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Febe Olpen, Edith Spohn, Petra Grund, Antje Stötzel, Katja Sukowski Mit Illustrationen von Daniela Schaum

„Das Vaterunser“ – Wie wir beten können Kindergottesdienstmaterial des BFP

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser"


Vorwort Liebe Mitarbeiter, das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Christen und das einzige, welches Jesus Christus selbst nach dem Neuen Testament (NT) seine Jünger zu beten gelehrt hat. Es wird von Christen (egal welcher Kirche oder Konfession) gebetet. Die Kinder hören in dieser Lektion, ob man Gebete auswendig lernen oder selbst formulieren soll, und ob Gott wirklich unser Vater ist. Wir finden dieses Gebet bei Matthäus innerhalb der Bergpredigt bei Jesu Worten über das Gebet, und bei Lukas als Antwort auf die Bitte der Jünger „Herr, lehre uns beten“. Dieses Gebet ist nicht als feststehende liturgische Formel gemeint und gegeben, sondern als eine seelsorgerliche Einübung ins Beten. Es ist die Zusammenfassung der Bergpredigt und der Seligpreisung in Gebetsform. Jesus sieht Gott als den Vater des Einzelnen an. Der Einzelne steht im Gebet persönlich mit Gott, dem Vater, in Verbindung. Andererseits soll durch das Wort „unser“ aber auch der Blick vom eigenen stillen persönlichen Gebet zum Gebet hinein in die Gemeinde gerichtet werden. Im Gebet dürfen wir uns auf Jesus berufen und uns an ihn wenden. Wir dürfen mit eigenen Worten beten.Wenn uns aber die Worte fehlen, so kommen uns Gebete zu Hilfe, die schon andere gesprochen haben. Dazu gehören die Psalmen, die auch Jesus gebetet hat, und natürlich auch das „Vaterunser“. Mag unser eigener Glaube schwach, unser Gebet verkümmert sein, Gott hört uns dennoch um Christi willen. Dietrich Bonhoeffer sagte dazu: „Gott erfüllt nicht alle unsere Wünsche, aber alle seine Verheißungen.“ Das „Vaterunser“ ist in seinem Wortlaut nicht im Entferntesten irgendwie schwärmerisch, übergeistlich oder übernatürlich. In keinem anderen Gebet bergen so wenige und schlichte Worte den allerherrlichsten und allerreichsten Inhalt. Ein Gebet, das wir beten dürfen und sollen. Dieses Gebet soll also in den kommenden zehn Wochen Grundlage der einzelnen Einheiten sein. Anbetung, Fürbitte, Bitte, Buße,Vergebung, Schutz, Hilfe, Lobpreis und Dank sind die Inhalte des Gebetes, über die mit den Kindern gesprochen wird. Die Kinder legen sich dabei unter anderem ein „Vaterunser“-Heft an, das sie mit Arbeitsblättern füllen können, die sie in der Woche als kleine „Hausaufgaben“ mitnehmen und wieder mitbringen sollen. Wir wünschen euch als Autorenteam Gottes reichen Segen und seine Freude bei der Durchführung dieser Einheiten.Wir beten, dass die Kinder eurer Gemeinde dieses Gebet zu ihrem Gebet machen und erleben, wie der Vater im Himmel sich dazu stellt. Eure Febe Olpen

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 5


Umgang mit dem Material: Bitte lest euch doch erst einmal alle Lektionen durch, um euch einen Überblick zu verschaffen. Die Kindergottesdienstlektionen sind nach einem bestimmten Schema aufgebaut. Natürlich könnt ihr auch die Inhalte in eure Kindergottesdienststruktur übertragen. Wir haben versucht, die Lektionen so zu schreiben, dass auch kleinere Gemeinden mit wenigen Mitarbeitern diese umsetzen können. Falls ihr mit einer kleineren Kindergruppe arbeitet und wenige Mitarbeiter habt, gäbe es mindestens zwei Möglichkeiten, diese Lektionen doch in dieser Form umzusetzen: 1. Ihr verändert die Umsetzung der Lektionen je nach euren Möglichkeiten. 2. Kinder/Teenies, Jugendliche oder andere Gemeindemitglieder können als Helfer/Schauspieler für den jeweiligen „Sonntag“ angefragt werden. Bei Fragen hierzu und zu den Einheiten dürft ihr gerne mit mir in Kontakt treten. Wir wünschen euch viel Freude und Gottes Segen bei der Umsetzung.

Kontakt: Febe Olpen – FCG Bayreuth 0921 – 52200 (Büro) kids@fcg-bayreuth.de

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 6


Inhalt LEKTION 1

Seite 8

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“ LEKTION 2

Seite 16

Anbetung – „Geheiligt werde dein Name“ LEKTION 3

Seite 23

Fürbitte – „Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden“ LEKTION 4

Seite 29

Bitte – „Unser tägliches Brot gib uns heute“ LEKTION 5

Seite 34

Buße – „Vergib uns unsere Schuld“ LEKTION 6

Seite 39

Vergebung – „Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ LEKTION 7

Seite 44

Schutz – „Und führe uns nicht in Versuchung“ LEKTION 8

Seite 50

Hilfe – „Sondern erlöse uns von dem Bösen“ LEKTION 9

Seite 56

Was kostet das Lob? – „Denn dein ist das Reich und die Kraft!“ LEKTION 10

Seite 62

Dank – „Und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen!“ Arbeitsmaterial und Vorlagen

Seite 67

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 7


LEKTION 1

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

INHALT

Zielgedanke: In den kommenden zehn Wochen werden die Kinder die Bedeutung des Gebetes Jesu kennen und beten lernen. Sie hören, wie groß die Liebe unseres Vaters im Himmel zu jedem Menschen ist, dass er seinen Sohn gesandt hat, damit wir ewig leben dürfen. Das Vaterunser ist das bekannteste Gebet der Christen und das einzige, welches Jesus Christus selbst nach dem Neuen Testament (NT) seine Jünger zu beten gelehrt hat. Es wird von Christen (egal welcher Kirche oder Konfession) gebetet. Die Kinder hören in dieser Lektion, ob man Gebete auswendig lernen oder selbst formulieren soll, und ob Gott wirklich unser Vater ist.

Thema

Lernvers: „Weil ihr nun seine Kinder seid, schenkte euch Gott seinen Geist, denselben Geist, den auch der Sohn hat. Deshalb dürft ihr jetzt im Gebet zu Gott sagen: ‚Lieber Vater!‘“(Galater 4,6)

Lehrteil PL: Hallo, Kinder, wir wollen in den nächsten Wochen wieder Jesus über die Schulter schauen und lernen, wie er gebetet hat. Er hat nämlich seinen Jüngern ein bestimmtes Gebet beigebracht. Sicherlich kennt ihr dieses Gebet schon fast alle, aber wir wollen uns jede einzelne Aussage anschauen. Beim Beten geht es ja nicht darum, etwas auswendig aufsagen zu können, sondern zu verstehen, was man da sagt. Ich freue mich auf die spannenden Wochen, die vor uns liegen. Zunächst wollen wir einige Lieder singen, und dann Jesus bitten, dass wir verstehen, was er uns sagen möchte.

UMSETZUNG

Benötigte Mitarbeiter: Plenumsleiter (PL)

Benötigte Materialien: Bild von „Kerstin“ und „Tobias“ (als Overheadfolienbild, PPP oder auch ausgedruckt als Poster zeigen) Bild vom „Vater“ Plakat mit dem „Vaterunser“ auf Latein Plakat mit dem „Vaterunser“ auf Deutsch Flipchart/Tafel und Stifte/Kreide

Gebetsvorschlag: Danke, Jesus, für die vor uns liegende Zeit, in der wir jetzt hören können, was du uns sagen möchtest. Lass uns das verstehen und auch lernen, so zu beten, wie du es getan hast. Amen! PL: Ihr seht hier an der Wand (Plakat mit dem lateinischen „Vaterunser“ zeigen) das Gebet, über das wir reden wollen.Wer will es uns denn mal vorlesen?

Lieder: „Vater Abraham“ (aus: Sein Ruhm, unsere Freude, Nr. 130) „Wie Kinder im Hause des Herrn“ (aus: Lied des Lebens, Nr. 68)

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 8

Plenum

Lieder: „Vater Abraham“ (aus: Sein Ruhm, unsere Freude, Nr. 130) „Wie Kinder im Hause des Herrn“ (aus: Lied des Lebens, Nr. 68)


LEKTION 1

Thema

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

Was, ihr könnt es nicht lesen? Na, das wundert mich nicht, da ich es selber auch nicht kann. Das Gebet, welches Jesus gesprochen hat, heißt „Vaterunser“ und ist das bekannteste Gebet des Christentums und das einzige, das Jesus Christus selbst seinen Jüngern zu beten gelehrt hat. Es wird von Christen fast aller Kirchen sowohl im Gottesdienst als auch privat gebetet. (Plakat mit deutschem Gebet aufhängen.) Heute wollen wir über den sprechen, den Jesus hier anbetet – anspricht.

Plenum

Lasst uns das Gebet einmal gemeinsam lesen. (Alle lesen oder lesen lassen.) Wer kann mir sagen, mit welchen Worten Jesus das Gebet beginnt? Genau, mit den Worten „Vater unser im Himmel“. In den kommenden Wochen werden wir euch anhand einer Geschichte von zwei Kindern den Inhalt und die tiefe Bedeutung dieses Gebetes erklären. (Bild von „Kerstin“ und „Tobias“ zeigen [Beamer, Overheadfolie, ausgedruckt als Poster …]) Das sind Kerstin und Tobias. Die beiden sind sehr gute Freunde und wohnen beide in derselben Straße. Morgens treffen sie sich immer an der Ecke zur Ludwigstraße, um gemeinsam in die Schule zu laufen, die sie beide besuchen. Nach der Schule, wenn sie zu Hause Mittag gegessen und ihre Schulaufgaben erledigt haben, treffen sie sich bei gutem Wetter immer bei Kerstin vor der Haustüre. Da überlegen sie dann, was sie spielen wollen. Wenn es regnet, spielen sie im Haus von Kerstin. Tobias‘ Eltern müssen den ganzen Tag arbeiten, und so hat Kerstins Mutter Tobias eingeladen, zu ihnen zu kommen, wenn er mit all seinen Aufgaben fertig ist.Tobias‘ Eltern sind froh darüber, dass ihr Sohn nicht alleine zu Hause bleiben muss. Die Eltern von Kerstin und Tobias verstehen sich auch sehr gut. Beide Familien besuchen dieselbe Kirchengemeinde, sodass auch am Wochenende

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LEKTION 1

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

Thema

Kerstin und Tobias gemeinsam in den Kindergottesdienst ihrer Gemeinde gehen können. Nun war es mal wieder Sonntag, und Kerstin wartete schon ganz ungeduldig auf Tobias. Sie hatte ihm einen Platz im Kindergottesdienstraum frei gehalten. Endlich kam er. Martina, ihre Plenumsleiterin, begrüßte alle Kinder herzlich. Die beiden mochten sie sehr. Nach einigen Liedern und Gebeten fing sie an über Gott den Vater zu reden. Sie fragte: „Wie stellt ihr euch den idealen Vater vor?“ Gemeinsam sammelten sie Eigenschaften, wie ein idealer Vater sein sollte, und dann erzählte Martina, wie Gott „Unser Vater im Himmel“ ist. PL: Was denkt ihr denn, was die Kinder geantwortet haben: Wie ist Gott „Unser Vater“? (Kinder antworten lassen.) Genau das haben die Kinder in unserer Geschichte auch aufgezählt. Hier ein paar der Eigenschaften Gottes aus der Bibel: • Gott ist vollkommen. • Er ist allwissend und allmächtig – der Beherrscher des Universums. • Er ist auch barmherzig, gütig, liebevoll und – dein himmlischer Vater. Aber lasst mich weitererzählen:

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 10

Plenum

Bald merkten die Kinder, dass Gott alle Eigenschaften und Wesenszüge, die sie aufgeschrieben hatten, besaß. Sie erzählte weiter, dass Gott aber doch auch anders ist als die eigenen Väter. „Er kann z. B. Gedanken lesen und liebt uns über alles“, meinte Martina. „Wir sehen ihn zwar nicht, weil er im Himmel wohnt, aber er ist immer für uns da und hilft uns in allen Situationen, wo wir ihn um Hilfe bitten.“ Dann erzählte sie, wie es dazu kam, dass Jesus eines Tages seinen Jüngern sagte, wie man beten sollte. Martina sprach das Gebet, und alle sollten es lernen. Kerstin und Tobias waren begeistert. Das, was sie da beteten, hatte Jesus zu seinem Vater gebetet, und sie sollten es auch tun. Nach dem Gottesdienst fuhren Kerstin und Tobias mit ihren Familien nach Hause.Tobias‘ Eltern hatten Kerstins Familie mit eingeladen, worüber Kerstin und Tobias sich sehr freuten. Die Stimmung am Tisch war sehr gut, und bevor sie anfingen zu essen, wurde natürlich gebetet.Tobias‘ Vater fragte Tobias, ob er das diesmal tun würde. „Klar“, meinte dieser „ich werde jetzt zu meinem Papa beten.“ Kerstin verstand, was er meinte, aber ihre Eltern schauten sich etwas erstaunt an. Tobias legte aber gleich los: „Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein … (Gebet sprechen) Amen.“ Kerstins Vater fand als Erster die Sprache wieder: „Was hast du denn da gebetet,Tobias?“ „Naja, das haben wir heute gelernt. Das ist das Gebet, was Jesus befohlen hat zu beten.Wir sollen zu unserem Vater im Himmel beten. Also werde ich das ab jetzt immer tun, nicht wahr, Kerstin, du auch?“ „Also, ich werde das auch beten, aber ob wir nur noch dieses Gebet sprechen sollen, da bin ich mir nicht sicher.“ „Ich glaube auch nicht, dass ihr gelernt habt, dass es nur noch dieses Gebet gibt, was ihr sprechen sollt“, meinte Kerstins Vater. „Aber warum?“, meinte Tobias. „Ich habe es nun auswendig gelernt und brauche mir keine Gedanken mehr zu machen, selber ein Gebet zu formulieren. Das hört sich auch nie so schön an.“ „Das ist doch nicht wichtig, sondern wie du schon gesagt hast, dein Vater im Himmel freut sich natürlich auch sehr über dieses Gebet, wenn du es ernsthaft betest, aber auch gerade über deine eigenen Gebete“, sagte nun auch Tobias‘ Mutter. „Weißt du, Reden mit Gott, das bedeutet ja Beten, ist nicht immer gleich. Man betet bei unterschiedlichen Gelegenheiten und Tageszeiten und in verschiedenen Situationen. Mal betet man alleine, dann, wie jetzt


LEKTION 1

Plenum

Thema

Wie sollen wir beten? – „Vaterunser im Himmel“

hier, mit vielen. Lautes Gebet ist für Gott nicht wertvoller als stilles, er will nur, dass wir mit ihm reden und ihm alles sagen, was uns beschäftigt. Da ist es dann schwierig, wenn wir nur das eine vorformulierte Gebet sprechen würden, nicht wahr? Wir haben doch unserem Vater im Himmel und Jesus so viel mehr zu sagen, nicht wahr?“ „Ja, das ist wahr. Ich habe Jesus immer viel zu erzählen – wenn ich traurig bin oder dankbar, wenn ich Schwierigkeiten oder auch Fragen habe. Da würde mir das ‚Vaterunser‘ nicht immer helfen“, meinte Kerstin. „Hm, da habt ihr wohl recht. Aber sag mal, Papa, bist du traurig, dass du nicht mein einziger Papa bist, auch wenn der andere schon im Himmel ist?“, fragte Tobias seinen Vater. Der lachte und sagte: „Nein, auf diesen Papa im Himmel bin ich nicht eifersüchtig. Denn wie du schon gebetet hast, ‚Vater unser‘, ist er ja auch mein Papa. Und ist das nicht super, dass wir alle zu Gott beten dürfen, dem allerbesten Vater, den wir uns vorstellen können.“ „Das ist klasse, denn jetzt habe ich zwei Väter – einen hier und den anderen im Himmel, und einer ist besser als der andere“, sagte Tobias und grinste. Alle lachten, denn sie verstanden, was er meinte. (Bild der beiden ausblenden.) So weit unsere Geschichte. Heute will ich euch erklären, was Jesus meinte, als er die Worte „Vater unser“ sprach. Für die Zeit, in der Jesus lebte, war diese knappe Anrede Gottes ziemlich unüblich! Jesus nennt Gott eigentlich „Abba“ und verwendet damit ein (aramäisches) Kosewort, „Papa, lieber Vater“.Vor Jesus hat vermutlich niemand Gott so vertrauensvoll angeredet. Der Abba/Papa ist besser als jeder irdische Papa. Das lesen wir in der Bibel (Matthäus 7,7-11), und deshalb dürfen wir auch wie Jesus zu Gott „Vater“ sagen: „Weil ihr nun seine Kinder seid, schenkte euch Gott seinen Geist, denselben Geist, den auch der Sohn hat. Deshalb dürft ihr jetzt im Gebet zu Gott sagen: ‚Lieber Vater!‘“(Galater 4,6) Wir dürfen dankbar sein, dass wir Gott einen Vater nennen dürfen, zu dem wir mit unseren Sorgen, Bitten, Klagen,Wünschen und unserem Dank im Gebet kommen können. Dieser Vater wohnt im Himmel, einem Ort überirdischer Herrlichkeit, wo wir nach unserem Tod in Ewigkeit hinkommen dürfen, wenn wir in unserem Leben seine Vergebung, durch Jesus Christus, in einem aufrichtigen Gebet annehmen. Unser Vater im Himmel hat dadurch viele Kinder und nicht nur seinen Sohn Jesus Christus.

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 11


LEKTION 1

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

Thema

In der Bibel steht, dass er, Jesus, der „Erstgeborene unter vielen Geschwistern“ (Römer 8,29) ist.Wenn wir also „Vater unser“ sagen, sind wir Geschwister Jesu, und somit auch untereinander Brüder und Schwestern. Deshalb hört ihr diese Anrede auch immer wieder in unserer Gemeinde, nicht wahr? Wenn wir also alle Gottes Kinder sind, und das sind wir, wenn wir an ihn glauben und seinem Wort gehorchen, seid ihr, du und du und du, alles meine Schwestern und Brüder, also Geschwister. Wenn du noch nicht weißt, ob du auch zur Familie Gottes gehörst, und Gott dein Vater sein soll, dann werden wir dir das gleich in den Kleingruppen noch einmal erklären und mit dir beten.

Gebet: Vater unser im Himmel …

Kinder in die Kleingruppen entlassen.

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 12

Plenum

„Warum beten“, fragst du dich? Das Gebet ist ein Reden „unseres Herzens“ mit Gott, unserem Vater im Himmel. Das heißt, was wir denken und fühlen – und oft keinem Menschen sagen können oder wollen.Wer betet, ehrt Gott, denn Gott will, dass wir mit ihm reden. Und was können wir ihm denn alles sagen? (Kinder antworten lassen.) Vor allem unsern Dank, unser Lob und unsere Freude. Das drücken auch die ersten Worte des „Vater unser im Himmel“ aus. Diese ersten Sätze des Vaterunsers führen uns zur „Anbetung Gottes“, das heißt Lob und Dank:Wir dürfen Gott unsern Vater nennen, unser Leben durch ihn bestimmen lassen. Ist das nicht klasse? Aber auch (andächtiges) Schweigen und Nachdenken vor Gott ist Beten.Wir können sicher sein, dass Gott uns hört. Jetzt will ich euch noch eine Frage stellen.Wann sollen wir beten? (Kinder antworten lassen.) Sich feste Zeiten im Tagesablauf zu setzen, um zur Ruhe zu kommen und mit dem Beten vertrauter zu werden, ist wichtig. Gut ist es, schon am Morgen zu beten. Jesus sagte seinen Jüngern, dass sie ernsthaft beten sollten, also ganz ehrlich und nur zu Gott, und nicht, um die anderen damit zu beeindrucken. Deshalb sollten sie in ihr Zimmer gehen und auch alleine zu dem Vater beten (Matthäus 6,5-6). Diese „Zeiten der Stille“, verbunden mit Lesen der Bibel und dem Gebet, helfen uns, Gottes Stimme zu hören und das zu erkennen, was er mit unserem Leben tun möchte. Das Gebet, welches zusammen mit anderen geschieht, kann uns ermutigen. Die größten Gebetsgemeinschaften sind die Gottesdienste. Da trifft sich Gottes Familie, Brüder und Schwestern, so wie wir heute hier. Ich möchte mit euch nun, bevor wir in die Kleingruppen gehen, gemeinsam das „Vaterunser“ beten.Wir wollen uns dabei an den Händen fassen, um damit auszudrücken, dass wir alle gemeinsam Brüder und Schwestern sind, also Gottes Kinder.Wer das Gebet noch nicht auswendig kann, kann es hier ablesen; wer es kann, darf mit mir die Augen schließen. Das hilft uns, uns auf Gott zu konzentrieren.


LEKTION 1 Thema

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

Kleingruppe Für jüngere Kinder MATERIAL

Kleingruppenprogramm

„Vaterunser“-Heft KG: In den kommenden Wochen werden wir in unseren Lektionen und Gesprächen über das Gebet Jesu sprechen. Damit ihr all diese Wahrheiten nicht vergesst, bekommt nun jeder einen Schnellhefter (oder was ihr vorbereitet habt) von mir. In unserer Kleingruppenzeit werden wir immer etwas gestalten, was wir hineinheften können, und ihr bekommt jedes Mal ein Arbeitsblatt als Hausaufgabe mit nach Hause. Die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt solltet ihr in der Woche durchführen und das Blatt bei unserem nächsten Treffen wieder mitbringen. Dieses wird dann auch in euer „Vaterunser“-Heft eingeheftet werden. Am Ende der zehn Wochen bekommt ihr dieses Heft dann mit nach Hause, damit ihr immer wieder darin nachlesen könnt, warum wir das „Vaterunser“ beten und was es für dich bedeutet.Vielleicht könnt ihr es auch einmal euren Eltern und Geschwistern zeigen und erklären.

Bibel Für jedes Kind z. B. einen Schnellhefter / DIN-A4 … („Vaterunser“-Heft) Blatt für die jüngeren Kinder: „Vaterunser“ Arbeitsblatt 1 für zu Hause (wird dann beim nächsten Treffen in den Schnellhefter geheftet) Buntstifte und Bleistifte

Aufgabe: Jedes Kind bekommt nun einen Schnellhefter bzw. ein DIN-A4-Heft und ein weißes Blatt, damit jeder die erste Seite gestalten kann. Darauf könnte der Name des Kindes, der Gemeinde, der Kleingruppe ö. Ä. stehen. Nun bekommt jeder ein zweites Blatt. Die Älteren ein weißes Blatt und eine Bibel. Die Kinder bekommen das „Vaterunser“-Gebetsblatt (siehe Anlage). Versucht gemeinsam mit den Jüngeren den Vers noch einmal zu lesen, bevor sie das Blatt nun ebenfalls farblich gestalten dürfen. Auch diese Blätter werden dann eingeheftet.

Gebet: Betet als Kleingruppenleiter mit euren Kindern: • dass sie Gott, ihren Vater im Himmel, mehr und mehr kennenlernen, wie er wirklich ist. • dass sie Vertrauen lernen, dass Gott es immer gut mit ihnen meint und immer auf sie Acht gibt. • dass wir uns jeden Tag Zeit nehmen, um mit ihm zu reden. …

Jedem Kind Arbeitsblatt 1 aushändigen.

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 13


LEKTION 1

Wie sollen wir beten? – „Vater unser im Himmel“

Thema

Kleingruppe MATERIAL

Für ältere Kinder

Bibeln Für jedes Kind z. B. einen Schnellhefter / DIN-A4 … („Vaterunser“-Heft) Weiße Blätter Arbeitsblatt 1 für zu Hause (wird dann beim nächsten Treffen in den Schnellhefter geheftet) Buntstifte und Bleistifte

Gespräch (Bibel in der Hand halten): Nun haben wir im Plenum also das Gebet Jesu gehört, das er uns zu beten aufgetragen hat. Ich will euch die Stelle aus der Bibel vorlesen, damit ihr hört, wie es dazu kam, dass Jesus den Menschen sagen musste, wie sie beten sollten. Ich lese aus Matthäus 6, die Verse 5 bis 15:

Deshalb hat also Jesus den Menschen dieses Gebet vorgesprochen und gebeten, es zu sprechen. Habt ihr denn alles verstanden? Wir werden zwar in den kommenden Wochen jeden Satz des Gebetes erklärt bekommen, aber ich möchte euch doch fragen, ob ihr einzelne Wörter schon verstanden habt. (Nun alle farblich gekennzeichneten Wörter von den Kindern erklären lassen.)

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 14

Kleingruppenprogramm

„Wenn ihr betet, macht es nicht wie die Heuchler. Sie stellen sich beim Gebet gern in die Synagogen und an die Straßenecken, damit sie von den Leuten gesehen werden. Amen, das sage ich euch: Sie haben ihren Lohn bereits erhalten. Du aber geh in deine Kammer, wenn du betest, und schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten.Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet. So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, dein Name werde geheiligt, dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf der Erde. Gib uns heute das Brot, das wir brauchen. Und erlass uns unsere Schulden, wie auch wir sie unseren Schuldnern erlassen haben. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern rette uns vor dem Bösen. Denn wenn ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben.Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben. (Matthäus 6,5-15, nach der Einheitsübersetzung)


LEKTION 1 Thema

„Wie sollen wir beten?“ – Vater unser im Himmel“

Kleingruppenprogramm

„Vaterunser“-Heft In den kommenden Wochen werden wir in unseren Lektionen und Gesprächen über das Gebet Jesu sprechen. Damit ihr all diese Wahrheiten nicht vergesst, bekommt nun jeder einen Schnellhefter (oder was ihr vorbereitet habt) von mir. In unserer Kleingruppenzeit werden wir immer etwas gestalten, was wir einheften können, und ihr bekommt jedes Mal ein Arbeitsblatt als Hausaufgabe mit nach Hause. Die Aufgaben auf dem Arbeitsblatt solltet ihr in der Woche durchführen und das Blatt bei unserem nächsten Treffen wieder mitbringen. Dieses wird dann auch in euer „Vaterunser“-Heft eingeheftet werden. Am Ende der zehn Wochen bekommt ihr dieses Heft dann mit nach Hause, damit ihr immer wieder darin nachlesen könnt, warum wir das „Vaterunser“ beten und was es für dich bedeutet.Vielleicht könnt ihr es auch einmal euren Eltern und Geschwistern zeigen und erklären.

Aufgabe: Jedes Kind bekommt nun einen Schnellhefter bzw. ein DIN-A4-Heft und ein weißes Blatt, damit jeder die erste Seite gestalten kann. Darauf könnte der Name des Kindes, der Gemeinde, der Kleingruppe ö. Ä. stehen. Nun bekommt jeder ein zweites Blatt und eine Bibel. Sie sollen nun, falls sie es nicht schon auswendig können, Matthäus 6 aufschlagen und das „Vaterunser“ abschreiben. Auch diese Blätter werden dann in die Hefte eingeheftet.

Gebet: Betet als Kleingruppenleiter mit euren Kindern: • dass sie Gott, ihren Vater im Himmel, mehr und mehr kennenlernen, wie er wirklich ist. • dass sie Vertrauen lernen, dass Gott es immer gut mit ihnen meint und immer auf sie Acht gibt. • dass wir uns jeden Tag Zeit nehmen, um mit ihm zu reden.

Leseprobe Kindergottesdienstmaterial "Das Vaterunser" SEITE 15


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