WILLIAM MACDONALD
Das tat Gott
Christliche Literatur-Verbreitung e. V. Postfach 110135 - 33661 Bielefeld
1. Auflage 1995 2. Auflage 1997 3. Auflage 2005 Originaltitel: The Grandeur Of God’s Grace © 1994 by William MacDonald © der deutschen Ausgabe 1995 by CLV · Christliche Literatur-Verbreitung Postfach 110135 · 33661 Bielefeld CLV im Internet: www.clv.de Übersetzung: Hermann Grabe Umschlag: Dieter Otten, Bergneustadt Satz und Gestaltung: Eberhard Platte, Wuppertal Druck und Bindung: Ebner & Spiegel, Ulm ISBN 3-89397-364-8
5 Inhaltsverzeichnis Die Größe der göttlichen Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Ein unlösbares Problem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Eine einzigartige Lösung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 Jetzt die gute Botschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25 Gottes unfaßbare Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Wie kann man die Gnade richtig schätzen? . . . . . . . . . . 39 Ein Evangelium, das keins ist. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Man kann leicht feststellen, wer wirklich gerettet ist . . 80 Ihre Worte verraten Sie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 Was haben Sie bloß gegen gute Werke? . . . . . . . . . . . . . 91 Beantworten Sie mir diese Frage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Mißbrauchte und falsch verstandene Gnade . . . . . . . . 102 Wie Gott Heiligkeit bewirkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 Es ist alles Gnade . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Wir fassen zusammen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 119 Fußnoten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 125
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John Newton heuerte auf einem Handelsschiff an
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Kapitel 1 Die Größe der göttlichen Gnade
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ohn Newton verbrachte eine traurige Kindheit und Jugend. Er heuerte auf einem Handelsschiff seines Vaters an und versank dabei in die Tiefen von Betrug, Perversion und Gottlosigkeit. Angeblich konnte er zwei Stunden lang fluchen, ohne sich zu wiederholen. Nachdem ihn sein Vater gefeuert hatte, begann er auf einem Sklavenschiff. Dort fiel er in Ungnade und wurde selbst ein Sklave der afrikanischen Frau seines Chefs. Als er bei einem schrecklichen Sturm beinahe umgekommen wäre, bekehrte er sich und wurde später ein Prediger des Evangeliums, das er bis dahin so verachtet hatte. In dem beliebten Lied „Amazing Grace“ hat er dieses Erlebnis seiner Rettung für uns festgehalten. Durch eine eigenartige Fügung führte dies Lied zeitweise die Pop-Hitlisten an, die doch von Leuten zusammengestellt werden, die wahrscheinlich die hier besungene wunderbare Gnade Gottes nicht selbst erfahren haben. O große Gnade, die mich rief Und mich Verlor’nen fand, Als blind ich ins Verderben lief Ergriff mich Deine Hand!
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Die Gnade hat mich frei gemacht Von Sünde, Nacht und Tod Und mich ans helle Licht gebracht, Zu Dir, mein Herr und Gott! Die Gnade zeigt’ mir meine Schuld, Mein Ganz-Verlorensein, Doch auch zugleich des Heilands Huld, Des darf ich mich stets freu’n. War oft in Angst und Irrtumsnacht, Wußt’ weder ein noch aus, Die Gnade hat mich durchgebracht Und bringt mich auch nach Haus. Dann werden wir im Himmelslicht Anbetend vor Ihm steh’n Und schauend in Sein Angesicht Die Gnade Selber seh’n.
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Kapitel 2 Ein unlösbares Problem
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ott stand vor einem Problem. Na ja, das ist nicht ganz richtig ausgedrückt. Gott ist zu mächtig und zu weise um wirklich Probleme zu haben. Er löst sie höchstens. Aber von unserem Blickwinkel aus erscheint es so, als ob Gott vor einem unlösbarem Problem stand, um einen Weg zur Erlösung der Menschen zu finden.
Nachdem wir das richtig gestellt haben, können wir fragen, worin das Problem besteht. Soviel ich sehe, liegt es darin, daß wir einen scheinbaren Widerspruch zwischen den beiden großen Eigenschaften Gottes erkennen.
Einerseits ist Gott Liebe. schen leidenschaftlich. Sie Seiner Schöpfung. Unter dern, die Er schuf, fand sonderes Wohlgefallen
Er liebt die Mensind die Krone all den WunEr ein bean den
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Menschen. Er wünscht sich die Gesellschaft und Gemeinschaft mit jedem Mann, mit jeder Frau, mit jedem Jungen, jedem Mädchen und zwar für alle Ewigkeit. Gott ist gerecht und wir alle sind Sünder. Daraus entsteht das Problem. Er kann Sünde nicht dulden. Er kann keine einzige Sünde übersehen oder entschuldigen. Sünde muß bestraft werden, und die Strafe für Sünde ist der Tod. Wenn Sünder in Ewigkeit bei Gott wohnen sollen, müssen ihre Sünden auf irgendeine Weise ausgelöscht werden. Die Strafe muß bezahlt werden und die Menschen müßten rein und ohne Sünde sein, Wenn bevor sie bei Gott wohnen könnten.
Sünder in Ewigkeit bei Gott wohnen sollen, müssen ihre Sünden auf irgendeine Weise ausgelöscht werden.
Daraus ergibt sich dies gewaltige Problem. Einerseits ist Gott Liebe, und Seine Liebe will nicht, daß auch nur ein Mensch verloren geht. Er will niemand in die ewige Verdammnis schicken. Er will, daß alle mit Ihm die Pracht und die Freude des Himmels ewig erleben.
Aber Gott ist Licht. Seine Gerechtigkeit verlangt, daß die Sünden der Sünder bestraft werden. Er fordert volle Vergeltung für jede Bosheit, mag sie in Worten, Taten oder Gedanken geschehen sein. Ohne Vergebung kann kein Sünder jemals in den Himmel gelangen.
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Gott ist gerecht und wir Menschen sind Sünder
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„Es könnte sein, daß Gott Sünden vergeben kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie.“ Sokrates zu Plato
Sokrates
Wie kann Gott einen Plan zu unserer Rettung entwerfen, der Seiner Liebe entspricht und von Seiner Gerechtigkeit keine Kompromisse verlangt? Wie kann Er gleichzeitig ein gerechter Gott und ein Retter sein? Wie kann Er gottlosen Sündern vergeben, ohne ungerecht zu sein? Das ist das Problem. Einst sagte der berühmte griechische Philosoph Sokrates zu seinem Schüler Plato: „Es könnte sein, daß Gott Sünden vergeben kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie.“ Plato
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Sieben Voraussetzungen, die ein Rettungsplan erfüllen muß
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s war ein Akt unbeschreiblicher Gnade, als Gott beschloß, die gefallene Menschheit zu retten. Aber mit dieser Entscheidung entstand die Notwendigkeit, einen Plan zu entwerfen, der den Anforderungen Seiner Liebe und Seiner Heiligkeit völlig entspricht. Weil Er alle liebt, muß die Erlösung folgende Voraussetzungen erfüllen:
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Sie muß allen offenstehen. Niemand darf ausgeschlossen bleiben.
Sie muß unerschöpflich sein und für alle ausreichen. Sie muß größer sein als jede nur denkbare Not irgendeines Menschen.
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Sie muß für alle geeignet sein. Wie böse und schlimm das Leben eines Menschen auch sei, das darf niemand von der Erlösung ausschließen.
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Sie muß so einfach sein, daß jeder sie begreift. Es hat keinen Zweck, ein Angebot zu machen, das man nicht verstehen kann.
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Sie muß für jeden erreichbar sein. Sie darf also keine Bedingungen stellen, die irgend jemand nicht erfüllen kann.
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Sie darf keine Möglichkeit zum Angeben bieten. Stolz ist die Wurzel aller Sünden, und niemand, der stolz ist, wird in den Himmel kommen. Um Angeberei auszuschließen, muß jeder die gleichen Voraussetzungen für den Himmel mitbringen.
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Und doch muß dieser Plan dabei so beschaffen sein, daß Gott ihn niemand gegen seinen Willen aufzwingt.
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Kapitel 3 Eine einzigartige Lösung
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m all diesen Voraussetzungen gerecht zu werden, ist nur eine Lösung denkbar. Irgendwo muß ein passender Stellvertreter gefunden werden, der die Strafe für die Sünden der Menschen auf sich nimmt. Sicher wissen die meisten, was es mit einer Das ist Stellvertretung auf sich hat. Zum die Lösung Beispiel schickt in manchen Sportarten des der Trainer einen Ersatzmann aufs Feld, Problems: um für einen anderen zu spielen. Zur Zeit des Alten Testaments wußte jeder Ein Stellgläubige Hebräer, was ein Stellvertreter vertreter ist. Damals brachte man ein Opfertier tritt an zum Altar und legte die Hände auf den die Stelle Kopf des Tieres. Das bedeutete die Über- des tragung der Schuld auf den Stellvertre- Menschen. ter, der dann an seiner Stelle starb. Darin lag die Lösung von Gottes Problem. Ein Stellvertreter stirbt an Stelle der sündigen Menschen. Aber auch dieser Stellvertreter mußte eine Reihe von Bedingungen erfüllen:
A.
Er muß Mensch sein, sonst wäre der Tausch weder gerecht noch gleichwertig.
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B. C.
Er muß sündlos sein, weil er sonst wegen seiner eigenen Sünde sterben müßte.
Er muß Gott gleich sein. Nur eine in jeder Beziehung unendliche Person kann für die unzähligen Sünden der Menschen bezahlen. Der Wert des Stellvertreters muß ausreichen, alle Sünden der Menschheit in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auszugleichen.
D.
Er muß sein Blut vergießen, weil Gott bestimmt hat, daß es ohne Blutvergießen keine Vergebung gibt. Das Leben ist im Blut und darum gilt: Leben für Leben.
E.
Er muß es freiwillig tun. Sonst könnte Satan Gott vorwerfen, daß Er ungerecht ist und ein Opfer gegen seinen Willen gezwungen hat, an Stelle der gottlosen Sünder zu sterben. Jesus genügt allen diesen Anforderungen Die einzige Person im ganzen Universum, die diese Voraussetzungen erfüllt, ist Jesus Christus.
A.
Er wurde Mensch in Bethlehem, geboren von der Jungfrau Maria. Er war durch und durch Mensch.1 Es bleibt uns immer unbegreiflich, daß der ewige Gott als kleines, hilfloses Baby zu uns kam und Mensch wurde.
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Jesus genügt allen Anforderungen
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B.
Er ist sündlos. Das kann niemand bestreiten. Er beging keine Sünde, Er kannte keine Sünde, und in Ihm war keine Sünde.2
C.
Er ist Gott.3 Er besitzt alle Eigenschaften Gottes. Die ganze Fülle der Macht Gottes ist in Ihm und Er ist in allem dem Vater gleich.
D.
Am Kreuz von Golgatha vergoß Er Sein Blut für Sünder. Unzählige sind durch das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, von allen ihren Sünde gereinigt worden.4
E.
Er hat dieses Werk der Erlösung freiwillig auf sich genommen. Da gab es kein Widerstreben, kein Zurückschrecken. Im Gegenteil! Wir sehen nur ein freudiges Befolgen von Gottes Willen.5
Die Lehre von der Stellvertretung Christi kann man in der ganzen Bibel finden. Jesaja wagte zu sagen: „Fürwahr, Er hat unsere Leiden getragen, und unsere Schmerzen hat Er auf sich geladen ... um unserer Übertretungen willen war Er verwundet ... die Strafe zu unserem Frieden lag auf Ihm, und durch Seine Striemen sind wir geheilt ... und der Herr hat Ihn treffen lassen alle unsere Ungerechtigkeit.“6 Johannes der Täufer rief: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt!“7 Tief ergriffen sagte der Apostel Paulus: „... (der) Sohn Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat!“8 Und Petrus fügte
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hinzu: „welcher selbst unsere Sünden an Seinem Leibe auf dem Holz getragen hat ...“9 Hierher gehört auch unbedingt noch, was Johannes, der Apostel der Liebe, uns versichert: „... und Er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht aber allein für die unseren, sondern auch für die ganze Welt.“10
Gottes Rettungsplan genügt allen Anforderungen Weil der Herr Jesus allen Bedingungen für ein stellvertretendes Opfer vollkommen entspricht, kann Gott jetzt seinen wunderbaren Plan der Erlösung, die Gute Botschaft, das Evangelium, verkünden. Er kann das Heil als Geschenk jedem anbieten, der seine Sünden bereut und in einem bewußten Akt des Glaubens Seinen Sohn als Herrn und Retter annimmt.
1.
Das Heil ist für alle da. Der Herr selbst sagt: „Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht.“11 Wenn es von Geld abhinge, müßten die Armen draußen bleiben.
2.
Es reicht auch für alle aus.12 Der Tod dieses großen Erretters ist so wirksam, daß die Sünden der ganzen Welt dadurch gesühnt werden können. Es ist der große Ozean, in dem alle Sünden für ewig verschwinden.
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3.
Jeder kann gerettet werden, denn alle sind Sünder.13 Gerade unser Unvermögen qualifiziert uns für das Heil Gottes. Ist es nicht großartig, daß die Gabe des ewigen Lebens nicht nur für die Klugen, die Reichen, die Hübschen oder die Berühmten ist? Einige von uns würden dann ganz sicher nicht dazu gehören. Ja, wenn man dafür auch nur lesen, klettern, reden oder sehen können müßte, so wären immer noch einige ausgeschlossen. Nun aber gilt das Evangelium für die ganze Welt!
4.
Es ist so einfach, daß jeder es verstehen kann. Niemand ist dafür zu primitiv oder zu unterentwickelt. Im Evangelium sagt der Herr Jesus: „Komm!“14 - ohne jede erschwerende Bedingung. William Cowper staunte: „O, der himmlische Plan ist ganz anders als die komplizierten Konstruktionen der Menschen: ungekünstelt und befreiend!“
5.
Jeder kann das Heil annehmen.15 Man bekommt es durch Umkehr, und jeder kann umkehren. Man bekommt es durch Glauben, und jeder kann an den Herrn Jesus Christus glauben. Niemand ist glaubwürdiger als Er. Und es gibt nichts Vernünftigeres für ein Geschöpf, als seinem Schöpfer zu vertrauen.
6.
Die Gnade verhindert Stolz. Sie sagt: „Ich habe all die Sünden getan, und Christus hat alles für die Errettung getan. Ich berufe mich auf Seine
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Taten, nicht auf meine eigenen. Ich habe kein Recht auf den Himmel durch das, was ich habe oder bin. Christus allein ist mein Paß dorthin.“ Wenn wir auf irgendeine Weise durch eigene Anstrengungen den Himmel verdienen könnten, vielleicht durch unseren guten Charakter, dann hätten wir Grund stolz zu sein. Jeder würde versuchen, den anderen zu übertrumpfen. Sogar noch im Himmel würden wir dauernd versuchen, die anderen zu überbieten. Er wäre voll von Neid, Eifersucht und Rivalität. Chuck Smith drückt das so aus: „Ich würde dort sitzen und deinen Geschichten zuhören und dabei denken: Wie langweilig! Wenn er doch endlich still wäre, damit ich anfangen kann zu erzählen, wie toll ich bin! Das wäre doch kein Himmel!“16
7.
Die Menschen werden nicht zu Gottes Heil gezwungen.17 Der Schöpfer gab uns Willensfreiheit. So eigenartig es klingt, es wollen tatsächlich nicht alle errettet werden, und Gott drängt niemandem den Himmel auf. Niemand wird gegen seinen oder ihren Willen dorthin gebracht. Sie können ganz sicher sein: Eine Religion, die sich durch Zwang, Gewalt und Terror ausbreitet, stimmt nicht.
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o sehen wir, daß Gottes Rettung vollkommen ist. Sie entspricht auf der ganzen Linie den göttlichen Anforderungen und ist doch gleichzeitig von jedem Menschen zu erlangen. Christi Werk auf dem Kreuz versetzt Gott in die Lage, völlig Seiner Liebe entsprechend zu handeln, ohne daß Seine Gerechtigkeit Kompromisse machen muß. Der Psalmist drückt das in dichterischer Sprache so aus: Güte und Wahrheit sind sich begegnet, Gerechtigkeit und Friede haben sich geküßt.18 Weil nun Gott so ist, wie Er ist, und der Mensch voll Sünde steckt, ist es klar, daß dies der einzige Weg zur Rettung ist. Auf keinem anderen Weg gibt es Erlösung für uns Menschen. Keine
andere Religion bietet so eine Botschaft an!
Max Lucado sagt dazu:
Keine andere Religion der Welt bietet so eine Botschaft an. Alle anderen verlangen die starre Einhaltung festgelegter Regeln, das jeweils richtige Opfer, die richtigen Gesänge, ein Max Lucado bestimmtes Ritual, die richtigen Beschwörungen oder emotionalen Erfahrungen. Sie sind nichts als ein Geschäft, ein guter Tausch: Sie tun dies und Gott tut dann das dafür. Das Ergebnis? entweder Arroganz oder Angst. Arroganz, wenn man meint, die Anforderungen erfüllen zu können
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und Angst, wenn man glaubt, daß man versagt hat. Das Reich Gottes ist genau das Gegenteil. Es ist ein Reich für die Armen, wo man die Zugehörigkeit verliehen, nicht verkauft bekommt. Man wird in Gottes Reich versetzt und als Sohn angenommen. Und dies geschieht nicht, weil wir genug getan hätten, sondern weil wir zugegeben haben, niemals genug tun zu können. Man kann es nicht verdienen, man muß es einfach wie ein Geschenk annehmen. Das Ergebnis davon ist, daß man Gott dienen will, nicht aus Arroganz oder aus Angst, sondern aus Dankbarkeit.19 John MacArthur bestätigt uns, daß es auf der Welt letztlich nur zwei Arten von Religion gibt: Jede falsche Religion, sei sie nun von Menschen oder vom Satan erfunden, ist eine Religion der menschlichen Anstrengung. Heidnische Religionen, Humanismus, Animismus und auch das falsche Christentum fallen unter diese Kategorie. Sie konzentrieren sich alle auf das, was der Mensch tun soll, um gerettet zu werden oder diesem Gott zu gefallen.
Das biblische Christentum ist die einzige Religion, in der Gott alles tut.
Das biblisches Christentum ist die einzige John Religion, in der Gott alles tut. Die ande- MacArthur ren Religionen sagen: ‘Vollbringe es!’ Im Christentum heißt es: ‘Es ist vollbracht!’ (Joh. 19,30). In anderen Religionen müssen die Gläubigen irgendwelche
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Werke aufweisen, um ihre Sünden zu tilgen, die Götter zu besänftigen oder auf andere Weise von ihnen angenommen zu werden. Die Bibel sagt, daß Christi Werk dem glaubenden Sünder angerechnet wird.20 Spurgeon fragt: Wer wäre je auf den Gedanken gekommen, daß der sündlose König für die rebellischen Sünder stirbt? So etwas kommt weder in den Lehren der Religionsstifter und Mythologen, noch in den kühnsten Träumen oder der Phantasie der Dichter vor. Den Menschen wurde dieser Weg der Vergebung nur bekannt, weil er eine Tatsache ist. Unsere VorstellungsSpurgeon kraft hätte nie so weit gereicht. Gott selbst hat es so gefügt. Es ist weit mehr, als wir uns vorstellen können.21
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Kapitel 4 Jetzt die gute Nachricht
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ie Tatsache, daß wir nur durch Gnade und nicht durch Werke gerettet werden können, wird wohl am kürzesten und deutlichsten in Römer 4,4-5 beschrieben:
Dem aber, der wirkt, wird der Lohn nicht nach Gnade zugerechnet, sondern nach Schuldigkeit. Dem aber, der nicht wirkt, sondern an den glaubt, der den Gottlosen rechtfertigt, wird sein Glaube zur Gerechtigkeit gerechnet. Achte auf die folgenden Aussagen über Gnade und Glauben in diesen beiden Versen: Wenn jemand arbeitet und dafür Lohn empfängt, so erhält er nur, was sein Arbeitgeber ihm schuldet. Das ist sein Verdienst. Es ist keine Gnade. Aber Gottes Rettung sieht anders aus, auch wenn es uns widerstrebt. Gott rettet nur solche, die keine Werke dafür tun, sondern es als Geschenk annehmen. Nur wenn
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man den Versuch aufgibt, sich das Heil zu erarbeiten, kann man in Gottes Ruhe gelangen.1 Viele stoßen sich auch daran, daß Gott nur schlechte Menschen rettet, keine guten. Nicht die, die ihr Bestes geben, sondern nur die, welche Gott bereitwillig zugeben, daß sie nichts taurettet nur gen. Mit anderen Worten, Leute, die schlechte umkehren.
Menschen und nicht die, die ihr Bestes geben. - Also Leute, die umkehren.
Beachte besonders das Wort „glauben“. Darum geht es vor allem. An Jesus Christus glauben heißt, Ihn als Herrn und Heiland anzunehmen. Es bedeutet, daß ich Ihn als den anerkenne, der die Strafe für meine Sünden getragen hat. Glauben bedeutet auch, daß meine ganze Hoffnung, in den Himmel zu kommen, sich nur auf Ihm stützt. Das eindeutige Zeugnis der Bibel lautet: Die Errettung kommt durch den Glauben an Christus.2 Wenn jemand an Ihn glaubt, ist er gerettet. Und man kann es wissen, daß man gerettet ist - nicht wegen bestimmten Gefühlen - sondern weil Gottes unveränderliches Wort es sagt.