Joschi Frühstück
Bei
Christus bist du
sicher Gedanken und Erfahrungen eines Seelsorgers zur Heilsgewissheit
Joschi Frühstück Bei Christus bist du sicher Gedanken und Erfahrungen eines Seelsorgers zur Heilsgewissheit Best.-Nr. 271 772 ISBN 978-3-86353-772-2 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg Es wurde – falls nicht anders erwähnt – folgende Bibelübersetzung verwendet: Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. 1. Auflage © 2021 Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg www.cv-dillenburg.de Satz und Umschlaggestaltung: Christliche Verlagsgesellschaft Dillenburg Umschlagmotive: © shutterstock/Koltukovs (Gebäude), © freepik.com/rawpixel.com (Hintergrund) Druck: ARKA, Cieszyn Printed in Poland
Inhalt
Die Wichtigkeit der Heilsgewissheit . . . . . . 7 I. Warum braucht der Mensch das Heil? . . . . 12 1. Der Mensch ist von Gott getrennt . . . . . . 12 2. Der Weg zum Heil . . . . . . . . . . . . . . . 17 II. Die Grundlage der Heilsgewissheit . . . . . 24 1. Wahre Heilsgewissheit . . . . . . . . . . . . . 24 2. Falsche „Heilsgewissheit“ . . . . . . . . . . . 26 III. Das Entstehen von Heilsgewissheit . . . . . 34 1. Durch den Glauben . . . . . . . . . . . . . . . 34 2. Durch den Heiligen Geist . . . . . . . . . . . 41 IV. Heilsgewissheit und unsere Hoffnung . . . 46 1. Die Heilserfahrung . . . . . . . . . . . . . . . 46 2. Der Heilsbesitz der Hoffnung . . . . . . . . . 47 V. Inhalt der Heilsgewissheit . . . . . . . . . . 1. I n dem Herrn Jesus sind dir deine Sünden vergeben . . . . . . . . . . . . . 2. D u hast neues Leben geschenkt bekommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Du bist gerettet . . . . . . . . . . . . . . . . . 4. Und die Gefühle? . . . . . . . . . . . . . . . .
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5. Kein Gericht mehr . . . . . . . . . . . . . . . 69 6. Ja, aber … . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74 VI. Die Wirkung der Heilsgewissheit . . . . . . 1. Ein völlig neues Verhältnis zu Gott . . . . . . 2. E in völlig neues Verhältnis zu den Menschen . . . . . . . . . . . . . . . . 3. Die Heilsgewissheit nimmt mir die Angst . . 4. Die Heilsgewissheit beruhigt das Herz . . . . 5. Heilsgewissheit gibt Freudigkeit zu Gott . . .
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VII. Schlussgedanken . . . . . . . . . . . . . . . 1. Das Zeugnis des Wortes Gottes . . . . . . . . 2. Das Zeugnis des Heiligen Geistes . . . . . . . 3. Die Gerechtigkeit von Gott . . . . . . . . . . 4. Das Zeugnis des neuen Lebens . . . . . . . .
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Die Wichtigkeit der Heilsgewissheit Im Laufe meines langjährigen Reisedienstes bin ich mit vielen Menschen in Berührung gekommen. Dabei stellte ich fest, dass es viele Christen gibt, die sich ihres Heils in dem Herrn Jesus nicht sicher sind. Das heißt, sie leben in ständiger Angst und Unsicherheit, was ihre Errettung betrifft. Ihnen fehlt die Freude über das Heil, das Gott uns in Jesus Christus geschenkt hat. In seelsorgerlichen Gesprächen durfte ich ihnen ein Stück weiterhelfen. Gott will ja, dass wir wissen, dass wir gerettet sind. Nennen wir sie Lisa. Sie war ein junges Mädchen von etwa 12 Jahren. Nach einer Abendveranstaltung kam sie tränenüberströmt zu mir. Sie wusste nicht, ob sie errettet ist oder nicht. Irgendwann vorher hatte sie schon gebetet und den Herrn Jesus gebeten, in ihr Herz zu kommen. Aber sie wusste nicht, ob sie es richtig gemacht hatte. Ich wollte ihr helfen und bot ihr ein seelsorgerliches Gespräch an. Die Mutter bestand darauf, dabei zu sein. Was sollte ich machen? Sie war die Mutter, und so ließ ich es zu. Lisa konnte kaum sprechen, pausenlos liefen die Tränen und die Stimme stockte. Ihre Mutter betonte immer wieder, dass Lisa doch schon den Herrn Jesus in ihr Leben aufgenommen hätte und das Gespräch 7
eigentlich unnötig sei. Immer, wenn das Mädchen etwas sagen wollte, fiel ihr die Mutter ins Wort. Sie wollte einfach nicht verstehen, dass ihre Tochter eine tiefe Seelennot hatte. Irgendwann machte ich ihr klar, dass es vielleicht doch besser wäre, wenn sie mich mit dem Mädchen alleine ließe. Von da an hielt sie sich zurück und hörte zu. Lisa war sich nicht mehr sicher, ob ihr Gebet damals ernst gemeint gewesen war oder nicht. Sie wusste nicht mehr, ob sie ihrer Mutter zuliebe gebetet hatte oder ob es ihre eigene Entscheidung war. Eines war mir klar: Sie hatte keine Heilsgewissheit, wusste also nicht, ob sie Jesus gehört oder nicht, ob sie einmal in den Himmel kommt oder nicht. Nach und nach versiegten die Tränen, und Lisa wurde ruhiger. Sie erzählte mir von ihrer Not, und ich hörte zu. Nachdem sie alles ausgesprochen hatte und still geworden war, konnte ich ihr einiges sagen. „Wenn du dir nicht sicher bist, ob du den Herrn Jesus in dein Herz aufgenommen hast, dann mach das einfach jetzt, im Beisein deiner Mama und mir“, sagte ich. Ich nahm meine Bibel, erklärte noch einmal kurz den Heilsweg und wie man den Herrn Jesus in sein Leben aufnimmt. Das war ihr ja nicht neu. Sie kannte alles, und trotzdem war sie so verzweifelt. Dass Gott sie so liebt, dass er sogar seinen Sohn für sie gegeben hat, war ihr klar. Sie sollte sich ja auch nicht neu bekehren, wie das so manche denken. Deshalb versuchte ich, ihr klarzumachen, dass sie einfach dem 8
Herrn Jesus im Gebet sagen kann, worum es ihr geht. Wenn sie meint, es bis jetzt nicht richtig gemacht zu haben, so darf sie es jetzt tun. Sie darf einfach sagen: „Herr Jesus, hier bin ich, bitte komm in mein Herz und vergib mir meine Sünde.“ – Mehr ist ja auch nicht nötig, es sei denn, es gibt eine bewusste Sünde, die man mit Namen nennen sollte. Es ist ja wie eine neue Liebeserklärung an den Herrn Jesus. Ich bin jetzt über 48 Jahre verheiratet und kann sagen, es war eine Liebesheirat. Wenn ich damals gesagt hätte: „Heide, ich liebe dich. Das sage ich dir jetzt, hier und heute; wenn sich daran etwas ändert, werde ich dir das sagen.“ Hätte das nicht genügt? Bestimmt nicht! Sie hört es bis heute gerne, und wenn sie es mir sagt, wird mein Herz warm. Wir brauchen solche wunderbaren Worte immer und immer wieder. Warum soll es im geistlichen Leben anders sein? Wird der Herr Jesus sich nicht freuen, wenn ich ihm immer wieder einmal sage, dass ich mit ihm leben möchte? Das habe ich Lisa sagen dürfen, und sie hat es verstanden. An diesem Abend hat sie ganz bewusst dem Herrn Jesus ihr junges Leben ausgeliefert. Nachdem sie gebetet hatte, beteten auch ich und ihre Mutter. Dann fragte ich Lisa, was sie denn jetzt sein darf. „Ein Kind Gottes“, war ihre Antwort. Woher wusste sie das? In Johannes 1,12 steht es: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ „Glaubst du an den Herrn Jesus?“, fragte ich sie. Sie bejahte es. „Glaubst du, dass Jesus Gottes Sohn 9
ist?“ – „Ja, das glaube ich“, sagte sie. „Hast du ihn in dein Herz aufgenommen?“ – „Ja, das habe ich“, war ihre Antwort. „Was darfst du denn dann sein?“ – „Ein Kind Gottes“, war die Antwort. „Bist du ganz sicher?“ – „Ja!“ – „Woher weißt du das?“ – „Weil ich gebetet und dem Herrn Jesus mein Leben anvertraut habe.“ Genau das hatte sie getan, sogar im Beisein von zwei Zeugen. Ihre Mama hörte es genauso, wie ich es gehört habe. Danach ließ ich Lisa einige wichtige Bibelstellen vor lesen. Darunter auch: 1. Johannes 5,13 Ich habe euch das alles geschrieben, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt, denn ihr glaubt ja an den Sohn Gottes.
Gott will, dass wir wissen, dass wir errettet sind. Wie sollen wir sonst ein frohes und glückliches Christsein leben? Wenn wir ständig in der Angst leben müssten, vielleicht doch verloren zu sein, das wäre furchtbar. Nachdem Lisa begriffen hatte, dass sie nun wirklich gerettet ist, leuchteten ihre Augen vor Freude, und sie dankte dem Herrn für das wunderbare Geschenk der Erlösung und für das ewige Leben. Sie wusste nun, dass sie gerettet ist, und nahm Gott einfach beim Wort. Jahre später hörte ich, dass Lisa Krankenschwester geworden ist und im Schwesternwohnheim eine gläubige Zimmerkollegin hatte. Als sie sich austauschten, 10
stellten sie fest, dass beide bei einer Veranstaltung von mir Frieden mit Gott gefunden haben. Welch ein Geschenk der Gnade! Obwohl uns Gott in seinem Wort, der Bibel, deutlich sagt, dass jeder, der den Namen des Herrn anruft, gerettet wird, gibt es viele Menschen, die daran zweifeln und deshalb oft am Verzweifeln sind: „Ich habe doch einen Anfang mit dem Herrn Jesus gemacht, habe mich bekehrt, aber ich weiß nicht, ob ich gerettet bin.“ Solche und ähnliche Sätze begegnen mir in der Seelsorge immer wieder. Wie viele Tränen sind schon geflossen, und wie viele Christen leben ein trauriges Christenleben! Es kann ihnen scheinbar niemand helfen. Dabei ist es doch ganz einfach. Wir dürfen schlicht und einfach Gott beim Wort nehmen und ihm vertrauen, so wie Lisa das getan hat.
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I. Warum braucht der Mensch das Heil?
1. Der Mensch ist von Gott getrennt Das größte Problem des Menschen ist, dass er von Gott getrennt ist. Diese Trennung ist schon durch den Sündenfall von Adam und Eva geschehen. Durch den Ungehorsam unserer Ureltern wurde der Mensch ein Sünder. Sünde trennt immer von Gott. Satan war es gelungen, den Menschen zur Sünde zu verführen. Dabei hatte Gott den Menschen vollkommen gemacht – in SEINEM Ebenbild. 1. Mose 1,26 Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich!
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Gott setzte Adam in eine vollkommene Umgebung, in den Garten Eden (1. Mose 2,8). 1. Mose 2,15 Und Gott, der HERR, nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, ihn zu bebauen und ihn zu bewahren.
Damit waren die besten Voraussetzungen für den Menschen geschaffen, um in Glückseligkeit in Gottes Gegenwart zu leben. Der Mensch war vollkommen geschaffen, in Gottes Ebenbild. Er kam in eine vollkommene Umgebung, den Garten Eden. Gott gab ihm eine sinnvolle Tätigkeit, nämlich den Garten Eden zu bewahren. Dann schenkte Gott ihm sogar eine ihm angemessene Hilfe, seine Frau Eva. Und er gab ihm eine Warnung: 1. Mose 2,16-17 (NeÜ) Von allen Bäumen im Garten darfst du nach Belieben essen, nur nicht von dem Baum, der dich Gut und Böse erkennen lässt. Sobald du davon isst, musst du sterben.
Aber Satan gelang es, den Menschen auf seine Seite zu ziehen, indem er Gottes Wort infrage stellte:
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1. Mose 3,1 Und die Schlange war listiger als alle Tiere des Feldes, die Gott, der HERR, gemacht hatte; und sie sprach zu der Frau: Hat Gott wirklich gesagt: Von allen Bäumen des Gartens dürft ihr nicht essen?
„Hat Gott wirklich gesagt?“ Ja, Gott hat den Menschen gewarnt, der Mensch war genauestens informiert. Das erste Attribut, das Gott dem Satan gibt, ist, dass er listig ist. Wenn es diesem gelingt, Gottes Wort infrage zu stellen, hat er leichtes Spiel. Satan geht aber noch weiter, er versprach dem Menschen grenzenlose Selbstverwirklichung: 1. Mose 3,5 (NeÜ) Ihr werdet wissen, was Gut und Böse ist, und werdet sein wie Gott.
Der Mensch ließ sich verführen und nahm von der verbotenen Frucht, von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. In diesem Augenblick starb der Mensch geistlich und wurde von Gott abgetrennt. Mit einem Mal bekam er Angst vor Gott und versteckte sich sogar vor ihm. Der Mensch merkte schnell, dass er betrogen worden war. Durch den Sündenfall wurde er nicht nur von Gott getrennt, sondern auch sterblich. Dabei war der Mensch nie für Krankheit, Leid und Tod bestimmt. Dieser Sündenfall ist bis 14
heute unser größtes Problem. Gott wollte den Menschen retten und suchte nach einem Weg, um den Menschen wieder mit sich zu versöhnen. Er fand diesen Weg in seinem Sohn, Jesus Christus. Dieses Heil zu verkündigen ist bis heute meine große Leidenschaft. Habe ich doch selbst mit 17 Jahren den Herrn Jesus kennenlernen dürfen. Ein Elternhaus kannte ich leider nicht. Das habe ich eigentlich immer vermisst: geordnete Verhältnisse, Vater und Mutter zu haben. Mein Vater war Flüchtling aus Ungarn. Der Zweite Weltkrieg hatte viel Not und Elend gebracht, nicht nur die Städte in Flammen aufgehen lassen, nein, auch Familien auseinandergerissen, unzählige Menschen sterben lassen. Die Flüchtlinge wurden meist in Lagern untergebracht; und in solch einem Lager, in Oberammergau, bin ich aufgewachsen. Arbeit war kaum zu finden, es gab keine Industrie und kaum eine Möglichkeit, im Leben vorwärtszukommen. Deshalb entschieden sich meine Eltern, nach Kanada auszuwandern. Alles war geregelt, die Ausweise der UNHCR (Flüchtlingsorganisation der Vereinten Nationen) für meine Eltern, meine Schwester und mich, waren ausgestellt. Um eine Grundlage für die Familie zu schaffen, ging mein Vater zuerst. Am 23. Mai 1953 reiste er ab. Nach einem halben Jahr hätten wir nachreisen können. Hätten wir, aber meine Mutter war nicht mehr da, sie war durchgebrannt. Meine Schwester und mich hatte sie im Stich gelassen. Unsere Oma, die Mutter des Vaters, hat uns 15
dann aufgenommen. Oma war Witwe, denn der Opa war schon im Oktober 1951 gestorben. Gott spielte bei uns keine Rolle. Katholisch getauft wuchsen wir die ersten Jahre bei Oma auf. Durch Probleme in der Schule – es gab damals noch Konfessionsschulen – wurde ich evangelisch. Mit 14 wurde ich konfirmiert und war eigentlich ein treuer Kirchgänger. Besonders die Abendmahlsgottesdienste hatten es mir angetan. Ich sang im Kirchenchor, trug bei Beerdigungen das Kreuz und läutete die Glocke bei den Gottesdiensten. Ich war fromm, religiös, aber niemand sagte mir, dass ich eine persönliche Lebensbeziehung zu Gott haben konnte. Wie gesagt, Gott spielte in unserer Familie keine Rolle. Erst durch ein Mädchen, in das ich mich verliebt hatte, tat sich da etwas in meinem Leben. Sie wohnte in Mülheim an der Ruhr, und wir hatten uns 1966 während einer Eisenbahnfahrt kennengelernt. Doch ein Jahr später veränderte sich alles, sie war zum Glauben an den Herrn Jesus gekommen und machte Schluss mit mir. Ich bin doch auch Christ, dachte ich, und jetzt das! Um sie wiederzugewinnen, fuhr ich nach Mülheim. Sie nahm mich mit in einen Hausbibelkreis und am Sonntag zum Gottesdienst in eine freie Gemeinde. Da erst hörte ich, dass Jesus auch für mich, für mich persönlich gestorben ist. Auch erfuhr ich, dass es wichtig und nötig ist, eine persönliche Entscheidung für den Herrn Jesus zu treffen. Nach einigen Tagen inneren Kampfes übergab ich dem Herrn Jesus mein Leben. Das veränderte mein Leben komplett. Alles wurde umgekrempelt. 16
Dinge, die mir vorher wichtig waren, waren es plötzlich nicht mehr. Ich erlebte, wie Gott Gebete erhört, und verteilte mit Freude christliche Schriften auf der Straße. Mir war klar geworden: Die Bibel ist Gottes unfehlbares Wort, und was sie sagt, ist hundertprozentig wahr. Das hat sich bis heute nicht geändert. Mein ganzes Leben ist seitdem ausgerichtet auf Gott und sein Wort. Ich weiß, ich bin gerettet, weil Jesus Christus, der Sohn Gottes, Herr meines Lebens ist. Meine Entscheidung, ihn in mein Leben aufzunehmen, war die beste Entscheidung meines Lebens.
2. Der Weg zum Heil Gott liebt uns Menschen so sehr, dass er nicht einmal seinen eigenen Sohn verschont hat. Jesus Christus, Gottes Sohn, hat am Kreuz die Strafe für unsere Sünden getragen und damit das Gericht Gottes auf sich genommen. Diese Tatsache wurde mir am Abend des 21. Februars 1968 klar. An diesem Abend sprach mich ein Prediger in Mülheim an und fragte mich, wann ich denn die Entscheidung für Jesus treffen wollte. Ich wollte es, und ich wollte es sofort. Emil, so hieß der Prediger, schlug seine Bibel auf und las mir vor:
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Johannes 3,16 Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Das war es, was ich suchte: ewiges Leben, Frieden mit Gott. Emil las mir noch andere Bibelstellen vor. Mir war klar, dass ich ein Sünder war, aber eben auch, dass ich mich auf dem Weg ins ewige Verderben befand. Religiös – ja; aber es war ein Christsein ohne Christus. Ich war ein Sünder, der Vergebung brauchte. An diesem Abend bat ich den Herrn Jesus auf den Knien, in mein Leben zu kommen und mir meine Sünde zu vergeben. Als ich von meinen Knien aufstand, wusste ich: Es ist alles wahr. Meine Schuld ist vergeben, und ich bin ein Kind Gottes geworden. – Emil zeigte mir noch manche Bibelstellen, die bis heute in meinem Leben und für mein Leben wichtig sind. Unter anderem zeigte er mir: Römer 8,32 Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben hat: wie wird er uns mit ihm nicht auch alles schenken?
Wird mir der Gott, der mich so reich beschenkt hat, den Himmel vorenthalten? Niemals! Das war mir vom ersten Augenblick an klar. Gott hat nicht einmal seinen 18
Sohn verschont, sondern ihn für mich hingegeben. Fassen kann ich das bis heute nicht, aber ich habe es im Glauben angenommen und nie daran gezweifelt. Es steht geschrieben in Gottes Wort, der Bibel. Nachdem ich den Herrn Jesus als meinen persönlichen Herrn und Retter in mein Leben aufgenommen hatte, stand ich tags darauf mit Emil und einem Team von jungen Leuten auf der Straße in Mülheim. Dort verteilten wir Schriften und kamen ins Gespräch mit den Leuten, denen wir begegneten. Es waren auch einige Studenten der Philosophie dabei. Die versuchten, mir meinen frischen, jungen Glauben zu nehmen. Sie stellten alles infrage, aber ich hatte eine Bibel geschenkt bekommen und mir einige wichtige Stellen, die mir an dem Abend wichtig wurden, als ich Jesus finden durfte, unterstrichen. „Da steht es geschrieben, und daran glaube ich.“ Jetzt kannte ich ja beide Seiten. Das Leben ohne Jesus hatte ich über 17 Jahre gelebt. Und jetzt hatte ich den Heiland in meinem Herzen. Das konnte mir niemand mehr nehmen. Meine feste Überzeugung ist: Die einzige Möglichkeit, mit Gott wieder in Gemeinschaft zu kommen, ist der Glaube, dass dieses Werk der Erlösung auch für dich geschehen ist. Glauben heißt: Gott beim Wort nehmen und IHM völlig vertrauen. Die Frage ist also, vertraust du den Zusagen des lebendigen Gottes oder
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den zweifelhaften Einflüsterungen des Lügners von Anfang an, des Gegenspielers Gottes, Satan? Jesus Christus, der Sohn Gottes, kam auf diese Erde und gab sein Leben für uns und unsere Schuld. Schon im Alten Testament finden wir eine Fülle von Aussagen über diese Tatsache. Bis heute ist es für mich groß und wunderbar, dass sich diese Aussagen des Alten Testaments, die sich auf das erste Kommen des Herrn Jesus auf diese Erde beziehen, zu 100 Prozent erfüllt haben. Der Prophet Jesaja, der etwa 750 Jahre vor der Geburt Jesu lebte, gibt uns verschiedene Hinweise auf den Herrn Jesus. Er beschreibt das Leiden und Sterben des Heilands besonders in: Jesaja 53,3-6 Er war verachtet und von den Menschen verlassen, ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut, wie einer, vor dem man das Gesicht verbirgt. Er war verachtet, und wir haben ihn nicht geachtet. Jedoch unsere Leiden – er hat sie getragen, und unsere Schmerzen – er hat sie auf sich geladen. Wir aber, wir hielten ihn für bestraft, von Gott geschlagen und niedergebeugt. Doch er war durchbohrt um unserer Vergehen willen, zerschlagen um unserer Sünden willen. Die Strafe lag auf ihm zu unserm Frieden, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden. Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber der HERR ließ ihn treffen unser aller Schuld.
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Ja, dieser Jesus ist auch für deine und meine Schuld, für dich und mich ganz persönlich in diesen furchtbaren Tod am Kreuz gegangen. Er hat das Gericht, das du und ich vor Gott verdient haben, auf sich genommen. Es klingt so unfassbar, aber es ist wahr. Der Apostel Paulus wurde einmal gefragt, was man tun soll, um das ewige Leben zu bekommen. Er antwortete mit einigen wenigen Worten: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus“ (Apostelgeschichte 16,31). Das ist alles! Mehr brauchen wir nicht! Glaube an den Herrn Jesus Christus! Das heißt: Nimm ihn beim Wort. Vertraue ihm und nimm ihn als deinen Herrn und Retter in dein Leben auf. – Das klingt für dich vielleicht einfach und billig. Ist es aber nicht. Es ist keine billige Gnade. Der Sohn Gottes bezahlte den höchsten Preis, mit dem man nur zahlen kann. Er gab sein Leben hin, ging in diesen grausamen Tod am Kreuz. Er trug das Gericht, mein Gericht, dort am Kreuz. Deshalb kann ich frei ausgehen und brauche Gottes Gericht nicht mehr zu fürchten. Als mein Herr am Kreuz hing, rief er aus: „Tetelestai“, das ist griechisch und heißt: „Vollbracht.“ Es ist vollbracht, die Schuld ist gesühnt, die Strafe bezahlt. Vollbracht und vollendet für dich. Wer das glaubt und für sich in Anspruch nimmt, ist gerettet! Im Brief an die Römer, Kapitel 5, Vers 6, findet sich eine wunderbare Aussage: „Denn Christus ist, als wir noch kraftlos waren, zur bestimmten Zeit für Gottlose gestorben.“ 21
Gott beschenkt dich in dem Augenblick mit neuem Leben, in dem du erkennst, dass du ein verlorener Sünder bist, und den Herrn Jesus als Retter in dein Leben aufnimmst. Deine Entscheidung für den Herrn Jesus ist eine bewusste Willensentscheidung. So habe ich mich einmal ganz bewusst für meine Frau entschieden und sie willentlich zur Ehefrau genommen. Weil auch sie sich für mich entschieden hat, bin ich zu ihrem Ehemann geworden. Genauso habe ich bewusst den Herrn Jesus in mein Leben aufgenommen. Dadurch bin ich ein Kind Gottes geworden. Das wird uns ganz deutlich in Johannes 1,12 gesagt: „So viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben.“ Ist das nicht eine herrliche Tatsache? Jeder, der den Herrn Jesus in sein Herz aufnimmt, hat das Recht, Kind Gottes zu sein. Das heißt, es wäre sogar einklagbar, wenn sich Gott nicht daran halten würde. Aber es ist eine Tatsache, und Gott bekräftigt das noch einmal im Römerbrief: Römer 10,13 Denn jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.
Jeder, ausnahmslos! Für mich ist das eine hervorragende Aussage. Bei Gott gibt es keine Ausnahmen oder irgendeine Auslese. Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden!
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In der Apostelgeschichte wird auch deutlich gemacht, um welchen Namen es sich handelt. Es geht um den Namen des Herrn Jesus. Apostelgeschichte 4,12 Und es ist in keinem anderen das Heil; denn auch kein anderer Name unter dem Himmel ist den Menschen gegeben, in dem wir gerettet werden müssen.
Der Textzusammenhang macht es sehr deutlich, dass der Name Jesus gemeint ist. Du hast also den Herrn Jesus in dein Leben aufgenommen. Und nun? Weißt du, ob du gerettet bist? Nimm ihn einfach beim Wort und vertraue ihm. Du darfst wissen, dass du gerettet bist!
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