Inhaltsverzeichnis Einleitung ..................................................................................... 7 1. Wo ist die Liebe nach der Hochzeit geblieben? ....................... 9 Unterschiedliche Sprachen der Liebe ..................................... 11 Die Sprache der Partnerin lernen ........................................... 13 2. Rechtzeitig tanken! ................................................................ 15 Was ist nun Liebe? ................................................................. 16 3. Liebe im Überschwang ......................................................... 20 4. Sprache der Liebe Nummer 1: Lob und Anerkennung .......... 29 Ermutigende Worte ................................................................ 30 Freundliche Worte .................................................................. 32 Höfliche Worte ...................................................................... 35 Verschiedene Dialekte ............................................................ 36 Praxis-Tipps ........................................................................... 41 5. Sprache der Liebe Nummer 2: Zweisamkeit – die Zeit nur für dich ............................................................. 43 Ungeteilte Aufmerksamkeit .................................................... 43 Miteinander statt nebeneinander ............................................ 47 Zwiegespräch .......................................................................... 48 Reden will gelernt sein ........................................................... 52 Zwei Grundtypen der Persönlichkeit ...................................... 55 Miteinander Dinge tun .......................................................... 56 Praxis-Tipps ........................................................................... 58 6. Sprache der Liebe Nummer 3: Geschenke, die von Herzen kommen ............................................................................... 61 Geschenke und das liebe Geld ................................................ 65 Ich schenke mich selbst ......................................................... 66 Praxis-Tipps ........................................................................... 68
7. Sprache der Liebe Nummer 4: Hilfsbereitschaft ................. 71 Fußabtreter oder Liebhaber? ................................................ 81 Den Klischees den Kampf ansagen ....................................... 82 Praxis-Tipps ......................................................................... 84 8. Sprache der Liebe Nummer 5: Zärtlichkeit ........................ 86 Der Körper braucht Zärtlichkeit .......................................... 90 Zärtlichkeit in Krisenzeiten .................................................. 91 Praxis-Tipps ......................................................................... 98 9. Entdecken Sie Ihre Muttersprache der Liebe .................... 100 Liebessprachen-Test für Ehemänner ................................... 106 Auswertung und praktische Anwendung der Ergebnisse .... 111 Liebessprachen-Test für Ehefrauen ..................................... 112 Auswertung und praktische Anwendung der Ergebnisse .... 117 10. Zur Liebe entschlossen ..................................................... 118 11. Die Liebe macht den Unterschied ..................................... 126 12. Liebe nur für Liebenswerte? ............................................. 132 13. Kinder und die Sprachen der Liebe .................................. 144 Lob und Anerkennung ....................................................... 146 Zweisamkeit ....................................................................... 147 Geschenke .......................................................................... 148 Hilfsbereitschaft ................................................................. 149 Zärtlichkeit ........................................................................ 150 Die Sprache der Liebe unserer Kinder verstehen ............... 151 14. Ein persönliches Wort ....................................................... 153
Einleitung Vor kurzem erzählte mir jemand von einem jungen Geschäftsmann. Dieser hatte sich mit einem Freund unterhalten und dabei verzweifelt bekannt: „Ich weiß wirklich nicht mehr, was ich tun soll, um meine Frau zu überzeugen, dass ich sie liebe. Sie hat ein schönes Zuhause, drei gut geratene Kinder und keine finanziellen Sorgen. Aber das, was ich ihr biete, scheint ihr nicht zu genügen. Wonach sie sich wirklich sehnt, ist Gespräch! Aber nicht etwa lockeres Plaudern über Alltägliches – was heute im Haus zu erledigen ist oder wohin wir in den Ferien verreisen wollen. Nein, sie will sich richtig unterhalten. Was immer sie darunter versteht. Das Problem ist nur – ich bin kein Schwätzer. Ewiges Gerede, das liegt mir einfach nicht!“ Wohin ich auch komme, solche Berichte höre ich von vielen Ehemännern. Und jedes Mal, wenn ich einem solchen Geplagten begegne, wünschte ich mir, ein Exemplar der Fünf Sprachen der Liebe bei mir zu haben – in einer speziellen Ausgabe nur für Männer. Ich kenne keinen verheirateten Mann, der sich nicht wünscht, seine Frau in der Ehe glücklich zu machen. Bei der Hochzeit waren sie alle fest entschlossen, ihre Frauen auf Händen zu tragen – mit der stillen Hoffnung, selber davon zu profitieren. Und viele Männer, mit denen ich ins Gespräch komme, sind davon überzeugt, dass sie ihr Bestes gegeben haben. Dennoch ist es ihnen nicht gelungen, eine glückliche Ehe zu führen. Die einen geben ihren Frauen die Schuld, und andere bekennen ihr eigenes Versagen. Es ist meine feste Überzeugung, dass Glück in der Ehe das Nebenprodukt einer wichtigen Erfahrung ist, nämlich geliebt zu werden. Waren wir nicht alle glücklich und zufrieden in jener Phase der Zweisamkeit, als wir uns kennen lernten, verabredeten, miteinander „gingen“ und einfach unsterblich verliebt waren? Ein Mann beschrieb es einmal so: „Ich war glücklicher als je zuvor in meinem Leben.“ Mit diesem Gefühl des überschäumenden Glücks traten wir vor den Traualtar. Und der Überschwang sollte doch bitte ein Leben lang halten! Leider, so belegen alle Untersuchungen, verflüchtigt sich die Ver7
liebtheit allzu bald. Das aber bedeutet doch wohl, dass die emotionale Liebe der Pflege bedarf. Allerdings tut unsere Gesellschaft wenig, um bei den Ehemännern ein Verständnis dafür zu wecken, was es mit der Liebe eigentlich auf sich hat und wie man ihr Ausdruck verleiht. Ich weiß also aus Erfahrung, dass viele Männer ernsthaft bemüht sind, eine glücklichere Ehe zu führen. Sie sind auch überzeugt, alles dafür getan zu haben, und dann wissen sie nicht mehr weiter, so wie jener junge Geschäftsmann. Für sie ist dieses Buch gedacht. Schon viele Jahre habe ich mit Männern und Frauen gearbeitet und ihnen geholfen, aufeinander zuzugehen und die emotionale Bindung wiederherzustellen. Sie sollten lernen, wie man Liebe ausdrückt, und zwar in einer „Sprache“, die der andere auch versteht. Aufgrund meiner Erfahrungen in dreißig Jahren der Forschung und durch persönliches Erleben bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es lediglich fünf Grundsprachen der Liebe gibt, also fünf Ausdrucksmöglichkeiten, den anderen davon zu überzeugen, dass er geliebt wird. Auch Ihre Frau spricht und versteht solch eine persönliche „Muttersprache“ der Liebe. Wenn Sie diese Sprache sprechen, wird sie sich ganz sicher geliebt fühlen. Sollten Sie diese individuelle Sprache allerdings nicht beherrschen, wird ihr Liebestank leer laufen und das Glück sich verflüchtigen. Auf den folgenden Seiten werde ich die fünf Sprachen der Liebe im Einzelnen beschreiben. Ich werde Ihnen zeigen, wie Sie Ihre eigene Liebesssprache herausfinden und die Ihrer Frau. Was Sie mit der Lektüre dieses Buches erfahren, kann das emotionale Klima in Ihrer Ehe nachhaltig verbessern. Sie werden lernen, Liebe in der Sprache Ihrer Frau auszudrücken, und beobachten, wie sich Einstellung und Verhalten der Partnerin verändern. Wer weiß, vielleicht leben Sie ja schon bald wieder mit einer glücklichen Frau zusammen! Und wenn sie dann noch lernt, auch Ihre persönliche Liebessprache zu sprechen, werden auch Sie ein glücklicher Ehemann. Lieben und geliebt werden – was wollen wir mehr?
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1. Wo ist die Liebe nach der Hochzeit geblieben? Wir flogen 10.000 Meter hoch zwischen Buffalo und Dallas, als der Mann neben mir seine Zeitschrift vor sich in die Sitztasche schob, sich mir zuwandte und mich fragte: „Was machen Sie denn beruflich?“ „Ich bin Eheberater und halte Eheseminare“, antwortete ich so beiläufig wie möglich. „Das trifft sich gut“, sagte er. „Mich beschäftigt schon lange eine Frage: Was wird nach der Hochzeit aus der Liebe?“ An ein Schläfchen war nun ohnehin nicht mehr zu denken. Und so fragte ich nach: „Wie meinen Sie das?“ „Ich bin dreimal verheiratet gewesen. Und jedes Mal war es traumhaft, bevor wir heirateten. Aber kurz nach der Hochzeit war dann alles immer sehr schnell aus. Die ganze Liebe, die ich für sie zu haben schien und die sie für mich wohl hatte, löste sich in Luft auf. Ich bin sonst nicht auf den Kopf gefallen; ich bin erfolgreich in meinem Beruf, aber das verstehe ich einfach nicht.“ „Wie lange waren Sie denn jeweils verheiratet?“, erkundigte ich mich. „Meine erste Ehe hielt ungefähr zehn Jahre. Beim zweiten Mal dauerte es drei Jahre, und zum Schluss war ich fast sechs Jahre verheiratet.“ „Hat sich Ihre Liebe immer gleich nach der Hochzeit verflüchtigt, oder war es mehr ein allmählicher Vorgang?“ „Nun ja, die zweite Ehe war von Anfang an ein Reinfall. Ich weiß gar nicht, wie das alles gekommen ist. Ich hatte wirklich gedacht, dass wir uns lieben. Aber schon die Flitterwochen waren eine einzige Katastrophe. Und davon haben wir uns niemals erholt. Wir kannten uns gerade sechs Monate vor der Hochzeit. Es war eine atemberaubende Romanze. Aber gleich nach der Hochzeit wurde ein Schlachtfeld daraus. In meiner ersten Ehe hatten wir drei oder vier gute Jahre, bevor das Kind kam. Nachdem es geboren war, hatte ich immer das Ge9
fühl, dass sie all ihre Aufmerksamkeit dem Kind schenkte und mich außen vor ließ. Es war, als sei ihr einziges Lebensziel das Baby gewesen. Nun brauchte sie mich nicht mehr.“ „Haben Sie ihr das gesagt?“, fragte ich. „Ja, aber sie meinte nur, ich sei übergeschnappt. Ich könne nicht verstehen, was es bedeutet, rund um die Uhr Kinderpflegerin zu sein. Ich solle mehr Verständnis aufbringen und ihr mehr helfen. Ich habe mich wirklich bemüht, aber das schien auch nichts zu nützen. Danach entfernten wir uns innerlich immer mehr voneinander. Nach einer Weile war nichts mehr von Liebe zu spüren. In mir war etwas gestorben. Und so kamen wir überein, unsere Ehe für beendet zu erklären. Ja, und meine letzte Ehe. Ich hatte wirklich gedacht, diesmal würde alles anders sein. Drei Jahre war ich geschieden. Zwei Jahre haben wir umeinander geworben. Ich dachte wirklich, wir wüssten, was wir tun. Und ich hatte zum ersten Mal das Gefühl, genau zu wissen, was es heißt, jemanden zu lieben. Ich war so überzeugt davon, dass sie mich liebte. Ich meine nicht, mich nach der Hochzeit verändert zu haben. Ich ließ sie wie zuvor wissen, dass ich sie liebte. Ich machte ihr Komplimente über ihr Aussehen und sagte ihr, wie stolz ich war, ihr Mann zu sein. Aber ein paar Monate nach der Hochzeit fing sie an zu nörgeln. Es waren die kleinen Dinge zuerst – dass ich den Mülleimer nicht leerte und meine Sachen abends nicht aufhängte. Später ging sie dazu über, meinen Charakter zu kritisieren. Sie könne mir nicht mehr trauen, weil ich nicht ehrlich zu ihr sei. Sie wurde eine durch und durch negative Person. So missgestimmt war sie vor der Ehe nie gewesen. Sie gehörte zu den aufgeschlossensten Menschen, die ich kannte. Das war es auch, was mich so angezogen hatte. Sie klagte niemals. Alles, was ich tat, fand ihre Bewunderung, aber sobald wir verheiratet waren, konnte ich ihr nichts mehr recht machen. Ich weiß wirklich nicht, was da vorgefallen ist. Irgendwann verlor ich meine Liebe zu ihr, und ich wurde wütend auf sie. Offensichtlich liebte sie auch mich nicht mehr. Wir kamen überein, dass es niemandem nützen würde, wenn wir zusammenblieben. So trennten wir uns. Das war vor einem Jahr. Eine Frage: Wo ist die Liebe nach der Hochzeit geblieben? Ist das, was ich erlebe, alltäglich? Haben wir so 10
viele Scheidungen in unserem Land, weil die Liebe verschwindet? Ich kann es gar nicht glauben, dass es mir gleich dreimal passiert ist. Und was ist mit denen, die sich nicht scheiden lassen? Finden sie sich einfach mit der Leere ab, oder bleibt die Liebe in manchen Ehen tatsächlich am Leben? Wie funktioniert das?“ Abertausende von Menschen – verheiratete und geschiedene – stellen genau jene Fragen, die meinem Freund auf Platz 5A so wichtig geworden waren. Mancher stellt sie seinen Freunden, mancher dem Seelsorger, dem Geistlichen oder auch nur sich selbst. Manchmal werden die Fragen in psychologisches Fachchinesisch gekleidet, und manchmal verstecken sie sich hinter Witz und Ironie. Die meisten Späße und lockeren Sprüche, die wir immer parat haben, enthalten zwar ein Körnchen Wahrheit. Aber sie helfen nicht mehr als ein Aspirin bei Krebs. Der Wunsch nach romantischer Liebe in der Ehe ist tief verwurzelt in unserer Seele. In kaum einer Zeitschrift fehlt der Artikel zum Thema: „Wie erhalte ich die Liebe in meiner Beziehung?“ Die Bücher zu diesem Thema sind nicht mehr zu zählen. Im Radio und Fernsehen wird darüber gesprochen. Die Liebe zu erhalten ist offenbar keine leichte Aufgabe. Unterschiedliche Sprachen der Liebe Wenn uns nun aber all die Bücher, Zeitschriften und Ratgeber zur Verfügung stehen, warum haben dann offenbar nur so wenige Paare das Geheimnis entdeckt, wie man auch nach der Hochzeit noch die Liebe lebendig erhält? Wie kommt es, dass ein Paar ein Kommunikationstraining absolviert, dabei viele gute Ideen gesagt bekommt, wie das Gespräch gefördert werden kann, und dann zu Hause doch nichts damit anzufangen weiß? Wie kann es geschehen, dass wir einen Artikel lesen: „101 Wege, dem Partner seine Liebe zu zeigen“, davon zwei oder drei Möglichkeiten aussuchen und dann doch kein Echo von der Partnerin erhalten? Die restlichen 98 Chancen probieren wir dann gar nicht erst aus, und so bleibt alles beim Alten. Mit diesem Buch haben wir uns vorgenommen, all diese Fragen zu beantworten. Es ist ja nicht so, dass die vielen Bücher und Artikel völlig nutzlos wären. Das Problem ist aber, dass wir so oft eine ganz 11
wichtige Tatsache übersehen: Die Menschen sprechen alle ganz unterschiedliche Sprachen der Liebe. Die Linguistik kennt die großen Weltsprachen: Japanisch, Chinesisch, Spanisch, Englisch, Portugiesisch, Deutsch und Französisch. Die meisten Menschen lernen zunächst die Sprache ihrer Eltern und Geschwister, die so genannte Muttersprache. Später lernen wir möglicherweise noch weitere Sprachen, Fremdsprachen. Das kostet uns meist aber schon sehr viel mehr Mühe. Am besten sprechen und verstehen wir immer unsere Muttersprache. Dabei fühlen wir uns am wohlsten. Je häufiger wir uns aber einer Fremdsprache bedienen, desto mehr fühlen wir uns darin zu Hause. Wenn wir nur unsere Muttersprache sprechen und jemandem begegnen, der auch nur die eigene Muttersprache beherrscht, dann wird es uns schwer fallen, ins Gespräch zu kommen. Es bleibt uns nichts weiter übrig, als uns mit Zeichensprache, mit Händen und Füßen, verständlich zu machen. Das ist zwar auch Kommunikation, aber sie ist doch sehr mühsam. Die Sprachunterschiede sind ein typisches Merkmal unserer menschlichen Zivilisation. Wenn wir über die Kulturgrenzen hinweg wirklich ins Gespräch kommen wollen, dann müssen wir die Sprache derer lernen, mit denen wir in Kontakt treten wollen. In der Liebe ist das ganz ähnlich. Ihre ganz persönliche Sprache der Liebe unterscheidet sich vielleicht von Ihrer Partnerin, wie sich Chinesisch und Deutsch unterscheiden. So sehr Sie sich auch bemühen, Ihre Liebe in der eigenen Muttersprache zum Ausdruck zu bringen, Sie werden nicht verstanden, wenn Ihr Gegenüber nur Chinesisch spricht. Mein Freund im Flugzeug sprach mit seiner dritten Frau die ,Sprache des Lobes‘. Was hatte er erzählt? „Ich sagte ihr, wie schön sie sei. – Ich sagte ihr, wie sehr ich sie liebe. – Ich sagte ihr, wie stolz ich sei, ihr Ehemann zu sein.“ Er sprach Worte der Liebe, und er meinte es sicher ernst. Aber sie verstand seine Sprache nicht. Vielleicht wartete sie immer auf Taten der Liebe, sodass sie seine Signale gar nicht wirklich wahrnahm. Es reicht nicht, es ernst zu meinen. Wir müssen bereit sein, die Sprache der Liebe unserer Partnerin zu erlernen. Erst so können wir uns in der Liebe verständlich machen. Nach zwanzig Jahren Eheberatung bin ich zu der Erkenntnis gelangt, dass es fünf Sprachen der Liebe und unzählige Dialekte gibt – fünf Arten, wie Menschen ihre Liebe anderen mitteilen. Innerhalb einer Landessprache gibt es immer 12
auch eine Reihe von Dialekten. So ist es auch bei den Sprachen der Liebe: Auch bei ihnen gibt es viele Dialekte und Mundarten. Einen Hinweis darauf geben Artikel und Buchtitel wie: ,Zehn Möglichkeiten, Ihrer Frau zu sagen, wie sehr Sie sie lieben‘ oder: ,20 Rezepte, Ihren Mann zu Hause zu halten‘ oder: ,365 Ausdrucksformen ehelicher Liebe‘. Es gibt aber nicht zehn, 20 oder 365 Sprachen der Liebe, sondern lediglich fünf. Allerdings kommen auch zahlreiche Dialekte vor. Wie man dann innerhalb einer bestimmten Sprache die Liebe zum Ausdruck bringt, bleibt der eigenen Fantasie überlassen. Die Sprache der Partnerin lernen Es ist schon lange bekannt, dass in der frühkindlichen Entwicklung viele individuelle Verhaltensmuster angelegt werden. Ein Kind ist z. B. besonders selbstsicher, einem anderen mangelt es an Selbstwertgefühl. Die einen sind stark verunsichert, während die anderen sich geborgen fühlen. Manche Kinder wachsen als geliebte und geschätzte Wunschkinder auf, während manche immer das Gefühl haben müssen, ungeliebt, unerwünscht und nicht wertgeschätzt zu sein. Die Kinder, die sich von Eltern und Geschwistern geliebt fühlen, werden sehr schnell eine Muttersprache der Liebe erlernen. Sie ist Ausdruck der emotionalen Veranlagung und der Erfahrungen, die ein Mensch schon früh mit seiner Umgebung macht. Diese Kinder sprechen und verstehen eine Muttersprache der Liebe. Auch wenn sie später weitere „Fremdsprachen“ dazulernen, so werden sie sich doch immer am wohlsten in ihrer eigenen Muttersprache fühlen. Auch Kinder, die sich ungeliebt fühlen, werden eine Muttersprache der Liebe erlernen. Aber ihr Sprachvermögen wird genauso eingeschränkt sein wie bei den Kindern, die in der natürlichen Sprache kaum die Grammatik beherrschen und einen unterentwickelten Wortschatz haben. Doch dieser geringe Kenntnisstand bedeutet keineswegs, dass sie niemals gute Kommunikatoren werden können. Sie müssen eben nur ein bisschen fleißiger lernen als jene, die schon früher ein positiveres Vorbild vor Augen hatten. Genauso geht es den Menschen, die mit wenig Liebe aufgewachsen sind. Auch sie 13
können eines Tages Liebe annehmen und Liebe geben, aber sie müssen etwas mehr dafür tun als andere, die in einer heilen und liebevollen Atmosphäre aufgewachsen sind. Eheleute sprechen selten von Haus aus dieselbe Muttersprache der Liebe. Im Normalfall reden wir in der uns vertrauten Sprache und sind ganz verblüfft, wenn unsere Partnerin gar nicht versteht, was wir vermitteln wollen. Wir fassen die Liebe in unsere eigenen Worte, aber die Botschaft kommt gar nicht an, weil wir eine unverständliche Sprache sprechen. Das ist das Problem. Und es ist Zweck dieses Buches, hier Lösungen anzubieten. Ich hätte es sonst kaum gewagt, all den vielen Büchern über die Liebe noch ein weiteres hinzuzufügen. Haben wir erst einmal die fünf Grundsprachen der Liebe für uns entdeckt, und beherrschen wir erst einmal unsere eigene Muttersprache der Liebe und die unserer Partnerin, dann haben wir das Grundwissen, um all die anderen Bücher und Artikel auch in die Tat umzusetzen. Erst wenn Sie die Muttersprache der Liebe Ihrer Frau bewusst wahrgenommen und erlernt haben, haben Sie den Schlüssel zu einer lang andauernden und liebevollen Ehebeziehung gefunden. Die Liebe muss sich keineswegs gleich nach der Hochzeit verflüchtigen. Um sie aber zu erhalten, müssen die meisten von uns sich die Mühe machen, eine Fremdsprache der Liebe zu erlernen. Wir können uns nicht auf unsere Muttersprache beschränken, wenn die Ehepartnerin sie nicht versteht. Wenn wir wollen, dass sie die Liebe, die wir zu vermitteln suchen, auch spürt, müssen wir sie in ihrer Muttersprache zum Ausdruck bringen.
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