Pilate said to him: Pilate What is truth?

Evangelist Spricht Pilatus zu ihm:

Evangelist And having said that, he went out again to the Jews, saying:

Pilatus Was ist Wahrheit?

Evangelist Und da er das gesaget, ging er wieder hinaus zu den Juden und spricht zu ihnen:

Pitate Are you the King ofthe Jews? Evangelist Jesus reptied:

Pilatus Ich finde keine Schuld an ihm. Ihr habt aber eine Gewohnheit, daß ich euch einen losgebe, wollt ihr nun, daß ich euch der Juden König losgebe?

Jesus Is this your own thought or has it been said of me by others?

Evangelist Da schrien sie wieder allesamt und sprachen:

Evangelist 11


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No. 18 c RECITATIVE Evangelist Barrabas was a murderer. Pilate then took Jesus and had him Rogged.

Nr. 18 b CHOR Nicht diesen, sondern Barrabam! Nr. 18 c REZITATIVE Evangelist Barrabas aber war ein Mörder. Da nahm Pilatus Jesum und geißelte ihn. Nr. 19 ARIOSO (BASS) Betrachte, meine Seel, mit ängstlichem Vergnügen, mit bittrer Lust und halb beklemrntem Herzen, dein höchstes Gut in Jesu Schmerzen, wie dir aus Dornen, so ihn stechen, die Himmelsschlüsselblumen blüh; du kannst viel süße Frucht von seiner Wermut brechen,drum sieh' ohn' Unterlaß auf ihn! Nr. 2 0 ARIE (TENOR) Erwäge, wie sein blutgefärbter Rücken in allen Stücken dem Himmel gleiche geht, daran, nachdem die Wasserwogen von unsrer Sündflut sich verzogen, der allerschänste Regenbogen als Gottes Gnadenzeichen steht! (Johannes 19,2 - 22)

No. 19 ARIOSO (BASS) Consider, my soul, with tirnid delight, with bitter joy and anxious heart, your supreme good in Jesus's agony. From the thorns that pieree him prirnroses blossom for you. His wormwood bears you rnuch sweet fruit; so look to him unceasingly. No. 2 0 ARIA (TENOR) lmagine how bis blood-spattered back resembies heaven in every regard, just as the waves of the Flood receded to reveal an exquisite rainbow as a Symbol of Divine Grace. (John 19:2 - 22) No. 21 a RECITATIVE Evangellst The soldiers wove a crown of thorns and placed it on bis head. Ilen they clothed him in a purple robe saying: No. 21 b CHORUS Hail, o King of the Jews!

Nr. 21 a REZITATIV Evangelist Und die Kriegsleute flochten eine Krone von Dornen und satzten sie auf sein Haupt und legten ihm ein Purpurkleid an und sprachen:

No. 21 c RECITATIVE Evangelist And they struck hini on the face. Once again Pilate went out and spoke to ihe Jews:

Nr. 21 b CHOR Sei gegrüßet, lieber Judenkönig! Nr. 21 c REZITATIV Evangelist Und gaben ihm Backenstreiche. Da ging Pilatus wieder heraus und sprach zu ihnen: Pilatus Sehet, ich führe ihn heraus zu euch, daß ihr er- kennet, daß ich keine Schuld an ihm finde. Evangelist Also ging Jesus heraus und trug eine Dornenkrone und Purpurkleid. Und er sprach zu ihnen: Pilate I find no case against this man. But you have a custom that I release one man for you. Do you want me to release the King of the Jews? Evangelist The Jews cried out in a single voice saying:

Pilate See, l am bringinghirn out to you toshowthatl find no ease against him. Evangelist So Jesus came out, wearing a crown of thorns and a purple robe. Pilate said: Pilete Behold the Man.

Pilatus Sehet, welch ein Mensch! Evangelist Da ihn die Hohenpriester und die Diener sahen, schrien sie und sprachen: Nr. 21 d CHOR Kreuzige, kreuzige!

No. 18 b CHOR Not him; Barrabas!

Nr. 21 e REZITATIV 12


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Pilate Take him and crucify him yourselves,for I find no case against him.

Evangelist Pilatus sprach zu ihnen: Pilatus Nehmet ihr ihn hin und kreuziget ihn; denn ich finde keine Schuld an ihm! Evangelist Die Juden antworteten ihm:

Evangelist The Jews replied: No. 21 f CHORUS We have a law, and by the law he deserves to die, for he has declared himself to be the Son of God.

Nr. 21 f CHOR Wir haben ein Gesetz, und nach dem Gesetz soll er sterben; denn er hat sich selbst zu Gottes Sohn gemacht. Nr. 21 g REZITATIV Evangelist Da Pilatus das Wort hörete, fürchtet, er sich noch mehr und ging wieder hinein in das Richthaus und spricht zu Jesu:

No. 21 g RECITATIVE Evangelist When Pilate heard this he becarne even mote frightened. He returned to the house of judgment and said to Jesus: Pilate Where do you come from?

Pilatus Von wannen bist du?

Evangelist But Jesus did not answer him. Pilate then said:

Evangelist Aber Jesus gab ihm keine Antwort. Da sprach Pilatus zu ihm:

Pilate Do you refuse to speak to me? Do you not know that I have power to crucify you and power to set you free?

Pilatus Redest du nicht mit mir? Weißest du nicht, daß ich Macht habe, dich zu kreuzigen, und Macht habe, dich loszugeben?

Evangelist Jesus responded:

Evangelist Jesus antwortete: Jesus Du hättest keine Macht über mich, wenn sie dir nicht wäre von oben herab gegeben; darum, der mich dir überantwortet hat, der hat's größ're Sünde.

Jesus You would have no power over me if it had not been granted to you from above. The deeper sin therefore lies with him who handed me over to you. Evangelist Frorn that moment Pilate tried to find a way to release him. No. 22 CHORALE lt is through your prison, o Son of God, that we attain our liberty; your dungeon is the Seat of Grace, the zeuge of all the pious. For if you had not sought siavery out siavery would be eternal.

Evangelist Von dem an trachtete Pilatus, wie er ihn losließe.

Evangelist As the high priests and the servants saw him they shouted:

Nr. 22 CHORAL Durch dein Gefängnis, Gottes Sohn, muß uns die Freiheit kommen; dein Kerker ist der Gnadenthron, die Freistatt aller Frommen; denn gingst du nicht die Knechtschaft ein, müßt unsre Knechtschaft ewig sein.

No. 21 d CHORUS Crucify! Crucify!

Nr. 23 a REZITATIV Evangelist Die Juden aber schrieen und sprachen:

No. 21 e RECITATIVE Evangelist Pilate said to thern:

Nr. 23 b CHOR 13


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Lässest du diesen los, so bist du des Kaisers Freund When Pilate heard this he led Jesus out, sat on the nicht; denn wer sich zum Könige machet, der ist wider chair of judgment in a place called the High PavernentorGabbathain Hebrew. Itwas around noontime on the den Kaiser. Friday of Passover, Pilate said to Nr. 23 c REZITATIV the Jews: Evangelist Da Pilatus das Wort hörete, führete er Jesum heraus Pitate und satzte sich auf den Richtstuhl, an der Stätte, die Here is your king! da heißet: Hochpflaster, auf Ebräisch aber: Gabbatha. Evangelist Es war aber der Rüsttag in Ostern um die sechste And the Jews shouted: Stunde, und er spricht zu den Juden: Pilatus Sehet, das ist euer König!

No. 23 d CHORUS Away with him, crucify him!

Evangelist Sie schrien aber:

No. 23 e RECITATIVE Evangelist Pilate asked them:

Nr. 23 d CHOR Weg, weg mit dem, kreuzige ihn!

Pilate Am I to crucify your king?

Nr. 23 e REZITATIV Evangelist spricht Pilatus zu ihnen:

Evangelist The high Priests replied:

Pilatus Soll ich euren König kreuzigen?

No. 23 f CHORUS We have no king but Caesar.

Evangelist Die Hohenpriester antworteten:

No. 23 g RECITATIVE Evangelist Jesus was now handed over to be crucified. He was led away. CaMing his own crass, he went to the place known as the Place of Skull, of Golgotha in Hebrew.

Nr. 23f CHOR Wir haben keinen König denn den Kaiser.

No. 24 ARIA (BA SS) WITH CHORUS Hurry, ye opprossed souls, leave your dens of travail and hurry - schere? - to Golgotha! Take the wings of faith and fly - where? - to the Hill of the Cross where saivation everywhere awaits you!

Nr. 23 g REZITATIV Evangelist Da überantwortete er ihn, daß er gekreuziget würde. Sie nahmen aber Jesum und führeten ihn hin. Und er trug sein Kreuz und ging hinaus zur Stätte, die da heißet Schädelstätt, welche heißet auf Ebräisch: Golgatha. Nr. 24 ARIE (BASS) MIT CHOR Eilt, ihr angefochtnen Seelen, geht aus euren Marterhöhten, eilt - Wohin? - nach Golgatha! Nehmet an des Glaubens Flügel, nicht - Wohin? – zum Kreuzeshügel, eure Wohlfahrt blüht ailda! No. 23 a RECITATIVE Evangelist The Jews shouted: No. 23 b CHORUS lf you let this man go you are no friend of Caesar, for anyone who declares hirnself king rises up against the emperor. No. 23 c RECITATIVE Evangelist 14

Nr 25 a REZITATIV Evangelist Allda kreuzigten sie ihn, und mit ihm zween andere zu beiden Seiten, Jesum aber mitten inne. Pilatus aber schrieb eine ]9ber-schrift und satzte sie auf das Kreuz, und wargeschrie- ben: “Jesus von Nazareth, der Juden König”. Diese Überschrift lasen viel Juden, denn die Stätte war nahe bei der Stadt, da Jesus gekreuziget ist. Und es war geschrieben auf ebräische, griechische und lateinische Sprache. Da sprachen die Hohenpriester der Juden zu Pilato:


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Nr. 25 b CHOR Schreibe nicht: der Juden König, sondern daß er gesaget habe: Ich bin der Juden König.

No. 25 b CHORUS Do not write”King of the Jews”, write that he said “l am King of the Jews”. No. 25 c RECITATIVE Evangelist Pilate replied:

Nr. 25 c REZITATIV Evangelist Pilatus antwortet: Pilatus Was ich geschrieben habe, das habe ich ge- schrieben.

Pitate What I have written, I have written.

No. 26 CHORAL In the bottom of my heart your name and cross alone Nr. 26 CHORAL glow with everlasting flame to my delight. Come to ine, Lord lesus, In meines Herzens Grunde, dein Nam' und Kreuz allein funkelt all Zeit und Stunde, draufkann ich fröh- as comfort in my adversity, in the form in which you lich sein. Erschein mir in dem Bilde zu Trost in meiner gently bied to death! Not, wie du, Herr Christ, so rnilde dich hast geblut' zu (John 19.-23 - 30) Tod! (Johannes 19,23 - 30) Nr. 2 7 a REZITATIV Evangelist Die Kriegsknechte aber, da sie Jesum gekreuziget hatten, nahmen seine Kleider und machten vier Teile, einem jeglichen Kriegesknechte sein Teil, dazu auch den Rock. Der Rock aber war ungenähet, von oben an gewürket durch und durch. Da sprachen sie untereinander: Nr. 27 b CHOR Lasset uns den nicht zerteilen, sondern darum losen, wes er sein soll. Nr. 27 c REZITATIV Evangelist Auf daß erfüllet würde die Schrift, die da saget: Sie haben meine Kleider unter sich geteilet und haben Über meinen Rock das Los geworfen. Solches taten die Kriegesknechte. Es stund aber bei dem Kreuze Jesu seine Mutter und seiner Mutter Schwester, Maria, Kleophas Weib, und Maria Magdalena. Da nun Jesus seine Mutter sahe und den Jünger dabei stehen, den er lieb hatte, spricht er zu seiner Mutter: No. 25 a RECITATIVE Evangelist Having arrived, they crucified hirn along with two thers on either side of him, with Jesus in the middie. Pilate wrote an inseription and put it on the cross. lt read: Jesus ofnazareth, King of the Jews. Many Jews read this inscription, beeause the place where Jesus was crucified was near the city, and the inscription was written in Hebrew, Greek and Latin. Then the high priests of the Jews said to Pilate: 15

No. 27 a RECITATIVE Evangelist Having cruciried Jesus, the soldiers took his clothes and divided them into four parts, one for each soldier, apart from the tunic. The tunic was seamtess, woven in a single piect from top to bottorn. They said to each other: No. 27b CHORUS Let us not divide this garment but gambie fer it. Nr. 27 c RECITATIVE Evangelist In this way the Scripture eame true: They divided my clothes among them and cast lots for my tunic'. That is what the soldiers did. Near Jesus's cross there stood bis motherwith her sister, Macy the wife of Clopas, and Mary Magdatene. When lesus saw his mother and the diseipie he loved standing there he said to his mother: Jesus Woman, here is your son! Evangelist He then said to his discipie: Jesus Weib, siehe, das ist dein Sohn! Evangelist Darnach spricht er zu dem Jünger: Jesus Siehe, das ist deine Mutter! Nr. 28 CHORAL Er nahm alles wohl in acht in der letzten Stunde,


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seine Mutter noch bedacht, setzt ihr ein Vorrnunde. 0 Mensch, mache Richtigkeit, Gott und Menschen liebe, Stirb darauf ohn alles Leid, und dich nicht betrübe!

Evangelist From that Moment the discipie took Mary into bis care. After that, when Jesus saw that evewhing had corne to pass exactly as foretold in the Seriptures, he said:

Nr. 29 REZITATIV Evangelist Und von Stund an nahm sie derJünger zu sich. Darnach, als Jesus wußte, daß schon alles vollbracht war, daß die Schrift erfüllet würde, spricht er:

Jesus I am thirsty!

Jesus Mich dürstet! Evangelist Da stund ein Gefäße voll Essigs. Sie fülleten aber einen Schwamm mitessigundiegten ihn um einen Isopen und hielten es ihm dar zum Munde. Da nun Jesus den Essig genommen hatte, sprach er: Jesus Es ist vollbracht! Nr. 30 ARIE (ALT) Es ist vollbracht! 0 Trost vor die gekränkten Seelen! Die Trauernacht läßt nun die letzte Stunde zählen. Der Held aus Juda siegt mit Macht und schließt den Kampf. Es ist vollbracht! Nr. 31 REZITATIV Evangelist Und neiget das Haupt und verschied. Nr. 32 ARIE (BASS) MIT CHORAL (CHOR) BASS Mein teurer Heiland, laß dich fragen, da du nunmehr ans Kreuz geschlagen und selbst gesagt: Es ist vollbracht, bin ich vom Sterben frei gemacht? Kann ich durch deine Pein und Sterben das Himmelreich ererben? Ist aller Weit Erlösung da? Du kannst vor Schmerzen zwar nichts sagen;

Evangelist A jar stood there full of vinegar. They filied a sponge with vinegar, put it on a iavelin, and held it to bis lips. After he had tasted the vinegar he said: Jesus lt is finished! No. 30 ARIA (ALTO) lt is finished! 0 comfort for the stricken spirit! Ile night of sorrow has struck its final hour. The hero of Judea Triumphs in bis migth and ends the fray. lt is finished! No. 31 RECITATIVE Evangelist Then he bowed bis head and gave up bis spirit. No. 32 ARIA (BASS) WITH CHORALE (CHORUS) BASS My sweet Saviour, may I ask, now that you are broken on the eross and have said, lt is finisbed, aln I now liberated frorn death? Can 1 inherit paradise through Your pains and death? ls there now saivation for all? Your torrnents keep you from speaking, but you incline your bead and say silently: Yes. CHORALE Jesus, onee You were dead but now you live forever. In my final hour of death I will turn nowhere but to you, my Redeemer, my Lord and Master! Grant me that which you deserved, I do not wish for more!

doch neigest du das Haupt und sprichst stillschweigend: ja. Jesus Here is your mother! Nr. 28 CHORALE He took account of everything in his final hour, gave thought to his mother and provided a guardian for her. 0 son of man, practice justice, love God and Your fellow man, and when you die, do so without suffering or care! No. 29 RECITATIVE 16

CHORAL Jesu, der du warest tot, lebest nun ohn Ende, in der letzten Todesnot nirgend mich hinwende als zu dir, der mich versühnt, o du lieber Herre! Gib mir nur, was du verdient, L mehr ich nicht begehre! Nr. 33 REZITATIV Evangelist Und siehe da, der Vorhang im Tempel zerriß in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde er-


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bebete, und die Felsen zerrissen, und die Gräber täten sich auf, und stunden auf viel Leiber der Heiligen. Nr. 34 ARIOSO (TENOR) Mein Herz, indem die ganze Welt bei Jesu Leiden gleichfalls leidet, die Sonne sich in Trauer kleidet, der Vorhang reißt, der Fels zerfällt, die Erde bebt, die Gräber spalten, weil sie den Schöpfer schn erkalten, was willst du deines Ortes tun? Nr. 35 ARIE (SOPRAN) Zerfließe, mein Herze, in Fluten der Zähren dem Höchsten zu Ehren. Erzähle der Weit und dem Himmel die Not: Dein Jesus ist tot! Nr. 36 REZITATIV Evangelist Die Juden aber, dieweil es der Rüsttag war, daß nicht die Leichname am Kreuze blieben den Sabbath über(denn desselbigen Sabbaths Tag war sehr groß), baten sie Pilatum, daß ihre Deine gebrochen und sie abgenommen würden. Da kamen die Kriegsknechte und brachen dem ersten die Beine und dem andern, der mit ihm gekreuziget war. Als sie aber zu Jesu kamen, da sie sahen, daß er schon gestorben war, brachen sie ihm die Beine nicht, sondern der Kriegsknechte einer eröffnete seine Seite mit einem Speer, und alsobald ging Blut und Wasser heraus. Und der das gesehen hat, der hat es bezeuget, und sein Zeugnis istwahr, und derselbige weiß, daß er die Wahrheit saget, auf daß ihr gläubet. Denn solches ist geschehen, auf daß die Schrift erfüllet würde: "Ihr sollet ihm kein Bein zerbrechen”. Und abermal spricht eine andere Schrift: “Sie werden sehen, in welchen sie gestochen haben”.

No. 35 ARIA (SOPRANO) Melt, my heart, in noods of tears to pay homage to my Lord. Teil earth and heaven of your distress: Your Jesus is dead! No. 36 RECITATIVE Evangelist Because it was the Friday of Passover, the Jews did not want the bodies to remain on the erosses for the coming Sabbath (for that Sabbath was a very holy day). So they asked Pilate to have the legs broken and the bodies taken down. The soldiers came to the first one and broke his legs and then did the same to the other one who was crucified with him. When they came to Jesus, however, and saw that he had already died, they did not break his legs. lnstead, one of the soldiers pierced his side with a lance, and at once blood and waten flowed frorn it. This was seen by eyewitness whose evidence can be trusted. He knows that he is telling the truth so that you too may believe. For this happened in fulfillment of the Scripture: “No bone of his shall be broken”. And another passage says: “They shalt look upon the man they stabbed”. No. 37 CHORALE Help us, o Jesus, Son of God, by your bitter sufferings to shun all vice in obedience to your will, to recall your death and its eauses to our great benefit. For this, however poor and frail, we give you our offerings of thanks!

Nr. 37 CHORAL 0 hilf, Christe, Gottes Sohn, durch dein bitter Leiden, daß wir dir stets untertan all Untugend meiden, deinen Tod und sein Ursach fruchtbarlich bedenken, dafür, wiewohl arm und schwach, dir Dankopfer schenken!

Nr. 38 REZITATIV Evangelist Darnach bat Pilatum Joseph von Arirnathia, der ein Jünger Jesu war (doch heimlich aus Furcht vor den Juden), daß er möchte abnehmen den Leichnam JeNo. 34 ARIOSO (TENOR) su. Und Pilatus erlaubete es. Derowegen kam er und nahm den Leichnam Jesu herab. Es kam aber auch My heart, while the whole world suffers with the sufferings of Jesus, while the sun puts Nikodemus, der vormals bei der Nacht zu on mourning, the curtain tears, the mountains topple, Jesu kommen war, und brachte Myrrhen und Aloen the earth trembies, the graves open up beeause they unter einander bei hundert Pfunden. Da nahmen sec the Creator grown cold what do you intend to do? sie den Leichnahm Jesu und bunden ihn in leinen Tücher mit Spezereien, wie die Juden pflegen zu beAnd to, the curtain of the temple was torn in two from top to bottom. The earth trembled, the mountains parted, the graves opened and the bodies of the saints rose up.

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graben. Es war aber an der Stätte, da er gekreu-ziget ward, ein Garten, und im Garten ein neu Grab, in weiches nie- mand je geleget war. Daselbst hin legten sie Jesurn, um des Rüsttags willen der Juden, die- weil das Grab nahe war. Nr. 39 CHOR Ruht wohl, ihr heiligen Gebeine, die ich nun weiter nicht beweinen ruht wohl und bringt auch mich zur Ruhl Das Grab, so euch bestimmt ist und ferner keine Not umschließt, macht mir den Himmel auf und schließt die Hölle zu. Nr. 40 CHORAL Ach Herr, laß dein lieb Engelein am letzten End die Seele mein in Abrahams Schoß tragen, den Leib in seim Schlatkämmerlein gar sanft, ohn ein'ge Qual und Pein ruhn bis am Jüngsten Tage! Alsdenn vom Tod erwecke mich, daß meine Augen sehen dich in aller Freud, o Gottes Sohn, mein Heiland und Genadenthron! Herr Jesu Christ, erhöre mich, ich will dich preisen ewiglich!

No. 38 RECITATIVE Evangelist After that, Joseph of Arimathea, a diseipie of Jesus who kept bis belief secret for fear of the Jews, asked Pilate for permission to reinove Jesus's body. Pilate granted him permission. So Joseph came and took down Jesus's body. He was joined by Nicodemus, who had first visited lesus by night. Nicodernus brought a mixture of myrrh and aloes, nearly a hundredweight. They took the body of Jesus and wrapped it with the spiees in strips of linen, as is the Jewish burial custom. Now, at the place where he was cruci18

fied there was a garden with a new tomb which had never been used for burial. Here, because it was the eve of the Jewish Passover and because the tomb was nearby, they laid Jesus. No. 39 CHORUS Rest in peace, ye sacred remains. No longer shall 1 mourn for you; rest in peace and grant me peace as weil! The graue for which your are destined, and which knows no affliction, opens paradise to me and shuts the gates of hell. No. 40 CHORALE 0 Lord, let your sweet cherubim bear my soul to Abraham's bosom at its finat hour; let my body rest in its littie chamber gently, free from torment and pain, until the Day of Judgment! Then wake me from death so that my eyes inay See you in full delight, 0 Son of God, my Saviour and Seat of Grace! Lord Jesus Christ, hear my prayer, 1 shall praise you unto Eternity!

Die Stuttgarter Hymnus-Chorknaben können auf eine rund neun Jahrzehnte umspannende Geschichte zurückblicken. Paul von Lechler (1849 bis 1925), eine der markantesten schwäbischen Unternehmerpersönlichkeiten seiner Zeit, gründete aus privater Initiative den Chor im Jahre 1900, angeregt durch die berühinten Knabenchöre aus Leipzig und Dresden und die Berliner Kurrende, die er auf Reisen kennengelernt hatte.


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Der junge Chor genoß schon bald im Stuttgarter Gemeinde- und Musikleben einen hervorragenden Ruf und erlangte nach seiner Wiedergründung im Jahre 1946 unter seinem langjährigen Chorleiter Prof Gerhard Wilhelm auch internationale Anerkennung. Eckhard Weyand, seit 1987 künstlerischer Leiter der Hymnus-Chorknaben, setzt diese Tradition fort. 1971 erhielt der Chor nach vielen Provisorien ein eigenes Haus in Stuttgart, das allen Erfordernissen der Chorarbeit Rechnung trägt und in dem mit großem Idealisrnus gearbeitet wird. Die 8- bis 14-jährigen Knaben und die jungen Männer nehmen nach ihren schulischen Verplichtungen oft lange Wege zu Proben und Aufrührungen auf sich, denn der Chor lebt nicht im Internat. In der Regel gehörten die Sänger des Männerchores schon als Knaben dem Chor an. Die Stuttgarter Hyrnnus-Chorknaben musizieren hauptsächlich in Kirchen und Konzertsälen BadenWürttembergs, darüber hinaus finden regelmäßig Konzertreisen in andere Bundesländer und ins Ausland statt. In den vergangenen Jahren war der Chor mit großem Erfolg in Israel, Frankreich, Polen, der Schweiz und der UdSSR (Riga) zu hören. Die einstudierten Programme geben das ganze Spektrum europäischer vokaler Kirchenmusik wieder und umfassen Motetten, Kantaten und oratorische Werke. Neben einer regen Konzerttätigkeit ist es den Stuttgarter Hymnus-Chorknaben seit der Gründung des Chores immer selbstverständlich geblieben, regelmäßig in Gottesdiensten zur Verkündigung und zum Lobpreis Gottes zu singen.

accept the burden of long journeys to choir practiee or to performances after their school work is done. The “Stuttgarter Hymnus-Chorknaben” usually performs in churches and concert halls in BadenWürttemberg, but concert tours to Other Parts of Germany and abroad take place regularly. In recent years the choir has performed with great success in Israel, France, Poland, Switzerland and in the Soviet Union (Riga). The whole spectrum of European sacred music inctuding motets, cantatas and oratorios is repre-sented in the choir's repertoire. In spite of frequent concert activities it has always rernained a matter of course for the “Stuttgarter Hymnus-Chorknaben" to sing regularly at church services to the propagation and glory of God.

Eckhard Weyand

1940 geboren, erhielt seine Ausbildung als Kirchenmusiker an den Kirchenmusikhochschulen in Herford und Esslingen. An der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen studierte er Schulmusik und Chor- und Orchesterleitung mit dem Abschluß der Konzertreife. 1973 gründete er den Kantatenchor Reutlingen und entwickelte als künstlerischer Leiter mit diesem Ensemble eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland. Von 1979 - 1984 hatte Eckhard Weyand einen Lehrauftrag im Fach Orchesterleitung und Dirigieren an der Pädagogischen Hochschule Reut- lingen. Als langjähriges Mitglied der Gächinger Kantorei Stuttgart mit der Arbeit Helmuth Ulings eng vertraut, wurde er 1984 Mitarbeiter der Internationalen Bachakademie The "Stuttgarter Hymnus-Chorknaben" Stuttgart, mit vielfältigen Aufgaben als Dirigent, Dozent und Organisator bei den in verschie-denen Ländern veranstalteten Bachakademien und Konzerttourlook back on a history of nine docades. Paul von neen betraut. Lechier (1849 - 1925), one of the most striking 1987 wurde Eckhard Weyand zum Leiter der StuttSwabian entrepreneur personalities of his time, garter Hymnus-Chorknaben ernannt. Das Hauptgefounded the choir on bis own private initiative in wicht seiner Arbeit liegt damit auf der stimmbildneri1900, inspired by the farnous boys' choirs of Leipschen und musikalischen Ausbildung der acht- bis zig and Dresden and the Berlin “'Kurrende”, all of vierzehnjährigen Jungen. Höhepunkte seiner which he had encountered during bis travels. The new choir soon enjoyed an excellent reputation in musikalisehen Arbeit mit dem Chor sind neben der Stuttgart comtnunity life and musical circles and, after regelmäßigen Gestaltung von Gottesdiensten und a-cappella-Konzerten mit geistlicher Chormusik aller its refoundation in 1946 by Professor Gerhard WilEpochen die Aufrührungen von Oratorien sowie Konhelm, its long-standing director, became internationally recognized. Eckbard Weyand, musical director of zerttourneen im In- und Ausland, so 1989 nach Polen und in der Schweiz. im Frühjahr 1990 nahmen der the choif since 1987, carries on this tradition. Chor und sein Chorleiter als einzige bundesdeutsche In 1971 after various provisional atrangernents, the choir was given its own house in Stuttgart. This build- Vertreter am Internationalen Knabenchorfestival in Riga teil und führten dort im Dom u. a. ing fulfills all requirements necessary for the choral die Johannes-Passion von J. S. Bach auf. work which is carried out here with much idealisin. The 8- to 14-year-old boys and the young men, who mostly beionged to the choir as boys, often have to 19


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Eckhard Weyand was born in 1940 and trained in church musie at the Colleges of Saered Musie in Herford and Esslingen. He then studied school musie and choir and orchestra conducting at the College of Music in Trossingen where he obtained the degree of concertmaster. In 1973 he founded the Kantatenchor Reutlingen and, as their musical director, developed the choir's concert activities at home and abroad. Frorn 1979 1984 Eckhard Weyand taught orchestra and choir condueting at the Teachers' Training College in Reutlingen. As a long-standing member of the choir Gächinger Kantorei Stuttgart and thus well-acquainted with Helmuth Rilling's work, he joined the International Bach Academy in Stuttgart with many and varied duties as conductor, instructor and or-ganizer at the Bach academies and concert tours held in various different countries. in 1987 Eckhard Weyand was appointed choirrnaster of the “Stuttgarter Hymnus-Chorknaben”. The main emphasis of bis work is thus placed on the voice and musical training of the 8- to 14-year-old boys. Highlights of his work with the choir are, apart from regular participation in church services and a-cappella concerts with sacred niusic ofall eras, oratotios and voncert tours at home and abroad, as in 1989 in Poland and Switzerland. In spring 1990, Eckhard Weyand and the choir participated as sole repre-sentative of West Germany in the international Boy's Choir Festival in Riga and perforrned Bach's St. John's Passion in the cathedral of Riga.

was born in Frankfurt and began to study singing at the College of arts in Berlin. In 1985 she took part in four master class courses given by Arleen Augér. Then came her first song recitals in Berlin, Frankfurt and Stuttgart. In November 1988 Christine Schäfer was awarded a prize at the German VDMK contest. In 1989 she made her first record with songs composed by Aribert Reimann. Christine Schäfer has given concerts at home and abroad, among others at the Mahler Festival Toblach, the Staufen Week of Musie and the Bach Festival in Los Angeles.

Yvi Jänicke begann nach abgeschlossenem Schulmusik- und Klavierstudium in Detmold ein Gesangsstudium bei Prof Helmut Kretschmar. Die gebürtige Berlinerin ist Stipendiatin des Deutschen Musikrats, gewann 1988 den 2. Preis im Fachgebiet Oper und einen Sonderpreis der Deutschen Oper Belin beim Bun deswettbeworb des VDMK, sowie 1989 den 1. Preis im Fach Lied beim Int. Gesangswettbewerb in s'Hertogenbosch. Yvi Jänicke gibt überdies Liederabende, hat zahlreiche Engagements zu Opernvorstellungen und Oratorienkonzerten in Deutschland, Spanien, Kanada, Frankreich, Holland und der Schweiz und machte Aufnahmen für Rundfunk und Fernsehen.

Yvi Jänicke

Christine Schäfer in Frankfurt geboren, begann 1984 ihr Gesangsstudium an der Hochschule für Künste in Berlin. 1985 nahm sie an vier Meisterkursen bei Arleen Augér teil. Erste Liederabende in Berlin, Frankfurt und Stuttgart folgten. Im November 1988 war Christine Schäfer Preisträgerin beim Bundeswettbewerb des VDMK. 1989 produzierte sie ihre erste Schallplatte mit Liedern von Aribert Reimann. Christine Schäfer konzertiert im In- und Ausland, so u. a. beim Mahler-Festival Toblach, der Staufener Musikwoche und dem Bach-Festival in Los Angeles.

began to study singing with Professor Helmut Kretschmar having first compieted her studies of school music and the piano in Detmold. Born in Berlin, she won a scholarship frorn the German “Musikrat” and in 1988 won second prize in the field of opera singing and a speeial prize from the German Opera Berlin at the German VDMK contest. In 1989 she won rufst prize in the field of song reeital at the International Singing Contest in s'Hertogenbosch. Yvi Jänicke gives song reeitals, has nurnerous engagements for opera and oratorio Perforfnances in Germany, Spain, Canada, France, Holland and Switzerland and has made radio and television recordings.

Adalbert Kraus Christine Schäfer 20


hänssler CLASSIC

absolvierte nach einer handwerklichen Ausbildung und einem Studium der Theologie, Philosophie und Germanistik von 1967 an ein Gesangsstudium am Staatskonservatorium Würzburg (Prof. KlinikSchneider). Bereits 1968 war er Preisträger beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf. Von 1970 - 1974 war er als lyrischer Tenor am Niedersächsischen Staatstheater Hannover engagiert; seither ist er freischaffend. Adalbert Kraus hat bei Konzerten und Operngastspielen mit vielen bedeu-tenden Dirigenten zusammengearbeitet und ist auch durch seine Liederabende im In- und Ausland bekannt geworden, sowie durch Rundfunk- und Fernschaufnahmen und ein umfangreiches Schaliplattenrepertoire. Er ist zudem Ordentlicher Professor an der Musikhochschule München, Honorarprofessor an der Musikhochschule Würzburg und Gastdozent an der Musikhochschule in Tokio sowie bei der Internationalen Bachakademie Stuttgart.

Anfang 1988 gastierte er bei der Jungen Kammeroper Wien als Sarastro in Mozarts Zauberflöte. 1988 war Reinhard Hagen Preisträger beim Bundeswettbewerb Gesang des VDMK in Berlin, 1989 Gewinner des Mendelssohn-Wettbewerbes der Stiftung Preußischer Kulturbesitz in Berlin. Seinen größten Erfolg erzielte der Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf. er gewann neben dem großen OpernInterpretationspreis auch die beiden Sonderpreise f'ür die beste Dar- bietung einer Mozart-Arie (MozartPreis) sowie die beste Wiedergabe eines Schweizer Werkes (Schweizer-Preis). Auch durch Schallplatten- und Fornsehproduktionen unter renommierten Dirigenten hat Reinhard Hagen sich einen Namen gemacht.

Reinliard Hagen

Adalbert Kraus took up singing in 1967 at the Staatskonservatorium in Würzburg (Professor Klink-Schneider) after first training in a craft and then studying theology, philosophy and German. In 1968 he had already won a prize at the International Music Contest in Geneva. From 1970 - 1974 he was engaged at the Niedersächsischen Staatstheater in Hannover as a lyrical tenor; since then he has worked free-lance. Adalbert Kraus has worked with many distinguished conductors at concerts and opera guest performances and has beeorne known for his song recitals at home and abroad, for radio and television broadcasts and for a large repertoire of recordings. He is professor in ordinary at the College of Music in Munich, honorary professor at the Würzburg College of Musie and guest lecturer at both the Tokio College of Music and the International Bach Academy in Stuttgart.

was born in Bremen in 1961. At the College of Music in Karisruhe he studied singing with Professor Erika Margraf and Professor Aldo Baldin and also took private lessons froni Harald Stamm. Sinee 1985 Reinhard Hagen has had regular concert engagernents. Numerous tours have taken him, among other places, to Southern Europe, Israel and Brazil. In early 1988 he gave a guest perfortnance as Sarastro in Mozart's Magic Flute with the Junge Kammeroper in Vienna. In 1988 Reinhard Hagen was a prize winner at the VDMK singing contest in Berlin, in 1989 winner of the Mendeissohn contest of the 'Stiftung Preussischen Kulturbesitz' in Berlin. His greatest success asscholarship holder of the 'Studienstiftung des Deutschen Volkes” was at the International Music Contest in Geneva. He won not only the grand prize for opera interpretation but also both speeial prizes for the best presentation of a Mozart aria (Mozart prize) and the best rendering of a Swiss composition (Swiss prize). Reinhard Hagen has also rnade recordings and television productions with distinguished conductors.

Reinhard Hagen wurde 1961 in Bremen geboren. Sein Gesangsstudium absolvierte er an der Staatlichen Hochschule für Musik in Karisruhe bei Professor Erika Margraf und Professor Aldo Baldin sowie privat bei Harald Stamm. Seit 1985 ist Reinhard Hagen regelmäßig als Konzertsänger tätig. Zahlreiche Tourneen f'ührten ihn unter anderem nach Südeutopa, Israel und Brasilien. 21

Berthold Possemeyer absolvierte neben Studien der Schul- und Kirchenmusik, des Dirigierens und der Musikwissenschaft ein Gesangsstudium an der Musikhochschule Köln (Prof. Müller- Heuser und Prof J. Metternich). Er war Preisträger der Gesangswettbewerbe Berlin und s'Hertogenbosch und des Int. Bachwettbe-


hänssler CLASSIC

werbs Leipzig. Außerdem erhielt er den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstler. Seinem Operndebüt am Staatstheater Oldenburg folgten zahlreiche weitere Engagements, so in Essen, Gelsenkirchen, an der Komischen Oper Berlin und an der Volksoper Wien. Konzertengagernents führten ihn auch zu zahlreichen Festivals. Darüber hinaus ist er in den letzten Jahren zu einem gefragten Lieder- und Oratoriensänger geworden. Berthold Possemeyers gesangliche Weiterbildung liegt in den Händen von Prof. Elisabeth Schwarzkopf.

Berthold Possemeyer studied singing at the Cologne College of Music (Professor Müller-Heuser and Professor J. Metter-nich) as well as studying school and church music, conducting and musicology. He was awarded prizes at the singing contests in Berlin, s'Hertogenbosch and the International Bach Contest in Leipzig. Furtherrnore he also won the sponsorship prize for young artists awarded by the State of NordrheinWestfalen. His opera debut at the Oldenburg State Meatre was followed by other engagements in Essen, Gelsenkirchen, the “Komische Oper” in Berlin and the Volksoper in Vienna. Coneert engagements also lead to numerous festivals. In recent years he has becorne much in demand for song reeitals and oratotios. Berthold Possemeyer's further vocal training is in the hands of Professor Elisabeth Schwarzkopf.

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