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Dr. rer. nat. Sigrun Zimmermann

Dr. Zimmermanns Standardwerk der Gesundheitsvorsorge und Eigentherapie

LUQS-Verlag 2008


2. Auflage - September 2008 Copyright © 2007 by LUQS-Verlag SĂ€mtliche Angaben dieses Buches sind nicht zur Eigenbehandlung von Krankheiten, auch nicht als medizinische Beratung, gedacht. Bei allen Krankheiten ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen. LUQS-Verlag c/o ChrisMedia GmbH Robert-Bosch-Str. 10 35460 Staufenberg www.luqs.de Printed in Germany ISBN 978-3-940158-75-8 Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet ĂŒber http://dnb.ddb.de abrufbar. Bestell-Nummer: 561 875


Inhalt Vorwort

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Einleitung und Hinweise

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Voraussetzungen zur Selbstbehandlung

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Medizinische Kennwerte fĂŒr Erwachsene Gewicht Blutdruck Blut und seine Hauptbestandteile

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ÜbersĂ€uerung – Hauptursache der meisten Krankheiten

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ÜbersĂ€uerung kommt durch verschiedene Faktoren zustande Verschlackung bereits bei jungen Menschen Wie wird entsĂ€uert? Wenn eine Blockade vorliegt 
 Wann wird entsĂ€uert? Weitere EntsĂ€uerungs-Möglichkeiten Kurzanleitung zur EntsĂ€uerung SĂ€ure-Basen-Liste GemĂŒse Kartoffeln, WurzelgemĂŒse FrĂŒchte (frisch) Milch und Milcherzeugnisse Andere EiweißtrĂ€ger Mehl- und Teigwaren, KörnerfrĂŒchte Brot NĂŒsse Fette Sonstige wesentliche SĂ€urebildner Stark basenĂŒberschĂŒssig

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Ölziehen (Öl-Therapie)

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Überblick ĂŒber die Heilpflanzen

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Heilanzeigen und geeignete Heilpflanzen

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Alphabet der Beschwerden und Heilmittel

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AbfĂŒhrmittel außerhalb der Apotheken AbfĂŒhrmittel – Teufelskreis, aber nicht bei allen Akne sparsam behandeln – mit Salicylspiritus Arzneibestandteile – Zusammensetzung einfach Arzneitees eigenhĂ€ndig mischen? ArzneibuchqualitĂ€t wĂ€hlen Herstellung und Aufbewahrung der Teemischungen Zubereitung Bessere Compliance möglich

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Arzneiwirkung und „innere Uhr“ Aspirin- und ASS-Einnahme oft falsch Aufgesprungene Lippen Aufgussbeutel oder Grobschnitt-Tees Augentropfen – durch Mehrausgabe sparen Baldriantropfen werden oft unterdosiert Beta-Carotin – nicht nur Vitamin-A-Vorstufe Bienenprodukte – aller guten Dinge sind sechs Was ist Propolis? Bemerkungen zu den ĂŒbrigen fĂŒnf Bienenprodukten Rezept zur Selbstbereitung von knapp 50 Liter Honigwein Honigwein als Naturheilmittel Rezept zur Selbstbereitung von knapp 50 Liter Honigbier

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BlĂ€hbauch bei Babys – KĂŒmmelöl hilft Blasenkatarrh – BĂ€rentraubenblĂ€tter sind preiswert BlĂŒtenpollen naturbelassen am gĂŒnstigsten Aufgabe und Aussehen Bienentribut an die Menschen Was ist „drin“ in den Pollen? – Die Inhaltsstoffe Was ist „dran“ an den Pollen? – Die Heilwirkung UnverĂ€ndert am billigsten – und wohl auch am besten

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Anwendung

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Bluterguss – Erste Hilfe aus dem KĂŒhlschrank Candida – der Pilz im Darm Diagnose Depressionen – Johanniskraut(öl) Durchfall im Urlaub vermeiden Durchfall mit natĂŒrlichen Mitteln behandeln Kohletabletten: bestes freiverkĂ€ufliches Mittel

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Eisenkraut ist kein Eisenspender Fenchel – Verwirrung durch zwei Heilpflanzen Fieber mit Wasser senken – (Waden-)UmschlĂ€ge FingernĂ€gel werden brĂŒchig, wenn... KostengĂŒnstigste Gegenmaßnahme ZusĂ€tzliche innerliche Maßnahmen

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Flugreisen – woran Sie denken sollten FolsĂ€ure: nicht nur ein „Schwangerschafts-Vitamin“ Frauenmantel – keine Frauenheilpflanze! Fremdkörper im Auge Furunkel schmerzfrei öffnen FußnĂ€gel wachsen nicht so leicht ein, wenn... Generika: Was ist das? Was können sie? GewĂŒrznelken-Nothelfer bei Zahnschmerzen Ginseng – das Tonikum aus Fernost Haare brĂŒchig und dĂŒnn? Kieselerde und Biotin! Halsschmerzen – wirksamere Selbstbehandlung Hautprobleme durch zu hĂ€ufiges Duschen Heiserkeit – Emser Pastillen Homöopathika sind nicht automatisch Pflanzenmittel HĂŒhneraugentinktur hĂ€lt lĂ€nger, wenn... Husten – Honigmilch ist keine Lösung! Husten – SchlĂŒsselblumen selbst sammeln HustensĂ€fte, freiverkĂ€uflich – drei Möglichkeiten Fenchelhonig, Eibisch- und Spitzwegerichsirup Fenchelhonig vor allem fĂŒr Kinder

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Eibischsirup ist gut, Spitzwegerichsaft ist vielseitiger

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Hygiene im Haus von A bis Z Immunsystem – was ihm schadet, was ihm nĂŒtzt Schutz und StĂ€rkung des Immunsystems Biologische Immunstimulanzien Purpursonnenhut – das schöne, preiswerte Immunmittel aus dem Garten

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IslĂ€ndisches „Moos“ ist eine Flechte! Jojobaöl - die medizinische Naturkosmetik Kamillengrus ist kein Abfall Kamillentee wirksamer zubereiten Knoblauch – GewĂŒrz und anerkannte Arznei Kopfschmerzen mit Pfefferminzöl behandeln Kopfschmerzmittel Krampfadern bei Flugreise: durch Aspirin vermeidbar! Die Luft im Flugzeug ist „hochalpin“ Aspirin mindert „Klebkraft“ der BlutplĂ€ttchen „Aspirin Turbo“ heißt eigentlich „Aspirin Direkt“ Wann und wie viel einnehmen? Nur zwei Tabletten fĂŒr die Sicherheit Bescheid wissen und gelassen bleiben

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KreislaufschwĂ€che unterwegs – Ein Trick hilft! Kreislauftraining mit Wasser – WechselfußbĂ€der Grundlagen der Wassertherapie AusfĂŒhrung des Wechselfußbades Ganzheitliche Behandlungsmethode

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Leukoplast, Hansaplast etc. schmerzfrei entfernen LippenblĂ€schen – Schach durch Aciclovir LungenentzĂŒndung beim Duschen – Legionellen Magenbeschwerden – Rhöner Walnuss-Schnaps MagenschwĂ€che, Appetitmangel – Pepsinwein hilft Magnesiummangel? Dann fehlt oft auch Kalium Malaria-Vorbeugung immer wichtiger Melisse: WĂŒrz- und Heilpflanze (fast) kostenlos WĂŒrzpflanze

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Heilpflanze

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Melkfett nicht nur fĂŒr glĂŒckliche KĂŒhe Melkfett „de luxe“ Preiswert: ok – Billig: lieber nicht.

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Mikrobenkiller PVP-Jod und Jod-Tinktur Jod-Tinktur ist freiverkÀuflich und preiswerter, aber... Sehr lange Haltbarkeit

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MundentzĂŒndung – Dreilappiger Salbei ist ĂŒberlegen Vorteile des Dreilappigen Salbeis gegenĂŒber dem Gartensalbei Dosierung, Zubereitung, Anwendung Wirkungssteigerung mit Salz Nasenbluten ohne Geld stoppen

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Ohrenschmerzen – Oft hilft eine Zwiebel Ohrpfropf selbst beseitigen Orangenhaut – keine Krankheit, aber störend „Pille“ – sichere VerhĂŒtung im Urlaub? „Montezumas Rache“ und die Pille Pille und andere Medikamente

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Plazebo: Wirkung ohne Wirkstoff – (k)ein PhĂ€nomen! Plazeboeffekt verstĂ€rkt Arzneistoffeffekt Endorphine spielen offenbar eine Rolle Spritzen sind am „wirksamsten“ Ist Plazeboanwendung seriös?

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Prostatabeschwerden beim Fernsehen bekĂ€mpfen KĂŒrbiskerne statt ErdnĂŒsse knabbern Wohlschmeckendes Naturstoffkonzentrat Naturbelassen am gĂŒnstigsten, aber Markenware kaufen Nicht nur Heilmittel

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Prostataleiden – SchmalblĂ€ttriges Weidenröschen Schön anzusehen und eher besser geeignet Geruch und Geschmack: angenehm

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RachenentzĂŒndung und der „billige Jakob“ Reisekrankheit sicher vermeiden

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Reisetabletten machen oft mĂŒde – Abhilfe Reizhusten bei Schwangerschaft: Sonnentau etc. Rheuma – Hochdosiertes Vitamin E hilft Sammeln Sie Heilpflanzen selbst? – Risiken QualitĂ€tsgarantie nur vom Fachhandel Vollkommen geschĂŒtzte wilde Heilpflanzen Teilweise geschĂŒtzte wilde Heilpflanzen GefĂ€hrdete wilde Heilpflanzen Schlussfolgerung

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Scheidenpilz selbst besiegen SchilddrĂŒse: Kropf durch Jodmangel ist vermeidbar Eiszeiten und Kröpfe Wie viel Jod braucht der Mensch? Folgen des Jodmangels Die SchilddrĂŒse – der mĂ€chtige Zwerg Da „freut“ sich die SchilddrĂŒse

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Schlafprobleme ohne Tabletten bewĂ€ltigen – 20 Tipps Schlankheitstee mit Tang ist gefĂ€hrlich Schluckauf verschwindet meist rasch, wenn... Schmerzmittel Schmerzmittel mit Kaffee, Tee oder Mate verstĂ€rken Schnupfen/Husten – Kamillen-, Salz-, Soleinhalation Kamille Salz und Sole

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Schnupfentropfen und -sprays – Anwendungsfehler Hauptfehler Vermeidung weiterer Fehler Kochsalzlösung, die milde Alternative

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Schuppen? – Die trockenen sind oft vermeidbar SchwedenkrĂ€uter – fĂŒr Verdauung und Wohlbefinden Was haben die KrĂ€uter mit Schweden zu tun? Woraus bestehen SchwedenkrĂ€uter und wie wirken sie? Wie werden SchwedenkrĂ€uter zubereitet und angewendet?

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SchweißfĂŒĂŸe mit WalnussblĂ€ttern kostenfrei behandeln

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Schweißhemmung mit Salbei Sodbrennen – Zur Not hilft auch mal Natron! Sonnenbrand mit vier Naturmitteln behandeln Sonnenschutz: professionelle UV-Abwehr Bitte beachten Sie folgende Tipps und Fakten White is beautiful ­– Weiße Haut ist schön

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Splitter (Span, Spreißel, Schiefer) leicht entfernen Tabletten oder Tropfen einnehmen? Tablettenschlucken – kein Problem Tablettenteilen leicht gemacht Teebaumöl bei Hautproblemen Teebaumöl, Melaleukaöl: zwei Namen fĂŒr ein Produkt Wirkstoffschwankungen Breiter Anwendungsbereich

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Teezubereitung – Heißwasser ist nicht heiß genug! Keimfrei nur durch BrĂŒhen Was soll „heiß“ bedeuten? KaltansĂ€tze erhitzen!

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ÜbersĂ€uerung – Ursache von Schmerzen und Krankheiten Veilchenwurzel fĂŒrs zahnende Kind? – Lieber nicht! VerdauungsschwĂ€che – zwei Enzian-Magenmittel Blaue BlĂŒten – eine Schnapsidee Im Herbst Magenschnaps, im FrĂŒhjahr Magentee Magenbeschwerden, Appetitmangel, Untergewicht

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Verfalldaten richtig bewerten Übertriebene Vorsicht Verfalldatum meist kein Alles oder Nichts Eigenverantwortung ist gefragt Keine Einladung zum Leichtsinn

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Verstopfte/trockene Nase – Was tun? Vitamin C – „GrĂŒne“ ErnĂ€hrung reicht nicht immer Vitamin D gibt’s kostenlos, wenn... Warzen gratis beseitigen Wespen- und Bienenstiche richtig behandeln

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Wunde Haut? – Ringelblumensalbe! Bessere Wirkung durch moderne Grundstoffe und Herstellung Medizinische Kosmetika

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Wunden-Selbstbehandlung: Vorsicht! Wund-Schmerzen: weder Aspirin noch ASS! Wundstarrkrampf – die unterschĂ€tzte Gefahr ZĂ€pfchen-Anwendung: ein paar Apothekertipps Zahnhygiene mit dem Silberblatt Zeckenstich – Doppelgefahr FSME gefĂ€hrlich, aber nicht hĂ€ufig Risikogebiete in Deutschland

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Borreliose ist hĂ€ufiger Damit nichts passiert Und wenn‘s doch passiert ist?

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Zinksalbe, der modern gebliebene Oldtimer „Zuckertee“ – Finger weg!

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ErnÀhrung und Gesundheit

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Unterscheidungen und Hinweise Selbstbehandlung durch angepasste ErnĂ€hrung BlĂ€hungen, Verstopfung, Darmsanierung Was ruiniert den Darm und fĂŒhrt zu BlĂ€hungen? Wie funktioniert die Verdauung? Die Rolle des Darms bei der Körperabwehr Darmerkrankungen vorbeugen Weitere Hilfen bei BlĂ€hungen

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Bei empfindlichem Darm ist meist gut bekömmlich Schwerverdaulich oder unvertrĂ€glich sind Allgemeine Empfehlungen fĂŒr eine gesunde ErnĂ€hrung Senioren – Gefahr der MangelernĂ€hrung ErnĂ€hrungswissen kurz gefasst

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Lebensmittel und ihre Wirkung auf die Gesundheit

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Acerola-Kirsche: die natĂŒrliche Vitamin-C-Quelle

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Alfalfa (Luzerne): fĂŒr Verdauung und Gelenke/RĂŒcken AlkoholvertrĂ€glichkeit bei Frauen geringer Apfelpektin: Darmregulans und Schlankmacher Artischocke: GemĂŒse, Fettverdauer, Cholesterinsenker Ballaststoffe in der Nahrung: oft Fehlanzeige Bierhefe: ein Multitalent Bittermandeln sind fĂŒr Kinder ungeeignet Dolomit: Kalzium und Magnesium preiswert Durstmangel im Alter Fasten Allgemeines Regeln fĂŒr das Fasten Kontraindikation Vorbereitung auf das Fasten Die 8 Tage-Kurzfastenzeit mit GemĂŒsesĂ€ften

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FrĂŒchtetees mit Vitaminen – Doppelnutzen Fuchsbandwurm Gelatine fĂŒr Haut und Haar, Knorpel und NĂ€gel GewĂŒrze: Ältere Menschen sollen mehr davon nehmen Giftpflanzen: Gefahr vor allem fĂŒr Kinder KnollenblĂ€tterpilz und andere Giftpilze Grillen: Genuss ohne Reue GrĂŒner Tee: kein Stiefbruder des Schwarzen Tees! Gemeinsamkeiten Unterschiede Genuss- und Heilmittel Antikrebswirkung von GrĂŒnem Tee wahrscheinlich

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Heißhunger auf sĂŒĂŸe Speisen und GetrĂ€nke KĂŒchenkrĂ€uter sind gesund, aber empfindlich MigrĂ€ne: Essen und Trinken... können schuld sein Milchzucker bei DarmtrĂ€gheit, Osteoporose etc. Mineralreiche Pflanzen Eisen Kalium Kalzium (Calcium)

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Kalziumversorgung in Notzeiten Magnesium

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Möhren: Vitamin-A-Spender fĂŒrs ganze Jahr Muskatnuss: gutes GewĂŒrz, ĂŒbles Rauschgift NahrungsergĂ€nzungsmittel: zum Gesundbleiben Was sind NahrungsergĂ€nzungsmittel? Wann sind NahrungsergĂ€nzungsmittel besonders wichtig? Weitere wichtige NahrungsergĂ€nzungsmittel

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Nahrungsmittelallergie – sind’s die NĂŒsse? NĂŒsse: mit Vorsicht genossen – PrĂ€dikat wertvoll

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PrĂŒfungsstress und ErnĂ€hrung Rhabarber und Osteoporose Rohkostsalate: JA, aber ohne rohe Bohnen! Salmonellen im Haushalt wirksam bekĂ€mpfen Salz: Auch zuwenig ist schĂ€dlich Sauerkraut ist gesund – mit zwei Ausnahmen Schlaf und Kaffee? Manchmal passt das zusammen! Schlankheit mit Köpfchen und fast ohne Opfer Schlankheitsmittel: Werbung und Wirkung „Schlankheitstee“: Mate am besten und billigsten „Schlechte Esser“ mit Traubenzucker ĂŒberlisten Schwanger? Dann keine Leber essen! SchwarzkĂŒmmelöl: die wĂŒrzige NahrungsergĂ€nzung Speiseöle: Das ZWEITBESTE wird empfohlen Spinat: wenig geliebt, doch Popeye hat recht! Trinken – mehr und das Richtige Waldmeisterbowle: zwei IrrtĂŒmer Abendliche Zahnpflege mit Apfel – besser als gar keine Schlussbemerkung zum Gesamtkapitel

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Vorwort Zum Thema Selbstbehandlung gibt es in bunter Aufmachung und zu oft gehobenen Preisen inzwischen viele BĂŒcher. Warum dann mit Dr. Zimmermanns Standardwerk der Gesundheitsvorsorge und Eigentherapie noch ein weiteres? – Weil es auf freiverkĂ€ufliche Arzneimittel und Nahrungs-ErgĂ€nzungsmittel wegen deren großer therapeutischer Breitenwirkung besonderen Wert legt. Bei diesen auch außerhalb der Apotheken erhĂ€ltlichen Mitteln ist nĂ€mlich der Sicherheitsspielraum recht groß. Sie sind deshalb erste Wahl in der Selbstbehandlung. FĂŒr apothekenpflichtige Arzneimittel gilt dies dagegen nicht immer. Trotzdem wird auch dieser Bereich berĂŒcksichtigt, weil es im freiverkĂ€uflichen Sektor nicht immer geeignete Mittel gibt. Ein Hauptanliegen dieses Buches ist die ehrliche Mitteilung kostengĂŒnstiger Alternativen, sofern damit keine QualitĂ€tseinbußen verbunden sind. So ist beispielsweise der preiswerte kleinsamige Leinsamen infolge seines höheren Ballaststoffanteils dem oft teureren großsamigen mindestens ebenbĂŒrtig. Eine Reihe von Heilpflanzen – Spezialgebiet der Selbstbehandlung – sind in anderer Dosierung und Verwendung zugleich auch GewĂŒrze und damit Lebensmittel. Manche Dinge sind – aus teilweise anderer Sicht – an mehreren Stellen erwĂ€hnt. Solche absichtlichen Wiederholungen ermöglichen pro Einzelbeitrag eine in sich geschlossene Information. Beim Lesen des Buches „in einem StĂŒck“ mögen diese Mehrfachnennungen den Merkeffekt fördern. Trotz grĂŒndlicher Auswertung zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten etc. sind angesichts der vielen Zahlen und Tatsachen manchmal widersprĂŒchliche Aussagen leider nicht auszuschließen. Wietstock, September 2007

Dr. Sigrun Zimmermann Biologin und ErnÀhrungstherapeutin


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Dr. Zimmermanns Standardwerk der Gesundheitsvorsorge und Eigentherapie


Einleitung und Hinweise

Einleitung und Hinweise Selbstbehandlung umfasst neben physikalischen Maßnahmen wie z. B. Massagen und WĂ€rmeanwendung hauptsĂ€chlich den Bereich der Selbstmedikation, das heißt den Gebrauch freiverkĂ€uflicher Arzneimittel. Es wĂ€re ein Irrtum, solche PrĂ€parate von vornherein als nebenwirkungsfrei anzusehen. Mit EinschrĂ€nkungen gilt das auch fĂŒr Naturheilmittel. Man denke nur an den SennesblĂ€ttermissbrauch. Ebenso riskant kann fĂŒr einen Laien die ÜberschĂ€tzung der FĂ€higkeit zur Erkennung von Krankheiten sein. Nebenwirkungsfrei sind allerdings fast alle NahrungsergĂ€nzungsmittel. In diesem Spannungsfeld versteht sich das vorliegende Buch als Moderator: Einerseits will es zur Eigeninitiative in Fragen der Gesundheit ermutigen, andererseits vor falscher SelbsteinschĂ€tzung warnen. Zuwachs an Wissen möge diese Grenzen behutsam erweitern. Die Gesundheitsministerin und die Krankenkassen wird solches BemĂŒhen freuen, erhoffen sich beide hieraus doch spĂŒrbare Kosteneinsparungen im Gesundheitswesen. Vorrang in jeder Hinsicht gebĂŒhrt aber dem lateinischen Hauptgebot der Medizin und Pharmazie: Primum nil nocere – vor allem nicht schaden. Der Schadensabwendung dient auch der einschrĂ€nkende Hinweis, dass mit Selbstbehandlung insbesondere die Eigentherapie von Erwachsenen gemeint ist. Kleinkinder und vor allem SĂ€uglinge können sich naturgemĂ€ĂŸ nicht selbst kurieren. Da bei ihnen außerdem meist mit rascher Verschlimmerung einer banal beginnenden Erkrankung

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gerechnet werden muss, sollte hier der alsbaldige Arztbesuch die Regel sein. Die hĂ€ufige Empfehlung von Heilpflanzen und natĂŒrlichen Heilmitteln möge nicht zu der irrigen Annahme verleiten, hier wĂŒrde keine „Chemie“ angewendet. Dabei handelt es sich aber oft um Bestandteile im natĂŒrlichen Verbund von Haupt- und Nebenwirkstoffen samt Begleitsubstanzen, an die der Mensch seit Jahrtausenden angepasst ist. KamillengesamtauszĂŒge sind ein Beispiel fĂŒr deren vorteilhaftes Zusammenwirken. Gegen die Überbewertung von Naturstoffen spricht allerdings die Tatsache, dass zum Beispiel synthetisches und natĂŒrliches Vitamin C in reiner Kristallform voneinander nicht unterscheidbar sind. Und trotzdem kann die Naturherkunft (z. B. Acerola oder Sanddorn) vorteilhafter sein, weil sie dem Körper eben nicht pur, sondern „in Begleitung“, zusammen mit den sog. Bioflavonoiden, angeboten wird. Des Öfteren werden in den Kapiteln industriell hergestellte Fertigarzneimittel genannt. Hierbei handelt es sich lediglich um Beispiele. Da sich Medizin und Pharmazie weiter entwickeln, sind Änderungen des Wissensstandes nach Fertigstellung des Buches wahrscheinlich. Bei Arzneimitteln ist deshalb immer der Beipackzettel maßgeblich. Er muss vom Hersteller fortlaufend aktuell gehalten werden. Die Autorin sowie der Verlag lehnen von vornherein eventuelle SchadensersatzansprĂŒche ab. SelbstverstĂ€ndlich sollen


Einleitung und Hinweise Neuerungen in kĂŒnftige Auflagen eingearbeitet werden. Der hĂ€ufig benutzte Begriff „Droge“ wird im vorliegenden Werk ausschließlich in seinem geschichtlich ĂŒberlieferten Sinn „trocken“ (getrocknete Heilpflanzen) gebraucht. Erst in jĂŒngerer Zeit versteht vor allem der Laie unter Droge vorrangig Rausch- und Suchtmittel. Heilpflanzen erhielten in dem Buch zwar hinreichend Platz, aber wegen BerĂŒcksichtigung anderer Bereiche der Selbstbehandlung dennoch nicht im erstrebenswerten Umfang. Die Einleitung soll beendet werden mit dem mahnenden Verweis auf Ihren Hausarzt. Er sollte wissen, was Sie neben seiner Behandlung sonst noch alles fĂŒr Ihre Gesundheit tun.

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Voraussetzungen zur Selbstbehandlung

Voraussetzungen zur Selbstbehandlung Wer sich selbst helfen will, braucht verlĂ€ssliche BeurteilungsmaßstĂ€be zu folgenden Fragen: Was ist kerngesund, noch normal, schon krankhaft oder bereits bedenklich?

Medizinische Kennwerte fĂŒr Erwachsene Die nachstehenden medizinischen Kennwerte fĂŒr Erwachsene nennen – ohne BerĂŒcksichtigung von Schwangerschaft oder höherem Alter etc. – die Durchschnittsnormen. FĂŒr den Laien können sie oft nur Orientierungshilfen sein. Die kompetente ErlĂ€uterung obliegt vorrangig dem Arzt.

Gewicht Normalgewicht: KörpergrĂ¶ĂŸe in cm abzĂŒglich 100. Beispiel: 175 cm -100 = 75 kg. Idealgewicht: Normalgewicht minus 10% (Mann), 15% (Frau). Bei leichtem Körperbau 10% abziehen, bei schwerem 10% hinzurechnen. Das halboffizielle „WohlfĂŒhlgewicht“ lĂ€sst jeweils ein paar Prozent mehr zu.

Blutdruck

(der Oberwert heißt Systole und der Unterwert – Diastole) Niederdruck (Hypotonie): unter 125/80 mm Hg (QuecksilbersĂ€ule) Normaldruck (Normotonie): bis 140/90 mm Hg Hochdruck (Hypertonie): ĂŒber 160/95 mm Hg Bereits ein erhöhter Wert bedeutet Bluthochdruck. Zwischen b) und c) liegen die sog. Grenzwerte. FĂŒr zuverlĂ€ssige Aussagen sind mehrere Messungen in Ruhe und unter gleichen Bedingungen nötig. Das heißt: Stets am gleichen Arm

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zur etwa gleichen Zeit messen. Unterarm leicht angewinkelt in Herzhöhe auflegen, offene Innenhand nach oben. Zwischen zwei Messungen fĂŒnf Minuten Pause einlegen. Die Werte beim Arzt sind oft etwas höher (so genannter „Sprechstunden-Hochdruck“). Achtung: StĂ€ndiger Hochdruck wird oft nicht bemerkt. Wegen Infarktrisiko vor allem ab dem 50. Lebensjahr den Blutdruck mehrmals im Jahr messen lassen.

Blut und seine Hauptbestandteile Die durchschnittliche Blutmenge betrĂ€gt sechs Liter. Blutzucker (Glukose) nĂŒchtern, in 100 ml Blut: Normalwert unter 100 mg, Grenzwert bis 130 mg, krankhaft ĂŒber 130 mg. HĂ€moglobin (Hb, roter Blutfarbstoff) Frauen 12-16 g in 100 ml Blut, MĂ€nner 14-18g. BlutplĂ€ttchen (Thrombozyten; Blutgerinnung): 150 000 bis 350 000 in 1/1000 Milliliter (1”l) Blut.


ÜbersĂ€uerung – Hauptursache der meisten Krankheiten

ÜbersĂ€uerung – Hauptursache der meisten Krankheiten ÜbersĂ€uerung des Körpers ist die Voraussetzung fĂŒr fast alle Krankheiten. Wenn Sie z. B. oft erkĂ€ltet sind oder Ihnen schwindelig ist, Sie Sodbrennen, Schmerzen oder Mundgeruch haben oder schnarchen, liegt höchstwahrscheinlich eine ÜbersĂ€uerung vor. Auch die meisten schweren Krankheiten wie Rheuma oder Krebs gedeihen besonders gut in einem sauren Milieu. Es gibt z. B. NaturheilĂ€rzte, die meinen, dass die Krankheit Krebs in einem basischen Milieu nicht denkbar wĂ€re. Auch Schmerzen gĂ€be es kaum. Wahrscheinlich leiden 90 Prozent aller Deutschen zumindest unter einer leichten ÜbersĂ€uerung (Acidose). Alle Organe, Gewebe (vor allem das Bindegewebe) und Funktionssysteme werden augenscheinlich durch SĂ€uerung beeintrĂ€chtigt, wenn der Gewebe-pH-Wert unter dem Wert des biologischen Gleichgewichts von pH 7,4 liegt (ausschlaggebend ist der Wert des Blutes). Üblicherweise wird nur der pH-Wert des Blutes gemessen, der in der Regel positiv ausfĂ€llt, weil das Blut gut gepuffert ist. Bestimmte man den Wert allerdings im Gewebe, wĂ€re eine ÜbersĂ€uerung bei den meisten Menschen sofort offensichtlich. Eine ÜbersĂ€uerung des Gewebes spiegelt sich im Urin wider. Deshalb können Sie selbst Ihren aktuellen Wert messen. Da alle StoffwechselvorgĂ€nge in einem alkalischen (basischen) Milieu besser ablaufen, sollten Sie in den nĂ€chsten Wochen mit der Entschlackung und EntsĂ€uerung beginnen. Vielleicht fragen Sie sich, warum der Körper dies nicht von sich aus tut? Hierbei ist zu sagen, dass ein Basen-

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ĂŒberschuss z. B. sehr gut ĂŒber die Nieren abgebaut werden kann, ein SĂ€ureĂŒberschuss leider nur schwer und dann nur bis zu einem pH-Wert von 4,5. Alle anderen SĂ€uren, die der Körper nicht verbrennt, mĂŒssen durch Basen neutralisiert werden, damit die Nieren sie als Neutralsalze wieder ausscheiden können. Ein Teil wird durch KohlensĂ€ure ĂŒber Lunge und Haut ausgeatmet. Körpergeruch und Mundgeruch sind oft auf diese Ausscheidung zurĂŒckzufĂŒhren. Zudem ist bei einem Fieberkranken im Krankenzimmer ein oft sĂ€uerlicher Geruch festzustellen, was ebenfalls auf eine erhöhte TĂ€tigkeit des Körpers, seine ĂŒberschĂŒssige SĂ€ure loszuwerden, hinweisen kann. Nicht nur körperliches, auch seelisches Unwohlsein ist eine Folge der ÜbersĂ€uerung. Man sagt deshalb auch im Volksmund: Dieser Mensch ist heute „sauer”. Man meint damit, er ist schlecht aufgelegt, mit ihm ist heute nichts anzufangen. TatsĂ€chlich kann in solch einer Situation eine akute ÜbersĂ€uerung vorliegen.

ÜbersĂ€uerung kommt durch verschiedene Faktoren zustande Einmal verbrauchen wir durch Stress und Krankheiten mehr NĂ€hrstoffe, zum anderen verzehren wir zu viele sĂ€urebildende Lebensmittel: Getreide, tierische Eiweiße (vor allem Fleisch), Kaffee, SĂŒĂŸigkeiten sowie Alkohol. Nahezu jedes Medikament fĂŒhrt zu einer Erhöhung des SĂ€ureniveaus, da die zur Basenbildung notwendigen NĂ€hrstoffe (Mineralstoffe) in erhöhtem Maße verbraucht werden. SĂ€urebildende Elemente sind vor allem Chlor, Phosphor und Schwefel. Basenbildende Elemente sind die Elektrolyte Natrium, Kalium, Calcium und Magnesium bzw. Mineralstoffe. Zellverschlackung, eine Folge der ÜbersĂ€uerung, fĂŒhrt zu Sauerstoffmangel und vorzeitiger Alterung. Das vor-


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