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Sprich doch lauter, Herr! Gottes Reden besser hรถren und verstehen

Steve Shultz


Copyright © 2007 by Steve Shultz. All rights reserved. Originally published in English by Destiny Image Publishers, INC. P.O. Box 310, Shippensburg, PA 17257-0310 USA under the title Can’t You Talk Louder God? by Steve Shultz

Alle Rechte, © 2009, der deutschen Ausgabe bei:

Adullam Verlag St.-Ulrich-Platz 8 85630 Grasbrunn 089 468801 Fax 089 46201790 www.adullam.de ISBN 978-3-931484-99-6 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlags.


Stimmen zum Buch Mit Sprich doch lauter, Herr! setzt sich Steve Shultz einmal mehr leidenschaftlich dafür ein, dem Leib Christi dabei zu helfen, Gottes Stimme wahrzunehmen. Steve zeigt uns, dass jeder Mensch, der offen dafür ist, Gott zu hören, seine Umgebung beeinflussen kann, indem er lernt, die Stimme Gottes zu erkennen. Dieses sehr praktische und gleichzeitig inspirierende Buch ermutigt die Leser, zuversichtlich in ihre Bestimmung in Christus hineinzugehen. Bill Johnson, Pastor Bethel Church Redding, California Ich weiß von keiner anderen Person auf der Erde, die sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Kirchengeschichte so stark dafür engagiert hat, prophetische Dienste miteinander zu vernetzen und prophetische Weisungen zu verbreiten wie Steve Shultz. Gegenwärtig kommen durch die Elijah List Millionen von Menschen in Kontakt mit echter, prophetischer Offenbarung zu aktuellen Themen, die durch Propheten ausgesprochen werden, von denen einige sehr deutlich in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, andere im Verborgenen bleiben. Ich habe selten einen Menschen erlebt, dessen Denken und Handeln so stark von prophetischer Aufrichtigkeit geprägt ist, wie es bei Steve der Fall ist. Sein Leben ist wie eine Entdeckungsreise, auf der er lernt, die Stimme Gottes immer besser zu hören. In seinem Buch Sprich doch lauter, Herr! gibt er den Lesern Anteil an diesem Erfahrungsschatz. Sein Herz brennt dafür, dass der ganze Leib Christi die Stimme Gottes erkennt … und deswegen hat der Herr Steve die Gabe anvertraut, auf der ganzen Welt diejenigen zu erreichen, die sich danach sehnen, die Stimme des Herrn wahrhaftig und unverfälscht zu hören. Sprich doch lauter, Herr! wird die Tür zu neuer Erkenntnis und Offenbarung aufstoßen und neue Zuversicht vermitteln, dass du tatsächlich die Stimme Gottes hören kannst. Patricia King Extreme Prophetic

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Inhaltsverzeichnis Vorwort von Jim W. Goll ........................................................ 11 Kapitel 1 Hat Gott wirklich gesagt …? ................................................... 15 Kapitel 2 Was, wenn Jesus eure täglichen Gespräche genießt? ................. 27 Kapitel 3 Meine Schafe hören meine Stimme ......................................... 31 Kapitel 4 Heute, wenn ihr seine Stimme hört … ..................................... 39 Kapitel 5 Du kannst Gott nicht aufhalten, er redet bereits ...................... 49 Kapitel 6 Göttliche Fügungen – Ausdruck dafür, dass Gott redet ........... 61 Kapitel 7 Gott spricht durch die Bibel – persönlich oder allgemein? .......... 65 Kapitel 8 „Ananas-Theologie“ ................................................................. 69 Kapitel 9 Wie klingt denn nun Gottes Stimme? ...................................... 77 Kapitel 10 Hast du in letzter Zeit jemanden „genötigt“? ........................... 83 Kapitel 11 Gottes Stimme hören trotz schmerzlicher Erfahrungen mit dem eigenen Vater ................................................................... 97 Kapitel 12 Erst Gottes Stimme hören, dann gehorchen ............................. 107 Kapitel 13 Gott hat doch sooo viel zu tun … .......................................... 111 9


Sprich doch lauter, Herr!

Kapitel 14 Wie gut muss ich sein, um Gottes Stimme hören zu können? ................................................................................... 117 Kapitel 15 Wie schlecht muss ich sein, bis Gott aufhört, mit mir zu sprechen? ................................................................................. 123 Kapitel 16 Gott spricht auch durch Träume ............................................. 127 Kapitel 17 Wenn man dir sagt, dass Gott heute nicht mehr spricht … .... 133 Kapitel 18 Fragen und Antworten .......................................................... 139 Kapitel 19 Als der Baum umstürzte .......................................................... 153 Bibliografie ............................................................................ 161 Über den Autor ...................................................................... 163

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Vorwort von Jim W. Goll Spielt Gott mit seinen Kindern? Natürlich tut er das! Ich bin absolut davon überzeugt, und darum liegt der Lautstärkeregler in seiner Hand und nicht in unserer! Die Lautstärke schwankt die ganze Zeit. Die Erfahrung aus der Realität lautet ungefähr folgendermaßen: sehr laut bis quasi unhörbar. Und anscheinend gibt es kaum etwas dazwischen! Der Heilige Geist schaltet sein Objektiv sowohl auf Weitwinkel als auch auf Detailansicht. Manche Dinge zoomt er ganz nah heran und ermöglicht dadurch intensive Begegnungen, anderes scheint weit entfernt zu sein. Er ist großartig darin, Spiele wie Verstecken und Topfschlagen zu spielen. Ich habe durch meine Erfahrungen mit ihm gelernt, dass er der Herr ist und darüber bestimmen möchte, wie unsere Lernentwicklung verläuft! „Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“ Dieser Vers aus Johannes 10, 27 charakterisiert meine Reise, auf der ich lerne, seine liebenswerte Stimme zu hören und ihr zu gehorchen, er drückt aus, was im Mittelpunkt meiner Reise steht. Vielleicht wird er auch in deinem Leben diese Rolle spielen. Als ich 1972 an einem College studierte und den wilden, radikalen, ja verrückten Jesus People begegnete, wurde ich erfüllt und quasi durchtränkt vom Heiligen Geist. Das Leben war auf einmal wie neu. Ich hatte die Dinge bisher wie in einem kleinen SchwarzWeiß-Fernseher wahrgenommen, aber nun eröffnete sich mir über Nacht eine völlig neue Art der Wahrnehmung – ich konnte alles in leuchtenden Farben sehen und wollte alles haben, was der Herr Jesus Christus anzubieten hatte. Eines Tages gingen ein Freund und ich spät abends zu einer Kirche in der Nähe unseres College Campus’, die auch zu später Stunde geöffnet war. Im Altarraum brannte eine einzelne Kerze und repräsentierte die Gegenwart des Heiligen Geistes. Wir knieten uns im Gebet nieder und weihten unser Leben dem Dienst für Jesus 11


Sprich doch lauter, Herr!

Christus. Ich öffnete meine Bibel und las im Johannesevangelium den Vers über das Hören der Stimme Gottes. Ich schloss an diesem Abend ein ganz pragmatisches Abkommen mit Gott. Ich sagte zu ihm: „Ich habe kein Problem damit, dass ich dein Schaf bin. Ich habe Jesus als meinen Herrn angenommen; er ist mein Hirte und ich bin dein Schaf.“ Ich fügte hinzu: „Und ich habe auch überhaupt kein Problem mit der Wahrheit, dass du mich kennst. Ich weiß, dass du mich kennst.“ Auch meine weiteren Worte waren eher sachlich: „Ich akzeptiere auch im Glauben, dass ich deine Stimme höre. Ich habe gehört und gespürt, wie du an die Tür meines Herzens geklopft hast – ich akzeptiere also, dass ich deine Stimme höre.“ Mein Bedürfnis, mit Gott zu verhandeln, prägte meine andächtigen Überlegungen auch weiterhin: „Aber ich habe ein Problem mit dem Rest dieses Verses, ‚sie folgen mir‘. Ich möchte dir folgen. Und deswegen möchte ich dir einen Vorschlag machen, Gott, denn ich höre mehr als nur deine Stimme! Ich höre die Stimmen der Welt, meines Fleisches und des finsteren Feindes, und auch deine Stimme vermischt sich mit ihnen. Ich brauche Hilfe! Wenn ich dir wirklich folgen soll, dann muss mehr geschehen, als dass ich nur deine Stimme höre, ich muss sie auch von den anderen Stimmen unterscheiden können.“ Es war ein ganz besonderer Abend. Ich kniete mich hin und bat ihn, mich in seine „Schule zum Hören und Erkennen“ der Stimme des Heiligen Geistes aufzunehmen. Ich ermutige dich, dasselbe zu tun. Bei mir hat es geklappt. Bei dir kann es ebenfalls klappen. Heute, 35 Jahre später, haben sich viele Dinge verändert. Heute gibt es echte Schulen des Geistes, Konferenzen, Trainingszentren und Lehrmaterialien, die uns in unserem Leben mit ihm unterstützen. Mache dir einmal den Unterschied klar zwischen der Mitte der 70er-Jahre und der heutigen Situation. Als ich jung war, kamen gerade die ersten Audio-Kassetten auf den Markt! Heute haben wir das Internet – eine erstaunliche und wertvolle Quelle von Informationen, die sich uns durch wenige Handgriffe erschließt. Heute gibt es kreative Werkzeuge in den Medien und elektronische Dokumente wie die Elijah List, die der wachsenden prophetischen Gemeinschaft Lehr- und Trainingsmaterial zur Verfügung stellt. Es ist wirklich erstaunlich! 12


Vorwort

Du hältst gerade ein weiteres großartiges Werkzeug in deiner Hand, das genau in unsere Zeit passt. Es ist eine weitere Lehreinheit in Gottes „Schule des Geistes“. Ich habe in den letzten Jahren viele Dinge mit Steve Shultz erlebt und ihn schätzen gelernt, daher kann ich garantieren, dass sein Leben und Dienst sowie seine praktischen Botschaften von Aufrichtigkeit und Redlichkeit geprägt sind. Eines von Steves Zielen besteht darin, Prophetie – also die Kunst, die Stimme Gottes zu hören und ihr zu folgen – von der Aura des Mystisch-Geheimnisvollen zu befreien. Steve und sein Team wollen einen Beitrag dazu leisten, falsche Vorstellungen über den prophetischen Dienst zu überwinden. Dies ist ein wichtiges Anliegen. Und sie haben gute Arbeit geleistet! Ja, Gott möchte, dass du seine Stimme hörst, und sein Wunsch ist stärker als deiner! Er möchte es wirklich! Und dieses Buch, das du gerade in der Hand hast, wird dir helfen, einige Lektionen von einem der besten Schüler Gottes zu lernen. Nimm hin und iss – es sind Schätze, die ein Diener Gottes zutage gefördert hat, der Gott hört. Dr. Jim W. Goll Encounters Network Autor der Bücher Gott in tiefer Weise begegnen, Prophetische Fürbitte, Die Elia-Revolution, Die kommende prophetische Revolution

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1 Hat Gott wirklich gesagt …? Satan ist gegen dich, Gott steht hinter dir Seit dem Garten Eden hat Satan sich als der Widersacher feindselig gegen den Menschen gestellt. Seine Frage – seine Anklage – lautete stets: „Hat Gott das wirklich gesagt?“ Er stellt die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes in Frage und versucht dadurch gegenüber dem, was Gott gesagt hat, Zweifel zu erzeugen. Und nun belügt Satan die Gemeinde erneut im großen Stil. Seine Behauptung lautet, dass Gott überhaupt nicht mehr zu seiner Gemeinde reden würde – außer durch das, was vor 2000 Jahren niedergeschrieben worden ist. Und Millionen von Menschen haben diese Lüge geschluckt. Sogar viele Theologen sagen, dass Gott seit der Zeit, als die Bibel geschrieben wurde, taubstumm geworden sei. Als Erklärung liefern sie: „Er redet nur durch das geschriebene Wort.“ Diese Lüge hat sich in vielen Gemeinden ausgebreitet – von Baptisten bis hin zu Pfingstlern! Denke immer daran: Der Teufel ist gegen dich und sein Spezialgebiet ist es, Zweifel zu säen. Das Problem im Garten Eden bestand darin, dass die Anklage, die Satan an jenem Tag vor Eva gegen Gott erhob, einige Wahrheiten enthielt. Gott hatte tatsächlich einiges von dem gesagt, was Satan vorbrachte. Satan, den Jesus als „Vater der Lüge“ und „Lügner von Anfang an“ bezeichnet, wusste genau, wie er vorgehen musste, um Menschen zu verführen, und er weiß es auch heute noch. Satan behauptete Adam und Eva gegenüber zunächst, dass Gottes Problem darin bestünde, dass Gott wusste, dass sie wie Gott würden,

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Sprich doch lauter, Herr!

wenn sie vom Baum des Lebens essen. Dies entsprach tatsächlich der Wahrheit und Gott bestätigt dies ein wenig später in der Geschichte. Die Schlange verdrehte und verzerrte die ihr bekannte Wahrheit. Was sie sagte, enthielt zwar Wahrheit, entsprach aber nicht der Wahrheit. Ihre Worte waren weder aufrichtig noch wahrhaftig, sondern enthielten Samen von hinterlistigen Anspielungen und subtiler Verführung. Da sagte die Schlange zur Frau: Keineswegs werdet ihr sterben! Sondern Gott weiß, dass an dem Tag, da ihr davon esst, eure Augen aufgetan werden und ihr sein werdet wie Gott, erkennend Gutes und Böses. 1. Mose 3, 4–5

Nach dem Sündenfall bestätigte Gott Satans Aussage: „Und Gott, der Herr, sprach: Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von uns, zu erkennen Gutes und Böses. Und nun, dass er nicht etwa seine Hand ausstrecke und auch noch von dem Baum des Lebens nehme und esse und ewig lebe!“ (1. Mo. 3, 22).

Satan redet pausenlos auf dich ein Satan ist nicht gerade kreativ. Er hört niemals auf zu reden und überzeugt so große Teile der Gemeinde davon, dass Gott vollständig aufgehört habe zu reden. Satan sagt immer noch: „Hat Gott das wirklich gesagt? Redet Gott wirklich mit dir?“ Und dann fährt er fort: „Oder hat er sich zurückgezogen, weil er immer noch nicht möchte, dass du so wirst wie er ist?“ Satan klagt dich unaufhörlich an, daher ist es entscheidend wichtig, dass du seine Lüge durchschaust, die schon immer zu seinen Lieblingslügen gehört hat: Gott redet nicht mit dir – auch nicht ein einziges Wort! Die gute Nachricht lautet jedoch: Gott redet immer noch! Satan faucht: „Gott ist viel zu beschäftigt mit dem Universum und der Welt, als dass er mit dir redet, dafür bist du viel zu unbedeutend!“ 16


Hat Gott wirklich gesagt …?

Wenn er dich dazu bringt, diese Lüge zu glauben, dann hat er die Schlacht gewonnen. Er weiß, dass er große Schwierigkeiten bekommen wird, falls die Menschen jemals entdecken, wie sie ständig und deutlich die Stimme Gottes hören können. Er muss sie also daran hindern zu glauben, dass Gott direkt zu ihnen und ganz persönlich mit ihnen reden möchte. Und viel zu viele Christen glauben diese Lüge. Sie stammt direkt aus der Hölle, wird von Millionen von Menschen ständig wiederholt und klingt mittlerweile so einleuchtend, dass „Gläubige“ nicht länger daran glauben, dass Gott lebt, wohlauf ist und seinerseits ständig zu ihnen spricht. Dieses Buch wurde geschrieben, um diese Lüge aufzudecken – und zwar so, dass jeder Christ in jeder Denomination sie als solche erkennen kann. Viele Christen, mit denen ich mich unterhalten habe und die versucht haben, mich davon zu überzeugen, dass Gott heute nicht zu Menschen spricht außer durch die Schrift, bringen jedoch gegenüber ihren Kindern und Freunden auf verschiedenste Weise zum Ausdruck, dass Gott doch zu ihnen spricht! Verwirrt? Das solltest du sein. Diese Christen sind jedenfalls verwirrt und merken es nicht einmal. Sie behaupten steif und fest, dass Gott heute nicht reden würde, sagen aber gleichzeitig Dinge wie: „Ich hatte aus irgendeinem Grund das Gefühl, ich sollte Joe anrufen“ oder „Ich hatte den Eindruck, ich sollte meine Tante heute besuchen“. Wenn man in diesen Punkten genau nachfragt, und das habe ich getan, dann räumen die meisten von ihnen schließlich ein, dass Gott sie irgendwie dazu ermutigt hat, etwas zu tun. Dies ist doch ein ziemlicher Widerspruch. Er spricht nicht – aber dann spricht er doch. Was denn nun? Vieles, was du in diesem Buch liest, wird dir die Augen öffnen und dich dafür begeistern, dass sich ganz neue Möglichkeiten für dich auftun, denn falls die genannten Gedanken und Eindrücke tatsächlich von Gott sind, kannst du dich fragen: „Was möchte Gott noch alles zu mir sagen?“

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Sprich doch lauter, Herr!

Gott spricht und der Sturm legt sich Satan redet pausenlos auf dich ein – und du fühlst dich wie in einem schlimmen Unwetter. Aber mitten in diesem Sturm spricht Gott zu dir. Er kommt zu dir, spricht täglich mit dir und stillt die Stürme, die Satan verursacht. Lass uns die gute Nachricht über Gott noch einmal wiederholen. Er redet immer noch – und zwar mit dir – und das ständig! Merkwürdigerweise wissen die meisten Christen irgendwo tief in ihrem Inneren, dass Gott nicht nur durch das heilige geschriebene Wort Gottes redet. (Das geschriebene Wort Gottes ist selbstverständlich der Maßstab, an dem alles andere gemessen werden muss.) In ihrem Herzen sehnen sich die meisten Christen nach intensiverer Kommunikation mit Gott, von der sie spüren, dass andere sie haben. Sie sehnen sich nach einem persönlichen Wort von Gott. Hat man uns nicht eine persönliche Beziehung zu Gott versprochen, als wir errettet wurden? Wir alle wünschen uns, dass die Offenbarung, die in uns ist, lebendiger und realer wird, sie soll dynamisch sein und uns innerlich berühren, einerseits unveränderlich sein und gleichzeitig stets kreativ wirken. Die meisten von uns wissen zwar, dass so etwas möglich ist, aber alles in uns sehnt sich danach, das, was in den alten Liedern schon so lange zum Ausdruck gebracht wird, tatsächlich zu begreifen und zu erleben! Ich diene einem auferstandenen Erlöser, er ist heute in der Welt; ich weiß, dass er lebt, egal was Menschen sagen, ich sehe seine barmherzigen Hände, ich höre seine ermutigende Stimme, und wenn ich ihn brauche, ist er immer nah bei mir. Er lebt, er lebt, Jesus Christus lebt heute! Er ist unterwegs mit mir und redet mit mir auf dem schmalen Pfad des Lebens. Er lebt, er lebt, um Errettung zu schenken! Du fragst mich, wie ich weiß, dass er lebt? Er lebt in meinem Herzen. 18


Hat Gott wirklich gesagt …? (He lives [Er lebt] von Alfred H. Ackley. Copyright 1933 Homer Rodeheaver. Copyright erneuert 1961, The Rodeheaver Co., Besitzer. Alle Rechte vorbehalten.)

Begreifst du, was ich meine? Ein anderes großartiges Lied, das viele von uns seit ihrer Kindheit singen, ist In the Garden (Im Garten). Ich komme allein in den Garten, während der Tau noch auf den Rosen liegt; und die Stimme, die ich höre, die auf mein Ohr trifft, verrät den Sohn Gottes. Und er ist unterwegs mit mir und redet mit mir, und er sagt mir, dass ich sein bin; und die Freude, die wir dort gemeinsam erleben, ist unermesslich groß. Er spricht, und seine Stimme ist so lieblich, dass das Singen der Vögel verstummt, und das Lied, das er mir schenkte, hallt in meinem Herzen wider. (In the Garden [Im Garten] von C. Austin Miles. Copyright 1912 Hall-Mack Co. Erneuert 1940, verlängert. The Rodeheaver Co., Besitzer. Alle Rechte vorbehalten.)

Gott hat von Anfang an aktiv daran gearbeitet, der Menschheit zu beweisen, dass er lebt! Er möchte, dass wir wissen, was er wirklich sagt, gesagt hat – und auch weiterhin sagen wird. Es ist doch durchaus plausibel sich vorzustellen, dass Gott seinem Volk mitteilen möchte, welche Ziele er verfolgt und was sein Wille ist, denn Kommunikation steht im Zentrum jeder Beziehung. Kann es ohne Kommunikation eine tiefe, persönliche Beziehung zu Gott geben? Verwirrend bei der ganzen Sache ist, dass die Gemeinde insgesamt betrachtet zwar geglaubt hat, dass er lebt, aber gleichzeitig keine Ahnung gehabt hat, was Gott gerade tut. Wie soll man auch wissen, was er will, wenn er nicht redet? Ich möchte dir diese Frage beantworten. Er tut täglich Gutes in deinem Leben. Er jauchzt über dich mit Jubel und nennt dich seinen 19


Sprich doch lauter, Herr!

Freund. Er sehnt sich danach, sich mit dir zu unterhalten, nicht nur mithilfe von Worten auf den Seiten eines Buches, sondern er möchte DIE große Liebe deines Lebens sein.

Wie hört er sich denn an? Manchmal hält Gott sich zurück, fast so als würde er sich verstecken, weil er möchte, wie es ein Pastor einmal ausdrückte, „dass du ihm hinterherjagst, bis er dich fängt“! Gottes Ehre ist es, eine Sache zu verbergen, die Ehre der Könige aber, eine Sache zu erforschen. Sprüche 25, 2

Sein Reden kann wie ein „ganz leiser Hauch“ sein (1. Kön. 19, 12; GN). Um seinen Willen zu erkennen, muss man ihn von ganzem Herzen suchen und mit großer Aufmerksamkeit auf ihn schauen. „Wenn du aber dort den Herrn, deinen Gott, suchen wirst, so wirst du ihn finden, wenn du ihn von ganzem Herzen und von ganzer Seele suchen wirst“ (5. Mo. 4, 29). Dann kam Feuer, aber der Herr war auch nicht in dem Feuer. Zuletzt hörte Elija einen ganz leisen Hauch. 1. Könige 19, 12 (GN)

Bei anderen Gelegenheiten zeigt er sich jedoch im Donnergrollen. „Die Volksmenge nun, die dastand und zuhörte, sagte, es habe gedonnert“ (Joh. 12, 29). Manchmal begegnet er dir als der Schöpfer und sagt: „Du hast nicht, weil du nicht bittest“ (Jak. 4, 2; freie Wiedergabe durch den Autor). Er, der eine besondere und persönliche Beziehung zu dir haben möchte, ist darauf angewiesen, dass du dich nach ihm und der Beziehung zu ihm ausstreckst: Ich nenne euch nicht mehr Sklaven, denn der Sklave weiß nicht, was sein Herr tut; euch aber habe ich Freunde genannt, weil ich alles, was ich von meinem Vater gehört, euch kundgetan habe. Johannes 15, 15

Seine Mutter Maria scheint Jesus bei einer Hochzeitsfeier in den Rücken gefallen zu sein. Mir gefällt es sehr gut, dass der Dienst Jesu bei einer Feier begann, die von Freude geprägt war. Er ist doch 20


Hat Gott wirklich gesagt …?

unser Bräutigam, richtig? Manchmal geschehen großartige Dinge an sehr ungewöhnlichen Orten – sogar bei Hochzeiten. „Gott im Fleisch“ – Jesus – war mit seiner Mutter bei der Hochzeit und behauptete, dass seine Zeit noch nicht gekommen sei. Vielleicht hatte Maria an diesem Morgen die Stimme des Vaters gehört, der ihr etwas gesagt hatte. Vielleicht prüfte Jesus lediglich ihren Glauben, als er es zunächst ablehnte, ihr zu helfen. Dies sollte nicht das letzte Mal gewesen sein, dass er zunächst so tat, als lehne er es ab zu helfen, um dann später in genau dieser Sache doch zu helfen. (Zu einem späteren Zeitpunkt seines Dienstes tat Jesus zum Beispiel so, als würde er der Frau in Tyrus nicht helfen. Als er ihren Glauben jedoch geprüft hatte, heilte er ihre Tochter auf der Stelle.) Folgendes ist bei der Hochzeitsfeier in Kana aber auf jeden Fall geschehen: Nachdem Jesu Mutter zu Jesus gesagt hatte, dass der Wein ausgegangen sei, sagte sie zu den Dienern: „Was er euch sagt, das tut“ (Joh. 2, 5; Luther). Gott sagt immer noch: „Wenn du zuhörst und tust, was ich dir sage, dann wird es für dich viel besser laufen! Du wirst wie ein Haus sein, das auf festen Felsen gebaut ist, wenn du zuhörst und tust, was ich dir sage.“ Ach du lieber Himmel! Gott spricht gerne zu Menschen! Falls du der Meinung bist, Satan würde ununterbrochen reden, so ist das gar nichts im Vergleich zum Vater, dem Sohn und dem Heiligen Geist! Sie haben schließlich das Reden erschaffen. Und sie hören niemals auf zu reden – der Heilige Geist lebt sogar in dir.

Deine Situation Ich kann dir mit großer Sicherheit sagen, in welcher Situation du dich befindest, weil jeder sich darin befindet. Jeder hört die Stimme des Feindes, die ihn belügt. Jeder! Satan ist wie ein brüllender Löwe, er ist immer gegen dich und lügt. Er fragt dich immer wieder: „Hat Gott dies wirklich zu dir gesagt?“ Oder: „Hast du dir das nicht nur ausgedacht – diese Worte, von denen du meinst, Gott würde sie zu dir sagen? Ist in den Zeiten, von denen du meinst, Gott würde zu dir reden, nicht nur deine lebhafte Fantasie am Werk?“ 21


Sprich doch lauter, Herr!

Zur gleichen Zeit kommt Gott, der Löwe von Juda, eine ganz andere Art Löwe, in unterschiedlichster Weise zu dir, je nachdem welche er gerade wählt: als Donnergrollen, mit einer Stimme wie ein ganz leiser Hauch, in einer Vision oder einem schlichten Eindruck; in der Schrift oder in einem nächtlichen Traum. Er wartet darauf – normalerweise geduldig (aber nicht immer) – in deinen Sinn, deine Gedanken, dein Herz und dein Leben, eingeladen zu werden. Wenn er jedoch erst einmal „drin“ ist – wenn du schließlich glaubst, dass er nicht nur redet, sondern auch mit dir reden möchte – dann hat er dich! Du bist abhängig. Denn Gott macht abhängig, mehr als alles andere. Je mehr er redet, desto mehr möchtest du ihn reden hören. Du wirst abhängig vom Klang seiner Stimme. Jede andere Abhängigkeit auf der Welt ist ein wertloses Imitat der Abhängigkeit von Gott, das der Feind hervorgebracht hat. Gott ist gemeint, wenn es in der Bibel heißt: „Und wenn ihr zur Rechten oder wenn ihr zur Linken abbiegt, werden deine Ohren ein Wort hinter dir her hören: Dies ist der Weg, den geht!“ (Jes. 30, 21).

Warum ist er hinter dir? Warum sagt Gott von sich, er sei eine Stimme hinter dir? Liegt es daran, dass es schwierig ist, ihn zu hören? Nein, daran liegt es wirklich nicht, denn manchmal ist er, wie gesagt, laut! Warum ist dann in der Schrift von der Stimme hinter dir die Rede? Ich war an des Herrn Tag im Geist, und ich hörte hinter mir eine laute Stimme wie von einer Posaune, die sprach: Was du siehst, schreibe in ein Buch und sende es den sieben Gemeinden … Offenbarung 1, 10–11

Ich bin entschieden überzeugt davon, dass er die Stimme hinter dir ist, weil er dir den Rücken freihält. Er sagt dir in seinem Wort, dass er das Unsichtbare sieht. Er weiß zu jeder Zeit den Aufenthaltsort eines jedes Dämonen auf der Erde, 24 Stunden täglich, und er hält dir den Rücken frei. Er leitet dich mit seinen Augen, um dir dabei zu helfen, Fallen und Gefahren zu umgehen. 22


Hat Gott wirklich gesagt …?

Da er das sehen kann, was wir nicht sehen können – sollten wir nicht aufmerksam auf seine Stimme achten und lernen, sie besser zu hören? Wäre das nicht viel besser als Satans Lüge, uns einzureden, Gott würde heute überhaupt nicht mehr zu uns sprechen? Aber Achtung: Wenn Satan weiß, dass für dich geklärt ist und du daran glaubst, dass Gott wirklich lebt und heute redet, dann muss er seine Lüge verändern. Satan flüstert dann: „Gott hat keine Zeit für deine belanglosen, kleinen Problemchen. Schau dir all das Leid in der Welt an!“ Der Teufel sagt: „Warum sollte Gott sich um dein Auto, dein Haus oder dein gesundes Kind kümmern?“ Satan passt seine Lügen unserer jeweiligen Situation an, weil er uns weiterhin davon abhalten will, auf Gott zu hören.

Satans große Angst Satan möchte nicht, dass du Gottes Stimme hörst. Warum? Weil du durch sie sehr schnell verändert wirst und der Feind allergrößte Angst hat vor deiner möglichen Veränderung, denn je mehr du verändert wirst, desto ansteckender wird dein Christsein. Aber es kommt noch schlimmer für ihn, denn es ist unvermeidlich, dass deine Veränderung mit der Zeit fortschreitet und immer stärker wird. Schneller und schneller, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, denn je mehr du hörst, desto mehr wirst du von Gott hören wollen – und Satan schlottert vor Angst, dass dies geschehen könnte. Woher ich das weiß? Es steht im Wort Gottes und ist zum Beispiel am ersten Wunder erkennbar, das Jesus getan hat. Bei jener Hochzeitsfeier in Kana zeichnete Jesus mit Worten ein Bild auf die Leinwand unserer Herzen und unseres Denkens, um zu zeigen, welche Haltung er gegenüber sündigen und verletzten Menschen hat – gegenüber denen, für die er gestorben ist. Du fragst: „Was ist das für ein Gemälde?“ Es waren aber sechs steinerne Wasserkrüge dort aufgestellt nach der Reinigungssitte der Juden, wovon jeder zwei oder drei Maß fasste. Johannes 2, 6 23


Sprich doch lauter, Herr!

Ich finde es faszinierend, dass zwei bis drei Maß in etwa dem Volumen des menschlichen Körpers entsprechen. (Ich weiß dies, weil ich es ausgerechnet habe, ausgehend von der Tatsache, dass der menschliche Körper zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser besteht.) Selbst bei nicht sehr ausführlichem Studium der Bibel wird deutlich, dass „sechs“ die Zahl des Menschen ist. Jesus wollte hier eine Sache deutlich machen. Gott sagte zu Maria, sie solle Jesus auffordern, sechs eiskalte, leere und schmutzige Wasserkrüge zu füllen, die dort „nach der Reinigungssitte der Juden“ aufgestellt waren. Mir scheint, dass jeder Krug schmutzige, verdorrte, zur Seite geschobene oder missbrauchte Menschen repräsentiert. Mit anderen Worten also dich und mich. Wir Menschen sind reichlich verschmutzt und unrein. Wir sind die zeremoniellen Krüge und die starren Rituale, und Jesus möchte uns in den besten Wein verwandeln, der für zuletzt aufgehoben worden ist. Überall dort, wo Gläubige in Traditionen gefangen sind, möchte der Herr uns verwandeln und uns bereit machen für aufregende Abenteuer. Er macht im Wort Gottes sogar deutlich, dass diejenigen, die ihren Gott kennen, große Dinge tun werden (siehe Dan. 11, 32)!

Einige werden aufgeschreckt, andere einfach aufgeweckt! Gott ist dir gerade sehr nahe (sonst würdest du dieses Buch nicht lesen), und du stehst kurz davor, wachgerüttelt zu werden. Dr. Richard E. Eby berichtet in seinem Buch Caught Up into Paradise (Ins Paradies emporgehoben) folgende Geschichte: Vor vielen Jahren arbeitete ein Wissenschaftler, der Vater von Dr. Richard E. Eby, unermüdlich und viele Jahre lang an der Entwicklung eines elektrischen Isolators für den Konzern GE Dieser Isolator musste so beschaffen sein, dass er genug Spannung aushalten konnte, um Strom vom Hoover-Staudamm über große Entfernungen zum Zielort zu transportieren. Es war zu diesem Zeitpunkt noch kein Isolator gefunden worden, der diese Anforderungen erfüllte.

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Hat Gott wirklich gesagt …?

Das Weiße Haus und schließlich Präsident Hoover persönlich drängten Mr Eby sen., das Problem möglichst zügig zu lösen. Eby war kurz davor aufzugeben. Eines Abends sagte er dies zu Gott kurz bevor er einschlief. Als Mr Eby am nächsten Morgen seine Bibel aufschlug, öffnete sie sich an der Stelle, an der über die Hochzeit in Kana berichtet wird. Eby hatte den starken Eindruck von Gott, dass mehrere Millionen Volt erforderlich wären, um in KANA das Wasser in Wein zu verwandeln. Gott fragte ihn an diesem Tag: „Habe ich nicht sechs Krüge verwendet? Große Krüge? War es nicht meine Kraft, die das Wasser verwandelt hat?“ Verschiedene Teile des Puzzles begannen sich zu einem Gesamtbild zusammenzufügen. Kurz darauf unternahm ein Mitglied von Ebys Team eine Reise nach Ägypten und fand dort einige nahöstliche Keramikgefäße. Eby forderte ihn auf, einen Isolator aus der Substanz herzustellen, aus der die Keramikgefäße bestanden, die er gefunden hatte. Das Problem wurde gelöst und das gesamte Projekt „Hoover-Staudamm“ konnte realisiert werden. Der Staudamm ist heute in der ganzen Welt bekannt. Für manche, die diese Worte lesen und sich danach ausstrecken, Gottes Stimme noch besser zu hören, als sie es bereits tun, wird dieses Buch weniger eine Erschütterung der Grundsätze sein, sondern eher ein frischer Impuls, ein Erwachen für eine, wenn man so will, Verwandlung eures inneren Menschen. Je konkreter und lebendiger dir der Wunsch Gottes vor Augen steht, zu dir zu sprechen, desto größer wird dein Wunsch sein, jede sich dir bietende Möglichkeit zu ergreifen, seine Stimme zu hören. Und Gott gefällt es, wenn du dich nach ihm ausstreckst! In diesem Buch findest du Hilfe, um seine Stimme zum ersten Mal zu hören – oder um sie immer besser zu hören bis zum Ende der Zeiten. Und einige von euch werden durch dieses Buch beginnen zu begreifen – möglicherweise zum ersten Mal – dass ihr seine Stimme euer Leben lang gehört habt! Ihr habt sie bloß nicht erkannt. Ich bin sicher, dass durch neue Offenbarung, die du mithilfe der Bibelstellen und Zeugnisse in diesem Buch empfangen wirst, eine Entwicklung in Gang kommt, die dazu führt, dass du seine Stimme besser hören kannst als bisher. Du wirst auch anfangen, zielgerichtet 25


Sprich doch lauter, Herr!

auf ihn zu hören statt irgendwie zufällig seine Stimme zu vernehmen. Und du wirst lernen, dich auf seine Stimme einzustellen. Er ist die Stimme hinter dir – er steht im Hintergrund. Aber er spricht die ganze Zeit zu dir. Und du hörst ihn tatsächlich, unabhängig davon, ob du das nun gemerkt hast oder nicht – und zwar ständig! Es spielt überhaupt keine Rolle, ob du Baptist oder Pfingstler oder „Pfingstbaptist“ bist – du hast seine Stimme bereits seit deiner Geburt gehört. Übrigens, das bisher Gesagte bildet lediglich die Aufwärmphase! Ich möchte den Lesern am liebsten zurufen: „Meine Damen und Herrn, bitte werfen Sie Ihre Motoren an!“

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